Gehirnwäsche im Jobcenter und durch Träger

Begonnen von Henrik55, 22:59:07 Di. 26.Februar 2013

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Henrik55

Das trifft es schon sehr gut:
Zitat"Identitätsaufgabe

Was Doppelbindungen so gefährlich macht, ist der hohe Anpassungsdruck, der von der Autoritätsperson auf das ,,Opfer" ausgeübt wird. Unter Anpassung versteht man die Integration eines Gegenstandes in ein kognitives Schema.

In sogenannten normalen Abhängigkeitsverhältnissen kann eine Autoritätsperson Befehle erteilen, die Einfluss auf das Verhalten des Opfers ausüben, bei Doppelbindungs-Beziehungsmustern beinhaltet die Beeinflussung auch die Art der Selbstwahrnehmung, die das Opfer von sich hat.

Diese Methode der Gehirnwäsche wurde oft im maoistischen China während der Kulturrevolution zur politischen Umerziehung angewendet: Es wurde vom Opfer nicht nur eine Anpassung an die vorherrschende Ideologie durch sein Denken und Handeln erwartet, sondern auch die Überzeugung, diese Umwandlung sei freiwillig und in Würde vollzogen worden, was natürlich überhaupt nicht den erlebten Erfahrungen des Opfers entsprach. Zwangsinternierung und Demütigungsrituale waren die Regel.

Das Opfer wird nicht nur gebrochen, sondern es hat auch nicht die Erlaubnis, sich selbst als Opfer wahrzunehmen, und erst recht nicht die Erlaubnis, den Täter als Täter wahrzunehmen. Die Autoritätsperson bestimmt also auch, wie sie vom Opfer erlebt werden muss. Sie bestimmt das Bild, das sich das Opfer von ihr machen muss.


Beispiel: ,,Mutti hat dich nicht bestraft, weil Mutti böse ist, sondern weil du böse warst. Mutti schlägt dich, weil sie es gut mit dir meint."

Ein Mensch, der einer solchen Situation ausgesetzt ist, muss durch den schmalen Spalt einer enormen Abweichungsintoleranz hindurchgehen und kann es sich nicht leisten, seine ursprüngliche Identität aufrechtzuerhalten. Die Angst vor Bestrafung, Folter oder Liebesentzug schafft die Bereitschaft, die bestehende Identität aufzugeben. Dieser ständige Prozess der Identitätsaufgabe, der immer wieder von neuem stattfindet, verhindert die Entstehung einer intakten Persönlichkeit oder er bewirkt die Dekonstruktion einer bereits bestehenden Persönlichkeit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Doppelbindungstheorie#Identit.C3.A4tsaufgabe

Huhnsuppe

Interessant...

Ich persönlich erkläre mein "gutes" Verhalten dem Jobcenter gegenüber ja eher mit dem Stockholm--Syndrom.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm_Syndrom

Zitat...Grundsätzlich neigen Menschen dazu, in Zwangs- oder Abhängigkeitssituationen auch moralisch oder ethisch bedenkliche Handlungsweisen von Autoritäten zu relativieren und eine Schutzhaltung für sich zu entwickeln.

ZitatDagegen wird das Agieren der Geiselnehmer überproportional wahrgenommen, schon kleinste Zugeständnisse (das Anbieten von Nahrung, auf die Toilette gehen lassen oder Lockern von Fesselungen) werden als große Erleichterungen empfunden. Das Opfer erlebt eine Situation, in der es ausschließlich ,,Gutes" von den Geiselnehmern erfährt. Es kommt zu der für Außenstehende subjektiv nicht nachvollziehbaren Folge, dass ein Opfer mehr Sympathie für seine Peiniger empfindet als für die rettenden Einsatzkräfte.

Zugegeben... vielleicht etwas weit her geholt und übertrieben...?


Grüße  :)

"Der Tourist ist immer der andere" <Hermann Hesse>

Henrik55

Dann ist da aber was falsch gelaufen. Du sollst ja kein Opfer sein, sondern ein Patient dem geholfen wird. Da brauchst Du jetzt noch ein Coaching bis Du das verinnerlicht hast.

inline

Zitat von: Henrik55 Du sollst ja kein Opfer sein, sondern ein Patient dem geholfen wird.

