Mieter organisieren, wie?

Begonnen von dejavu, 04:26:57 Fr. 02.Januar 2015

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Kuddel

Kiel

ZitatInitiative ,,LEG-Mieter*innen wehren sich" kämpft gegen schlechte Wohnbedingungen und steigende Kosten beim Immobilienkonzern LEG

Reges Treiben war am Montagabend des 20. Februar in dem alternativen Kneipenrestaurant Subrosa in der Gaardener Elisabethstraße zu beobachten. Über 30 Mieter*innen des Immobilienkonzerns LEG haben an diesem Abend zusammengefunden, um sich über die neuesten Entwicklungen rund um ihre Wohnsituation auszutauschen. Es war bereits das dritte Treffen der Initiative. Die Initiative mit dem Namen ,,LEG-Mieter*innen wehren sich" hat in den letzten Wochen ordentlich Schlagzeilen gemacht. Ausgang der Initiative war ein spontanes Treffen Anfang November 2022 in der Mühlenstraße am Grünen Eck. Die ,,Solidarische Beratung" des Stadtteilladens Anni Wadle lud zu einem Kurzfilm ein. In diesem wurden die mieter*innenfeindlichen Praktiken von LEG-Immobilien in Bad Oldesloe gezeigt. LEG-Mieter*innen und Unterstützer*innen tauschten sich über die untragbaren Zustände in Häusern des börsennotierten Mietkonzerns aus. Betroffene Mieter*innen berichteten über die katastrophalen Wohnbedingungen bei LEG in der Nachbarschaft: Von nicht behobenen Wasserschäden, Schimmel, kaputten Türen und Dächern über nicht Erreichbarkeit der Hausmeister und LEG-Verantwortlichen bis hin zu dubiosen Steigerungen der Nebenkosten war wirklich viel unhaltbares dabei.

LEG hat den Ruf ,,schlimmer als Vonovia" zu sein

Schnell wird deutlich, dass es sich bei den Zumutungen in Gaarden nicht um Einzelfälle, sondern um ein erfolgreiches LEG-Geschäftsmodell der Wohnraumspekulation handelt...
weiter: https://stadtteilladen.gaarden.net/2023/03/01/neu-gegruendete-initiative-leg-mieterinnen-wehren-sich-in-kiel-setzt-sich-gegen-schlechte-wohnbedingungen-und-steigende-kosten-beim-immobilienkonzern-leg-ein/#more-371


Fritz Linow

Zitat6.3.23
LEG-Häuser: Mieter aus Kiel-Gaarden wehren sich gegen Mängel

Mit einem offenen Brief prangern Mieter aus Kiel-Gaarden etliche Missstände in ihren Wohnungen an. Sie haben sich zur Initiative ,,LEG-Mieter*innen wehren sich" formiert. Die schweren Vorwürfe richten sich an die Düsseldorfer Immobiliengesellschaft LEG, die die Wohnungen vermietet.



Schimmel, feuchte Wände, Vermüllung: Mieterinnen und Mieter aus dem Kieler Stadtteil Gaarden kommen nicht zur Ruhe. Bis zu 80 von ihnen haben sich in einer Initiative zusammengeschlossen und prangern zum Teil erhebliche Missstände in den Wohnungen des Düsseldorfer Unternehmens LEG an. In einem offenen Brief stellen sie vier Forderungen an ihre Vermieterin aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.

,,LEG-Mieter*innen wehren sich" nennt sich der Zusammenschluss, der sich ,,gegen unzumutbare Mietverhältnisse bei der LEG zur Wehr zu setzen" möchte, wie es in dem Schreiben heißt. Alle Schäden müssten sofort auf Kosten des Unternehmens behoben werden und Reinigungsarbeiten zuverlässig erfolgen. Preissprünge bei Mieten und Nebenkosten dürften nicht durchgereicht und Wohnungen nicht aus Spekulationsgründen leer stehen.

LEG-Wohnungen vor allem in Kiel-Gaarden betroffen

Das Düsseldorfer Wohnungsunternehmen LEG hatte Ende 2021 mehr als 2300 Wohnungen von der Kieler Immobilienverwaltung (KIV) übernommen. Ein großer Teil des Bestandes liegt zwischen Theodor-Heuss-Ring und Preetzer Straße, aber auch am angrenzenden Ostring. Seit dem Kauf wurde Kritik an der LEG immer lauter.

Dabei ging es um erhöhte Betriebskostenabrechnungen für das Jahr 2021, die vielen Mietern zuletzt ins Haus flatterten. Noch schlimmer wiegen die Zustände, die die Initiative aufzählt: Schimmel, defekte Fenster, feuchtes Mauerwerk, ungepflegte Grünanlagen und Müllplätze. Ein weiterer Vorwurf: Auf Mängelmeldungen reagiere die LEG nicht.
Bei einem Treffen vor Ort hat die Initiative die Missstände jetzt öffentlich gemacht. Sabine Reemts berichtete etwa über ihre Schwiegermutter, die inzwischen nicht mehr in ihrer LEG-Wohnung, sondern im Pflegeheim lebt. ,,Im Dezember hat sie ihre Nebenkostenabrechnung für das Jahr 2021 erhalten – über 750 Euro", so Reemts. ,,Sie verstand die Welt nicht mehr, so viel musste sie noch nie nachzahlen."
Obwohl Sabine Reemts sofort für die alte Dame Widerspruch eingelegt hatte, habe die LEG die Forderung mit einem Mietguthaben verrechnet und einen Restbetrag angemahnt. ,,Ist das eine Masche, mit älteren Bewohnern umzugehen?", fragt sich Reemts laut. ,,Alles fing mit den Nebenkostenabrechnungen an", bestätigt Rüdiger Barths, seit acht Jahren LEG-Mieter am Ostring. ,,Da haben wir gemerkt, dass wir alle dieselben Probleme haben", so der 63-Jährige.

