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Wat Noch => Theoriebereich => Kampf gegen Armut? Krieg gegen die Armen! => Thema gestartet von: Kuddel am 12:23:58 Mo. 25.November 2019

Titel: Prostitution
Beitrag von: Kuddel am 12:23:58 Mo. 25.November 2019
Eigentlich gibt es einen anderen Bereich im Forum für das Thema "Prostitution".
Ich halte es aber für erwähnenswert, daß nicht nur der "Krieg gegen Drogen" ein Krieg gegen die Armen ist, sondern das Argument "Kampf gegen Prostitution" eine ähnliche Ausrichtung hat. Es wird nicht die Prostitution bekämpft, sondern ihre Opfer.

Die neoliberale ZEIT veröffentlichte folgende Glosse:
ZitatDie geballte Hilflosigkeit
Ein Berliner Straßenstrich hält sich hartnäckig, sehr zum Ärger der Anwohner. Wie reagieren Politik und Verwaltung darauf? Gar nicht oder zu wenig.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-11/prostitution-strassenstrich-kurfuerstenstrasse-berlin-sexarbeit

Hier wird nicht nach den Interessen und Bedürfnissen der betroffenen Frauen gefragt, sondern nach denen der Anwohner. Man beklagt zu wenig Repression, weil man scheinbar eine Verlagerung des Problems und die Vertreibung der Betroffenen für eine Lösung hält. Am Ende des Textes wird ein Lösungsvorschlag gemacht: Die Straßenprostitution aus Wohngebieten in abgelegene Gewerbegebiete zu verlagern in "Verrichtungscontainer". Na prima.

Titel: Re: Prostitution
Beitrag von: BGS am 18:13:59 Mo. 25.November 2019
Der Autor wohnt im von ihm beschriebenen gentrifizierten Viertel in dem es seit hundert Jahren einen "Strassenstrich" gab. Peinlich. Will er "sein" "hippes" Wohnviertel aufwerten mit aus den Augen, aus dem Sinn?

Wie wäre es, wenn den Frauen endlich mal wirklich Unterstuetzung und Hilfe zukäme? Kaum jemand wird sich ohne grosse Not prostituieren, schätze ich.

MfG

BGS