Warnstreik: Chaos im Berliner Berufsverkehr

Begonnen von Regenwurm, 06:27:15 Fr. 01.Februar 2008

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Regenwurm

ZitatWarnstreiks bei Berliner Verkehrsbetrieben flächendeckend befolgt

Berlin (dpa) - Der in der Nacht bei den Berliner Verkehrsbetrieben begonnene Warnstreik wird nach ver.di-Angaben flächendeckend befolgt.
Die Kolleginnen und Kollegen stünden vor den Betriebshöfen, da sei kein Bus und keine Straßenbahn rausgekommen, sagte ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft der dpa.
Seit Mitternacht fahren damit in der Hauptstadt keine Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen der BVG mehr. Der Warnstreik soll bis morgen Nachmittag 15.00 Uhr dauern. Die zur Deutschen Bahn gehörenden S-Bahnen sind nicht betroffen.
Quelle  
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

ManOfConstantSorrow

01.02.08 - Der Nahverkehr in Berlin ist seit heute 0.00 Uhr lahmgelegt. Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen blieben stehen, Hunderttausende mussten bei winterlich nasskaltem Wetter auf die S-Bahn, Auto, Taxi oder Fahrrad umsteigen oder lange Fußmärsche in Kauf nehmen. 2,7 Millionen Passagiere befördern die Arbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) jeden Tag und jede Nacht.

Entgegen früheren Ankündigungen, erst am Samstag den Warnstreik auszurufen, beschloss Verdi am Donnerstag, bereits am Freitag ab 0.00 Uhr den Nahverkehr lahm zu legen. Das hat zu 100 Prozent geklappt. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 11.500 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe und Berlin Transport 12 Prozent höhere Löhne und Gehälter, mindestens jedoch 250 Euro brutto monatlich mehr. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) sprach sich für eine "harte Haltung" gegenüber Verdi aus. Er hatte eine Einmalzahlung von 200 Euro und Einkommenserhöhungen von sechs Prozent bis Ende 2010 vorgeschlagen. Eine Provokation, meinen viele der Verkehrs-Beschäftigten, denn dieses Geld sollen nur die 1.150 seit 2005 neueingestellten Beschäftigten erhalten und auch das lediglich für drei Jahre. Für die Masse der 10.000 länger Beschäftigten soll die Zahlung verrechnet werden.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatHANDELSBLATT, Samstag, 2. Februar 2008, 10:39 Uhr
Warnstreik
Behinderungen im Berliner Nahverkehr halten an

Der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat am Samstagmorgen erneut zu Behinderungen im Berliner Nahverkehr geführt. Sämtliche Straßen- und U-Bahnen und nahezu alle Busse standen laut BVG still.


HB BERLIUN. U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen seien auch am zweiten Tag des Ausstands bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) in den Depots geblieben, sagte ein Verdi-Sprecher am Morgen in der Hauptstadt: ,,Alles steht." Es sei den ganzen Tag über mit Beeinträchtigungen zu rechnen. Der in der Nacht zum Freitag begonnene Streik soll noch bis 15.00 Uhr dauern. S-Bahnen und Regionalzüge sind nicht betroffen.

Mit dem Ausstand will die Gewerkschaft ihrer Forderung nach Gehaltserhöhungen von 8 bis 12 Prozent für die rund 11 500 BVG- Beschäftigten Nachdruck verleihen. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hatte in dem Tarifkonflikt Härte angekündigt. Die Arbeitgeberseite hat eine Einmalzahlung von 200 Euro sowie Einkommenserhöhungen von sechs Prozent bis 2010 für Beschäftigte vorgeschlagen, die seit 2005 eingestellt wurden und weniger als die Altbeschäftigten verdienen.

Nach Streikende werde es voraussichtlich noch mehrere Stunden dauern, bis sich der Betrieb vollständig normalisiere, sagte der Gewerkschaftssprecher. Vor allem auf den U-Bahn-Linien müssten die Züge erst nach und nach wieder in den Fahrplan-Takt eingepasst werden. ,,Es wird funktionieren, aber das wird seine Zeit dauern", sagte er.

Bereits am Freitag waren viele Berliner wegen des Streiks zu spät zur Arbeit gekommen. Zahlreiche Schüler erschienen zudem nicht rechtzeitig zur Vergabe ihrer Halbjahreszeugnisse. Ein Verkehrschaos blieb aber aus, da die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen und Regionalzüge vom Streik nicht betroffen sind und weiter fahren. Bis zum Ende des Arbeitsniederlegungen setzt die Bahn nach eigenen Angaben zusätzliche und längere S-Bahnen ein, um den Fahrgastansturm zu bewältigen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Codeman

Ich kann das teilweise so bestätigen.Wohne zwar im Westteil Berlins,bin aber öfters mit der Tram unterwegs.Nix ging mehr.Alleine die ganzen Hauptverkehrsstr. waren zu.

Vereinzelnd fuhren bei mir ein paar Busse.

Mfg
Codeman
Ich bin der Rostfleck am Schwert des Sozialismus - Zitat frei nach Schraubenwelle

besorgter bürger

ich hab voll den Zonk gezogen. Aus meiner Wohngegend komme ich nur mit U-Bahn oder Straßenbahn weg. Wenn die mal länger Streiken wirds schlimm.
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Codeman

@bürger

Das ist natürlich höchst ungünstig.Ich habe Glück,wohne nur 10min. vom S-Bhf entfernt,ziemlich in der City.Zur Not ist auch U-Bhf füssläufig erreichbar (ca. 4 Busstationen,wenn er fährt).

MfG
Codeman
Ich bin der Rostfleck am Schwert des Sozialismus - Zitat frei nach Schraubenwelle

Regenwurm

Zitat Unbefristeter Streik bei Berliner Verkehrsbetrieben nicht auszuschließen (4.2.08 )  

 Im Berliner Nahverkehr sind weitere Arbeitsniederlegungen möglich. Nach einem zweitägigen Warnstreik bei Bus-, U-Bahn- und Straßenbahnlinien, der Sonnabend nachmittag planmäßig zuende ging, kündigte die Gewerkschaft ver.di am Sonntag eine Eskalation für den Fall an, daß die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) kein besseres Gehaltsangebot vorlegen. »Dann werden wir zu Wochenbeginn unseren Gremien den Abbruch der Verhandlungen und die Einleitung unbefristeter Streiks empfehlen«, sagte ver.di-Sprecher Andreas Splanemann. Ver.di fordert für die 12500 BVG-Beschäftigten zwölf Prozent mehr Geld, mindestens aber 250 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die landeseigene BVG bietet lediglich vier Prozent für die kommenden zwei Jahre, und selbst das nur für die 1200 seit 2005 neu eingestellten Mitarbeiter, deren Vergütungen deutlich unter denen der Altbeschäftigten liegen.

