Angriffskrieg gegen die Ukraine

Begonnen von CubanNecktie, 10:19:17 Do. 24.Februar 2022

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counselor

ZitatGipfeltreffen in Berlin: Deutschland, Frankreich und Polen wollen Krieg gegen Russland eskalieren

Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Polens Ministerpräsident Donald Tusk erklärten am Freitag nach einem Treffen in Berlin ihre gemeinsame Unterstützung für eine Eskalation des Kriegs gegen Russland, während die von der Nato unterstützten ukrainischen Truppen an der Front zusammenzubrechen drohen.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/03/17/ippw-m17.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatRAMSTEIN-KONFERENZ - NATO-Imperialisten drehen weiter an der Weltkriegsschraube

Am gestrigen Dienstag trafen sich die Verteidigungsminister der Staaten der sogenannten Ramstein-Kontaktgruppe auf der US-Airbase im rheinland-pfälzischen Ramstein.

Der Einladung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin waren Verteidigungsminister und Militärs aus rund 50 Staaten gefolgt. Das in der Situation, in der sich die Widersprüche zwischen den Imperialisten verschärfen und der Kampf um die Neuaufteilung der Welt an immer mehr Fronten auf Hochtouren läuft.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw12/ramstein-russland-nato-weltkrieg-gefahr
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat»Wir kämpfen darum, unsere Nation zu erhalten, unseren genetischen Code weiterzugeben«
Ukrainische Kliniken bieten Soldaten an, ihr Sperma einzufrieren. Auch Kriegsversehrte können so Väter werden.
https://www.spiegel.de/ausland/ukrainekrieg-warum-soldaten-ihr-sperma-einfrieren-um-kinder-zu-bekommen-a-a4afe809-f164-431a-9fce-4e2c53573c8b

Was soll denn ein ukrainischer genetischer Code sein!?!
Das ist doch lupenreiner Faschodreck!

Kuddel

Sicherlich ist es für'n Arsch, daß Rußland die Ukraine angegriffen hat.
Es wird der Angriff der israelischen Armee nicht entsprechend verurteilt. Dort wird einfach nur "der 7. Oktober" erwähnt, als würde das einen Krieg (bei dem hauptsächlich Zivilisten umkommen) rechtfertigen. Bei dem russischen Überfall auf die Ukraine hingegen interessiert man sich nicht für die Vorgeschichte.

Was wird eigentlich in der Ukraine verteidigt?
Die "Werte des freien Westens", heißt es. Welche das genau sein sollen, wird nicht gesagt.

Mit "Demokratie" hat Selenskyj jedenfalls nicht viel am Hut. Die politische Führung besetzte er mit Leuten, die zu seiner Filmproduktionsfirma gehörten. Dann setzte er Politiker und Militärs ab, weil sie es wagten, ihm zu widersprechen. Faschistische Kräfte wurden in die militärischen und politischen Strukturen integriert.

Im Land wächst die Kriegsmüdigkeit. Es gibt Proteste von Frauen, die verlangen, daß ihre Männer, Väter, Brüder nach einer gewissen Zeit an der Front wieder zurück nach Hause kommen, so wie es versprochen worden ist.

Der Krieg selbst kann kaum aus Verteidigungskrieg bezeichnet werden. Es finden von Ukrainischer Seite in letzter Zeit Angriffe auf die Energieversorgung und auf Industrieanlagen auf russischem Boden statt. Das ist keinesfalls Kriegsentscheidend. Es erfüllt nur die Interessen des Westens/der USA, den Konkurrenten Rußland wirtschaftlich zu schwächen.

Es handelt sich um eine Eskalation des Krieges, die in Deutschland so gut wie nicht thematisiert wird. Ebenfalls ein Spiel mit dem Feuer ist die Anwesenheit von Nato-Soldaten auf ukrainischem Territorium.

ZitatOffizielle Bestätigung aus Polen: Nato-Soldaten sind in der Ukraine.
https://www.morgenpost.de/politik/article241816944/ukraine-krieg-nato-britische-soldaten-einsatz-russland.html

Zitat,,Sonst kommt die katastrophale Niederlage": US-Experte fordert Nato-Soldaten in der Ukraine
Erst am Dienstag hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj neue sogenannte Kriegsgesetze unterschrieben, um die Mobilmachung für den Ukraine-Krieg zu erweitern. (...)

In einem Beitrag auf der britischen Nachrichten- und Meinungswebsite UnHerd hat der rumänisch-US-amerikanische Militärstratege, Politikwissenschaftler und Historiker Edward Luttwak seine Sicht auf die Lage in der Ukraine beschrieben – und dabei erklärt, dass die ,,Nato-Länder bald Soldaten in die Ukraine entsenden müssen". Er halte das für ,,unausweichlich", schreibt Luttwak, sonst werden die Nato Staaten ,,eine katastrophale Niederlage hinnehmen müssen". (...)
https://www.fr.de/politik/mobilmachung-russland-putin-nato-soldaten-ukraine-krieg-selenskyj-92987189.html

ZitatJe weniger Diplomatie, desto mehr Atomkriegsgefahr
https://www.telepolis.de/features/Je-weniger-Diplomatie-desto-mehr-Atomkriegsgefahr-9675765.html?seite=all


ManOfConstantSorrow

Wir haben sehr viele Prognosen über den Kriegsverlauf gehört und die waren großteils falsch.

Wenn Rußland sich zum Kriegsverlauf äußert, handelt es sich ebenso um Propaganda. Man sollte sie sich aber auch mal reinziehen und in Gedanken durchspielen.

ZitatDie US-Militärhilfen von rund 61 Milliarden Dollar werden nach den Worten des russischen UNO-Botschafters Poljanski die Niederlage der Ukraine nicht verhindern.

Das unrühmliche Ende der Kiewer Führung sei unausweichlich, erklärte er. Es gebe nichts zu feiern. Mit martialischen Worten führte Poljanski aus, der Krieg werde fortgesetzt und Tausende Ukrainer würden in den Fleischwolf gehen. Ähnliche Kritik kam von anderen Vertretern Russlands.
https://www.deutschlandfunk.de/russland-neue-militaerhilfen-werden-niederlage-der-ukraine-nicht-verhindern-102.html

Was wäre, wenn diese Aussage realistisch ist?

Dann würde die Verzögerung von Verhandlungen nur weitere Menschenleben kosten. Die Verhandlungsposition würde sich permanent verschlechtern. Allein die Rüstungsindustrie profitiert.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

dagobert

Diese "Militärhilfen" werden die Niederlage der Ukraine hinauszögern, aber nicht verhindern. Die Frage ist nur wann, und nach wievielen Toten.

