Vorstellungsgespräch - Wie agieren, wenn mir die Firma nicht zusagt?

Begonnen von Ocean, 20:13:44 Mo. 01.Dezember 2008

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Ocean

Hallo,

ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch als Bürokraft bei einer kleineren Firma (50 Mitarbeiter). Diese meldete sich auf ein Stellengesuch, welches ich in der Zeitung aufgegeben habe.

Falls mir die Firma morgen absolut nicht zusagt, ich z.B. ein sehr schlechtes Gefühl habe und dort nicht anfangen möchte, wie stelle ich mich da am besten an?

Die werden mir morgen wohl genau sagen, welche Aufgaben ich dort haben werde. Kann ich dem entgegensprechen, dass ich z.B. kein Organisationstalent habe, wenn das gefordert ist? Ich meine, wenn ich denen natürlich vorab sage, dass ich ganz ehrlich bin, kann ich dies dann anbringen? Oder einfach sagen, dass ich mir etwas anderes vorgestellt habe?

Meine Eltern sitzen mir noch zusätzlich im Genick und wollen natürlich wissen, wie es gelaufen ist. Denen kann ich ja nicht sagen, dass mir dieser Familienbetrieb ein ungutes Gefühl gibt...

Grx Ocean

hanni

Wenn das auf Deine Eigeninitiative zustande kam, kannst Du doch ehrlich und offen
sagen: "Ich denke, die Stelle in Ihrem Betrieb ist nichts für mich"  ???

Du hast ja keine Sanktion zu befürchten, oder?


Zitat
Meine Eltern sitzen mir noch zusätzlich im Genick und wollen natürlich wissen, wie es gelaufen ist. Denen kann ich ja nicht sagen, dass mir dieser Familienbetrieb ein ungutes Gefühl gibt..

Da würde ich auch ehrlich sein und sagen, dass man ja nicht ums Verrecken dort arbeiten muss, wo
es einfach hinten und vorne nicht passt.

Ocean

Hallo Hanni,

danke für deinen Beitrag. Das hilft mir etwas.

Ja, es ist Eigeninitiative, dass ich das Stellengesuch in die Zeitung setzte. Von daher werde ich wohl keine Sanktion zu befürchten haben.

Ja, ich versuche da ganz ehrlich zu sein. Ist halt einfach die Angst, die da leider aufkommt. Was, wenn die dann genau nachfrage, warum die Stelle nicht dem entspricht, was ich mir wünsche, usw.

Naja, ich mach das jetzt morgen einfach mal mit. Bin zwar mega depri momentan, aber das zieh ich jetzt mal durch. Wobei mir der Gedanke eines Familienbetriebes gar nicht gefällt, vor allem, wenn man nicht zur Inhaberfamilie gehört...

Grx, Ocean

hanni

Zitat von: Ocean am 20:33:05 Mo. 01.Dezember 2008
danke für deinen Beitrag. Das hilft mir etwas.





ZitatWas, wenn die dann genau nachfrage, warum die Stelle nicht dem entspricht, was ich mir wünsche, usw.

1. Kann ich mir nicht vorstellen, dass die großartig nach dem Warum? bohren.

2. Falls doch, bleib höflich und sag, dass es eben nicht Deinen Vorstellungen entspricht, dass Du von anderen Voraussetzungen ausgegangen bist, blabla   


ZitatNaja, ich mach das jetzt morgen einfach mal mit. Bin zwar mega depri momentan, aber das zieh ich jetzt mal durch. Wobei mir der Gedanke eines Familienbetriebes gar nicht gefällt, vor allem, wenn man nicht zur Inhaberfamilie gehört...

Kuck es Dir an, Du hast nichts zu verlieren. :)

Arwing

Erzähle beim Vorstellungsgespräch einfach, dass du noch zwei andere Vorstellungsgespräche in den nächsten tagen hast und auch deren Ergebnis abwarten möchtest. So etwas mögen Chefs überhaupt nicht ;)
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Ocean

Zitat von: Arwing am 15:31:58 Di. 02.Dezember 2008
Erzähle beim Vorstellungsgespräch einfach, dass du noch zwei andere Vorstellungsgespräche in den nächsten tagen hast und auch deren Ergebnis abwarten möchtest. So etwas mögen Chefs überhaupt nicht ;)

Gute Idee, was werde ich ihnen dann auch sagen  ;)

Kann ja dann morgen berichten, wie es gelaufen ist.

lg, Ocean

Rotkaeppchen

Wenn dir die Stelle nicht zusagt, würde ich nicht direkt absagen. Erfahrungsgemäß ärgert sich nämlich so manch ein Arbeitgeber ("Wieso, Sie sind doch arbeitslos, Sie müssen alles nehmen") und schwärzt dich bei der ARGE an. Auch wenn es eine Bewerbung auf eigene Initiative oder gar eine Blindbewerbung war: Das ist der ARGE gleichgültig. Du bist verpflichtet, alles zu unternehmen um deine Arbeitslosigkeit zu beenden.

Wenn dir die Stelle nicht zusagt, würde ich bluffen. Ich würde sagen: "Ich kann Ihnen leider erst in 2 Tagen Bescheid geben, denn ich habe noch andere Angebote am Laufen". Und in 2 Tagen rufst du an und sagst, man hätte dich bei einem anderen Betrieb eingestellt. Das werden die eher verkraften als eine Absage. Die werden dann auch nicht auf den Gedanken kommen, die ARGE anzurufen.

