Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano

Begonnen von BakuRock, 15:26:35 Mo. 08.September 2008

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BakuRock

neu im LabourNet Germany am Montag, 8. September 2008:

ZitatNeue Nachrichten von der INNSE, Mailand

Die Arbeiterinnen und Arbeiter der INNSE sind entlassen worden, mit Brief
vom 22. August, abgeschickt aus Turin. Trotzdem bleiben sie im Betrieb,
arbeiten und kämpfen. Der folgende Bericht ist die Übersetzung eines
Berichts vom 03.09.2008 auf //www.operaicontro.it. Wir danken für die
Übersetzung! (pdf)

http://www.labournet.de/internationales/it/innse3.pdf

Eine Delegation der INNSE wird auch am 20. September am Treffen der
Initiative "neuer Syndikalismus" zugegen sein: Siehe dazu

XI. Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe

Treffen der Initiative "neuer Syndikalismus": Schaffen wir uns eine, zwei,
hunderte Officine! Für eine Gewerkschaftsbewegung der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer

,,... schlagen deshalb ein zweites nationales Treffen vor, das am Samstag,
20. September 2008 in Rodi (Tessin, 10 min vom Gotthard-Tunnel)
stattfinden wird. Bei dieser Gelegenheit möchten wir über folgende Themen
diskutieren: Löhne, Kaufkraft und Lohndumping; Beschäftigung, Arbeitsmarkt
und Prekarisierung; Frauen und Gewerkschaft; Aktuelle Politik des
öffentlichen Verkehrs in der Schweiz und in Europa;
Neben diesen Themen werden wir darüber diskutieren müssen, wie unsere
Tätigkeit weitergeführt werden soll, d.h. wie wir uns organisieren können,
um ein Netzwerk aufzubauen, das die Arbeit vorantreiben kann mit
Untersuchungen, Diskussionen, Erfahrungsaustausch und Stellungnahmen all
jener, die an die Notwendigkeit und Möglichkeit eines Syndikalismus der
Arbeiterinnen und Arbeiter glauben..." Das komplette Programm,
Anmeldungsformular und weitere Informationen (pdf)

http://www.labournet.de/internationales/it/treffen20092008.pdf
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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

ManOfConstantSorrow

Nach dem unnützen Treffen bei der Regionalregierung schliessen die Besetzer die Reihen vor den Werkstoren. Genta wird wieder angreifen. Er ist daran, sich in Turin zu organisieren und hat den Schutz der Ordnungskräfte angefordert, um mit der Demontage der Fabrik zu beginnen. Es gilt, ihn vor den Toren zu stoppen. Andere ebenfalls von Entlassungen betroffene Betriebe sind bereit, sich dem Kampf anzuschliessen. Gruppen, Komitees und Einzelpersonen verstärken die Solidarität und sind entschlossen, sich vor den Werkstoren aufzustellen. Den Solidaritätsaufruf unterschrieben haben mehr als tausend Personen, entweder auf dem Blog der INNSE oder die Unterschriften direkt ins Besetzercamp gebracht.

Viele Bewohner der Gegend haben sich zusammengetan und entfalten, in Absprache mit den ArbeiterInnen der INNSE, über ihre zugesicherte Anwesenheit hinausgehende Aktivitäten, um Gentas Angriffen die Stirn zu bieten. Die Front wird immer breiter und geschlossener. Von der Arbeiterdelegation der Marcegaglia aus Sesto sind zum zweiten Mal wertvolle Spenden eingetroffen, Brennholz, damit sich die nächtlichen Posten vor den Werkstoren aufwärmen können. Bereits früher überbrachten die Arbeiter der Marcegaglia zusammen mit ihrem Betriebsrat nebst einer Geldspende eine Kiste mit Nahrungsmitteln, typische Produkte aus einigen Regionen Italiens. Das GAS (gruppo acquisto solidale) aus Lambrate hat zum zweiten Mal Gemüse vorbeigebracht. In der vergangenen Woche sind die Vorräte an Lebensmitteln vom GAS aus dem Gallaratese-Quartier aufgefüllt worden. Nahrungsmittelspenden überreicht haben auch die Vereine ?equo solidali?, ?Chicomendes?, ?coord. nord sud del mondo?, Geldspenden sind von der Ausstellung ?Al lavoro? aus Sesto gekommen, die dem Kampf bei INNSE Raum gewidmet hat.