Auch so ein Beispiel von  paradoxer Kommunikation

Wer sagt denn, dass ein Patient kein Opfer sein kann.
Wer sagt, dass jedem Patient geholfen wird.

böse , wer sich als Opfer sieht.
ganz böse, wer sich als Opfer dem nicht geholfen wird sieht.


Rudolf Rocker

Noch böser:

Wer glaubt, das man als "Opfer" keine Möglichkeit hat, etwas zu verändern.

hanni reloaded

Gibts genug.
Immer die anderen schuld und so.

Mehr verkneif ich mir jetzt.

Henrik55

Zitat von: Rudolf Rocker am 14:20:16 Mi. 27.Februar 2013
Noch böser:

Wer glaubt, das man als "Opfer" keine Möglichkeit hat, etwas zu verändern.
Da liegt ja der Punkt. Es ist wie bei Orwell mit den 5 Fingern. Sie wollen einen solange traktieren bis man sich nicht mehr als "Opfer" sieht, sondern dankbar ist für die Sklavenarbeit und ihre Maßnahmen. Man soll also überhaupt nicht mehr auf den Gedanken kommen etwas verändern zu wollen, weil ja alles in Ordnung ist.

Rudolf Rocker


inline

Zitat von: Henrik55Da liegt ja der Punkt. Es ist wie bei Orwell mit den 5 Fingern. Sie wollen einen solange traktieren bis man sich nicht mehr als "Opfer" sieht, sondern dankbar ist für die Sklavenarbeit und ihre Maßnahmen. Man soll also überhaupt nicht mehr auf den Gedanken kommen etwas verändern zu wollen, weil ja alles in Ordnung ist.

Ich frage mich, sind nach der Idologie, Opfer also im Gegensatz zum Täter die besseren Menschen oder nur zu  bequem um was zu ändern.

Da schneidet die Marionette die Fäden durch und erschrak über den Wind der ihr engegenkam, da ging sie einem anderen Strom nach und die Fäden zogen sie unmerklich.

Fazit:  Fäden durchschneiden, keine Marionette sein und den eigenen Weg suchen.


Henrik55

Es gibt keine Opfer, es gibt nur Kunden. Und Zwang gibt es auch keinen, alles freiwillig Eingliederungsvereinbarungen, Einladungen, Vermittlungsvorschläge...

Codeman

Zitat von: Henrik55 am 15:42:33 Mi. 27.Februar 2013
Es gibt keine Opfer, es gibt nur Kunden. Und Zwang gibt es auch keinen, alles freiwillig Eingliederungsvereinbarungen, Einladungen, Vermittlungsvorschläge...

Und was ist jetzt an Einladungen und Vermittlungsvorschlägen schlimm ?
Ich bin der Rostfleck am Schwert des Sozialismus - Zitat frei nach Schraubenwelle

Henrik55

Die Joboffensive mit monatlichen Vorladungen über 2 Jahre hinweg und 8 VV pro Sitzung scheint für Codeman eine Erfüllung zu sein :rolleyes:.

hanni reloaded

Zitat von: Codeman am 16:14:15 Mi. 27.Februar 2013
Zitat von: Henrik55 am 15:42:33 Mi. 27.Februar 2013
Es gibt keine Opfer, es gibt nur Kunden. Und Zwang gibt es auch keinen, alles freiwillig Eingliederungsvereinbarungen, Einladungen, Vermittlungsvorschläge...

Und was ist jetzt an Einladungen und Vermittlungsvorschlägen schlimm ?

Da muss man immer mühsam die Alufolie von Kopp nehmen, die man so liebevoll
drapiert hat.







edit: ich hab zwar keine Alufolie, aber einen Spinnerfilter ;D

Rudolf Rocker

...und dann diese Strahlung!
Kaum auzuhalten! ;D

Aber das machen die mit Absicht und unsere Gehirne weichzukochen!! :rolleyes:

hanni reloaded


inline

Zitat von: Henrik55Es gibt keine Opfer, es gibt nur Kunden. Und Zwang gibt es auch keinen, alles freiwillig Eingliederungsvereinbarungen, Einladungen, Vermittlungsvorschläge...

