Bayerns Ärzte müssen Schweigepflicht aufgeben!

Begonnen von Pinnswin, 18:35:21 So. 31.Januar 2010

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Pinnswin

Zitat... Ab Januar 2010 soll der Notarzt das gesamte Einsatzprotokoll namentlich in ein WEB-Portal online bei der KVB eintippen. D. h. alle Patientendaten (Krankheitsgeschichte, Blutdruck, Medikamente, durchgeführte Maßnahmen, genaue Einsatzörtlichkeit, Zielklinik etc.) sollen in dieses Portal eingegeben werden. Was dann mit den Daten passiert, kann kein Notarzt mehr beeinflussen, d. h., Missbrauch ist eigentlich Tür und Tor geöffnet. Es sollen verschiedene Zugriffsrechte vergeben sein und somit die Daten "sicher" sein. Das Ganze dient der "Qualitätssicherung" und "QM". (Qualitätsmanagement)

Wer keine Daten eingibt, bekommt für seinen Einsatz auch kein Geld, also arbeitet umsonst. Damit werden die Ärzte also zur Eingabe der Daten zwangsverpflichtet. Die Ärzte werden also meiner Meinung nach zum Bruch ihrer Schweigepflicht genötigt (Die Daten eines Einsatzes gehen normalerweise niemand Dritten etwas an und schon gar nicht online und nicht anonymisiert.)...
http://www.gulli.com/news/emdoc-bayerns-rzte-m-ssen-schweigepflicht-aufgeben-2010-01-29
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Ziggy

Und was meinst du, wie das bisher gemacht wurde? Denkst du, du warst bis jetzt anonym? Sobald die Daten bei der Krankenkasse sind, hat sie praktisch jeder.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Pinnswin

Wer? Ich? Bin nicht aus Bayern und kann mir keinen Arzt leisten, ist im ALGII Bügeeé nicht drinn, aber danke der Nachfrage. Somit sind auch keine Daten vorhanden.
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Carpe Noctem

Zitat von: Ziggy am 21:46:02 So. 31.Januar 2010
Und was meinst du, wie das bisher gemacht wurde? Denkst du, du warst bis jetzt anonym? Sobald die Daten bei der Krankenkasse sind, hat sie praktisch jeder.

Da bin ich mir offen gestanden nicht sicher. Wenn eine Zuzahlungsbefreiung nach Erreichen der "Belastbarkeitsgrenze" bei der KV beantragt wird, wollen die immer die Quittungen und ggf. auch die Chronikerbescheinigung haben. Gefragt, warum das so kompliziert sei, geben die KV immer dieselbe Antwort: Man habe die Behandlungsdaten in einer anderen Datenbank besonders gesichert und die für Beiträge und Zuzahlungen zuständigen Mitarbeiter hätten darauf keinen Zugriff. Ein mit mir befreundeter Fachmann für Versicherungsrecht, der bei einer privaten Kasse gelernt hat, bestätigt dies zwar nicht vollumfänglich, sagt aber, genau an dieser Stelle sei überflüssige Bürokratie am Start die dringend abgebaut gehört.

Zudem verbringt das medizinische Personal über die Hälfte seiner Zeit mit Dokumentation, die dann für die Patientenbehandlung fehlt. Sein zynischer Kommentar zur Dokumentitis: "Jetzt hab ich schon 10 Seiten über ihn geschrieben und es geht ihm immer noch nicht besser!"

Grüsse - CN
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