 BVG-Chef Andreas Sturmowski bezeichnete den Warnstreik am Sonntag wegen seiner Dauer und der kurzen Vorwarnzeit als »unangemessen«. Er forderte die Gewerkschaft zu »konstruktiven Verhandlungen« auf. Die Verhandlungsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbands (KAV), Claudia Pfeiffer, nannte die Lohnforderungen »überzogen«. Mit dem Angebot habe man das ausgeschöpft, was im Moment denkbar sei. »Die BVG ist ein öffentlicher Betrieb, und die Spielräume sind hier sehr gering«, sagte Pfeiffer im RBB-Inforadio. Ein neues Angebot werde es jedenfalls nicht geben. Dem schlossen sich auch Politiker der SPD und der Linken an.    

 Es ist jedoch kaum vorstellbar, daß die »rot-rote« Landesregierung dies durchhalten kann. Auf den neun U-Bahn-, 22 Straßenbahn- und 147 Buslinien werden an normalen Werktagen bis zu 2,7 Millionen Passagiere befördert. Ein mehrtägiger Streik bei der BVG würde unweigerlich zu einem gigantischen Chaos auf den Straßen führen.

Quelle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

ManOfConstantSorrow

BVG: Ver.di und GdL im Wettstreik

Im Arbeitskampf bei der BVG drohen weitere Streiks. Ver.di gibt sich kampfbereit - auch weil sie mit der angriffslustigen Lokführergewerkschaft (GdL) im Wettbewerb steht.

http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/verdi-und-gdl-im-wettstreik/?src=SZ&cHash=7b5654d183
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Bowie

Berlin: BVG-Streik light
 
Verdi kündigt für Mittwoch Warnstreik "light" an. BVGler wandern zur Lokführergewerkschaft GDL ab. Aber Betriebsvertrauensleute schrecken vor Verschärfung zurück. Auch Berliner Linkspartei fürchtet weitere Eskalation. "Linke" FÜR und GEGEN Streik.


Nach dem überfallartigen "Blitzstreik" (BZ und BILD) von letzter Woche setzt ver.di nun auf Deeskalation und kündigt für Mittwoch entschärfte Kampfmaßnahmen an. Der Streik werde deutlich kleiner ausfallen als der erste Warnstreik und möglicherweise nur Verspätungen verursachen, wie ver.di-Sprecher Andreas Splanemann am Montagabend sagte. Trams, U- Bahnen und Busse sollen fahren. Dafür sollen von 5.00 bis 15.00 Uhr Bereiche wie Technik oder Verwaltung lahmgelegt werden. «Wir planen einen Warnstreik, der nicht vorrangig den Fahrgast trifft», sagte Splanemann.

Ver.di steht unter Druck ihren Mitgliedern ein gutes Verhandlungsergebnis zu liefern. Aber der Aufsichtsratsvorsitzende des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Thilo Sarrazin, Berlins berüchtigter Finanz und Sparsenator, mauert und droht mit Fahrpreiserhöungen falls sich ver.di durchsetzt. Ver.di hat aber allen Grund hart in ihren Forderungen zu bleiben.

Ein Teil der ver.di Basis in der BVG war nach dem Lokführerstreik im Winter kaum im Zaum zu halten. Es bestand die Gefahr von wild-cat Streiks. Auch wandern einige Ver.di Mitglieder zur radikaleren GDL ab. Bei der Lokführergewerkschaft fällt zudem der Mitgliedsbeitrag geringerer aus. Auch mit dem unwahren Hinweis GDL-Mitglieder bei der BVG würden im Streikfall kein Streikgeld erhalten, lassen sich BVGler nicht mehr bei der ver.di Stange halten. Deshalb preschte die Ver.di-Führung mit dem Blitzstreik am vorletzten Freitag vor. Mal ordentlich Dampf aus dem Kessel lassen!

Natürlich gibt es auch die Kollegen, die vor einer Radikalisierung zurückschrecken. Einige Betriebsräte und Vertrauensleute sollen massive Kritik an der bisherigen Führung der Tarifauseinandersetzung geübt haben. Offenbar verfängt bei einigen die BILD-Hetze gegen den Streik. Dem soll mit Rücksichtnahme auf den Fahrgast begegnet werden. Damit schwinden aber die Druckmittel im Arbeitskampf.

Gleichzeitig will die Ver.di-Führung den Berliner Senat nicht destabilisieren. Der Senat ist der eigentliche Arbeitgeber der BVG - offiziell ist das der "Kommunale Arbeitgeberverband". Die deutsche Vorzeigeregierung in der Hauptstadt - aus "Linkspartei-SPD" - steht wegen ihrer Kürzungspolitik unter massivem Legitimationszwang gegenüber den eigenen Parteien und der Wählerbasis. Zusätzlich stehen weitere Arbeitskämpfe im öffentlichen Dienst in Berlin an. Ein BVG-Streik würde die Gelenke des Senats empfindlich quietschen lassen. ver.di-Verhandlungsführer Frank Bäsler geht indirekt auf den Senat zu. Die "Linke" solle nicht aus der Regierung treten. Ein CDU geführter Senat sei auch nicht im Interesse von ver.di, so Bäsler auf einer Veranstaltung der Berlin-Neuköllner Linkspartei.

Die GDL, kämpferische und weniger kämpferische Basis, die Boulevardpresse, der Senat, die "Linke" - alles zerrt aus unterschiedlichen Richtungen an ver.di. Und die "Linke" zieht in zwei Richtungen gleichzeitig.

