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Industrie & Handwerk & Agrar => Globalisiert => Thema gestartet von: Rudolf Rocker am 16:38:19 Di. 17.Mai 2011

Titel: Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:38:19 Di. 17.Mai 2011
ZitatJugend "ohne Job, ohne Wohnung, ohne Pension und ohne Angst"


http://www.heise.de/tp/blogs/8/149848 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/149848)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 18:33:46 Di. 17.Mai 2011
http://politica.elpais.com/politica/2011/05/16/actualidad/1305579962_497160.html (http://politica.elpais.com/politica/2011/05/16/actualidad/1305579962_497160.html)




ZitatManifesto (English)

We are ordinary people. We are like you: people, who get up every morning to study, work or find a job, people who have family and friends. People, who work hard every day to provide a better future for those around us.

Some of us consider ourselves progressive, others conservative. Some of us are believers, some not. Some of us have clearly defined ideologies, others are apolitical, but we are all concerned and angry about the political, economic, and social outlook which we see around us: corruption among politicians, businessmen, bankers, leaving us helpless, without a voice.

This situation has become normal, a daily suffering, without hope. But if we join forces, we can change it. It's time to change things, time to build a better society together. Therefore, we strongly argue that:

The priorities of any advanced society must be equality, progress, solidarity, freedom of culture, sustainability and development, welfare and people's happiness.

These are inalienable truths that we should abide by in our society: the right to housing, employment, culture, health, education, political participation, free personal development, and consumer rights for a healthy and happy life.

The current status of our government and economic system does not take care of these rights, and in many ways is an obstacle to human progress.

Democracy belongs to the people (demos = people, krátos = government) which means that government is made of every one of us. However, in Spain most of the political class does not even listen to us.

Politicians should be bringing our voice to the institutions, facilitating the political participation of citizens through direct channels that provide the greatest benefit to the wider society, not to get rich and prosper at our expense, attending only to the dictatorship of major economic powers and holding them in power through a bipartidism headed by the immovable acronym PP & PSOE.

Lust for power and its accumulation in only a few; create inequality, tension and injustice, which leads to violence, which we reject. The obsolete and unnatural economic model fuels the social machinery in a growing spiral that consumes itself by enriching a few and sends into poverty the rest. Until the collapse.

The will and purpose of the current system is the accumulation of money, not regarding efficiency and the welfare of society. Wasting resources, destroying the planet, creating unemployment and unhappy consumers.

Citizens are the gears of a machine designed to enrich a minority which does not regard our needs. We are anonymous, but without us none of this would exist, because we move the world.

If as a society we learn to not trust our future to an abstract economy, which never returns benefits for the most, we can eliminate the abuse that we are all suffering.

We need an ethical revolution. Instead of placing money above human beings, we shall put it back to our service. We are people, not products. I am not a product of what I buy, why I buy and who I buy from.

For all of the above, I am outraged.
I think I can change it.
I think I can help.
I know that together we can.I think I can help.

I know that together we can.

http://democraciarealya.es/ (http://democraciarealya.es/)


Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 20:15:32 Di. 17.Mai 2011
http://linksunten.indymedia.org/de/node/39854 (http://linksunten.indymedia.org/de/node/39854)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 20:46:54 Di. 17.Mai 2011
http://www.youtube.com/watch?v=Uye7pfMsJs0&feature=player_embedded#at=36 (http://www.youtube.com/watch?v=Uye7pfMsJs0&feature=player_embedded#at=36)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:17:12 Di. 17.Mai 2011
ZitatIn Madrid demonstrierten am Sonntag rund 40.000 Menschen, in Barcelona etwa halb so viele. In weiteren 58 Städten wurden Kundgebungen abgehalten. Selbst an britischen Universitäten kam es zu spontanen Solidaritätsaktionen spanischer Auslandsstudenten. Die Veranstalter zählten insgesamt 130.000 Teilnehmer. In mindestens 27 Städten richteten die Jugendlichen Protestcamps ein. Das in Madrid wurde in der Nacht auf Dienstag von der Polizei geräumt.

http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/wir-haben-keine-zukunft/ (http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/wir-haben-keine-zukunft/)

http://www.breakfastpaper.de/2011/05/17/massenproteste-in-spanien-mehr-und-mehr-menschen-gehen-auf-die-strase/ (http://www.breakfastpaper.de/2011/05/17/massenproteste-in-spanien-mehr-und-mehr-menschen-gehen-auf-die-strase/)


Alle schauen wie gebannt nach Griechenland und in Spanien gehts los!!
@ schwarzrot:
Planänderung! Wir müssen nach Spanien!! ;D ;D

Und was passiert in Dummland?
Nichts, gar nicht!! Null komma nichts!!

Oder gibt es hier auch schon Massenproteste und die Medien berichten darüber auch nicht?
Seid so lieb und guckt eben mal alle aus dem Fenster!
Seht Ihr da zufällig irgend einen Massenprotest vorbeischlendern?

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:38:32 Mi. 18.Mai 2011
Obrint pas- Barricades (http://www.youtube.com/watch?v=e09DegThdP0#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 07:57:25 Do. 19.Mai 2011
Gestern in Madrid: Die Bewegung 15-M an der Puerta del Sol wächst, die Älteren haben sich den jungen Protestlern angeschlossen und es werden immer mehr - trotz des Verbots der Versammlung -  die bis zur Wahl am Sonntag ausharren wollen. Über 500 Polizisten konnten gegen die friedliche Menschenmenge nichts ausrichten. In den anderen Städten gehen die Treffen ebenfalls weiter, genau wie vor den span. Botschaften in EU-Ländern.

http://politica.elpais.com/politica/2011/05/18/actualidad/1305752933_013731.html (http://politica.elpais.com/politica/2011/05/18/actualidad/1305752933_013731.html)

http://politica.elpais.com/politica/2011/05/16/actualidad/1305579962_497160.html (http://politica.elpais.com/politica/2011/05/16/actualidad/1305579962_497160.html)


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fep00.epimg.net%2Fpolitica%2Fimagenes%2F2011%2F05%2F18%2Factualidad%2F1305752933_013731_1305753098_normal.jpg&hash=3cd907a4fb8ba022535b4963fb5343343179ae18)


ZitatMassenprotest in Spanien: Keine Stimme den traditionellen Parteien!

Madrid. Zehntausende Menschen, vor allem Jugendliche, haben am Dienstag abend in der spanischen Hauptstadt Madrid erneut gegen das von ihnen als korrupt angeklagte politische und Wirtschaftssystem des Landes demonstriert.

Die Teilnehmer der Kundgebung versammelten sich auf dem zentral gelegenen Platz Puerta del Sol und riefen Sprechchöre wie »Weniger Polizei, mehr Bildung« oder »Sie nennen es Demokratie, aber es ist keine!« Mit der Demonstration wenige Tage vor den am Sonntag stattfindenden Kommunalwahlen reagierten die Teilnehmer auf die brutale Räumung einer Mahnwache auf dem zentralen Platz zu Wochenbeginn.

Bereits am Sonntag hatten in rund 50 Städten des Landes Tausende Menschen gegen das politische System Spaniens demonstriert und dazu aufgerufen, keiner der traditionellen Parteien die Stimme zu geben. Der Protest richtet sich gegen den massiven Sozialabbau durch die spanische Regierung und gegen die hohe Massenarbeitslosigkeit, von der jeder fünfte Jugendliche betroffen ist. (PL/jW)


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.jungewelt.de%2FserveImage.php%3Fid%3D31394%26amp%3Btype%3Do%26amp%3Bext%3D.jpg&hash=cf8132e003d32830f6c0e348c0b1e6c28473fa8c)

http://www.jungewelt.de/2011/05-19/031.php (http://www.jungewelt.de/2011/05-19/031.php)



Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 08:18:22 Do. 19.Mai 2011
Hier ist die dtsch. Übersetzung des "Manifests" der Bewegung, die es bisher nur auf Englisch gab, s.o... Veröffentlicht bei http://www.scharf-links.de/ (http://www.scharf-links.de/) am 18.05.2011

Zitat

Das Manifest von "Democracia Real YA!" (Wahre Demokratie jetzt!)

Wir sind normale Menschen.

Wir sind wie du: Menschen, die jeden Morgen aufstehen, um studieren zu gehen, zur Arbeit zu gehen oder einen Job zu finden, Menschen mit Familien und Freunden. Menschen, die jeden Tag hart arbeiten, um denjenigen die uns umgeben eine bessere Zukunft zu bieten.

Einige von uns bezeichnen sich als fortschrittlich, andere als konservativ. Manche von uns sind gläubig, andere wiederum nicht.
Einige von uns folgen klar definierten Ideologien, manche unter uns sind unpolitisch, aber wir sind alle besorgt und wütend angesichts der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Perspektive, die sich uns um uns herum präsentiert: die Korruption unter Politikern, Geschäftsleuten und Bankern macht uns hilf- als auch sprachlos.

Und diese Situation ist mittlerweile zur Normalität geworden – tägliches Leid, ohne jegliche Hoffnung.

Doch wenn wir uns zusammentun, können wir das ändern.

Es ist an der Zeit, Dinge zu verändern. Zeit, miteinander eine bessere Gesellschaft aufzubauen.

Deswegen treten wir eindringlich hierfür ein:
Gleichheit, Fortschritt, Solidarität, kulturelle Freiheit, Nachhaltigkeit und Entwicklung, sowie das Wohl und Glück der Menschen müssen als Prioritäten einer jeden modernen Gesellschaft gelten.

Es gibt Grundrechte, die unsere Gesellschaft gewähren muss: das Recht auf Wohnung, Arbeit, Kultur, Gesundheit, Bildung, politische Teilhabe, freie persönliche Entwicklung und das Recht auf Konsum von Gütern, die notwendig sind um ein gesundes und glückliches Leben zu führen.

In ihrem momentanen Zustand sorgen unsere Regierung und das Wirtschaftssystem nicht für diese Prioritäten, sondern stellen sogar auf vielerlei Weise ein Hindernis für menschlichen Fortschritt dar.

Die Demokratie gehört den Menschen (demos = Menschen, krátos = Regierung), wobei die Regierung aus jedem Einzelnen von uns besteht. Dennoch hört uns in Spanien der Großteil der Politiker überhaupt nicht zu.

Politiker sollten unsere Stimmen in die Institutionen bringen, die politische Teilhabe von Bürgern mit Hilfe direkter Kommunikationskanäle erleichtern, um der gesamten Gesellschaft den größten Nutzen zu erbringen, sie sollten sich nicht auf unsere Kosten bereichern und deswegen vorankommen, sie sollten sich nicht nur um die Herrschaft der Wirtschaftsgroßmächte kümmern und diese durch ein Zweiparteiensystem erhalten, welches vom unerschütterlichen Akronym PP & PSOE angeführt wird.

Die Gier nach Macht und deren Beschränkung auf einige wenige Menschen bringt Ungleichheit, Spannung und Ungerechtigkeit mit sich, was wiederum zu Gewalt führt, die wir jedoch ablehnen. Das veraltete und unnatürliche Wirtschaftsmodell treibt die gesellschaftliche Maschinerie an, einer immerfort wachsenden Spirale gleich, die sich selbst vernichtet indem sie nur wenigen Menschen Reichtum bringt und den Rest in Armut stürzt. Bis zum völligen Kollaps.

Ziel und Absicht des derzeitigen Systems sind die Anhäufung von Geld, ohne dabei auf Wirtschaftlichkeit oder den Wohlstand der Gesellschaft zu achten. Ressourcen werden verschwendet, der Planet wird zerstört und Arbeitslosigkeit sowie Unzufriedenheit unter den Verbrauchern entsteht.

Die Bürger bilden das Getriebe dieser Maschinerie, welche nur dazu entwickelt wurde, um einer Minderheit zu Reichtum zu verhelfen, die sich nicht um unsere Bedürfnisse kümmert. Wir sind anonym, doch ohne uns würde dergleichen nicht existieren können, denn am Ende bewegen wir die Welt.

Wenn wir es als Gesellschaft lernen, unsere Zukunft nicht mehr einem abstrakten Wirtschaftssystem anzuvertrauen, das den meisten ohnehin keine Vorteile erbringt, können wir den Missbrauch abschaffen, unter dem wir alle leiden.

Wir brauchen eine ethische Revolution. Anstatt das Geld über Menschen zu stellen, sollten wir es wieder in unsere Dienste stellen. Wir sind Menschen, keine Produkte. Ich bin kein Produkt dessen, was ich kaufe, weshalb ich es kaufe oder von wem.

   Im Sinne all dieser Punkte, empöre ich mich.

   Ich glaube, dass ich etwas ändern kann.

   Ich glaube, dass ich helfen kann.

   Ich weiß, dass wir es gemeinsam schaffen können.

   Geh mit uns auf die Straße. Es ist dein Recht.



www.democraciarealya.es (http://www.democraciarealya.es)

www.spreeblick.com/2011/05/17/regierungsproteste-in-spanien-%E2%80%93-nobody-expects-the-spanishrevolution/#more-45736 (http://www.spreeblick.com/2011/05/17/regierungsproteste-in-spanien-%E2%80%93-nobody-expects-the-spanishrevolution/#more-45736)

www.metronaut.de/politik/das-manifest-democracia-real-ya/ (http://www.metronaut.de/politik/das-manifest-democracia-real-ya/)

Jugend "ohne Job, ohne Wohnung, ohne Pension und ohne Angst"
Proteste in Spanien jenseits der Gewerkschaften und der Parteien
Tausende wollen keine "Ware von Politikern und Bankern" mehr sein:
www.heise.de/tp/blogs/8/149848 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/149848)




www.youtube.com/watch?v=ar2nmOQZEjw&feature=player_embedded (http://www.youtube.com/watch?v=ar2nmOQZEjw#ws)

www.youtube.com/watch?v=LEHvWQq5DNA&feature=related (http://www.youtube.com/watch?v=LEHvWQq5DNA#ws)



HIER ist noch ein nettes Interview & Erläuterungen zum aktuellen Thema:
http://rafaelwv.posterous.com/interview-zu-spanishrevolution-0 (http://rafaelwv.posterous.com/interview-zu-spanishrevolution-0)

hier gefunden: http://www.spreeblick.com/2011/05/17/regierungsproteste-in-spanien- (http://www.spreeblick.com/2011/05/17/regierungsproteste-in-spanien-)–-nobody-expects-the-spanishrevolution/#more-45736
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 12:07:34 Do. 19.Mai 2011
ZitatAm kommenden Sonntag sind Wahlen in Spanien und nun drängt ein zentraler Slogan auf die Straßen in den Städten im spanischen Staat: "Wählt sie nicht". Seit Sonntag skandieren das Tausende auf Demonstrationen, die schon am Sonntag in mehr als 50 Städten stattfanden. Es soll denen die Stimme verweigert werden, welche die Krise auf die einfache Bevölkerung abwälzen. Aufgerufen zu den Protesten hatte die Plattform "Wirkliche Demokratie Jetzt". Sie fordert eine "moralische Revolution" und einen Kursschwenk in der Politik. Durchbrochen werden müsse die "Parteiendiktatur" der "PPSOE". Damit wird klar, dass sich der Protest gegen die beiden großen spanischen Parteien richtet, die sich stets an der Macht in Madrid abwechseln, wobei sie sich in der Praxis, auch was Korruption angehe, nicht sonderlich unterschieden. Auf die Gewalteskalation der Polizei am Dienstag hat die Bewegung erfolgreich mit der Ausweitung der Proteste reagiert.

http://linksunten.indymedia.org/de/node/39928 (http://linksunten.indymedia.org/de/node/39928)


http://uprising.blogsport.de/ (http://uprising.blogsport.de/)


http://english.aljazeera.net/news/europe/2011/05/201151903517791235.html (http://english.aljazeera.net/news/europe/2011/05/201151903517791235.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 10:54:28 Fr. 20.Mai 2011
ZitatNeue Proteste in Spanien verbote


http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1156253 (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1156253)

http://www.sueddeutsche.de/politik/protest-gegen-sparplaene-spanische-revolution-1.1099613 (http://www.sueddeutsche.de/politik/protest-gegen-sparplaene-spanische-revolution-1.1099613)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 21:49:15 Fr. 20.Mai 2011
So nach einer Woche kommen die Proteste auch mal bei den Öffis an:

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag111172_res-.html (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag111172_res-.html)



Offensichtlich scheint sich die Lage in Spanien immer mehr zuzuspitzen!

http://linksunten.indymedia.org/de/node/40158 (http://linksunten.indymedia.org/de/node/40158)


Livestream aus Madrid(?)

http://eskup.elpais.com/ (http://eskup.elpais.com/)*politica


Das sind ja Bilder wie aus Ägypten!!

http://www.heise.de/tp/blogs/8/149877 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/149877)

20 de mayo Budapest 2. Por una "Democracia real YA!" (http://www.youtube.com/watch?v=hRv3VqXXimQ#)



Leute, ich glaub da geht was!!!

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:14:40 Fr. 20.Mai 2011
Und in Berlin:

http://www.democraciarealyaberlin.com/ (http://www.democraciarealyaberlin.com/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:21:09 Fr. 20.Mai 2011
http://edition.cnn.com/2011/WORLD/europe/05/20/spain.protests/index.html (http://edition.cnn.com/2011/WORLD/europe/05/20/spain.protests/index.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:40:02 Fr. 20.Mai 2011
Hier eine Liste mit Protestcamps in ...ähhmm ganz Europa!!!!!
Was passiert hier grade?? :o


http://www.thetechnoant.info/campmap/ (http://www.thetechnoant.info/campmap/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 23:50:03 Fr. 20.Mai 2011
Hier mal ein Livestream aus Spanien. Da sieht man mal das bei uns Nachrichten zensiert werden. Das sollen wir nicht wissen. Leute lasst euch anstecken.

MotionLook (http://www.ustream.tv/channel/motionlook#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 23:57:52 Fr. 20.Mai 2011
Jaa, das meinte ich!!
Hier noch mal ein Bericht:

#SpanishRevolution: Medien bericht(et)en spärlich (http://www.youtube.com/watch?v=s91YSMq3XEI#)


Hmm, Linke und Rechte zusammen auf der Demo? Gruselig!!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 01:40:35 Sa. 21.Mai 2011
http://www.jungewelt.de/2011/05-21/045.php (http://www.jungewelt.de/2011/05-21/045.php)

http://www.jungewelt.de/2011/05-21/036.php (http://www.jungewelt.de/2011/05-21/036.php)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 01:48:21 Sa. 21.Mai 2011
http://www.breakfastpaper.de/2011/05/20/live-blog-proteste-in-spanien-20-05-11/ (http://www.breakfastpaper.de/2011/05/20/live-blog-proteste-in-spanien-20-05-11/)


http://www.theatlantic.com/infocus/2011/05/a-defiant-spanish-revolution/100070/ (http://www.theatlantic.com/infocus/2011/05/a-defiant-spanish-revolution/100070/)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 01:56:33 Sa. 21.Mai 2011
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.breakfastpaper.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2011%2F05%2Fspanish_protest20110521.jpg&hash=7ed7dfc292f4795dc67ddcbfe628b3c1cd180fff)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 02:53:14 Sa. 21.Mai 2011


Zehntausende protestieren trotz Verbots


http://www.tagesschau.de/ausland/spanien298.html (http://www.tagesschau.de/ausland/spanien298.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 07:54:18 Sa. 21.Mai 2011
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fcomunidad.diariodeibiza.es%2Fservicios%2FgaleriasMultimedia%2Fmedia%2F27118%2Fimagenes%2F1305919961663_la-foto-13.jpg&hash=f71856e07cc483cdbff362fe1fb7483a9841e614)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 09:44:57 Sa. 21.Mai 2011
http://www.echte-demokratie-jetzt.de/ (http://www.echte-demokratie-jetzt.de/)


#SpanishRevolution (http://www.youtube.com/watch?v=HSS7J3lhRWA#ws)



ZitatDer Frust ist hoch: Viele junge Leute warten täglich in Schlangen vor den Arbeitsämtern. Wer Arbeit findet, muss sich oft mit "Müllverträgen" zufriedengeben - hier ein Job für zwei Monate, dann wieder für drei Wochen. Ein Studienabschluss ändert daran nichts.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,764016,00.html (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,764016,00.html)


Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Cronos am 10:59:19 Sa. 21.Mai 2011
Zitat von: Rudolf Rocker am 09:44:57 Sa. 21.Mai 2011
Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Ja mir auch! Ist nähmlich dasselbe wie hier.
Nur leider gibt es hier in Deutschland keine Solidarität, sondern nur eine reine Ellenbogengesellschaft!
Drum regt sich hier nichts, obwohl die Situation genauso schlecht ist...
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 11:49:44 Sa. 21.Mai 2011
Termine in Großstädten für "Echte Demokratie jetzt"
Alle Termine sind für heute. Also macht euch auf den Weg.


12 Uhr Hamburg, Mittelweg
12 Uhr Düsseldorf, Burgplatz
12 Uhr Frankfurt, Nibelungenplatz
15 Uhr München, U-Bahn Universität
19 Uhr Berlin, Brandenburger Tor
19 Uhr Stuttgart, Schloßplatz



Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 12:04:02 Sa. 21.Mai 2011
Unsere Staatspresse spricht von ein paar tausend Jugendlichen, die für bessere Arbeitsbedingungen demonstrieren,
alle anderen sprechen von einer Revolution! ;D

Schon lustig!!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 12:14:50 Sa. 21.Mai 2011
http://linksunten.indymedia.org/de/node/40181 (http://linksunten.indymedia.org/de/node/40181)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 12:16:37 Sa. 21.Mai 2011
http://sav-hamburg.blogspot.com/2011/05/wirkliche-demokratie-jetzt-eine.html (http://sav-hamburg.blogspot.com/2011/05/wirkliche-demokratie-jetzt-eine.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 12:31:52 Sa. 21.Mai 2011
Herzlichen Glückwunsch Tagesschau!!

Nach 6 Tagen haben es die Proteste in Spanien endlich zum Topthema geschafft!!

Konnte man wohl nicht länger geheimhalten!!

http://www.tagesschau.de/ausland/spanien300.html (http://www.tagesschau.de/ausland/spanien300.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 13:02:34 Sa. 21.Mai 2011
Hier ein Video als die Turmuhr an der Puerta del Sol gestern Nacht 12 Uhr schlug!
Der Beginn de Demoverbotes!!!



http://www.youtube.com/watch?v=jmMKIKXtXSU&feature=player_embedded#at=21 (http://www.youtube.com/watch?v=jmMKIKXtXSU&feature=player_embedded#at=21)


Sevilla:

DEMOCRACIAREALYA, Sevilla (http://www.youtube.com/watch?v=rZtpV0pHkQ0#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 23:26:26 Sa. 21.Mai 2011
Hier gibt es Bilder von der Demo "Echte Demokratie jetzt" in Berlin. Echt beeindruckend der Funke scheint langsam zu einem noch kleinen Feuer zu werden.

http://nicsbloghaus.org/2011/05/21/berlin-ist-in-spanien/ (http://nicsbloghaus.org/2011/05/21/berlin-ist-in-spanien/)

Und hier die neuen Demonstrationtermine für die nächsten Tage:

So. 22.5.2011

Aachen: 12 Uhr, Elisenbrunnen

Bremen: 16 Uhr, Roland

Leipzig: 17 Uhr, Augustusplatz

Bonn: 12 Uhr, Rathaus

Frankfurt: 12 Uhr, Willy-Brand-Platz

Köln: 12 Uhr, Dom und Spanisches Zentrum Südstadt

Lübeck: 12 Uhr, Rathaus

Nürnberg: 12 Uhr, Lorenzkirche

Wien: 12 Uhr, Stephansplatz

Graz: 18:00 - 21:00 Hauptplatz

Strasbourg, France: 11:00 - 14:00 Plaza Kléber

PERPIGNAN : 19h : Place de la République

NICE : place garibaldi 20h
POITIER : palais de justice ?h

LILLE : 12h, devant la préfecture, place des beaux arts
MONTPELLIER : 14h à la Comédie

MARSEILLE : 19h, prefecture (

LYON : 19h Bellecour

RENNES : 16h Place de la mairie

TOULOUSE : 19h Place du capitole
PARIS : 15h Place de la Bastille





Mo, 23.5.2011

Augsburg: 18 Uhr, Rathausplatz

Heidelberg: 18 Uhr, Bismarckplatz

Wuppertal: 15 Uhr, Rathausvorplatz Barmen



So, 29.5.2011

Koblenz: 10 Uhr
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 23:36:20 Sa. 21.Mai 2011
Jetzt sind es tatsächlich zehntausende nach dem die Staatspressse erst von ein paar Hundert geschrieben hatte.

ZitatZehntausende Menschen protestieren in SpanienDemonstranten ignorieren Verbot
In Spanien gehen trotz eines Verbotes Zehntausende Menschen auf die Straße und protestieren gegen Arbeitslosigkeit und eine in ihren Augen verfehlte Wirtschaftspolitik. Der sozialistischen Regierung droht ein Wahldebakel. Die Bewegung will ihre Proteste womöglich auf unbestimmte Zeit fortsetzen. Experten sehen in den Demonstrationen mehr als ein Strohfeuer.

Vor den Kommunal- und Regionalwahlen haben in Spanien trotz eines Verbots Zehntausende Menschen erneut gegen die Wirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit demonstriert. Am Abend strömten vor allem in Madrid, Barcelona und Valencia tausende von Bürgern auf die Straßen und Plätze, um sich für soziale und politische Reformen einzusetzen. Die Kundgebungen verliefen friedlich, wie die Protestbewegung "Echte Demokratie Jetzt!" mitteilte.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 23:45:22 Sa. 21.Mai 2011
Echte Demokratie, Jetzt! - Anonymous (http://www.youtube.com/watch?v=RbgagkbstA0#)
Titel: Re:Proteste in Spanien und Juncker fordert Treuhand-Modell für Griechenland
Beitrag von: Strombolli am 05:59:35 So. 22.Mai 2011
Angesichts der Tatsache, dass SIE folgendes meinen: "Jean-Claude Juncker (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,764072,00.html), Chef der Euro-Gruppe, hat Griechenland eine Privatisierung des Staatsbesitzes nach dem Modell der deutschen Treuhand vorgeschlagen."

Na prima, das ist ja DAS Erfolgsmodell überhaupt. Die Auswirkungen die diese "Treuhand" hatte, sehe ich jeden Tag. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer, Staatsbesitz wird privatisiert, Preise willkürlich erhöht, der Staat verschuldet sich weiter nur anders, Sozialleistungen gehen drastisch nach unten...

DAS kann man sich nicht bieten lassen. Danke für die Liste der Demos. Vielleicht sollten wir eine Extra-Rubrik/Hauptthread für Demos aufmachen.
Der Bogen ist jetzt endgültig überspannt.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 07:28:18 So. 22.Mai 2011
Puerta del Sol Live Webcam:

http://www.soltv.tv/soltv2/index.html (http://www.soltv.tv/soltv2/index.html)


+++++++++++++++++++


http://www.youtube.com/user/soltvtv (http://www.youtube.com/user/soltvtv)

Und das sind schon längst nicht mehr NUR ganz junge Leute, wie man sieht...
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Cronos am 08:42:00 So. 22.Mai 2011
Tja, und wenn es mal so am Brandeburger Tor in Berlin aussieht.
Da will der Friedrich die Bundeswehr aufmarschieren lassen!
Diese verbrecherische Regierung möchte sich nun auf sowas vorbereiten...

Ich sage: es wird Ihnen alles nichts mehr nützen. Das ausbeuterisch kapitalistische System wird zwangsläufig fallen...
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 13:48:31 So. 22.Mai 2011
Jetzt gibt es endlich ne Informative Seite zur wahren Demokratie in Deutschland.

http://www.echte-demokratie-jetzt.de/ (http://www.echte-demokratie-jetzt.de/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:18:51 So. 22.Mai 2011
In Tschechien gehts jetzt auch los!!!
:D
Großkundgebung in Prag
Tschechen protestieren gegen Sparkurs der Regierung


http://www.tagesschau.de/ausland/pragdemonstration104.html (http://www.tagesschau.de/ausland/pragdemonstration104.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 14:24:18 So. 22.Mai 2011
Es weitet sich aus. Bis der Knoten überall platzt.  :D
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Strombolli am 16:01:55 So. 22.Mai 2011
21 Jahre lang Turbokapitalismus spielen reicht ja auch. - Mein damals veröffentlichte Ziel: Der Kapitalismus renoviert erst mal alles, ist ja fast erreicht. Jetzt sollten wir ihm den Garaus machen.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:30:01 So. 22.Mai 2011
Es ist an der Zeit!! Allemal!!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:48:07 So. 22.Mai 2011
Proteste werden fortgesetzt


http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/24107464 (http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/24107464)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 19:34:37 So. 22.Mai 2011
Hier gibt es ganz tolle Bilder aus Madrid:

http://www.theatlantic.com/infocus/2011/05/a-defiant-spanish-revolution/100070/ (http://www.theatlantic.com/infocus/2011/05/a-defiant-spanish-revolution/100070/)

Nagut das mit dem Bullen iss nicht so toll.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 20:37:09 So. 22.Mai 2011
Wow, wie schnell die Jugendlichen in Spanien altern!!

Von den "zumeist jugendlichen Demonstranten" haben ´ne ganze Menge schon graue Haare!! Merkwürdig!! ;D ;D ;D
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 00:06:05 Mo. 23.Mai 2011
Hier wird grade Geschichte geschrieben:


http://www.ustream.tv/channel/motionlook# (http://www.ustream.tv/channel/motionlook#)




(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.umbruch-bildarchiv.de%2Fbildarchiv%2Ffoto2%2F190511madrid%2Fimages%2F1545m.jpg&hash=21cc5f2fe96462fdde10c4d4377a9df12aa31df0)

http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/190511democracia_real_ya.html (http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/190511democracia_real_ya.html)



El Pueblo unido, jamás será vencido!!!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Herr der Fliegen am 00:34:25 Mo. 23.Mai 2011
ZitatEl Pueblo unido, jamás será vencido

Das vereinigte Dorf wird niemals besiegt werden!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 06:22:51 Mo. 23.Mai 2011
Das vereinte VOLK wird niemals besiegt werden.  ;)


Banda Bassotti - El pueblo unido jamás será vencido (http://www.youtube.com/watch?v=Zj7Z154sn_E#)


El Pueblo Unido Jamas Serà Vencido (http://www.youtube.com/watch?v=5RcxFbhjFn4#)


Und die "Ungültig" Wahlstimmen haben enorm zugenommen, wenn auch leider trotzdem die PP haushoch gewonnen hat, weil auch in Spanien die Menschen immer noch meinen, dass die Rechten die Probleme beseitigen könnten und nicht, dass die das Problem sind...
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Strombolli am 09:52:44 Mo. 23.Mai 2011
Für die sogenannten "Demokratien" ist es charakteristisch, dass wenn die eine Polarisierung Mist gebaut hat, die andre gewählt wird, um es besser zu machen. Und so geht es scheinbar immer hin und her, wie eine Sinuskurve um eine nach unten geneigte Achse.... Eigentlich sollte die Achse nach oben gehen!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 10:41:33 Mo. 23.Mai 2011
ZitatProteste in Spanien: Mit einer Wahlschlappe ist es noch nicht getan

http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/%C3%9Cberblick/Politik/PolitikInternational/2782760-6/proteste-in-spanien-mit-einer-wahlschlappe-ist-es-noch-nicht-getan.csp (http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/%C3%9Cberblick/Politik/PolitikInternational/2782760-6/proteste-in-spanien-mit-einer-wahlschlappe-ist-es-noch-nicht-getan.csp)


Zitat von: Strombolli am 09:52:44 Mo. 23.Mai 2011
Für die sogenannten "Demokratien" ist es charakteristisch, dass wenn die eine Polarisierung Mist gebaut hat, die andre gewählt wird, um es besser zu machen. Und so geht es scheinbar immer hin und her, wie eine Sinuskurve um eine nach unten geneigte Achse.... Eigentlich sollte die Achse nach oben gehen!

Ich denke mal das das Wahlergebniss wohl so zustande gekommen ist, das ganz einfach die bisherigen PSOE- Wähler keinen Bock mehr hatten zur Wahl zu gehen, die Wähler der PP aber nach wie vor wählen gehen!

So ähnlich ist es ja hier auch gewesen mit CDU und SPD!
Also was ich eigentlich sagen wollte: Es muss nicht unbedingt sein, das mehr Leute rechts gewählt haben.
Es kann auch sein das bei geringer Wahlbeteiligung die Rechten mehrProzente bekommen, bei gleicher Stimmenanzahl.

Aber was wundert sich die PSOE!
Letztes Jahr haben sie Soldaten eingesetzt um Streiks aufzulösen, haben sämtliche linken Aktivitäten (insbesondere in Cataluña und Euskal Herria) unter Terrorismus Generalverdacht gestellt.
Und wenn die PSOE die PP rechts überholt muss sie sich nicht wundern, wenn deren Anhänger gar nicht mehr wählen gehen und die Rechten wählen eh das "Original".

Mal abwarten wie die Proteste nun nach der Wahl weitergehen!


Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Strombolli am 11:02:15 Mo. 23.Mai 2011
Es ist schon interessant, wenn man so beaobachtet: Konservative und Liberale fordern irgendwelche Einschnitte werden abgestraft und die nächste bspw. "rote" Regierung setzt dann letztlich die von den Schwarzen ausgeheckten Scheußlichkeiten um.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:07:01 Mo. 23.Mai 2011
Zitat von: Strombolli am 11:02:15 Mo. 23.Mai 2011
Es ist schon interessant, wenn man so beaobachtet: Konservative und Liberale fordern irgendwelche Einschnitte werden abgestraft und die nächste bspw. "rote" Regierung setzt dann letztlich die von den Schwarzen ausgeheckten Scheußlichkeiten um.

Genau! Das ist ja in Spanien genauso wie hier!
Der einzige Unterschied:
Bei uns hat jede große Partei noch eine kleine als Anhängsel.

Aber ebenfalls gemeinsam ist das Unterdrücken von anderen Parteien!

Hier, in der BRD wird der Linkspartei der Stasi- Vorwurf gemacht und in Spanien wirft man linken Parteien die zusammenarbeit mit ETA vor.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 13:31:20 Mo. 23.Mai 2011
Zitat von: Strombolli am 11:02:15 Mo. 23.Mai 2011
Es ist schon interessant, wenn man so beaobachtet: Konservative und Liberale fordern irgendwelche Einschnitte werden abgestraft und die nächste bspw. "rote" Regierung setzt dann letztlich die von den Schwarzen ausgeheckten Scheußlichkeiten um.

Kann mich noch gut erinnern, als Zapatero & die PSOE damals an die Macht kam, das war noch in der Zeit "vor der Krise", nach jahrzehntelangem Drchregieren der Rechten und sehr viele Menschen freuten sich - speziell auch über ihn "Bambi" - und hatten große Hoffnungen, am Anfang sah's wohl auch nicht schlecht aus.

Dann kam die Krise über die EU & Spanien, der Lissabonvertrag etc, etc. und die PSOE machte ein Eingeständnis nach dem anderen zugunsten des Kapitals & das Leben wurde unerträglich...
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:13:43 Mo. 23.Mai 2011
http://www.youtube.com/watch?v=BILmQqVxuoI&feature=player_embedded#at=40 (http://www.youtube.com/watch?v=BILmQqVxuoI&feature=player_embedded#at=40)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 13:08:55 Di. 24.Mai 2011
Die Medien sind jetzt aufgescheucht und ihre Kommentatoren sind eifrig dabei zu verbreiten, daß die Proteste in Spanien nichts und rein gar nicht mit denen in Nordafrika zu tun haben. Die einzige Ähnlichkeit sei die Nutzung sozialer Netzwerke im Internet. In Nordafrika gäbe es schließlich grausame Horrorregime und bei uns herrsche schließlich Demokratie.

Daß die spanischen Protestler eine echte Demokratie fordern, wurde irgendwie vergessen.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 13:56:02 Di. 24.Mai 2011
http://www.ustream.tv/channel/enlace33#utm_campaign=synclickback&source=http://www.canal33.info/ (http://www.ustream.tv/channel/enlace33#utm_campaign=synclickback&source=http://www.canal33.info/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: admin am 17:43:02 Fr. 27.Mai 2011
Räumung des Protestcamps in Barcelona
Als Vorwand dienen das Champions-League-Finale und die hygienischen Bedingungen


http://www.heise.de/tp/blogs/8/149914 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/149914)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: admin am 17:53:37 Fr. 27.Mai 2011
http://www.heise.de/tp/blogs/8/149915 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/149915)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 17:54:51 Fr. 27.Mai 2011
Zitat von: admin am 17:53:37 Fr. 27.Mai 2011
http://www.heise.de/tp/blogs/8/149915 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/149915)

Die "Empörten" strömen zu Tausenden auf den Platz in Barcelona zurück
Das Camp soll wieder aufgebaut werden, Räumungen auch in anderen Städten

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Die Polizei hat die Räumung des zentralen Platzes in Barcelona nach Stunden beendet. Nachdem das gesamte Material der Demokratiebewegung beseitigt worden ist, sind inzwischen tausende Menschen wieder zurück auf den Platz geströmt.

Nach Angaben von Augenzeugen sind die Polizisten regelrecht vor der immer größer werdenden Masse geflüchtet, die sich aus Protest gegen die Räumung zum Platz begeben hat. "Die Antwort der Bevölkerung war unglaublich", erklärte einer der Geräumten. Er teilt Telepolis mit, dass das Camp wieder aufgebaut wird, denn die gesamte Infrastruktur wurde den Protestierenden genommen. Sie verfügen nun weder über Zelte, noch über Computer oder Spruchbänder.

El Periodico hat schon 66 Verletzte des brutalen und zweifelhaften Einsatzes gezählt. Der Widerstand gegen die Räumung hat sich nicht auf den Platz beschränkt. Etwa 500 Studenten haben eine zentrale Verkehrsader (Avinguda Diagonal) der Stadt blockiert.

Dass es sich bei der Räumung nicht um einen isolierten Vorgang gehandelt hat, zeigt sich daran, dass nun auch aus anderen Städten Berichte über Räumungen eintrudeln. So etwa in Lleida. Auch hier sei es nicht um Räumung gegangen, sondern um "die Säuberung des Platzes", erklärten die Verantwortlichen der Maßnahme. Allerdings fehlte hier ein Hinweis auf das Endspiel im Wembley Stadion in London.

Als weiteren Sieg vermelden die Besetzer, dass man in Badalona nun zum zweiten Mal die Zwangsräumung einer 71jährigen Frau mit zivilem Ungehorsam verhindert hat. Sie sollte wie viele andere Menschen aus der Wohnung geworfen werden, weil sie die Hypothek nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr bezahlen konnte und auch ihr Sohn sich zu den fünf Millionen Arbeitslosen gesellen durfte. Die Bank hat auf Druck der Bewegung nun mit der Frau einen Mietvertrag geschlossen.
Ralf Streck
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 18:07:08 Fr. 27.Mai 2011
Spanien: Polizei räumt brutal Camp der Demokratiebewegung in Barcelona (http://www.youtube.com/watch?v=CjmyNsKJQkU#ws)

Ich frage mich wie viel wir uns noch gefallen lassen wollen, bevor wir endlich den Arsch hochkriegen!!!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 18:11:39 Fr. 27.Mai 2011
Batalla campal en la Plaza de Catalunya (http://www.youtube.com/watch?v=6SBMkd2jsHY#)


http://www.radio-utopie.de/2011/05/27/polizei-raumt-brutal-camp-der-demokratiebewegung-in-barcelona-proteste-vor-spaniens-botschaften/ (http://www.radio-utopie.de/2011/05/27/polizei-raumt-brutal-camp-der-demokratiebewegung-in-barcelona-proteste-vor-spaniens-botschaften/)


This is what democracy look like!!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: antonov am 18:33:07 Fr. 27.Mai 2011
---> Barcellona: la polizia sfolla brutalmente gli Indignados in Plaça de Catalunya  (http://www.youtube.com/watch?v=92X0SHGbMNw#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 19:25:22 Fr. 27.Mai 2011
http://www.elpais.com/fotogaleria/espana/Desalojo/campamento/elpgal/20110527elpepunac_1/Zes/1 (http://www.elpais.com/fotogaleria/espana/Desalojo/campamento/elpgal/20110527elpepunac_1/Zes/1)


Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 21:09:38 Fr. 27.Mai 2011
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag112604_res-.html (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag112604_res-.html)

Die Menschen sind zurück auf der Straße!
Nachdem es auf der Puerta del Sol  in Madrid doch eher ruhig zuging, die letzten Tage, sind jetzt wieder tausende unterwegs!!

http://www.ustream.tv/channel/enlace33#utm_campaign=synclickback&source=http://www.canal33.info/ (http://www.ustream.tv/channel/enlace33#utm_campaign=synclickback&source=http://www.canal33.info/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Sir Vival am 21:13:43 Fr. 27.Mai 2011
"El Caudillo" lässt grüßen.

Dreckschweine!
Das macht so langsam Mode, habt ihr das schon gemerkt?
Das mit Demos wird immer mehr so geregelt, bis sich die Bürger dran gewöhnen......und dann isses plötzlich ganz normal.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 21:38:35 Fr. 27.Mai 2011
Bei Youtube tauchen immer mehr Videos von den Bullenübergriffen auf!