Ich frage mich ob so mancher Threaderöffner nicht schlussendlich das Opfer eines nicht verstandenen Threads ist und ob er sich auch als Opfer sieht.

Bzw. ich finde solche Threads  einfach nicht ok, die Auswikungen des JC beim Einzelnen mögen ja schlimm genug sein z. B. Stichpunkt "Postkastentrauma" aber man muss ja nicht noch ständig eins drauf setzen und noch mehr Angst machen.

Erst mal verunsichern so kann Manipulation auch funktionieren.

Sorry aber ich kann es einfach nicht ab, wenn Leute mit so billigen Psychotricks agieren. Da ist es auch Latte ob das im JC  ist oder anderswo.

hanni reloaded

Zitat von: inline am 21:25:13 Mi. 27.Februar 2013


Bzw. ich finde solche Threads  einfach nicht ok, die Auswikungen des JC beim Einzelnen mögen ja schlimm genug sein z. B. Stichpunkt "Postkastentrauma" aber man muss ja nicht noch ständig eins drauf setzen und noch mehr Angst machen.


Eben deshalb darf man diese überzogene Paranoia auch bisserl ins Lächerliche ziehen.

Das Postkastentrauma bin ich.

Mich hat die Rente gerettet, und mit Abstand kann ich nun sagen, daß ich mich grässlich reingesteigert hab.
Vorm komplett Ausflippen haben mich nette Mitmenschen bewahrt, die mir mit verbalen Arschtritten zu verstehen gaben,
daß das Meiste nur in meinem Kopf existierte.
Briefe waren real, aber ich hab da Dinge reininterpretiert....


Und heute kann ich auch sagen, daß diese Paranoia lähmt.
Die Probleme sind nicht Brieflein, Einladungen, Vermittlungsvorschläge.
Die echten Probleme sitzen in der Gesamtkonstruktion.
Und wenn wir uns gegenseitig narrisch machen und irgendwann echt mit Alufolie ummen Kopf rumlaufen,
dann haben "die" (die hinter uns her sind^^) gewonnen.

Huhnsuppe

Ja aber... Wer sich als "Opfer" fühlt und lebt, ist doch "Opfer" ?
(Was für eine Begrifflichkeit) *zauder*

Das kann man doch für den Betroffenen nicht einfach wegdiskutieren??

"Der Tourist ist immer der andere" <Hermann Hesse>

Rudolf Rocker

Das Problem liegt darin, das so getan wird als hätten ALG II- Bezieher (lassen wir mal dieses dämliche Wort Opfer weg) keine Chance sich gegen das JC zu wehren und müsste kritiklos alles mitmachen, was ihnen gesagt wird!
Und genau das ist eben nicht der Fall!
Es gibt Möglichkeiten sich zu wehren.
Man muss sie aber auch nutzen!

inline

Zitat von: HuhnsuppeJa aber... Wer sich als "Opfer" fühlt und lebt, ist doch "Opfer" ?
(Was für eine Begrifflichkeit) *zauder*

Das kann man doch für den Betroffenen nicht einfach wegdiskutieren??

nun der zitierte Satz des Einganspostings aus Wiki:

ZitatDas Opfer wird nicht nur gebrochen, sondern es hat auch nicht die Erlaubnis, sich selbst als Opfer wahrzunehmen, und erst recht nicht die Erlaubnis, den Täter als Täter wahrzunehmen.

Was für ein Widerspruch! Was denn nun.
Bzw. wer ist ein Opfer und wer nicht?

Zitat von: Rudolf RockerEs gibt Möglichkeiten sich zu wehren.
Man muss sie aber auch nutzen!
Ja wir wissen alle das es Sozialgerichte gibt und nach harten ausdauerenden Kampf  und ggf. guter Vorbereitung ein H4 Empfänger dort auch mal einen Teilerfolg erzielen kann.
Erzählt mir aber bitte nichts von haltlosen Visionen.
Und bitte keine neue Schauermärchen erzählen, die Postkastentraumas oder ähnliches nur noch aufpuschen.
Danke!