Keine Hausmeister für LEG-Wohnungen in Kiel

Ihn ärgere, dass er auf Mängelmeldungen kaum Antworten bekomme. Hausmeister als Ansprechpartner gebe es nicht. ,,Das sieht nach einer Vermeidungsstrategie aus. Wir Mieter haben Angst, dass die Wohnanlagen absichtlich verwahrlost werden sollen." Die Mieten werden offenbar dennoch erhöht. Die Kaltmiete für Ufuk Kurt aus der Buschfeldstraße etwa habe sich mit Jahresbeginn um 30 Euro erhöht, die Nebenkosten um 44 Euro.
Hinzu kamen höhere Heizkosten, sodass der 39-Jährige nun 600 statt 460 Euro monatlich warm berappen muss. ,,Ich wohne allein und muss das alles selber bezahlen", sagte er. Die Initiative der Mieterinnen und Mieter finde er gut. ,,Solidarität ist wichtig." Auf ein anderes Problem machte Heike Geest aufmerksam: Um die Müllsammelplätze türmt sich der Unrat. ,,Das zieht die Ratten an. Manchmal schaue ich ihnen direkt in die Augen, wenn ich den Container aufmache." Geest wohnt seit zehn Jahren in der Buschfeldstraße. ,,Das war einmal gepflegt hier."

Davon weiß auch Monika Milbrodt zu berichten – sie lebt seit 42 Jahren an der Bielenbergstraße. ,,Ich habe den gesamten Niedergang mitbekommen." Sie räumte ein, dass die Mängel nicht erst offenkundig wurden, als die LEG die Wohnungen erwarb. Schon vorher habe es Missstände gegeben.

LEG: ,,Nehmen die Anliegen der Mieter ernst"

,,Aber die LEG ist jetzt Eigentümer und muss die Mängel beseitigen. Das ist auch eine soziale Verantwortung", sagte Milbrodt. Manche Mieter warten darauf nicht mehr. Bei Telse Gurske etwa schimmelte eine Wand in der Küche nach einem Wassereinbruch über Monate, bis sie die Sache selbst in die Hand nahm. Ein Bekannter beseitigte den Schaden schlussendlich – auf Gurskes Rechnung.

Laut LEG-Sprecher Mischa Lenz sind die Vorwürfe dem Unternehmen bekannt, ,,und wir sind in allen uns von unseren Mietern geschilderten Fällen tätig geworden". Die LEG stehe im Austausch mit den jeweils betroffenen Mietern. Generell nehme die LEG alle Anliegen der Mieter ernst – sie sollen sich ,,langfristig wohl bei uns und in ihren Wohnungen fühlen", so Lenz.
,,Wir schauen uns daher Themen wie diese – je nach individueller Sachlage – vor Ort an und ziehen, wenn nötig, die entsprechenden Fachleute hinzu." Dann werde ermittelt, wie die Probleme beseitigt werden können. ,,So sind wir auch hier vorgegangen", so Lenz mit Blick auf die Kieler Wohnungen.


ZitatLEG kommt in den Ortsbeirat
Spannend könnte es werden, wenn am Mittwoch, 8. März, um 19 Uhr der Ortsbeirat Gaarden in der Mensa der Hans-Christian-Andersen-Stadtteilschule tagt. Ihre Teilnahme zugesagt haben der Niederlassungsleiter Nord und die Teamleiterin Kundenbetreuung der stark kritisierten Wohnungsgesellschaft LEG. Das Duo will dabei die Pläne des Unternehmens erläutern, das Ende 2021 etwa 2350 größtenteils in die Jahre gekommene Wohnungen der KIV übernommen hat. Die Gelegenheit nutzt auch die Initiative ,,LEG-Mieter*innen wehren sich", um ihren offenen Brief zu übergeben. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Auftritt von Karsten Böhmke, dem Geschäftsführer des Jobcenters Kiel. Böhmke will erläutern, welche Akzente das Jobcenter derzeit in Gaarden setzt und was die nähere Zukunft bringen soll.
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/leg-haeuser-in-kiel-gaardener-mieter-wehren-sich-gegen-maengel-PV7CVTIDZJF4JHKNQW2G4EB6GE.html

Kleiner filmischer Beitrag von der Pressekonferenz beim NDR:
https://www.facebook.com/groups/441070769353795/posts/5668905469903606/

SHZ, 7.3.23:





Kuddel

ZitatTurbulente Sitzung des Ortsbeirats
LEG entschuldigt sich für Pannen am Standort Gaarden



Auftakt mit Mini-Demo. Vor dem Eingang zum Sitzungssaal des Ortsbeirats Gaarden wurden Protestschilder gegen die LEG hochgehalten.

Gaarden. Schlechte Kommunikation, schleppende Beseitigung von Mängeln, überhöhte Abrechnungen: Die Vorwürfe gegen das Wohnungsunternehmen LEG sind umfassend. Nun hat ein hochrangiges Trio der LEG im Ortsbeirat Gaarden versucht, die Wogen zu glätten. Das glückte nur bedingt.

Fehler eingeräumt und Besserung gelobt haben am Mittwochabend im Ortsbeirat Kiel-Gaarden hochrangige Vertreter des Wohnungsunternehmens LEG. Viele Besucher gingen trotzdem unzufrieden nach Hause.
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/kiel-gaarden-leg-entschuldigt-sich-fuer-pannen-am-standort-in-gaarden-6NQ5KOTREJGFBMGZLROUPCFCI4.html?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1678368427








Fritz Linow


"LEG richtig schlecht!", Schriftzug auf preiswertem Ziegel, 2023, unbekannter Künstler aus Kiel


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