Retirada de Mossos de Plaza Cataluña. Desalojo 27-M (http://www.youtube.com/watch?v=sux7oX3cgrY#)


Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 21:40:18 Fr. 27.Mai 2011
ZitatDie Nachricht von der Räumung verbreitete sich umgehend im Internet. Über Twitter verfolgten Protestierende in anderen Camps die Geschehnisse. Gegen Mittag jedoch gelang es den »Empörten«, wie die Unterstützer der Demokratiebewegung in Spanien genannt werden, den Platz zurückzuerobern. Während sich die Polizisten zurückzogen, strömten Tausende Menschen auf den Platz. Aus der ganzen Stadt waren sie spontan in das Zentrum geeilt, um gegen das Vorgehen der Polizei zu protestieren. Für 19 Uhr war eine Großkundgebung auf der Plaça Catalunya angekündigt. Beobachter erwarten, daß die zeitweilige Räumung der Bewegung einen neuen Schub gibt und am Wochenende noch mehr Leute zu den Protestcamps in allen Teilen des spanischen Staates treibt.


http://www.jungewelt.de/2011/05-28/008.php (http://www.jungewelt.de/2011/05-28/008.php)



http://www.youtube.com/watch?v=SdFc3sgzz1s&feature=player_detailpage#t=15s (http://www.youtube.com/watch?v=SdFc3sgzz1s&feature=player_detailpage#t=15s)


http://www.flickr.com/photos/acampadabcnfoto/5765018458/# (http://www.flickr.com/photos/acampadabcnfoto/5765018458/#)



http://www.flickr.com/photos/acampadabcnfoto/show/with/5764467071/ (http://www.flickr.com/photos/acampadabcnfoto/show/with/5764467071/)


ZitatSchwerverletzter durch Gummigeschoss bei brutalem Polizeieinsatz in #Barcelona: Milz und Lunge perforiert. #SpanishRevolution




http://www.flickr.com/photos/acampadabcnfoto/5764476979# (http://www.flickr.com/photos/acampadabcnfoto/5764476979#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 23:00:39 Fr. 27.Mai 2011
Bullenschweine sind überall auf der ganzen Welt das letzte was es überhaupt gibt. Ich bin nur froh das ich solchen Idioten noch nicht begegnet bin. Ich glaub ich würde nach einem Schlag so kochen das ich der erste bin den die festnehmen.

Crument-Widerstand.wmv (http://www.youtube.com/watch?v=qlnnIqZTRo0#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 23:22:56 Fr. 27.Mai 2011
Carga policial en Acampada BCN (http://www.youtube.com/watch?v=gg_tDPkP8fw#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 23:41:01 Fr. 27.Mai 2011
WICHTIG!++++WICHTIG!++++ WICHTIG!

Demotermine für Samstag und Sonntag hier:

http://european-summer.eu/mediawiki/index.php/Termine (http://european-summer.eu/mediawiki/index.php/Termine)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Nikita am 02:18:28 Sa. 28.Mai 2011
3000 'Outraged' Recover Barcelona [© EuropaPress.es] (http://www.youtube.com/watch?v=IPd88PgHQ1s#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Nikita am 02:25:31 Sa. 28.Mai 2011
Plaza Cataluña indignados carga policial 27-05-2011 (http://www.youtube.com/watch?v=BRgWLFjuWnE#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Nikita am 02:28:53 Sa. 28.Mai 2011
Batalla campal en la Plaza de Catalunya (http://www.youtube.com/watch?v=6SBMkd2jsHY#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Nikita am 03:11:56 Sa. 28.Mai 2011
http://farm3.static.flickr.com/2324/5765018458_408f07da43_z.jpg (http://farm3.static.flickr.com/2324/5765018458_408f07da43_z.jpg)
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffarm3.static.flickr.com%2F2324%2F5765018458_408f07da43_z.jpg&hash=ee07211949c8f734d6d50db311f661af3d6f0d1b)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 17:50:02 Sa. 28.Mai 2011
Solidarität vom Tahirplatz in Kairo


(https://lh3.googleusercontent.com/-DqRY6Ww7pSc/TeBUTCHaDXI/AAAAAAAAAFo/mCVn5SXzeTU/s512/248816_10150192393587676_586357675_7266122_859508_n.jpg)(https://lh4.googleusercontent.com/-F9WXUZmJWoc/TeBUR0iIpmI/AAAAAAAAAFM/-W6G8GHVaUQ/s512/248331_10150192385812676_586357675_7266087_7515316_n.jpg)(https://lh3.googleusercontent.com/-xCxKgKN2Dqg/TeBUSQBtZoI/AAAAAAAAAFY/4ypYvZc6jQw/s640/248331_10150192385827676_586357675_7266090_942581_n.jpg)(https://lh5.googleusercontent.com/-35rw84BACEg/TeBUS7mVveI/AAAAAAAAAFg/vQiFiXOCCb0/s640/248816_10150192393577676_586357675_7266120_4590312_n.jpg)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 19:28:03 Sa. 28.Mai 2011
Was bitte ist das für ein Schwein das mit ner Tonfa auf einen Rollstuhlfahrer losgeht? So einer gehört.... Das schreib ich jetzt besser nicht.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:22:20 Sa. 28.Mai 2011
http://european-summer.eu/ (http://european-summer.eu/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Ruby am 12:31:56 So. 29.Mai 2011
Sodele, nun mal noch ne kleine Info zu dem Thema Spanien.

Auf Flügel.tv findet man ein Interview mit Putte und den Cam 21 Machern. Getitelt ist das mit: cams21 unterstützt die Protestbewegung in Spanien.

http://www.fluegel.tv/index.php?article_id=1 (http://www.fluegel.tv/index.php?article_id=1)

Die haben eine Webseite für die Spanier gemacht auf der ebenso wie auf Cams21 mit seinem Handy live streamen kann. Also für nicht Tekkis, vom Handy aus live Filmchen senden kann ins Internet.
Eben wegen der mangelhaften Presse, ihr wißt schon.

http://www.spanishrevolution.eu/ (http://www.spanishrevolution.eu/)

lg Ruby
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:06:41 So. 29.Mai 2011
15M London Spain TVE1 news (http://www.youtube.com/watch?v=7SUqcJkMcsI#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Ruby am 17:58:42 So. 29.Mai 2011
Ok da leider der Link bei Flügel.tv auf alle Beiträge verlinkt noch den Beitrag den ich reinsetzen wollte


Cams21 zum Thema junger spanischer Bürgeraufstand (http://vimeo.com/24064549)

lg
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Paradiesvogel am 18:15:42 So. 29.Mai 2011
Kapitalisten und IWF wollen eines realisieren, den totalen Ausverkauf Europas bzw Spaniens und Griechenland im Namen der Schuldenregulierung, - ich bin für Bankenzerschlagung und verjagung des kapitalistischen Systems ...leider habe ich zu wenig Helfer für diese Realisierung...
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 18:16:18 So. 29.Mai 2011
http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/die-bewegung-wird-dezentral/ (http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/die-bewegung-wird-dezentral/)



ZitatAuf Stadtteilversammlungen diskutieren die Protestierenden über ihr weiteres Vorgehen. Derweil drohen die Behörden, den zentralen Madrider Platz Puerta del Sol zu räumen.
Titel: Augenzeugenbericht
Beitrag von: cyberactivist am 21:12:26 So. 29.Mai 2011
Augenzeugenbericht von indymedia:

ZitatRaubuerberfall auf den Rat von Barcelona
Direkt aus Barcelona 29.05.2011 18:14 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Die Bewegung 15M, ist am Freitag den 27.5.2011 in den fruehen Morgenstunden durch verschiedene Polizeieinheiten angegriffen worden. Dieser Beitrag ist ein Augenzeugenbericht (leider konnte ich ihn gestern nicht posten), der mit ein wenig Reflexion schlieszt.

Mein Bericht teilt sich auf in

1.

Der Vormittag
2.

Der Nachmittag
3.

Der Abend, die Vollversammlung und kleine Reflexion
+++++++++++++++++++++++++++++++++


1. Der Vormittag

War vorgestern (Freitag) ab Sonnenaufgang auf dem Plaza Catalunya, nachdem Leute aus meinem besetzten Haus von dem Beginn der Raeumung erfuhren. Zunaechst war die Info also, dass der Platz geraeumt werden soll. Das nur gereinigt werden soll war eine Nachricht die uns auf dem Platz erst gegen Mittag erreichte. So frueh morgens waren "nur" die Leute die auf dem Platz schliefen, vielleicht wenige Hundert (von auszerhalb des Platzes nicht so gut einsehbar) und wir, die wir draussen waren, auch zu Beginn des Bulleneinsatzes vielleicht 400. Die Zahl stieg aber bis zum Nachmittag exponentiell an, bis es nach meiner Schaetzung ueber 10.000 waren. Die Menschen die eingeschlossen waren hielten offensichtlich eine sehr lange Versammlung ab. Als wir frueh morgens ankamen, waren schon Muellwagen der Stadtverwaltung hinter der Bullenabsperrung auf dem Platz. Sie begannen Zelte, die meist aus gespannten Planen bestanden, abzubauen. Paletten, Essen, Papier alles wurde weggeschmissen. Computer wurden teilweise seperat verladen, wenn ich das richtig gesehen habe. Ein Teil wurde noch im Laufe des Nachmittags wieder zurueckgegeben.

Die Bullen postiereten sich an den Eingaengen in einer Laecherlich erscheinenden Anzahl. Manche Eingaenge wurden von nur zwei Bullen bewacht. In den an den Platz angrenzenden Straszen waren allerdings einige Wannen abgeparkt, wohl mit einsatzfaehigem "Personal". Durchgefuehrt wurde der Einsatz von der polizei Barcelonas (Guardia Urbana) und sowas wie der Einsathunderschaft (die "mossos d'esquadra", was woertlich uebersetzt soviel wie die "Jungs vom Block" heiszt).

Durch eine undichte stelle bei den mossos konnte das Camp ne halbe Stunde vorher gewarnt werden, dass ein Einsatz bevor steht. Wie genau der aussehen soll aber wohl nicht. Diese "undichtte stelle" eines sich verweigernden Bullen zeigt wie die Bewegung langsam "respekt" oder "solidaritaet" in allen Winkeln der hiesigen Gesellschaft bekommt. Der Schritt zu vollkommenen Einsatzverweigerung ist nicht mehr weit. So auch bei dem Personal der Stadtreinigung, die sich ohne es der Polizei mittzuteilen oder sich aufzuregen, die Luft aus den Reifen ihrer auf den Einsatz auf den Platz wartenden Fahrzeuge nehmen lieszen von den Demonstranten. Was allerdings lediglich zu Verzoegerungen im Ablauf fuehrte. Mir, und vielen anderen wahrscheinlich auch, war allerdings klar, das jeder Zeitgewinn gleichzeitig einen Anstieg der Zahl der Demonstrierenden bedeutete. Von der Bewegung her gab es einen klaren Aktionskonsens keine Gewalt anzuwenden. Einige setzten sich auf den Boden und lieszen sich verpruegeln und die Koepfe oeffnen, andere standen und bekamen die Schlaege meist nicht auf den Kopf sondern weiter unten (gehe im Teil3 noch darauf ein). Klar wird auch in Deutschland mal (und bevorzugt!) auf friedlich Demonstranten eingepruegelt, aber hier gabs Quantitaet und Qualtitaet geballt. Ein Unterschied zur deutschen Polizeistrategie ist aber im allgemeinen eine deutlich geringere Anzahl von Bullen einzusetzen, die dann ihre geringere Masse durch krasseres Zulangen auszugleichen versuchen zu scheinen.

Es war aber denke ich unter den Demonstranten alles in allem das Gefuehl verbreitet, durch schiere Masse auf Dauer den Sieg davon zu tragen, wohl auch weil "die Bewegung der Entwuerdigten" in ganz Spanien zugleich stattfindet. Sprechchoere wir "el pueblo unido jamas sera vencido" wurden allendhalben angestimmt. Immer wieder wurden von den Eingeschlossenen Genossen Plakate gemalt und den "Umzingelnden" gezeigt, die mit Klatschen oder Sprechchoeren ihre Zustimmung kundtaten. Natuerlich fehlte auch das "wir sind nicht alle es fehlen die Gefangenen" sowie "das ist eure Demokratie" nicht. Nur einmal hoerte ich das "lo llaman democracic y no lo es" (Sie nennen es Demokratie, aber das ist es nicht).

Insgesamt mehr als 120 Demonstranten bekamen Knueppel und Gummigeschosse ab.

Letztere wurden vor allem bei dem Versuch der Bullen den Weg fuer die Muellwagen freizukaempfen, damit sie die gestohlenen Gegenstaende wegbringen koennen, eingesetzt.

Auch die neuen Gummigeschosse wurden eingesetzt (kleine kurze Gewehre, die auszerlich errinern an automatische Maschienenpistolen). Die koennen nun naemlich auch direkt auf Menschen abgefeuert werden, und was noch viel groszartiger ist: Aus kurzer Entfernung. Die alten langen Gummigewehre durften jedenfalls theoretisch nur aus weiterer Entfernung abgefeuert werden und Boden oder Waende mussten anvisiert werden. Tolle Errungenschaft. Argghh.

Die Verletzten Bullen haben bestimmt wieder nur Kratzer oder nen winzigen blauen Fleck, die sie dann als Verletzung deklarieren. Anders kann ich mir die offizielle Zahl von angeblich ueber 30 verletzten Bullen nich erklaeren. Persoenlich habe ich den ganzen Morgen ueber nicht eine einzige Person gesehen, die einen Bullen geschlagen hat, geschweige denn etwas geworfen hat.


Gegen Mittag zogen sich die Bullen zurueck. Ihr "Saeuberungsauftrag" (der Raubueberfall) war ja auch erfuellt. Zudem sahen sich die Einsatzkraefte ab etwa 11 Uhr einer Anzahl von mehreren Tausend Demonstranten gegenueber, die sie wie ein doppelter Kessel umzingelten. Welches von beiden nun der Grund fuer den Rueckzug war bleibt jedoch Spekulation. Klar ist jedoch, dass die Knueppel- und Gummigeschossstrategie ihnen den siegreichen Raub und damit die Sabotage der Infrastruktur ermoeglicht hat. Die Vehemmenz der sich trotz des Knueppelns immer wieder in den Weg und um sie herum setzenden Masse, die jeden Meter der gewonnen innerhalb des naechsten Augenblicks wieder zuruecknahm duerfte die Einsatzleitung ueberrascht haben. Falls ihr Plan gewesen war die friedlichen Demonstranten durch Gewalt zu provozieren, haben sie versagt, falls ihr Plan war die Leute einzuschuechtern haben sie ebenfalls versagt.






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2. Der Nachmittag


Der Nachmittag zeigte, dass die Beteiligten und vielleicht auch bisher unbeteiligte an Selbstbewusstsein gewannen. "Juntos podemos" (zusammen schaffen/koennen wir) war waehrend der Geschehnisse ein konstanter Slogan, der mehr und mehr an Gewissheit gewann. Dieses Gefuehl der "Uebermacht" oder vielleicht der "Machbarkeit" des vorher Unmoeglich erscheinenden war ueberall zu spueren. Jedenfalls auf den Straszen in dem Barrio Rambla de Raval suedlich vom Plaza Catalunya. Durch die Staszen laufend konnte ich allerlei Gespraechsfetzen zwischen den Menschen einfangen:

Vater zu Kind: "Der Protest den die Menschen auf dem Platz machen ist ein sehr guter."

Ladenbesitzer zu Kunden: "Ja, heute Abend versammeln sie sich wieder."

Auf der Kreidetafel eines Restaurants war neben den Speisen zu lesen: "Wenn der Platz geraeumt wird, ist das gegen das was ich gewaehlt habe"

Vor allem aber der auszeralltaegliche Umstand, dass nach dem Rueckzug der Polizei alle umliegenden Straszen, die zu den Hauptverkehrsadern Barcelonas gehoeren, von den Fuszgaengern eingenommen waren, lies etwas frische Luft schnuppern. Es schmeckte nach ein bisschen Freiheit. Dieser Zustand hielt auch die ganze Nacht an.



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3. Der Abend, die Versammlung und kleine Reflexion

Ungefaehr so um 20 Uhr begann die Hauptversammlung, bei der die freie Redeliste einen Groszteil einnahm. Teils auf catalan, teils auf castellano wurde von den meisten Rednern der Tag und der Aushaltewillen gelobt. Vor allem aber die Entschlossenheit mit der die friedfertige Haltung, die die Initiatoren der Bewegung von Beginn an propagierten, durchgehalten wurde im Angesicht der staatlichen Gewalt. Unklar war an dem Abend ob einer der Demonstanten an seinen Verletzungen im Krankenhaus gestorben ist, da das Krankenhaus keine Auskunft geben wollte.

Es ist denke ich eine komplexe Geschichte, das Verhalten der Demonstranten an jenem Tag zu bewerten. Klar ist, das einzelne Demonstranten durch das Sitzenbleiben sich einiges eingefangen haben, was aus meiner Perspektive ueberfluessig war, denn stehend kann man sich eben doch besser schuetzen. Andererseits ist auch nach lesen und schauen der Nachrichten klar, dass die Wirkung dieses (fast schon fanatischen Festhaltens) an der Friedfertigkeit viel Sympathien eingebracht hat.

Einige von uns hat das Festhalten daran sicherlich viel Ueberwindung gekostet, denn die Wut ist grosz. Es blieb in diesen Situationen dabei die Bullen anzuschreien oder auf sie einzureden. Kurzfristig kann diese Strategie wohl kaum als etwas erfolgsversprechendes angesehen werden. Die von einer Rednerin angesprochenen Traenen in den Augen einiger Bullen, die auch ich sah, haben an diesem Tag niemanden geholfen. Die Frage ist wie Lange Soeldner gegen ihre eigenen Interessen kaempfen, gegen Menschen aus verschiedenen Milieus. Bilder, wie die einer Frau, die sich mit ausgebreiteten Armen vor eine Bullenwanne stellt, die daraufhin stehen bleibt, statt wie sonst so oft ohne Ruecksicht auf Verluste durch Ansammlungen von jungen Demonstranten zu fahren. (Ich fuehlte mich erinnert an die zapatistischen Frauen in Mexiko die schreiend und anklagend auf das mexikanische Militaer zuliefen, dass sich Stueck fuer Stueck zurueck zog.)

Klar muss aber auch sein, dass die Friedfertigkeit keine Ideologie sein darf, wie sie es wohl leider fuer viele ist (nicht zuletzt eingetrichter durch unsere Gesellschaft und ihre Medien), sondern der Reflexion unterwerfbar bleiben muss. Die Gegenwehrreaktion eines Einzelnen muss zudem in dessen Ermessen bleiben.

Mensch sitzt hier wie immer in der Falle:

a) Scheisst man auf die Oeffentlichkeit, so haette man den Raub der Infrastruktur sehr wahrscheinlich verhindern koennen, durch das stuermen des Platzes. Die Zahlenverhaeltnisse haetten dies ab dem spaeten Vormittag erlaubt.


b) Will man, dass die Bevoelkerung sich Stueck fuer Stueck mehr hinter die Proteste stellt so kann es Sinn machen auf Gewalt zur Verteidigung weitesgehend zu verzichten. Es deutlich, dass dies im Falle dieser riesigen Protestbewegung einen Unterschied in der Berichterstattung gemacht hat. (mi Uebrigen ist es schlichtweg falsch, dass in den Deutschen Medien darueber nicht berichtet worden waere, sogar die Tagesschau hat ein Video der Gewalt gegen die friedlichen gezeigt, siehe Tagesschau 20Uhr vom 27.5.2011)

Wichtig war dem Groszteil der Menschen hier nicht um jeden Preis den Platz schnell zurueckzuerobern, sondern auf die langfristige Kraft der Bewegung zu setzten.


→ im Falle des gestrigen Tages ist allerdings die Bilanz des gewaehlten Weges gut, denn alles was zerstoert oder geraubt ward schnell wieder gespendet und hergerichtet.


Die grosze Versammlung schloss mit Zuversicht in die Zukunft!

Wir haben keine Angst! Wir sind verdammt viele!


Der mittlerweile alltaegliche Cazeroladas (Kochtopfdemo) war umso kraeftiger. Auch wenn ich diese Aktionsform etwas fehl am Platz finde, denn die Grundidee, so wie sie auch im Argentinien seit den spaeten 90ern durchgefuehrt werden, ist eher die Demos vor den Haustueren beginnen zu lassen um die Menschen ueberall und dezentral aus ihren Haeusschen zu locken um dann gemeinsam richtung eines zentralen Ortes zu laufen, viel besser....Sprich, die maximale Difusion ausbeuten...


Eine der groeszten Tageszeitungen berichtet ueber die Ausbreitung der Versammlungen auf die Stadtviertel (auf castellano, mit Fotos:  http://politica.elpais.com/politica/2011/05/28/actualidad/1306587231_851055.html (http://politica.elpais.com/politica/2011/05/28/actualidad/1306587231_851055.html))

Aehnlich wie auch in der Krise der Repraesentativitaet der buergerlichen Demokratie in Argentinien nach der Staatspleite. Lokale Stadteilversammlungen scheinen die typische Reaktion auf die Krise der Repraesentativitaet zu sein. Diese zeigt sich auch in dem hier beliebten Slogan: "Niemand repraesentiert uns" oder "sie repraesentieren uns nicht".


Es wird sich zeigen in weit sich die Raete als Mittel zur Selbstverwaltung etablieren koennen, oder ob die Stroemung in richtung Reform und Integration kippt, und diese Raeume des tatsaechlichen offenen Austausches nur als temporaere Kommunikationsmedien zwischen unten und oben gesehen werden.


Weg mit der Repraesentation, her mit den Raeten!

Solidarische Gruesze aus Barcelona!

Percepcionlibradora!
STOPPTSPAM.Percepcionlibradora@gmail.com
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Strombolli am 23:07:17 So. 29.Mai 2011
Es sieht so aus, als ob die Sache unstoppbare Eigendynamik angenommen hätte. Eine Äußerung wie damals 1989 bei Schabowski und... ?
Ja, was und? Wer übernimmt? Gibt es von der revoltierenden Masse akzeptierte Führungsgruppen, die genug Grips haben, das Aufgehen in großdeutsches ...äh, europäisches Protektorat zu verhindern?
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 23:38:56 So. 29.Mai 2011
ZitatWer übernimmt? Gibt es von der revoltierenden Masse akzeptierte Führungsgruppen, die genug Grips haben, das Aufgehen in großdeutsches ...äh, europäisches Protektorat zu verhindern?


Strombi, die Antwort steht im Text oben:

Zitat"Niemand repraesentiert uns"
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 14:38:57 Mo. 06.Juni 2011
ZitatSensationelle Entwicklungen in Spanien !!!
Verfasst von: anonymous. Verfasst am: 06.06.2011 - 14:17. (unmoderiert)

Die Bewegung lebt!!!

Hallo ihr Lieben, auch wenn es in den letzten Tagen etwas ruhig geworden ist, tun sich hier in Spanien gerade neue Dimensionen auf! Im Folgenden ein kurzer Lagebericht:

Im wesentlichen gibt es 3 neue Dimensionen/Entwicklungen:

- eine Dezentralisierung der Bewegung in die Barrios die sehr erfolgreich verlaufen ist, mit allein 120 asambleas im Großraum Madrid, die zwischen 200 und 1500 TeilnehmerInnen hatten. Das bringt neue Impulse und neuen Schwung, konkretisiert die Forderungen und hat zur Folge, dass mittlerweile 81% der Bevölkerung die Bewegung unterstützten (EL Pais)

- eine neue Orientierung hin zur arbeitenden Bevölkerung: als Modell gilt hier Malaga (von den Medien beahhrlich totgeschwiegen). Dort wurde in den poligonos industriales mobilisiert, asmableas obreras abgehalten und die ArbeiterInnen eingebunden, nachdem das in der Bewegung selbst erst sehr kontrovers diskutiert wurde mit den üblichen revisionistischen Argumenten wir wären keine ArbeiterInnen, sondern Individuen, hier gibts keine Ideologie und keine Klassen, bla bla) . Das Ergebnis war überwältigend: am 27.05. erlebte Malaga eine Demo mit 25.000 Leuten, die größte seit den Antikriegsdemos 2003. Jetzt wird das Modell auch nach Madrid exportiert, und verstärkt auf Basisgewerkschaften zugegangen, die Losung des unbefristeten Generalstreiks ausgegeben. Zudem fand am 4.6. die erste landesweite asamblea statt, an der 56 Städte teilnahmen und ein Sternmarsch auf Madrid, der von den großen Krisendemos am 19.06. aus starten soll, beschlossen.

- damit zum dritten Punkt: alle asambleas in den Barrios haben beschlossen, die landesweiten Demos am 19.06. unter dem Motto "Gemeinsam gegen Krise und Kapital" zu unterstützen. Diese bewegen sich in den Städten aus den Barrios auf die Regierungsinstitutionen zu, den Senat in Madrid, sonst auf die ayuntamientos. Ich denke, dass das ein nächster Eskalationspunkt werden wird, der die Kraft der Bewegung demonstriert. Die Mobilierungskraft der Bewegung ist jetzt schon größer als die der Gewerkschaften, der Losung eines Generalstreikes kann der 19. nur gut tun. Auch inhaltlich schärft sich der Diskurs langsam, die 8 Punkte auf der HP von democracia real wurden in der landesweiten asamblea abgesegnet und werden jetzt überall für die Mobilisierungen benützt. Zudem gibt es eine sehr starke Eigendynamik in den barrios, wo anschließend an die asambleas Spontandemos abgehalten werden oder eine Metrostation gestürmt wird, in der gerade Bullen migrantisch aussehende Personen kontrollieren.

Sehr schön das Ganze hier, es geht weiter, die Bewegung wächst und wächst sich v.a. langsam zu einer wirklichen Bedrohung für die Stabilität der Herrschaft im Land aus. Mensch darf gespannt bleiben!!! V.a. auf den 19.06 und den anschließenden Sternmarsch auf Madrid, der ein bisschen an Maos langen Marsch erinnert, mit asambleas in allen Dörfern durch die gegangen wird, klingt sehr gut organisiert und nach großen Ambitionen.

Quelle:  http://linksunten.indymedia.org/de/node/41285 (http://linksunten.indymedia.org/de/node/41285)

In Spanien tut sich mehr als wir mal wieder von den Staatsgesteurten Medien erfahren.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 17:42:27 Mo. 06.Juni 2011
Zitateine neue Orientierung hin zur arbeitenden Bevölkerung
ZitatDie Unruhen werden die Börse belasten

Interessante Nachrichten heute.
Wo wird sich die Bewegung als nächstes ausbreiten?
Portugal? Italien?
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 18:28:57 So. 12.Juni 2011
ZitatJunge Spanier beenden nach drei Wochen Protest
Demonstranten brechen Zelte im Herzen Madrids ab


Nach mehr als drei Wochen haben junge Demonstranten in Madrid ihren Protest gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien beendet. Sie begannen damit, ihr Lager auf dem Platz Puerta del Sol zu räumen. Kurz darauf rückten dort Gruppen von Reinigungskräften an. Bei einer Abstimmung am Mittwoch hatte die Mehrheit der Teilnehmer für eine Räumung des Lagers gestimmt. Die Gegner des Vorschlags waren in der Minderheit, erklärten jedoch, ihren Protest fortzusetzen.

Die Aktion hatte am 15. Mai begonnen und richtete sich gegen die hohe Arbeitslosigkeit und den Umgang der spanischen Politiker und Finanzinstitutionen mit der Wirtschaftskrise. Auf Demonstrationen folgte die Besetzung zentraler Plätze. Demonstranten in anderen Städten und in anderen europäischen Ländern schlossen sich zeitweise an. Für Zorn sorgte ein Demonstrationsverbot, das nach tagelangen friedlichen Protesten für den 20. und 21. Mai verhängt worden war. Aus Furcht vor Auseinandersetzungen wollte die Regierung das Verbot jedoch nicht durchsetzen.

Eine verlorene Generation


Spanien hat mit mehr als 40 Prozent die höchste Arbeitslosenquote bei jungen Menschen in der Europäischen Union. Der Internationale Währungsfonds spricht bereits von einer "verlorenen Generation". Zuvor hatte es jedoch kaum Proteste gegeben, auch wegen der engen Verbindungen der Gewerkschaften mit den regierenden Sozialisten.

Mit milliardenschweren Ausgabenkürzungen will die Regierung des hoch verschuldeten Landes, das immer noch unter den Folgen der geplatzten Immobilienblase leidet, eine Finanzkrise vermeiden. An den Finanzmärkten gibt es Befürchtungen, Spanien wäre in dem Fall ein weiterer Kandidat für Hilfen von EU und IWF.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/spanien338.html (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/spanien338.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Revolutzer am 19:07:06 So. 12.Juni 2011
ZitatHacker legen Internetseite lahm"Anonymous" rächt sich an Polizei

Internet-Aktivisten haben nach der Festnahme von drei Mitgliedern ihres Netzwerks die Homepage der spanischen Polizei lahmgelegt. Wie der staatliche Rundfunk RNE berichtete, hatte die Organisation "Anonymous" die Internetseite der Polizei so massiv mit Anfragen bombardiert, dass der Server zusammenbrach. In einer Mitteilung bekannte sich die Gruppe zu der Attacke. Darin betonte sie, dass ihre Mitglieder keine Terroristen seien, sondern Bürger, die sich für ihre Rechte einsetzten.

Die spanische Polizei hatte am Freitag die Festnahme von drei Männern bekanntgegeben, die für die Internet-Angriffe auf den japanischen Elektronikkonzern Sony und auf die Webseiten mehrerer Regierungen verantwortlich gewesen sein sollen. Das Trio bildete nach Angaben der Ermittler die Führung der spanischen Abteilung des international agierenden Netzwerks "Anonymous".

Mitte April waren Unbekannte in die Sony-Netzwerke eingebrochen. Dabei wurden möglicherweise die Daten von mehr als 100 Millionen Kundenkonten gestohlen. Das Unternehmen schloss nicht aus, dass darunter auch Kreditkarten-Informationen waren. Nach dem ersten großen Angriff rissen die Attacken auf Sonys Netzwerke und diversen Webseiten, unter anderem von Sony-Ericsson, nicht ab.

Die Festgenommenen stehen nach Angaben der spanischen Polizei außerdem in Verdacht, an den Angriffen auf die Internetseiten mehrerer Banken sowie der Regierungen von Ägypten, Algerien, Libyen, Iran, Chile, Kolumbien und Neuseeland beteiligt gewesen zu sein.

Quelle: http://www.n-tv.de/technik/Anonymous-raecht-sich-an-Polizei-article3560991.html (http://www.n-tv.de/technik/Anonymous-raecht-sich-an-Polizei-article3560991.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 18:06:45 Mi. 15.Juni 2011
ZitatSpanien
Proteste eskalieren – Tausende blockieren Parlament

Politiker mussten mit Polizeihubschraubern zum Gebäude gebracht werden, mehrere Menschen wurden verletzt. Die Proteste der Jugendlichen in Spanien werden chaotisch.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.welt.de%2Fmultimedia%2Farchive%2F01398%2Fsam_barcelona_DW_P_1398575p.jpg&hash=644f7e5dc992bd1216fc05b2af445889160182bb)
Polizisten versuchen, protestierende Jugendliche in Spanien
unter Kontrolle zu bekommen


Rund 2000 Demonstranten haben in Barcelona aus Protest gegen geplante Ausgabenkürzungen versucht, das Regionalparlament zu blockieren. Mindestens zehn Politiker wurden mit Polizeihubschraubern zum Parlamentsgebäude gebracht.

Polizisten lieferten sich ein Handgemenge mit Demonstranten, als sie diese zurückdrängten, um zu Fuß eintreffende Politiker in das Gebäude zu lassen. Mindestens zwei Politiker wurden mit Farbe bespritzt, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Über Verletzte sei nichts bekannt, hieß es aus Polizeikreisen. Die spanische Zeitung ,,El País" berichtete aber unter Berufung auf Krankenhäuser, 23 Menschen würden wegen Verletzungen behandelt.

Rund 400 Polizisten waren im Ciutadella-Park in Barcelona, um Demonstranten davon abzuhalten, über die Zäune des dortigen Parlamentsgebäudes zu klettern. Die Protestaktion war Teil landesweiter Proteste junger und arbeitsloser Spanier gegen den Umgang Spaniens mit der Wirtschaftskrise.
http://www.welt.de/politik/ausland/article13431625/Proteste-eskalieren-Tausende-blockieren-Parlament.html (http://www.welt.de/politik/ausland/article13431625/Proteste-eskalieren-Tausende-blockieren-Parlament.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 19:42:28 Mi. 15.Juni 2011
Videogalería: las protestas ante el Parlamento catalán

http://www.elpais.com/multigalerias/20110615elpepunac_3/Zes (http://www.elpais.com/multigalerias/20110615elpepunac_3/Zes)

http://www.elpais.com/fotogaleria/Disturbios/puertas/Parlamento/catalan/elpgal/20110615elpepunac_1/Zes/1 (http://www.elpais.com/fotogaleria/Disturbios/puertas/Parlamento/catalan/elpgal/20110615elpepunac_1/Zes/1)


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fcomunidad.diariodeibiza.es%2Fservicios%2FgaleriasMultimedia%2Fmedia%2F28211%2Fimagenes%2F1308156549000_fotosagencias_20110615_181922.jpg&hash=50c9cef5ad729175fb0df1f08961c3183e98fa87)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:00:56 So. 19.Juni 2011
Eine Kritik an einer Bewegung.

ZitatThe European: Arnau Fuentes
Jugend und Politik in Spanien

Während die Demonstranten auf der einen Seite den Staat verteufeln, wird am anderen Ende schon wieder nach mehr Staatsinterventionen gerufen. Eine Revolution sieht anders aus


Das Sinde-Gesetz stand am Anfang der Proteste in Spanien, mit ihm sollte die verdeckte Zensur des Netzes legitimiert werden. Doch schon in der ersten Woche kamen immer mehr Menschen in die provisorischen Zeltlager der Protestbewegung, die relativ wenig mit den Zielen und Motivationen der Kerntruppe um No Les Votes und Democracia Real Ya zu tun hatten. Es überrascht daher nicht, dass mit der Aufmerksamkeit auch die Spannungen zugenommen haben. Aktivisten der ersten Stunde haben versucht, das Abdriften in eine entspannte Festivalatmosphäre zu vermeiden. Vielleicht wäre es am besten gewesen, die Zelte gleich abzubauen und den Protest anderorts weiter voranzutreiben.

Die Gegen-alles-Bewegung


Doch die Zeltlager blieben stehen, in ihnen tummelte sich ein zunehmend bunteres Gemisch an Demonstranten. Die Anhänger der Bewegung Democracia Real Ya stammen dabei überwiegend aus der oberen Mittelschicht - sie sind Spaniens "gebildete Generation", mit guten Uni-Abschlüssen, schlechten Jobs und einem hohen Frustrationsgrad. Auf die Immobilienblase folgte in Spanien die Bildungsblase, dies sind ihre Opfer. Doch diese Jugendlichen sind - aller aufgeplusterten Rhetorik zum Trotz - keine Antikapitalisten und keine Hippies, sie verbindet nur wenig mit den Jugendlichen der Arbeiterklasse. Repräsentativ für die Bevölkerung Spaniens sind sie nicht.

Um diese Gruppe herum gruppiert sich eine Gemengelage aus Demonstranten, die wahlweise gegen die Wirtschaftspolitik, gegen das Zwei-Parteien-System, gegen Korruption oder die Immobilienblase protestieren. Das überrascht nicht, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 40 Prozent. Es gibt genügend Gründe, unzufrieden zu sein.

Überraschend ist jedoch die daraus abgeleitete Forderung: "Wir haben einen Vertrag", skandieren die Protestler. Es gibt Petitionen für mehr Staatsinterventionen in der Wirtschaft, für Förderprogramme gegen Arbeitslosigkeit, für ein Ende der Elitenprivilegien und die Enteignung leer stehender Häuser durch den Staat. Das klingt reichlich komisch für eine Bewegung, die sich doch eine Abkehr vom Staat und vom Status quo auf die Fahnen geschrieben hat. Man fordert eine Neuorganisation der Politik und ruft gleichzeitig nach den bisherigen politischen Eliten. Viel mehr als heiße Luft steckt oftmals nicht hinter den Forderungen der Demonstranten.

Wie haltet ihr's mit der Politik?

Und obwohl Umfragen andeuten, dass eine Mehrzahl der Spanier die Jugendbewegung unterstützt, wankt das politische Establishment nicht. Die einzige Ausnahme waren die Tage vor den Regionalwahlen, als über 50.000 Menschen auf die Straße gingen und damit zum ersten Mal den Protest aus dem Internet heraus in die reale Welt verlagerten. Doch seitdem ist wenig passiert. Die großen Parteien tun ihr Bestes, um die Protestbewegung zu ignorieren - sei es, weil konkrete Programmpunkte weiterhin dünn gesät sind; sei es, weil Spaniens Politik eben grundsätzlich nicht gerne auf Spaniens Bürger hört. Langsam wird der Begriff des Wutbürgers damit auch in Spanien überstrapaziert.

In weniger als neun Monaten wird in Spanien gewählt. Eine der beiden großen Parteien wird auch dann wieder erfolgreich sein, allen Protesten zum Trotz. Die Ergebnisse an der Urne könnten somit letztendlich wichtiger sein als alle Zeltlager und Sprechchöre des Landes. (derStandard.at 19.6.2011)
http://derstandard.at/1308186373644/The-European-Arnau-Fuentes-Jugend-und-Politik-in-Spanien (http://derstandard.at/1308186373644/The-European-Arnau-Fuentes-Jugend-und-Politik-in-Spanien)


Auch wenn ich diese Kritik nicht in ganzer Linie teile, so ist es auch wichtig diese Bewegungen zu hinterfragen. Es war auch in der Gründungsphase der Grünen so, daß man sich weigerte die Verhältnisse von einem Klassenstandpunkt aus zu betrachten. Das kann nur nach hinten losgehen. Wie wir erfahren haben...
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 13:25:40 Mo. 20.Juni 2011
Zitat100.000 "Empörte" demonstrieren
Mit Windeln gegen die spanische Regierung

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fstatic.rp-online.de%2Flayout%2Fshowbilder%2F65786-fSAT_EUROPE__FLIP__5042406_0-770216-01-09.jpg&hash=f69d6c6c24ffd2bd0633e541369ff599929d61e1)

Madrid (RPO). Mit einer aufsehenerregenden Aktion haben Hunderttausende Demonstranten das Auge der Welt wieder auf Spanien gerichtet. Am Wochenende marschierten Protestler nur mit Windeln bekleidet durch die Straßen. Sie kämpfen gegen Arbeitslosigkeit und Sparmaßnahmen der Regierung.


Mehr als 100.000 Anhänger der spanischen Protestbewegung der "Empörten" ("Indignados") sind am Sonntag landesweit auf die Straße gegangen.

Allein in der Hauptstadt Madrid hätten rund 40.000 Menschen an dem Protestmarsch teilgenommen, berichtete die Zeitung "El Mundo" unter Berufung auf die Polizei. Sie protestierten gegen die steigende Arbeitslosigkeit, die Wirtschaftskrise und die Korruption.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fstatic.rp-online.de%2Flayout%2Ffotos%2F457x325%2F65786-fSAT_EUROPE__FLIP__5042420_0-770231-01-094dfee7de02b8.jpg&hash=c70b81be0f8ef053e1b6e6fc7f1ac3d1c8030f96)
Einer der Demonstranten in Valencia zog sogar völlig blank. Auf seinem
Plakat steht: "Die Bank hat meine Unterwäsche gestohlen".


In einem Sternmarsch von sechs Punkten außerhalb der Hauptstadt näherten sich die Demonstranten dem Parlament im Stadtzentrum von Madrid. Die Polizei hinderte die Menschenmenge jedoch mit Barrikaden an einer Versammlung vor dem Parlament.

In Barcelona, der zweitgrößten Stadt des Landes, demonstrierten nach Polizeiangaben 50.000 Menschen. In rund hundert anderen Städten wie Valencia, Granada und Malaga waren es jeweils mehrere tausend.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fstatic.rp-online.de%2Flayout%2Fshowbilder%2F65786-fSAT_EUROPE__FLIP__5042337_0-770152-01-09.jpg&hash=36cdfe215dd9d3c188c15882e32d734bbc5c6995)

Die Protestbewegung, an der sich in den vergangenen Wochen zahlreiche Menschen beteiligten, war aus Wut über die Wirtschaftskrise und den rigiden Sparkurs der spanischen Regierung entstanden. Die Proteste richten sich unter anderem gegen die hohe Arbeitslosigkeit.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fstatic.rp-online.de%2Flayout%2Fshowbilder%2F65786-fSAT_EUROPE__FLIP__5042400_0-770210-01-09.jpg&hash=4ebc5bcc4486061e1e4a7babba0e59d6c019c7d2)

Die spanische Wirtschaft erholt sich nur langsam von der Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Arbeitslosigkeit lag im ersten Quartal bei rund 21 Prozent, das ist zur Zeit die höchste Arbeitslosenquote in einem Industrieland.

Enttäuscht sind viele Spanier auch vom Sparprogramm der Regierung, durch das Millionen Jobs verloren gingen und Einkommen gekürzt wurden. Die Wut der Demonstranten richtet sich auch gegen die Macht der Banken und die Benachteiligung kleiner Parteien im Wahlrecht.
http://www.rp-online.de/politik/ausland/Mit-Windeln-gegen-die-spanische-Regierung_aid_1010701.html (http://www.rp-online.de/politik/ausland/Mit-Windeln-gegen-die-spanische-Regierung_aid_1010701.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 14:49:52 Di. 28.Juni 2011
Mich nervt etwas die Machart des Videos, es ist trotzdem sehenswert:

Inspiring Example Spanish Revolution - First Résumé (http://www.youtube.com/watch?v=9Y3lZMvHUOM#ws)

Ein Aufruf die spanischen Erfahrungen in Deutschland zu nutzen.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:17:55 Fr. 22.Juli 2011
ZitatSpanische Protestbewegung
Diese Politik vertritt uns nicht!

Die ,,Empörten" sind nicht verschwunden. Während ein verarmtes Land den nächsten Aktionen entgegensieht, sind zahlreiche Bücher über die spanische Protestbewegung erschienen, die das Phänomen des ,,15. Mai" zu deuten versuchen.


Von Paul Ingendaay, Madrid

Die Besetzung der Puerta del Sol in Madrid durch junge Demonstranten hat in Spanien politisch mehr verändert, als man sich hätte träumen lassen.