Rudolf Rocker

Wer redet denn gleich vom SG?

Schon lange vorher kann man sich wehren!

Mit Beistand hingehen,
sich die komischen Aussagen des SB schriftlich geben lassen,
nichts unterschreiben ohne es zur überprüfung mit nach Hause genommen zu haben,
sich über seine Rechte informieren,
sich organisieren (bei Elo-Inis und nicht beim Weißen Ring!)
freundliches, aber bestimmtes und selbstbewusstes Auftreten gegenüber des SB,
keine Andienerei, kein unterwürfiges Verhalten gegenüber dem SB,
kein X für´n U vormachen lassen,
Obrigkeitsgläubigkeit endlich mal ad acta legen.

Reicht für´s erste!


Tiefrot

Rudi schreibte:
ZitatSchon lange vorher kann man sich wehren!

Mit Beistand hingehen,
sich die komischen Aussagen des SB schriftlich geben lassen,
nichts unterschreiben ohne es zur überprüfung mit nach Hause genommen zu haben,
sich über seine Rechte informieren
Leider haben zu wenige Leutz den Nerv dazu.  ::)

Zitatfreundliches, aber bestimmtes und selbstbewusstes Auftreten gegenüber des SB,
keine Andienerei, kein unterwürfiges Verhalten gegenüber dem SB,
kein X für´n U vormachen lassen,
Obrigkeitsgläubigkeit endlich mal ad acta legen.
Hm, das ist eigentlich selbstverständlich.
Leider sind aber viele durch die psychologische Seite von H4 dermaßen geschädigt,
das dein eigentlich korrekter Rat auch ins Leere läuft. Leider.

ZitatWer redet denn gleich vom SG?
Nun ja, in einigen Fällen wirds nötig.
Und ich umreisse mal kurz, was mit Ursache sein kann, daß so wenige ihr Recht dort durchsetzen.
Zumindest ich weiss gerne möglichst genau, wie der ganze Kram abläuft.
Grade, wenn man kein Jurist und zu 100% unwissend ist.
Auf Jemanden mit praktischer Erfahrung kann nicht jeder zurückgreifen,
also bleibt nur Lesestoff. Der gab zumindest mir den Eindruck, es handelt sich hier um
eine hochkomplizierte Angelegenheit, bei der der kleinste Fehler alles einstürzen läßt.
Damit im Hinterkopf schieben viele halt 3 Monate Hunger, oder lassen sich anderen
Mist bieten.  :rolleyes:
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

inline

Zitat von: Tiefrot!Der gab zumindest mir den Eindruck, es handelt sich hier um
eine hochkomplizierte Angelegenheit, bei der der kleinste Fehler alles einstürzen läßt.

Der Anschein wird geweckt, das ist Teil der Abschreckung und es wird trotzdem der Schein nach außen gewahrt, dass es auch ein intaktes Rechtssystem  für Arme gibt.

Ich glaube, wenn alle  zunächst mal ihre Bescheide überprüfen würden, sich  außerdem über ihre Rechte informieren und das rechtlich zustehende auch konsequent einfordern, dann würde das System zusammen brechen.

Das wäre so ähnlich als wenn alle Leute gleichzeitig ihr Geld von der Bank abheben.

Im Grunde geht es beim JC immer auch ums austesten, ist noch jemand im Hintergrund der mal Geld zustecken könnte oder arbeitet er schwarz, wie finden wir das raus, berechnen wir doch mal falsch oder sanktionieren (grund wird sich schon finden) und dann schauen wir mal.

Gleiches gilt für Arbeitsmentalität, dafür gibt es scheinbar die Joboffensiven oder wie sich das nennt.
Mein Tip, wenn man immer wieder in kurzen Abständen eingeladen wird, sich  noch mal freiwillig einladen lassen, man hat ja schließlich noch Fragen ....dann hört das wohl wieder auf. Da ja aktiviert (nennt sich so)oder der zuständige genervt ist.

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