Ocean

Hallo,

ich hatte heute um 19 Uhr das Vorstellungespräch mit dem Geschäftsführer. Er erläuterte mir noch einmal ganz ausführlich, welcher Tätigkeitsbereich mich erwarten würde. Das dies so umfangreich ist, hätte ich mich nicht vorgestellt. Ich bin quasi für alles zuständig. (Ist eine Firma mit ca. 40 Mitarbeitern, davon 4 Leute im Büro).

Wir haben uns so geeinigt, dass ich mir überlege, ob die Arbeit etwas für mich wäre. Wenn nicht, solle ich doch bitte in jedem Fall Bescheid geben. Er sagte, es ist ihm lieber, wenn jemand offen sagt, dass der Job zu schwer für jemand ist, als dass er ihn im falschen Glauben lässt.

Ich werde dort morgen Mittag anrufen, und mich für das freundliche Gespräch und die Zeit, die er mir entgegenbrachte, bedanken. Aber auch gleichzeitig sagen, dass ich mich bei dem genannten Beruf total überfordert fühle und mir auch die notwendige Erfahrung fehlt.

Dass es mich bei der Arbeitsagentur anschwärzt, kann ich mir kaum vorstellen. Und wenn, dann habe ich gute Argumente in der Hand (fehlende Erfahrung, Qualifizierung, usw.). Wobei ich dann erwähnen werde, dass ich noch 2 andere Stellen in petto habe.

Gruß, Ocean

Rotkaeppchen

Wenn du der Meinung bist, dass die Stelle eine Nummer zu groß für dich ist, ist das die beste Lösung. So wie du das schilderst, gehört der nicht zu dem Typ der anschwärzt. D.h., ich würde es auch so machen.

Ist eigentlich schade, denn das hört sich ganz gut an. Manchmal kann man sich in so einem kleineren Betrieb ganz wohl fühlen.

Ocean

Ja, für jemanden, der viel Abwechslung mag und kein Problem mit Organisation und Disponierung hat, für den wäre die Stelle echt perfekt.

Aber ich suche da eher etwas einfacheres und monotoneres. Muss dazu sagen, dass ich seit Jahren in psychiatrischer Behandlung bin, weil ich depressiv bin. Ich glaube, ich wäre dort maßlos überfordert. Ich fiel schon fast vom Stuhl, als der Chef mir erzählte, was alles zu meinem Aufgabenbereich gehört...

Arwing

Lass mich raten Ocean, die Bezahlung für diesen "Alleskönnerjob" war natürlich unterste Schublade?
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Ocean

Über die Bezahlung haben wir gar nicht gesprochen, da mir das von Anfang an nicht zugesagt hat. Zumindest meinte der Chef, dass sich bis jetzt jeder, der bei ihm arbeitet, seine Lebensmittel leisten kann, was auch immer das heißen mag.

Tetrarchos

also ich habe leider die Erfahrung gemacht das gerade in kleinen Betrieben oft die allerschlimmsten Arbeitsbedingungen herrschen:
Lausige Bezahlung, unbezahlte Überstunden, Chef schreit auf der Baustelle Leute zusammen, Mobbing das sich die Balken biegen, usw...

Das kommt wohl daher, das kleine Betriebe selten im Rampenlicht der Medien stehen. Die können also noch viel eher die Sau durchs Dorf treiben.
ganz schlimm sind kleine Handwerkerklitschen mit 4-5 angestellten, wo der Chef und Inhaber den Tag mit Porschefahren und rumschreien verbringt, während die Arbeiter 7€ brutto verdienen. Ich werde nie verstehen was manche Menschen dazu bringt, sich an derartig unmenschlichen Jobs mit Händen und Füßen festzukrallen und dort dem Sklaventreiber-Chef auchnoch hinten rein zu kriechen.

Ocean

So sehe ich das auch. Kleine Familienbetriebe sind nicht mein Ding. Da haste immer die Arschkarte, wenn du nicht aus der Inhaber-Familie kommst... Ansonsten biste Freiwild.

Arwing

Zitat von: Tetrarchos am 15:15:47 Fr. 05.Dezember 2008
also ich habe leider die Erfahrung gemacht das gerade in kleinen Betrieben oft die allerschlimmsten Arbeitsbedingungen herrschen:
Lausige Bezahlung, unbezahlte Überstunden, Chef schreit auf der Baustelle Leute zusammen, Mobbing das sich die Balken biegen, usw...

Das kommt wohl daher, das kleine Betriebe selten im Rampenlicht der Medien stehen. Die können also noch viel eher die Sau durchs Dorf treiben.
ganz schlimm sind kleine Handwerkerklitschen mit 4-5 angestellten, wo der Chef und Inhaber den Tag mit Porschefahren und rumschreien verbringt, während die Arbeiter 7€ brutto verdienen. Ich werde nie verstehen was manche Menschen dazu bringt, sich an derartig unmenschlichen Jobs mit Händen und Füßen festzukrallen und dort dem Sklaventreiber-Chef auchnoch hinten rein zu kriechen.

Das kann ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Habe mich nach zwei Jahren Mobbings verbal mit denselben Sprüchen zur Wehr gesetzt. Daraus folgte, dass ich mich in Notwehr gegen einen körperlichen Angriff, eines vor Wut schäumenden "Kollegen", mit einem Teppichmesser zur Wehr setzte.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

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