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Industrie & Handwerk & Agrar => Betriebe Regional => Thema gestartet von: ManOfConstantSorrow am 15:33:16 Sa. 24.September 2005

Titel: Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen...
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:33:16 Sa. 24.September 2005
Der Kapitalismus hinterläßt eine Schneise der Verwüstung und kommt dann gern völlig anonym daher, keiner kann was dafür, es sind halt alles nur "Sachzwänge":

ZitatKommunen in der Schuldenfalle

Kiel – Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen, Zuschüsse streichen – der Landesrechnungshof hat Städte und Kreise zu einem radikalen Sparkurs aufgerufen.


Die bisherigen Sparbemühungen der Kommunen seien "bei weitem nicht ausreichend". Laut Rechnungshof muss die gesamte Palette der Dienstleistungen auf den Prüfstand gestellt werden. Auch sensible Bereiche wie die Schülerbeförderung dürften nicht tabu sein. In einem ersten Schritt sollte durchaus darüber nachgedacht werden, die Eltern stärker als bisher zur Kasse zu bitten, empfiehlt Aloys Altmann

der ganze KN Artikel (http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=1718959)
Titel: Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen...
Beitrag von: uwenutz am 14:15:23 So. 25.September 2005
... die erst jetzt von den Kommunen erkannte dramatische Finanzlage
hat man sich doch durch das Hofieren und Etablieren der neopervertierten kapitalen politischen Rahmenbedingungen erst selbst erschaffen.
Natürlich sind, trotz der minimalen positiven Verlaufskurve der Gewerbeeinnahmen, die Einnahmen insgesamt zurück gegangen, merkwürdig bei den vielen aktiengestützten Unternehmen, die de facto so gut wie keine Steuern mehr als kommunalen Beitrag der Gemeinde abführen.

Und dann, man siehe alleine bei dem korrupten Gezedere als um die Verrechnung von Lohntransferzahlungen, zwischen den kommunalen Behörden und des Bundes bei der Einführung von Harz IV ging.

Auch hier wieder, wider Erwarten der sogenannten Experten,
traten keine Kosteneinsparungen ein, das Gegenteil ist der Fall.

Und was macht man, man hält einsam und gegen jegliche Logik,
oder ist schon so weit wirtschaftlich unterwandert, daß man abhängig geworden, gar nicht mehr anders kann, am radikalen Kurs der sogenannten Reform ( Umbau, besser gesagt Abbau ) fest, um beim nächster Legislaturperiode aufgrund weiterer Einbußen erneut Einsparungen zu etablieren.
Aber gerade zu lachen mußte ich, als ich die Äusserung vom
Rechnungshof Präsident vernommen hatte, Zitat:
...doch auch die Verwaltung selbst muss den Gürtel enger schnallen,
und im gleichen Atemzug werden Mammutbehörden weiter
bürgerfest ausgebaut, daß immmer noch beste Beispiel ist die Agentur für keine Arbeit, ein Staat im Staat.

Und wenn Altmann von der Prüfung der gesamten Palette von Dienstleistungen spricht, meint es sicherlich nur die DL die ein ärmeres Klientel der Bürgerschaft in Anspruch nimmt, wie wäre es beispielsweise im Umkehrschluß sämtliche, völlig nutzlosen hochdotierten Landräte steuersparsam zu entsorgen??

Und zu guter letzt,
was möchte man eigentlich erreichen, bzw.
welchen Staat möchte man... eine Diktatur, ein Feudalstaat,
eine "Geld-okratie" ??

Uwenutz
Titel: Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen...
Beitrag von: Carsten König am 21:38:01 Do. 08.Dezember 2005
ZitatUnd zu guter letzt,  was möchte man eigentlich erreichen, bzw.  welchen Staat möchte man... eine Diktatur, ein Feudalstaat,  eine "Geld-okratie" ??

kurz: eine totalitäre Bonzokratie
Titel: Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen...
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 00:08:39 Fr. 09.Dezember 2005
In Personalunion übernehmen von der Wirtschaft geschmierte Politiker das kommunale Zepter als eingesetzte Statthalter und Diktatoren. Das Volk braucht man nur als DuKaten scheißende Goldesel und vorher als Scheinwahlstatististen, damits einen demokratischen Anstrich hat.

Kriecht das Volk selbst auf dem Zahnfleisch, spart man sich auch völlig die Kommunal- und Sozialverwaltung. Das nennt man dann Verschlankung des Staats nach CDU/CSU/FDP-Vorstellungen.

Unternehmen halten ihre dreckigen Profitpfoten seit ewigen Zeiten auf und plündern ungestraft öffentliche Haushalte durch nicht rückzahlbare Fördermittel, Lohnzuschüsse, Beitrags- und Steuergeschenke, fehlende Eigeninitiative.

Was kümmert sie die ihnen auferlegte Sozialverpflichtung nach GG und die Pflicht zumutbare Arbeitsplätze mit tariflicher oder ortsüblicher Bezahlung zu schaffen und für innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaften zu sorgen?

Wir leben in einer Diktatur des Kapitals, falls das noch keiner bemerkt haben sollte!!!
Titel: Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen...
Beitrag von: euerHofnarr am 15:41:35 Fr. 02.Februar 2007
irgendwie macht mich so etwas traurig. Was soll denn noch alles be-kürzt und ver-schlossen werden ?
Also: Kultur gibts auch nicht mehr umsonst, wer brauch schon kulturelle veranstaltungen ? Gibt doch Spielkonsolen und das Ausmalbild der McDonalds-Tablett-Schmierunterlage. Ich dachte wir sind auch eine Freizeitgesellschaft, was macht man denn mit der freizeit, wenn es keine Angebote mehr gibt, oder man das Geld dafür nicht hat ?

Wie schafft ihr es, jeden Tag so etwas zu lesen und trotzdem nicht den Mut zu verlieren ?


nicht ganz off-topic, hoffe ich
Titel: Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen...
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 16:38:55 Fr. 02.Februar 2007
ZitatOriginal von euerHofnarr
... Ich dachte wir sind auch eine Freizeitgesellschaft, was macht man denn mit der freizeit, wenn es keine Angebote mehr gibt, oder man das Geld dafür nicht hat? ...

Unter den Brücken schlafen oder sich aufhängen - ist doch unsere von Politikern, Beamten der Arbeitsverwaltung und Unternehmern aufgezwungene Lebens- bzw. Ablebensperspektive.
Titel: Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen...
Beitrag von: euerHofnarr am 18:13:11 Fr. 09.Februar 2007
oje, wie deprimierend.
Titel: Schwimmbäder schließen, Altenheime verkaufen...
Beitrag von: euerHofnarr am 19:42:58 Fr. 09.Februar 2007
war das nicht J.Lennon der sagte: "The best things in Life are for free" ?

stimmt ja auch irgendwie, mir fällt da spontan eine Freizeitbeschäftigung ein, die meist zu zweit ausgeübt wird und immer wieder Spass macht.

Oder Spazierengehen, allerdings komme ich mir dann immer wie ein Rentner vor, bzw. so, als ob mein Leben schon vorbei wäre (und dabei bin ich doch erst 32).
da muss doch noch etwas kommen.
gehen, laufen, springen, tanzen ...wird aber auch irgendwann langweilig ... und dann will man ins Kino und hat kein Geld ...

M.