Mehr Arbeit für Ältere

Begonnen von Kater, 22:48:36 So. 05.März 2006

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Tiefrot

Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

dagobert

... und ein paar Jahre später werden die Kündigungsregeln für die Anderen auch aufgeweicht.
Sie sollen ja schließlich nicht besser gestellt sein als Rentner, das wäre ja ungerecht.
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

BGS

Es stellt sich die Frage, warum man für seine Arbeit in Deutschland weniger als die Hälfte Rentenansprüche erwirbt im Vergleich zu Skandinavien.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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dagobert

Als "Arbeitsanreiz".
Geht doch nicht, dass Rentner "sich in der sozialen Hängematte ausruhen".
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

counselor

Ich frage mich sowieso, warum die Renten so bemessen sind, dass man noch arbeiten gehen muss, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Auf der Nürnberger Montagsdemo fordern wir Mindestrenten, von denen man leben kann.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Zitat von: counselor am 10:50:06 Do. 05.Juni 2025...
. Auf der Nürnberger Montagsdemo fordern wir Mindestrenten, von denen man leben kann.

Wieviel wäre das aktuell in Deutschland?

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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counselor

Etwa 1400,00 € monatlich netto Mindestrente meiner Schätzung nach.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Wanderratte

Naja, wenn man davon auch noch die Miete zahlen muss, dann ist das aber auch nicht so viel. Auf jeden Fall zwar besser als jetzt. Die Forderung könnte aber durchaus noch höher sein, finde ich.

counselor

Zum Vergleich: Die Linke hat eine Mindestrente von €1200,00 im Programm (siehe: https://www.dielinkebt.de/themen/a-z/detailansicht/solidarische-mindestrente-1/)
Auf der Nürnberger Montagsdemo fordern wir auch die Erhöhung der Renten auf 70 Prozent des letzten Lohns.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Wanderratte

Zitat von: counselor am 19:39:06 Do. 05.Juni 2025Auf der Nürnberger Montagsdemo fordern wir auch die Erhöhung der Renten auf 70 Prozent des letzten Lohns.
Das finde ich aber auch nicht fair. Was ist, wenn der letzte Lohn sehr niedrig war? Sehr viel niedriger als die Löhne davor. Und was bekommen dann die Bürgergeld Empfänger?

Generell bin ich der Meinung, dass man mit seinen Forderungen nicht zurückhaltend sein sollte. Je mehr man fordert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß man überhaupt irgendwas erreicht. Letztendlich sind es dann doch immer nur Kompromisse.

Ich sehe es so, am besten wäre eine einheitliche Rente für alle. Das Problem ist doch, daß bestimmte Jobs sehr viel besser bezahlt werden als andere. Das allein ist doch schon unfair genug.

counselor

ZitatWas ist, wenn der letzte Lohn sehr niedrig war? Sehr viel niedriger als die Löhne davor. Und was bekommen dann die Bürgergeld Empfänger?

Dann greift die Mindestrente.

Die exakte Forderung aus unserem Kampfprogramm ist:

ZitatErhöhung des Rentenniveaus auf 70 Prozent des Nettoverdienstes! Keine Besteuerung von Rentenbezügen und Abzug von Sozialversicherungsbeiträgen. Keine Spekulation mit Rentenbeiträgen an den Börsen!

Das Rentenniveau liegt derzeit bei kläglichen 48 Prozent. Da ist eine Erhöhung auf 70 Prozent ein ganz schöner Sprung.

Reformen sind immer Kompromisse mit den Herrschenden. Wer keine Kompromisse mit den Herrschenden will, muss das kapitalistische System überwinden. Davon sind wir weit entfernt.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Zitat... .
Auf die Perspektive kommt es an

Die Arbeitszeitfrage ist also ein Perspektivenproblem. Unter den Bedingungen der Ungleichheit kommt es sehr darauf an, wer was aus seiner besonderen Perspektive hierzu vorbringt oder fordert. Wo im gesellschaftlichen Kontext steht er? Eher oben oder eher unten?  Dementsprechend unterscheiden sich die Interessen gravierend.

Auch wenn Menschen in den Augen des Geldadels vielleicht viel zu unbedarft oder blöde sind, um ihre eigene Zeit sinnvoll zu nutzen, widerspricht es der Menschenwürde, einer kleine Schicht Hochvermögender so viel größere Chancen einzuräumen, über frei gestaltete Lebenszeit zu verfügen. Daher sind alle Arbeitszeitfragen nicht nur Menschenrechtsfragen, sondern auch Demokratiefragen. Im Zentrum der Arbeitszeitproblematik befindet sich die Frage nach der Macht. Wer oder welche Instanz fällt Grundentscheidungen über unser aller Leben? Inwieweit haben wir Möglichkeiten, darauf Einfluss zu nehmen?