Manche finden, die Puerta del Sol sehe jetzt schmuddelig und heruntergekommen aus. Gemeint ist: nach dem Abzug der jugendlichen Widerstandsbewegung, die den zentralen Platz in Madrid vom 15. Mai an vier Wochen lang besetzt gehalten und von dort aus ihren Protest in die ganze Welt hinausgerufen hat. Aber natürlich stimmt das nicht ganz. Die Puerta del Sol ist weder sauberer noch schmuddeliger als vorher. Die Erinnerung weigert sich nur, die Bilder dieser Besetzung loszulassen. Abertausende Menschen sind hier hindurchgefegt, haben debattiert, abgestimmt, gekocht, Musik gemacht, haben Kabel verlegt, den Platz geschrubbt, ihre Schlafsäcke ausgerollt und eine andere, ,,wahre" Demokratie gefordert. All das ist geschehen. Und wie sollte man es vergessen, wenn man diese vertrauten Steine sieht? Fast springt die Phantasie zur nächsten Großkundgebung, die hier irgendwann stattfinden und die Puerta del Sol verwandeln wird, genau wie die Demonstration an jenem Sonntag, mit dem alles begann.

Noch immer fällt es schwer, die Ereignisse einzuordnen. Nicht nur, weil es für jeden eine andere Lesart geben mag, sondern auch, weil der ,,15-M", wie die Bewegung in Spanien in Anspielung auf den 15. Mai genannt wird, wesentlich auf Internetforen verschiedener Gruppen fortgesetzt wird und die Unschärfe programmatisch ist. So, wie es keine Anführer für die Bewegung gibt, so wenig lassen sich klare ideologische Konturen erkennen oder Vorhersagen über künftige Aktionen machen. Es ist eine Linke, die undogmatisch agiert, informelle Bündnisse nicht scheut, die sozialen Netze zu nutzen versteht und ,,horizontale" statt ,,vertikale" Entscheidungsprozesse sucht. Eine der Initiativen nennt sich ,,Juventud sin futuro" (Jugend ohne Zukunft), doch der Pessimismus ist längst überwunden. Ihre Geschichte ist jetzt in einem Büchlein nachzulesen (Icaria Editorial), und ihr Anliegen lässt sich am besten in dem selbstgewählten Slogan bündeln: ,,Ohne Haus. Ohne Job. Ohne Rente. Ohne Angst."

Die Formen des zivilen Ungehorsams verfeinern


Spaniens verarmte Mittelklasse empfindet sich als Opfer einer importierten KriseSpaniens verarmte Mittelklasse empfindet sich als Opfer einer importierten Krise

Zweierlei ist klar: Ein guter Teil der jüngeren Generation in Spanien findet, die Demokratie habe vor den entfesselten Kräften der Wirtschafts- und Finanzwelt kapituliert. Sie habe ihre Verbindlichkeit verloren und die Zukunft der jungen Spanier verpfändet. ,,No nos representan", lautet eines der wichtigsten Motti: Sie vertreten uns nicht! Das ist auf demokratisch gewählte Politiker gemünzt, unter denen Korruption und Prinzipienlosigkeit durchaus zu beobachten sind. Aus dieser Erkenntnis folgt der zweite Schritt: dass sich die Schwachen mobilisieren müssen, um ihr Verständnis einer ,,wahren" Demokratie mit einem Katalog von Reformvorschlägen zu Gehör zu bringen.

Allein das ist ein Phänomen, ganz gleich, ob man als Paten dafür die ,,Empört euch!"-Schrift des dreiundneunzigjährigen französischen Résistancekämpfers Stéphane Hessel heranzieht oder den Widerstand junger Nordafrikaner gegen die Regime in Ägypten und Tunesien. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die im Mai eingeübten Formen des zivilen Ungehorsams so bald aufgegeben werden; im Gegenteil, man wird sie verfeinern. Und noch unwahrscheinlicher ist es, dass die etablierte Politik ein wirkungsvolles Mittel dagegen finden könnte. Denn die uns allen vertraute Kluft zwischen einer handelnden Politik und einer passiven, den Folgen dieses Handelns ausgesetzten Wählerschaft, sie wurde im Mai 2011 zugeschüttet.

Zustimmung oder Ablehnung mit stummen Handzeichen

Diese Bewusstwerdung, so legen es zahlreiche frisch erschienene Bücher zum Thema nahe, teilt die spanische Gesellschaftsgeschichte in ein Vorher und ein Nachher ein. Eindringlich beschreibt die junge Journalistin Pilar Velasco in ihrem Buch ,,No nos representan" (Verlag Temas de hoy) den Bau der Siedlung auf der Puerta del Sol als demokratischen Akt und Symbol für die Ernsthaftigkeit der Protestbewegung. Es kennzeichnet das Politikverständnis der Autorin, wenn dabei die Formulierung fällt, die Besetzer hätten sich ,,ihre eigene Regierung konstruiert".

Wie keine andere europäische Protestbewegung vor ihr hat der ,,15. Mai" den erwartbaren Diskurs unterlaufen. Keine sichtbaren Repräsentanten, sondern wechselnde ,,Sprecher" erläuterten gleichsam mitten im Lauf all jenen, die sich dafür interessierten, die Prinzipien des Protests. Gewalt wurde vermieden. Stattdessen konnten flanierende Bürger zuschauen, wie in Vollversammlungen Beschlüsse gefasst wurden. Mit welcher Legitimation? Gar keiner. Und doch wuchs dem disziplinierten Prozedere so etwas wie moralische Autorität zu. Die Teilnehmer äußerten Zustimmung oder Ablehnung mit stummen Handzeichen; Applaus und Rufe waren ebenso verpönt wie Sprechchöre, Drohgebärden, Radau oder der Genuss von Alkohol. Eine gewisse Fröhlichkeit lag über dem Ganzen, ein Selbstbewusstsein, von dem niemand gedacht hätte, dass es sich in so wenigen Tagen herstellen ließe.

Überfallartige Mobilisierung

Es hat ein paar Wochen gedauert, bis die Konsequenzen der Aktion lesbar wurden. Auch für die Teilnehmer selbst. In ,,Las voces del 15-M" (Die Stimmen des 15. Mai, Verlag Libros del Lince) ist von der überwältigenden Ohmachtserfahrung der jungen spanischen Generation die Rede, die sich trotz einzelner Protestdemonstrationen seit Jahren an den Rand gedrängt, ja ,,atomisiert" fühlte. Soziale Bewegungen in Spanien, heißt es in dem Band ,,La rebelión de los indignados" (Editorial Popular), hätten eine Niederlage nach der anderen erlitten.

Dann jedoch beschlossen ein paar Dutzend Leute, nach der Mai-Kundgebung dazubleiben und auf der Puerta del Sol zu schlafen. Die Polizei versuchte sie zu verscheuchen und nahm ein paar Jugendliche mit. Im Handumdrehen verständigten die Teilnehmer ihre Freunde und setzten sich in den Kopf, auf Madrids meistbesuchtem Platz zu bleiben. Der Widerstand schlug sich in einem witzigen Hashtag nieder: ,,#yeswecamp". Moderne Vernetzungsgeschwindigkeit übersetzt sich in überfallartige Mobilisierung und lässt Polizeiaktionen geradezu altertümlich aussehen.

Das improvisierte Lager war der entscheidende Schritt in die Sichtbarkeit: ein Affront gegen die Staatsgewalt unter dem Mantel des Friedensfestes. Denn spätestens mit jenem ,,magischen Dienstag", wie Pilar Velasco ihn nennt, hatte der Protest eine Form gefunden, die Politiker und Ordnungshüter völlig entwaffnete. So radikal die Sätze klangen, die auf Handzetteln und Pinnwänden zu lesen waren, so pazifistisch waren die Formen. Wer von außen auf die Parolen schaute, mochte an den Anarchismus denken, der im Barcelona der dreißiger Jahre seine stärkste europäische Bastion hatte; doch wer beobachtete, wie dort eine selbstorganisierte utopische Gemeinschaft heranwuchs, wurde eher an Blumenkinder und Gandhi erinnert. Es ging so weit, dass die Protestierenden den öffentlichen Brunnen auf der Puerta del Sol mit Gartenerde füllten, um Gemüse zu ziehen.

In Europa steht Spanien an erster Stelle - wenn es um Jugendarbeitslosigkeit geht: Das kann der betroffenen Generation nicht gefallenIn Europa steht Spanien an erster Stelle - wenn es um Jugendarbeitslosigkeit geht: Das kann der betroffenen Generation nicht gefallen

Für die Medien war das kuriose Spektakel ein Geschenk. Wann sieht man schon mal so ein pittoreskes Gemeinwesen mit Bibliothek, Schachecke und Krabbelgruppe im Moment seiner Entstehung? Kenner der Szenerie waren allerdings weniger überrascht. Der Unmut hatte sich schon seit längerem zusammengebraut wie eine dunkle Wolke, nicht nur auf der Ebene der sozialen Netze.

Mehr als vierzig Prozent Jugendarbeitslosigkeit

,,Reacciona" (Reagiere) lautet der Titel eines Buches, das wenige Wochen vor dem Ausbruch der Proteste im Madrider Publikumsverlag Aguilar erschienen war und in dem zehn renommierte Autoren, auch der älteren Generation, mehr oder minder lautstark dasselbe gefordert hatten: Empörung, Gegenwehr und sichtbare Aktion. Von wem? Vom Volk. Stéphane Hessel tut es in seinem kurzen Vorwort. Der ebenfalls hochbetagte Schriftsteller José Luis Sampedro spricht vom verrotteten Fundament der Demokratie, über das immer nur neue Teppiche geworfen würden, um das Elend zu kaschieren. Federico Mayor Zaragoza, der ehemalige Generaldirektor der Unesco, betrachtet die verheerenden Folgen der Globalisierung und sagt: ,,Der Augenblick ist da."

Dass er wirklich gekommen war, zumindest für Spanien, daran konnte man nach Lektüre des Beitrags von Ignacio Escolar kaum noch zweifeln. Escolar, Jahrgang 1975, ehemaliger Chefredakteur der linken Tageszeitung ,,Público" und einer der meistgelesenen Blogger Spaniens, trägt auf zehn Seiten statistisches Material zusammen, um die dramatische Lage seines Landes zu veranschaulichen. Nicht nur, dass Spanien mit mehr als vierzig Prozent Jugendarbeitslosigkeit in Europa an der Spitze steht und staatliche sowie private Verschuldung den Menschen die Luft nehmen. Es ist viel schlimmer. Die Nation, die über mehr als zehn Jahre hinweg angeblich einen fabelhaften Immobilienboom erlebt hat, muss erkennen, dass nichts davon beim Mittelstand angekommen ist, dass kaum etwas für die Bildung getan wurde und Menschen, die heute eine Zukunft suchen, am besten ins Ausland gehen.

63 Prozent der Bevölkerung verdienen weniger als tausend Euro im Monat


Denn das Durchschnittsgehalt in Spanien beträgt die Hälfte des deutschen, und 63 Prozent der Bevölkerung verdienen weniger als tausend Euro im Monat. Doch die Lebenshaltungskosten in Madrid stehen denen von Frankfurt oder München nicht nach. Fast vierzig Prozent der unter vierunddreißigjährigen Spanier arbeiten mit Zeitverträgen. Und mehr als die Hälfte der unter Vierunddreißigjährigen lebt noch bei den Eltern, weil es anders nicht geht. Die Reallöhne sind in den angeblich guten Jahren gesunken, weil die Teuerung alles aufgefressen hat. Im Klartext: Den Jungen von heute geht es erstmals seit Jahrzehnten schlechter als ihren Eltern. Und die Armut nimmt zu. Jeder fünfte Rentner, jedes sechste Kind ist arm.

Bereichert haben sich indessen die Reichen. Die Gehälter der spanischen Top-Manager sind laut einer französischen Studie die höchsten in Europa, Tendenz steigend. Die Unternehmensmoral verdient eine eigene Betrachtung, denn zusammen mit den internationalen Finanzinstitutionen, den Börsenspekulanten und risikofreudigen Bankhäusern rufen die im Ibex vertretenen Firmen bei den ,,Empörten" besonderen Unmut hervor. Etwa das ehemalige Staatsunternehmen Telefónica, das im Jahr 2010 Rekordgewinne einfuhr und im selben Zug mehr als zweihundert Millionen Euro für Abfindungen ausgab, um Angestellte in den Vorruhestand zu schicken. Übrigens lagert auch ein Viertel aller existierenden 500-Euro-Scheine gut versteckt in Spanien. Die Noten hießen bisher scherzhaft ,,Bin Ladin", weil jeder weiß, dass sie da sind, aber keiner sie zu Gesicht bekommt.

Der Ausverkauf der demokratischen Werte

Muss man erwähnen, dass vier von fünf im Ibex vertretenen Unternehmen Niederlassungen in Steuerparadiesen unterhalten? Für alle diese Daten nennt Ignacio Escolar statistische Quellen. Das Bild ist das eines ebenso gedankenlosen wie demoralisierten Landes. Spanien, so der Autor, ,,argentinisiere" sich: Rauschende sportliche Erfolge gingen einher mit immer krasserer sozialer Ungleichheit. Man darf den Fußball einmal als perfektes Abbild der Gesellschaft heranziehen: Über Starkult, Massenunterhaltung und dem Blendwerk der Transfersummen wird gern vergessen, dass es sich um eine knallharte Klassengesellschaft handelt, in der die Mehrheit der Angestellten um ihre Existenz spielt.

Weil der Irrsinn inzwischen objektiv belegbar ist, genügt es nicht mehr, die Bewegung des 15. Mai als Versammlung politischer Träumer abzutun. Die Unzufriedenheit hat ja große Teile der Bevölkerung erfasst, die dem Protest der Jüngeren laut Umfragen mit Sympathie gegenüberstehen und ähnlich wenig von der politischen Klasse halten. Zwar lässt sich leicht über die basisdemokratischen Exerzitien spotten, von endlosen Vollversammlungen, in denen Einstimmigkeit erzielt werden muss, bis zu luftigen Theoremen des utopischen Denkens. Doch im Kern geht es nicht darum. Die ,,Empörten" müssen nicht selbst Politik machen, um sich zu legitimieren, sondern könnten in der Bevölkerung das Bewusstsein dafür stärken, was unter sozialer Politik zu verstehen wäre und ob der Ausverkauf der demokratischen Werte weitergehen darf - Themen, die bei aller Krisen- und Schuldenangst in Vergessenheit geraten zu sein scheinen.

Zulauf aus der Protestbewegung

Neulich unterhielten wir uns mit der spanischen Schriftstellerin Eugenia Rico, die auf der Puerta del Sol dabei war, und fragten sie, was ihrer Meinung nach als Nächstes passiere. Sie wisse es nicht, sagte sie. Aber dass es diesen Protest überhaupt gegeben habe, dass er so grandios organisiert gewesen und friedlich geblieben sei, das sei doch schon eine Menge. ,,Da musste ich einfach dabei sein!" Leider konnte uns Fabio Gándara, einer der führenden Köpfe der Bewegung ,,Democracia Real Ya" (Wahre Demokratie jetzt), nichts wesentlich Konkreteres dazu sagen. Zeltlager und besetzte öffentliche Plätze dürften kein Selbstzweck sein, fand er, sie seien lediglich ein Mittel, um Aufmerksamkeit zu schaffen und Menschen zu mobilisieren.

Nun müsse die Arbeit in den Stadtvierteln weitergehen. Doch wie?, fragten wir. Bedürfe es nicht irgendeiner Form von politischer Vertretung, um Ziele zu formulieren und Vorhaben durchzusetzen? Nein, sagte Gándara, an die Gründung einer Partei sei nicht gedacht. Es gebe in der Bewegung durchaus Richtungsstreit, er selbst rechne sich zu den Pragmatikern.

Immerhin lässt sich eine Folge des Protests klar nachweisen: Schon mehrfach hat eine Bürgerinitiative, die Zulauf aus der Protestbewegung erhält, durch spontane Blockade die Zwangsräumung von Wohnungen verhindert. Solche Aktionen wecken Anteilnahme, auch in den Medien. Denn Spaniens verarmte Mittelklasse empfindet sich als Opfer einer importierten Krise. Empört euch!, lautet die Losung. Ende 2011, so die Schätzung, werden es nach fünf Jahren Kredit- und Immobilienkrise wohl eine halbe Million Zwangsräumungen gewesen sein.

Im Oktober soll wieder eine große Demonstration stattfinden

Bleibt die Frage, ob der 15. Mai seinen Höhepunkt schon hinter sich hat und die Flut der Titel in den Buchhandlungen nur der erste Schritt der Mythisierung ist - oder vielleicht das Strategiepapier zur Fortsetzung des Kampfes. Im Oktober soll wieder eine große Demonstration stattfinden, diesmal mit internationaler Beteiligung. Man darf annehmen, dass sie auf Facebook und Twitter glänzend vorbereitet wird. Was daraus folgt, ist nicht vorherzusagen. Bisher konnte keine Partei, keine Gewerkschaft vom Protest der ,,indignados" profitieren.(...)
http://www.faz.net/artikel/C30351/spanische-protestbewegung-diese-politik-vertritt-uns-nicht-30469302.html (http://www.faz.net/artikel/C30351/spanische-protestbewegung-diese-politik-vertritt-uns-nicht-30469302.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 08:55:09 Sa. 30.Juli 2011
Zitat[...]

Ganz EU-Europa wird zum FDP-Paradies.

Alle Maßnahmen verschärften auftragsgemäß die Situation für die Bevölkerung, ließen aber auch das Wirtschaftswachstum einbrechen und verschlechterten die Finanzlage des Staates. Den Diktatoren der Finanzindustrie reicht daher das Schröpfen der Spanier noch nicht: Am Freitag dachte die US-Ratingagentur Moody's laut über eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Madrids nach. Wenig später setzte Ministerpräsident José Zapatero vorgezogene Neuwahlen für den 20. November an.

Davor liegt der 15. Oktober. Für diesen Tag hat »15M« weltweit, vor allem aber in der EU, zu Aktionen aufgerufen.

Die junge Welt wird diesen Protest solidarisch begleiten.


http://www.jungewelt.de/2011/07-30/072.php (http://www.jungewelt.de/2011/07-30/072.php)

www.echte-demokratie-jetzt.de (http://www.echte-demokratie-jetzt.de)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 07:31:44 Mo. 01.August 2011
Eine Protestbewegung jenseits nationaler Grenzen....

Zitat100 000 Israelis fordern mehr soziale Gerechtigkeit

Bei den größten Kundgebungen in Israel seit Jahren haben Zehntausende Menschen gegen hohe Mieten und soziale Ungerechtigkeiten ...


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F-%2F8730762%2FhighRes%2F6559415%2F-%2Fmaxh%2F480%2Fmaxw%2F480%2F-%2Fjpeg-147DFC00606ED1CC-20110730-img_31699534_original.jpg&hash=67c21ce49c50cc80e2370af5bdca3b8142b09a13)

Tel Aviv. Bei den größten Kundgebungen in Israel seit Jahren haben Zehntausende Menschen gegen hohe Mieten und soziale Ungerechtigkeiten demonstriert. In Medienberichten war am Sonntag von bis zu 150 000 Teilnehmern die Rede, die Polizei schätzte vorsichtiger auf 100 000.

Die meisten Menschen gingen am Samstagabend in Tel Aviv auf die Straße, wo mindestens 70 000 Demonstranten lärmend durch das Stadtzentrum bis zum Platz vor dem Tel Aviv Museum zogen. Am Sonntag demonstrierten in Jerusalem zudem Hunderte Ärzte vor dem Parlament und den Regierungsgebäuden für bessere Arbeitsbedingungen.

Angesichts der wachsenden sozialen Unzufriedenheit kündigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag erneut Veränderungen an. «Wir sind uns alle der echten Schwierigkeiten mit den hohen Lebenshaltungskosten in Israel bewusst», sagte der Regierungschef während der wöchentlichen Kabinettssitzung. «Wir müssen zweifellos unsere Prioritäten verändern.» Er werde ein Team von Ministern und Experten damit beauftragen, einen «vertretbaren und realistischen Plan zur Erleichterung der wirtschaftlichen Bürde der israelischen Bürger» zu entwerfen.

Der Kanzleichef des israelischen Finanzministeriums, Chaim Schani, reichte am Sonntag seinen Rücktritt ein. Israelische Medien berichteten, Hintergrund der Entscheidung seien offenbar die fortwährenden Proteste.

Viele Menschen führten am Samstagabend in Tel Aviv auch Plakate in arabischer Sprache mit. Am Freitag hatten Medienberichten zufolge rechtsgerichtete Angreifer eine palästinensische Flagge von einem der Protestzelte in der Innenstadt gerissen und auch ein jüdisch-arabisches Zelt angegriffen.

Während sich die vor zwei Wochen begonnenen Proteste zunächst vor allem gegen die extrem hohen Mieten in Israel richteten, fordern die Menschen inzwischen ganz allgemein mehr soziale Gerechtigkeit. Der Staat solle für erschwinglichen Wohnraum sowie eine bezahlbare Gesundheitsversorgung und Ausbildung sorgen, lauteten die Hauptforderungen. In Jerusalem zogen etwa 10 000 Demonstranten zum Haus Netanjahus.

«Das Volk will soziale Gerechtigkeit», riefen Demonstranten in Tel Aviv in Sprechchören. «Bibi, du bist gefeuert!», hieß es auf einem Schild an die Adresse des Regierungschefs. «Bewegt Euren Hintern, der Geist wird folgen», forderten die Demonstranten, offenbar im Hinblick auf die jahrelange politische Passivität vieler Israelis. (dpa)
http://www.fr-online.de/politik/100-000-israelis-fordern-mehr-soziale-gerechtigkeit/-/1472596/8730760/-/index.html (http://www.fr-online.de/politik/100-000-israelis-fordern-mehr-soziale-gerechtigkeit/-/1472596/8730760/-/index.html)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 19:41:46 Mo. 01.August 2011
In Israel geht's weiter, in Ägypten und Griechenland wurden die Protestcamps geräumt.

ZitatÄgypten
Armee räumt Tharir-Platz

Auf dem Tharir-Platz in Kairo demonstriert niemand mehr. Die letzten mehrere hundert Demonstranten wurden von der Armee vertrieben.


Die ägyptische Armee hat am Montag den Tahrir-Platz in Kairo geräumt und die letzten Demonstranten vom Zentrum der Revolte gegen den gestürzten Präsidenten Husni Mubarak vertrieben. Augenzeugenberichten zufolge verlief der Einsatz weitgehend gewaltfrei, obwohl die Militärpolizisten Schüsse in die Luft abgaben. Einige der mehrere Hundert Protestierer seien festgenommen worden.
http://www.fr-online.de/politik/armee-raeumt-tharir-platz/-/1472596/8736060/-/index.html (http://www.fr-online.de/politik/armee-raeumt-tharir-platz/-/1472596/8736060/-/index.html)

ZitatRäumung bei Nacht und Nebel
Griechische Polizei beendet die Besetzung des Syntagma-Platzes


Am Samstag in den frühen Morgenstunden hat die griechische Polizei nach Aufforderung durch den Athener Bürgermeisters Giorgos Kaminis und im Beisein der Staatsanwaltschaft den Syntagma-Platz vor dem griechischen Parlament geräumt. Nach Angaben der Behörden wurden 25 gemeindeeigene Lastwagen eingesetzt, um die zahlreichen Zelte, Transparente und Gartenmöbel vom Platz zu entfernen. Vier Griechen, ein Deutscher, zwei Franzosen und ein Rumäne wurden wegen Verstößen gegen Umweltschutzbestimmungen festgenommen. Alle acht befinden sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß, müssen sich aber demnächst vor Gericht verantworten.

Der Nacht-und-Nebel-Aktion der Polizei war eine Hetzkampagne in den griechischen Medien vorausgegangen. Die Zelte und ihre Bewohner würden »das Bild Griechenlands schädigen«, »Touristen vergraulen« und »den Händlern die Geschäfte verderben«, hieß es.
http://www.fr-online.de/politik/armee-raeumt-tharir-platz/-/1472596/8736060/-/index.html (http://www.fr-online.de/politik/armee-raeumt-tharir-platz/-/1472596/8736060/-/index.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:55:06 Fr. 05.August 2011
ZitatSpaniens "Empörte" gehen wieder auf die Straße

Nachdem Sicherheitskräfte einen Platz in Madrid geräumt haben, gibt es viele Solidaritätskundgebungen


Tourismusindustrie fürchtet Umsatzeinbußen. Opposition will Neuwahlen vorziehen


Sie skandieren und singen wieder. "Die Revolution hat begonnen", "Sie nennen es Demokratie, doch es ist ein Polizeistaat" oder "Diese Krise bezahlen wir nicht" - Sätze wie diese hallen seit Tagen durch die Straßen und Gassen in Madrids Zentrum, das sich angesichts der massiven Präsenz von Sicherheitskräften mehr und mehr im Ausnahmezustand zu befinden scheint.

Die spanische "Protestbewegung der Empörten" hatte sich nach wochenlangen, landesweiten Platzbesetzungen zuletzt in die Sozialnetzwerke des Internets und in die Bezirke der Städte verlagert. Nun erlebt sie ein in der Urlaubszeit überraschend starkes Wiedererwachen, als Reaktion auf einen Polizeieinsatz am frühen Dienstagmorgen.

Der in Madrids historischem Zentrum gelegene Platz Puerta del Sol sowie der Paseo del Prado war mit den Worten "Aufwachen, ihr habt drei Sekunden" von den Sicherheitskräften in einer Überraschungsaktion geräumt worden. Nur etwa 90 Personen hätten dort genächtigt, hieß es. Das Zeltlager am "Sonnentor" war bereits am 12. Juni freiwillig aufgelöst worden, doch hatten sich seit vergangener Woche nach dem "Sternmarsch auf Madrid" wieder Protestierende aus allen Landesteilen hier versammelt.

Spontan organisierten sich am Mittwoch erneut weit über 1000 "indignados" (Empörte), wie sich die Bewegung nennt -, um ihren "verlorenen Platz" betont gewaltfrei mittels Papierflugzeugen, Blumengaben und Seifenblasen zurückzuerobern. Erfolglos, denn die Polizei sperrte alle Zugänge zur Puerta del Sol, der Metro-Betrieb am Verkehrsknotenpunkt wurde eingestellt.

Die angespannte Situation drohte mehrmals zu eskalieren, denn knapp 1000 Personen konzentrierten sich bis spätabends in der Gran Vía und beschlossen, am Donnerstagmittag prompt einen weiteren Platzsturm zu starten. Als sie wieder auf Absperrungen stießen, bewegte sich der einige Hundert Menschen zählende Tross lautstark Richtung Parlament. Am Abend wollten die Demonstranten erneut auf den Platz der Puerta del Sol marschieren. Solidaritätskundgebungen fanden gleichzeitig auch in Barcelona, Valencia, Sevilla und Palma de Mallorca nebst anderen Städten statt. Der Generalsekretär der Polizeigewerkschaft SUP, José Manuel Sánchez Fornet, betonte gegenüber dem Radiosender Cadena SER, "dass man sich um einen Kompromiss mit den Protestierenden bemühe" und deren Recht zu demonstrieren akzeptiere. Die Absperrung der Puerta del Sol sei ein Fehler, kritisierte er weiter.

"Die sozialistische Regierung stellt den Papstbesuch über den Bürgerwillen", beklagt Jon Aguirre Such, Zentralfigur der Plattform "Wahre Demokratie Jetzt", Ursprung und Stütze der Protestbewegung. Er sieht das härtere Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten in direktem Zusammenhang mit dem nahen Besuch von Papst Benedikt XVI., der vom 16. bis 21. August in Madrid mit jungen Christen den Weltjugendtag feiern wird. Such hat eine Klage wegen der Verletzung verfassungsmäßiger Rechte eingebracht. Geschäftsinhaber beklagen indessen herbe Umsatzeinbußen, Tourismusunternehmen bezeichnen die Proteste gar als "Attentate". Während der streitbare Philosoph Fernando Savater sich über die "Empörten" selbst empörte - diese wären unbedeutend wie ein "Kistchen Gartenkresse".

Kerman Calvo hingegen, Soziologieprofessor der Universität Salamanca und Autor einer ersten wissenschaftlichen Expertise über die spanische Protestbewegung, sieht diese erst am Anfang. "Sie steht auf keinen Fall vor ihrem Ende. Ganz im Gegenteil", sagte er im Gespräch mit der "Welt". Sie sei in eine Phase der Selbstfindung eingetreten und lege nun ihre Prioritäten fest. Die Vorverlegung der Parlamentswahlen und der Papstbesuch eröffne der Bewegung ein ideales Zeitfenster, neue Proteste zu organisieren und neue Mitglieder anzuwerben. Calvo ist überzeugt, dass es sich um eine studentische Bewegung handle, deren Mitglieder mehrheitlich nicht arbeiten würden, weil sie keinen Job fänden oder noch in Ausbildung seien. Einzelne Systemgegner würden mit Sicherheit dazuzählen, wie er sagte.

Im Hinblick auf die kommenden Parlamentswahlen am 20. November ist Calvo überzeugt, dass ihr Einfluss sehr gering sein werde. Der Großteil der Protestierenden stehe zwar der Linken nahe, aber sie seien generell Nichtwähler. "Es wird mehr ungültige Stimmen geben, und einige Kleinparteien werden zulegen", so seine Prognose. Schließlich richte sich ihr Protest gegen die Mehrheitsparteien, Sozialisten wie Konservative, gleichermaßen.

Ein heißer Herbst steht Spanien mit Sicherheit bevor. Für den 25. September und den 15. Oktober sind Großdemonstrationen der "Empörten" angesetzt. Und entgegen dem Machtwort von König Juan Carlos I., der die Großparteien zum Schulterschluss zum Wohle des Staates aufrief, verschärfte die Volkspartei ihre Position in der Neuwahldebatte. Nicht nur stößt man sich am Datum. Der von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero anvisierte 20. November ist Todestag von Ex-Diktator Francisco Franco und José Antonio Primo de Rivera, der 1933 die faschistische Einheitspartei gründete. Mariano Rajoy, Spitzenkandidat der Konservativen, liegt der Termin vor allem auch zu fern. Er pocht nun auf einen Wahltag Ende Oktober, und beruft sich auf den durch Umfragen belegten Mehrheitswunsch nach einem raschen Urnengang.
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13527466/Spaniens-Empoerte-gehen-wieder-auf-die-Strasse.html (http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13527466/Spaniens-Empoerte-gehen-wieder-auf-die-Strasse.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 09:13:51 So. 02.Oktober 2011
Wer hätte gedacht, daß sich das arabische Protestcamp rund um den Globus als Protestform ausbreitet?

Zitat«Besetzt die Wall Street»
Hunderte von Demonstranten auf Brooklyn Bridge festgenommen


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.nzz.ch%2Fimages%2Fnew_york_demo_brooklyn_bridge_01102011_fullSize_1.12767471.1317536469.jpg&hash=85294800520b360d99be3f5a6b73f01287461085)
Samstag auf der Brooklyn-Bridge: Eine Demontrantin wartet auf ihre Festnahme. (Bild: Reuters/ /Jessica Rinaldi )Zoom

Samstag auf der Brooklyn-Bridge: Eine Demontrantin wartet auf ihre Festnahme. (Bild: Reuters/ /Jessica Rinaldi )
Die Polizei in New York hat einen Protestzug auf der Brooklyn Bridge aufgelöst, wegen Verkehrsbehinderung. Der Protest stand unter dem Motto «Besetzt die Wall Street». Er richtete sich gegen die zunehmende Armut und die Macht der Banken.


(dpa/ddp) Die Polizei hat am Samstag eine Demonstration gegen zunehmende Armut und die Macht der Banken auf der New Yoker Brooklyn Bridge aufgelöst und Hunderte von Teilnehmern verhaftet. Die «New York Times» berichtete von 700 Festnahmen. Zu dem Polizeieinsatz sei es wegen Behinderung des Strassenverkehrs gekommen, sagte ein Polizeisprecher dem Blatt. «Demonstranten, die den Fussweg der Brooklyn Bridge benutzt haben, wurden nicht festgenommen.»

Der Demonstrationszug mit rund 1500 Teilnehmern war Teil der Protestaktion «Occupy Wall Street» (Besetzt die Wall Street), mit der Aktivisten seit zwei Wochen im Finanzdistrikt im Süden Manhattans gegen Ungerechtigkeiten im Wirtschaftssystem protestieren.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.nzz.ch%2Fimages%2Fnew_york_demo_brooklyn_bridge_01102011_text_1.12767527.1317536969.jpg&hash=b8cc863a8cc2d86018f0dfb564591db3d748dadb)
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/besetzt_die_wall_street_hunderte_von_demonstranten_auf_brooklyn_bridge_festgenommen_1.12767459.html (http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/besetzt_die_wall_street_hunderte_von_demonstranten_auf_brooklyn_bridge_festgenommen_1.12767459.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien (und anderswo)
Beitrag von: Eivisskat am 09:28:58 So. 02.Oktober 2011
Occupy Wall Street - Brooklyn Bridge Walkway March - Oct 1, 2011 (http://www.youtube.com/watch?v=Ugp6732DUns#ws)


Occupy Wall Street Brooklyn Bridge - Day 15 (http://www.youtube.com/watch?v=iJs55qeKvyQ#ws)



Zu "Besetzt die Wall-Street" auch hier:

http://www.chefduzen.de/index.php/topic,14794.msg241670.html#new (http://www.chefduzen.de/index.php/topic,14794.msg241670.html#new)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:07:50 So. 02.Oktober 2011
Ich hab zu NY mal einen neuen Fred aufgemacht!!

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: 1984 am 10:54:53 Mo. 13.Februar 2012
Spanische Regierung beschließt Gehaltskürzungen und Aufweichung des Kündigungsschutzes. Polizei prügelt Proteste nieder.

http://www.jungewelt.de/2012/02-13/005.php (http://www.jungewelt.de/2012/02-13/005.php)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 12:56:30 Di. 14.Februar 2012
ZitatSpanien erneut auf dem Weg zum Generalstreik
Die großen spanischen Gewerkschaften mobilisieren angesichts der Arbeitsmarktreformen zu Demonstrationen und zum Ausstand


Die von der spanischen Regierung am Freitag dekretierte Arbeitsmarktreform stößt auf den Widerstand. Ein Treffen der Arbeitsministerin Fátima Báñez mit Führern der großen Gewerkschaften hat am Montag die Gräben vertieft. Nun haben die großen Arbeiterkommissionen (CCOO) und die kleinere Arbeiterunion (UGT) zu Demonstrationen im ganzen Land für den kommenden Sonntag und zu sich steigernden Protesten für die Zukunft aufgerufen. Vor dem Treffen hatten CCOO-Chef Ignacio Fernández Toxo und UGT-Chef Cándido Méndez angekündigt, die Regierung habe es in der Hand, ob es zum Generalstreik kommt. Nach dem Treffen sagten sie, er komme, wenn er "angebracht" sei. Während die Regierung von einer "Reform für Einstellungen" spricht, spricht Toxo von einer "Reform für Entlassungen".

Die großen Gewerkschaften hatten erneut gefordert, die Veränderungen am Arbeitsmarkt in Verhandlungen anzupassen. Als Vorleistung hatten sie sogar in den Tarifverträgen vereinbart, dass die Löhne in den nächsten Jahren nur noch um 0,6% steigen sollen. Damit verlieren die Arbeitnehmer weiter an Kaufkraft, was ausdrücklich von der Bundeskanzlerin gelobt wurde, als der neue Regierungschef Mariano Rajoy zum Antrittsbesuch in Berlin war. Doch deren Entgegenkommen belohnte Rajoy damit, dass er seine Reform nicht einmal mit den beiden großen Gewerkschaften debattiert hat.

Die haben angesichts der Haltung der Regierung kaum noch Hoffnung darauf, an der diktierten Reform ohne drastische Kampfmaßnahmen etwas verändern zu können. UGT und CCOO erklären, die Reform sei in einigen Punkten schlicht verfassungswidrig. Man werde zwar der Regierung Änderungsvorschläge machen, sagte Méndez, doch dass die darauf eingeht, glaubt er nicht. "Es handelt sich nicht um technische Fehler, sondern um Horrormaßnahmen."

Viele Punkte, die den Gewerkschaften im Hals stecken, wurden zudem erst mit der Veröffentlichung des Dekrets am Wochenende bekannt, mit der die Reform auch sofort in Kraft trat. So sei die rückwirkende Anwendung der Maßnahmen verfassungswidrig, sagen die Gewerkschaften. Auch der Gleichbehandlungsgrundsatz werde nicht gewahrt, weil es Sonderregerlungen für Firmen mit nur 50 Beschäftigten gäbe. Für sie wird zum Beispiel ein "Probevertrag" für einen Zeitraum eines Jahres eingeführt und derweil können die Beschäftigten sogar ganz ohne Abfindung entlassen werden. Antonio Baylos, Professor für Arbeitsrecht an der Universität Kastilien-La Mancha, sieht darin eine "Freigabe von Kündigungen". Dieser Vertrag wiederspreche zudem der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs. "Eine so lange Probezeit ist nur dann erlaubt, wenn es die zu leistende Arbeit rechtfertigt."

Abfindungen werden allgemein gesenkt und die Beschäftigte können sogar noch billiger gekündigt werden, wenn die Firmen weiter kräftig Gewinne machen. Es reicht der Nachweis, dass in drei Quartalen die Umsätze gefallen sind, um pro gearbeitetes eine Abfindung zahlen zu müssen, die auf dem Lohn von 20 Tagen basiert. Zudem werden dann höchstens 12 Jahre angerechnet. Praktisch gilt das nun für alle Betriebe, weil in der Krise seit 2008 diese Situation quasi in allen Firmen eingetreten ist, sagen die Gewerkschaften.

Flexibilisierung und Aushebelung der Tarfiverträge

Statt die Beschäftigung zu fördern, wie die Regierung die Maßnahmen rechtfertigt, würde nun sogar verstärkt entlassen, sagen die Kritiker. Schützenhilfe bekommen sie zum Teil sogar von Finanzminister Cristóbal Montoro. Denn entgegen anderen Parteimitgliedern sagte er, dass "durch diese Reform keine Arbeitsplätze geschaffen werden". Montoro sprach dagegen nur von einer Brandmauer, um das Ansteigen der Rekordarbeitslosigkeit von schon 23 Prozent zu stoppen.

Die Reform sieht auch eine Flexibilisierung der Arbeitsbeziehungen vor, bei der die Mitsprache der Betriebsräte und Tarifverträge ausgehebelt werden. Löhne können gekürzt, Urlaub angeordnet, Arbeitszeiten geändert und Arbeitnehmer versetzt werden, wenn es die "Wettbewerbsfähigkeit, die Produktivität oder die technische Organisation sowie die Arbeit der Firma" erfordern, wird schwammig im Dekret formuliert. Handelt es sich nur um einen kleineren Teil der Beschäftigten, darf das mit einem Vorlauf von 15 Tagen schlicht angeordnet werden. Ist eine größere Zahl betroffen, muss der Betriebsrat gehört werden. Gibt es keine Einigung, entscheidet die Firma einseitig.

Deutsche Regierung hält Reformen für "mutig und beispielhaft

Unternehmen können sich nun vom Tarifvertrag abhängen, wenn in sechs Monaten die Umsätze zurückgehen. Bei Uneinigkeit schlichtet eine Kommission aus Vertretern von Gewerkschaften, Unternehmern und Verwaltung, weshalb erwartet wird, dass die Gewerkschaften meist überstimmt werden. Der Professor für Arbeitsrecht an der Universität Madrid, Fernando Valdés, zweifelt auch an der Verfassungsmäßigkeit dieses Gremiums und fühlt sich an Vorgänge im "Franquismus", in der Franco-Diktatur bis 1975, erinnert. Dass Gewerkschaften Tarifverträge für Branchen aushandeln, hat derzeit praktisch kaum noch eine Bedeutung. Experten weisen zudem darauf hin, dass darüber der Wettbewerb verzerrt werde. Statt der dringend notwendigen Investitionen zur Steigerung der Produktivität würden einfach die Löhne gesenkt, womit strukturelle Probleme nur zeitlich verschoben würden, die nun schon seit vielen Jahren bekannt sind.

So versteht man, warum der Ministerpräsident schon in Brüssel davon sprach, dass ihn die Reform einen Generalstreik kosten werde und sein Wirtschaftsminister sich dort mit einer "extrem aggressiven Reform" gebrüstet hat. Klar ist, dass derlei Maßnahmen in Deutschland das Betriebsverfassungsgesetz in Kernbereichen aushebeln würden.

Aber für die Bundesregierung bezeichnet der Regierungssprecher Steffen Seibert die Reform als "mutig und beispielhaft", weshalb sich die Gewerkschaften in Deutschland schon auf entsprechende Vorstöße vorbereiten können. Dabei wäre das in Spanien nicht die erste Arbeitsmarktreform der Konservativen, die am Verfassungsgericht oder einem Generalstreik scheitert.

Ralf Streck

http://www.heise.de/tp/blogs/8/151425 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/151425)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 19:20:45 Mi. 07.März 2012
ZitatBrachland besetzt
Andalusien: Erwerbslose okkupieren staatliche Finca. Privatisierung soll verhindert werden

Von Carmela Negrete, Palma del Río
In den Dörfern rund um die andalusische Finca Somontes, zwischen Córdoba und Sevilla gelegen, machten sich am Sonntag morgen zahlreiche Menschen bepackt mit Tortillas und mit Chorizo belegten Broten und Kühltaschen mit ausreichend Wasser auf einen langen Fußmarsch. Um elf Uhr vormittags trafen sich schließlich rund 500 Landarbeiter auf einem 300 Hektar großen Grundstück mit brachliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen. Bislang befindet sich dieses Gelände in öffentlichem Eigentum, doch die andalusische Regierung will verkaufen.
http://www.jungewelt.de/2012/03-06/027.php (http://www.jungewelt.de/2012/03-06/027.php)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 09:36:13 Mo. 12.März 2012
Zitat
Generalprobe für Generalstreik - Massenproteste in 60 Städten Spaniens gegen »Arbeitsmarktreform«.