Der Widerstand bei INNSE geht weiter. Die Kontakte, um erneut Verhandlungen auf die Beine zu stellen, werden fortgeführt. Wenn Genta ein weiteres Mal versuchen will seinen Kopf durchzusetzen, wird er von der Festungsmauer der Solidarität aufgehalten werden.

http://labournet.de/internationales/it/innse30.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow


Gestern (Dienstag, 10.02.) um fünf Uhr morgens haben ungefähr 300 Männer in Kriegsausrüstung, Carabinieri, Polizei und Staatsschutz Digos, den Fabrikbesitzer Genta beschützt, der mit zwei Lastwagen und einem Kranwagen ins Fabrikgelände hineingefahren ist. (...) Nach den von Kurzarbeit betroffenen FIAT-ArbeiterInnen von Pomigliano haben nun die ArbeiterInnen der INNSE mit dem demokratischen Schlagstock Bekanntschaft gemacht, der für die ArbeiterInnen bereitsteht, die sich mit Entschlossenheit gegen die Entlassungen zur Wehr setzen...

http://labournet.de/internationales/it/innse33.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Die INNSE wird geräumt!



Zitat,,Im Morgengrauen [Sonntag, 02.08.2009; Red.] hat die Polizei in Bürgerkriegsausrüstung das Besetzercamp der INNSE geräumt. Wegen der Sommerferien waren nur wenige Leute anwesend. Auch der Wohnwagen der Besetzer wurde entfernt, die Via Rubattino ist von der Polizei gesperrt. Erst in der vergangenen Woche, wie der Abgeordnete Luciano Muhlbauer in seinem Blog berichtet, habe der Regionalrat in einem Beschluss die Regionalregierung verpflichtet, tätig zu werden, um die Schliessung einiger Mailander Betriebe zu verhindern, darunter an erster Stelle die INNSE von Mailand. Gemäß Indymedia Lombardia, haben sich um 11 Uhr bereits mehr als hundert Personen vor der Fabrik versammelt. Um 12.40 Uhr sei es einer Gruppe von Genossen gelungen, vorübergehend die Mailänder Umfahrung ,,Tangenziale Est" zu besetzen. Sogleich wurden sie von den Bullen auf die übliche Art niedergeknüppelt. Die Ausfahrt Rubattino ist blockiert. Währenddessen sind im Innern der Fabrik etwa vierzig chinesische Arbeiter daran, die Maschinen zu demontieren, draussen wimmelt es von Bullen. Wer kann und sich in der Umgebung von Mailand befindet, soll bitte den INNSE-ArbeiterInnen zu Hilfe eilen!..."

Auszüge aus Emails an die Redaktion des LabourNet vom 02.08.2009.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

INNSE: Die vier Arbeiter auf dem Kran



Die vier Arbeiter auf dem KranIn Italien ist es in den Zeitungen auf der ersten Seite, die Tagesschau berichtet laufend darüber, ganz Italien hat es gesehen, das Bild von den vier INNSE-Arbeitern auf dem Industriekran ihrer Fabrik, im blauen Überkleid, mit gelbem Helm und finsterer Miene. ,,Das Symbol der Krise" hat jemand geschrieben. Aber welcher Krise? Jener Wirtschaftskrise, von der alle glauben, dass sie in ein oder zwei Jahren vorbei sein werde? Oder eher die Krise eines Wirtschaftssystems, das gründlich gescheitert ist. Ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das auf der Ausbeutung der Lohnarbeit beruht. Ein System, das die Produktion nur solange zulässt, als sie das Kapital vermehrt.

Die INNSE hat die Ursache der gegenwärtigen Krise mit alle den Widersinnigkeiten eines zerstörerischen Wirtschaftssystems offen gelegt: Eine Fabrik mit einer hoch qualifizierten und spezialisierten Belegschaft muss einzig deshalb geschlossen werden, weil mit dem Verkauf der Maschinen das Kapital des Besitzers stärker vermehrt wird als mit der Produktion. Das Gesetz des bürgerlichen Staates, welches das Privateigentum garantiert, erlaubt dem Besitzer die Verschrottung der Maschinen und führt so zum unhaltbaren Zustand, dass der Staat mit seiner Ordnungsmacht die Vernichtung der wirtschaftlichen Grundlage seiner Einwohner schützt. Der Unternehmerstaat gewährleistet nicht nur - wie früher - die Ausbeutung der Lohnarbeit, sondern überdies die Zerstörung der Produktionsmittel der Lohnabhängigen. Das verdeutlicht, weshalb das auf der Ausbeutung der Lohnarbeit aufgebaute Wirtschaftssystem Schiffbruch erlitten hat. Als früher die Arbeiter streikten, schützte die Armee die Streikbrecher, um die Weiterführung der Produktion durchzusetzen. Heute hingegen erzwingt bei INNSE ein Heer von Polizeikräften das Ende der Produktion, die von den ArbeiterInnen gegen den Willen des Fabrikbesitzers und ohne ihn weitergeführt worden ist.