Die Ukraine hat keine Chance auf einen Sieg, hatte sie nie.
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

Hartzhetzer

Zitat von: dagobert am 14:13:28 Mo. 22.April 2024Diese "Militärhilfen" werden die Niederlage der Ukraine hinauszögern, aber nicht verhindern. Die Frage ist nur wann, und nach wievielen Toten.

Die Ukraine hat keine Chance auf einen Sieg, hatte sie nie.
Ergänzend noch die wichtigste Frage in dieser Gesellschaft, wieviel Profit lässt sich noch aus dem Ukrainekrieg schlagen bevor die Ukraine endgültig geschlagen ist? Jeder weitere Monat Krieg ist gut für das Wirtschaftswachstum der Rüstungsindustrie.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

ManOfConstantSorrow

So lange wurden wir mit Meldungen von diesem scheiß Krieg beballert, viele von ihnen stimmten noch nicht einmal, da läßt das Interesse nach und man gewöhnt sich an das propagandistische Grundrauschen.

Dabei wird die Geschichte immer ernster.

Telepolis hat sich darin verdient gemacht, kritisch über das Geschehen zu berichten.

ZitatLage in Ostukraine spitzt sich zu. Kämpfe hinterlassen massive Schäden an Mensch und Material. Perspektive für Russland ist düster.

Offiziell wollte man in der Ostukraine ethnische Russen schützen und deren Territorien und die Krim endgültig eingliedern. Nach über zwei Jahren belasten Hunderttausende getötete ukrainische wie russische Soldaten und Zivilisten und zerstörte Gebiete mit allen ökonomischen und ökologischen Folgen das Schuld-Konto der Russischen Föderation, deren Führung zudem ihr eigenes Land und dessen Ansehen ramponiert hat.

Realistisch ist ein Szenario, bei dem Russland nach einem Ende der Kämpfe aus dem Krieg geschwächt herauskommt: politisch instabiler und autoritärer, sozial und regional tiefer gespalten, militärisch enger umstellt, mit weniger internationalem Einfluss.

Die Bevölkerung, die Familien bezahlen diesen Krieg mit dem Leben der Soldaten. Wie schon in den acht Jahren des sogenannten Bürgerkrieges in der Ostukraine sind dessen Ereignisse und Spuren von Anfang an auch in den grenznahen Gebieten im Westen Russlands sichtbar. Wie hoch Verluste und Brüche im Land noch werden, hängt von der Dauer des Krieges ab.
https://www.telepolis.de/features/Der-Ukraine-Krieg-und-seine-Folgen-fuer-Russland-9700983.html

Ich habe gerade eine Sammlung interessanter Berichte zugeschickt bekommen:

   
Vom Bord der Titanic 2.0: Friedensverhandlungen oder ab an den Dnipro?
Über die Wahl, die wir im Ukraine-Krieg haben


Petra Erler


Telepolis veröffentlichte kürzlich eine Besprechung eines Artikels zu den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine im Frühling 2022. Dieser erschien jüngst in Foreign Affairs (Bezahlschranke).

https://www.foreignaffairs.com/ukraine/talks-could-have-ended-war-ukraine

Die Reaktionen auf den Telepolis-Artikel waren überwiegend negativ, fast zu erwarten, ist doch die Geschichte dieser Verhandlungen, wie der Guardian formulierte, ,,schlecht verstanden".

https://www.theguardian.com/commentisfree/2024/apr/22/boris-johnson-ukraine-2022-peace-talks-russia

In Foreign Affairs verfuhren die Autoren auch ein bisschen demagogisch. Sie präsentierten ihr Arbeitsergebnis so, als hätten sie einen Volltreffer gelandet. Im ersten Teil des Untertitels bezeichneten sie ihr Stück als ,,A hidden history of Diplomacy" – eine verborgene Geschichte der Diplomatie.

Tatsächlich war das Geschehen für Interessierte längst transparent. Den Aufschlag machte Kiew, die Umgebung von Präsident Selenskyj, am 5. Mai 2022. Diese hatte die Verbindung zwischen dem Besuch von Boris Johnson in Kiew im April 2022 und dem Scheitern der Friedensverhandlungen im Frühjahr 2022 hergestellt.  Aber im Westen, in Politik und Medien erschien es so, als wäre die ,,Beinahe-Einigung" zwischen der Ukraine und Russland im Frühling 2022 - man kann es auch die verspielte Chance auf Frieden nennen - nicht geschehen. Darüber wurde nicht gesprochen. Gesprochen und geschrieben wurde allein über den ,,Sieg-Frieden", so als wäre der militärische Sieg der Ukraine über Russland, das Ziel der bedingungslosen russischen Kapitulation, seit dem Tag der Aggression allgemeine politische Strategie gewesen.

Die Berliner Zeitung veröffentlichte zwar zur Arbeit von Funke, Kujat und von Schulenburg über diese Verhandlungen, aber vorsichtshalber gab es dort auch den Link zur Gegenposition. Danach war es Putin, der den Krieg in die Länge ziehen wollte.

https://www.berliner-zeitung.de/open-source/ukraine-krieg-wie-die-chance-fuer-eine-friedensregelung-vertan-wurde-li.2159432

Am 14. September 2022 berichtete Reuters, gestützt auf drei Quellen, Putin habe im Frühjahr 2022 keinen Deal gewollt. Er hätte die ,,volle Invasion der Ukraine" bevorzugt. Der Kreml kommentierte, diese Meldung sei unwahr und entbehre jeder faktischen Grundlage.

https://www.reuters.com/world/asia-pacific/exclusive-war-began-putin-rejected-ukraine-peace-deal-recommended-by-his-aide-2022-09-1

Alle späteren Äußerungen der direkt an den Verhandlungen Beteiligten und die neue Veröffentlichung in Foreign Policy belegen, dass Reuters falsch berichtete.

Der Spiegel wiederum kommentierte am 24.04. 2024 das Gerichtsurteil im Fall Ulrike Guerot. Dort hieß es, sie habe sich seit Kriegsbeginn für Friedensverhandlungen eingesetzt. Kritiker hätten ihr vorgeworfen, damit ,,das Verhältnis von Angreifer und Angegriffenem... teilweise umzukehren."

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/ulrike-guerot-gericht-in-bonn-erklaert-kuendigung-von-politologin-fuer-rechtmaessig-a-f858576a-72f2-450c-b3c3-c45c47318c95

Tatsächlich setzten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine drei Tage nach Kriegsbeginn ein. Auch der Bundeskanzler sprach sich zunächst für einen schnellen verhandelten Frieden aus. Wenn das damals auch Frau Ulrike Guerot gefordert haben sollte, so war sie in bester Gesellschaft. Nur wer das alles nicht wahrhaben will oder nicht verstanden hat, wie der Hase lief, kommt auf die abstruse Idee, Verhandlungen als Schuldverschleierung anzusehen. Aber Emotionen und sich darauf gründende Propaganda sind nicht notwendigerweise logisch.

