Bum-Bum-City Grafenwöhr

Begonnen von Kater, 11:36:12 So. 14.Mai 2006

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Kater

ZitatHessen hr 14.05.2006, 23:15-00:30

Bum-Bum-City Grafenwöhr
 
Der Dokumentarfilm

Grafenwöhr in der Oberpfalz ist einer der größten Truppenübungsplätze für die amerikanische Armee außerhalb der USA. Jeder GI, der von Washington nach 1945 in Europa oder in Nahost eingesetzt wurde, hat hier mindestens einmal trainiert.

Dazu kamen viele weitere Truppen aus allen Nato-Staaten. Geschichten über den Ort und seine Bewohner spiegeln die wechselhafte Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen wider. Sergeant Timothy S. ist Amerikaner koreanischer Abstammung und trainiert mit seinem Panzer den Ernstfall, seine deutsche Frau ist froh, einen "Ami" zum Mann zu haben. Herr Hannak ist vom Übungslärm entnervt, und als Kriegsgegner musste er eines Tages seine Apotheke schließen. Gertrud betreibt eine Nachtbar und wird von den Soldaten "Mom" genannt. Herr Grillenbeck ist Schießbahnwärter und sucht in den Manöverpausen nach dem Haus seiner Vorfahren, das aufgegeben werden musste, als die Nazis das Übungsgelände erweiterten. Der Rentner Martin freundete sich 1958 mit Elvis Presley an und sammelt als "visueller Chronist" alle Fotos von Grafenwöhr. Der Förster Ihrle pflegt Waldungen und freut sich an der üppigen Flora und Fauna, die in dem Areal recht geschützt ist. Grafenwöhr wurde bereits 1906 auf Befehl des Prinzregenten Luitpold als Truppenübungsplatz eingerichtet. Die Nazis bauten das Gelände aus und ließen dafür mehrere Dörfer räumen. Doch erst die Nutzung durch die US Army ab 1947 ließ einen Mikrokosmos entstehen, in dem zwei Kulturen - "Alte und Neue Welt", "Sieger und Besiegte" - aufeinander trafen, sich zusammenrauften und zu einem mal angespannten, mal fruchtbaren Zusammenleben fanden. Die US-Armee ist seit dem Niedergang der Maxhütte der größte Arbeitgeber der Region.

Kater

ZitatTausende von US-Soldaten kommen neu in die Oberpfalz
500 GIs mit Familien als Vorauskommando einer Brigade in Vilseck

Von Fritz Winter, MZ
VILSECK. Sie kamen mit Kinderwägen, Hunden, Katzen und viel Gepäck: Der Ausbau der Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels um knapp 8000 Soldaten durch die US-Armee hat gestern begonnen. Direkt aus Fort Lewis im US-Bundesstaat Washington trafen gestern 500 Soldaten mit Familien in Vilseck (Kreis Amberg-Sulzbach) ein.

Sie gehören zum Vorauskommando der 1. Brigade der 25. US-Infanterie-Division. Im Laufe dieses Sommers werden in den Rose Barracks nahezu 4000 Soldaten mit 5500 Familienangehörigen erwartet – damit kehrt in der US-Garnison wieder Leben ein.
Bislang war dort die 3. Brigade der 1. US-Infanteriedivision stationiert, die komplett nach Fort Knox in Kentucky zurück verlegt wurde. Die neue Einheit ist eine so genannte Stryker-Brigade, die mit Radpanzern ausgerüstet ist und schnell in allen Krisenregionen der Welt eingesetzt werden kann (siehe Kasten). Sie wird sich den traditionsreichen Namen 2. Kavallerieregiment geben, das seit dem Kalten Krieg in Ostbayern bekannt ist: Damals überwachte das 2nd Cavalry Regiment die Grenze zum Ostblock.
Während in den Vilsecker Kasernen ausreichend Platz für die neue Brigade ist, wird im benachbarten Grafenwöhr noch eifrig gebaut. Dort sollen nach US-Angaben bis zum Jahr 2008 ebenfalls rund 3500 Soldaten mit rund 5000 Familienangehörigen einziehen. Auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes investiert die US-Armee unter anderem in die New Town mit Schulen, Kindergärten, Einkaufszentren und Fitnessanlagen rund 700 Millionen Dollar. Gleichzeitig entstehen für den etwa gleichen Betrag im Umfeld rund 800 Wohnungen, die die US-Armee von privaten Investoren anmieten wird. Bei den neuen Soldaten in Grafenwöhr wird es sich aber im Gegensatz zu Vilseck nicht um eine Kampftruppe, sondern um Logistikeinheiten handeln.
Die Aufnahme der neuen Soldaten in der Oberpfalz wurde von der US-Armee akribisch vorbereitet: So konnten sie bereits in den USA den europäischen Führerschein machen. Die Haustiere wurden nach der Ankunft von Veterinären untersucht, für den Nachwuchs stehen Kindergärten und Schulen zur Verfügung. Und es gab jede Menge Hinweise: Zum Beispiel, dass man hier am Sonntag nicht mit dem Auto in die Waschanlage fährt.