Hunderttausende Menschen sind am Sonntag in ganz Spanien dem Aufruf der beiden größten Gewerkschaftsverbände CCOO und UGT zu Protestdemonstrationen gegen die Arbeitsmarktpolitik der Regierung gefolgt.

Zur zentralen Kundgebung in Madrid versammelten sich nach Angaben der Veranstalter mehr als eine halbe Million, in der katalanischen Metropole Barcelona mehr als 450000 Menschen.

Insgesamt fanden in mehr als 60 Städten Demonstrationen und Kundgebungen statt.

http://www.jungewelt.de/2012/03-12/051.php (http://www.jungewelt.de/2012/03-12/051.php)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: counselor am 18:58:29 Sa. 31.März 2012
MILLIONEN BETEILIGEN SICH AN GENERALSTREIK IN SPANIEN
von Vicky Short - www.wsws.org (http://www.wsws.org)        31.03.2012

Millionen Menschen beteiligten sich am gestrigen Generalstreik in Spanien gegen neue Arbeitsmarktreformen der rechten Volkspartei.

Die zwei größten Gewerkschaftsverbände, die Union General de Trabajadores (UGT, Allgemeine Arbeiterunion), die mit der Sozialistischen Partei (PSOE) verbündet ist, und die Comisiones Obreras (CC.OO, Arbeiterkommissionen), die mit der Kommunistischen Partei (PCE) verbündet ist, schätzten, dass sich 77-80 Prozent aller Beschäftigten am Streik beteiligten. Viele andere – Arbeitslose, Schüler, Hausfrauen und Studenten – nutzten sie als Anlass, gegen Kürzungen und Sparmaßnahmen zu protestieren.

In der Industrie, im Verkehrswesen und dem Dienstleistungssektor kam es zu massiven Arbeitsniederlegungen. Straßenverkehr, Schienennetz und Luftfahrt waren von Streiks betroffen, es gab kaum Flüge im Inland und ins europäische Ausland.

Nissan, Seat, Ficosa o Valeo und das petrochemische Werk in Tarragona wurden lahmgelegt, ebenso Yamaha und Derbi o Panrico. Das Werk von PSA Peugeot Citroen nahm den Betrieb mit nur zehn Prozent der Belegschaft auf. In Navarra standen unter anderem die Werke von Volkswagen, FCC Logistica, Human Koxka, TRW und Kybse o Dana still. Auch im Raum Madrid standen Fabriken still, ebenso Industrie, Häfen und Werften in Galizien  ...

Quelle: Linke Zeitung (http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=13116&Itemid=248)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: jobnomade am 19:23:51 Sa. 31.März 2012
DAS nenn ich nen "shitstorm",

und was macht die deutsche Mittelklasse gegen den von den Bankern und Merkel verordneten sozialen Abstieg in "Euro-Hartz4"?

Sie gehen die "Piraten" wählen...  :rolleyes:
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 12:48:32 Do. 12.April 2012
So sieht also "Krisenbewältigung" aus:

ZitatSpanien will weitere 10 Milliarden Euro bei Bildung und Gesundheit sparen
Das Vertrauen, dass die Konservativen die Lage in den Griff bekommen, sinkt immer weiter
http://www.heise.de/tp/blogs/8/151770 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/151770)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Troll am 18:13:13 Do. 12.April 2012
ZitatSpain accused of 'draconian' plans to clamp down on protests

Spain has been accused of planning "draconian" new laws against street protests by curbing the use of social networking.
....

Quelle: The Telegraph (http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/spain/9198496/Spain-accused-of-draconian-plans-to-clamp-down-on-protests.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 07:26:04 Mo. 16.April 2012
Zitat
Back to Franco: Passiver Widerstand und Aufruf zu Demonstrationen werden strafbar

Wegen der harten Sparmassnahmen der Regierung rechnet Innenminister Jorge Fernández Díaz mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Deswegen werden jetzt Gesetze erlassen, für die unser Titel ,,Back to Franco" wahrlich keinerlei Übertreibung darstellen. Auch unter der Diktatur des Generalísimo herrschten ähnliche Zustände.

,,Passiver Widerstand" soll jetzt ebenso mit Haftstrafen ab zwei Jahren Gefängnis bestraft werden wie ,,der Aufruf zu gewalttätigen Massendemonstrationen im Internet". Da niemand vorhersehen kann, in welche Demo sich am Ende Gewaltbereite einschleichen, sind der Handlungsfähigkeit und der Willkür der Behörden damit keinerlei Grenzen mehr gesetzt.

Demonstrationen, die ,,die öffentliche Ordnung stören", sollen zukünftig als Delikte behandelt werden. Da es in der Natur jeder Demonstration liegt, die öffentliche Ordnung zu stören, können die Behörden darauf reagieren, wie immer sie wollen.

Repressalien jeder Art werden damit Tür und Tor eröffnet. Mindestens so infam ist die andere Neuerung: Wer über soziale Netzwerke zu gewalttätigen Protesten aufruft, soll in Zukunft ,,dieselbe Strafe bekommen wie jemand, der einer kriminellen Vereinigung angehört".

Die schärferen Maßnahmen seien notwendig, um die "Spirale der Gewalt" zu bekämpfen, die "Antisystem-Kollektive" mit Techniken der "Stadtguerilla" erreichen wollen. Schon "passiver Widerstand" soll als Angriff gegen die Staatsgewalt ausgelegt werden.

weiter: http://uhupardo.wordpress.com/2012/04/14/back-to-franco-passiver-widerstand-und-aufruf-zu-demonstrationen-werden-strafbar/ (http://uhupardo.wordpress.com/2012/04/14/back-to-franco-passiver-widerstand-und-aufruf-zu-demonstrationen-werden-strafbar/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:31:19 Mo. 30.April 2012
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fimages%2Fimage-345633-breitwandaufmacher-ywkr.jpg&hash=ec3450ae7b5bc57a42a282ea896dd0a37b7abe59)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 07:53:40 Di. 01.Mai 2012
Zitat
Zehntausende Spanier demonstrieren gegen Kürzungen

In Spanien haben Zehntausende gegen die Kürzungen der Regierung demonstriert. Unter dem Motto «Man spielt nicht mit Bildung und Gesundheit» versammelten sie sich im Zentrum Madrids Hauptstadt und in zahlreichen anderen spanischen Städten.

In Spanien ist jeder Vierte ohne Arbeit, der Schuldenberg ist enorm. Der Ausblick für das Land ist laut der Ratingagentur S&P «negativ». Um dem Haushaltsdefizit entgegenzuwirken, hat die konservative Regierung von Mariano Rajoy einschneidende Kürzungen angekündigt. Jährlich sollen zehn Milliarden Euro eingespart werden.

Einschnitte nicht zu ertragen
Dagegen sind in Madrid am Sonntag Zehntausende auf die Strasse gegangen. Die Demonstrierenden wandten sich gegen das neue Sparpaket, das insbesondere im Gesundheits- und Bildungsbereich Kürzungen vorsieht. «Im Gesundheitsbereich zu kürzen, ist kriminell», «Völker Europas, erhebt euch» und «Nein», war auf Spruchbändern zu lesen.

«Einschnitte bei Gesundheit und Bildung sind das letzte, was wir ertragen können, wir die Arbeiterklasse. Was bleibt uns ohne das? Wir haben nicht einmal mehr Arbeit», empörte sich der 60-jährige Angestellte Domingo Zamora

http://www.drs3.ch/www/de/drs3/tagesthema/283842/337078.zehntausende-spanier-demonstrieren-gegen-kuerzungen.html (http://www.drs3.ch/www/de/drs3/tagesthema/283842/337078.zehntausende-spanier-demonstrieren-gegen-kuerzungen.html)


Zitat
Schäuble: Spanien auf dem richtigen Weg

SANTIAGO DE COMPOSTELA (dpa-AFX) - Euro-Sorgenkind Spanien ist nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit der Reformpolitik der Madrider Regierung auf dem richtigen Weg. Es sei wichtig, dass Madrid seinen Kurs beibehalte, sagte der Minister am Montag in Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens. Das Vertrauen der Märkte könne nicht von einem Tag auf den anderen zurückgewonnen werden.


Die Reformen, die die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy eingeleitet habe, seien beeindruckend. 'Wir glauben, dass die Maßnahmen die richtigen sind', betonte Schäuble auf einer Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Wenn man jetzt davon spreche, dass die Europäische Union das wirtschaftliche Wachstum fördern wolle, bedeute dies keine Abkehr von der Sparpolitik. Die Rückkehr zum Wachstum sei schon immer das Ziel gewesen. 'Das ist nichts Neues.'


http://www.wallstreet-online.de/nachricht/4913891-schaeuble-spanien-richtigen (http://www.wallstreet-online.de/nachricht/4913891-schaeuble-spanien-richtigen)



Zitat
"Krise gigantischen Ausmaßes"
Die extreme Arbeitslosigkeit steigt weiter stark und das Rating Spaniens nähert sich gefährlich der Ramsch-Grenze.

http://www.heise.de/tp/artikel/36/36843/1.html (http://www.heise.de/tp/artikel/36/36843/1.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 08:40:19 So. 13.Mai 2012
Neue Proteste im ganzen Land mit hunderten von Festnahmen, hier einige Bilder:

http://elpais.com/elpais/2012/05/12/album/1336843844_764277.html#1336843844_764277_1336859880 (http://elpais.com/elpais/2012/05/12/album/1336843844_764277.html#1336843844_764277_1336859880)


Zitat
Spaniens "Empörte" protestieren gegen Sparmaßnahmen - Britische "Occupy"-Anhänger demonstrieren in London

Kurz vor dem Gründungstag der "Empörten"-Bewegung in Spanien haben in zahlreichen Städten tausende Menschen gegen die Sparmaßnahmen der Regierung protestiert. In der Hauptstadt Madrid versammelten sich die Demonstranten auf dem zentralen Platz Puerta del Sol, wo eine große Kundgebung stattfand. Auch in Portugal und Großbritannien gab es Proteste.

Zu Trommelklängen riefen die Menschen in Madrid Slogans wie "Sie (die politische Klasse) vertritt uns nicht" oder "Nehmt die Straße ein". Vier Tage lang wollen die Demonstranten auf dem Platz, auf dem vor einem Jahr die Bewegung entstand, eine "permanente Versammlung" abhalten. Die Behörden haben dies verboten und fordern, dass die Demonstration jeden Abend um 22 Uhr Ortszeit endet. "Es ist wichtig zu zeigen, dass wir immer noch da sind", sagte ein 23-jährige Demonstrantin. Insgesamt fanden Proteste in rund 80 spanischen Städten statt.

Die Menschen demonstrieren gegen die Politik des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy, der mit rigorosen Maßnahmen im laufenden Jahr mehr als 27,3 Milliarden Euro einsparen will. Erst Ende April kündigte die Regierung an, etwa die Bildungsausgaben um drei Milliarden Euro kürzen zu wollen. Spanien wurde von der Finanzkrise hart getroffen. Die Arbeitslosigkeit liegt in dem Land derzeit bei 24,4 Prozent. Die "Empörten" planen bis zum 15. Mai, dem Jahrestag ihrer Gründung, landesweit zahlreiche Protestaktionen.

Auch in Portugal gingen mehrere tausend Menschen auf die Straße. In der Hauptstadt Lissabon versammelten sich am Abend 2000 Demonstranten. Weitere Proteste fanden in den Städten Porto, Coimbra und Faro statt. Auch Portugal wurde wie das Nachbarland Spanien von der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise schwer getroffen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 15 Prozent.

In der britischen Hauptstadt London protestierten hunderte Menschen gegen Sparpläne der Regierung unter dem konservativen Premierminister David Cameron und die Macht der Banken. Sie versammelten sich vor der St. Paul's Cathedral, wo die "Occupy"-Bewegung bis Ende Februar ein Protestcamp hatte, das dann aber von der Polizei aufgelöst wurde. "Nieder mit dem Raubtierkapitalismus" und "Erst das Volk, dann die Profite" war auf Spruchbändern zu lesen.


http://de.nachrichten.yahoo.com/spaniens-emp (http://de.nachrichten.yahoo.com/spaniens-emp)örte-protestieren-gegen-sparmaßnahmen-190325720.html


Desalojo 12M Madrid (http://www.youtube.com/watch?v=3vCvvci-BwA#ws)


Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 21:47:49 Do. 17.Mai 2012
Indignados schließen ihre Bankkonten (http://www.youtube.com/watch?v=Ku7joyt3PQc#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 22:59:13 Mi. 23.Mai 2012
Spaniens Krise zwingt viele Menschen in die Armut (http://www.youtube.com/watch?v=2DMfejGj1KE#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 23:02:26 Mi. 23.Mai 2012
Spanien - Protest und Widerstand (http://www.youtube.com/watch?v=SMjUcqH4d_w#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 11:22:52 Sa. 09.Juni 2012
ZitatEtwa 30 Kunden des angeschlagenen Sparkassenkonzerns Bankia haben am Freitag in Madrid eine Filiale besetzt. Sie verlangten einen Schuldenerlass.

Viele hatten ohne Eigenkapital eine Hypothek bekommen und können sie jetzt nicht mehr zurückzahlen: "Wir verlangen, dass man den Managern und Politiker, die diese riskanten Kredite, die Spekulation und die Rettungsprogramme zugelassen haben, den Prozess macht und sie ins Gefängnis steckt", fordert eine Demonstrantin von "Cierrabankia" (Schließt Bankia), die nicht namentlich genannt werden möchte.

80 Prozent aller Zwangsversteigerungen in Spanien werden von Bankia angestrengt. "Es ist übel. Die Regierung sollte auf unserer Seite stehen und nicht auf der der Banken, denn wegen all der Häuser, die sie zwangsversteigert haben, steigt die Zahl der Obdachlosen", fordert die 35-jährige Lorena Augusto Lopez, die ihre Raten nicht mehr zahlen kann.

Die angeschlagenen Großsparkasse braucht eine staatliche Kapitalhilfe in Höhe von 19 Milliarden Euro. Das hat die Schuldenkrise in Spanien eskalieren lassen.


http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/06/bankia-besetzer-verlangen.html (http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/06/bankia-besetzer-verlangen.html)


Bankia-Besetzer verlangen Schuldenerlass (http://www.youtube.com/watch?v=2Mb0i5c0NgQ#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: jobnomade am 12:26:04 Sa. 09.Juni 2012
Na wenn das so weitergeht brauchen wir nicht für jedes Ratingopferland einen extra thread:
https://www.chefduzen.de/index.php?topic=25676.msg259371#msg259371 (https://www.chefduzen.de/index.php?topic=25676.msg259371#msg259371)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 14:36:14 Do. 21.Juni 2012
ZitatZehntausende Spanier demonstrieren gegen Kürzungen


In Spanien sind zehntausende Menschen gegen den Sparkurs der Regierung auf die Straße gegangen. Madrid stellt voraussichtlich heute einen offiziellen Antrag auf Finanzhilfen für seinen Bankensektor.



Zehntausende Spanier haben gegen die Sparpolitik der Regierung, für die Verteidigung des öffentlichen Dienstes und gegen die kostspielige Bankenrettung demonstriert. Zu den Protesten in 60 spanischen Städten hatten die beiden Gewerkschaften UGT und CCOO aufgerufen, vor allem in Madrid und Barcelona folgten die Menschen den Demonstrationsaufrufen. An den Protesten beteiligten sich unter anderen Lehrer, Mitarbeiter der Justizbehörden und des Gesundheitswesens.

Eine Demonstrantin erklärte, sie glaube nicht, dass die Rettung der spanischen Banken den Bürgern zugute kommen werde. Spanien stellt voraussichtlich beim Treffen der Euro-Finanzminister offiziell den Antrag auf Finanzhilfe für seinen Bankensektor. Um das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen, hat die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy zudem einen strikten Sparkurs verordnet. Allein im Gesundheits- und Bildungsbereich will sie jährlich zehn Milliarden Euro einsparen.
http://www.donaukurier.de/nachrichten/topnews/Spanien-Regierung-Finanzen-Krisen-Banken-Proteste-Zehntausende-Spanier-demonstrieren-gegen-Kuerzungen;art154776,2620086 (http://www.donaukurier.de/nachrichten/topnews/Spanien-Regierung-Finanzen-Krisen-Banken-Proteste-Zehntausende-Spanier-demonstrieren-gegen-Kuerzungen;art154776,2620086)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 20:24:58 Do. 21.Juni 2012
ZitatBergarbeiterstreik und soziale Proteste in Bochums Partnerstadt

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.lokalkompass.de%2Fresources%2Fmediadb%2F2012%2F06%2F21%2F893267_preview.jpg%3F1340272234&hash=f4964ea6bb98af2db6d35873c3e0f63f659e7b09)

Seit mittlerweile drei Wochen befinden sich die Bergarbeiter im Nordwesten Spaniens im Streik. Oviedo, Partnerstadt Bochums und Provinzhauptstadt Asturiens , ist das politische Zentrum dieser Region.

Völlig unbeachtet von der hiesigen Lokalpresse hat sich in der Bochumer Partnerstadt und der Umgebung ein breiter, noch nie dagewesener sozialer Protest entfacht.

Seit Streikbeginn am 29. Mai haben sich fünf Bergleute im Schacht Candín bei Langreo in 600 Meter Tiefe verschanzt.

Tausende Menschen nehmen zum ersten Mal in ihrem Leben an politischen Demonstrationen teil, die breite Bevölkerung solidarisiert sich mit den streikenden Kumpeln. Auch das massive Einschreiten polizeilicher Sondereinheiten kann den Protest in den Städten und Dörfer Asturiens zur Zeit nicht stoppen. Tausende gehen für den Erhalt der Arbeitsplätze, für soziale Gerechtigkeit und eine Erneuerung der Demokratie auf die Straße.
Die spanische Regierung hat angekündigt die vertraglich zugesicherten Beihilfen um über 60 Millionen Euro zu kürzen , auch versprochene Umstrukturierungsmaßnahmen in der Region blieben aus.

Die spanische Protestbewegung "Echte Demokratie Jetzt" solidarisiert sich mit den Streikenden und fordert die Regierung auf, diese Gelder für einen industriellen Umbau der Region bereitzustellen.

Am 22.06.2012 beginnt ein Marsch nach Madrid. Aus Oviedo und den Bergarbeiterregionen in ganz Nordspanien werden dann viele Menschen zu Fuß nach Madrid gehen, um dort Gespräche mit der Zentralregierung zu führen und auf unbestimmte Zeit eine Zeltstadt einzurichten.

Auf dieser Webseite www.labourstartcampaigns.net/spain (http://www.labourstartcampaigns.net/spain) können auch Bochumer Bürger ihre Solidarität mit den Streikenden bekunden.
http://www.lokalkompass.de/bochum/politik/bergarbeiterstreik-und-soziale-proteste-in-bochums-partnerstadt-d180811.html (http://www.lokalkompass.de/bochum/politik/bergarbeiterstreik-und-soziale-proteste-in-bochums-partnerstadt-d180811.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 13:50:37 Fr. 22.Juni 2012
So kann Widerstand gegen die Europäische Krisenpolitik aussehen:

http://www.ftd.de/politik/europa/:streik-und-gewalt-spaniens-minenarbeiter-ruesten-auf/70045954.html (http://www.ftd.de/politik/europa/:streik-und-gewalt-spaniens-minenarbeiter-ruesten-auf/70045954.html)

:evil:
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 15:33:04 Sa. 23.Juni 2012
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=iUe4-B6d4Ac# (http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=iUe4-B6d4Ac#)!
Titel: Bankenprotest in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 15:47:51 Mo. 02.Juli 2012
flo6x8: Bankia, pulmones y branquias (bulerías) (http://www.youtube.com/watch?v=iop2b3oq1O0#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Troll am 16:23:18 Mo. 02.Juli 2012
Kann wer Spanisch und grob schreiben um was es in dem Lied geht?

Wäre das ein Werbeclip für eine Bank könnte ich den unterschied nicht feststellen, kreativ ist es allemal.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 21:09:35 Mo. 02.Juli 2012
Zitat von: Troll am 16:23:18 Mo. 02.Juli 2012
Kann wer Spanisch und grob schreiben um was es in dem Lied geht?

Wäre das ein Werbeclip für eine Bank könnte ich den unterschied nicht feststellen, kreativ ist es allemal.



Zitat
Bankia in Sevilla am 17.05.2012 - Rohübersetzung des gesungenen Textes:

Der Charakter und die Bank haben sich geändert.

Leider, seit ich kein Geld habe, kann sie mich nicht leiden, und schickt mich in die Zwangsversteigerung.

Ich konnte mich nicht verteidigen, bis ich meinen Papagei und mein Haus verkaufte.

Damit man mich nicht mehr hetzt. Ein schlechter Führer Rodrigo, Wilderei für die Hypothek.

Wir sind in Schwierigkeiten geraten, werfen mich auf die Straße, weil  keine Butter (Gehalt) mehr da ist.

Ich suchte zwei Wege für die Hypothek Bankia, Bankia, Bankia, mich oder die Fische, Bankia Bankia Bankia, sechs Lungen für Dich, für mich die Kiemen.

Ich werde gehen, auch wenn Du mir die Zinsen aufbürdest. Ich liebe dich nicht, Bankia



gefunden in http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/05/bankia-in-sevilla-am-17052012-flo6x8.html (http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/05/bankia-in-sevilla-am-17052012-flo6x8.html)

de nada... ;)




Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Troll am 09:26:10 Di. 03.Juli 2012
Danke
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 15:59:44 Mo. 09.Juli 2012
Marcha nocturna mujeres (http://www.youtube.com/watch?v=1pLNtqADTSs#ws)

Microfilms: CSE.¿trabajadores? ¿profesionales? (http://www.youtube.com/watch?v=jkUTkep-eBw#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 08:24:08 Do. 12.Juli 2012
Madrid, protesto e violência em Puerto del Sol (http://www.youtube.com/watch?v=3Ya554YaboE#ws)


Madrid 11/07/2012: Marsch der Mineros und Proteste gegen "Sparpaket" + MWST-Erhöhung. Die Polizei schießt auf die Menschen. Fotos der Proteste >

http://ccaa.elpais.com/ccaa/2012/07/11/album/1342001960_243421.html#1342001960_243421_1342062341 (http://ccaa.elpais.com/ccaa/2012/07/11/album/1342001960_243421.html#1342001960_243421_1342062341)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: jobnomade am 09:06:30 Do. 12.Juli 2012
Español! Colegas! Si no a Alemania! El empresario alemán quiere que la lleve por detrás! O por lo menos 50.000 euros salario exige! Los alumnos deben pagar por lo menos 1000 euros!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 19:44:59 Fr. 13.Juli 2012
Enfrentamientos entre la policía y los mineros frente al Ministerio de Industria #marchaminera (http://www.youtube.com/watch?v=mJ6jLGl5hbs#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 21:05:27 Mo. 16.Juli 2012
ZitatUnter Spardruck
Schocktherapie verwandelt Spanien in ein Pulverfass
Theo Peters 

Mit Rekordeinsparungen von 65 Milliarden Euro will Madrid die Schulden in den Griff bekommen. Doch Widerstand und Proteste nehmen zu.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.abendblatt.de%2Fmultimedia%2Farchive%2F01215%2FSpanien_Demo_HA_Bi_1215159c.jpg&hash=ad934ea13450827119d9f6693b9ccd0b66d6617c)

In Spanien macht sich Unfriede über die harten Sparmaßnahmen breit, mit denen die konservative Regierung von Mariano Rajoy das hohe Haushaltsdefizit in den Griff bekommen will. Nach der jüngsten Sparrunde, die in zweieinhalb Jahren bis zu 65 Milliarden Euro bringen soll, sind Proteste in den Straßen von Madrid und in anderen spanischen Städten an der Tagesordnung.

Und sie sind nicht immer gewaltlos. Linke Oppositionspolitiker, aber auch mehrere Sozialwissenschaftler warnen, dass der soziale Frieden in dem Euro-Krisenland in Gefahr sei.

Die Gewerkschaften drohen bereits mit einem zweiten Generalstreik gegen die Regierung Rajoy. Der Regierungschef ist sich jedoch sicher, dass seine harte Sparpolitik die einzig richtige in der Krise ist: ,,Wir arbeiten sogar für diejenigen, die gegen uns protestieren."

Für große Irritation in der Bevölkerung sorgen Abgeordnete der regierenden Volkspartei (PP) im Parlament: Jede von Rajoy angekündigte, schmerzhafte Sparmaßnahme wurde von den PP-Parlamentariern mit Beifall begrüßt. Die PP-Abgeordnete Andrea Fabra setzte noch eins drauf. Als Rajoy eine Kürzung des Arbeitslosengeldes bekanntgab, schrie sie: ,,Ihr könnt mich am Arsch lecken." Die Opposition forderte ohne Erfolg, dass sie wegen Beleidigung der 5,6 Millionen Arbeitslosen in Spanien ihren Parlamentssitz abtreten solle. Fabra entschuldigte sich nicht mal.

Zu gewalttätigen Auseinadersetzungen im Zentrum Madrids kam es zuletzt in der Nacht von Freitag auf Samstag. Demonstranten bewarfen die Polizei mit Flaschen und Steinen. Die Ordnungshüter gingen mit harter Gewalt gegen die Protestler vor. Die zufällig vorbeigehende Vertreterin der spanischen Regierung in Madrid, Cristina Cifuentes, wurde von mehreren Demonstranten beschimpft und bespuckt und flüchtete in ein Restaurant. Der Madrider Stadtrat warnte, dass er nicht zulassen werde, dass ,,Madrid sich in ein Athen verwandelt." In der griechischen Hauptstadt hatte die Sparpolitik der Regierung in den vergangenen Monaten schwere Unruhen ausgelöst.
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2340361/Schocktherapie-verwandelt-Spanien-in-ein-Pulverfass.html (http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2340361/Schocktherapie-verwandelt-Spanien-in-ein-Pulverfass.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 06:55:16 Di. 17.Juli 2012
http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/07/die-kurzungen-das-ist-ein-uberfall.html (http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/07/die-kurzungen-das-ist-ein-uberfall.html)

http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/07/dutzende-demonstranten-heute-bei.html (http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/07/dutzende-demonstranten-heute-bei.html)


Zitat
Feuerwehrleute und Polizisten in Zivil, sowie sonstige öffentliche Bedienstete, haben vor dem Parlament von Spanien in Madrid  protestiert. Sie haben am heutigen Montag  gegen die Sparmaßnahmen der Regierung protestiert, wurden aber von Bereitschaftspolizei Gruppen blockiert.

Letzte Woche kündigten die spanischen Behörden, unter anderem Reformen, eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 18% auf 21% an, und eine neue Reform der Leistungen bei Arbeitslosigkeit, mit weniger Geld ab dem sechsten Monat, zwischen 50% und 60% der Basis. Diese Maßnahmen provozierten neue Proteste im ganzen Land. Nach der Ankündigung der Reformen, reagierte das spanische Volk mit massiven Protestaktionen und  fordert das Ende der Aktionen der Regierung, die das Bürgerrecht verletzen. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden Dutzende Demonstranten verletzt
.



http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/07/sparkurs-verwandelt-spanien-in-ein.html (http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/07/sparkurs-verwandelt-spanien-in-ein.html)

ZitatIn Madrid haben tausende Demonstranten den öffentlichen Dienst symbolisch zu Grabe getragen. Der harte Sparkurs der Regierung trifft die Beamten besonders hart. Ihre Gehälter wurden bereits um fünf Prozent gekürzt und nun soll auch das Weihnachtsgeld wegfallen.

Unter dem Motto "Dies ist ein Überfall" gingen erstmals Feuerwehrmänner und Polizisten auf die Straße.

Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter ihnen und auf Twitter danken die Spanier den Beamten für ihre Arbeit.

Ein Mann von der Gewerkschaft klagte: "Sie nehmen Menschen, die nach 20 Jahren Arbeit nur 1.200 Euro pro Monat verdienen, jetzt auch noch das Weihnachtsgeld weg." Ein Feuerwehrmann sagte: "Die Kürzungen, die vorgenommen werden, sind völlig ungerecht, wenn man sich ansieht, was für Konsequenzen sie für Arbeitslose, Behinderte und Beamte haben."

Im ganzen Land macht sich Unmut breit und die spanischen Gewerkschaften drohen mit einem zweiten Generalstreik.


Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 18:01:21 Mi. 18.Juli 2012
ZitatProteste gegen Sparkurs der Regierung
Spaniens neue «Empörte»


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fd3elf85bwqgf9j.cloudfront.net%2Fapp.php%2Feos%2Fv2%2Fimage%2Fview%2F643%2F-%2Ftext%2F31c55556%2F1.17371499.1342620978.jpg&hash=85d513ff83293210960639e15542d5ab6b9b3b2b)
Spaniens Staatsangestellte wollen die Sparmassnahmen nicht hinnehmen.


In ganz Spanien wird am Donnerstag gegen die neuesten Sparmassnahmen der Regierung demonstriert. Vor einem Jahr war es die junge Generation, die aufbegehrte. Heute sind es vor allem die Beamten.

Cornelia Derichsweiler, Madrid

Die spanischen Gewerkschaften wollen am Donnerstag mit landesweiten Kundgebungen gegen die jüngst beschlossenen Massnahmen mobilisieren, mit denen die Regierung bis Ende 2014 rund 65 Milliarden Euro einsparen und so das ausufernde Defizit bekämpfen will. Bereits seit mehr als einer Woche allerdings gehören spontan einberufene Proteste, die etwa in Madrid immer wieder den Verkehr lahmlegen, zur Tagesordnung. Vor allem das Parlament, die Zentrale der regierenden konservativen Volkspartei und zahlreiche Ministerien sind neuerdings Schauplätze dieser Aufmärsche empörter, aber friedlich demonstrierender Bürger.

Die Furcht des Mittelstands


Wie vor etwas mehr als einem Jahr die jugendliche Protestbewegung der «Empörten», so mobilisiert sich auch diese neue Welle der Indignation über die sozialen Netzwerke. Die meisten Demonstranten sind Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, unter ihnen auch etliche Polizisten, Feuerwehrleute, Spitalangestellte oder Lehrer. Sie alle symbolisieren die Furcht des Mittelstandes, im Zuge einer sich zuspitzenden Krise ins Abseits zu geraten. Ministerpräsident Rajoy hatte in der vergangenen Woche angekündigt, das Weihnachtsgeld der im öffentlichen Dienst Beschäftigten zu streichen. Ausgeschlossen sind nur diejenigen, die weniger als 962 Euro brutto im Monat verdienen. Ausserdem soll die Arbeitslosenhilfe gekürzt und die Mehrwertsteuer von 18 auf 21 Prozent angehoben werden.

Die Beamten fühlen sich besonders hart von der Krise betroffen, die für sie inzwischen schon mit der zweiten Gehaltskürzung einhergeht. Viele der Betroffenen haben eine Hypothek abzubezahlen. Ausserdem bekommen sie und ihre Familien auch Einschnitte in zahlreichen anderen Bereichen zu spüren, etwa die drastischen Erhöhungen der Studiengebühren oder der Transportkosten im Nahverkehr. Etliche der in öffentlichen Einrichtungen Beschäftigten aber fürchten auch um ihre Stelle. Der Sparzwang zwingt die Verwaltung aller Ebenen, die Schere anzusetzen.

Erst zu Beginn der Woche etwa war bekanntgeworden, dass der öffentliche Sender der Region Valencia fast 1300 Angestellte entlässt, das sind 76 Prozent der gesamten Belegschaft. Zahlreiche Mitarbeiter hatten daraufhin aufgebracht eine laufende Nachrichtensendung gestürmt, das Programm musste kurzzeitig unterbrochen werden. Die Anstalt, einst eines der Flaggschiffe der für ihre exorbitanten Ausgaben bekannten Regionalregierung, hatte die Belegschaft in den letzten 17 Jahren verdreifacht, gleichzeitig waren die Schulden um das Vierzigfache gestiegen.

Unflätige Töne im Parlament


Etliche Demonstranten halten der Regierung nun vor, Spaniens marode Banken mit Milliardensummen zu stützen, den Normalbürgern aber grosse Opfer abzuverlangen. Ihr Zorn gilt aber auch Politikern, die teilweise den Bezug zur Bevölkerung verloren zu haben scheinen. Die drastischen Sparmassnahmen, die Rajoy am vergangenen Mittwoch vor dem Parlament verkündete, waren von den Abgeordneten seiner Partei mit Applaus aufgenommen worden.

Für grosse Empörung sorgte jedoch vor allem der Zwischenruf der Parlamentarierin Andrea Fabra von der konservativen Volkspartei. Sie hatte, als der Regierungschef die Kürzung der Arbeitslosengelder bekanntgab, in übelstem Strassenjargon sinngemäss in den Saal gerufen, dass sie sich doch damit abfinden sollten. Die Opposition bezeichnete die sprachliche Entgleisung als eine grobe Missachtung der 5,6 Millionen Arbeitslosen im Land.

Fabra rechtfertigte sich später mit dem Argument, ihre Wortmeldung habe den Sozialisten gegolten, die die Rede Rajoys immer wieder durch Buhrufe unterbrochen hätten. Unter dem Druck der Proteste aber, die sich auch in den sozialen Netzwerken überschlugen, rang sich die konservative Volkspartei Tage später zu einer Ermahnung der Politikerin durch. Diese entschuldigte sich schliesslich dem Parlament gegenüber schriftlich für den groben Ausrutscher.

Die Abgeordnete ist Tochter des langjährigen Parlamentspräsidenten der Provinz Castellón, der in der ostspanischen Region einen inzwischen berühmt gewordenen Flughafen bauen liess. Dieser ist inzwischen zum Symbol unzähliger Investitionsruinen im Land geworden, weil von ihm bis heute keine Maschinen abheben. Das Projekt riss Millionenlöcher in die regionalen Haushaltskassen, die nun mit Kürzungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich gestopft werden. Gegen Carlos Fabra war bereits vor Jahren wegen diverser Fiskaldelikte und Bestechung ermittelt worden.

Fabra war jedoch, wie sein Parteikollege, der frühere Regional-Regierungschef von Valencia Francisco Camps, jahrelang trotz handfesten Korruptionsvorwürfen von der Bevölkerung mit grosser Mehrheit im Amt bestätigt worden. Heute stehen beide für eine politische Klasse, der weite Teile der Bevölkerung inzwischen vorwerfen, einer sogenannten «Kultur der Verschwendung» gehuldigt zu haben, für die die Normalbürger des Landes nun die Zeche zahlen.
http://www.nzz.ch/aktuell/international/spaniens-neue-empoerte-1.17371495 (http://www.nzz.ch/aktuell/international/spaniens-neue-empoerte-1.17371495)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 08:55:44 Fr. 20.Juli 2012
Ganz Spanien auf der Straße gegen die brutalen Einschnitte der Regierung, 100.000 allein in Madrid.

Fotos:

http://economia.elpais.com/economia/2012/07/19/album/1342728060_223209.html#1342728060_223209_1342741671 (http://economia.elpais.com/economia/2012/07/19/album/1342728060_223209.html#1342728060_223209_1342741671)

http://ccaa.elpais.com/ccaa/2012/07/20/album/1342750383_435638.html#1342750383_435638_1342750644 (http://ccaa.elpais.com/ccaa/2012/07/20/album/1342750383_435638.html#1342750383_435638_1342750644)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Sobutai am 13:31:09 Fr. 20.Juli 2012
Beeindruckende Bilder die mich zum träumen bewegen, nur ob das hier mal so kommen wird?
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 16:52:13 So. 22.Juli 2012
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fpolpix.sueddeutsche.com%2Fpolopoly_fs%2F1.1417481.1342764338%21%2Fimage%2Fimage.jpg_gen%2Fderivatives%2F900x600%2Fimage.jpg&hash=e5d60a8067447b5220209d174f2f313946c84000)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 15:44:57 Mo. 23.Juli 2012
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.titanic-magazin.de%2Fuploads%2Fpics%2FKrisenmanagement_01.jpg&hash=bd979e2ad0d8e71daf372438d20e2c211ef0b9d2)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 19:35:18 Mo. 23.Juli 2012
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fmedia.de.indymedia.org%2Fimages%2F2012%2F07%2F332928.jpg&hash=322651f578aac08d521ea665c6de06fb57d3a9a3)


Kann das jemand übersetzen?
Beim Translator kommt nur Müll raus!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 14:08:22 Di. 24.Juli 2012
Ist ja ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen, aber so in etwa:


Es wurde nie um Erlaubnis gebeten, die Geschichte zu ändern.

Es regiere/befehle das Volk!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:16:07 Di. 24.Juli 2012
Hallo Evisskat!

Dank Dir!


Ich verfolge das grade mit großer Spannung was da in Spanien passiert!

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 14:33:50 So. 29.Juli 2012
Zitat von: Rudolf Rocker am 14:16:07 Di. 24.Juli 2012

Ich verfolge das grade mit großer Spannung was da in Spanien passiert!




Ich verfolge es eher mit Grauen, Entsetzen, Gruseln und großem Mitgefühl für die Betroffenen.

Neulich verteilte Brüssel 65 Millionen € für Essens-Spenden für Arme an Spanien...


Auswirkungen der Eurokrise in Spanien immer dramatischer (http://www.youtube.com/watch?v=FhQxqinwsRk#ws)



Zitat

Spanische Bauern verschenkten heute 4 000 Säcke mit ihren Produkten ihrer Felder auf dem Plaza Callao in Madrid aus, aus Protest gegen die Spekulation von fünf großen Unternehmen, die 70 Prozent der Verteilung handhaben und die Produktpreise künstlich  erhöhen , was bis zu tausend Prozent ausmacht. TeleSUR

http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/07/bauern-verschenkten-heute-ihre-produkte.html (http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/07/bauern-verschenkten-heute-ihre-produkte.html)

España: agricultores regalan alimentos contra especulación (http://www.youtube.com/watch?v=AC2FZ0O3Nb0#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 18:12:52 Fr. 03.August 2012
ZitatSpanien: Eisenbahner protestieren gegen Privatisierung

Die Sparmaßnahmen der spanischen Regierung sorgen weiter für Proteste. Nun haben Eisenbahnmitarbeiter für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Wie am Bahnhof Atocha in Madrid gab es an vielen Orten Proteste. Grund für den Streiktag ist die geplante Privatisierung der Bahn. Sie soll dazu beitragen, den Schuldenberg des Landes abzutragen. Aufgerufen zum Ausstand hatten die wichtigsten Gewerkschaften.

Der Streik führte zu zahlreichen Verspätungen und ausfällen. Die noch-staatliche Eisenbahngesellschaft Renfe ließ verlauten, sie wolle heute 75 Prozent der Lang- und knapp 70 Prozent der Kurzstreckenverbindungen am Laufen halten. Im kommenden Jahr soll die Privatisierung über die Bühne gehen, die Gewerkschaften haben weitere Proteste und Streiks angekündigt.
http://de.euronews.com/2012/08/03/spanien-eisenbahner-protestieren-gegen-privatisierung/ (http://de.euronews.com/2012/08/03/spanien-eisenbahner-protestieren-gegen-privatisierung/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: counselor am 18:55:48 Do. 09.August 2012
09.08.12 – Spanien: Gewerkschafter räumen Supermärkte

Am Mittwoch haben in der spanischen Provinz Andalusien Gewerkschafter zwei Supermärkte gestürmt, die Lebensmittel ausgeräumt und an Bedürftige verteilt. Beteiligt waren außerdem ein Bürgermeister und Politiker der Vereinigten Linken (IU). Mit dieser Protestaktion wollten sie darauf aufmerksam machen, wie groß die Notlage vieler Menschen ist. Der spanische Innenminister ordnete die Festnahme von Beteiligten an.

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw32/09.08.12-2013-spanien-gewerkschafter-raeumen-supermaerkte)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 19:40:26 Do. 09.August 2012
http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/08/no-comment-girona-biotonne-in-der-nahe.html (http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/08/no-comment-girona-biotonne-in-der-nahe.html)

Contenedores cerrados con candados en Gerona (http://www.youtube.com/watch?v=p8uC2j1bxVU#ws)

Zitat
http://de.euronews.com/ Im nordspanischen Girona müssen Supermärkte ihre Abfalltonnen verschließen. Damit will man verhindern, dass weggeworfene Lebensmittel entwendet werden. Angesichts der sich verschlechternden Wirtschaftslage in Spanien suchen immer mehr Menschen in Abfalltonnen nach Essbarem: "Es gibt eine große Zahl an Produkten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, die weggeworfen werden, obwohl sie noch gefahrlos konsumiert werden können. Diese Waren sind eine große Hilfe, doch die Regionalregierung, die Caritas und die Sozialämter zögern sehr, sie zu nehmen", sagt Xavier Llompart von der Supermarktkette COMERBAL.

Die Polizei wird die Neuregelung überwachen. Ziel ist es aber vor allem, Menschen zu identifizieren, die nach Lebensmitteln suchen. Sie sollen an soziale Einrichtungen vermittelt werden. Katalonien hat Zentren eingerichtet, in denen Bedürftige verpflegt werden und Lebensmittelkörbe erhalten können.

Die Regionalregierung begrüßt die von der Stadt Girona getroffenen Maßnahme, ,,wegen der Gesundheitsrisiken und der sozialen Probleme, die mit weggeworfenen Lebensmitteln verbunden sind".
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: counselor am 15:34:03 Fr. 10.August 2012
10.08.12 - Spanische Bergarbeiterfrauen auf der Straße

Gestern haben die spanischen Bergarbeiterfrauen in Mieres einen nächtlichen Protestmarsch organisiert, um gegen die Nichterfüllung von Zusagen zum Bergbau durch die Regierung zu protestieren. Der Aufruf der Frauen hat auch eine Kampagne zur Sammlung von Lebensmitteln und Schulmaterial gestartet, um die Familien der Bergleute zu unterstützen, die im Streik waren. Auf Märkten wollen die Frauen T-Shirts, Mützen und Abzeichen verkaufen, um eine "Widerstandskasse" aufzubauen.