Mit diesem Problem hatten auch die Foreign Affairs-Autoren zu kämpfen. Denn mit ihrem Artikel wollten sie darzulegen, wie nahe sich beide Verhandlungsparteien damals kamen. Sie glauben, daraus leite sich hinreichend Stoff für etwaige künftige Verhandlungen ab. So ist auch der Rest des Untertitels formuliert. Aber wie macht man das, wenn man dabei gleichzeitig sofort die unwahre Behauptung des anlasslosen Kriegs und der naturhaften Aggressivität Russlands ans Licht bringt und die Mär vom Vernichtungskrieg gegen die Ukraine beerdigt?

Es ist ein unlösbares Problem, das dazu führte, dass diese Verhandlungen bisher im mainstream keine Rolle spielten. Auch der Bundeskanzler will sich nicht erinnern, bei diesen Verhandlungen irgendeine Rolle gespielt zu haben. Denn wer verhandelt, Forderungen aufstellt, Kompromisse eingeht, hat Interessen und Ziele. Das russische Hauptinteresse war die Neutralität der Ukraine. Alle ukrainischen Beteiligten an den Verhandlungen stimmten in ihren Aussagen über die Verhandlungen darin überein. Dafür war Russland zu weitgehenden Zugeständnissen bereit: Über die Krim sollten Gespräche geführt werden, und – aber darüber schrieben die Autoren in Foreign Affairs nicht - Russland hätte sich wieder aus dem Donbass zurückgezogen. Das notierte die Expertin Fiona Hill im September 2022, ebenfalls in Foreign Affairs. Sie schrieb damals allerdings auch, Lawrow hätte im Juli 2022 gesagt, dass dieser Kompromiss keine Option mehr wäre.

https://www.foreignaffairs.com/russian-federation/world-putin-wants-fiona-hill-angela-stent

Ein weiterer Grund lag darin, dass sich der Westen im März 2022 noch nicht völlig einig war, wie auf den Krieg geantwortet werden sollte – mit einer Alle- oder-Nichts-Strategie oder auch mit einem Element von Verhandlungen, um den militärischen Teil des Konflikts aus der Welt zu schaffen? Denn die Wirtschaftssanktionen enthalten keine Bindung an ein Kriegsende.

Für ein verhandeltes Kriegsende plädierten damals zunächst Deutschland und Frankreich, die USA schwankte, nur die Briten waren entschlossen, Russland über die Sanktionen hinaus nun auch eine militärische Niederlage zu verpassen, die sich gewaschen hatte. Das geht aus den Berichten des ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Bennet hervor, der den Stand der Verhandlungen mit allen vier genannten Staaten regelmäßig besprach. Als Frau Baerbock am 25. Februar 2022 hinausposaunte, die westlichen Wirtschaftssanktionen würden Russland ,,ruinieren", waren noch nicht alle Karten aufs Militärische gesetzt. Laut Biden`s Auftritt in Warschau am 26.03. 2024 kämen die westlichen Sanktionen in ihrer Wirkung der Anwendung militärischer Mittel gleich.  Aber in dieser Rede ging Biden darüber hinaus. Die USA hatten entschieden: Russland sollte für den völkerrechtswidrigen Akt gegen die Ukraine schwer büßen, wirtschaftlich zerstört werden. Zudem sei es Zeit für einen regime change und für eine ,,heilige" Schlacht, die in der unumkehrbaren militärischen Schwächung Russlands mündet. In unterschiedlichen Variationen wabern diese Ziele bis heute durch den politischen Raum. Frankreich und Deutschland sprangen auf diesen Zug auf.

https://www.whitehouse.gov/briefing-room/speeches-remarks/2022/03/26/remarks-by-president-biden-on-the-united-efforts-of-the-free-world-to-support-the-people-of-ukraine

Aber zurück zur Veröffentlichung in Foreign Affairs zum Beinahe-Frieden 2022. Warum erfolgte sie gerade jetzt? Den Autoren ging es darum zu demonstrieren, dass sowohl Putin als auch Selenskyj 2022 eine beeindruckende Kompromissfähigkeit in diesen Verhandlungen zeigten, die parallel zu den Kriegshandlungen stattgefunden hatten. Beinahe wären sie sogar geglückt. Das könnte sich als wichtig für die Zukunft erweisen, glauben sie. Falls es wieder zu Verhandlungen käme. Der Guardian schloss sich dieser Lesart an.

Einer der Autoren, Samuel Charap, kommt von RAND. Er war Co-Autor der RAND-Studie 2023, die sich damit befasste, wie man einen langen Krieg in der Ukraine verhindern könnte.

https://www.rand.org/pubs/perspectives/PEA2510-1.html

Ich hatte sie damals analysiert und kam zum Schluss, dass RAND den Krieg lieber gestern als heute beendet sehen wollte. Die Kriegslage war schon damals nicht gut, und Russland nicht das große Hegemonialproblem der USA. Das heißt China.

https://petraerler.substac k.com/p/rand-notizen-der-ukraine-krieg-wird

RAND verlinkte die Foreign Affairs-Veröffentlichung auch auf der eigenen Webseite. Daher sollte man den Artikel im Foreign Affairs zuallererst als ein Plädoyer für ein verhandeltes Kriegsende lesen, das dem US-Establishment schmackhaft gemacht werden soll.

Da in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine 2022 Sicherheitsgarantien eine Rolle spielten, die die ukrainische Seite wollte, beschäftigten sich die Autoren auch damit. Wieso, fragten sie, sollte ein westliches Land bereit sein, einer neutralen Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben, die strikter wären als die Nato-Beistandsklausel nach Art. 5, wenn man sich gleichzeitig nicht zu einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine entschließen könne? Auch Bennet, der ehemalige israelische Ministerpräsident, hielt dieses ukrainische Verlangen für Traumtänzerei. Es ist die stärkste Passage in der ganzen Veröffentlichung. Sie enthält überdies eine bemerkenswerte Schlussfolgerung, die verdrehter nicht sein könnte: Moskau hatte die Ukraine angegriffen, die Nato-Mitglied werden wollte. Folglich, schlussfolgern die Autoren, würde Russland auch nicht davor zurückschrecken, eine neutrale Ukraine anzugreifen, die westliche Sicherheitsgarantien hätte. Das wiederum schrecke den ,,risikoscheuen" Westen ab, derartige Garantien zu geben.