Für die Linkspartei steht mit der Hamburger Landtagswahl ein weiterer möglicher Sprung über die 5%-Hürde an. Und es sieht in der Hansestadt sehr gut aus für die "Linke". Streiks gegen den Berliner Senat kämen daher ungelegen und passen nicht ins Bild des neuen Hoffnungsträgers der Arbeiter und Arbeitslosen von der Linkspartei. Andererseits möchte man sich der bürgerlichen Öffentlichkeit als staatstragend und zuverlässige Regierungspartei präsentieren. Die Linke-Verkehrspolitikerin Jutta Matuschek griff in der ,,Berliner Zeitung" sowohl ver.di als auch die GDL an. ,,"Verdi will die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer offenbar in puncto Härte übertrumpfen. Das können wir nicht akzeptieren."

Das widersprüchliche Bild der Protest und Regierungspartei kann man anhand von zwei Pressemitteilungen der "Linken" deutlich machen. Unter der Überschrift "Solidarität mit den Beschäftigten der BVG" übt Thomas Hecker, Mitglied des Bundessprecherrates der "Linken" unverholene Kritik am Berliner Links.senat: "Die Kolleginnen und Kollegen der BVG haben seit 2003 keine Lohnerhöhungen bekommen. Allein schon wegen der zwischenzeitlichen Preiserhöhungen sind auch hier kräftige Lohnsteigerungen dringend notwendig - natürlich auch für die Alt-Beschäftigten. (...) Dem gegenüber ist die seitens der Berliner Fraktion DIE LINKE verbreitete Presseerklärung kaum anders zu verstehen als eine Entsolidarisierung gegenüber den berechtigten Interessen der streikenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

Diese schallende Ohrfeige zielt auf Stefan Liebich. Der Frontmann der Berliner Regierungslinken fleht in einer Presseerklärung die Gewerkschaft Ver.di förmlich an den Streik zu beenden.

"Verhandeln statt eskalieren. (...) Dabei muss sowohl von Arbeitnehmer- als auch von Arbeitgeberseite berücksichtigt werden, dass die BVG als öffentliches Unternehmen durch den rot-roten Senat gesichert wurde und dazu weiter saniert werden muss. Die Zerschlagung der BVG, z.B. durch Ausschreibung von Strecken, wie es die Opposition vorschlägt, wird es mit Rot-Rot nicht geben."

Mit anderen Worten: wenn ihr nicht artig seit kommt der böse Onkel. NUR unter der CDU wird privatisiert, wir wollen und tun doch so was nicht! ...Höchstens in Sachsen.

Liebich weiter: "Die Fraktion DIE LINKE hält es für wichtig, dass einerseits die Einkünfte der neuen und der länger Beschäftigten angenähert werden und andererseits eine sozial gerechte Tarifstruktur für die Fahrgäste gesichert und ausgebaut wird. Für diese unterschiedlichen Interessen Rahmenbedingungen zu schaffen ist auch die Aufgabe der Tarifparteien. Hierbei ist Augenmaß gefragt. Unnötige Eskalationen beider Seiten helfen nicht weiter." Anders ausgedrückt: Wer streikt, ist schuld an zu hohen Fahrpreisen.

Die Linkspartei in Berlin und Sparsenatoir Zarrazin nehmen quasi die Fahrgäste als Geiseln ihrer Argumentation im BVG-Lohnkampf und versucht Streikende und nicht streikende Bevölkerung gegeneinander auszuspielen. Erinnert an Mehrdorn, der sich mit Fahrpreiserhöungen an den Bahnkunden für den GDL-Streik rächen will.

Als im Ersten Weltkrieg die Berliner Munitionsarbeiter mit Arbeitsniederlegungen "unsere Frontsoldaten in den Rücken fallen", gab es Flugblätter der Reichsregierung: "Wie Hindenburg über das Streiken denkt". Auch Seine Majestät, der Kaiser soll über den Streik seiner Untertanen ungehalten gewesen sein und begab sich in die Munitionsfabriken auf "Durchalten!" Tour. Gutes Vorbild für den Berliner Senat. Aufforderungen zum Maßhalten haben in Deutschland Tradition.

http://de.indymedia.org/2008/02/207763.shtml

Kuddel

Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) startete am Montagmorgen die Urabstimmung für einen unbefristeten Streik mit reger Beteiligung. Aufgerufen zur Stimmabgabe sind 8.000 Gewerkschaftsmitglieder der BVG, die Stimmabgabe läuft bis Donnerstag. Die Gewerkschaft Verdi verlangt Gehaltserhöhungen von bis zu 12 Prozent, mindestens aber 250 Euro mehr. Bereits Anfang Februar hatte es einen 39-stündigen Warnstreik gegeben.

besorgter bürger

ZitatIm Berliner Nahverkehr stehen ab Mitte kommender Woche Busse und Bahnen still. Die ver.di-Mitglieder unter den Beschäftigten bei der BVG und der angeschlossenen Berlin Transport haben mit knapp 97 Prozent für einen unbefristeten Streik gestimmt,

http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=655DAAFC-1422-0CEF-70D84C0F7BA378A4

ZitatBei einem unbefristeten Streik bei Bussen, Straßen- und U-Bahnen in Berlin wollen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) einen Notverkehr mit 100 Bussen einrichten

http://newsticker.welt.de/index.php?channel=beb&module=dpa&id=17071532
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Kater

ZitatBVG-Streik fortgesetzt

Berlin (ddp-bln). Der Verkehr bei Bussen, U- und Straßenbahnen hat auch am Sonntag in Berlin weitgehend geruht. Wegen des Streiks bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) blieben die Fahrzeuge den fünften Tag in Folge in den Depots. Wie schon am Vortag war es am Morgen auf den Straßen aber wieder ruhig. Für den Tagesverlauf rechnete die Polizei ebenfalls nicht mit größeren Verkehrsbehinderungen.

Ab Montag droht dagegen der größte Nahverkehrsstreik seit Jahrzehnten. Die Berliner müssen sich auf ein Verkehrschaos einstellen, weil die Lokführergewerkschaft GDL nach bisherigem Stand auch die S- und Regionalbahn bestreiken will. Die BVG versucht, das Angebot an Ersatzbussen privater Unternehmen auszudehnen. Sie sollen möglichst im Doppelpack fahren, um mehr Fahrgäste befördern zu können. Auch die S-Bahn hat einen Notfahrplan aufgestellt, um ein Minimalangebot aufrechtzuerhalten. Ab 4.00 Uhr sollen die Züge auf den meisten Linien im 60-Minuten-Takt, auf der Ringbahn alle 30 Minuten fahren.

