Start-ups

Begonnen von Kuddel, 19:22:59 Di. 12.Juli 2016

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Kuddel

Mich widert die Start-up-Kultur einfach nur an.

Zitat Arbeitskampf bei Hellofresh
Frische Zutaten für Union Busting

Ar­bei­te­r*in­nen des Lieferdienstes Hellofresh wollen einen Betriebsrat gründen. Das Management will lieber ,,modernere Formen der Repräsentation".
https://taz.de/Arbeitskampf-bei-Hellofresh/!5861366/


ManOfConstantSorrow

ZitatGründen ohne Ausbildung oder Studium
»Ich war schon Unternehmer, bevor ich wusste, was das ist«

Knapp fünf Prozent der deutschen Gründer haben keinen Berufsabschluss, manche führten schon als Schüler ihre erste Firma.
https://www.spiegel.de/start/start-ups-gruenden-ich-war-schon-unternehmer-bevor-ich-wusste-was-das-ist-a-4d34f4e3-5b4b-483a-afbc-84957b72e4eb

Die Medien beschreiben das Jungunternehmertum, als sei es eine besondere Lebenseinstellung, die sich in Mode ausdrückt. Zu irgendwelchen bescheuerten "Start-up"- und "Gründer"-Geschichten gehört meist ein Bild mit Menschen, die bei Frisuren und Bärten kreativ sind, die lustige T-Shirt-Aufdrucke haben, zumindest ein offenes Held tragen. Man tut so, als sei es eine Rebellion gegen den sauber gescheitelten Nadelstreifenträger.

Es ist nur neoliberale Kacke. Es macht einen Riesenunterschied, ob man Mieter oder Wohnungseigentümer ist, ob Arbeiter/Angestellter oder "Selbständiger". Es gibt in der "Start-up" Szene einen kleinen Teil, der von den Großkonzernen beobachtet und finanziert wird, weil dort kreative Köpfe Produktions-, Verkaufs- und Ausbeutungskonzepte zu Bedingungen entwickeln, wie sie das Arbeitsrecht nicht erlaubt. Aber diese "Gründer" sind ja Rebellen und halten sich an keine Regeln, arbeiten Tag und Nacht. Einige wenige werden erfolgreich, das Gros bleibt in einer Situation, in der man keinen Feierabend kennt und immer erreichbar sein muß.

Diese jungen Kleinunternehmer sind oft Leute, die nicht in einer Fabrik oder einem Großraumbüro enden, bzw. der Drangsalierung durch das Jobcenter entkommen wollten.

Es kann auch ein Dönerladen sein oder ein Shop für Second-Hand-Klamotten. Soloselbständige gehören zu dem tollen freien Unternehmertum, auch wenn sie weniger als das Bürgergeld verdienen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Ein riesen-Gewese um einen Haufen heißer Luft.
Es wird so gern gequatscht vom "Geld-Einsammeln" und irgendwelcher Dreck, wie "Gorillas" Kurierdienste, ist plötzlich eine Milliarde wert. Und dann auf Einmal spricht man vom "Geld-Verbrennen". Wikipedia schrieb über Gorillas: "Die verlustbedingten Mittelabflüsse (Cash-Burn-Rate) beliefen sich zwischen 60 und 90 Millionen Euro pro Monat."

Das ist alles nur Casinospiel. Herumgezocke von Leuten, die nicht wissen, wo sie mit ihrem Geld hinsollen.

Egal ob Kurierdienste oder e-Scooter, alle kannibalisieren einander bis nur noch einer übrig ist. Da gilt es, seinen Einsatz auf den Richtigen gesetzt zu haben.

https://www.capital.de/geld-versicherungen/start-ups--warum-die-zeit-der-e-scooter-und-lieferdienste-vorbei-ist-34487140.html?utm_source=pocket-newtab-de-de

P.S.: Nun wird man hysterisch da investieren, wo KI drauf steht.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Hartzhetzer

ZitatEs ist nur neoliberale Kacke. Es macht einen Riesenunterschied, ob man Mieter oder Wohnungseigentümer ist, ob Arbeiter/Angestellter oder "Selbständiger". Es gibt in der "Start-up" Szene einen kleinen Teil, der von den Großkonzernen beobachtet und finanziert wird, weil dort kreative Köpfe Produktions-, Verkaufs- und Ausbeutungskonzepte zu Bedingungen entwickeln, wie sie das Arbeitsrecht nicht erlaubt. Aber diese "Gründer" sind ja Rebellen und halten sich an keine Regeln, arbeiten Tag und Nacht. Einige wenige werden erfolgreich, das Gros bleibt in einer Situation, in der man keinen Feierabend kennt und immer erreichbar sein muß.