Auf diese Weise versuchten die Autoren, die Erzählung von der naturhaften Aggressivität Russlands zu retten und den Kernkonflikt zu verschleiern. Denn es ist ein himmelweiter Unterschied, ob in einer Nato-Ukraine westliche Waffen stationiert würden, die flink Moskau erreichen könnten, oder ob in einer neutralen Ukraine so etwas ausgeschlossen wäre. Wegen des 2+4-Vertrags gibt es in Ostdeutschland keine US-Basis oder US-Atomwaffen. Wegen der Nato-Osterweiterung hofft Polen längst auf eine US-Atomwaffenstationierung und ,,nukleare Teilhabe".  Als die Sowjetunion einst in US-Nähe, auf Kuba, Atomwaffen stationierte, kam es zur Kuba-Krise, denn das war für die USA eine tiefrote Linie. Aus welchem Grund sollte Russland eine militärische Nato-Positionierung in nächster Nähe anders beurteilen? Weil die Nato so lieb ist, rein defensiv? Das ist ein anderes Volksmärchen fürs einfache Gemüt. Die US-Nuklearwaffen unterliegen der US-Entscheidung anhand ihrer Militärdoktrin, und die ist nicht rein defensiv, sondern hochflexibel.
https://sgp.fas.org/crs/nuke/IN10553.pdf

Deutsche ,,nukleare Teilhabe" heißt lediglich: Die US entscheiden, wann sie den Einsatz von Atomwaffen für nötig halten, also in ,,extremen Situationen". Deutsche Soldaten dürfen sie mit ins Ziel fliegen. Mitentscheidung über den Einsatz ist nicht vorgesehen. Die Stationierung solcher Waffen auf eigenem Territorium führt zu Stationierungsentscheidungen von US-Soldaten, und beides gilt in der Logik der nuklearen Abschreckung als ergänzender Schutz zur schwammigen Nato-Beistandsverpflichtung vor einer möglichen Aggression.

Die Alternativposition zum verhandelten Kriegsende war in Foreign Affairs vom 22. April nachzulesen: Die Europäer sollten zur Verstärkung der ukrainischen Armee ihre Truppen in die Ukraine schicken. Das wäre (weil der Krieg in Europa stattfände) schließlich ,,normal". Also auf, ihr europäischen Lämmer, ab an den Dnipro!

Da auch dieser Artikel von Foreign Affairs hinter einer Bezahlschranke liegt, ist hier ein alternativer Link zum Volltext.

https://luuul.ru/uv/service/hvtrs8%2F-apcjite%2Ciq%2F%3Ahm8X

Es ist zwar nicht neu, aber immer wieder bemerkenswert, wie unverblümt zynisch Protagonisten der US-Hegemonie denken bzw. agieren. Im Fall der Ukraine gilt andauernd das Mantra von der ,,vorzüglichen" Investition. Mit relativ geringen Kosten und ohne eigenes Blutvergießen - das erledigen stellvertretend die Ukrainer - soll Russland ausbluten. Die ukrainischen Opfer sind eingepreist. Da die Wirtschaftssanktionen versagten und der Ukraine inzwischen die Soldaten knapp werden, muss Frischfleisch an die Front. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Da sind zunächst die ukrainischen Männer und Frauen, die sich in EU-Staaten flüchteten. Nach denen will nun der ukrainische Staat greifen, und einzelne Nato-Staaten haben dafür – abseits aller Schutzverpflichtungen - große Sympathie. Bleiben also noch Soldaten (und Soldatinnen) der europäischen Nato-Verbündeten, so wie das im Kopf von Macron herumschwirrte, im französischen Fernsehen zu Strategiespielen führte und nun auch den Weg in Foreign Affairs fand. Schließlich darf die Ukraine nicht verlieren.

Mit Realität hat das alles nichts mehr zu tun, allenfalls mit einer Herauszögerung einer unvermeidlichen militärischen Niederlage durch Menschenopferung. Was haben all das Nato-Training, all die Unterstützung der Nato bei den ukrainischen Militärplanungen, all die schönen Waffenlieferungen bisher gebracht? Soweit ich das sehe, ging alles krachend in die Hose bzw. mündete in noch mehr Tod, noch mehr Zerstörung. Obama wusste, dass Russland in der Ukraine die Eskalationsdominanz hat, konventionell betrachtet. Wo ist dieses Wissen geblieben? Man hört, die Ukraine mache gerade eine ,,schwere Zeit" durch. So kann man es natürlich auch ausdrücken.

Wer überlegt, wie viele eigene rote Linien der Westen bereits überschritt, und dass wir heute bei einer Akzeptanz der Biden-Administration von Langstreckenwaffenlieferungen an die Ukraine angekommen sind, die tiefe Schläge auf ur-russisches Territorium erlauben (noch vor der offiziellen Autorisierung durch den Kongress seitens der USA geliefert), dann stellt sich die Frage, wo endet die Überschreitung? In der offenen Entsendung von westlichen Soldaten, im direkten westlichen Angriff auf Russland? Nur konventionell oder auch nuklear?

Da sind mir RAND-Veröffentlichungen allemal lieber, deuten sie doch darauf hin, dass beim Brötchengeber Pentagon noch ein Restverstand existiert, dass die Strategie ,,Siegfrieden" immer gefährlicher wird. Nicht nur für die Ukraine.

Denn es gibt einen Zusammenhang zwischen der gescheiterten Verhandlungslösung 2022 und der Kriegsentwicklung. Der ehemalige ukrainische Botschafter in Moskau, Tschaly, hat ihn im Dezember 2022 auch klar benannt. Mit dem Scheitern scheiterte die anfängliche russische Strategie, parallel zur militärischen Intervention einen verhandelten Frieden zu erreichen, der das russische Grundinteresse garantierte.  Das aber kollidiert mit dem der Nato. Seither ist beiden Seiten klar, dass jeder der anderen an die Kehle gehen muss, denn nun wird militärisch um Sieg oder Niederlage gekämpft. Bis zum letzten Ukrainer und womöglich demnächst auch bis zum letzten europäischen Nato-Soldaten. Und dann? Kommen dann die Kanadier und die Amis, um herauszufinden, dass auch sie sterblich sind? Dazwischen ist aktuell nichts mehr oder noch nichts wieder.

Nüchtern betrachtet, wird es nur ein immer größeres Gemetzel werden. An dem ist Putin längst nicht mehr allein schuld. Denn die westliche Ermutigung für die Ukraine im Frühling 2022, auf die Kapitulation Russlands zu setzen, beruht auf einer fatalen Verkennung der Lage. Boris Johnson erzählte Macron am 6. Mai 2022, was er in Kiew den Ukrainern riet:

,,...and shared his conviction that Ukraine would win, supported with the right level of defensive military assistance. He urged against any negotiations with Russia on terms that gave credence to the Kremlin's false narrative for the invasion, but stressed that this was a decision for the Ukrainian government."

