Betriebsintervention

Begonnen von Kuddel, 21:50:01 Do. 21.Juli 2011

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Kuddel

ZitatIm Jahr 2014 entschieden wir uns, in ein Arbeiterviertel West-Londons zu ziehen. Wir hatten das dringende Bedürfnis, aus der kosmopolitischen Blase auszubrechen und unsere Politik im Alltagsleben der Arbeiter*innenklasse zu verankern.« Mit diesem Bekenntnis leitet die Gruppe Angry Workers ihr kürzlich im Unrast-Verlag erschienenes Buch »Class Power! Über Produktion und Aufstand« ein. In Großbritannien sorgte es bereits 2020 für viele Diskussionen in der Linken. Denn die Angry Workers agieren gegen den linken Trend, was schon im Eingangsstatement deutlich wird. Sie verlassen mit den linken Szenebezirken nicht nur eine Komfortzone, sie grenzen sich auch von einer linken Identitätspolitik ab, die immer neue diskriminierte Minderheiten kennen, aber von Klassen nichts mehr hören will.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1165026.arbeitskaempfe-wo-bleibt-nur-die-wut.html?sstr=bleibt?pk_campaign=SocialMedia

Kuddel

ZitatDas Salz in der Suppe

Wie eine neue Gruppe von »Salts« die Organisierungsbemühungen von
Langzeitbeschäftigten stärkt


Was im folgenden Beitrag als ›was ganz Neues aus den USA‹ daherkommt, wird bei
vielen Leser:innen des express nur ein müdes Lächeln hervorrufen: Was hier beschrieben wird, klingt doch sehr nach der eigenen früheren Praxis der Betriebsintervention.

https://express-afp.info/wp-content/uploads/2023/01/23-01_inouye_das-salz-in-der-suppe.pdf

Kuddel

Zitat,,,Salting' bedeutet, dass man einen Job mit der Absicht annimmt, am Arbeitsplatz eine Organisierungskampagne zu starten oder zu unterstützen". So definiert der:die IWW-Organizer:in MK Lees diese gewerkschaftliche Taktik im unten stehenden Artikel. Vermehrt kann man dieser Tage aus allen möglichen linken Strömungen über Salting lesen, oft unter dem Stichwort: ,strategisch arbeiten gehen'.
https://direkteaktion.org/salz-die-wuerze-nicht-die-suppe/#comment-13995

Der Begriff "Salting" sagte mir erstmal nichts. Ein neuer Begriff für eine alte Sache.

In den 70ern sind massenhaft Leute in den Betrieb statt in die Uni gegangen, weil sie nicht an den Marsch durch die Institutionen glaubten und den Betrieb für den besseren Ort für revolutionäre Arbeit hielten.

In den 80ern gab es nochmal so eine Bewegung, wenn auch wesentlich kleiner. Ich gehörte auch dazu. Recht ähnlich war der Ansatz der "Jobberinis". Das waren die politischten Erwerbsloseninitiativen, die ich je erlebt habe. Sie hatten nicht als Ziel, daß man sein ganzes Leben mit Arbeit verprlempert. Erwerbslosigkeit hat man eher als frei verfügbare Zeit genossen und wenn man ein paar teurere Pläne hatte, wie ein Reise, Musikinstrumente oder sonstwas, dann arbeitete man für eine begrenzte Zeit. Das war ein Lifestyle der Jobber. Und die Jobberinis versuchten, die begrenzte Zeit der Lohnarbeit als politisches Kampffeld zu nutzen, um dort Unruhe anzuzetteln.

Wenn man diesen Strang durchscrollt, findet man viele interessante Texte. Doch es fehlen persönlich Berichte von Leuten aus der Chefduzen-Community. Wie kommt das?

Kuddel


Kuddel

Hier wird ein Ansatz verständlich beschrieben, der sich von dem heute üblichen linken Aktivismus stark unterscheidet.

ZitatStrategisch arbeiten gehen

deutsch | 12 min | 2024 |

"Die politischen Vorstellungen mit dem eigenen Leben in Klang zu bringen ist eigentlich 'ne gute Sache." (aus dem Video)

Marco versucht seit drei Jahrzehnten seine Arbeit nach politischen Gesichtspunkten auszusuchen, manchmal strategisch, zusammen mit anderen Genoss*innen. Er beschreibt, wie das als kollektive Praxis organisiert werden kann und wieso strategisch arbeiten zu gehen auch für die Klimabewegung eine gute Idee ist.
Es ist ein radikaler Ansatz, der auf der Hand liegt.
Ich halte das für eine Perspektive für eine Linke in der Krise.

Man sollte sich den 12min Clip ansehen: https://de.labournet.tv/strategisch-arbeiten-gehen

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