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw32/10.08.12-spanische-bergarbeiterfrauen-auf-der-strasse)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 21:53:39 Fr. 10.August 2012
Zitat
Republik statt Madrid

Nicht einmal ein Jahr nach den letzten Wahlen und trotz einer komfortablen Parlamentsmehrheit erscheint ein Sturz der spanischen Regierung um Ministerpräsident Mariano Rajoy nicht mehr ausgeschlossen.

Für den 15. September rufen die spanischen Gewerkschaften zusammen mit unzähligen sozialen Organisationen zu einem »Marsch auf Madrid« auf, zu dem Hunderttausende Menschen erwartet werden.

Zehn Tage später will ein breites Bündnis in Madrid das Parlamentsgebäude umstellen. Die Blockade soll erst dann beendet werden, wenn die Regierung ihren Rücktritt erklärt, so die Ankündigung.

Und für den folgenden Tag haben zumindest die baskischen Gewerkschaften bereits zu einem Generalstreik aufgerufen
.


http://www.jungewelt.de/2012/08-11/066.php (http://www.jungewelt.de/2012/08-11/066.php)


Zitat
... Kulturminister Ferran Mascarell sprach sich erst vor wenigen Tagen dafür aus, Katalonien als unabhängigen Staat zu konstituieren, und Innenminister Felip Puig wollte am Freitag nicht ausschließen, über das Steuerproblem eine Volksabstimmung durchzuführen und die angestrebte Änderung auch ohne Abkommen mit Madrid umzusetzen.

Das hat die Regierungskoalition in Barcelona, die bislang aus der bürgerlich-nationalistischen CiU und der auch in Madrid regierenden PP besteht, vor eine Zerreißprobe gestellt.

Spekuliert wird über einen Koalitionsbruch noch im September. Dann könnte die CiU die Republikanische Linke (ERC) ins Boot holen. Deren Parteichef Oriol Junqueras propagiert ganz offen eine unabhängige Republik Katalonien.


Visca Catalunya!  ;)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: xyu am 23:18:30 Do. 23.August 2012
Zitat»Die Bewegung ist schwächer, aber inhaltlich schärfer«

Mitglieder der andalusischen Gewerkschaft Sindicato de Trabajadores (SAT) machten vor kurzem durch die Aneignung von Lebensmitteln in spanischen Supermärkten und Besetzungen von brachliegendem Land international auf sich aufmerksam (Jungle World 33/2012). Die Jungle World sprach mit Miguel Sanz Alcántara über die Reaktionen auf die Aktionen und über gewerkschaftliche Organisierung in Spanien und Europa. Er ist Koordinator der SAT in Sevilla.

Interview: Peter Nowak

Landbesetzungen und Aneignungen in Supermärkten gehören nicht zu den klassischen Gewerkschaftsaktivitäten. Warum greift die SAT zu solchen Mitteln?

Beide Aktionen müssen getrennt voneinander diskutiert werden. Landbesetzungen gehören seit ihrer Gründung am 23. September 2007 zu den Aktionsformen unserer Gewerkschaft. Eine ihrer Vorgängerinnen war die andalusische Landarbeitergewerkschaft Sindicato de Obreros de Campo (SOC). Sie ist 1977 kurz nach dem Ende des Franco-Regimes entstanden. Dort waren neben einer maoistischen Strömung auch Teile der christlichen Linken aktiv. Schwerpunkt der SOC war die Organisierung der andalusischen Landarbeiter. Sie stützte sich dabei auf Erfahrungen, wie sie im Franco-Faschismus mit den illegalen comisiones jornaleras (Ausschüsse von Tagelöhnerinnen und Tagelöhnern) gemacht wurden. Dabei standen Landbesetzungen mit der Forderung nach einer Neuaufteilung des Bodens unter der bäuerlichen Bevölkerung im Mittelpunkt der Gewerkschaftsarbeit.
Miguel Sanz Alcántara, andalusischer Gewerkschafter
Miguel Sanz Alcántara, andalusischer Gewerkschafter (Foto: Grupo de comunicación SAT Sevilla)

Ist die Kollektivierung von Lebensmitteln eine neue Aktionsform?

Wir haben die Lebensmittel aus den Supermärkten geholt und unter den Erwerbslosen verteilt, um Druck auf die Regierung auszuüben. Sie muss sicherstellen, dass die Grundbedürfnisse der Mehrheit der Bevölkerung befriedigt werden. Es ist natürlich nicht möglich, mit 20 Einkaufswägen voller Lebensmittel die Folgen der Wirtschafskrise zu lindern. Aber wir wollten deutlich machen, dass in der Krise viele Menschen Not leiden. Sie müssen entscheiden, ob sie ihr geringes Einkommen für die Begleichung der Stromrechnung oder für Lebensmittel ausgeben, während die großen Unternehmen mit Millionen subventioniert werden.

Hat die Umverteilungsaktion nicht auch viel Zuspruch in autonomen und anarchistischen Kreisen gefunden?

Es gab viel Zustimmung und auch Nachfolgeaktionen. Aber nicht alle waren im Sinne unserer Gewerkschaft. So hat eine Gruppe andalusischer Jugendlicher mit Bezug auf uns eine Aktion in einem Supermarkt durchgeführt, sich dabei aber vor allem auf alkoholische Getränke beschränkt. Davon hat sich die SAT distanziert.

Nach der Aktion gab es in Spanien eine heftige Debatte über deren Legitimität. Befürchten Sie weitere Repressionen gegen ihre Gewerkschaft?

Die SAT wird von der Justiz seit langem ökonomisch in Bedrängnis gebracht. Wegen verschiedener Besetzungsaktionen musste unsere Gewerkschaft insgesamt 400 000 Euro Strafe zahlen. Weitere Repressalien gegen die SAT sind durchaus wahrscheinlich, aber wir fürchten uns nicht davor. Schließlich haben sie in der Vergangenheit unserer Gewerkschaft Sympathie eingebracht. Mittlerweile hat die SAT auch eine europaweite Spendenaktion initiiert. Die Kontodaten finden sich auf unserer Website (»Llamamiento urgente de solidaridad«).

Wie sieht es mit der Solidarität der anderen spanischen Gewerkschaften aus?

Im Unterschied zu den großen Gewerkschaften UGT und CCOO, die viele öffentliche Gelder zur Verfügung haben, kann unsere Gewerkschaft ausschließlich auf Eigenmittel zurückgreifen. An der Basis gibt es immer wieder Zusammenarbeit bei Streiks und sozialen Auseinandersetzungen. Aber die großen Gewerkschaften sehen uns als Konkurrenz und haben natürlich kein Interesse daran, dass wir an Einfluss gewinnen. So wird SAT-Mitgliedern auf Demonstrationen das Rede­recht verweigert. Wir sehen unsere Rolle vor allem darin, Druck von unten auch auf die großen Gewerkschaften auszuüben, damit sie eine kämpferische Politik machen und die Linie der Sozialpartnerschaft aufgeben.

Wie ist die Zusammenarbeit mit den in Spanien traditionell starken anarchosyndikalistischen Gewerkschaften?

Wir haben gute Kontakte zu den anarchosyndikalistischen Basisgewerkschaften in konkreten Auseinandersetzungen. Sie versuchen ebenso wie die CCOO, verstärkt Menschen mit prekären Jobs im wachsenden Dienstleistungssektor zu organisieren. Allerdings haben wir als SAT aufgrund unserer Geschichte eine Struktur, die es uns einfacher macht, diese Beschäftigten zu organisieren.

Hat es die SAT aufgegeben, sich auf die Organisierung der Landarbeiter zu konzentrieren?

Für uns sind beide Sektoren wichtig. Wir haben natürlich auf die ökonomischen Veränderungen reagiert. Während Ende der siebziger Jahre der Agrarsektor dominierte, ist in den letzten beiden Jahrzehnten der Dienstleistungssektor in den Städten kontinuierlich gewachsen. Die Beschäftigten sind oft junge Menschen, die die Dörfer in der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen verlassen. Doch sie finden nur extrem prekäre Arbeitsplätze. Wir können unserer Erfahrung bei der Organisierung der Landarbeiter nutzen, wenn wir gewerkschaftliche Strukturen im Dienstleistungssektor aufbauen.

Vor einigen Jahren entstand in Spanien die »Euromayday«-Bewegung, die gezielt Prekäre aus dem Dienstleistungsbereich organisierte und auch in Deutschland bekannt wurde. Mittlerweile ist es um sie ruhig geworden. War die SAT daran beteiligt?

Die SAT hat dort von Anfang an mit anderen außerparlamentarischen Linken zusammengearbeitet. Auch in Spanien war die Bewegung nur für einige Jahre erfolgreich. Trotzdem sehen wir die Erfahrungen sehr positiv. Wir haben in der »May­day«-Bewegung viel darüber gelernt, wie sich Prekäre im Dienstleistungssektor wehren und organisieren können. Dabei sehen wir die Bewegung in einem größeren Zusammenhang der Neuorientierung einer außerparlamentarischen Linken, die weder in politischen Parteien noch in den bisherigen Gewerkschaften organisiert war und die auch eine Distanz zur anarchosyndikalistischen Bewegung hat. Hier spielte der Zapatismus in den neunziger Jahren eine große Rolle. Später kamen die theoretischen Schriften von Antoni Negri und Michael Hardt hinzu. Vor allem ihr Buch »Empire« hatte einen großen Einfluss auf diese außerparlamentarische Linke und die in Spanien starke globalisierungskritische Bewegung. Diese Vorstellungen gerieten 2003 mit dem Krieg gegen den Irak in eine Krise. Schließlich lautet die zentrale These in »Empire«, dass die Nationalstaaten und der klassische Imperialismus am Ende sind. Viele Aktivisten sahen diese These durch den Krieg gegen den Irak in Frage gestellt. Zudem verlor Negri in großen Teilen der außerparlamentarischen Bewegung an Sympathie, weil er sich hinter die EU in ihrer gegenwärtigen Form stellte. Viele Aktivisten aus diesen Bewegungen der vergangenen Jahre sind jetzt bei der SAT aktiv.

Mit der Bewegung der »Empörten«, die im vorigen Jahr von Spanien auch auf andere Länder übergriff, scheint eine neue außerparlamentarische Bewegung schon wieder Geschichte. Könnte die SAT davon profitieren?

Die Bewegung der »Empörten« hat zu einer Stärkung der Basisgewerkschaften geführt. Viele Aktivisten arbeiten jetzt bei der SAT mit. Dabei war in wenigen Monaten ein inhaltlicher Wandel zu beobachten. Die »Empörten« wandten sich in ihrer Gründungsphase pauschal gegen alle Organisationen. Deshalb durften auch SAT-Mitglieder dort nicht ihre Flugblätter verteilen. Doch nach einigen Monaten begannen die Aktivisten zu unterscheiden zwischen Organisationen, die den Kapitalismus verteidigen oder reformieren wollten, und solchen, die ihn bekämpfen. Die Bewegung ist schwächer, aber inhaltlich schärfer geworden. Die letzten großen gewerkschaftlichen Mobilisierungen wären ohne sie nicht denkbar gewesen. Dabei ist vor allem der landesweite Generalstreik am 29. März dieses Jahres zu nennen.

War das eine einmalige Aktion, oder sind weitere geplant?

Der Erfolg des 29. März bestand darin, dass die Auseinandersetzungen auf einem hohen Niveau geführt wurden und die Streikbeteiligung sehr groß war. Aber mit einem eintägigen Generalstreik, wie er von den großen Gewerkschaften propagiert wird, ist es natürlich nicht getan. Auch nach dem 29. März gingen die Auseinandersetzungen in ganz Spanien weiter. Dazu gehören Landbesetzungen und Lebensmittelaneignungen in Andalusien, aber auch Aktionen wie der Bergarbeiterstreik in Andalusien, der durch den Marsch der Beschäftigten nach Madrid im ganzen Land ein großes Echo fand. Zurzeit laufen die Vorbreitungen für einen Aktionstag am 15. September auf Hochtouren. Zudem gibt es Überlegungen, Mitte Oktober einen gemeinsamen, gleichzeitigen Streik von Beschäftigten in Spanien, Italien und Griechenland zu organisieren. Wir wissen nicht, ob er zustande kommt. Er hätte aber für eine europaweite Organisierung gegen die Krisenfolgen eine große Bedeutung.
Quelle: http://jungle-world.com/artikel/2012/34/46112.html (http://jungle-world.com/artikel/2012/34/46112.html)



ebenfalls wert zu lesen: "Spanien: Wie können die Arbeiter angesichts einer Wirtschaft, die am Boden liegt, reagieren?"
ZitatDie sozialen Bewegungen, die 2011 stattgefunden haben, waren für die Arbeiterklasse eine wichtige Erfahrung – mit ihrer internationalen Ausbreitung, der Besitznahme der Straßen und Plätze, den Versammlungen im Zentrum der Bewegung, wo lebendige Debatten geführt wurden (vgl. 2011: Von der Empörung zur Hoffnung in Weltrevolution Nr. 171). In Spanien gab es massive Mobilisierungen im Bildungswesen in Madrid und Barcelona, im Gesundheitswesen in Barcelona wie auch unter der Jugend in Valencia. Der Gewerkschaftsstreik vom 29. März und der Bergarbeiterstreik sind auch wichtige Erfahrungen, über die wir nachdenken sollten.
Unsere Genoss_innen in Spanien haben festgestellt, dass nach all diesen Erfahrungen in der Bewegung ein Gefühl der Prüfung aufgekommen ist – Prüfung ihrer Schwächen und der Schwierigkeit, einen Kampf zu entfalten, welcher der Ernsthaftigkeit der Lage und der Stärke der Angriffe entspricht. Dieser Prozess der Hinterfragung ist absolut wesentlich, ein lebendiger Beitrag für die Entwicklung eines Verständnisses in der Arbeiterklasse, das den Boden vorbereitet für eine Antwort, die einerseits von einer breiteren Bewegung kommen und andererseits tiefer gehen wird bei der Infragestellung des Kapitalismus insgesamt.
gesamter artikel unter http://de.internationalism.org/Weltrevolution173_spanienbilanz (http://de.internationalism.org/Weltrevolution173_spanienbilanz)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: xyu am 16:00:30 Sa. 25.August 2012
ZitatWo wird das enden? Wie können wir antworten?


Erhöhung der Mehrwertsteuer, Kürzung der Löhne der Staatsangestellten, Streichung von Arbeitslosenunterstützungen, Massenentlassungen im öffentlichen Dienst ...

Wo wird das enden? Wie können wir antworten?

1984 setzte die damalige Regierung der PSOE (Sozialistische Partei) die erste Arbeitsmarkt-Reform durch. Vor kaum drei Monaten hat die jetzige PP-Regierung (des rechten Partido Popular) mit der Umsetzung der schwersten Arbeits-Reformen begonnen, die es bisher je gegeben hat. 1985 setzte die PSOE-Regierung die erste Renten-Reform durch; im Jahr 2011 kam es zu einer weiteren. Wann wird die nächste folgen? In den letzten 30 Jahren haben sich die Lebensbedingungen für die Arbeiter allmählich verschlechtert, aber seit 2010 hat sich der Rhythmus der Verschlechterungen gewaltig beschleunigt, und mit den neuen Maßnahmen der PP-Regierung werden Stufen erreicht, die leider noch nichts sind im Vergleich zu den Angriffen, die uns erwarten. Es gab aber zudem eine Verschärfung der Polizeirepression: Gewalt gegen die Studenten in Valencia im vergangenen Februar; Knüppel gegen die Bergarbeiter; der Einsatz von Gummischrot, der unter anderem bei einem Mädchen zu einem riesigen Bluterguss am Rücken führte; die Schließung des Kongresses durch die Polizei angesichts der spontanen Demonstrationen, die in der ersten Juli-Hälfte ausgebrochen sind ...
Wir, die UNGEHEURE MEHRHEIT, nicht nur ausgebeutet und unterdrückt, sondern auch empört, wir Arbeiter_innen des öffentlichen und des privaten Sektors, Arbeitslose, Student_innen, Rentner_innen, Einwanderer_innen... wir haben eine Menge Fragen zu allem, was da passiert.

Wir müssen diese Fragen gemeinsam auf den Straßen und Plätzen stellen, an den Arbeitsplätzen, um zusammen Antworten zu finden – um eine massenhafte, überzeugende und nachhaltige Antwort zu geben.

Der Zusammenbruch des Kapitalismus

Die Regierungen wechseln sich ab, aber die Krise wird immer schlimmer, und wir werden je länger je härter getroffen. Jedes Gipfeltreffen der EU, der G20 usw. wird dargestellt als die ,,endgültige Lösung"... und schon am Tag darauf entpuppt sie sich als Totalausfall. Sie sagen uns, dass

die Einschnitte nötig seien, um die Risiken für die bedrohte Wirtschaft zu verringern, und am Tag darauf sehen wir, dass das genaue Gegenteil wahr ist. Nach so vielen Einschnitten in unseren Lebensstandard bekennt der IMF, dass wir bis 2025 (!) zu warten haben werden, um wieder den

Lebensstandard von 2007 zu erreichen. Die Krise rückt unerbittlich und unaufhaltsam vor und lässt in ihrem Kielwasser Millionen von zerstörten Existenzen zurück.

Natürlich sind einige Länder besser dran als andere, aber wir müssen die Welt als Ganzes betrachten. Das Problem ist nicht begrenzt auf Spanien, Griechenland oder Italien, noch kann es reduziert werden auf eine ,,Euro-Krise". Deutschland ist am Rande der Rezession und hat 7 Millionen Mini-Jobs (mit Löhnen von 400 Euro pro Monat). In den USA steigt die Arbeitslosigkeit mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Zahl der Wohnungsräumungen. In China hat sich das Wirtschaftswachstum während nun schon 7 Monaten verlangsamt trotz der wahnsinnigen Immobilien-Blase, die dazu geführt hat, dass allein in Peking 2 Millionen Wohnungen leer stehen.

Wir erleben am eigenen Leib die weltweite und historische Krise des kapitalistischen Systems, zu dem alle Staaten gehören – unabhängig von deren offizieller Ideologie, ob sie sich ,,kommunistisch" nennen wie China oder Kuba, ,,sozialistisch" wie Frankreich, ,,demokratisch" wie die USA, ,,liberal" wie Spanien und Deutschland oder ob sie sich auf den ,,Sozialismus des 21. Jahrhunderts" berufen wie Ecuador oder Venezuela.

Der Kapitalismus hat den Weltmarkt geschaffen, aber vor bald 100 Jahren hat er sich in ein reaktionäres System verwandelt, das die Menschheit in die schlimmste Barbarei geführt hat: zwei Weltkriege, unzählige regionale Kriege, die Zerstörung der Umwelt ... und während es Momente eines künstlichen Wirtschaftswachstums gegeben hat, auf der Grundlage von Spekulation und Blasen aller Art, stürzt es heute und seit 2007 in die schlimmste Krise seiner Geschichte mit der Pleite von Staaten, Firmen und Banken, die sich vor einer ausweglosen Insolvenz befinden. Das Ergebnis eines solchen Debakels ist eine gigantische menschliche Katastrophe. Während sich die Hungersnot und die Armut in Afrika, Asien und Lateinamerika ausbreiten, verlieren in den sogenannten reichen Ländern Millionen von Menschen ihre Jobs, Hunderttausende werden aus ihren Häusern vertrieben und die

Mehrheit der Lohnarbeitenden weiß nicht, wie sie es bis zum Monatsende schaffen soll mit den steigenden Kosten und der geringeren Verfügbarkeit von sozialen Dienstleistungen, so dass das Leben je länger je prekärer wird, und dazu kommt schließlich das erdrückende Gewicht der direkten und indirekten Steuern.

Der demokratische Staat ist die Diktatur der kapitalistischen Klasse

Der Kapitalismus teilt die Gesellschaft in zwei Pole: den Minderheitspol der kapitalistischen Klasse, die alles besitzt und nichts produziert; und den Mehrheitspol der ausgebeuteten Klassen, die alles produzieren und immer weniger davon erhalten.

Die kapitalistischen Klasse, dieses 1% der Bevölkerung, wie die Occupy-Bewegung in den USA gesagt hat, tritt immer korrupter, arroganter und beleidigender auf. Sie häuft schamlos Reichtum an; sie zeigt sich ganz gefühllos gegen das Leiden der Mehrheit; und überall, wo es nötig zu sein scheint, lässt sie ihr politisches Personal Kürzungen und Sparmaßnahmen umsetzen. Warum denn kann sie trotz der großen Bewegungen der sozialen Empörung, die sich 2011 entfaltet haben (in Spanien, Griechenland, den USA, Ägypten, Chile, etc.), immer noch eine Politik gegen die Interessen der Mehrheit durchziehen? Warum ist unser Kampf trotz der wertvollen Erfahrungen, die er uns gebracht hat, bei Weitem ungenügend gemessen an dem, was erforderlich wäre?

Eine erste Antwort liegt im Betrug des demokratischen Staates. Dieser stellt sich dar als ,,Ausdruck aller Bürger", aber in Wirklichkeit ist er das ausschließliche und ausschließende Organ der kapitalistischen Klasse. Er dient völlig deren Interessen und kann sich auf zwei Hände verlassen: die Rechte bestehend aus Polizei, Gefängnissen, Gerichten, Gesetzen, Bürokratie, die es in Bewegung setzt, um uns zu unterdrücken und jeden Versuch des Aufstands niederzuschlagen. Und die Linke bestehend aus den politischen Parteien mit allen möglichen Ideologien, den scheinbar unabhängigen Gewerkschaften und verschiedensten Institutionen, die angeblich den sozialen Zusammenhalt zu unserem Wohl schützen sollen ... – eine ganzes Arsenal, das uns Luftschlösser malt, damit wir uns täuschen, spalten und demoralisieren lassen.

Was haben uns all die Wahlen alle vier Jahre gebracht? Haben die Regierungen je ihre Wahlversprechen gehalten? Welches immer auch ihre Ideologie war: Auf wessen Seite standen sie? Auf derjenigen ihrer Wähler_innen oder auf derjenigen des Kapitals? Was haben all die Reformen und Änderungen gebracht, die bei der Bildung, der sozialen Sicherheit, in der Wirtschaft, der Politik, etc. umgesetzt wurden? Waren sie nicht ein großer Betrug im Stile: ,,Alles muss sich ändern, damit alles beim Alten bleibt"? Wie die Bewegung des 15. Mai (15M) seinerzeit sagte: ,,Sie nennen es Demokratie, und sie ist es nicht – es ist eine Diktatur, und wir sehen sie nicht".

Angesichts der weltweiten Elends: Weltrevolution gegen das Elend!

Der Kapitalismus führt zum verallgemeinerten Elend. Aber wir sollten im Elend nicht nur das Elend sehen! In diesem System befindet sich die wichtigste ausgebeutete Klasse, das Proletariat, die mit ihrer assoziierten Arbeit – die nicht beschränkt ist auf Industrie und Landwirtschaft, sondern die Arbeit in der Bildung, Gesundheit, im öffentlichen Dienst usw. mitumfasst – das Funktionieren der ganzen Gesellschaft gewährleistet. Deshalb hat diese Klasse die Fähigkeit, die kapitalistische Maschine zu lähmen und öffnet die Tür zur Schaffung einer Gesellschaft, wo das Leben nicht auf dem Altar des kapitalistischen Profits geopfert wird, wo die Wirtschaft der Konkurrenz durch eine Produktion ersetzt wird, die auf Solidarität beruht und der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse dient. Kurz, eine Gesellschaft, welche die Widersprüche, in die der Kapitalismus die Menschheit verwickelt, aufhebt.

Dies ist nicht bloß ein Wunschtraum, sondern die historische und weltweite Erfahrung von 200 Jahren des Kampfes der Arbeiterbewegung, aber das Ziel erscheint noch als weit entfernt und schwierig zu erreichen. Einen Grund dafür haben wir schon erwähnt: Man betrügt uns ständig mit der Illusion des demokratischen Staates. Aber es gibt tieferliegende Gründe: Die Mehrheit der Arbeiter_innen verstehen sich nicht als solche. Wir haben nicht das nötige Selbstvertrauen, um uns als selbständige gesellschaftliche Kraft zu begreifen. Und vor allem die Lebensweise dieser Gesellschaft, die auf der Konkurrenz, auf dem Kampf eines Jeden gegen Jeden beruht, führt uns in die Vereinzelung, jeder für sich, zur Trennung voneinander und zur Konfrontation gegeneinander, statt miteinander.

Das Bewusstsein über diese Probleme, die offene und brüderliche Debatte über sie, die kritische Wiederaneignung der Erfahrung von mehr als zwei Jahrhunderten des Kampfes sind die Mittel, um diese Situation zu überwinden und auf die Angriffe zu reagieren. Am gleichen Tag, als Premierminister Rajoy die neuen Maßnahmen ankündigte (11. Juli), begannen schon Antworten aufzutauchen. Viele Menschen gingen nach Madrid, um ihre Solidarität mit den Bergarbeitern zum Ausdruck zu bringen. Diese Erfahrung der Einheit und Solidarität wurde in den darauf folgenden Tagen konkretisiert mit spontanen Demonstrationen, zu denen über die sozialen Netzwerke aufgerufen wurde. Es war eine Initiative von Beschäftigten im öffentlichen Dienst, außerhalb der Gewerkschaften. Die Frage ist, wie wir weitermachen, wohl wissend, dass der Kampf lang und schwierig sein wird? Hier einige Vorschläge:

Vereinter Kampf: Arbeitslose, Beschäftigte im öffentlichen und privaten Sektor, Lehrlinge und Ausgebildete, Rentner_innen, Student_innen, Einwanderer_innen: Zusammen schaffen wir es. Kein Sektor darf isoliert und abseits stehen bleiben. Angesichts einer Gesellschaft der Spaltung und der Vereinzelung müssen wir die Kraft der Solidarität zeigen.

Offene Vollversammlungen: Das Kapital wird stark bleiben, solange wir alles in den Händen von Berufspolitikern und Spezialisten der gewerkschaftlichen Vertretung lassen, die uns ständig verraten. Vollversammlungen zum kollektiven Nachdenken, für die Diskussion und zum gemeinsamen Entscheid. Damit wir alle Verantwortung übernehmen für die Umsetzung dessen, was wir beschlossen haben; damit wir Freude daran haben, zusammen zu sein; damit wir die Barrieren der Einsamkeit und Isolation durchbrechen und Einfühlungsvermögen und Vertrauen kultivieren können.

Suchen wir die internationale Solidarität: Die Verteidigung der Nation macht aus uns Kanonenfutter für den Krieg, schafft Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, trennt uns und stellt uns gegeneinander. Doch die Arbeiter_innen der ganzen Welt sind die einzigen, denen wir vertrauen können, um die Kraft zu schaffen, die es braucht, um die Angriffe des Kapitals zurück zu schlagen.

Kommen wir zusammen an den Arbeitsplätzen, in den Vierteln, im Internet, in Kollektiven, um über alles nachzudenken, das vor sich geht; organisieren wir Treffen und Debatten, welche die kommenden Kämpfe befruchten und vorbereiten. Es genügt nicht, bloß zu kämpfen! Wir müssen mit dem klarst möglichen Bewusstsein darüber, was passiert, was unsere echten Waffen sind, wer unsere Freunde und wer unsere Feinde sind, kämpfen!

Jede gesellschaftliche Veränderung ist unausweichlich auch eine individuelle Veränderung. Unser Kampf kann sich nicht auf eine einfache Änderung der politischen und wirtschaftlichen Strukturen beschränken. Vielmehr geht es um eine radikale Änderung des gesellschaftlichen Systems und somit unseres eigenen Lebens, unserer Sicht der Dinge, unserer Wünsche. Nur so können wir die nötige Kraft entwickeln, um den unzähligen Fallen zu widerstehen, die man uns in den Weg stellen wird, den physischen und moralische Schlägen, die auf uns niedergehen werden. Es braucht eine Änderung in der Mentalität hin zur Solidarität, zum kollektiven Bewusstsein, die nicht nur der Kitt unsere Einheit sind, sondern das Fundament einer zukünftigen Gesellschaft jenseits der wilden Konkurrenz und der alles durchdringenden Kommerzialisierung in der kapitalistischen Gesellschaft.

Internationale Kommunistische Strömung, 16.07.12

http://de.internationalism.org/node/2305 (http://de.internationalism.org/node/2305)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: counselor am 19:17:27 Sa. 15.September 2012
Großdemo in Madrid gegen spanisches Sparprogramm

Regierung will 102 Milliarden Euro bis 2014 einsparen
AFPAFP – vor 5 Stunden

In Spaniens Hauptstadt Madrid haben zahlreiche Menschen gegen das Sparprogramm der Regierung protestiert. Erwartet wurden zehntausende Teilnehmer. Die konservative Regierung von Mariano Rajoy will im Kampf gegen die Schuldenkrise des Landes bis Ende 2014 insgesamt 102 Milliarden Euro einsparen ...

Quelle: Yahoo! Nachrichten Deutschland (http://de.nachrichten.yahoo.com/zehntausende-spanier-demonstrieren-gegen-sparprogramm-063013143.html)

CGT ruft zum Generalstreik auf
Spanien
Donnerstag, den 13. September 2012 um 16:26 Uhr

Die spanische Alternativgewerkschaft CGT (http://de.wikipedia.org/wiki/Confederaci%C3%B3n_General_del_Trabajo), der rund 100.000 Mitglieder angehören, ruft zu einem landesweiten Generalstreik am 31. Oktober auf. Damit will die Organisation Druck auf die beiden grossen Gewerkschatsverbände CCOO und UGT (http://de.wikipedia.org/wiki/UGT) ausüben, die sich noch nicht entschieden haben, ob sie nach dem Ausstand vom 29. März zu einem weiteren Streik aufrufen wollen ...

Quelle: Red Globe (http://www.redglobe.de/europa/spanien/5470-cgt-ruft-zum-generalstreik-auf)

Über 600.000 Menschen marschierten heute durch Madrid

15.09.12 - Heute fand wieder eine Großdemonstration in Madrid mit landesweiter Beteiligung von vielen Berufsgruppen statt, Bergleute, Feuerwehrleute, Beschäftigte im öffentlichen Dienst, sogar Polizisten marschierten mit. Im Zentrum der Kritik stand die Regierung Rajoy mit ihrem Krisenprogramm. "rf-news" erhielt einen Telefonbericht, der einen ersten Eindruck vermittelte:

"Es war eine unübersehbare Menschenmenge, die sich in acht Sternmärschen auf das Zentrum am Columbusplatz zubewegte. Wir haben nachher erfahren, dass es über 600.000 gewesen sind. Parolen wurden gerufen, wie: 'Schmarotzer sind die, die uns das Brot und die Gesundheit rauben!' oder 'wir wollen nicht den großen Betrug der Banken bezahlen' ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw37/ueber-600.000-menschen-marschierten-heute-durch-madrid)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 19:19:54 Sa. 15.September 2012
ZitatIn der spanischen Hauptstadt demonstrierten Ärzte, Lehrer, Pfleger und Sozialarbeiter auf der Plaza Colon mit Trillerpfeifen und Spruchbändern mit Aufschriften wie ,,Genug" oder ,,Sie treiben das Land in den Ruin". Eine Lehrerin sagte, das Land sei in die 1950er Jahre zurückgefallen, ,,als die Spanier in Deutschland nach Arbeit suchen mussten". Wegen der Kürzungen habe die Hälfte ihrer Schüler den Unterricht ohne Lehrbücher beginnen müssen. Ein Arzt berichtete von Einkommenseinbußen von 30 Prozent.

Die Veranstalter gaben an, dass mehrere hunderttausend Menschen an der Großkundgebung teilgenommen hätten. Die Regierungsvertretung in Madrid sprach dagegen von höchstens 65.000 Demonstranten. Die Kundgebung verlief nach Angaben der Behörden ohne nennenswerte Zwischenfälle. Sondereinheiten der Polizei hinderten eine Gruppe von Protestierern allerdings daran, zum nahegelegen Sitz der regierenden Volkspartei vorzurücken.

Zu der Kundgebung unter dem Motto ,,Sie wollen unser Land ruinieren. Das müssen wir verhindern!" hatten rund 150 Organisationen aufgerufen. Sie fordern ein Referendum über die in den vergangenen Monaten beschlossenen Sparmaßnahmen. Der konservativen Regierung werfen sie vor, mit diesen ,,antisozialen und autoritären" Maßnahmen alle Wahlversprechen gebrochen zu haben.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/in-madrid-zehntausende-spanier-protestieren-gegen-spardiktat/7138590.html (http://www.handelsblatt.com/politik/international/in-madrid-zehntausende-spanier-protestieren-gegen-spardiktat/7138590.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 19:25:56 Sa. 15.September 2012
Zitat von: Kuddel am 19:19:54 Sa. 15.September 2012
ZitatIn der spanischen Hauptstadt demonstrierten Ärzte, Lehrer, Pfleger und Sozialarbeiter auf der Plaza Colon mit Trillerpfeifen und Spruchbändern mit Aufschriften wie ,,Genug" oder ,,Sie treiben das Land in den Ruin". Eine Lehrerin sagte, das Land sei in die 1950er Jahre zurückgefallen, ,,als die Spanier in Deutschland nach Arbeit suchen mussten". Wegen der Kürzungen habe die Hälfte ihrer Schüler den Unterricht ohne Lehrbücher beginnen müssen. Ein Arzt berichtete von Einkommenseinbußen von 30 Prozent.

Die Veranstalter gaben an, dass mehrere hunderttausend Menschen an der Großkundgebung teilgenommen hätten. Die Regierungsvertretung in Madrid sprach dagegen von höchstens 65.000 Demonstranten. Die Kundgebung verlief nach Angaben der Behörden ohne nennenswerte Zwischenfälle. Sondereinheiten der Polizei hinderten eine Gruppe von Protestierern allerdings daran, zum nahegelegen Sitz der regierenden Volkspartei vorzurücken.

Zu der Kundgebung unter dem Motto ,,Sie wollen unser Land ruinieren. Das müssen wir verhindern!" hatten rund 150 Organisationen aufgerufen. Sie fordern ein Referendum über die in den vergangenen Monaten beschlossenen Sparmaßnahmen. Der konservativen Regierung werfen sie vor, mit diesen ,,antisozialen und autoritären" Maßnahmen alle Wahlversprechen gebrochen zu haben.

http://www.handelsblatt.com/politik/international/in-madrid-zehntausende-spanier-protestieren-gegen-spardiktat/7138590.html (http://www.handelsblatt.com/politik/international/in-madrid-zehntausende-spanier-protestieren-gegen-spardiktat/7138590.html)


Starke Worte und auch wenn man es nicht richtig versteht, es reicht, die Gesichter anzusehen:

http://elpais.com/elpais/2012/09/11/videos/1347385138_058268.html (http://elpais.com/elpais/2012/09/11/videos/1347385138_058268.html)

http://politica.elpais.com/politica/2012/09/15/actualidad/1347711698_009847.html (http://politica.elpais.com/politica/2012/09/15/actualidad/1347711698_009847.html)


Und starke Fotos:

http://politica.elpais.com/politica/2012/09/15/album/1347702523_593056.html#1347702523_593056_1347702854 (http://politica.elpais.com/politica/2012/09/15/album/1347702523_593056.html#1347702523_593056_1347702854)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 17:20:24 Mo. 17.September 2012
ZitatStreiks legen öffentlichen Verkehr in Madrid lahm

Staus und Verspätungen in Spanien: Die Gewerkschaften befürchten eine Bahn-Privatisierung und den Verlust Tausender Arbeitsplätze


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimages.derstandard.at%2Ft%2F12%2F2012%2F09%2F17%2F1347506157777.jpg&hash=6f17ee8bdc1c06f3703ba13760dc8829caa39f41)

Madrid - Eine Reihe von Eisenbahn-, U-Bahn- und Bus-Streiks haben am Montag den öffentlichen Verkehr in Spanien teilweise lahmgelegt. Auf den Zufahrtstraßen zu Madrid und Barcelona bildeten sich kilometerlange Staus, weil viele Menschen mit dem Auto zur Arbeit fuhren. Bei der U-Bahn in beiden Großstädten kam es zu erheblichen Verspätungen.

Die spanischen Bahnangestellten streiken 24 Stunden aus Protest gegen die von der Regierung angekündigte Liberalisierung des Personenverkehrs und die Aufteilung der Eisenbahngesellschaft Renfe in vier Unternehmen. Die Gewerkschaften befürchten eine Privatisierung und den Verlust Tausender Arbeitsplätze.

Die Angestellten der U-Bahn in Madrid und Barcelona legen die Arbeit morgens und nachmittags jeweils vier Stunden nieder. Sie protestieren gegen eine Verletzung des Tarifvertrags, Lohnkürzungen und eine "exzessive" Anhebung der Fahrkartenpreise.

In Madrid sind weitere U-Bahn-Streiks am 21. und 28. September sowie am 1. Oktober geplant. Nach Angaben der Gewerkschaften wurde der Streikaufruf sowohl in Madrid als auch in Barcelona von nahezu 100 Prozent der Beschäftigten befolgt. In der Hauptstadt Kataloniens wurde außerdem der öffentliche Busverkehr bestreikt.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 18:44:15 Mo. 17.September 2012
Spanische Bahnangestellte streiken (http://www.youtube.com/watch?v=V2MYgqvowWU#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: counselor am 02:19:51 Di. 18.September 2012
Hunderttausende bei Demonstrationen in Portugal und Spanien

17.09.12 - Am Samstag fanden in Portugal die größten Proteste seit der "Nelkenrevolution" von 1974 statt. In 40 Städten gingen bis zu einer Million Menschen - jeder zehnte Einwohner - auf die Straße. Sie protestierten gegen das von der Troika aus IWF, EU und EZB diktierte erneute Krisenprogramm. Es sieht unter anderem die Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge der Arbeiter und Angestellten von 11 auf 18 Prozent der Löhne und Gehälter vor, wodurch die Nettolöhne um weitere 7 Prozent gekürzt werden. Gleichzeitig soll der Anteil der Unternehmerbeiträge von bisher 23,75 auf 18 Prozent sinken. In Lissabon stand auf dem Haupttransparent: "Zum Teufel mit der Troika - Wir wollen unser Leben!" ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw38/17.09.12-portugal-hunderttausende-gegen-troika-auf-der-strasse)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 08:48:22 Di. 25.September 2012
Zitat
25-S Ocupa el congreso


Während es in dieser Woche in mehreren Ländern zu seit langem geplanten Großdemonstrationen kommt, spitzt sich auch die Krise in der Eurozone weiter dramatisch zu.

Den Anfang macht am Dienstag, den 25. September, Spanien, wo die Plattform "En pie" (was soviel wie 'auf den Beinen' oder 'aufrecht bleiben' bedeutet) zu zivilem Ungehorsam aufruft. Durch eine massenhafte Umzingelung des spanischen Parlaments soll der Rücktritt der Regierung und die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung erreicht werden.

In der Plattform sind große Teile der 15M-Bewegung aktiv, auch wenn der Aufruf nicht von der gesamten Bewegung getragen wird. Wer spanisch kann, der kann sich auf der Seite der Plattform über die Ziele der Bewegung informieren: http://plataformaenpie.wordpress.com (http://plataformaenpie.wordpress.com)

Das Manifest der Plattform ist mittlerweile auch auf deutsch übersetzt und hier zu finden:
http://netzwerk99.mixxt.de/networks/news/news.46068 (http://netzwerk99.mixxt.de/networks/news/news.46068)

Die spanischen AktivistInnen, die die Umzingelung des Parlaments planen, sind bereits im Vorfeld einer großen Kriminalisierungs- und Einschüchterungswelle ausgesetzt. Bei der großen Demo in Madrid am  Samstag vor einer Woche wurde AktivistInnen, die dort mit einem Transparent mitliefen, mit dem sie auf die am Dienstag geplante Parlamentsumzingelung hinwiesen, von der Polizei hart zugesetzt. Mit brutaler Gewalt wurde erst ihr Transparenz konfisziert und anschließend mehrere von ihnen verhaftet.

Hier gibt es ein Video davon:
www.youtube.com/watch?v=I453-NE2cjE&feature=youtube_gdata_player (http://www.youtube.com/watch?v=I453-NE2cjE&feature=youtube_gdata_player)>

Die Madrider Stadtregierung wirft den Organisatoren vor, einen Putsch zu planen, obwohl diese immer wieder betonen, dass es sich bei ihrer Umzingelung um einen symbolischen Akt handle und man die Abgeordneten nicht in ihrer Arbeit behindern wolle.

Selbst vor der Verleumdung, dass unter den Organisatoren Rechtsradikale seien, schreckte die Sprecherin der Stadtregierung nicht zurück. Sie macht auch öffentlich, dass die Stadt schwarze Listen führe, auf der mittlerweile zwischen 800 und 1.000 Namen derjenigen verzeichnet seien, die man für die geplanten Vorfälle als Drahtzieher verantwortlich mache.

Sowohl diesen als auch letzten Sonntag hatten öffentlich abgehaltene Vorbereitungstreffen Besuch von der Polizei bekommen, die die Personalien aller Anwesenden erfasste. Selbst Journalisten wurden erfasst. Als Vorwand diente der Vorwurf, dass es sich um unerlaubte Versammlungen handeln würde, da öffentliche Versammlungen mit mehr als 20 Personen vorher angemeldet werden müssten.

Ein echter Putsch droht hingegen diese Woche von ganz anderer Seite....