Der Fahrgastverband IGEB erklärte am Sonntag, Berlin erlebe ab Montag einen «Verkehrsnotstand», wie es ihn seit Kriegsende nicht gegeben habe. Viele Menschen würden ihre Arbeitsplätze und Schulen nicht oder zu spät erreichen und auf Arztbesuche verzichten müssen. Alte und Gehbehinderte seien «zu Hause eingesperrt». Die Gewerkschaften trügen ihre «Machtkämpfe» auf dem Rücken der Fahrgäste aus, denen die gesamte Last der Streiks aufgebürdet werde, kritisierte ein IGEB-Sprecher. Angesichts dessen forderte er gesetzliche Regelungen für ein Mindestangebot im Nahverkehr während Streiks, wie es sie in Italien und Frankreich bereits gebe.
http://de.news.yahoo.com/ddp/20080309/tde-bvg-streik-fortgesetzt-e502712.html

Kater

Berliner nehmens gelassen...

ZitatZwangsweise zu Fuß unterwegs

Berlin (ddp-bln). Mit eiligen Schritten huscht Brigitte Kühnöl am Sonntagmittag über den Alexanderplatz. Ihre weißen Haare sind zerzaust, die Wangen sind gerötet. «Ich bin gerade eine dreiviertel Stunde zu Fuß gegangen», sagt die Rentnerin aus Prenzlauer Berg. Sie ist mit einer Freundin verabredet, normalerweise hätte Kühnöl für die Strecke den Bus genommen. Doch der Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat den öffentlichen Nahverkehr nahezu lahmgelegt.

Für Montag hatte die Lokführergewerkschaft GDL zudem mit Stillstand bei der S-Bahn und im Regionalverkehr gedroht. Der größte Streik im Nahverkehr seit Jahrzehnten wurde zwar am Sonntagabend abgesagt, doch der angekündigte Notfahrplan nicht. Zumindest in den Morgenstunden musste mit einem Verkehrschaos gerechnet werden. Erst im Laufe des Tages wollte die S-Bahn ihr Angebot schrittweise ausdehnen.

Die Berliner bleiben scheinbar gelassen. «Bei dem schönen Wetter überhaupt kein Problem», sagt Kühnöl. Supermärkte und Ärzte seien um die Ecke zu Fuß erreichbar. Einmal pro Woche habe sie Chorprobe, erzählt die Rentnerin. Für diesen Termin hätten die Mitglieder Fahrgemeinschaften organisiert. Sie betont: «Ich finde den Streik total in Ordnung.» Den Beschäftigten bleibe keine andere Möglichkeit, ihre Forderungen durchsetzen. «Selbst wenn wir zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, passiert nichts», sagt Kühnöl.

Das sieht Reinbert Fulland ähnlich. Er arbeitet in einer Bäckerei im Bahnhof. «Durch den Streik büßen wir 50 Prozent unseres Umsatzes ein», berichtet er. Um pünktlich auf der Arbeit zu sein, müsse er bereits um 4.00 Uhr und damit zwei Stunden früher als üblich mit dem Auto losfahren. Denn Experten hätten ein Verkehrschaos auf den Straßen angekündigt. Normalerweise sitze er gemütlich in der U-Bahn, sagt der Verkäufer. Trotzdem findet er «den Streik vollkommen korrekt». Es werde viel zu wenig gestreikt. «Die Hauptsache ist, dass die großen Bosse im Stau stehen», findet er.

Die Verkäuferin im Blumenladen setzt auf den Notfahrplan der S-Bahn. «Mir bleibt nichts anderes übrig, ein Auto habe ich nicht», sagt Marlies Maske. Sie wohnt in Kaulsdorf, das sei mit dem Fahrrad zu weit. «Die S-Bahnen kommen bestimmt verspätet und sind gerammelt voll», glaubt sie. Die Floristin hat sich deshalb vorgenommen, eineinhalb Stunden früher die Wohnung zu verlassen als sonst. Ihr Chef habe sicher kein Verständnis, wenn sie nicht pünktlich ist. «Der Laden muss ab 6.00 Uhr offen sein, egal wie», sagt Maske.

Dabei «verirrten» sich wegen des BVG-Streiks nur wenige Kunden in das Untergeschoss des Bahnhofs, so dass viele Blumen im Müll landeten. An schlechten Tagen ordnet der Chef an, dass Maskes Kollegin Iris Gotzmann zu Hause bleibt. Der Laden wird dann früher geschlossen. «Ich bin gezwungen, meine freien Tage zu opfern», klagt die junge Frau. Dennoch stehe sie fest hinter dem Streik. «Ich kann das vollkommen verstehen», sagt die Floristin.

Der 16-jährige Kevin Gottschow hat hingegen kein Einsehen. «Das ist Scheiße», sagt der Schüler, der sonst mit der Straßenbahn zur Schule in Lichtenberg fährt. Nun müsse er 15 Minuten laufen. «Das ist eine ganz schöne Ecke», findet er. Auch einen Termin im Krankenhaus musste Kevin absagen. «Da komme ich ohne S-Bahn nicht hin.» Doch einen Vorteil hat der Streik auch für ihn: Ein Test in Gesellschaftswissenschaften wurde verschoben.

Ähnlich wie Kevin ist auch Francesco Gacomelli aus Italien, der gerade den Fernsehturm fotografiert, zwangsweise zu Fuß unterwegs. Bei seiner Ankunft in Berlin am Freitag war der Tourist zunächst irritiert: «Es ist komisch, wenn in so einer großen Stadt nichts fährt», sagt Gacomelli. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten habe er dennoch gesehen, auch wenn die Füße schmerzen. Als Italiener ist er Streiks gewöhnt und reagiert entsprechend locker: «Ich denke, sie werden ihre Gründe haben.»
http://de.news.yahoo.com/ddp/20080309/tde-zwangsweise-zu-fuss-unterwegs-e502712.html

besorgter bürger

Monatskartenbenutzer können folgendes versuchen:

ZitatZusätzlich besteht während der Streikmaßnahmen bei der BVG die Möglichkeit, ungenutzte beziehungsweise teilweise benutzte BVG-Fahrausweise bei der S-Bahn Berlin GmbH, in deren Verkaufsstellen S Potsdamer Platz sowie S Nordbahnhof abzugeben. Entsprechende Formulare stehen Ihnen dort zur Verfügung.

http://www.bvg.de/index.php/de/Bvg/Detail/folder/149/id/185053/name/Wichtige+Informationen+zur+Erstattung+von+Monatskarten+f%FCr+BVG+Kunden
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Kater

ZitatBerlin: Ende des BVG-Streiks nicht absehbar

Berlin (dpa) - Der Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) soll nach dem Willen der Gewerkschaft ver.di auch über diese Woche hinaus unvermindert weitergehen. Das habe die große Tarifkommission der Gewerkschaft am Montag beschlossen, sagte ein ver.di-Sprecher.