Übersetzung:

Er teilte seine Überzeugung mit, dass die Ukraine gewinnen wird, wenn sie durch das richtige Maß an militärischer Verteidigungshilfe unterstützt werde. Er sprach sich gegen jegliche Verhandlungen mit Russland zu Bedingungen aus, die dem falschen Narrativ des Kremls über die Invasion Glauben schenken würden, betonte jedoch, dass dies eine Entscheidung der ukrainischen Regierung sei.

https://www.gov.uk/government/news/pm-call-with-president-macron-6-may-2022

Boris Johnson ist ein gut gebildeter Mensch, der aus der britischen Oberschicht kommt, mit festen Überzeugungen und äußerst klarsichtig, wie man zu argumentieren hat. Zudem lügt er recht überzeugend. Sonst hätte er nicht den Brexit hinbekommen. Wer seine offiziellen Erklärungen seit 2019 zur Ukraine nachliest, findet heraus, dass er immer ganz grundsätzlich Solidarität mit der Ukraine erklärte. Zum Minsk-Abkommen sagte er lange keinen Piep. Verhandlungsbereitschaft gegenüber Moskau postulierte er erst, als die Nato im Januar 2022 die russischen Vorschläge nach einer Neuordnung der europäischen Sicherheit im Grundsatz ablehnte, aber in Einzelheiten (in Fällen von gegenseitigem Interesse) nicht völlig ausschloss. Das war das Verständnis von Diplomatie und Verständigungsbereitschaft.

Tatsächlich aber schlugen alle den Russen die Tür vor der Nase zu, und als dann die Russen schließlich die Tür gewaltsam eintraten (was sich definitiv nicht gehört und verboten ist), waren allein die Russen schuld, die naturhaft aggressiv sind und nichts mehr fürchten als eine blühende Demokratie in ihrer Nähe, was eine jüngere Erfindung ist.

2014 hieß es, die Russen wären paranoid und sähen in Kiew nur Faschisten am Ruder, denn 2014 konnte der Westen die Ukraine noch nicht als Demokratie preisen.  Alternativ wurde kolportiert, die Russen steckten hinter den Maidan-Morden, hätten Berkut infiltriert, um Janukowitsch, diesen unsicheren Kantonisten, loszuwerden. Die Version hielt sich jedoch nicht lange. Das Demokratiewunder Ukraine wurde später erfunden, das sich gehäutet und aus den tiefen strukturellen Problemen oligarchischer Kontrolle von Staat, Parlament und Medien, systemischer Korruption und mangelnder Rechtstaatlichkeit gelöst habe.

Es war schon aufgrund der westlichen Unterstützung der Antiterror-Operation der ukrainischen Übergangsregierung im April 2014 eindeutig, dass der Westen keine demokratischen Skrupel kennt, wenn eine nicht gewählte Regierung zu militärischen Mitteln gegen Teile des eigenen Volkes greift. Aber da diese Teile ,,pro-russisch" waren oder ethnische Russen oder ,,Terroristen" oder hinderliches Wahlvolk für eine stabile westliche Orientierung der Ukraine, so what?

Wenn man verstehen will, worin die Bedeutung der Ukraine (und Georgiens) aus westlicher Sicht liegt, muss man in die Zeit des Ersten Weltkriegs zurückgehen. Mit dem Ersten Weltkrieg wollte Deutschland sich sein eigenes Imperium schaffen. Fritz Fischer analysierte die deutschen Kriegsziele, auch im Osten Europas. Alles lief darauf hinaus, Territorium und Ressourcen unter deutsche Kontrolle zu bringen und das russische Zarenreich zu zerschlagen – mittels der Kontrolle des Baltikums und Finnlands sowie der Ukraine.  Die Ukraine wurde als das wirtschaftliche Herz des russischen Reiches angesehen. Hatte man es in der Hand, könnte man Russland zerschlagen und den ,,Rumpf" beherrschen. Georgien, im weiteren Sinn der Kaukasus, wurde als das Tor zu Asien betrachtet. Es ist nicht so, dass die deutschen Planer nichts von strategischen Kriegszielen verstanden. Sie gingen dafür  jede denkbare Allianz ein, sofern es ihnen ins Konzept passte.

https://archive.org/details/FischerFritzGermanysAimsInTheFirstWorldWar

Die damaligen deutschen Ambitionen fanden willige Nachnutzer, darunter 1997 in Gestalt von Brzeziński, der sich als geopolitischer Schachbrettspieler verewigte, die Nato-Erweiterungsplaner oder 2019 die RAND Corporation. Letzte widmete sich in einer Studie (,,Extending Russia") der Nützlichkeit der Ukraine, um Russland zu schwächen. Ab Seite 99 ist unter der Überschrift ,,Geopolitische Maßnahmen" nachzulesen, wie sich die USA geopolitisch in Sachen Ukraine einen Vorteil verschaffen könnten. Die RAND-Autoren schlugen vor, sie mit tödlichen Waffen auszurüsten und das Thema Nato-Mitgliedschaft aktiver anzusprechen. Wohlgemerkt: Nur reden, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine wurde nicht vorgeschlagen.

Da RAND in der Regel auch Risiken der eigenen Vorschläge benennt, war es auch in diesem Fall so. Die Autoren warnten, dass Russland US-Aktionen zuvorkommen und nach weiteren ukrainischen Territorien greifen könnte (Anm.: über die Krim hinaus).

Wörtlich hieß es: ,,This could produce disproportionately large Ukrainian casualties, territorial losses, and refugee flows. It might even lead Ukraine into a disadvantageous peace."

Übersetzung: Dies könnte zu unverhältnismäßig großen ukrainischen Verlusten, Gebietsverlusten und Flüchtlingsströmen führen. Es könnte sogar dazu führen, dass die Ukraine in einen nachteiligen Frieden gerät.

https://www.rand.org/pubs/research_reports/RR3063.html

RAND sah also die Gefahr, dass Russland sich wehren könnte, wenn man die Ukraine zum Rammbock zu machen sucht.  RAND betrachtete Russland als stärker als die Ukraine. RAND war damit nicht allein. Im Bericht der Münchner Sicherheitskonferenz 2015 (Seite 20) wurde der russische Politikwissenschaftler Sergej Karaganow zitiert. Der hatte ebenfalls die lange Geschichte der versuchten russischen Schwächung im Kopf und warnte 2014: Es ginge nicht um die Ukraine, sondern um den westlichen Glauben, mittels der Ukraine Russland zu treffen. Das wäre für Russland eine existentielle Frage. Russland sei viel stärker, als der Westen denke.
https://securityconference.org/assets/02_Dokumente/01_Publikationen/MunichSecurityReport_2015.pdf

Tatsächlich hatte Karaganow Recht, denn seit dem Erstem Ersten Weltkrieg war viel Wasser den Fluss hinuntergeflossen, und die Ukraine längst nicht mehr das wirtschaftliche Herz von irgendjemandem. Sicherheitspolitisch allerdings ist die Ukraine durch die Nato-Osterweiterungen der letzte Puffer zwischen Nato und Russland.

