Teile & Herrsche - Politik/Medienkalkül leider immer erfolgreicher

Begonnen von CubanNecktie, 21:52:25 Fr. 13.Juni 2008

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CubanNecktie

I Beispiel - Wirkung
ZitatMit wachsender Sorge beobachten Wissenschaftler das Auseinanderdriften der Gesellschaftsschichten. Symptome dafür sehen sie in "ausbildungsmüden" Hauptschülern, sinkenden Einkommen trotz Aufschwungs und der Tatsache, dass Ärzte keine Krankenschwestern mehr heiraten.
Quelle: TAZ

II Beispiel - Wirkung
mich tarurig macht, wenn ich z.B. im Job-Unter-Forum von http://forum.kijiji.de/
lesen muss, wie (prekär) Beschäftigte und Artbeitslose sich gegenseitig zerfleischen.

I Beispiel - Ursache
Schröders Faulheitskampagne
Effenbergs F. und und und

II Beispiel - Ursache
"Deutschlands glücklichster Arbeitsloser" - Hetz- & Müllserie von RTL, mehr oder weniger alle "Anne Will" Sendungen und und und ...

Also alles ein Prinzip von
Teile & Herrsche ->
Zitatdivide et impera (lat. für Teile und herrsche) ist eine Redewendung und steht für das Prinzip, unter Gegnern Zwietracht und Uneinigkeit zu säen, um so in der Machtausübung ungestört zu bleiben.
Wikipedia-Definition: Teile & Herrsche
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
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Arwing

So schön ist unser bildungsfaules und vernunftanwendungsunfähiges Deutschland :(
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

1984

Hallo CubanNecktie,

die von Dir angegebene Quelle ist der Tagesspiegel und nicht die TAZ.

Interessant finde ich in dem Artikel, dass vorallem wieder die Bildungsschiene hervorgehoben wird.

Natürlich ist Bildung ein hohes Gut und auch wichtig für den Einzelnen. Allerdings zielt Bildung in der BRD seit Jahren immer mehr auf "Employbillity" und nicht auf Wissensvermittlung ab. Die Menschen sollen sich zunehmend qualifizieren. Allerdings gibt es auf dem Arbeitsmarkt keine ausreichende Nachfrage nach den auf diese Weise qualifizierten Menschen. Von daher nützt diese "Erziehung im Geiste der Industrie" (wie es im 19. Jahrhundert hiess) weniger den Arbeitnehmern, als der Bildungsindustrie. Diese schafft jedoch so gut wie keine Gebrauchswerte.

Zudem wird über diese Bildungs- und Qualifikations-Propaganda erreicht, dass gesellschaftliche Schieflagen in der öffentlichen Wahrnehmung in persönliche Probleme umgemünzt werden. Das heisst in der medialen Diskussion wird die Schuld an der wachsenden Ungleichheit den Ausgebeuteten angeheftet und die Ausbeuter können ihre Hände in Unschuld waschen.

Die ganze Faulheits- und soziale Hängemattediskussion ist im Endeffekt nichts weiter als eine Propagandastrategie im Klassenkampf von oben nach unten. Eben nach dem von Dir erwähnten Prinzip "teile und herrsche".

Kuddel

Gegen das "Teile & Herrsche" ist die Parole von Occupy Wallstreet: "Wir sind 99%"

Zu den Augebeuteten gehören auch die, die (noch) gut bezahlt werden, gemauso wie die in den prekären Jobs, die Erwerbslosen, und die Illegalen, die keinerlei Sozialleistungen erhalten.

Dazu gehören auch die, die sich in Konfrontationen gegenüberstehen, die Sachbearbeiter und die Schergen und Uniform. Wenn diejenigen aufhören ihre Befehle auszufüren, klappt das Herrschaftsgebäude wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Daß der Einzelne die Möglichkeit hat sich zu entscheiden, hat nicht nur Inge Hannemann bewiesen. In der Iranischen Revolution floß kaum Blut, weil die Armee sich weigerte auf die Bevölkerung zu schießen.

Mein Lieblingsbild von den Protesten in Brasilien:


"Auch ihr in Uniform werdet ausgebeutet."

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