Er bestätigte damit eine Meldung der Zeitung «B.Z.». Bislang war geplant, den Ausstand bei Bussen, U-Bahnen und Trams nach Freitag auszusetzen. «Der Konflikt verschärft sich weiter», sagte der Sprecher. «Die Arbeitgeber bewegen sich nicht.» Ver.di bestreikt seit Mittwoch vergangener Woche den Nahverkehr in der Hauptstadt.

Am Montagmorgen blieb das befürchtete Chaos im Berufsverkehr aus. Am Tag nach der kurzfristigen Einigung im Tarifkonflikt der Bahn und der Absage des Streiks durch die Lokführergesellschaft GDL gab es im Regional- und S-Bahnverkehr kaum Zugausfälle.

Ver.di verlangt für alle Beschäftigten der BVG Einkommenserhöhungen von 8 bis 12 Prozent, mindestens 250 Euro mehr im Monat. Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine stufenweise Erhöhung um sechs Prozent bis Ende 2010 vor. Bei den meisten Beschäftigten soll die Erhöhung aber teilweise auf einen Zuschlag angerechnet werden. Ver.di wollte eigentlich über die Osterferien nicht streiken und den Ausstand danach möglicherweise wieder aufnehmen.

http://de.news.yahoo.com/dpa2/20080310/tde-berlin-ende-des-bvg-streiks-nicht-ab-b33f0ce.html

Kater

ZitatStreiken für die Würde

Die Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe haben lange gezögert, ihre Arbeit niederzulegen. Jetzt ist ihre Stimmung kämpferisch. Sie sagen, es geht um mehr als um höheren Lohn
Frank Nordhausen

BERLIN. Christian Hohensee hat sich rasiert. Kann man das als Zeichen werten, dass sich die Lage normalisiert? "Normalität ist tödlich für einen Streik", sagt Hohensee in seinem winzigen Büro in der Verdi-Zentrale in Kreuzberg. "An einen Streik darf sich niemand gewöhnen. Wenn sich alle arrangieren, verlieren wir. Es muss immer ein Überraschungsmoment bleiben." Hohensee lächelt. Streikstrategie ist diffizil, sie ist sein Metier, nur leider darf er nicht viel darüber erzählen, aus taktischen Gründen.

Ostern keine Pause

Christian Hohensee, 53 Jahre alt, Gewerkschaftssekretär aus Berlin-Weißensee, ist einer von vier Männern, die den seit Jahren größten Streik der Berliner Verkehrsbetriebe leiten. Seit über einer Woche fahren U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Busse nicht mehr. Gerade kommt Hohensee aus der Tarifkommission, zu der sich die rund neunzig BVG-Vertrauensleute der Gewerkschaft alle drei Tage treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. "Der Streik geht weiter, auch in den Schulferien", sagt Hohensee. "Wir haben nicht das Problem, dass die Kollegen aufhören wollen, sie drängen eigentlich darauf, auch über Ostern zu streiken." Das will die Streikleitung aber nicht. "Aus taktischen Gründen", sagt Hohensee. Die Stimmung ist, wie man bei Verdi sagt, "kämpferisch".

Man hat auch über Streikbrecher gesprochen. Weil die BVG ankündigte, dreißig weitere Busse auf Notlinien einzusetzen, stellte sich die Frage, woher die Fahrer dafür kommen. Es hatte Gerüchte gegeben, dass Streikbrecher Busse aus einem Depot holen wollten. Deshalb ist Hohensee schon gegen sechs Uhr morgens zum Omnibushof in der Weddinger Müllerstraße gefahren. Alles blieb ruhig, aber die Nacht war wieder kurz. Mehr als fünf Stunden Schlaf bekommt Hohensee zurzeit nicht, "und das Handy liegt immer neben dem Bett", sagt er.

Sein Job besteht im Wesentlichen darin, herumzufahren - zu den zehn Omnibus- und Straßenbahndepots der Stadt zwischen Spandau und Marzahn. Ein Streik bei den Verkehrsbetrieben unterliegt anderen Bedingungen als in einer Fabrik. Die Arbeiter und ihre Streikposten sind in der ganzen Stadt verstreut. Hohensee und ein zweites Team müssen die Leute zusammenhalten. "Wir versorgen sie mit Kaffee und Verdi-Shirts, vor allem aber mit Informationen", sagt Hohensee.

Erste Station an diesem Tag ist der Busbahnhof an der Gradestraße in Britz. Als der weiße Kombi mit dem Verdi-Zeichen vor dem blockierten Tor hält, wird Hohensee schnell von den Streikposten umringt. "Was braucht ihr?" fragt er. Sie benötigen vor allem Zettel, um die Anwohner zu informieren. "Hier kommen viele vorbei, die in den Zeitungen lesen, wie viel wir angeblich verdienen und wie schlimm der Streik für die kleinen Leute ist", sagt ein 42-jähriger Busfahrer. "Wir sind doch selber kleine Leute! Wir leiden alle unter steigenden Mieten und Lebensmittelpreisen." Obwohl es schwierig sei, die komplizierten Lohnverhältnisse bei der BVG zu erläutern, seien die meisten Passanten wider Erwarten auf ihrer Seite, sagt der Mann, der ein Verdi-T-Shirt trägt mit der Aufschrift: "Alles wird teurer - Brot 8,5 Prozent".