Quelle: Umfairteilen-Bündnis Köln



Es geht sehr aufschlussreich weiter bei: www.scharf-links.de (http://www.scharf-links.de)  >  "Klassenkampf und Krise in der Eurozone von  Montag, 24. September 2012"

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 19:39:31 Di. 25.September 2012
http://www.rtve.es/noticias/directo2/ (http://www.rtve.es/noticias/directo2/)


Anti-austerity violence: Video of riot police clashing with protesters in Madrid (http://www.youtube.com/watch?v=CDcRpCHfRgs#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 08:01:17 Mi. 26.September 2012
Zitat
Madrid aktuell: 1.400 Polizisten schützen die Volksvertreter vor dem Volk Sep25 (von uhupardo)

In Spanien wird es jeden Tag schwieriger, mehr Demonstranten aufzubieten als die Polizei Polizisten! In diesen Minuten beschützen 1.400 bewaffnete Uniformierte die Volksvertreter vor dem Volk, das Parlament vor seinen Wählern, die Abgeordneten vor dem Souverän – alles "im Namen des Volkes", was sonst?!  

Die Generalsekretärin von Rajoys Partido Popular entblödet sich nicht, angesichts einer Demonstration nahe des Parlaments von einem "Staatsstreich" zu reden.  Wie viel Angst kann man haben, wie dumm kann man sein, um sich so zu äussern?

Wie viel Angst kann eine Regierung haben, die heute Polizisten in etliche in Madrid ankommende Busse schickt, um jedem einzelnen Passagier die Personendaten abzufordern und sie zu registrieren?  "Vorsichtshalber, falls später etwas passiert", na sicher, was denn sonst.  

Aus Granada, Valladolid oder Bilbao sind sie heute angereist, um den Senado de Diputados, das Parlament Spaniens zu umringen. Viele Stunden im Bus haben sie verbracht, um symbolisch zu verdeutlichen, dass sie die Politiker nicht mehr für legitime Volksvertreter halten sondern für geknebelte Lobbyvertreter, die ihre Interessen auf dem Rücken des Volkes austoben. "Wenn sie nicht operativ sind und nichts lösen können, sollen sie einfach abhauen, die Politiker", sagt ein Demonstrant.


weiter: http://uhupardo.wordpress.com/2012/09/25/madrid-aktuell-1-400-polizisten-schutzen-die-volksvertreter-vor-dem-volk/ (http://uhupardo.wordpress.com/2012/09/25/madrid-aktuell-1-400-polizisten-schutzen-die-volksvertreter-vor-dem-volk/)


Fotos: http://politica.elpais.com/politica/2012/09/25/album/1348574023_950325.html#1348574023_950325_1348599770 (http://politica.elpais.com/politica/2012/09/25/album/1348574023_950325.html#1348574023_950325_1348599770)


Video: http://politica.elpais.com/politica/2012/09/25/videos/1348598774_223764.html (http://politica.elpais.com/politica/2012/09/25/videos/1348598774_223764.html)


Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 13:57:03 Mi. 26.September 2012
Tausende, die in Sprechchören immer wieder "Revolution!" riefen!
War schon beeindruckend!
Erinnert mich ein bißchen an den Vorabend der Spanischen Republik. (Zumiindest was ich so aus Büchern und Filmen weiß. Ich war ja nicht selber dabei! ;D)

Die taggeschau endblödet sich mal wieder nicht von 3000 Demonstranten zu faseln!
Wie viele es wirklich waren, weiß ich auch nicht, aber auf den Bildern und Filmen sehe ich deutlich mehr als 3000!

Weiß jemand was die Rot Gelb Blaue- Fahne bedeutet, die da einige geschwenkt haben?
Die von Katalonien oder dem Baskenland ist das nicht!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: xyu am 15:46:44 Mi. 26.September 2012
Zitat von: Rudolf Rocker am 13:57:03 Mi. 26.September 2012

Weiß jemand was die Rot Gelb Blaue- Fahne bedeutet, die da einige geschwenkt haben?
Die von Katalonien oder dem Baskenland ist das nicht!

das ist die fahne der 2. spanischen republik (1931 bis 1939), siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Spaniens (http://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Spaniens)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:58:30 Mi. 26.September 2012
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww7.pic-upload.de%2F26.09.12%2Fou3kulfc4l9h.png&hash=421211d2feb0440d164e182aa1aae84dab77abc9) (http://www.pic-upload.de/view-16200959/800px-Flag_of_the_International_Brigades.svg.png.html)

Meine Fresse!
Die Fahne habe ich sogar in meinem Bilderordner!
Und ich dachte immer das wäre Lila und nicht Blau!! ;D ;D
Danke xyu!

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: MizuNoOto am 13:12:55 Do. 27.September 2012
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fpolitica.elpais.com%2Fpolitica%2Fimagenes%2F2012%2F09%2F25%2Falbum%2F1348574023_950325_1348606098_album_normal.jpg&hash=c0b6b02086ff6a46333f07d58ba585accd506a8b)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: admin am 23:13:00 Do. 27.September 2012
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fcdn4.spiegel.de%2Fimages%2Fimage-406543-galleryV9-xybx.jpg&hash=897f3e3f55e2b467431a3b30399b9b845c63eaab)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 16:15:18 So. 30.September 2012
Zitat
Oscar-Preisträger Almodóvar watscht Rajoy

Pedro Almodóvar, als bekanntester spanischer Filmemacher inzwischen mit fast unendlich vielen Auszeichnungen versehen, geniesst längst weltweiten Kult-Status.

Der Oscar-Preisträger äussert sich in seinem Blog zu den Vorfällen des 25. September, über die wir ausführlich und live berichtet hatten.

Almodóvar fordert Ministerpräsident Rajoy insbesondere auf, sich nicht zum Eigentümer der "schweigenden Mehrheit" Spaniens aufzuschwingen und klagt die Regierung unverblümt an. Sein Wort hat Gewicht, nicht nur in Spanien. Hier sein Text, übersetzt von Uhupardo:


http://uhupardo.wordpress.com/2012/09/29/oscar-preistrager-almodovar-watscht-rajoy-ab/#more-3804 (http://uhupardo.wordpress.com/2012/09/29/oscar-preistrager-almodovar-watscht-rajoy-ab/#more-3804)


Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Troll am 17:45:25 So. 30.September 2012
Hier noch ein Artikel von uhuardo, auch gut zu lesen.

ZitatStinkefinger der Justiz: Richter lehnt Klage gegen Madrider Demonstranten ab

Santiago Pedraz muss gar nicht explizit eine Meinung äussern. Er behandelt das Thema viel intelligenter und eleganter: Der Richter der Madrider Audiencia Nacional lehnte heute eine Klage gegen die Demonstranten des 25-S schlicht ab und erklärte sich für unzuständig. Die Anklagen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt, Störung der öffentlichen Ordnung, tätlichem Angriff usw. möge die Polizei bitte unterbringen, wo sie hingehören, bei ihm jedenfalls nicht, liess Richter Pedraz die Behörden wissen. Damit liess der Richter indirekt wissen, was er von den "gewalttätigen Ausschreitungen" des 25. September hält.
....
....
Nach der Ablehnung der Klage durch die Audiencia Nacional ändert sich die Lage für die Beschuldigten ganz wesentlich. Nach Artikel 493 des Strafgesetzbuchs wird mit Gefängnisstrafen von drei bis fünf Jahren bedroht, wer die beiden Kammern des Parlaments (Senado y Congreso) gewaltsam angreift. Wenn es allerdings vor einem "normalen" Gerichtshof verhandelt wird, weil es sich um Demonstrationen handelt, die den Ablauf von Parlamentssitzungen stören (Artikel 494) liegt die Haftstrafe, die in jedem Normalfall in eine Geldstrafe umgewandelt wird, bei sechs bis zwölf Monaten.
....

Quelle und vollständiger Artikel: uhupardo (https://uhupardo.wordpress.com/2012/09/27/stinkefinger-der-justiz-richter-lehnt-klage-gegen-madrider-demonstranten-ab/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 17:08:07 Mo. 01.Oktober 2012
Zitat
Spanische Justiz- Madrid - Fast 600 Pflichtverteidiger legen die Arbeit im Oktober und November nieder

Die Anwälte haben aus Protest gegen die  Gehaltskürzungen der Gemeinschaft von Madrid für zwei Monate die Arbeit nur mit Verspätungen oder gar nicht bearbeit.

Diese Maßnahme bedeutet, dass ab heute, dem 1. Oktober die Richter Gefangene, die sich keinen Anwalt leisten können, freigeben müssen.

  Fast 600 Anwälte im Dienst von Madrid und angehörig in der Madrider Association (ICAM), sind im Protest bis Oktober und November 2012. 

Die Gehaltskürzungen der Gemeinschaft von Madrid in Free Legal Justiz sind zu hoch für diese Anwälte ausgefallen. Nach Berichteten am Sonntag, sagte der Sprecher der Vereinigung der Rechtsanwälte für die Legal Aid Worth (ALTODO), Isidro Moreno, ist diese Protestmaßnahme legal.


http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/10/spanische-justiz-madrid-fast-600.html (http://spanienleben.blogspot.com.es/2012/10/spanische-justiz-madrid-fast-600.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 17:45:06 So. 07.Oktober 2012
Zitat
Spanien demonstriert heute in mehr als 50 Städten gegen die Regierung

In Madrid sind es etwa 70.000 und 5.000 in Sevilla. Manchmal kommen auch nur 500 Demonstranten zusammen wie auf den Kanarischen Inseln – doch überall im Land protestieren die Menschen heute gegen ihre Regierung und für ein Referendum unter dem Motto "Sie wollen das Land ruinieren, wir müssen das verhindern".

Vor einem möglichen Generalstreik am 14. November hatten die Gewerkschaften und 150 andere Organisationen für den heutigen Sonntag zu Demonstrationen aufgerufen. Ein weiterer Schritt hin zum erwarteten heißen Herbst in Spanien.

"Es gibt keinen Zweifel mehr am Wahlbetrug", lautete die klare Aussage am Ende des Protestmarsches in Madrid.  Das Programm von Mariano Rajoys Partido Popular habe nicht einmal ansatzweise die Massnahmen enthalten, die die Regierung später, nach etlichen Dementi, umsetzte. 

Deswegen müsse in jedem Fall ein Referendum her, lautet die Forderung. Der Staatshaushalt 2013 werde nur "mehr Rezession und mehr Arbeitslosigkeit" bringen.  Der Plan, am 14. November den nächsten Generalstreik anzuberaumen, der am selben Tag auch in Portugal stattfinden soll, fand überall den Applaus der Demonstranten.  Bisher verlaufen die Protestveranstaltungen in 57 Städten ohne nennenswerte Zwischenfälle.


http://uhupardo.wordpress.com/2012/10/07/spanien-demonstriert-heute-in-mehr-als-50-stadten-gegen-die-regierung/#more-3859 (http://uhupardo.wordpress.com/2012/10/07/spanien-demonstriert-heute-in-mehr-als-50-stadten-gegen-die-regierung/#more-3859)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 20:01:46 Sa. 27.Oktober 2012
Zitat
Neuer Protest in Madrid: Heute geht es wieder zum Parlament

Okt27 von Uhupardo

An diesem Samstag ist neuer Protest angesagt in Madrid. Da die Veranstaltung nicht offiziell angemeldet wurde, kann man nur hoffen, dass es halbwegs friedlich bleibt heute Abend vor dem Parlament. Gegen den "sozialsten Staatshaushalt in der Geschichte" soll demonstriert werden.

Das Organisationskommitee 25-S sieht keine Notwendigkeit einer administrativen Anmeldung dieser Aktion. Die Verfassung garantiere die Versammlungsfreiheit in Spanien ohne jede Notwendigkeit vorheriger Autorisierung, heisst es, ausserdem "ist der Protest an sich längst angemeldet". Die Regierung sieht das ganz anders.


Mit einem Marsch durch die grossen Avenidas der Hauptstadt soll es losgehen: Callao, Gran Vía, Alcalá und Cibeles. Danach zum Parlament, wie schon am 25. September, als 1.400 Polizisten die Politiker vor den Bürgern schützen wollten und der Abend in Krawallen endete, auch befördert durch Polizisten in Jeans, die als Agent provocateur auftraten, wie später bewiesen werden sollte. Es wird damit gerechnet, dass sich viele Demonstranten aus anderen Teilen Spaniens diesem Marsch anschliessen werden.

WEBCAM: http://actualidad.rt.com/actualidad/view/57157-vivo-25s-nuevo-rodea-congreso (http://actualidad.rt.com/actualidad/view/57157-vivo-25s-nuevo-rodea-congreso)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 01:43:19 Sa. 10.November 2012
ZitatSpanierin springt wegen Zwangsräumung in den Tod

Aus Verzweiflung, ihren Hypothekenkredit nicht mehr bedienen zu können, hat sich eine Spanierin in den Tod gestürzt. Wie sie sind seit Ausbruch der Finanzkrise tausende Spanier von Zwangsräumungen betroffen.
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/spanisches-hypothekenrecht-spanierin-springt-wegen-zwangsraeumung-in-den-tod/7372734.html (http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/spanisches-hypothekenrecht-spanierin-springt-wegen-zwangsraeumung-in-den-tod/7372734.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Troll am 11:40:27 Sa. 10.November 2012
Da forscht man in "Unrechtssystemen", listet akribisch die Toten auf die auf deren Konto verbucht werden, da wird aufgearbeitet wie man es überall machen sollte, aber der Kapitalismus, der braucht keine Aufarbeitung, steht doch auf jedem kapitalistischen Fähnchen etwas von Menschenrechten und Demokratie, die Millionen von Toten die der Kapitalismus über die Jahre ausgespuckt hat gibt es einfach nicht.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:03:48 So. 20.Januar 2013
Gleichschaltung der Medien
ZitatIn einem Gesetz hatte die neue konservative spanische Regierung unter Mariano Rajoy 2012 Privatisierungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Rundfunk ermöglicht. Durch die Arbeitsmarktreform wurden zudem Massenentlassungen möglich. In Madrid und Valencia wird längst die Axt an Regionalsendern angesetzt. Die Zahl der Beschäftigten wird bei RTVV in Valencia in den nächsten Monaten um 1.200 auf 500 verringert. Nun wurden bei Telemadrid auf einen Schlag von 1.170 Beschäftigte 860 entlassen. Die Betriebsräte, Gewerkschaften und Kritiker sprechen von "Säuberung", wie sie zuvor schon im spanienweiten Rundfunk RTVE zu beobachten waren.
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38372/1.html (http://www.heise.de/tp/artikel/38/38372/1.html)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:45:20 Mo. 15.April 2013
ZitatMonarchie soll abdanken - Ausrufung der 3. Spanischen Republik gefordert

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.news.at%2F_storage%2Fasset%2F3309191%2Fstorage%2Fnewsat%3Akey-visual%2Ffile%2F34238935%2Fspanien-protest.jpg&hash=7903a95f65abe72280ca58bd9f7df5a83758afe6)

Tausende Demonstranten haben in Madrid die Proklamation einer Dritten Spanischen Republik und die Abdankung der von mehreren Skandalen erschütterten Monarchie verlangt. Die rund 8000 Teilnehmer schwenkten bei der Aktion republikanische Fahnen in den Farben Rot, Gold und Violett und skandierten Parolen wie "An die Arbeit, Bourbone" - eine Spitze gegen den spanischen König Juan Carlos und sein gut situiertes Adelsgeschlecht.

Die spanische Königsfamilie hat in der Bevölkerung durch immer neue Affären deutlich an Ansehen verloren. Aktuell steht besonders die Infantin Cristina wegen einer Korruptionsaffäre im Visier der Ermittlungsbehörden: Sie soll Medienberichten zufolge gewusst haben, dass ihr Ehemann Iñaki Urdangarín mutmaßlich öffentliche Mittel in Millionenhöhe veruntreute.

König Juan Carlos zog sich seinerseits den Unmut des Volkes zu, als er 2012 inmitten der heftigsten Wirtschaftskrise in Spaniens Geschichte für eine teure Elefanten-Safari nach Botsuana reiste.

Jedes Jahr im April marschieren anti-royalistische Demonstranten unter dem Motto "Nieder mit dem monarchischen Regime, für die Dritte Republik" durch Spaniens Städte. Damit gedenken sie der Proklamation der Zweiten Republik am 14. April 1931, auf die nach dem Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 vier Jahrzehnte faschistischer Herrschaft unter General Francisco Franco folgten.
http://www.news.at/a/spanisches-koenigshaus-heftige-proteste-madrid (http://www.news.at/a/spanisches-koenigshaus-heftige-proteste-madrid)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 09:42:48 Sa. 15.Juni 2013
Zitat"Die Empörten" - spanische Protestbewegung wandelt sich zu konkreten Initiativen

Der 15. Mai vor zwei Jahren markierte in Spanien den Beginn einer der größten Proteste in der jüngeren Geschichte des Landes. Heute mobilisiert die Bewegung der «Empörten» längst nicht mehr so viele Leute wie damals. Aber sie ist nicht verschwunden


Die «Empörten» bildeten eine der größten Protestbewegungen in der jüngeren spanischen Geschichte. Im Mai 2011 hatten sie Plätze in fast allen größeren Städten Spaniens besetzt und dort Zeltlager errichtet. Zehntausende Spanier schlossen sich ihren Protesten gegen die Macht der Banken, gegen die etablierten Parteien und gegen korrupte Politiker an. Die «Spanish Revolution» sorgte weltweit für Schlagzeilen und inspirierte in Großbritannien und den USA die «Occupy»-Bewegung.

Zwei Jahre später ist von der Bewegung, die aufgrund ihrer Entstehung am 15. Mai auch «15-M» genannt wird, in Spanien wenig zu sehen. Die Zeltlager sind längst verschwunden. Auf dem Madrider Platz Puerta del Sol, damals das Epizentrum der Bewegung, herrscht wieder normales Geschäftstreiben. In der Presse finden die «Empörten» nur noch selten Erwähnung. Ihre Vordenker, der Franzose Stéphane Hessel und der Spanier José Luis Sampedro, starben in den vergangenen Monaten.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=wMJsUL1o5PU (http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=wMJsUL1o5PU)

Bei den Kundgebungen am vorigen Sonntag aus Anlass des zweiten Jahrestags blieb die Zahl der Demonstranten weit hinter den Erwartungen zurück. «Wir sind weiterhin empört», stand auf einem Transparent. Jedoch sieht es auf den ersten Blick so aus, als wäre die Protestbewegung am Ende. Aber der Eindruck täuscht. Sie ist weniger sichtbar, aber nach wie vor aktiv - allerdings mit einer gewandelten Strategie. Die «Empörten» zogen sich aus den Zentren der Städte zurück und bauten in den Stadtteilen und den sozialen Netzwerken ein Geflecht von Arbeitsgruppen und Initiativen auf.

Zugleich konzentrierten sie sich auf bestimmte Bereiche. Sie verhinderten Hunderte von Zwangsräumungen von Wohnungen, deren Besitzer die Hypotheken nicht bedienen konnten; sie beteiligten sich an einem landesweiten Streik von Professoren, Lehrern und Studenten oder an der «Weißen Flut», wie die Proteste von Medizinern gegen die Privatisierung staatlicher Krankenhäuser genannt werden.

Seit der Entstehung der Bewegung haben die Lebensbedingungen im Euro-Krisenland Spanien sich deutlich verschlechtert. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um eine Million auf über sechs Millionen. Das Gesundheitswesen, der Bildungsbereich und die Kultur mussten infolge der Sparpolitik drastische Einschnitte hinnehmen. «Anfangs vertrat die Bewegung unzufriedene Bürger, nun vertritt sie die Besitzlosen, die ihre Wohnungen, ihr Vermögen oder ihre sozialen Rechte verloren haben», erläutert der Soziologe Carlos Delclós der Zeitung «El País».

«Nach zwei Jahren hat eine neue Phase begonnen», betont die Plattform «Reale Demokratie Jetzt», eine der wichtigsten Initiativen der Bewegung. «Nun geht es darum, durch konkrete Aktionen den politischen Willen zu schaffen, auf die Forderungen der Bürger einzugehen.» Die Protestbewegung mobilisiert zwar nicht mehr so viele Leute zu Kundgebungen wie vor zwei Jahren, aber viele Spanier teilen ihre Ansichten: Sie stellen ein System infrage, das marode Banken mit Milliardensummen vor dem Bankrott rettet, aber mehr als die Hälfte der jungen Leute zur Arbeitslosigkeit verdammt.

Die Politiker der großen Parteien sind in der Bevölkerung so unbeliebt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Allein in Madrid fanden nach der offiziellen Statistik in den ersten vier Monaten dieses Jahres 1600 Kundgebungen statt, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Sogar Ministerpräsident Mariano Rajoy äußerte Verständnis. «Es ist logisch, dass gegen die Einsparungen protestiert wird», sagte der konservative Regierungschef.

Die Anhänger der Protestbewegung halten den Politikern vor: «Sie repräsentieren uns nicht.» Der Abgeordnete  Gaspar Llamazares kann diese Einschätzung nachvollziehen. «Wir haben ihnen wenig Grund gegeben, ihre Meinung zu ändern», räumte der Politiker der Vereinten Linken (IU) ein.
http://www.saz-aktuell.com/Wirtschaft/-Die-Emporten-spanische-Protestbewegung-wandelt-sich-zu-konkreten-Initiativen/25781.html (http://www.saz-aktuell.com/Wirtschaft/-Die-Emporten-spanische-Protestbewegung-wandelt-sich-zu-konkreten-Initiativen/25781.html)
Titel: Re: Proteste in Katalonien
Beitrag von: Eivisskat am 19:32:58 Di. 10.September 2013
400 Kilometer Hand in Hand - In Katalonien wird am 11. September mit einer Menschenkette für Unabhängigkeit demonstriert

Alljährlich erinnern die Katalanen am 11. September, ihrem Nationalfeiertag »Diada Nacional de Catalunya«, an die Kapitulation Barcelonas im Jahre 1714. Nach einjähriger Belagerung der Stadt durch die Truppen Philipp V. hatte Katalonien damals seine Selbstverwaltung verloren, Spanien wurde nach französischem Vorbild zu einem Zentralstaat ausgebaut.

In diesem Jahr will die Katalanische Nationalversammlung (ANC), eine überparteiliche Basisbewegung, den Jahrestag nutzen, um mit einer Menschenkette von Perthus bis Vinaros für die Unabhängigkeit der Region zu demonstrieren.

Die Einbindung des zum französischen Staat gehörenden Perthus und des valencianischen Vinaros symbolisiert dabei die Forderung nach einer Einheit der Països Catalans, der Katalanischen Länder, zu denen neben Katalonien selbst die Balearen, Valencia und die katalanischsprachige Region im Süden Frankreichs gehören.

weiter: http://www.jungewelt.de/2013/09-02/022.php
Titel: Re: Proteste in Katalonien
Beitrag von: Eivisskat am 20:27:27 Do. 12.September 2013
Zitat von: Eivisskat am 19:32:58 Di. 10.September 2013
400 Kilometer Hand in Hand - In Katalonien wird am 11. September mit einer Menschenkette für Unabhängigkeit demonstriert

weiter: http://www.jungewelt.de/2013/09-02/022.php


http://www.youtube.com/watch?v=ix_lcT1vQIg#t=30 (http://www.youtube.com/watch?v=ix_lcT1vQIg#t=30)


TV3 - Especial Via Catalana - Les millors imatges de la Via Catalana (http://www.youtube.com/watch?v=iffJ1TgljE0#)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 09:07:45 Fr. 13.September 2013
https://www.youtube.com/watch?v=FG6LlBghi_w (https://www.youtube.com/watch?v=FG6LlBghi_w)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:19:46 Di. 08.Oktober 2013
ZitatBilbao: 65.000 protestieren gegen Repression

Am Samstag demonstrierten in Bilbao im spanischen Baskenland 65.000 Menschen bei strömendem Regen gegen Razzien und Verhaftungen gegenüber der Gefangenenhilfsorganisation Herrira. Diese Organisation setzt sich für die Rechte von inhaftierten Basken ein, ihr Büro wurde vergangene Woche gestürmt und 18 Menschen vorübergehend verhaftet. Die wichtigste Forderung von Herrira seit Jahren ist, dass alle baskischen Gefangenen in ihre Heimat zu verlegen werden, damit die Familien Kontakte aufrecht erhalten können.
http://www.rf-news.de/2013/kw14-1/07.10.13-bilbao-65.000-protestieren-gegen-repression (http://www.rf-news.de/2013/kw14-1/07.10.13-bilbao-65.000-protestieren-gegen-repression)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 09:58:46 So. 20.Oktober 2013
ZitatMassenproteste in Spanien und Portugal gegen erneute Haushaltskürzungen

Starke Polizeieinsätze sind heute in Madrid bei Massenproteste  durchgeführt worden, wegen der Ablehnung der Regierung unter Mariano Rajoy und seiner Wirtschaftspolitik,  trotz der Sanktionen, die für die Teilnahme an den Demonstrationen ausgesprochen wurde, haben Tausende von Spanier heute in Madrid  protestiert. Der Streit konzentrierte sich auf die Schwächung der sozialen Programme, öffentliche Dienstleistungen und insbesondere die Frage der Korruption, die die regierende Partei berührt.
Zeitgleich wurde auch in Portugal durch Hunderttausende Menschen gegen die Sparpolitik der portugiesischen Regierung protestiert. Diese Sparpolitik sei ein Todesurteil für die eigene Bevölkerung, hieß es heute. Viele Portugiesen verlassen zu Tausenden ihr Land, auf der Flucht vor der Krise.
 
Die spanische Regierung hat am 17. Oktober der Europäischen Kommission  den neuen Haushaltsplan vorgelegt.  Dieser sieht Kürzungen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro für 2014 und 2015.
Die nächsten zwei Jahre sollen mit harten Kürzungen einhergehen  und sollen auf die Gemeinden und Regionen aufgeteilt werden, unbeachtet das sich das Land ,,mitten in der Wahlkampagne" vor den Regionalen Gemeindewahlen befindet. Wie nicht anders zu erwarten sind Steuererhöhungen vorgesehen, Privatisierungen und die Abschaffung einiger öffentlicher Dienste.
Die Grundlage des Planes sei das  Defizit von 5,8 Prozent des BIP im Jahr 2014 und von 4,2 Prozent im Jahr 2015. Weitere Aussichten, so die Regierung,  sei ein Zuwachs des BIP von 1,2 bzw. 1,7 Prozent, als Wachstumsaussichten anvisiert.

www.spanienleben.blogspot.de


ZitatDemos in Italien und Portugal - Proteste gegen die Sparpolitik

Zehntausende Menschen haben in Italien und Portugal gegen die Sparpolitik ihrer Regierungen protestiert. In Rom gingen nach Angaben der Organisatoren rund 70.000 Demonstranten auf die Straßen, laut Polizei waren es etwa 50.000.

Die Polizei begleitete die Demonstranten mit 3000 bis 4000 Beamten. Im Vorfeld des Protestmarschs beschlagnahmten die Sicherheitskräfte Messer, Ketten und Helme. 14 Menschen wurden vorläufig festgenommen. Vereinzelt kam es zu Ausschreitungen: Bei einem Gebäude der Bank UniCredit warfen Unbekannte eine Scheibe ein. Auch warfen wütende Demonstranten Eier, Feuerwerkskörper und Rauchbomben auf das Finanzministerium. Die Polizei löste die Menschenmenge auf.

In Rom kam es vereinzelt zu Ausschreitungen
Die italienische Regierung hatte am Dienstag einen Haushaltsentwurf verabschiedet. Dieser sieht Steuerentlastungen von 14,6 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre vor. Zudem sollen Anreize für die unbefristete Einstellung junger Menschen geschaffen werden. Die Neuverschuldung will die Mitte-Links-Regierung im kommenden Jahr auf 2,5 Prozent deckeln und damit unter der im Euro-Stabilitätspakt zulässigen Drei-Prozent-Obergrenze halten.

Tausende umgehen Verbot in Lissabon
In den portugiesischen Städten Lissabon und Porto versammelten sich mehrere Zehntausend Menschen unter dem Motto "Gegen Ausbeutung und Verarmung". In Lissabon umgingen Tausende Demonstranten ein Verbot des Innenministeriums, die Hängebrücke des 25. April über den Tejo zu Fuß zu überqueren. Das Verbot wurde offiziell aus Sicherheitsgründen ausgegeben. Viele Demonstranten fuhren stattdessen in rund 400 Bussen zur Kundgebung im angrenzenden Stadtteil Alcantara. "Regierung raus!" und "Lügner, Lügner, wir wollen Wahlen" skandierte die Menge.

In Porto im Norden des Landes zogen Demonstranten über die 370 Meter lange Infante-Brücke über den Fluss Douro. Die Organisatoren sprachen von 50.000 bis 60.000 Protestteilnehmern, während die Polizei 25.000 Demonstranten zählte.

Das portugiesische Parlament stimmte am Freitag in erster Instanz einem Gesetzentwurf zu, wonach Renten für Staatsbedienstete oberhalb von 600 Euro im Monat um etwa zehn Prozent gekürzt werden. Mit der Maßnahme sollen gemäß dem Haushaltsentwurf für 2014 gut 728 Millionen Euro eingespart werden. Kürzungen bei den Witwenrenten und die Heraufsetzung des Rentenalters von 65 auf 66 Jahre sollen weitere Einsparungen in Höhe von 305 Millionen Euro ergeben.

mit Video: http://www.tagesschau.de/ausland/portugal432.html
http://www.rtve.es/alacarta/videos/noticias-24-horas/protestas-portugal-italia-contra-empobrecimiento-austeridad/2081347/ (http://www.rtve.es/alacarta/videos/noticias-24-horas/protestas-portugal-italia-contra-empobrecimiento-austeridad/2081347/)



Portugiesen protestieren gegen größte Budgetkürzungen seit 1977. (http://www.youtube.com/watch?v=zxGW6kK6Zkg#)


Es ist einfach nur noch furchtbar traurig, was hier mit uns Menschen gemacht wird... :'(
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 17:51:13 Do. 07.November 2013
Zu teuer: Valencia macht seine Rundfunkanstalt dicht (http://www.youtube.com/watch?v=jUAAHiA3Ses#ws)


ZitatZu teuer: Valencia macht seine Rundfunkanstalt dicht

"Uns nimmt man die Arbeit, aber Euch schließt man den Sender" hieß es in den letzten Tagen in Valencia von den aufgebrachten Exangestellten des staatlichen Radio- und Fernsehsender RTVV.

Die spanische Region Valencia macht ihren staatlichen Radio- und Fernsehsender RTVV dicht. Grund sind die massiven finanziellen Schwierigkeiten der Region. "Der hoch verschuldete Sender hatte zuvor als Rettungsversuch rund 1000 der gut 1700 "Mitarbeiter entlassen",  das oberste Gericht der Region erklärte den Schritt aber für illegal. Da die Wiedereinstellung der Entlassenen zu teuer wäre, "entschied sich die Regierung zur Schließung".

Der konservative Regierungschef von Valencia, Alberto Fabra, sagte: "Das Urteil lässt uns keine andere Wahl, als den Sender zu schließen, denn wir könnten nicht einmal die Kosten tragen, die der Sender vor drei Jahren hatte, jetzt ist er schlicht unbezahlbar. Wir werden die Schließung so schnell, wie die Gesetze es erlauben, durchführen."

*Senderchefin tritt zurück*
Die bisherige Chefin des Senders, Rosa Vidal, trat samt ihren Vorstandskollegen nach der Ankündigung zurück. Sie warf der Regierung vor, bei den Schließungsgründen nicht die Wahrheit gesagt zu haben, daher stehe sie für die beschlossene Umsetzung nicht zur Verfügung.

Auch andere Regionalsender in Spanien mussten bereits drastische Einsparungen durchziehen. Derzeit droht dem Sender "Telemadrid" die Schließung. Dessen Mitarbeiter demonstrierten ihre Solidarität mit den "Kollegen in Valencia" Auch Angestellte von Spaniens öffentlich-rechtlichem Rundfunk "RTVE": protestierten gegen die Schließung. Wirkung wird all das wohl nicht haben. Die Schließung, so machte Valencias Präsident Carlos Fabra unmissverständlich klar, sei "nicht verhandelbar".

http://www.youtube.com/watch?v=jUAAHiA3Ses (http://www.youtube.com/watch?v=jUAAHiA3Ses)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 20:44:46 Do. 21.November 2013
Der FREIE WESTEN zeigt mal wieder, was er von Demokratie und Meinungsfreiheit hält:

ZitatBußgeld für Proteste in Spanien
Demonstrieren wird bald teurer

Spaniens Regierung will die sozialen Proteste mit Bußgeldern kleinhalten. Es drohen bis zu 600.000 Euro pro Ordnungswidrigkeit
.

Was tun, wenn die Gerichte Polizei und Staatsanwaltschaft immer wieder abblitzen lassen und den Protestierenden recht geben? Spaniens Innenminister Jorge Fernández Díaz hat die Lösung.

Er arbeitet ein neues Gesetz zur öffentlichen Ordnung aus, das schon diesen Freitag dem konservativen Kabinett vorgelegt werden soll. In 55 Artikeln beschäftigt es sich mit den sozialen Protesten, die seit Beginn der Krise in Spanien immer zahlreicher werden. Künftig drohen Strafgelder von 1.000 bis 600.000 Euro.

Wer vor dem spanischen Parlament, dem Senat oder einem regionalen Kammer ohne Erlaubnis demonstriert oder dazu per Internet aufruft, muss für eine ,,sehr schwere Ordnungswidrigkeit" mit 30.000 bis 600.000 Euro Strafe rechnen. Das gilt auch dann, wenn an besagtem Tag überhaupt keine Parlamentssitzung stattfindet. Genau aus diesem Grund hatte der Oberste Gerichtshof im September angeklagte Demonstranten freigesprochen.

Gerät eine friedliche Demonstration außer Kontrolle und kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, können die Organisatoren künftig ebenfalls mit bis zu 600.000 Euro Strafe belegt werden. Auch dieser Paragraf ist aus dem realen Leben gegriffen. Denn eine der Mobilisierungen vor dem Parlament endete im vergangenen Jahr in einer Straßenschlacht.
,,Hört auf, verdammt, ich bin ein Kollege!

Doch das ganze hatte einen Schönheitsfehler. Videos und Fotos zeigten, dass die Gewalt von eingeschleusten Provokateuren ausging. Von einem, der von seinen uniformierten Kollegen verprügelt wurde, zirkulierte ein Video, in dem dieser laut ruft: ,,Hört auf, verdammt, ich bin ein Kollege!"

Künftig aber wird es wesentlich schwieriger, Videos, Filme oder Fotos in Umlauf zu bringen, die die Polizei bei der Arbeit zeigen und sich etwa despektierlich äußern. Auch dafür drohen Bußgelder bis zu 600.000 Euro.

Wer den Ausweis bei Kontrollen nicht vorlegt, macht sich ebenfalls einer ,,sehr schweren Ordnungswidrigkeit" schuldig. Und wer nicht mit dem Beamten zusammenarbeitet, gewaltfreien Widerstand leistet – oder einen Polizisten beleidigt, bedroht oder es am Respekt fehlen lässt, muss 30.000 Euro auf den Tisch legen. Selbst das bloße Tragen einer Kapuze kann zu einem ähnlich hohen Bußgeld führen.

Die Opposition und soziale Bewegungen sprechen von einem ,,Gesetz gegen den 15-M", die Bewegung der Empörten. ,,So etwas geschieht in Regimen, die alles andere als demokratisch sind", erklärt die Sprecherin der sozialistischen PSOE, Soraya Ródriguez. Spanien sei auf dem Weg von einem ,,autoritären zu einem totalitären System", fügt der Sprecher der Pluralistischen Linken, Joan Coscubiela, hinzu.

Und die Sprecherin der Plattform der von Zwangsräumung Betroffenen (PAH), Ada Colau, beschwert sich: ,,Seit der Franco Diktatur haben wir so etwas nicht mehr erlebt." Die Regierung freilich sieht das anders. ,,Wir wollen nicht mehr, sondern besser bestrafen", heißt es aus dem Innenministerium. Teurer wird es auf jeden Fall.
http://www.taz.de/Bussgeld-fuer-Proteste-in-Spanien/ (http://www.taz.de/Bussgeld-fuer-Proteste-in-Spanien/)!127845/
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 12:52:58 Di. 03.Dezember 2013
ZitatSpaniens Regierung verbietet spontane Proteste

Nach harten Wirtschaftsreformen halten in Spanien die Proteste der Bürger an. Der konservativen Regierung ist das ein Dorn im Auge. Künftig soll nicht mehr überall protestiert werden dürften.
Von Ute Müller

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimg.welt.de%2Fimg%2Fausland%2Fcrop122472087%2F9089845852-ci3x2s-w300%2FProtest-against-Spanish-government.jpg&hash=f641c9f984b6abc65cb6df75668a967273780a57)
Proteste in Madrid im April 2013: Spanische Polizisten gelten im Einsatz gegen Demonstranten nicht gerade als zimperlich

Spaniens Innenminister Jorge Fernández Díaz ist ein überzeugter Patriot. Dass Demonstranten in Katalonien und im Baskenland bei ihren Aktionen immer wieder Spaniens Nationalflagge oder gar Fotos des Königs verbrennen, ist ihm und einem guten Teil der Wählerschaft der konservativen Volkspartei (PP) schon lange ein Dorn im Auge.

Mit einem neuen Gesetz zur Sicherheit der Bürger, dessen Vorentwurf letzten Freitag verabschiedet wurde, soll damit nun Schluss gemacht werden, denn solche Praktiken gelten als "Beleidigung von Spanien". Künftig werden auch Demos innerhalb eines Sperrbezirks rund um das Abgeordnetenhaus, den Senat und den Obersten Gerichtshof generell verboten. Die Teilnahme an einer Kundgebung mit Kapuze oder vermummt ist fortan strafbar, ebenso wie der Aufruf zu spontanen Demos, ohne zuvor eine Genehmigung eingeholt zu haben.

Dies richtet sich vor allem gegen die Bewegung der "Empörten", die bei ihrer Entstehung im Mai 2011 Hunderttausende von Spaniern über die sozialen Netzwerke im Internet mobilisierten und sich mit einem Zeltlager im Herzen Madrids wochenlang gegen die Sparpolitik auflehnten.

Protestgruppe im Visier

Im Visier hat Fernández Díaz auch die Gruppe "Rodea el Congreso" ("Umzingel den Kongress"), auch 25-S genannt, die im September 2012 gegründet wurde und seither regelmäßig vor dem spanischen Abgeordnetenhaus protestiert. Auch die aus juristischer Sicht nicht unbedenklichen Proteste und Sprechchöre vor den Privatwohnungen von Politikern sollen mit Strafen belegt werden.

Doch das neue Regelwerk wendet sich auch gegen Bürgerbewegungen, wie z.B. die Umweltschutzgruppe Greenpeace, die in der Vergangenheit das Parlament immer wieder mit Transparenten schmückte, um etwa den Ausstieg der spanischen Regierung aus der Atomenergie zu fordern. Die neue "Anti-Greenpeace-Klausel" verbietet ausdrücklich das "Hochklettern an Fassaden von öffentlichen oder historischen Gebäuden".

Die Umweltschützer reagierten prompt. Noch bevor das Gesetz offiziell präsentiert wurde, verhängten sie letzte Woche die Fassade eines der emblematischsten Hochhäuser an der zentralen Plaza de España mit einem riesigen Plakat, auf dem "Nein zum Anti-Protest-Gesetz" stand. Zukünftig drohen solche Aktionen teuer zu werden, bei Zuwiderhandlungen kann die Polizei Strafen von 1000 bis 30.000 Euro verhängen. Wer mit seinen Protesten öffentliche Veranstaltungen "schwer stört", muss sogar mit einer Sanktion von bis zu 600.000 Euro rechnen.

Neue Waffe der Regierung

"Das ist die neue Waffe der Regierung, die Ungehorsamen einzuschüchtern", so der spanische Greenpeace-Chef Mario Rodríguez. Bis Mitte 2014 soll das Gesetz im Parlament, wo die konservative Regierung über eine absolute Mehrheit verfügt, verabschiedet werden.

"Das Gesetz bringt Sanktionen von unbekanntem Ausmaβ mit sich", warnt José Luiz Diez, Professor für Strafrecht an der Universität von Malaga. Sein Kollege Juan Queralt aus Katalonien geht gar noch weiter: "Damit wird der Protest auf der Strasse kriminalisiert". Schon jetzt laufen Bürgerrechtler und Richter Sturm gegen das neue Regelwerk, das aus ihrer Sicht demokratische Grundrechte einschränkt.

Tatsächlich sind die zahlreichen Demos, im Schnitt zehn bis fünfzehn am Tag allein in Madrid, zu einem Problem geworden, allerdings eher verkehrstechnischer Art. Im Gegensatz zu Griechenland ist es hierzulande nie zu nennenswerten Ausschreitungen gekommen. "Wir sind eine friedliche Gesellschaft, es gibt keine sozialen Unruhen und doch macht die Regierung ein solches Gesetz aus einer unbegründeten Angst heraus", so das Urteil von Álvaro Garcia, dem Vorsitzenden des Verbands progressistischer Staatsanwälte.

Sogar in Polizeikreisen gibt man sich skeptisch. Im Madrid seien im letzten Jahr etwa 4.000 Demos abgehalten worden, gerade einmal bei einem Dutzend es dabei tatsächlich zu Übergriffen gegen die Beamten gekommen, zitiert die spanische Tageszeitung "El País" spanische Sicherheitskräfte.

Prostitution untersagt


Innenminister Fernández wehrt sich derweil gegen die Angriffe. Das neue Gesetz sorge für mehr Sicherheit für die Bürger und stelle keineswegs einen Angriff auf die Meinungsfreiheit dar. Abgesehen davon werde es von der Mehrheit der Spanier unterstützt. Tatsächlich greift das Gesetz auch Missstände auf, die viele Bürger schon seit langem beklagen.

So wird die Prostitution auf offener Straße untersagt ebenso wie die Massentrinkgelage, die so genannten "botellones", die viele Jugendliche regelmäβig in Parks und auf öffentlichen Plätzen abhalten.