Es war der Gedanke der einstmals von der SPD oder den demokratischen Sozialisten angestrebten ,,sozialen Demokratie", eine einigermaßen gerechte Machtverteilung herzustellen. Der Grundgedanke war es, das Leben der Menschen in deren eigenen Händen zu legen, wobei insbesondere die Themen Arbeit und Arbeitszeit im Mittelpunkt standen.

Friedrich Merz hat da eine andere Brille auf: Von BlackRock her mag er es gewöhnt sein, dass Menschen von unterschiedlichem Wert sind. Bedeutsamer sind jene, die über Vermögen verfügen, denn sie geben den Ton an. Überträgt er diese Sichtweise auf Deutschland, so zeigt sich ihm eine Verteilungsmaschine: In dieser sind viele die Lieferer, während wenige die Kassierer sind.

Dass diese grundsätzliche Funktion aufrechterhalten bleibt, mag Merz als seine Aufgabe betrachten. Völlig unwahrscheinlich ist es, dass ausgerechnet Merz diese Maschine umbauen möchte, etwa weil er das Leitbild der sozialen Demokratie im Auge hat. Sein Koalitionspartner hat dieses Leitbild schon lange entsorgt und hat – früher einmal Arbeitnehmerpartei – die Seiten schon vor Jahrzehnten gewechselt.

Quelle: https://overton-magazin.de/hintergrund/gesellschaft/zeitdiebe-am-werk-wer-profitiert-von-laengerer-arbeitszeit/

MfG

BGS
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krapotke

Zitat von: counselor am 19:39:06 Do. 05.Juni 2025Zum Vergleich: Die Linke hat eine Mindestrente von €1200,00 im Programm (siehe: https://www.dielinkebt.de/themen/a-z/detailansicht/solidarische-mindestrente-1/)
Auf der Nürnberger Montagsdemo fordern wir auch die Erhöhung der Renten auf 70 Prozent des letzten Lohns.

71,75% der letzten Bezüge erhalten Bundesbeamte. Nur so zum Vergleich.
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

Wanderratte

Zitat von: counselor am 20:45:15 Do. 05.Juni 2025Das Rentenniveau liegt derzeit bei kläglichen 48 Prozent. Da ist eine Erhöhung auf 70 Prozent ein ganz schöner Sprung.
Ja, okay, das schon. Es geht aber noch besser.

Denn wenn schon keine einheitliche Rente für alle, dann sollte man zumindest den durchschnittlichen Lohn heranziehen. Da ist jemand, der hat mehrere Jahrzehnte sehr gut verdient. Doch ein Jahr vor der Rente dann nur noch 1.000 Euro. Ist das dann noch fair?

Zitat von: counselor am 20:45:15 Do. 05.Juni 2025Reformen sind immer Kompromisse mit den Herrschenden. Wer keine Kompromisse mit den Herrschenden will, muss das kapitalistische System überwinden. Davon sind wir weit entfernt.
Mein Beitrag war ja nicht gegen Kompromisse. Es geht mir nur darum, daß man wegen der Kompromisse mit seinen Forderungen nicht zurückhaltend sein sollte. Weil man sowieso davon ausgehen muss, dass es zu einem Kompromiss kommt.

BGS

ZitatArbeit im AlterZahl der arbeitenden Rentner auf Rekordniveau

Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten im Rentenalter weiter. Im Vergleich zu 2004 hat sich die Zahl der Arbeitenden im Alter vervierfacht.
... .

Quelle: https://taz.de/Arbeit-im-Alter/!6093324/

MfG

BGS
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dagobert

Es arbeiten 1,1 Mio. von 21,4 Mio. Rentnern insgesamt - Da ist noch sehr viel Luft nach oben.
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

dagobert

Zitatjunge welt: Geburtenstarke Jahrgänge als Drückeberger – Union Busting Monitor
Von redaktion02 - 28. Juni 2025088
Union Busting Monitor Juni 25 von Jessica Reisner und Elmar Wigand

Die Deutschen sind stinkend faul. Am Tag, in der Woche, im Leben – stets arbeiten sie zu kurz. Diese Mär brachte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am 18. Mai 2025 via Bild und AFP einmal mehr unters Volk. Dabei bezogen sich die Pseudowissenschaftler des unternehmerfinanzierten IW – genauer betrachtet sind es Lobbyisten und Stichwortgeber für aggressive Kampagnen – auf OECD-Zahlen, die ausdrücklich als nicht vergleichbar gekennzeichnet waren.