Christian Hohensee sagt etwas über berechtigte Forderungen, ein Volksredner ist er nicht, aber er trifft den Ton. "Wird es nicht immer schwieriger nachzugeben, je länger der Streik dauert?" fragt ein junger Mann später, draußen in Marzahn. "Ihr wollt ordentliche Bedingungen, deshalb habt ihr mit 97 Prozent für den Streik gestimmt", erwidert Hohensee. Viele Fahrer scheinen überrascht zu sein von der Resonanz, die ihr Streik erzeugt. Vielleicht auch schockiert. Manchmal habe er das Gefühl, dass sie jetzt erst begriffen, wofür eine Gewerkschaft gut sei, sagt Christian Hohensee. Aber er sagt auch, dass sich bei den BVG-Mitarbeitern etwas geändert habe. "Früher sagten sie, lasst es uns mal nicht auf die Spitze treiben. Jetzt kommen sie selbst und sagen: warum tut ihr nicht mehr?"

Auf dem Weg zur nächsten Station steht Hohensee immer wieder mit seinem Lautsprecherwagen im Stau. Fast niemand reagiert auf die Verdi-Abzeichen am Auto, schon gar nicht wütend. "Jeder spürt, dass die Preise steigen und die Löhne sinken. Deshalb sind die Leute für uns", sagt er. Die Lokführer, deren Einzelkampf er für falsch hält, hätten auch deshalb Erfolg gehabt, weil sie die Stimmung in der Bevölkerung als Erste trafen. "Hätten wir zuerst gestreikt, wäre nicht die GdL, sondern Verdi heute der große Held." An der Siegfriedstraße in Lichtenberg packt Hohensee Plastikbecher und Schals für die Streikposten aus. Am Hoftor geht es mal wieder um Finanzsenator Thilo Sarrazin. "Teeren und federn" möchte ihn ein Busfahrer. Sarrazin hatte behauptet, die Fahrer mit besser gestellten Altverträgen erhielten mehr Lohn, als sie am Markt wert seien.

Streikhelfer Sarrazin

"Sarrazin ist unser bester Streikhelfer", sagt Hohensee, und zum ersten Mal redet er sich in Rage. "Wie kann ein Sozialdemokrat Arbeitnehmer derart beleidigen?" Das sagt er noch oft an diesem Tag vor vielen Bus- und Bahndepots, und wie es scheint, spricht er den Leuten aus der Seele. In diesem Streik geht es längst nicht mehr nur um Lohnforderungen. Es geht um so etwas wie Würde. "Wir tragen Verantwortung für hunderte Fahrgäste, wir werden bedroht, wir arbeiten am Wochenende - und dann werden wir beschimpft? Das kann nicht sein." So sagt es ein Tramfahrer in Weißensee.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/seite_3/732087.html

Kuddel



Am Freitag besuchte eine linke Solidaritätsgruppe mit Sound-System, Bier, Blumen und guter Laune einen Streikposten vor dem Berliner BVG- Bahnhof in Lichtenberg

We like Streik

Systhemfehler

.... alle, die kein Fahr,- Motorrad oder Auto dafür aber eine Gehbehinderung haben...

Der Rest scheint sich mit dem Streik schon längst arrangiert zu haben, die Strassen sind zwar etwas voller (die S-Bahnen wohl auch) .

ManOfConstantSorrow

Streik der Berliner Verkehrsbetriebe: "Gelbe" Mini-Gewerkschaft plant Streikbruch.


Demonstration am Donnerstag. Unterbrechung des Streiks zeichnet sich ab.
Werden wir solche Bilder bald in Berlin sehen? Osnabrück, Niedersachsen, im Frühjahr 2006. ver.di Streik der Müllabfuhr. Die Polizei erzwingt 1-Euro-Streikbrechern, die Müllwagen steuern, den Weg durch eine Kette von ver.di-Streikposten. Das Bild zeigt wie ein Gewerkschafter dabei festgenommen wird. de.indymedia.org/2006/02/139155.shtml

Jetzt plant in Berlin die "gelbe" Gewerkschaft Verwaltung und Verkehr (GVV) den Streikbruch. Die 250-Mann-Gewerkschaft, die weder dem DGB noch dem Beamtenbund angehört, hat der Geschäftsleitung der BVG angeboten, Streikbrecher zu organisieren um dann zusammen mit der Geschäftsleitung den ver.di Streik zu unterlaufen.

http://de.indymedia.org/2008/03/210240.shtml
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

antonov

Berlin ist aber nicht osnabrück

und was sollen die drei hanseln da vom GVV lächerlich

die sollen mal schön weiter machen mit dem streik

ZitatDoch die meisten Berliner zeigen, dass sie ihr Leben auch ohne die BVG organisieren können, so der FDP-Verkehrspolitiker Klaus-Peter von Lüdeke. "Für die Zeit nach dem Streik müssen wir deshalb darüber nachdenken, ob alle Strecken, die bisher von der BVG bedient wurden, künftig noch gebraucht werden." Er fragt sich, ob man sich "nicht einen großen Teil der BVG-Busse sparen könnte".

und wenn in berlin kein chaos ausbricht wegen dem streik dann nur weil die berliner zusammenhalten für den streik

aber das wird die FDP auch noch merken oder alle die die jetzt hetze betreiben

Kater

ZitatSabotageakte bei der BVG während des Streiks
 
Berlin - Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) haben sich, wie jetzt bekannt wurde, beim Streik vor Ostern Sabotageakte gehäuft. Ein Zusammenhang mit dem Ausstand ist allerdings nicht bewiesen. Nach Tagesspiegel-Informationen wurden unter anderem mit Ketten Ausgänge auf Dienststellen versperrt, die zum Teil auch als Fluchtwege vorgesehen sind. An U-Bahnhöfen wurden Schlösser der Eingangstore unbrauchbar gemacht. Zudem sollen Fahrzeuge so manipuliert worden sein, dass sie nicht mehr sofort einsetzbar waren. Bei der BVG wollte sich am Sonntag dazu niemand äußern.