Die kühle Logik in Bezug auf die Ukraine stand in der erwähnten RAND-Studie von 2019 in bemerkenswertem Kontrast zu Überlegungen, wie man Russland um die Einnahmen aus den Gas-Lieferungen bringen könnte. Die Autoren sahen das Problem, dass sich dadurch für Westeuropa auftun würde, denn LNG aus Übersee ist sehr viel teurer. Sie überlegten deshalb, ob die USA (West)Europa in einem solchen Fall finanziell unterstützen müssten. Schließlich ging es um eine Extra-Belastung für Alliierte.

Aber dazu kam es nicht, wie wir wissen. Zunächst schnitt sich Deutschland selbst die Gaszufuhr aus Nord-Stream 2 ab, dann schlugen die Sanktionen zu, und im September 2022 waren 3 der 4 Nord Stream-Röhren nur noch ,,Schrott auf dem Boden der Ostsee".  Frau Nuland äußerte im US-Senat ausdrücklich ihre Befriedigung über die neue Lage. Wer hat wohl diese Infrastruktur kaputtgemacht? Seitdem ist die Nato tief besorgt über Angriffe auf solche Infrastruktur, aber nicht besorgt genug, um die Aufklärung dieses Sabotageaktes von unabhängiger Seite zu wollen und voranzutreiben. Das Thema spielte gerade wieder im Sicherheitsrat eine Rolle. Dort trug Larry Johnson vor, ehemals CIA, der fest überzeugt ist, dass sich die Informationen und Geldströme finden lassen, die den Weg zur Auflösung dieser Tat weisen. Sie musste geplant und finanziert werden. Kommunikation musste stattgefunden haben. Ich würde immer wieder hinzufügen, dass der/ die Täter oder Mitwisser die Fähigkeit haben müssen, die globale Kommunikation zu manipulieren und auf andere Staaten Einfluss zu nehmen. Nur so kann ein Zustand erhalten bleiben, in dem zwar Verdächtigungen durch den Raum schwirren, aber praktisch jede Aufklärung unterbleibt.

Ob nun bei NordStream oder im Fall Ukraine, immer gilt, dass man so nicht mit Völkern umgeht, die man wertschätzt. Wertschätzung schließt Schädigung oder das absichtliche Einpreisen von Opfern (die ,,gute Investition" in den ukrainischen Krieg) aus. Aber Wertschätzung gehört nicht ins Handbuch imperialer Machtpolitik. Was zählt, ist die Nützlichkeit für die eigenen Ambitionen. Gefühlsduseleien, verbrämt mit Menschenrechtsbesorgnissen und den Formeln von Freiheit und Demokratie sind allenfalls etwas, um das ,,gemeine Volk" einzulullen. Ein Imperium hat Interessen und muss, wie Madeleine Albright die sadistische US-Sanktionspolitik gegenüber dem Irak in den 90er Jahren verteidigte (500.000 tote Kinder), ,,harte" Entscheidungen wählen. Und von den kleinen ,,Brüdern" des großen amerikanischen Bruders wird erwartet, dass sie mitspielen. Die aktuelle deutsche Spielteilnahme schließt Geld und Waffen für die Ukraine ein und neuerdings auch die beabsichtigte Mobilisierung der deutschen Zivilisten im ,,Operationsplan Deutschland".

Alice Schwarzer berichtete.

https://www.emma.de/artikel/operations-plan-deutschland-341027

Staatlich verordnete ,,Kriegstüchtigkeit", ,,Zivildienst" oder ,,Veteranentag" werden nicht mehr Sicherheit für unser Land schaffen. Allenfalls erhöht sich die Zahl derer, die sich gerne opfern fürs Vaterland und die Zahl derer, die die Russen hassen werden, weil man ihnen erfolgreich einredete, an allem seien nur die Russen (Putin) schuld. Dem Mythos trat aber nun der Artikel im Foreign Affairs auch entgegen. Russland suchte einen Kompromiss und schnellen Frieden. Damals tat es die Ukraine auch.

Damals war sie in der stärksten Position im ganzen Kriegsverlauf, auch der Westen.

Der Irrglaube, man könne Russland wirtschaftlich und militärisch fertigmachen, der Irrglaube, die Nato und ihr Schild, die Ukraine, werden militärisch obsiegen, wenn wir sie nur finanziell und militärisch füttern, hat uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Zu glauben, die Dinge würden sich wieder wenden, widerspricht den Realitäten und der Logik. Tatsächlich hat der westliche Kurs Russland sogar gestärkt, ökonomisch, militärisch, politisch, und das war doch im Grunde das Letzte, was gewollt wurde.

Wir sind nicht verdammt, diesen Weg weitergehen. Es wäre sogar klug, einzuhalten und sich um eine Verständigung mit Russland zu bemühen. Noch lässt sich der Schaden, und er ist schon sehr groß, begrenzen. Noch lassen sich Risiken kontrollieren. Aber sicher ist nichts mehr, außer dass, wenn es so weiter geht, und nur Waffen sprechen, ,,verbrannte Erde" am Ende steht.

Wieviel Ukraine bleibt übrig? Wieviel von europäischem Wohlstand und europäischem ,,way of life"? Wieviel von der europäischen Erkenntnis, dass Frieden möglich ist, wenn Europa sich zusammenrauft und zusammensteht?

Und wofür?

Für eine Weltmacht auf dem absteigenden Ast?

Für einen Warnschuss gegen China?


Wir erleben doch, was der ,,Rest", also die Mehrheit der Welt, inzwischen über uns denkt. Die kleinen diplomatischen Hiebe sind nur oberflächlich. Tatsächlich verlieren wir Glaubwürdigkeit, Ansehen, Respekt.  Vielleicht bemerken wir nicht mehr die eigene Doppelzüngigkeit, die eigene Verblendung. Andere sind allerdings nicht so taub und blind. Hören können wir noch. Oder?

Als wir mit hochfliegenden Emotionen und völlig bedenkenlos ins US-Boot in Sachen Ukraine kletterten, hätten wir besser erst einmal den Namen des Schiffes lesen sollen. Es heißt Titanic 2.0.