Doch die Opposition, allen voran die Sozialisten, wollen mobil machen, sie befürchten eine Repression, die über die Grenzen des Rechtsstaates hinausgeht. "Ausgerechnet eine Partei, die selber keine saubere Weste hat, will die Bürger zu Verbrechern abstempeln", so Oppositionsführer Alberto Pérez Rubalcaba, in Anspielung auf die ungelösten Korruptionsfälle in der Volkspartei und die totgeschwiegene Parteispendenaffäre.

Novellierung des Abtreibungsrechts


Tatsächlich drängt sich der Eindruck auf, dass die Regierung Rajoy nun ihre gesellschaftspolitischen Vorstellungen durchsetzten will, nachdem die eiserne Sparpolitik der letzten beiden Jahre erste Wirkungen zeigt und das Vertrauen der internationalen Anleger in das Krisenland zurückgekehrt ist. So plant Justizminister Alberto Ruiz Gallardón eine Novellierung des Abtreibungsrechts, die die bisherige Fristenlösung durch eine deutlich eingeschränkte Indikationslösung ersetzen will.

Wegen des erwarteten Aufschreis wurde das Gesetz, das fertig in Gallardóns Schublade liegt, bislang nicht verabschiedet. Noch ist die Regierung zu sehr mit ihrer Bildungsreform beschäftigt, die eigentlich dem Ziel diente, die hohe Zahl von Schulabbrechern zu senken.

Doch Bildungsminister José Ignacio Wert, der auch das duale deutsche Ausbildungssystem für Spanien übernehmen will, schoss über das Ziel hinaus, als er den Ethikunterricht abschaffte und das Fach Religion stärkte sowie die Privatschulen gegenüber den staatlichen Schulen bevorzugte.

Kundgebung in Madrid


Schon seit Monaten gehen Lehrer, Professoren und Schüler regelmäßig auf die Straße, erst am Wochenende kam es wieder zu einer Kundgebung in Madrid.

Sobald das Sicherheitsgesetz in Kraft tritt, heißt es bei den Sozialisten, werde man eine Beschwerde vor dem spanischen Verfassungsgericht einreichen. Doch die Regierung kann dem gelassen entgegensehen, setzt sich doch dieser Gerichtshof mehrheitlich aus konservativen Richtern zusammen, der oberste Beamte an diesem Gericht hat gar das Parteibuch der Volkspartei.

Dabei war Rajoy vor zwei Jahren mit dem guten Vorsatz angetreten, die staatlichen Organisationen von parteipolitischen Einflussnahmen zu befreien. Doch davon ist bislang noch wenig zu spüren.
http://www.welt.de/politik/ausland/article122472088/Spaniens-Regierung-verbietet-spontane-Proteste.html (http://www.welt.de/politik/ausland/article122472088/Spaniens-Regierung-verbietet-spontane-Proteste.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Eivisskat am 23:10:17 So. 15.Dezember 2013
Krawalle in Madrid wegen Verschärfung des Versammlungsrechtes (http://www.youtube.com/watch?v=mXgPzO3R_jc#ws)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 19:46:51 Sa. 21.Dezember 2013
ZitatProteste nach rätselhaftem Tod in Sevilla
Verarmte Familie stirbt an giftiger Mahlzeit


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimages.nzz.ch%2Fapp.php%2Feos%2Fv2%2Fimage%2Fview%2F643%2F-%2Ftext%2Finset%2F34ba049f%2F1.18208070.1387459696.jpg&hash=562886a85e936a41093c2a968f336121d1aff934)
Ein Rentner protestiert am 17. Dezember vor dem Gericht in Barcelona.


In Sevilla ist eine mittellose Familie nach dem gemeinsamen Abendessen gestorben. Die Todesursache ist unklar. Anwohner protestieren gegen die grassierende Armut.


Brigitte Kramer

Eine Tragödie hat sich kurz vor Weihnachten in einem Vorort von Sevilla abgespielt. Drei Mitglieder einer vierköpfigen Familie sind dort in der Nacht des 14. Dezembers umgekommen, nachdem sie gemeinsam zu Abend gegessen hatten. Laut ersten Untersuchungen erlagen der 61-jährige Vater, die 50-jährige Mutter und eine 14-jährige Tochter einer Fischvergiftung. Die zweite, 13-jährige Tochter überlebte mit leichten Symptomen. Die Autopsie der Verstorbenen legte nun andere Spuren.

Nervengift ins Essen gemischt?

Der schnelle, heftige Tod nur wenige Stunden nach dem Essen deute eher auf ein Nervengift hin, das absichtlich oder versehentlich in das Essen gelangt sei, sagten Forensiker. Dafür sprechen Symptome wie der Verlust der Sehkraft und des Gehörs, unter denen die Opfer kurz vor ihrem Tod litten. Die Polizei hatte bei einer Durchsuchung der Wohnung nach giftigen Substanzen nichts Verdächtiges gefunden. Eine dritte Hypothese lautet Selbstmord und Mord: Der Vater, ein arbeitsloser Klempner, hatte vor einigen Monaten versucht, sich das Leben zu nehmen, wie die Tageszeitung «El Mundo» berichtet. Er könnte aus Verzweiflung sich selbst, seiner Frau und den beiden Töchtern Gift ins Essen gemischt haben.

Antrag auf Sozialhilfe hängig


Die Lage der Familie war schwierig, beide Eltern waren seit Jahren arbeitslos. Sie lebte von dem Geld, das der Vater durch Gelegenheitsarbeiten und beim Handel mit Altpapier und anderem Recycling-Abfall verdiente. Ein Antrag auf Sozialhilfe war in Bearbeitung. Nachbarn berichteten, die Familie habe regelmässig in Supermärkten abgelaufene Lebensmittel abgeholt. Das letzte Abendessen der Opfer war allerdings frisch und gekauft, wie die überlebende Tochter bestätigte. Trotzdem wird der Vorfall nun mit der Armut in Andalusien in Verbindung gebracht.

Während das Staatliche Toxikologische Institut weiter nach der Todesursache sucht, finden am Wohnort der Verstorbenen regelmässig Demonstrationen statt. «Die Armut hat diese Familie getötet», riefen Nachbarn und Verwandte vor dem Rathaus, «das Volk kann nicht mehr!»
http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/verarmte-familie-stirbt-in-sevilla-an-giftiger-mahlzeit-1.18208058 (http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/verarmte-familie-stirbt-in-sevilla-an-giftiger-mahlzeit-1.18208058)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: CubanNecktie am 17:44:21 Sa. 08.Februar 2014
ZitatFinanzkrise treibt junge Spanier in den Selbstmord

Die spanische Selbstmord-Rate stieg um 11,3 Prozent auf den höchsten Stand seit acht Jahren. Grund für den Anstieg sind Massenarbeitslosigkeit und Zwangsräumungen. Unter jungen Spaniern ist Suizid die häufigste Todesursache.

Das spanische National Institut für Statistik (INE) veröffentlichte Daten, die einen rasanten Anstieg der Selbstmordraten aufzeigen. Demnach starben insgesamt 402,950 Spanier im Jahr 2012, darunter 3,539 Selbstmorde. Das entspricht einem Anstieg zum Vorjahr um 11,3 Prozent und dem höchsten Stand seit 2005.

Auf 100,000 spanische Bürger kommen 7,6 Suizide, wie The Local berichtet. Etwa 75 Prozent der Opfer waren männlich. Bei der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren war Suizid nach Krebs die zweithäufigste Todesursache. Bei jungen Männern war es mit 17,8 Prozent sogar die häufigste Todesursache.

Als Folgen der Sparpolitik steigen in vielen südlichen Ländern die Suizidraten an. Besonders die Massenarbeitslosigkeit und Zwangsräumungen drängen die Menschen zu diesen extremen Schritten (mehr hier).

Der Jurist Andreas Fischer-Lescano kritisiert die Sparmaßnahmen der Troika als massive Grundrechtsverletzung. Die Länder werden gezwungen ihre Budgets für Bildung, gesundheit und Soziales drastisch zu kürzen. Diese Politik sei eine Gefahr für den sozialen Zusammenhalt in Europa, was sich an den Massendemonstrationen in Südeuropa erkennen lässt, so Fischer-Lescano (hier).

Quelle:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/02/08/finanzkrise-treibt-junge-spanier-in-den-selbstmord/comment-page-1/#comments (http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/02/08/finanzkrise-treibt-junge-spanier-in-den-selbstmord/comment-page-1/#comments)

Selbstmord ist wohl auch eine Art von Protest, leider aber meiner Meinung nach die falscheste Art. Trotzdem mein aufrichtiges Mitgefühl. Ich hoffe sehr, dass bald das neoliberale Gesindel davongejagt wird, nicht nur in Spanien.

Zitat von: Kuddel am 20:44:46 Do. 21.November 2013
Der FREIE WESTEN zeigt mal wieder, was er von Demokratie und Meinungsfreiheit hält:

....
Spaniens Regierung will die sozialen Proteste mit Bußgeldern kleinhalten. Es drohen bis zu 600.000 Euro pro Ordnungswidrigkeit[/b].


Und wenn man kein Geld hat, wie soll man 600.000€ bezahlen? Was kommt danach? Zuchthaus? Todesstrafe?  kotz kotz
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Frieden2001 am 14:14:49 So. 09.Februar 2014
Kann mir jemand verraten, weshalb die ganzen Proteste konsequent seit einer gefühlten Ewigkeit von unseren Gehirnwasch-Medien totgeschwiegen werden? Von Anonymus hört man auch nichts mehr, scheint sich irgendwie im Sande verlaufen zu haben. Und die Euro-Krise ist wohl auch überstanden, wenn man den Lügnern im Fernsehen glaubt. Wie so oft, scheint sich nichts zu verändern, der große Knall bleibt bis jetzt aus. Kann mir jemand sagen, was da für ein Spiel gespielt wird?
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Troll am 17:24:00 So. 09.Februar 2014
Zitat von: Frieden2001 am 14:14:49 So. 09.Februar 2014
... Kann mir jemand sagen, was da für ein Spiel gespielt wird?

Alles ist gut, Deutschland ging es noch nie so gut wie heute, Krisenländer müssen für unser Paradies nur den deutschen der deutschen Abwärtsspirale dem deutschen weg unserem Beispiel folgen.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: dagobert am 02:25:47 Mo. 10.Februar 2014
Zitat von: Frieden2001 am 14:14:49 So. 09.Februar 2014
Kann mir jemand verraten, weshalb die ganzen Proteste konsequent seit einer gefühlten Ewigkeit von unseren Gehirnwasch-Medien totgeschwiegen werden?
Eigentlich ist die Antwort schon in der Frage enthalten ...  ;)
Zitat von: Frieden2001 am 14:14:49 So. 09.Februar 2014
Gehirnwasch-Medien
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 09:17:50 So. 23.März 2014
ZitatMadrid: Viele Zehntausende beim »Marsch der Würde«
Über 100 Verletzte nach Auseinandersetzungen mit der Polizei / Mehrere Protestzüge der »Empörten« vereinen sich / Soliaktionen in ganz Europa


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.neues-deutschland.de%2Fimg%2Fo%2F89929&hash=1e90ba65e0bef1f0ebac0ff876bb57f9c8eafa3a)

Viele zehntausende Menschen aus ganz Spanien sind am Samstag zu einer Massendemonstration unter dem Motto »Marsch der Würde« gegen die Sparpolitik und die hohe Arbeitslosigkeit zusammengeströmt. Agenturen sprachen von einem der größten Proteste seit Monaten gegen den Troika-Kurs und die Verarmungspolitik. Nach Angaben (http://marchasdeladignidad.org/22m-dos-millones-de-personas-en-una-demostracion-de-dignidad/ (http://marchasdeladignidad.org/22m-dos-millones-de-personas-en-una-demostracion-de-dignidad/) ) der Organisatoren übertraf die Teilnehmerzahl alle Erwartungen: Es sollen sich zwei Millionen Menschen an der Aktion beteiligt haben. Im Anschluss an die Protestkundgebung gegen die konservative Regierung kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Dabei seien 101 Menschen verletzt worden, darunter 67 Polizeibeamte, teilten die Rettungsdienste in der Nacht zum Sonntag mit. 24 Menschen seien festgenommen worden, erklärte ein Polizeisprecher. Die Bereitschaftspolizei feuerte Gummigeschosse auf Jugendliche, die Wurfgeschosse auf Beamte geschleudert hatten. Die jungen Demonstranten errichteten Barrikaden aus Absperrgittern, zündeten Mülltonnen an und schlugen die Fensterscheiben einer Bank ein. Einige bauten auf einer Hauptstraße im Zentrum Zelte auf.

Teilnehmer an mehreren Protestzügen trafen sich am Samstag zunächst vor dem Bahnhof Atocha, um dann gemeinsam zum Columbusplatz im Zentrum der Hauptstadt weiterzuziehen. Auf Plakaten forderten die Kundgebungsteilnehmer unter anderem »Die Krise sollen die Banker zahlen« und »Keine Kürzungen«. Die Demonstranten, von denen zahlreiche bereits seit Wochen zu Fuß nach Madrid unterwegs waren, kommen unter anderem aus den Regionen Andalusien im Süden, Katalonien im Osten, Asturien im Nordosten und der Extremadura im Westen. Viele Madrilenen applaudierten den vorbeiziehenden »Empörten« oder schlossen sich den Protestzügen an.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.neues-deutschland.de%2Fimg%2Fo%2F89927&hash=aeee3b43783f9fc13b4f4f964d75c803cd8c7451)

Auf Videos (http://bambuser.com/v/4466709?profile-tabs=nearby (http://bambuser.com/v/4466709?profile-tabs=nearby) ) und Bildern (https://twitter.com/Svenceremos/status/447398076555489281 (https://twitter.com/Svenceremos/status/447398076555489281) ) (auch hier https://twitter.com/Informatica_CGT/status/447435199853252608/photo/1 (https://twitter.com/Informatica_CGT/status/447435199853252608/photo/1) ) im Internet waren große Menschenmengen zu sehen. In ganz Europa, etwa in London und Stuttgart (https://twitter.com/Svenceremos/status/447384914652966912 (https://twitter.com/Svenceremos/status/447384914652966912) ), gab es Solidaritäsaktionen mit den Empörten. Auch am Brandenburg Tor in Berlin kamen einige Dutzend Menschen zusammen, um den Kampf der Menschen in Spanien gegen die Sparpolitik zu unterstützen. Zu der Massendemonstration in Spanien hatten rund 300 Organisationen aufgerufen, darunter Gewerkschaften sowie linksgerichtete Studentenverbände und Bürgerinitiativen. Entweder reagiere die Regierung auf die Forderungen der Menschen oder sie könne »ihre Koffer packen«, sagte Diego Cañamero, Sprecher der Arbeitergewerkschaft in Andalusien. Auf Transparenten stand: »Nein zum Schuldendienst« und »Brot, Arbeit und ein Dach für alle«.

»Marsch der Würde« auf Madrid:
Videobericht der spanischen Zeitung »El Pais« - hier http://elpais.com/elpais/2014/03/21/videos/1395419327_868553.html?autoplay=1 (http://elpais.com/elpais/2014/03/21/videos/1395419327_868553.html?autoplay=1)
Ralf Streeck war in der Kolonne aus der Extremadura dabei - hier http://www.neues-deutschland.de/artikel/927603.marsch-der-wuerde-auf-madrid.html (http://www.neues-deutschland.de/artikel/927603.marsch-der-wuerde-auf-madrid.html)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.neues-deutschland.de%2Fimg%2Fo%2F89930&hash=9a1c121dcb95c0902b2ab49432484dbb63c6f7da)

Die »Märsche der Würde« protestieren gegen eine Politik der Regierung, die die Auflagen der Troika aus EU-Kommission, Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäische Zentralbank (EZB) umsetzt. In einem Manifest heißt es: »Wir leiden unter der Politik der regierenden Volkspartei (PP) und dem Diktat der Troika. Wir müssen den Diebstahl erkämpfter Rechte und die Verarmung einer breiten Mehrheit der Bevölkerung stoppen.« Man wolle sich nicht mit der »unersättlichen Gier skrupelloser Banker und Spekulanten« abfinden. Für deren Rettung habe sich der Staat massiv verschuldet, wofür die Bevölkerung nun zur Kasse gebeten werde.

Spanien ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone. Das Land leidet noch immer unter den Folgen der 2008 geplatzten Immobilienblase und steckte seit Ende 2011 in der Rezession. Zuletzt besserte sich die Lage und das Land entkam Ende vergangenen Jahres nach Einschätzung der Zentralbank der Rezession. Doch die von der EU-Troika mit orchestrierte Sparpolitik schlägt weiter ins Kontor. Die Erwerbslosigkeit verharrt jedoch weiter auf sehr hohem Niveau bei rund 26 Prozent. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind davon stark betroffen.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/927801.madrid-viele-zehntausende-beim-marsch-der-wuerde.html (http://www.neues-deutschland.de/artikel/927801.madrid-viele-zehntausende-beim-marsch-der-wuerde.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 09:42:11 So. 23.März 2014
2,5 MILLIONEN waren alleine in Madrid auf den Straßen !  In einigen kleineren Orten Spaniens fanden Aktionen und Infotische statt dazu! In Deutschland demonstrierten auch Spanier vor dem Brandenburger Tor und Frankfurt am Main. In Dublin / Irland gab es eine Demo von Spaniern dazu.
Wer der spanischen Sprache mächtg ist, den empfehle ich diesen Artikel

http://www.elcrisoldeciudadreal.es/2014/03/23/48539/ciudad-real-marchas-dignidad-manifestacion-historica-alternativas/ (http://www.elcrisoldeciudadreal.es/2014/03/23/48539/ciudad-real-marchas-dignidad-manifestacion-historica-alternativas/)


Hier ein Bild aus Berlin

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww7.pic-upload.de%2Fthumb%2F23.03.14%2Fm1oqcuiq36rv.jpg&hash=730c12df766881693130ef2589794436e57c507b) (http://www.pic-upload.de/view-22639177/1609945_679798815411364_1652697974_n.jpg.html)
(http://)


und hier eins aus Dublin

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww7.pic-upload.de%2Fthumb%2F23.03.14%2Fscpmqjqt1mag.jpg&hash=1ffbc1adef2589b2f0e7f9a342e0743e89642d1b) (http://www.pic-upload.de/view-22639202/61767_219987861535251_462516526_n.jpg.html)
(//)

Laut Organisatoren waren wohl in Madrid fast 3 MILLIONEN auf den Straßen gewesen! Hier im Link auch viele Fotos!

http://elcomunista.net/2014/03/22/casi-3-millones-de-personas-en-las-marchas-de-la-dignidad-en-madrid-segun-los-organizadores/ (http://elcomunista.net/2014/03/22/casi-3-millones-de-personas-en-las-marchas-de-la-dignidad-en-madrid-segun-los-organizadores/)


REBELLION GEGEN DIE EU IST GERECHTFERTIGT!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: admin am 11:16:47 So. 23.März 2014
Die Medien mal wieder!

Selbst wenn wir annehmen, die Organisatoren hätten maßlos übertrieben und es wären "nur" eine Million auf der Straße gewesen, dann ist die Berichterstattung bei uns trotzdem skandalös.

Es wird zuerst von Ausschreitungen berichtet und dann von "mehreren Zehntausend Demonstranten".

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fmarchasdeladignidad.org%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F03%2FJuan-Zarza.jpg&hash=dcb8dbe482653976f1222d01c3d667d2ecf3e6ae)
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fmarchasdeladignidad.org%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F03%2F532217_651727491548298_1995682737_n.jpg&hash=849cabd8b2ed25967bef6d403ac2dd139653de2e)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 11:27:10 So. 23.März 2014
Hier weitere Bilder von Spanier aus Berlin. Ca 200 sollen es gewesen sei


http://carmelanegrete.blogspot.de/2014/03/la-marea-granate-se-concentra-ante-la.html (http://carmelanegrete.blogspot.de/2014/03/la-marea-granate-se-concentra-ante-la.html)

2,5 Millionen in Madrid sind ofizielle Angaben der spanischen Poizei gewesen.


die spanischen Pressehuren fahren seid Tagen eine widerliche Goebbelsche Hetze. Hier ma 2 ausgewählte Werke landesweiter Schmierblätter

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww7.pic-upload.de%2Fthumb%2F23.03.14%2Ftf8mtt4utrpy.jpg&hash=df6425083258b9db314e70f7b4f92f449a77b4cd) (http://www.pic-upload.de/view-22639971/1904079_447202062076961_348811124_n.jpg.html)
(//)

"Übersetzung der Überschrift : TERRORISTEN AUS ALLEN TEILEN SPANIENS EROBERN ( Machen eine Invasion) MADRID!

oder hier ein Sprecher der rechtsnationalen Regierungspartei PP

http://www.publico.es/politica/509602/victoria-las-marchas-son-columnas-de-extrema-izquierda-lideradas-por-un-actor-que-vive-en-cuba (http://www.publico.es/politica/509602/victoria-las-marchas-son-columnas-de-extrema-izquierda-lideradas-por-un-actor-que-vive-en-cuba)

Übersetzung:

DIE MARSCHIERENDEN ( Demonstranten )  SIND KOLONNEN DER EXTREMEN LINKEN GEFÜHRT DURCH EINEN DRAHTZIEHER DER AUF KUBA LEBT
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 11:31:04 So. 23.März 2014
Zu den "Ausschreitungen"

den ganzen Tag verlief alles friedlich. Das spanische Regime ließ am Ende der Kundgebung, als nur Reden gehalten wurden, die Polizei auf die Demnstranten einprügeln und verhaftete willkürlich Leute. So entstanden die "Ausschreitungen". Da gibt es einige Vidoes auf Youtube dazu. Es geht darum die Demonstranten zu diskreditieren....
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: rebelflori am 11:38:20 So. 23.März 2014
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fs14.directupload.net%2Fimages%2F140323%2Fy3eyvc5v.jpg&hash=0e60050ece356d3fc06b5ac93be53d0cc427d477) (http://www.directupload.net)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 11:42:59 So. 23.März 2014
hier Bilder von spanischen Demonstranten vor der spanischen Botschaft in Buenos Aires

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.760143410664935.1073741829.760118284000781&type=1 (https://www.facebook.com/media/set/?set=a.760143410664935.1073741829.760118284000781&type=1)


in verschiedenen südamerikanischen Städten wurden vor den spanischen Botschaften zum 22 M ebenfalls Aktionen und Kundgebungen und Demos durchgeführt.....
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: admin am 12:28:20 So. 23.März 2014
Ich halte grenzüberschreitende Proteste für eine adäquate Antwort auf globale Strategien des Kapitals.
Es ist etwas enttäuschend, daß die Soliaktionen in anderen Ländern hauptsächlich von Spaniern getragen wurden.
Wir sollten uns hier überlegen, ob wir nicht schon im Vorfeld zu einer Beteiligung an entsprechenden Aktionen aufrufen können.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 20:02:14 So. 23.März 2014

24.03.2014 / Ausland / Seite 7Inhalt

Madrid gegen die Troika

Großdemonstration der spanischen Linken. Veranstalter sprechen von zwei Millionen Teilnehmern. Polizei attackiert Protestierende
Von Carmela Negrete

Hunderttausende Menschen haben am Samstag im Zentrum der spanischen Hauptstadt Madrid gegen die Kürzungspolitik der Regierung und der Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank demonstriert. Während die Veranstalter von mehr als zwei Millionen Teilnehmern sprachen, wollte die Polizei nur 36000 Demonstranten gezählt haben. Im Internet kursieren deshalb Fotos, die Luftaufnahmen vom Samstag mit Aufnahmen vom Papstbesuch 2011 vergleichen. Damals hatten die Behörden von 1,5 Millionen Menschen gesprochen.

Die Großdemonstration war der bisherige Höhepunkt einer Kampagne, die von mehr als 300 Gruppen und Organisationen der spanischen Linken monatelang vorbereitet worden war. Zu den »Märschen für die Würde« hatten Gewerkschaften, Initiativen, Frauenverbände, Rentner, Hochschullehrer, Parteien und viele andere aufgerufen. Besonders aktiv brachten sich die Madrider Feuerwehrleute ein, die am Samstag einen Großteil der organisatorischen Aufgaben übernahmen. Die Demonstranten waren aus allen Teilen Spaniens gekommen – viele in den mehr als 900 Bussen, Tausende aber auch in tagelangen Märschen zu Fuß. Geeinigt hatten sie sich auf wenige zentrale Forderungen, zu denen die Verweigerung der Schuldenrückzahlung, die Ablehnung der Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen sowie der Rücktritt von Ministerpräsident Mariano Rajoy gehörten.

Ihre Verbundenheit mit den Demonstranten daheim zeigten am Samstag auch Hunderte Spanier in den Hauptstädten Europas und Lateinamerikas. In Berlin versammelten sich rund 200 Menschen am Brandenburger Tor mit Transparenten gegen Sozialabbau und Umweltzerstörung.

Bei der Abschlußkundgebung in Madrid ergriff unter anderem der Chef der für ihre spektakulären Aktionen bekannten andalusischen Landarbeitergewerkschaft SAT, Diego Cañamero, das Wort. Die Regierung habe ihre Legitimität zu dem Zeitpunkt verloren, als sie begann, ihre eigenen Wähler zu verraten, rief der Gewerkschafter zum Kampf für den Sturz der Regierung auf: »Niemand hat Rajoy gewählt, damit Familien aus ihren Wohnungen geräumt werden, damit es Millionen Familien ohne jedes Einkommen gibt, damit man für die Teilnahme an Protesten ins Gefängnis gesteckt wird, damit Abtreibungen verboten werden!«

Noch während die Abschlußkundgebung lief und der aus der Bewegung der »Empörten« hervorgegangene Chor »La Solfónica« gerade Beethovens »Ode an die Freude« sang, begann die Polizei mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstration vorzugehen. Die Behörden verwiesen auf vermummte Steinewerfer, bei denen es sich nach Ansicht vieler Demonstranten um Provokateure gehandelt haben soll. Videoaufnahmen zeigen, wie die Beamten brutal auf eine Gruppe von Demonstranten einprügelten, von der offensichtlich keinerlei Gewalt ausgegangen war. Vermutet wurde, daß sich die Wut der Polizisten an der Aufschrift des Transparentes dieser Gruppe entzündet hatte – die antifaschistische Losung »¡No Pasarán!« (Sie werden nicht durchkommen). Augenzeugen sprachen von einem der brutalsten Polizeieinsätze der vergangenen Jahre. Vorläufigen Angaben zufolge wurden rund 100 Menschen verletzt und 24 festgenommen. Ihnen drohen nun Verfahren wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und damit nach dem neuen Demonstrationsrecht Haftstrafen oder Geldbußen von bis zu 360000 Euro. Zu den Verhafteten gehört Raquel Tenías, ein Vorstandsmitglied der Vereinigten Linken (IU) aus Aragón. Er wurde abgeführt, als er sich gerade auf den Heimweg nach Zaragoza machen wollte, erklärte der örtliche IU-Chef Adolfo Barrena gegenüber junge Welt.

Obwohl der Versuch, am Rande der Kundgebung ein Protestcamp zu errichten, von der Polizei gewaltsam verhindert wurde, gehen die Proteste in Madrid weiter. Am Sonntag versammelten sich vor dem Reina-Sofía-Museum Hunderte Menschen zu einer öffentlichen Versammlung. Für den Abend wurde in zahlreichen Städten Spaniens zu Protestkundgebungen gegen die Polizeigewalt aufgerufen. In Madrid sind zudem für den heutigen Montag zwei Demonstrationen angemeldet und genehmigt worden, eine um 11.30 Uhr und eine zweite am Abend.
  Quelle

http://www.jungewelt.de/2014/03-24/023.php (http://www.jungewelt.de/2014/03-24/023.php)


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4.03.2014 / Ansichten / Seite 8Inhalt

Zweierlei Maß - Polizeigewalt in Madrid
Von André Scheer


Ob es am Sonnabend in Madrid tatsächlich eine oder zwei Millionen Menschen gewesen sind, die gegen die Kürzungspolitik von Regierung und EU protestierten, oder »nur« mehrere hunderttausend, sei dahingestellt. Die Behauptung der Behörden, es seien 36000 gewesen, braucht man nicht ernst zu nehmen. Doch beunruhigen muß die Zahl von 100 Verletzten. Es war gespenstisch, als mitten in den Gesang des Chors »La Solfónica«, der zum Abschluß der Kundgebung gerade die »Ode an die Freude« aus Beethovens neunter Symphonie anstimmte, plötzlich die Schüsse der spanischen Polizei knallten.

Spaniens Regierung ist nicht bereit, Widerspruch zuzulassen. Gestützt auf ihre absolute Mehrheit im Parlament verweigert sich die einst von Eliten der Franco-Diktatur gegründete Volkspartei PP jedem Dialog – sei es mit der parlamentarischen Opposition, sei es mit der Volksbewegung in Katalonien oder sei es mit der wachsenden Zahl von Menschen, die auf der Straße ihren Unmut kundtun und die sich in Basisgruppen und Initiativen zusammenschließen. Statt dessen werden die Strafgesetze verschärft. Die PP treibt Spanien zurück in die Friedhofsruhe des Faschismus.

Möglich ist das nur, weil das NATO- und EU-Mitglied Spanien nicht befürchten muß, aus Brüssel oder Berlin kritisiert zu werden. Hätte in Kiew Wiktor Janukowitsch gleich am ersten Tag der Proteste auf dem Maidan Befehl gegeben, so gegen die dort versammelten Demonstranten vorzugehen, wie Mariano Rajoy in Madrid, wäre er heute vielleicht noch im Amt. Doch bislang fordert niemand Sanktionen gegen die spanischen Machthaber. Weder aus der Bundesregierung noch aus der EU-Kommission ist bislang der Ruf nach vorgezogenen Neuwahlen in Spanien lautgeworden. Einreiseverbote gegen Ministerpräsident Rajoy oder andere Repräsentanten des Regimes haben auch die Grünen noch nicht gefordert.

Der Unterschied zwischen Kiew und Madrid liegt auf der Hand: In der Ukraine wurde für die EU demonstriert, in Spanien richten sich die Proteste gegen sie. In der Ukraine steckte hinter dem Konflikt zwischen Regierung und Opposition die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Oligarchengruppen – auch wenn den meisten Demonstranten nicht bewußt war, daß sie sich in ihrem Protest gegen die reichen Bonzen vor den Karren anderer Multimillionäre spannen ließen. In Spanien hingegen kommen die Proteste tatsächlich von unten und fordern immer deutlicher einen radikalen Bruch, einen Systemwechsel. Zumindest die Absetzung des Königs und die Rückkehr zu einer Republik ist zunehmend ein gemeinsamer Nenner, wie unzählige Fahnen der zweiten Spanischen Republik am Sonnabend wieder deutlich gemacht haben.

Niemand braucht sich zu wundern, daß die herrschende Klasse mit zweierlei Maß mißt, wenn es um Demonstrationen und Proteste geht. Wer aber ihre Kriterien übernimmt, ist entweder dumm oder betreibt ganz bewußt deren Geschäft.

Quelle

http://www.jungewelt.de/2014/03-24/051.php (http://www.jungewelt.de/2014/03-24/051.php)



Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 15:33:16 Do. 27.März 2014
 Zwei Millionen Menschen beim ,,Marsch für die Würde" in Madrid

Aus ganz Spanien strömten am Samstag, 22. März, Menschen mit Sonderzügen und 1.000 Bussen nach Madrid.

Sie protestierten gegen die massiven von der Troika aus EU, EZB und IWF angeordneten Kürzungen und forderten, dass die Schuldenrückzahlung eingestellt wird. Nach Angaben der Organisatoren sollen sich zwei Millionen Menschen an der Aktion beteiligt haben.

Mehr als 300 Organisationen hatten zu dem ,,Marsch für die Würde" aufgerufen, darunter Gewerkschaften, Studentenverbände und Bürgerinitiativen. In einem gemeinsamen Manifest hieß es unter anderem: ,,Wir leiden unter der Politik der regierenden Volkspartei (PP) und dem Diktat der Troika. Wir müssen den Diebstahl erkämpfter Rechte und die Verarmung einer breiten Mehrheit der Bevölkerung stoppen."

Die Demonstranten waren teilweise bereits seit Wochen zu Fuß nach Madrid unterwegs. Madrider Bürger applaudierten den Vorbeiziehenden oder schlossen sich spontan den Protestzügen an. Auf Transparenten und Plakaten stand ,,Die Krise sollen die Banker zahlen", ,,Keine Kürzungen", ,,Nein zum Schuldendienst" oder ,,Brot, Arbeit und ein Dach für alle".

Die Regierung war mit einem riesigen Polizeiaufgebot vor Ort und kontrollierte stundenlang Busse. Gegen Ende der Veranstaltung ging die Polizei mit Tränengas und Schlagstöcken gegen junge Demonstranten vor. Diese errichteten teilweise Barrikaden aus Absperrgittern. 101 Menschen wurden verletzt und 24 Menschen festgenommen.


Quelle

http://www.mlpd.de/2014/kw13/zwei-millionen-menschen-beim-201emarsch-fuer-die-wuerde201c-in-madrid (http://www.mlpd.de/2014/kw13/zwei-millionen-menschen-beim-201emarsch-fuer-die-wuerde201c-in-madrid)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 17:48:36 Do. 27.März 2014
Ein spanischer Kumpel, der dabei war, mailte mir vor ein paar Tagen. Ein paar Auszüge aus seiner Mail:

ZitatDie Demo war ganz erfolgreich... man sagt das es gut eine million Leute dort waren.. Am schönsten war das dort waren wir ganz verschiedene Leute ...
Der Staat sagt das in der Demo nur 50 000 Menschen waren ... aber man sieht ja gleich  in den Bildern von dem selben Platz das es so viele oder mehr Leute  als vor 4 Jahre.... mit dem Papst war.... dann hatten sie gesagt das fast 1,5 Millionen Katholiken dort waren...

http://www.eldiario.es/sociedad/VIDEO-Violencia-manifestantes-Marchas-Dignidad_0_241825845.html (http://www.eldiario.es/sociedad/VIDEO-Violencia-manifestantes-Marchas-Dignidad_0_241825845.html)

Diese Zeitung ist, ja linksentwickelt, aber sie ist, glaube ich, auch richtiges Journalismus.... nicht wie die mass medien El Pais, El Mundo, ABC, La Razón... und alle anderen ....

In dem ersten Video, der von 11 Minuten, ab die Minute 5 war es ganz heftig mit den Bullen weil sie uns unsere Zellen zerstört hatten... Wir wollten im Madrid neue Lager für ein paar Tagen aufbauen. Ja... die Polizei hatte uns schon gesagt das wurden sie nicht machen lassen....  Bei dem Schlact manche von die Polizisten haben auch seine Waffen benutzt... Leider gibt es nur ein Bild wo man sieht wie ein Bulle seine Waffe greift.....

Trotzdem kann man auch sagen dass die Demo und  andere Sachen ganz erfolgreich waren... ja wie immer die Massmedien sagen fast garnichst darüber... oder wird es nur über die Gewalt geredet...

Polizisten wurden auch verletzt aber am schlimsten, wie immer, die Leute: ein Junge (Kumpel meine Freunde) hat einen Testikel verloren wegen der Schiesserie der Polizei mit diesen so gennaten Plastikkugeln und ein anderer fast ein Auge....

Etwas holpriges Deutsch, aber verständlich.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 12:51:08 Fr. 28.März 2014
ZitatZu den deutschen Medien gilt der Satz: ,,Wieviele es auch immer waren – auf jeden Fall haben in Madrid wesentlich mehr gegen die EU demonstriert, als in Kiew jemals für sie". Im Nachhinein wurde dann vor allem – wie üblich, wenn Inhalte nicht gebracht werden sollen – über die ,,Auseinandersetzungen mit der Polizei" berichtet – selbstverständlich ohne zu erwähnen, dass die ,,mossos" die verschiedenen Demonstrationszüge einfach überfallen haben...
http://www.labournet.de/internationales/spanien/gewerkschaften-spanien/marsch-der-wurde-22-marz-europaweite-solidaritat-gefragt/ (http://www.labournet.de/internationales/spanien/gewerkschaften-spanien/marsch-der-wurde-22-marz-europaweite-solidaritat-gefragt/)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 17:34:42 Mo. 15.Dezember 2014
Der Freie Westen zeigt sein wahres Gesicht.

ZitatDie fehlende Präzision in der Definition der Verstöße macht aus dem Sicherheitsgesetz ein Einschüchterungsgesetz: Spanien verschärft sein Versammlungsrecht und erlaubt seinen Grenzpolizisten Spontanabschiebungen.
http://www.fr-online.de/politik/spanien-einschuechterung-fuer-die-sicherheit,1472596,29301338.html (http://www.fr-online.de/politik/spanien-einschuechterung-fuer-die-sicherheit,1472596,29301338.html)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Hochseefischer am 10:24:05 Mo. 25.Mai 2015
ZitatMontag, 25. Mai 2015
Spanien: Verluste für regierende Volkspartei bei Regionalwahlen

Bei den spanischen Regional- und Kommunalwahlen hat die Partei von Ministerpräsident Rajoy deutliche Verluste erlitten. Seine konservative Volkspartei erzielte das schlechteste Ergebnis seit mehr als 20 Jahren, wie die Auszählung eines Großteils der Stimmen ergab. In der Hauptstadt Madrid verlor sie ihre absolute Mehrheit. Gewinne konnten nach Medienangaben zwei Protestparteien erzielen. Die linksgerichtete Bürgerplattform Podemos setzte sich offenbar in Barcelona durch. Auch die neue liberale Formation Ciudadanos erzielte viele Stimmen. Die Beteiligung war mit knapp 50 Prozent etwas höher als beim letzten Durchgang 2011. Die Abstimmungen galten als wichtiger Test für die Parlamentswahl im Herbst.

http://www.deutschlandfunk.de/spanien-verluste-fuer-regierende-volkspartei-bei.353.de.html?drn:news_id=486002 (http://www.deutschlandfunk.de/spanien-verluste-fuer-regierende-volkspartei-bei.353.de.html?drn:news_id=486002)

Hintergrundinfos zu den "Ciudadanos"

ZitatDebatte Linke in Spanien
Zu unpolitische Slogans

Kritiker der etablierten Parteien verlieren in Spanien vor den Wahlen an Zuspruch. Podemos muss sich klarer positionieren und bekommt Konkurrenz.

http://taz.de/Debatte-Linke-in-Spanien/ (http://taz.de/Debatte-Linke-in-Spanien/)!160298/
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 12:55:05 Mo. 25.Mai 2015
Podemos gaben an "weder links noch rechts" zu sein und duldeten und förderten bekannte Faschisten mit sozialer Demagogie in einigen Regionen auf ihren Listen! So zB den berüchtigen widerwärtigen Hetzer Ynestrillas!  Meines Erachtens werden sie auch in den Medien hofiert in Spanien um die linkssozaldemokratische "Verinigte Linke ( IU ) klein-und kaputtzukriegen. Mit großem Erfolg wie man sieht. Ein Vergleich mit der griechischen Syriza zu Podemos ist absolut gelogen! Syriza sind wenigstens links! wenn auch ein Sammelbündnis unterschiedlicher Organisationen.

Ciudadans sind wie UpyD zwei Parteien die in Deutschland eher mit einer rechten FDP oder AfD zu vergleichen sind. Ciudadans sind absolute Marktfundamentalisten und neoliberale Drecksäcke. UpyD sind das auch alles,beziehen sich aber ,wie auch die konservative Regierungspartei,positiv auf den Francofaschismus.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 13:29:54 Mo. 25.Mai 2015
ZitatPodemos gaben an "weder links noch rechts" zu sein und duldeten und förderten bekannte Faschisten mit sozialer Demagogie in einigen Regionen auf ihren Listen! So zB den berüchtigen widerwärtigen Hetzer Ynestrillas!
Hast Du dazu mal eine Quelle?
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 13:42:05 Mo. 25.Mai 2015
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffs2.directupload.net%2Fimages%2F150525%2Ftemp%2Fh5t9a3t9.jpg&hash=0f0e26f2f914566f08107e124a13b66dbf5ac2c5) (http://www.directupload.net/file/d/3998/h5t9a3t9_jpg.htm)(//)

Hier Ynestrillas, hat sich fotografiert wie er Podemos wählt. Er selbst war kandidat. Diverse Kandidaten von Podemos Listen waren Mitgleider und bekannte reprsentanten der "Falange de las Jons" und der "La Falange" ( zu der Ynestrillas gehört")

Seine FB seite,wo er mehr Werbung für Podemos macht als Podemos selber

https://www.facebook.com/RicardoYnestrillas?fref=photo (https://www.facebook.com/RicardoYnestrillas?fref=photo)

Quellen zu Podemos "wir sindweder links noch rechts"? ihr aktuelles Wahlprogramm,Aussagen im TV dazu von Pablo iglesias, auch Monedero( der inzwischen aus persönlichen Gründen zurücktrat) sowie diverse Repräsentanten von Podemos,die in TV Debatten in Spanien sich beschwerten,daß sie als links tituliert würden. Sei bestanden darauf,eine Partei des "ganzen Volkes " zu sein und einige leugneten nicht nur den Klassenkampf,sondern selbst daß Spanien eine Klassengesellschaft seie. Das sei nur eine von "außen" hineingetragene Ideologie um Spanien unten zu halten. Übrigens sehr ähnlich in der Wortwahl wie die der ersten Falange Gründer Jose Antonio Primo de Rivera oder sogar Ramiro Ledesma Ramos,der die Falange zu einer sozialrevolutionären /nationalrevolutionären faschistischen Massenpartei machen wollte.....natürlich VOR Franco.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:07:29 Mo. 25.Mai 2015
Jou, komische Sache das Ganze!
Leider kann ich kein spanisch und somit ist es schwierig darüber genaueres herauszubekommen!
Momentan gibt es also nur diese komische FB Seite als Beweis?
Das ist mir als Quelle doch ein bißchen schwach!

Und Aussagen wie; die haben dies und jenes mal irgendwo im TV gesagt, sind mir auch ein bißchen dünn als Quelle!