Unter den BVG-Mitarbeitern nimmt die Streikbereitschaft dem Vernehmen nach ab. Der 15-tägige Streik vor Ostern gehört bereits zu den längsten im Nahverkehr Berlins. Viele Mitarbeiter spüren den Einnahmeausfall durch den Streik deutlich. Streikbrecher soll es nach dem Willen der BVG aber nicht geben. Damit will das Unternehmen Konfrontationen unter den Beschäftigten vermeiden. Am heutigen Montag will die Gewerkschaft Verdi entscheiden, ob der Streik weitergeht. Am Abend ist ein Spitzentreffen geplant. kt

http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Titelseite;art692,2503754

classwar

Berlin, 1. April 2008
Betrifft: Allgemeines Syndikat der Freien ArbeiterInnen-Union (FAU)
Berlin - Solidaritätsadresse und Stellungsnahme zum BVG-Tarifkonflikt

OFFENE SOLIDARITÄTSERKLÄRUNG AN DIE BELEGSCHAFT DER BVG

Liebe Kollegen und Kolleginnen,

hiermit möchten wir Euch unsere Solidarität im Tarifkonflikt des
öffentlichen Nahverkehrs aussprechen.

Nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern in praktisch allen Industrien
und Branchen haben wir Lohnabhängige viel zu lange Verschlechterungen
unserer Arbeitsbedingungen hingenommen, geschweige denn Verbesserungen
erzielt. Über Jahre hinweg beschränkten sich die Gewerkschaften auf
symbolische Drohgebärden, bis sie nicht mehr ernst genommen wurden.
Stattdessen habt Ihr nun versucht, einen ernsthaften und druckvollen
Arbeitskampf zu führen. Damit habt Ihr auch ein Zeichen über den
öffentlichen Dienst und das Land Berlin hinaus gesetzt: wir müssen nicht
jede Kröte schlucken. Wir können uns wehren, wenn wir entschlossen und
gemeinsam handeln.

Die Hetze, die Senat und Berliner Medien während des bisherigen Streiks
gegen Euch betrieben haben, beweist vor allem: Euer Kampf ist ernst zu
nehmen. Deshalb versuchten sie, einen Keil zwischen Euch und die anderen
Berliner und Berlinerinnen zu treiben und KollegInnen gegeneinander
auszuspielen. Dass der Senat nicht so schnell klein beigeben würde, dass
der Kampf zäh sein und alle BerlinerInnen längerfristig belasten könnte,
war klar, Entschlossenheit und Standvermögen deshalb eine nötige
Voraussetzung. Umso unverständlicher ist deshalb, wie die Streikleitung
zuletzt eingeknickt ist und die Forderungen deutlich abgeschwächt hat.

Gerade ein großer Teil der lohnabhängigen Bevölkerung hat Verständnis
für Euren Kampf, auch wenn er sie stark belastet, sind sie doch auf die
öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Die Sympathie gilt Euch gerade
deswegen, weil Ihr Forderungen gestellt hattet, die viele als richtig
und wichtig für die Interessen aller Lohnabhängigen empfanden. Dafür
allein sind viele bereit, Belastungen in Kauf zu nehmen. Wenn aber der
Arbeitskampf letztlich um eine paar wenige Prozente geführt wird, was
womöglich auf einen Reallohnverlust hinauslaufen würde, ist das nicht
nur für viele entmutigend, sie haben dann auch wenig Verständnis für
einen Arbeitskampf, den sie alle zu tragen haben. An den ursprünglichen
Forderungen konsequent festzuhalten, ist nicht nur in Eurem Interesse.

Nun steht Ihr vor einer Situation, in der Ihr nicht nur den Arbeitgebern
und den Medien gegenübersteht, sondern Euch ebenso gegen eure eigene
Gewerkschaftsführung durchsetzten müsst. Das Problem einer
verselbstständigten Gewerkschaftsführung, die die Interessen Ihrer
Mitglieder ignoriert, ist kein neues Phänomen. Gerade deshalb sind wir
in einer Basisgewerkschaft organisiert. Wir wissen, der Kampf gegen die
eigene Gewerkschaftsbürokratie ist oftmals härter als die
Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Gegner. Daher benötigt Ihr jetzt
viel Kraft und jegliche Unterstützung. Nehmt die Sache in die eigene
Hand und sucht den Schulterschluss mit all denen, die sich wie Ihr nicht
länger beugen wollen.

Solltet Ihr, das hoffen wir, diesen Tarifkonflikt erfolgreich beenden,
werden sicherlich die Aufwiegelungsversuche fortgesetzt werden. Wenn,
wie bereits angedroht, die Fahrpreise im Falle Eures Erfolges erhöht
werden, wird der Druck auf die lohnabhängige Bevölkerung verschärft und
damit versucht werden, Euch den schwarzen Peter zuzuschieben. Das zeigt
uns, dass unsere Kämpfe nicht losgelöst voneinander betrachtet werden
können. Es wird dann an Euch sein, Verständnis und Solidarität
zurückzugeben und die Kämpfe anderer Lohnabhängiger zu unterstützen.
Dann könnt Ihr den Stimmungsmachern beweisen, dass es Euch nicht nur,
wie behauptet, um die Erreichung eigener Vorteile geht, ausgetragen auf
dem Rücken der Bevölkerung.

Wir wünschen Euch die nötige Kraft und Standhaftigkeit, so lange wie
nötig für Eure Sache zu kämpfen, bis Ihr Eure Ziele erreicht habt.


Allgemeines Syndikat der Freien ArbeiterInnen-Union (FAU) Berlin

Kater

ZitatBerlins Busfahrer in unbefristeten Streik getreten

Berlin (AFP) - Berlins Busfahrer sind in einen unbefristeten Streik getreten. Fast alle Busse blieben seit Mitternacht in den Depots, sagte der Sprecher der Gewerkschaft Verdi, Andreas Splanemann, in Berlin. Von den insgesamt mehr als 3000 Busfahrern der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) seien zunächst rund 1200 zum Streik aufgerufen worden. Die Straßen- und U-Bahnen fahren dagegen planmäßig. Auf einigen Strecken verkehren die Bahnen laut Verdi allerdings nur verkürzt.

Mit dem Streik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber im aktuellen Tarifstreit verstärken. Die Gewerkschaft hatte die Tarifverhandlungen mit der BVG vor mehr als einer Woche für gescheitert erklärt und den Arbeitskampf organisiert. Seitdem streiken die Beschäftigten bereits in den BVG-Werkstätten. Der Knackpunkt bei dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt ist die Verteilung der Einkommenserhöhung auf Alt- und Neubeschäftigte.

Am Mittwochabend wollten zudem 400 der 3500 Tarifbeschäftigten der Berliner Polizei die Arbeit niederlegen. Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) sollten auch die Mitarbeiter des Zentralen Objektschutzes an den Botschaften abgezogen werden. Das Land muss die Ausfälle mit Polizeibeamten kompensieren.