Übrigens: Die Autorin Petra Erler ist eine ehemalige DDR-Politikerin. Das merkt man dem Stil und auch der Argumentation an.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

counselor

ZitatNato-Eskalation in der Ukraine: Drohender Atomkrieg mit Russland

Die Anzeichen mehren sich, dass der Krieg der Nato gegen Russland in eine neue Eskalationsstufe eintritt, die zum Einsatz von Atomwaffen führen könnte. Hochrangige Nato-Vertreter sprechen öffentlich von Raketenangriffen und einem Bodenkrieg gegen Russland, während russische Repräsentanten vor Gegenangriffen auf Nato-Länder warnen.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/05/07/pers-m07.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

CubanNecktie

Ab Minute 18:40 geht es hier auch um den Ukraine/Russland Konflikt. Sehr hörenswert. Hörenswert auch der erste Teil Gaza/Israel. Interview mit Jeffrey Sachs.


https://www.youtube.com/watch?v=Cr4aa4jKwBc

ZitatIn dieser Folge von Die Quelle interviewen wir den weltbekannten Wirtschaftswissenschaftler, UN-Berater und Bestsellerautor Jeffrey D. Sachs zu den jüngsten Entwicklungen in der Ukraine und im Gazastreifen. Wir beginnen das Interview mit einer Bewertung der Studentenproteste an amerikanischen Universitäten und der Frage, ob diese antisemitisch sind. Dann untersuchen wir die Rolle der Vereinigten Staaten in Bezug auf den israelischen Angriff in Gaza. Schließlich sprechen wir über die jüngsten Entwicklungen bezüglich der Ukraine, darunter ein kürzlich genehmigtes US-Hilfspaket in Höhe von 61 Milliarden Dollar und das Versprechen von NATO-Generalsekretär Jen Stoltenberg, wonach die Ukraine Teil der Ukraine werden wird, sowie darüber, ob dies ausreicht, um den Sieg der Ukraine über Russland sicherzustellen.
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counselor

ZitatUKRAINEKRIEG - Schwere Kämpfe an drei Fronten und Drohungen zwischen NATO und Russland

Nach monatelangem relativem Stillstand an der Front, der nichts desto trotz eine massive Materialschlacht bedeutete – also Trommelfeuer der Artillerie, Wellenangriffe und Grabenkrieg mit unzähligen Toten auf beiden Seiten – zeichnet sich nun, mit dem Ende der Schlammphase, eine neue russische Offensive und der teilweise Übergang in einen Bewegungskrieg ab. Parallel erhöht die NATO ihren Einsatz beträchtlich. Aber auch der Widerstand unter Soldaten und Zivilisten in Ukraine und Russland wächst.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw19/ukraine-russland-charkiw-offensive-krieg-drohnen
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counselor

ZitatFrankreich: Xi weist Macrons Forderung zurück, China solle im Ukraine-Krieg Druck auf Russland ausüben

Der chinesische Präsident Xi Jinping hielt sich vom 6. bis zum 7. Mai in Frankreich zu einem zweitägigen Gipfeltreffen mit Präsident Emmanuel Macron auf. Das Treffen markierte offiziell den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Frankreich und der Volksrepublik China, im Mittelpunkt stand jedoch die Forderung der Nato-Mächte, China solle mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und den israelischen Völkermord in Gaza die Beziehungen zu Russland und dem Iran abbrechen.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/05/12/qzjq-m12.html
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ManOfConstantSorrow

Egal was Pistorius und Konsorten reden, Rußland scheint militärisch die besseren Karten zu haben und ist weiter auf dem Vormarsch. Je länger man wartet, desto schlechter ist die Basis für Verhandlungen.

Man hat die ganze Zeit dreist behauptet, Rußland sei nicht bereit zu verhandeln. Jetzt behauptet man dreist, man könne gegen Rußland noch gewinnen, man braucht nur mehr Waffen.

Wie viele Sozialkürzungen und wie viele weitere Tote wollen wir uns das noch bieten lassen!?!
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Frauenpower

Deutschland wollte ja schon mal weitermachen, obwohl es aussichtslos war... Jetzt ist es halt dass Nato - Bündnis.

Frauenpower

https://www.nds-fluerat.org/59366/aktuelles/rot-gruene-landesregierung-bricht-kirchenasyl-in-bienenbuettel-kirchenkreis-uelzen/
ZitatRot-grüne Landesregierung bricht Kirchenasyl in Bienenbüttel (Kreis Uelzen)
In der Nacht vom 12. auf den 13. Mai 2024 ist die Polizei gegen 23 Uhr mit einem Durchsuchungsbefehl in die Gemeinderäume der Kirchengemeinde Sankt Michaelis in Bienenbüttel eingedrungen und hat einen russischen Kriegsdienstverweigerer, seine Frau, den erwachsenen Sohn und die 16-jährige Tochter gewaltsam aus dem Kirchenasyl herausgeholt. Etwa 15 Beamte waren mit sechs Autos an der Festnahme beteiligt. Das Pfarrhaus, für das ebenfalls ein Durchsuchungsbeschluss vorlag, wurde abgeriegelt.

Der Flüchtlingsrat Niedersachsen äußert sich entsetzt:

Kuddel

Danke @Frauenpower für den Hinweis.
So etwas ist ein Dammbruch. Kirchen galten als unantastbar, Egal wer gerade regiert hat, man hat die Finger von dieser Tradition gelassen. Wenn man bösartig drauf war, hat man die Betroffenen irgendwo außerhalb der Kirche gegriffen.

Beim politischen Rechtsruck im Land blickt man nur auf die AfD, dabei sind es nur Randfiguren. Die Grenzen des Sagbaren und des Machbaren werden von den sogenannten "Volksparteien" verschoben, in diesem Fall von einer Rot-grünen Landesregierung.

Frauenpower

Gern geschehen! Solche Infos müssen verbreitet und geteilt werden! Seit 1998 soll es in NDS ruhig in der Hinsicht gewesen sein, ausgerechnet eine Rot-grüne Regierung bricht das Tabu!
Bundesweit gibt es aber immer wieder Störungen und Empörung was den Angriff auf das Kirchenasyl betrifft.

2021:
https://www.kath.ch/newsd/wir-leben-nicht-in-einem-gottesstaat-richter-verurteilt-franziskanerin-wegen-kirchenasyl/


Auch einen russischen Kriegsdienstverweigerer abschieben zu wollen bedeutet sicherlich auch ihn wissentlich und bewusst in Lebensgefahr zu bringen.