Dazu fällt mir Spontan das: "Lied für die Digitale Bohème" ein:
https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=23502.new#new
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

hartz4hilfe-of.de

Zitat von: Kuddel am 19:22:59 Di. 12.Juli 2016Und dieser Dreck wird jetzt propagiert mit dem Hip-Ausdruck Start-up und dem Traum "vom Tellerwäscher zum Millionär". Die Medien verbinden es gern mit Berichten über knallhippe Bartträger, tätowiert, Brauer eines Craft Biers, gepiercte lesbische Mädels, die eine Coffee Bar betreiben.


was die medien mit dem begriff machen ist doch egal.

ein startup ist eine unternehungsgründung, die auf einer eigenen idee basiert und mithilfe dieses alleinstellungsmerkmals hohe wachstumsraten verspricht.

das ist bei einem tatooladen oder einer bierproduktion eben genau nicht der fall, da hat man lediglich ein hohes risiko, dass einer der 30 anderen, die die gleiche hatten, besser und/oder erfolgreicher sind und dich verdrängen.

ZitatDas Tolle am amerikanischen Traum ist, dass er sich so gut verkaufen lässt. Investoren verkaufen ihn an Unternehmensgründer. Gründer verkaufen ihn an ihre Angestellten.

während es das alles gibt, ist es für start-ups eher untypisch.

echte startups zeichnen sich eher dadurch aus, dass sie sich ihre investoren selbst aussuchen und diese investoren ihrerseits versuchen zu verarschen.

deswegen werden solche start-ups auch gerne auf dem höhepunkt ihrer wertschöpfung verkauft.

das ist dann der moment der etablierung des startups - und danach ist es dann auch kein startup mehr.

dass ein kapitalgeber selbst damit wirbt bestimmte formen von gründungen zu unterstützen, hätte ich noch das erste mal zu sehen.

eher geht der trend heute zu konsumentenbasierter förderung (fundraising), und vor allem hat die erste generation oft erst mal gar keine angestellten, sondern man begegnet sich equal opportunity, was auch die einzig sinnvolle variante ist, wenn man weder geld verdient noch sich welches geliehen hat, sondern einfach nur die ganze nacht in der werkstatt sitzt und arbeitet. ;)

ManOfConstantSorrow

ZitatRückt die deutsche Tech-Szene nach rechts?

Die deutsche Start-up-Szene diskutiert ernsthaft, ob die Union mit der AfD koalieren sollte.


Analog zur Situation in den Vereinigten Staaten werden in der Tech-Welt vermeintliche Denkverbote abgebaut, politisch rechte Ideen gewinnen Anhänger und werden offener geäußert als je zuvor – auch wenn die übergroße Mehrheit sich immer noch bei Grünen und FDP verorten ...

(...) Es scheint sich etwas zu verschieben. In der Szene werden Stimmen lauter, die so bislang nicht zu hören waren. Da gibt es gewichtige Podcaster, die auf Linkedin ,,100 Prozent Zustimmung" äußern, wenn andere Kommentatoren davon schwadronieren, dass die ,,Altparteien endlich die Reißleine ziehen und ihre Politik wieder an dem Willen der Bürger ausrichten" müssten. Oder eine bekannte Investorin, die in ihrer Kolumne das ,,Ende der Woke-Bewegung" feiert. Passenderweise war es dann auch das vom Ex-,,Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt geleitete Online-Magazin ,,Nius", das gestern als erstes Medium die Debatte um Rebers Vorschlag mit einer Mischung aus Aufregung und Faszination aufgriff: ,,Es ist ein politischer Paukenschlag!", hieß es da.
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/afd-und-cdu-csu-als-option--rueckt-die-deutsche-tech-szene-nach-rechts--35222508.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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