Die Gewerkschaften fordern im Tarifkonflikt mit dem Land Berlin eine Einkommensanhebung um 2,9 Prozent, wie es sie in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) bereits gegeben hat. Berlin ist aber nicht in der TdL organisiert und führt die Verhandlungen allein.

http://de.news.yahoo.com/afp/20080430/tde-d-berlin-kommunen-verkehr-tarife-a4484c6.html

Kater

ZitatRund 110 Polizisten legten die Arbeit nieder

Berlin (ddp-bln). Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes haben am Mittwochabend mit Beginn der Nachtschicht in Berlin rund 110 Angestellte der Polizei unbefristet die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren der zentrale Objektschutz und die Gefangenenbewachung. Mehr als 100 der Beschäftigten muss gemäß einer Notdienstvereinbarung arbeiten.

Polizeipräsident Dieter Glietsch wollte ursprünglich dem größten Teil der Mitarbeiter in beiden Bereichen den Streik aus Sicherheitsgründen untersagen, scheiterte damit zunächst aber vor Gericht. Sein Widerspruch dagegen soll am Dienstag (6. Mai) vor dem Arbeitsgericht verhandelt werden, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde.

Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Eberhard Schönberg, hatte den Arbeitskampf der angestellten Polizisten nochmals verteidigt. Die Landesregierung habe sich in den anderthalb Jahre dauernden Tarifverhandlungen kein Stück bewegt, kritisierte er im RBB-Inforadio. Alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in den anderen Ländern und im Bund bekämen zum Teil «hohe Gehaltserhöhungen», während die Berliner Beschäftigten leer ausgingen. Schönberg fügte hinzu, es werde so lange gestreikt, bis ein verhandlungsfähiges Angebot auf dem Tisch liege.

Zugleich wies Schönberg Befürchtungen zurück, der Streik könne zu Sicherheitsproblemen rund um den 1. Mai führen. «Das ist wirklich weit hergeholt. Wir haben 6000 Beamte im Dienst und es wird, das hoffe ich auch persönlich, ein friedlicher 1. Mai werden», betonte der Gewerkschaftschef.

Die Gewerkschaften fordern für die rund 60 000 Arbeiter und Angestellten im Landesdienst drei Einmalzahlungen von je 300 Euro und eine Gehaltserhöhung von 2,9 Prozent. Dies lehnt der Senat unter Verweis auf den 2003 geschlossenen sogenannten Solidarpakt ab, der bis 2009 Gehaltsverzicht von bis zu 12 Prozent bei gleichzeitigem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen vorsieht.

Ab dem Wochenende wollen sich den Polizisten die Mitarbeiter der Ordnungs- und Bürgerämter anschließen. Ein Termin für einen Ausstand der Erzieher in den landeseigenen Kindergärten und Schulhorten steht noch nicht fest.

http://de.news.yahoo.com/ddp/20080430/tde-rund-110-polizisten-legten-die-arbei-e502712.html

Kuddel

ZitatDas am Freitag abend erzielte Tarifergebnis für die rund 12500 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und deren Tochterunternehmen Berlin Transport (BT) ist für ver.di eine bittere Niederlage. Und sie ist hausgemacht. Selten zuvor dürfte eine Gewerkschaft unter so positiven Vorzeichen in eine Tarifrunde gestartet sein, um dann kläglich zu scheitern...
http://www.jungewelt.de/2008/05-05/041.php

http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/verdi-braucht-eine-neue-strategie/?src=TE&cHash=4dcb2b4854

besorgter bürger

ZitatNach der kostspieligen Tarifeinigung bei der BVG sollte das Unternehmen nach Ansicht des Verkehrsexperten Jürgen Siegmann sein Busliniennetz ausdünnen. «Das scheint mir etwas zu üppig zu sein», sagte der Professor an der Technischen Universität

http://newsticker.welt.de/index.php?channel=beb&module=dpa&id=17739044
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Woki

Zitat...sein Busliniennetz ausdünnen. «Das scheint mir etwas zu üppig zu sein», sagte der Professor an der Technischen Universität
, der sich durch den ÖPNV in seiner "freien Fahrt für freie Bürger" mit seinem PKW behindert fühlt. Oder so ähnlich... ;)

Gerade das man in Berlin ohne größere Probleme und Zeitverzögerung ganz ohne Auto von A nach B kommt, macht für mich einen Reiz der Stadt aus.
Abgesehen davon, dass Bus und Bahn wohl umweltfreundlicher sind als Fahrten  mit dem PKW.
Wenn das Busliniennetz zu üppig ist, dann deshalb, weil die Bonzen zu faul sind, die paar Meter bis zur nächsten Haltestelle zu laufen.
Fullquote ist ganz schlechter Stil...  :P

ManOfConstantSorrow

Endstation Frust und Wut: Mit Nein stimmen & aktiv werden!

,,Knapp an 12 Prozent vorbei", spottete ein Kollege über den vorläufigen Abschluss bitterböse. Verständlich, nachdem eine übergroße Mehrheit der KollegInnen eine hohe Kampfbereitschaft gezeigt hat und wesentlich mehr drin gewesen ist als die kaum drei Prozent für ,,Altbeschäftigte" und etwa fünf Prozent für ,,Neue" bei einer zweijährigen Laufzeit. Das kompensiert nicht mal die vergangenen Preissteigerungen. Im Vergleich zum Potsdamer Abschluss im Öffentlichen Dienst ist das nicht mal die Hälfte der Lohnerhöhungen..."

Stellungnahme vom Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatGlücklich sah Frank Bäsler nicht gerade aus, als er am Donnerstag das Ergebnis der Urabstimmung der ver.di-Mitglieder bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG/BT) verkündete. Nur 2168 Kollegen, das entspricht knapp 35 Prozent der Abstimmungsberechtigten stimmten der am 2. Mai verkündeten Tarifeinigung zu. 2749 votierten mit Nein. Dennoch gilt dieses Ergebnis als Zustimmung, da es laut ver.di-Satzung ausreicht, wenn 25 Prozent der Mitglieder einem von der großen Tarifkommission abgesegneten Abschluß zustimmen.
http://www.jungewelt.de/2008/05-24/047.php
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

  • Chefduzen Spendenbutton