Könnte ja auch sein, das hier gewisse Leute ein großes interesse daran haben, Podemos zu diskreditieren!

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 14:12:04 Mo. 25.Mai 2015
Hier ein deutschsprachiger Wikieintrag zu diesem Bastard


http://de.wikipedia.org/wiki/Ricardo_S%C3%A1enz_de_Ynestrillas_P%C3%A9rez (http://de.wikipedia.org/wiki/Ricardo_S%C3%A1enz_de_Ynestrillas_P%C3%A9rez)


wer so jemanden als Kandidat aufstellt oder mit ihm auftritt, ist sicherlich nicht links >:(

Es ist richtig nach Quellen zu suchen bezüglich Podemos. Es gab diverse Polittalkshows im spanischen Tv Sendern. Nicht alle habe ich mir angetan.
Das Podemos Wahlprogramm selber lesen.Steht klar dinne,sie sind weder links noch rechts.

Und Ja,ich persönlich halte nicht allzuviel von Podemos. Sie sind für mich schon seit ihrer Gründung untendurch. pablo Iglesias und weitere Häuptlinge sind Trotzkisten der IA und MAI und solche Leute würde ich niemals wählen. Egal unter welchen Parteinamen!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 14:22:51 Mo. 25.Mai 2015
Ich kenne mich ebenfalls in Spanien zu wenig aus, um eine abschließende Einschätzung geben zu können.
Ich kann mir aber gut vorstellen, daß die Einwände von Rappelkistenrebell tatsächlich ein unterschlagenes Problem aufzeigen.

Ich war in Italien anfänglich auch von Beppe Grillo und der Fünf Sterne Bewegung begeistert. Dann sind mir ein paar Aussagen Grillos übel aufgestoßen, die glatt von der FDP hätten stammen können. Auch bei Streiks und Protestaktionen in Italien haben sich erschreckend viele Faschisten eingemischt um ihnen einen eigenen politischen Stempel aufzudrücken. Das ist das Resultat langjähriger Entpolitisierung. Wenn politische Ahnungslosigkeit und Unzufriedenheit zusammentreffen, kommt nicht unbedingt etwas gutes dabei heraus.

Was sich zur Zeit auch hierzulande im Netz für Vorstellungen zusammenbrauen über die Welt, die Politischen Verhältnisse und die Lösungen der Probleme, da kann einem Angst und Bange werden.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:36:57 Mo. 25.Mai 2015
Stimmt bei Beppe Grillo ist mir auch der Unterkiefer hängengeblieben als er in einem Interview sagte, er wolle für Italien sowas tolles einführen wie Hartz 4 in Deutschland!
Bei den Piraten war es ja auch so, das da sehr komische Leute mitgewirkt haben (und immer noch mitwirken).

Ich kann mir sehr gut vorstellen, das sowas möglich ist, glaube es aber nicht ohne ernsthafte Quellenangaben!

Zitatpablo Iglesias und weitere Häuptlinge sind Trotzkisten der IA und MAI und solche Leute würde ich niemals wählen
Kannst Du uns darüber ein bißchen genauer aufklären Rappel? Ist das wieder so ein persönliches Ding unter Kommunisten?

Übrigens: Auf der von dir verlinkten Wiki- Seite zu dem Nazi steht nichts davon, das er irgendwas mit Podemos zu tun hat!
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 14:42:13 Mo. 25.Mai 2015
Der deutsche Wikiartikel ist nicht in allen Punkten aktuell....Ynestrillas ist einer der aktivsten Faschisten in Spanien. In einem jahr macht er mehr Aktivitäten als so manche Organisation in 10 Jahren....
Aber die FB Seite von Ynestrillas wird von ihm gemacht...da berichte er über diverse seiner Podemos Aktivitäten...
Ein Artikel aus der tageszeitung " La Vanguardia" zu Ynestrillas bei Podemos

http://www.lavanguardia.com/politica/20150217/54426269509/ricardo-saenz-de-ynestrillas-podemos.html (http://www.lavanguardia.com/politica/20150217/54426269509/ricardo-saenz-de-ynestrillas-podemos.html)

Ja,Pablo Iglesias kam von der trotzkistischen Izquierda Anticapitalista


http://www.elconfidencialdigital.com/politica/Pablo-Iglesias-Izquierda-Anticapitalista-Podemos_0_2366763329.html (http://www.elconfidencialdigital.com/politica/Pablo-Iglesias-Izquierda-Anticapitalista-Podemos_0_2366763329.html)


ja...ist so ein Ding "unter Kommunisten"...ich lehne den Trotzkismua absolut ab und mißtraue diesen Leuten...ich bin halt auch unverbesserlich und kann aus meiner Haut auch nicht hinaus ;D
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:54:39 Mo. 25.Mai 2015
ZitatDer Trotzkismus weicht insbesondere von der durch Josef Stalin vorgegebenen Linie des orthodoxen Marxismus-Leninismus vor allem hinsichtlich der Revolutionstheorie und der Parteilehre ab. Wesentlicher Bestandteil ist die Theorie der ,,Permanenten Revolution", das heißt: die sozialistische Revolution als weltweiter, ständiger Prozess unter Führung von Arbeiterräten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Trotzkismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Trotzkismus)


Ahh, guck mal an. Jetzt beginne ich zu kapieren.
Naja, Podemos sorgt wohl auch bei den "Stalinisten" für einen größeren Stimmenverlust! ;D
Somit hätte man da auch ein größeres Interesse diese Partei zu diskreditieren!
Nachtigall ick hör dir trapsen!  :P
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 14:58:28 Mo. 25.Mai 2015
ja,alle ab ins Gulag  ;D
aber mal ernsthaft....Podemos haben kein verbindliches Programm...ihr Wahlprogramm ist jetzt weder "links noch rechts" und Faschisten können in einigen Orten auf deren Liste kandidieren....und schuld ist Josef Stalin? ???

Ja,P.Iglesias war mir schon vor Podemos bekannt und war mir nicht so sympathisch....seid Podemos ist er in meiner Wertschätzung noch mehr gesunken. Die Schuld daran bei Josef Stalin zu suchen und nicht bei Iglesias und Podemos erscheint mir doch etwas zu albern
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:27:38 Mo. 25.Mai 2015
Wer hat denn damit angefangen? ;D

Zitataber mal ernsthaft....Podemos haben kein verbindliches Programm...ihr Wahlprogramm ist jetzt weder "links noch rechts" und Faschisten können in einigen Orten auf deren Liste kandidieren.
Ich kann aber immer noch kein spanisch!
Gibt es das Wahlprogramm irgendwo auf deutsch? Und zu den Faschisten bei Podemos haben wir außer der FB Seite immer noch keine Quellenangabe! Kommt da noch was?
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 15:50:33 Mo. 25.Mai 2015
Faschisten bei Podemos zB

http://elmunicipio.es/2015/01/falange-podemos/ (http://elmunicipio.es/2015/01/falange-podemos/)

gleich der erste Satz" "No somos ni de derecha ni de izquierdas..." Frase repetida por dirigentes de Podemos"...( wir sind weder links noch rechts" ständig wiederholter Satz von Podemos Führern....)

Podemos ist von Region zu region unterschiedlich zusammengesetzt. In einigen Regionen sind es natioanlistische Kräfte drinne,in anderen sind es separatistische und wiederum in anderen finden sich auch einige bekannte Faschisten.Schön ist da snicht.
Das in Podemos auch Leute sind,di egute linke Arbeit machen,das streite ich nicht ab.Podemos ist aber keine revolutionäre Partei und inzwischen möchte sie nicht mal links sein.

Hier findet mal diverse Infos

http://podemos.info/ (http://podemos.info/)

allerdings auf Spanisch und ich habe nun nicht die Muße eine ganze Seite zu übersetzen.

Podemos wird von den faschistischen Gruppen unterstützt, die nicht im faschistischen Wahlbündnis "La Espana en Marcha" sind. La Espana en Marcha sind offene Naziorganisationen wie Alianza Nacional,Democracia nacional,einige Falange Gruppen usw.
Es gibt in Spanien verschiedene Falangeparteien. Falange Autentica,Falange de las JONS, La Falange usw....alle sind sie faschistisch.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:21:39 Mo. 25.Mai 2015
Nach längerem suchen habe ich immerhin das hier dazu gefunden:

ZitatDass Podemos aus allen Spektren Unterstützung erfährt, gehört zur Strategie der Partei, die sich um keinen Preis politisch einordnen lassen will. Obwohl sie klar aus dem Umfeld linker Gruppen und Parteien heraus entstanden ist, betont die Partei unermüdlich, weder rechts noch links sein zu wollen. Dies entspricht dem vermeintlich unpolitischen Selbstbild, das in den Massenprotesten vorherrschend war. Die Hauptforderungen der Partei sind dementsprechend vage: ein Ende der Sparpolitik, der Wiederaufbau des Sozialstaates und die Schaffung wirklich demokratischer Partizipation. Ein bedingungsloses Grundeinkommen soll eingeführt werden, wichtige Sektoren der Wirtschaft und des Staates (Telekommunikation, Energie, Nahverkehr, Nahrung, Bildungs- und Gesundheitswesen) sollen unter öffentliche Kontrolle gestellt werden.

Die Ablehnung der Selbstbezeichnung als Linkspartei unterscheidet Podemos von ihrer griechischen Schwesterpartei Syriza, die aus einer klaren linksradikalen Tradition kommt. Trotzdem sieht man sich als Verbündete, bei der zentralen Wahlkampfveranstaltung von Syriza vor der Wahl in Athen stand Iglesias, die geballte Faust in die Höhe gestreckt, mit auf der Bühne und rief "Syriza, Podemos, wir werden siegen!"
http://www.woxx.lu/?p=8063 (http://www.woxx.lu/?p=8063)

Zitat
Links? Rechts? Überholte Kategorien
http://taz.de/Spanien-im-Wahljahr/ (http://taz.de/Spanien-im-Wahljahr/)!156116/
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Hochseefischer am 18:46:52 Mo. 25.Mai 2015
Ich verfolge die Podemos weiterhin interessiert und erstmal wohlwollend. Wenn da tatsächlich Faschisten (in den höheren Rängen) mitmachen, dann nicht mehr.
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 20:26:14 Di. 26.Mai 2015
Kommunalwahlen in Spanien – verstärkter Linkstrend

26.05.15 - Insgesamt standen am Sonntag in mehr als 8.000 spanischen Städten und Gemeinden die Kommunalparlamente und Bürgermeister zur Wahl, in 13 von 17 Regionen die Regierungschefs. Die Wahlen gelten als ein wichtiges Barometer für die Parlamentswahlen in einem halben Jahr. Die ultrareaktionäre Volkspartei (PP) des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy erlitt drastische Einbußen. Sie blieb zwar noch stärkste politische Kraft in Spanien, blieb landesweit mit 27 Prozent der Stimmen aber um mehr als zehn Prozentpunkte hinter ihrem Ergebnis von 2011 zurück. Es ist das schlechteste Ergebnis seit 1991. Die Sozialdemokraten (PSOE) kamen landesweit auf 25 Prozent. Damit büßten sie im Vergleich zu 2011 2,8 Prozentpunkte ein.

Die Podemos-Partei ("Wir können"), die aus der Protestbewegung der "Empörten" entstanden ist, erzielte große Stimmengewinne. Bereits 2014 bei den Europawahlen wurde sie zur viertstärksten politischen Kraft, mit einem Stimmenergebnis von fast 8 Prozent und fünf Parlamentssitzen. Zu den Kommunalwahlen war sie nicht landesweit angetreten, sondern hatte in einzelnen Landesteilen und Kommunen lokale linke Wahlbündnisse gebildet.

Spektakulär waren ihre Ergebnisse in den Millionenstädten Madrid und Barcelona. In Madrid gewann die 71-jährige Manuela Carmena vom Bündnis "Madrid Ahora" ("Jetzt Madrid") aus dem Stand 20 Sitze, nur einen weniger als die Regierungspartei PP. "Si se puede! Si se puede!" ("Ja, es ist möglich"), riefen begeistert ihre Anhänger. In Spaniens zweitgrößter Stadt Barcelona war das Wahlergebnis noch spektakulärer. Dort stellt das ebenfalls von "Podemos" unterstützte Bündnis "Barcelona en comú" ("Barcelona gemeinsam") künftig die größte Fraktion.

Das Wahlergebnis ist eine Kritik am verfilzten System zwischen den bürgerlichen Parteien der PP und der PSOE, das Spanien fast 40 Jahre regiert. Es ist aber auch ein massive Kritik an der EU-Politik der Krisendiktate. 2012 bis 2014 musste Spanien unter den Euro-"Rettungsschirm". Drastische Maßnahmen wurden dem Land aufgezwungen. Immer neue Kürzungen bei Renten und Löhnen, bei Bildung, Gesundheit und sozialen Leistungen verschärften die Not. Jede vierte Familie lebt nahe der Armutsgrenze, jeder zweite Jugendliche unter 25 ist ohne Job. Gleichzeitig erschütterten neue Korruptionsskandale das Land, die öffentlichen Kassen wurden geplündert, Steuergelder vergeudet oder veruntreut. Internationale Monopole schleusten ihre Profite am Finanzamt vorbei.

Seit Jahren haben sich dagegen Massenproteste entwickelt. Im Mai 2011 gingen Hunderttausende auf die Straße, wochenlang besetzten sie Madrids berühmten Platz, die Puerta del Sol. 2012 setzten sich die Bergarbeiter an die Spitze der Massenproteste und marschierten unterstützt aus ganz Europa nach Madrid. Massendemonstrationen, Arbeiterstreiks bis hin zum Generalstreik waren an der Tagesordnung. Erst Anfang Mai 2015 besetzten Streikende des spanischen internationalen Kommunikationsmonopols Telefónica die Konzernzentrale in Barcelona.

Podemos lehnt ähnlich wie die griechische Regierungspartei Syriza die Krisendiktate der EU-Troika ab, zeigt aber auch die Bereitschaft zu Zugeständnissen und weckt Hoffnungen über parlamentarische Veränderungen. Notwendig ist ein länderübergreifender gemeinsamer Kampf der Arbeiterinnen, Arbeiter und Volksmassen gegen die Abwälzung der Krisenlasten. Die MLPD ist Teil dieses Kampfes und solidarisch mit dem berechtigten Widerstand in Griechenland, Spanien und anderen Ländern. Im Rahmen der ICOR (Internationale Koordination revolutionärer Parteien und Organisationen) arbeitet sie mit der Marxistisch-Leninistischen Partei Spaniens PML (RC Reconstruction Communista) zusammen. Der verstärkte Linkstrend in Spanien macht die Notwendigkeit einer starken, zielkaren, unter den Massen verankerten revolutionären Partei deutlich.


Quelle

http://www.rf-news.de/2015/kw22/kommunalwahlen-in-spanien-2013-verstaerkter-linkstrend (http://www.rf-news.de/2015/kw22/kommunalwahlen-in-spanien-2013-verstaerkter-linkstrend)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 14:08:23 Mi. 27.Mai 2015

Aus: Ausgabe vom 27.05.2015, Seite 8 / Ansichten

Linksruck?

Regionalwahlen in Spanien

Von André Scheer

Besorgte Mienen beim Börsenreporter der »Tagesschau« am Dienstag morgen: Die Aktienkurse haben als Reaktion auf den »Linksruck« in Spanien nachgegeben. »Von so etwas hält man hier nichts«, wird gejammert. Viele Spanier jubeln dagegen: Sowohl die rechte Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy als auch die sozialdemokratische PSOE-Opposition wurden abgestraft. Sieger sind nahezu durchweg neue Bündnislisten oder andere Kräfte, die bislang nur unter »ferner liefen« rangiert hatten.

Doch die Kommentare, die das Resultat der Regional- und Kommunalwahlen in Spanien als Linksschwenk und Erfolg für die neue Protestpartei Podemos interpretieren, greifen zu kurz. Das Ergebnis spiegelt in erster Linie die wachsende Ablehnung des nach dem Ende des Franco-Faschismus in Spanien entstandenen Parteiensystems wider. Dabei artikuliert sich der Protest nicht nur links vom bisherigen Spektrum, sondern auch über neue rechtspopulistische Kräfte.

Durch das geltende Wahlrecht war bislang quasi garantiert worden, dass sich die beiden großen Parteien beim Regieren Spaniens und der autonomen Regionen abwechseln. Dieses politische Paradigma ist am Sonntag erschüttert worden. Zwar wurden in fast allen der 13 Regionen, in denen gewählt wurde, entweder die PP oder die PSOE stärkste Kraft, doch absolute Mehrheiten erreichten sie nirgendwo. Zu den Verlierern gehörten auch etablierte Regionalparteien wie die katalanische CiU und – dort, wo sie alleine antrat – die Vereinigte Linke (IU). Dagegen konnten Linke dann feiern, wenn sie zusammen mit anderen Kräften unter neuen Namen angetreten waren, etwa in Barcelona und Madrid, wo sie künftig die Bürgermeisterinnen stellen dürften.

Die vor einigen Monaten noch als möglich erschienene Übernahme der nationalen Regierungsgewalt durch Podemos ist dagegen illusorisch geworden. In keiner Region wurde die Partei von Pablo Iglesias stärkste Kraft. Der bäckt inzwischen kleinere Brötchen: Es komme nun darauf an, zusammen mit den Sozialdemokraten die PP aus den Regierungsämtern zu verdrängen. Das aber ist etwas völlig anderes als der von seinen Anhängern erhoffte radikale Bruch mit dem etablierten System. Podemos scheint, ähnlich wie Syriza in Griechenland, von den Realitäten eingeholt worden zu sein – allerdings schon Monate vor den Parlamentswahlen.

Hinzu kommt: Nicht nur linke Bündnisse feierten Erfolge. Ein Teil der früheren PP-Wählerstimmen ging diesmal auch an die konservativen »Bürger« (Ciudadanos), die sich nun in mehreren Regionen als Mehrheitsbeschaffer der PP anbieten können. Es ist nicht auszuschließen, dass sich dieses Szenario nach den im Herbst anstehenden Parlamentswahlen wiederholt – dann könnte Rajoy trotz der Verluste seiner Partei im Amt bleiben. Das Wunschergebnis für Berlin und Brüssel.


Quelle

https://www.jungewelt.de/2015/05-27/027.php (https://www.jungewelt.de/2015/05-27/027.php)

Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 14:13:36 Mi. 27.Mai 2015

Aus: Ausgabe vom 27.05.2015, Seite 1 / Ausland

Rajoy sieht sich als Sieger

Nach Schlappe für Regierungspartei: Spaniens Ministerpräsident zieht keine Konsequenzen. Konzerne nervös


Trotz der hohen Verluste seiner Volkspartei (PP) bei den Kommunal- und Regionalwahlen will der spanische Regierungschef Mariano Rajoy seinen Kurs nicht ändern. »Wir haben einen bedeutenden Stimmenverlust erlitten und können nicht zufrieden sein«, räumte der Ministerpräsident am Montag abend in Madrid ein. Aber die PP habe im ganzen immer noch die meisten Stimmen erhalten – »der Sieg ist unstrittig«.

Der Premier zeigte sich überzeugt, dass seine Partei die Parlamentswahlen Ende des Jahres gewinnen werde. Die Bevölkerung werde dann »die Anstrengungen der Regierung zur Überwindung der Krise anerkennen«, sagte er. In deren Ergebnis sind nach offiziellen Angaben 51 Prozent der unter 25 Jahre alten Spanier erwerbslos. Insgesamt beträgt die Arbeitslosenrate offiziell 23 Prozent. Hunderttausende Menschen sind von den Banken aus ihren Wohnungen vertrieben worden, viele haben nach Krankenhaus- und Praxenschließungen sowie der Privatisierung von Gesundheitseinrichtungen keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung mehr.

Doch Rajoy zeigt sich stur und will weiter den Fokus seiner Politik auf »wirtschaftliche Erholung« legen. Eine Umbildung des Kabinetts komme nicht in Frage. Das entspricht den Vorgaben von EU und Großkonzernen. So reagierten die Energiekonzerne einem Bericht des Internetportals eldiario.es vom Dienstag zufolge nervös auf den Ausgang der Wahlen, denn unter einer von ihnen befürchteten Koalitionsregierung der sozialdemokratischen PSOE und der linken Podemos dürften für sie schwere Zeiten anbrechen. Die Wahlprogramme der beiden Parteien stimmen darin überein, dass Fracking verboten, das derzeit abgeschaltete Atomkraftwerk Garoña nicht wieder angefahren werden und das von der Regierung geplante Atommüllzwischenlager in Villar de Cañas nicht gebaut werden sollen. Auch die Ratingagentur Moody's stellte nach den Wahlen vom Sonntag eine »wachsende Unsicherheit« fest, in welche Richtung Spanien in den kommenden Jahren politisch steuern werde. (dpa/Reuters/jW)


Quelle

https://www.jungewelt.de/2015/05-27/043.php (https://www.jungewelt.de/2015/05-27/043.php)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:09:36 Di. 10.Mai 2016
Aus: Ausgabe vom 11.05.2016, Seite 7 / Ausland

Linke kandidieren vereint
Spanien: Podemos, Vereinte Linke und Ökopartei Equo treten gemeinsam zur Wahl im Juni an
Von Carmela Negrete


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffs5.directupload.net%2Fimages%2F160510%2Ftemp%2Frfrjhl8n.jpg&hash=9d0111c144cf33e90a22d39877f7f40a29ee8f32) (http://www.directupload.net/file/d/4351/rfrjhl8n_jpg.htm)(//)

Pablo Iglesias (links) und Alberto Garzón (noch weiter links) freuen sich am Montag in Madrid über die Einigung
Foto: EPA/BALLESTEROS/dpa - Bildfunk

Am Montag abend tauchten auf Facebook gleichzeitig zwei ungewöhnliche Videos auf. In einem war Alberto Garzón zu sehen, der Spitzenkandidat der Vereinten Linken (IU) bei der spanischen Parlamentswahl im Dezember. Im anderen sprach Podemos-Chef Pablo Iglesias. Beide Aufnahmen endeten identisch mit einer Umarmung der beiden Protagonisten. Auf diese Weise teilten die beiden Parteien der Öffentlichkeit mit, dass die spanische Linke bei den Neuwahlen am 26. Juni gemeinsam antreten wird. In einer Urabstimmung müssen die Mitglieder beider Organisationen noch bis zum heutigen Mittwoch entscheiden, ob sie den Vereinbarungen ihrer Spitzenleute zustimmen. Die Ergebnisse sollen am Donnerstag bekanntgegeben werden. Wenn die Basis zustimmt, was als sicher gilt, wird die neue Wahlallianz am Freitag offiziell registriert.

Man wolle Spanien »wieder für die gesellschaftlichen Mehrheiten zurückgewinnen«, kündigten Garzón und Iglesias an. Der Name der neuen Allianz wurde noch nicht offiziell mitgeteilt, soll aber »Unidos sí se puede« (Vereint ist es möglich) lauten, was an den Wahlkampfslogan Barack Obamas erinnert: »United Yes We Can«. Zudem sollen die Logos der beteiligten Parteien, zu denen auch die spanische Ökopartei Equo gehört, auf allen Materialien erscheinen.

Die schon bei den Wahlen im Dezember bewährten regionalen Bündnisse werden wieder aufgelegt. In Katalonien kandidiert »En Comú Podem« (Gemeinsam können wir), zu der sich die Allianz »En Comú« von Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau, die Vereinte und Alternative Linke (EUiA), Podemos und die linksgrüne Initiative für Katalonien (ICV) zusammengeschlossen haben. Im Dezember war diese Liste mit knapp 25 Prozent stärkste Kraft in der autonomen Region geworden.

Podemos und IU bekräftigen in dem Abkommen ihre Unabhängigkeit und wollen auch eigenständige Wahlkämpfe führen. Dabei müssen die Anhänger der IU schlucken, dass Podemos in der Koalition die bestimmende Kraft sein wird. Garzón wird erst auf dem fünften Platz der Liste in Madrid kandidieren, berichtete das Onlineportal eldiario.es. Vereinbart wurde, dass die IU ein Sechstel der künftigen Abgeordneten stellen soll. Das wären sicherlich mehr als die zwei Parlamentarier, die seit Dezember für die Vereinte Linke im Parlament sitzen. Das spanische Wahlrecht benachteiligt kleine überregionale Parteien.

Dieses Argument dürfte auch viele IU-Anhänger überzeugen, die eigentlich lieber unter eigenem Banner angetreten wären, zumal wichtige Forderungen wie die Abschaffung der Monarchie, die Verstaatlichung der Energiekonzerne und der Austritt aus der NATO im gemeinsamen Wahlprogramm fehlen. Trotzdem ruft die Kommunistische Partei Spaniens (PCE), die stärkste Teilorganisation der IU ist und der auch Garzón angehört, ihre Mitglieder zur Unterstützung der Allianz mit Podemos auf.

Nach einer aktuellen Umfrage von eldiario.es könnte die linke Bündnisliste bei den Wahlen mit 24 Prozent zweitstärkste Kraft nach der rechtskonservativen Volkspartei (PP) werden, die auf 29 Prozent käme. Die Sozialdemokraten der PSOE wären demnach mit 22 Prozent nur noch dritte Kraft, doch eine Mitte-links-Koalitionsregierung wäre damit greifbar nahe. Die rechtsliberalen Ciudadanos (Bürger) kämen auf 15 Prozent, so dass es keine Chance auf eine Rechtsallianz gäbe.

Ein Bündnis mit der PSOE ist bei Podemos und IU jedoch umstritten. Die Sozialdemokraten sind für viele der Kürzungen der letzten Jahre verantwortlich und haben trotz ihres wohlklingenden Namens (Spanische Sozialistische Arbeiterpartei) längst keine linke Programmatik mehr. Auch in Korruptionsskandale sind PSOE-Funktionäre verwickelt. Doch die PSOE gerät durch das Bündnis von Podemos und IU in eine schwierige Lage. Sie muss ihren Wählern nun erklären, warum sie sich in den vergangenen Monaten einer Koalition mit den beiden Linksparteien verweigerte, in der sie die führende Kraft gewesen wäre. Deshalb ist Gerardo Iglesias, der in den 80er Jahren Generalsekretär der PCE und erster Generalkoordinator der IU war, skeptisch, was die Erfolgsaussichten einer »Regierung des Wandels« angeht. Die PSOE habe sich »vollkommen dem Neoliberalismus ergeben«.

Quelle

https://www.jungewelt.de/2016/05-11/029.php (https://www.jungewelt.de/2016/05-11/029.php)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 17:45:45 Mi. 14.Dezember 2016
ZitatSpanien
Proteste gegen die Monarchie: Fotos von Felipe verbrannt

Mehr als Hundert Demonstranten haben in Katalonien Bilder vom spanischen König Felipe VI. öffentlich mit Farbbeuteln beworfen und verbrannt. Der König steht traditionell für ein vereintes Spanien.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fstatic.kleinezeitung.at%2Fimages%2Fuploads_520%2F7%2F5%2F6%2F5134166%2FF06DA8DF-11EB-458A-8F2A-F4BAA81FD46A_v0_h.jpg&hash=7273e5cfdf8fe398a234d92eb90edbac1b2721aa)
König Felipe VI.

Mehr als Hundert Demonstranten haben in der Region Katalonien im Nordosten Spaniens Bilder von König Felipe VI. öffentlich mit Farbbeuteln beworfen und verbrannt. Die Aktion habe sich am Dienstagabend vor einer Polizeikaserne in der Stadt Manresa ereignet, berichtete die Nachrichtenagentur EFE am Mittwoch.

Die Teilnehmer wollten damit gegen die vorübergehende Festnahme von fünf Mitgliedern der separatistischen Linkspartei CUP protestieren, die bei einer Kundgebung im September Porträts des Monarchen verbrannt hatten. Die CUP hat ihren Hauptsitz in Manresa und ist mit zehn Mandaten im katalanischen Parlament vertreten.

Vorwurf der Majestätsbeleidigung

Nachdem die Parteimitglieder in der vergangenen Woche nicht zu einer richterlichen Anhörung erschienen waren, wurden sie kurzzeitig inhaftiert. Ihnen wird Majestätsbeleidigung vorgeworfen, die in Spanien mit Haft bestraft werden kann. Am Dienstag wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.

In Katalonien gibt es schon lange politische Bestrebungen, die wirtschaftlich starke Region mit der Hauptstadt Barcelona von Spanien abzuspalten. Viele Linksparteien wollen zudem die Monarchie abschaffen. Der König steht traditionell für ein vereintes Spanien.

2007 waren zwei Spanier zu je 15 Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil sie Fotos des damaligen Königs Juan Carlos verbrannt hatten. Die Strafe war später in eine Geldbuße umgewandelt worden. Die Männer klagten und pochten auf ihr Recht zur freien Meinungsäußerung. Die Richter wiesen die Klage aber ab.
http://www.kleinezeitung.at/leute/royals/5134166/Spanien_Proteste-gegen-die-Monarchie_Fotos-von-Felipe-verbrannt (http://www.kleinezeitung.at/leute/royals/5134166/Spanien_Proteste-gegen-die-Monarchie_Fotos-von-Felipe-verbrannt)
Titel: Re:Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:43:02 Mo. 26.März 2018
ZitatEin Sternmarsch für mehr Geld

In Madrid haben Tausende Menschen für bessere Einkommen und höhere Renten protestiert. Doch die spanische Regierung kämpft noch immer mit den Auswirkungen der Eurokrise.


In Spanien haben Tausende Menschen gegen die Politik der konservativen Regierung protestiert. Sie versammelten sich zu einer Kundgebung im Zentrum von Madrid.

Die Teilnehmer kamen aus fast allen Teilen Spaniens, etwa aus Katalonien, Andalusien oder der Extremadura. Die meisten von ihnen waren zu Fuß nach Madrid gelaufen, in einem Sternmarsch. Eine der größten Gruppen kam aus León: Sie war zwei Wochen unterwegs und lief rund 300 Kilometer in 14 Etappen.

Die Hauptforderung der Protestierenden: eine bessere Grundsicherung für jeden. Der Staat solle kleine Renten und Einkommen aufstocken - auf 674 Euro. Wer in Spanien weniger als diese Summe im Monat zur Verfügung hat, gilt als arm. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Armutsgrenze bei durchschnittlich 1000 Euro pro Monat, je nach Familienstatus.

Rentenkassen zur Eurokrise geplündert


Seit einigen Wochen nehmen die Proteste gegen soziale Missstände in Spanien zu: Erst am vergangenen Wochenende waren Zehntausende Rentner im ganzen Land auf die Straße gegangen. Ihr Motto: "Würdevolle Rentenzahlungen". Die Teilnehmer der Demonstrationen beklagten, dass die konservative Regierung die Renten in diesem Jahr lediglich um 0,25 Prozent anheben will - während die Inflation im vergangenen Jahr bei zwei Prozent lag. Ein Grundproblem: Der spanische Staat hat die Rentenkasse zu Zeiten der Eurokrise geplündert. Während der Fonds 2011 noch ein Überschuss von 67 Milliarden Euro verzeichnete, sind aktuell es nur noch acht Milliarden Euro.
https://www.tagesschau.de/ausland/spanien-proteste-rente-grundversorgung-101.html (https://www.tagesschau.de/ausland/spanien-proteste-rente-grundversorgung-101.html)
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: Frieden2001 am 12:02:42 Di. 03.Dezember 2019
Ist schon länger her, aber trotzdem... Die Proteste in Spanien hatten sich wohl auch schnell erledigt. Man hört und liest gar nichts mehr dazu. Die Monarchie ist echt hartnäckig und alles scheint an ihr abzuprallen.
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:50:57 Mo. 03.Februar 2020
Frankreich/Spanien

ZitatDer verschwiegene gefährliche Generalstreik

(https://heise.cloudimg.io/width/1050/q75.png-lossy-75.webp-lossy-75.foil1/_www-heise-de_/tp/imgs/89/2/8/3/5/4/3/7/83019904641cf3d6.jpeg)

Hunderttausende haben im Baskenland beidseits der Grenze für bessere Renten, Löhne und ein würdiges Leben gestreikt und damit gezeigt, was moderne Gewerkschaftspolitik ist

Vermutlich hat kaum jemand im deutschsprachigen Raum mitbekommen, dass es im Baskenland am gestrigen Donnerstag einen Generalstreik gab. Sogar Zeitungen, die sich "sozialistisch" nennen, oder die sich ausdrücklich als "linke Tageszeitung" begreifen, war es bestenfalls eine kleine Meldung am Rande wert, dass beidseits der Grenze im französischen Baskenland Hunderttausende Menschen für würdige Renten, Löhne, und Arbeitsbedingungen gestreikt haben. Fabriken blieben geschlossen - auch viele Kneipen und Geschäfte -, und im Radio und im Fernsehen lief nur ein Notprogramm.

Es ist anscheinend selbst für linke Medien nicht von Bedeutung, wenn im kleinen Baskenland fast so viele Menschen und für ganz ähnliche Forderungen streiken und auf die Straße gehen wie beim Protest gegen die Rentenreform in ganz Frankreich. Dabei hat das Baskenland nicht einmal 5% der Bewohner Frankreichs, und auch findet sich hier weiterhin wohl die kämpferischste und am Besten organisierte Bewegung für soziale Rechte, deren Forderungen deutlich über die in Frankreich hinausgehen.
Weiter: https://www.heise.de/tp/features/Der-verschwiegene-gefaehrliche-Generalstreik-4651303.html
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:12:06 Do. 23.Juli 2020
Zitat"Raus, raus du Dieb"

Der Druck auf das spanische Königshaus steigt wegen der massiven Korruptionsskandale weiter
https://www.heise.de/tp/features/Raus-raus-du-Dieb-4849429.html
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:45:00 Mo. 03.August 2020
ZitatSchmiergeldaffäre
Spaniens Ex-König Juan Carlos will Spanien verlassen

Der unter Korruptionsverdacht stehende frühere spanische König Juan Carlos hat bekannt gegeben, das Land zu verlassen und ins Ausland zu gehen. Der Oberste Gerichtshof hatte zuvor Ermittlungen eingeleitet.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/spanien-ex-koenig-juan-carlos-kuendigt-an-das-land-zu-verlassen-a-8fa5b617-ae2e-4a57-b2da-888059b259a6

Ermittlungen? Nö, ist mir jetzt zu blöd. Ich mag das Land nicht mehr und ziehe in ein schönes Land, wo man auch nicht gegen mich ermittelt.

Tschüß
Euer König
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: Schluepferstuermer am 00:35:55 Di. 04.August 2020
Deutschland bietet sich an. Da kann jeder Reiche machen, was er will.

Nur zum Schein wird, wenn überhaupt ermittelt.
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: Frauenpower am 15:26:14 Mi. 05.August 2020
profitiert das Koenigshaus eigentlich auch vom Corona Hilfspaket??
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 20:20:22 Mo. 12.Oktober 2020
Zitat»Die Monarchie wird stürzen, es gibt keine Möglichkeit mehr zu ihrer Rettung«, meint die Journalistin Rebeca Quintáns. Sie hatte 2000 eine nicht autorisierte Biografie über den spanischen König Juan Carlos und seine dunklen Geschäfte veröffentlicht.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1143023.spanisches-koenigshaus-die-monarchie-ist-verbrannt.html
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: tleary am 06:39:12 Di. 13.Oktober 2020
Die Monarchie gibt's allein aufgrund der Volksbelustigung durch die Medien noch sehr, sehr lange. Und die Kosten pro Kopf der Bevölkerung kann man gemessen am restlichen Staatsapparat auch vernachlässigen. Das sind vielleicht 30 € pro Kopf und Jahr.
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 10:49:48 Di. 13.Oktober 2020
Zitat von: tleary am 06:39:12 Di. 13.Oktober 2020
Die Monarchie gibt's allein aufgrund der Volksbelustigung durch die Medien...

Das sehe ich wirklich anders. Die Generation, die sich noch die Regenbogenpresse reinzieht, stirbt allmählich aus. Der Adel verfügt weiterhin über riesigen Landbesitz und auch über politische Macht. In Spanien wie in Deutschland war er eng verbandelt mit der faschistischen Herrschaft und hatte keine Probleme, seine Macht in die "demokratischen" Zeiten zu retten.

https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=23700.0

Bei uns sind u.a. die Hohenzollern und die von und zu Guttenbergs auch politisch noch verdammt laut.

Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:28:37 So. 19.Juni 2022
(https://abload.de/img/taj6u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=taj6u.jpg)

Ein massiver Streik der Metallarbeiter seit zwei Wochen in der Region Cantabria in Spanien für Lohnerhöhungen.

Es herrscht Nachrichtensperre der spanischen wie internationalen Medien zu diesem Streik.
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: Onkel Tom am 11:27:34 Mo. 20.Juni 2022
Bei diesem beeindruckenden Foto wundert es mich nicht, das die Medien
in D darüber keine Zeilen verbreiten.. Es könnte ja Nachahmung folgen..

Büddebüdde, sowas ist in D auch mehr als überfällig.. D hängt diesbezüglich
wohl voll im Quark fest..  :-\
Titel: Re: Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 10:00:15 Mi. 22.Juni 2022
Eine neue Welle militanter Streiks von Metallarbeitern ist in der nördlichen Region Kantabrien angerollt. Sie folgt dem Streik im letzten Jahr in Cádiz, der mit dem Verrat durch die großen Gewerkschaften endete.

(https://abload.de/img/6pk6r.jpg) (https://abload.de/image.php?img=6pk6r.jpg)

(https://abload.de/img/2uksi.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2uksi.jpg)

(https://abload.de/img/knky8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=knky8.jpg)
Titel: Aw: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:15:10 So. 13.November 2022
Zitat200.000 demonstrieren in Madrid für Gesundheitssystem

(https://assets.deutschlandfunk.de/60cd906f-0bf6-4637-9af4-efd3ab47e211/1920x1080.jpg?t=1668348298902)

Ein Sprecher der Regionalregierung sprach von 200.000 Teilnehmern. Aus vier Richtungen zogen sie zum Rathaus. Sie werfen der Politik vor, die medizinische Grundversorgung zu zerstören. In der Region fehlt es dafür seit Jahren an Geld und Mitarbeitern. Gewerkschaften zufolge wird die Situation durch schlechtes Management verschlimmert.
https://www.deutschlandfunk.de/200-000-demonstrieren-in-madrid-fuer-gesundheitssystem-104.html
Titel: Aw: Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 11:18:43 Mo. 14.November 2022
Endlich mal wieder eine beeindruckende Großdemo. Hier als bewegtes Bild:

https://twitter.com/pepecampostruji/status/1591770909861355520

Beim Thema Gesundheitsversorgung fühlen sich alle betroffen.
Titel: Aw: Proteste in Spanien
Beitrag von: Kuddel am 15:32:30 Mo. 09.Januar 2023
Inditex ist eines der größten Textilunternehmen der Welt mit Sitz in Arteixo, einem Vorort von A Coruña in Galicien (Spanien).

Auf dem deutschen Markt ist Inditex seit 1999 unter anderem durch das Tochterunternehmen Zara, Massimo Dutti, Zara Home, Bershka und neuerdings auch Pull & Bear vertreten. Nach starker Expansion mit mehr als 200 neuen Läden im Jahr 2006 erwirtschaftete Zara den meisten Gewinn im Inditex-Konzern. Die Geschäftszahlen für das Jahr 2018 wurden wie folgt bekanntgegeben: Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % auf 26,145 Milliarden angestiegen. Der Geschäftsgewinn betrug im Jahr 2018 3,444 Milliarden.

Es werden jetzt alle Inditex Filialen in Spanien bestreikt. Die Stimmung unter den Streikenden ist beeindruckend:



https://twitter.com/nomasprecario/status/1611729049285427200
Titel: Aw: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:56:21 Sa. 24.Juni 2023
Klassenkämpfe in anderen Ländern kommen in unseren Medien so gut wie nicht vor.

https://twitter.com/altepunks/status/1672496550075936768
Titel: Aw: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:39:34 Sa. 08.Juli 2023
Der fünfte Tag des Metallerstreiks in Pontevedra im Nordwesten Spaniens in der autonomen Region Galicien  endet erneut mit Polizeigewalt.

(https://abload.de/img/f0a3nhjxwaakq0uformatfxco3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0a3nhjxwaakq0uformatfxco3.jpg)

(https://abload.de/img/f0a3nhpwiaa3mlxformatidict.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0a3nhpwiaa3mlxformatidict.jpg)

(https://abload.de/img/f0a3nhrwyaeub9cformatydcdi.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0a3nhrwyaeub9cformatydcdi.jpg)

(https://abload.de/img/f0a3nhjwaaekyvyformaty1eu8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0a3nhjwaaekyvyformaty1eu8.jpg)

Titel: Aw: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:11:19 Sa. 18.November 2023
In Spanien gibt es zur Zeit riesige Proteste.
Das klingt in den Mainstreammedien so:
Zitat"Verrat am spanischen Volk": Wütende Proteste in Spanien gegen Amnestiegesetz
https://de.euronews.com/2023/11/16/proteste-in-spanien-gegen-amnestiegesetz-pedro-sanchez

Kann nicht mal ein Medium klipp und klar sagen, daß es sich um rechte Aufmärsche handelt!?! Ich hörte gerade im Radio was von "ganze Familien mit Kindern, friedliche Atmosphäre...", die AfD-gewöhnten deutschen Medien finden Faschozusammenrottungen wohl normal und sympathisch...
Titel: Aw: Proteste in Spanien
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:52:46 Mi. 22.November 2023
ZitatSeit Wochen demonstrieren Tausende Faschisten gegen die neue Regierung und gegen eine Amnestie für katalanische Separatisten

(https://abload.de/img/187967kaeog.jpg) (https://abload.de/image.php?img=187967kaeog.jpg)
Francos Geist ist lebendig: Spanische Faschisten bei einer Demonstration der Falange (Madrid, 18.11.2023)
https://www.jungewelt.de/artikel/463716.amnestie-f%C3%BCr-katalanen-unheilige-allianz.html

Die verharmlosende Berichterstattung in den großen deutschen Medien ist einfach unglaublich.