In unserem Grundgetz steht etwas von Schutz der Familie. Oder der Würde des Menschen.
Alles das, was die NZS auch schon missachteten. Und solche Aktionen haben NZI Niveau!

counselor

ZitatUS-Generalstabschef stellt Entsendung von Nato-Truppen in die Ukraine in Aussicht

In einer deutlichen Eskalation des US-Nato-Kriegs gegen Russland in der Ukraine erklärte US-Generalstabschef Charles Q. Brown am Donnerstag gegenüber der New York Times, die Nato werde ,,letztendlich" eine beträchtliche Anzahl von aktiven Nato-Soldaten in die Ukraine schicken, was laut der Zeitung bedeutet, dass die Entsendung ,,unvermeidlich" ist.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/05/18/smzs-m18.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Sind die von allen guten Geistern verlassen?

dagobert

Ja.

Schon lange.

Da passt es auch "gut" ins Bild, dass bereits 90.000 NATO-Soldaten an der russischen Grenze stehen:
https://forum.chefduzen.de/index.php?msg=392127
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

CubanNecktie

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Frauenpower

https://www.berliner-zeitung.de/news/new-york-times-nato-kurz-davor-soldaten-in-die-ukraine-zu-senden-li.2216269
ZitatDie Nato ist einem Bericht der New York Times (NYT) zufolge offenbar kurz davor, doch Truppen in die Ukraine zu senden. Diese Truppen sollen ukrainische Soldaten trainieren. Dieser Schritt würde laut der amerikanischen Zeitung die Vereinigten Staaten und Europa tiefer in den Konflikt ziehen.

Außerdem wird der Wehrdienst für Frauen über Medien diskutiert. Freiwillig können sie ohnehin schon.

counselor

ZitatNato will Ukraine für Angriffe tief im Inneren Russlands befähigen, SEP-Präsidentschaftskandidat verurteilt Pläne zur Truppenentsendung

Wie die New York Times am Freitag berichtete, haben hochrangige ukrainische Regierungsvertreter die Biden-Regierung in den letzten Wochen und den letzten Tagen zur Lieferung sensibler Geheimdienstinformationen gedrängt, die es dem rechtsextremen Regime ermöglichen würden, Militärschläge tief in russischem Staatsgebiet durchzuführen.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/05/19/gvgv-m19.html
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CubanNecktie

Wie weit soll das gehen? Man müsste Kriegstreiber so behandeln wie man Mörder, Brandstifter, Kinderschänder, und sonstige Sadisten behandelt. Hinter Gitter bringen oder in die Gummizelle.
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Nikita

Es ist erschreckend, dass wir praktisch ohne Expertise vor dieser Situation stehen. Kein Militärexperte hat bisher während des Krieges die weitere Situation in der Ukraine richtig vorausgesagt.
Keiner hat eine realistische Exit-Strategie. Komplette Nullnummern diese Militärexperten. Was wir brauchen sind eben Friedensexperten.

Sucht mal eine Partei, die eine Exit-Strategie hat und nicht nur aufrüsten möchte. Das ist übrigens z.B. die BSW.
Die ist aus anderen Gründen z.Zt. nicht wählbar.
Wie Aggro-Jugendliche, die sich immer weiter gegenseitig auf die Fresse hauen, ohne Plan, wo das hinführen soll.

Hunderte von Milliarden an Rüstungsausgaben, aber keiner der mit Krieg und einem anschließenden Frieden umgehen kann.

Kuddel

Zitat von: Nikita am 10:14:30 Mi. 22.Mai 2024Was wir brauchen sind eben Friedensexperten.

Sehe ich genauso.

In der öffentlichen Debatte gibt es plötzlich nur noch "Verteidigungsfähigkeit, "Kriegsfähigkeit". Das ist neu. Zuvor gab es den Schwachsinn, von wegen "Abschreckung". Das war schon schlimm genug. Jetzt sind völlig durchgeknallte Ideen wieder salonfähig geworden. Man müsse Putin plattmachen, sonst gibt es keinen Frieden. Es wird ein Regime Change in Rußland gefordert und findet es völlig ok, Ziele in Rußland anzugreifen, denn sonst stünde der Iwan demnächst bei uns vor der Tür. Unfaßbar was heutzutage wieder geht.

Es wird das Wissen über Diplomatie, Bündnisse und internatonale Konstellationen, die zur friedlichen Koexistenz von Staaten führen, die einander nicht mögen, einfach unter den Teppich gekehrt.

counselor

Es braucht einer breiten Massenbewegung gegen Faschismus und Krieg, um den Wahnsinn zu stoppen!
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Frauenpower

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ukrainer-wehrdienst-verweigerung-deutschland-100.html
ZitatDer Krieg in der Ukraine geht in aller Härte weiter – und der ukrainischen Armee gehen langsam die Soldaten aus. Kiew will deshalb Ukrainer im Ausland zum Kriegsdienst einziehen. Wie sollte sich Deutschland dazu verhalten?

Andererseits müsste dasselbe Argument dann besonders auch für russische Fahnenflüchtige gelten, denn hier würde am Ende gar sinnvoll der Feind geschwächt. Bislang jedoch haben russische Kriegsdienstverweigerer hierzulande kaum eine Chance auf Anerkennung. Ist diese Diskriminierung nicht extrem ungerecht?

Letzter Satz hört sich gut an, aber was, wenn es dem Staat aus dem geflohen wurde, nicht passt?

dagobert

Die Ukraine stellt den ins Ausland geflüchteten Kriegsdienstverweigerern ja schon jetzt keine neue Ausweispapiere mehr aus.

ZitatMitte April hat das Parlament in Kiew beschlossen, dass in den Auslandsvertretungen keine Pässe mehr an männliche Ukrainer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren ausgegeben werden. Damit bleibt dienstpflichtigen Männern, deren Papiere ablaufen, nur noch ein Weg: in die Ukraine.
Weil sie dort gemustert und einberufen werden könnten, fordern Kriegsdienstverweigerer-Organisationen wie Connection e.V., dass die Bundesregierung den Betroffenen Ersatzpapiere ausstellt und ihnen so die Reise erspart
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/fluechtlinge-wehrpflichtige-maenner-front-ukraine-krieg-russland-100.html
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

counselor

ZitatNato-Chef fordert Einsatz westlicher Waffen auf russischem Boden, während der Kreml einen Waffenstillstand mit der Ukraine ins Spiel bringt

Am Freitag feuerte das ukrainische Regime mehrere US-amerikanische Raketen des Army Tactical Missile System (ATACMS) auf russische Truppen auf der Krim ab. Die Waffen hatten die USA geliefert. Zeitgleich forderte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit dem Economist, dass die Ukraine auch Nato-Raketen einsetzen sollte, um Ziele in Russland zu bombardieren.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/05/26/kuxa-m26.html
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