http://www.mittelbayerische.de/SID_44482b68b48dbddd0c5f62679be1da0c/nachrichten/opfbayern/meldung.shtml?rubrik=mz&id=66106

Kater

ZitatHarte Strafen für die Schläger
US-Kommandeur Colonel John RisCassi sichert rigoroses Durchgreifen zu -

Alkohol ein Problem
Vilseck (zip) Zwei Überfälle auf deutsche Jugendliche, eine Schlägerei mit Besuchern eines Amberger Lokals - ein äußerst negatives Bild geben einige Soldaten der neuen Stryker-Brigade in Vilseck ab. Die Probleme, die es in letzter Zeit häufig mit amerikanischen Soldaten gab, diskutierten Verantwortliche der US-Armee mit Bürgermeister Hans-Martin Schertl.

Von Seiten der Amerikaner nahmen Stryker-Kommandeur Colonel John RisCassi, sein Stellvertreter Major Bryan Denny und der stellvertretende Kommandeur der US-Armee Garnison Grafenwöhr, Curtis Clark, teil.

Angesprochen wurden sowohl die zwei Überfälle auf deutsche Jugendliche als auch die Schlägerei mit Besuchern eines Lokals in Amberg. Seit die Stadt Vilseck die Sperrzeit auf 1 Uhr in Lokalen der Innenstadt festgelegt hat, habe sich die Lärmbelästigung bereits reduziert, hieß es.

Bild wieder zurechtrücken
Colonel RisCassi versicherte, dass gegen die Störer und Schläger in der Truppe mit harten Strafen vorgegangen werde. Er selbst sei sehr bestrebt, das negative Bild, das einige "bad soldiers" (schlechten Soldaten) für die ganze Einheit, ja sogar für alle Amerikaner heraufbeschwörten, wieder zurecht zu rücken.

Die Streifen der Militärpolizei seien bereits verstärkt worden. Außerdem seien Streifen von Vorgesetzten der einzelnen Einheiten, ausgerüstet mit Sprechfunk, unterwegs. Da sie die Soldaten meist sogar namentlich kennen, hätten sie die besten Möglichkeiten zum Durchgreifen. Die Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei, die ebenfalls verstärkt präsent sei, klappe gut.

Durch die jüngsten Vorkommnisse herrsche bei der deutschen Bevölkerung eine unterschwellige Angst, so Bürgermeister Schertl. Die Menschen seien besorgt, was noch alles passieren werde. Colonel RisCassi betonte, er werde alles ihm Mögliche versuchen, künftig Probleme zu verhindern.

Dazu gehöre auch die Aufklärung der Soldaten über die Wirkung von Alkohol. Laut RisCassi kennen diese ein Großteil der jungen Amerikaner noch nicht, da sie in Amerika erst mit 21 Jahren Alkohol trinken dürfen.

Sofort reagieren
Der Kommandeur versicherte, dass bei auftretenden Problemen er und seine Offiziere auch an den Wochenenden erreichbar sind, um sofort zu reagieren.
http://www.zeitung.org/zeitung/946437-129,1,0.html

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