Die restlichen Leitmedien der freiheitlich-demokratischen Bananenrepublik übernahmen die Bezeichnung »Studie« für die zusammengestümperte IW-Meldung. Klingt nach Wissenschaft. War aber eine Falschmeldung, die sich rasant verbreitete und abends schon Aufmacher der Tagesthemen war: »Deutschland, das Null-Bock-Land«.

War hier die Stoßrichtung, den Achtstundentag zu schleifen und Teilzeitbeschäftigte aufs Korn zu nehmen, die frech Vollzeitarbeit verweigern (Work-Life-Balance, haha!), so waren im Juni die Rentner dran. 0,9 Millionen Babyboomer haben es laut IW-»Studie« gewagt, der Plackerei »vorzeitig« adieu zu sagen. Sie haben entweder 45 Jahre Arbeit auf dem Buckel. Oder sie nahmen trotz mindestens 35 Versicherungsjahren hohe Rentenabzüge in Kauf. So oder so ist der Luxus, sich das Leben mit weniger Arbeit zu versüßen, teuer erkauft.

Für die IW-Autorinnen Stefanie Seele und Ruth Maria Schüler allerdings nicht teuer genug. Sie fordern, die Abschaffung der abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren und noch höhere Abzüge bei Rentenbezug vor der Regelaltersgrenze. Babyboomer sind laut statistischem Bundesamt übrigens die Jahrgänge 1957–1968. Beim IW rechnet man jedoch großzügig von 1954–1969.

Zum 1. Juli 2023 gab es in Deutschland 21,229 Millionen Rentner. Das Gros der Rentner erhält zwischen 300 und 1.800 Euro Rente. Das Elend ist dabei mehr als real: 36,2 Prozent der Rentnerinnen in den alten Bundesländern erhalten weniger als 600,- Euro Rente monatlich. Bei den Männern sind es 20,5 Prozent.

Hinzuverdienen ist bei einem Rentenniveau von 48 Prozent für viele kein Lifestyle. Die IW-Autorinnen scheinen jedoch erbost, dass jeder fünfte Rentenbezieher des Jahrgangs 1959 aus der Gruppe derer, die 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, neben der Rente arbeitet. Das scheint also auch wieder nicht richtig zu sein. Die unbarmherzigen Damen des IW sehen Indizien für »Mitnahmeeffekte« – anstatt die fleißigen Rentner zu loben.

Was aber soll der von Unternehmerverbänden finanzierte Budenzauber? Ältere Bewerber werden oft gar nicht geschätzt. Im Gegenteil: Die Generation Babyboomer wurde massenhaft aus Jobs gekegelt. Ihre alten Verträge galten als zu teuer. Unzählige unbefristete und tarifgebundene Angestellte wurden durch Minijobber ersetzt. Tariflose Tochterfirmen und Leiharbeit steigerten Gewinne. Da passt, dass Finanzminister Klingsbeils Chefberater Jens Südekum (Ökonom der Uni Düsseldorf) den Kündigungsschutz für Ältere schleifen will.

Dabei wankt die deutsche Wirtschaft nicht, weil Menschen 45 Jahre lang Mehrwerte geschaffen haben. Sie taumelt, weil Besitzstandswahrer, Absahner und Nieten in Nadelstreifen in Unternehmen und Politik falsche Entscheidungen getroffen haben. Die Rentenkasse ist nicht wegen der Rentner strapaziert, sondern weil nur rund 40 Millionen einzahlen und große Gehälter per Beitragsbemessungsgrenze geschont werden. Soll die Rentenkasse zusätzlich durch kurzen Rentenbezug entlastet werden? Schließlich verkürzt jedes zusätzliche Jahr Arbeit die Lebenserwartung.

Die Mindestversorgung für Beamte mit wenigen Dienstjahren liegt aktuell übrigens bei 2.083,22 Euro/Monat. Hierzu reichen fünf Jahre Dienst. Klingt kommod. Kein Wunder, dass nur 20 Prozent der Beamten bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze arbeiten.
https://arbeitsunrecht.de/junge-welt-geburtenstarke-jahrgaenge-als-drueckeberger/
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

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