Doch nicht genug damit. Die INNSE hat - für alle, die es vergessen haben sollten - auch klargemacht, dass der Staat nicht seine Einwohner schützt, sondern vor allem das Privateigentum, das heisst das Kapital. Soweit nichts Neues, die Neuigkeit besteht darin, dass die Unternehmerklasse, wenn sie jegliches Interesse an der industriellen Produktion verloren hat, die staatlichen Institutionen dazu benützt, um den in Vergangenheit produzierten Reichtum unter sich zu verteilen. Wenn dem nicht so wäre, wie erklärt sich dann die Tatsache, dass ein industrielles Erbgut wie die INNSE zum symbolischen Preis von 700'000 Euro einem Schrotthändler und Spekulanten wie Genta verscherbelt worden ist? Einem Spekulanten, der nun sein Recht als Eigentümer geltend macht, um seinen Spekulationsgewinn zu realisieren, indem er die Maschinen Stück um Stück verkauft. Zuerst hat der Staat den Ausverkauf der INNSE organisiert, jetzt schützt er mit seinen Ordnungskräften das Privateigentum sowie die Verschrottung der Maschinen und verhindert damit die Weiterführung der Produktion. Statt fünfzig Familien zu ermöglichen, mit dieser Produktion ihr Brot zu verdienen, zwingt der Unternehmerstaat sie, von den Almosen zu leben, die ,,soziale Abfederung" genannt werden.

Wenn eine herrschende Klasse einem wachsenden Anteil der Gesellschaft nicht mehr erlaubt, sich selbst zu ernähren, dann wird es Zeit sie zu stürzen. Die vier Arbeiter auf dem Industriekran der INNSE sind nicht in erster Linie das ,,Symbol der Krise" als vielmehr deren Überwindung. Dennn diese Arbeiter haben gezeigt, dass man kämpfen kann, dass die Krise kein Schicksal ist, das wie eine Naturkatastrophe erduldet werden muss, sondern das Resultat eines Wirtschaftssystems, das überwunden werden muss. Die INNSE ist das Vorbild, wie der Krise begegnet werden muss: Statt weitere Lohnsenkungen, zusätzliche Erhöhungen des Arbeitsrhythmus und der Arbeitszeit, Entlassungen und Fabrikschliessungen passiv zu erdulden, müssen die Arbeiterinnen und Arbeiter ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Die ArbeiterInnen der INNSE haben den Beweis erbracht, dass es möglich ist, sich aufzulehnen, auch wenn es nur wenige sind. Fünfzig ArbeiterInnen, die der Übermacht des Unternehmerstaates trotzen und diese in Ohnmacht verwandelt haben, als es vier von ihnen gelungen ist, den Belagerungsring von fünfhundert Bullen auszutricksen und den Industriekran ihrer Fabrik zu erobern.

Beim Betrachten des Bildes von den vier Arbeitern der INNSE werden sich zahlreiche andere ArbeiterInnen fragen: Warum lehnen die sich auf und wir nicht? Warum sich wie Lämmer zu Schlachtbank führen lassen, ohne wenigstens versucht haben zu kämpfen? Warum machen wir es nicht auch so wie die ArbeiterInnen der INNSE? Seit der militärischen Belagerung der INNSE sind mindestens drei weitere Beispiele von Arbeiterwiderstand bekannt geworden: Statt in die Ferien zu fahren, haben die Arbeiter der Ercole Marelli von Sesto San Giovanni bei Mailand die Fabrik besetzt. Eine weitere Betriebsbesetzung gibt es bei Manuli in Ascoli Piceno in der Region Marken. « Wir sind die INNSE der Toscana » erklären die Arbeiter der Bulleri Brevetti von Cascina bei Pisa, die rund um die Uhr die Werkstore belagern, um den Abtransport der Maschinen zu verhindern. Wie auch immer der Kampf bei INNSE enden wird, ob mit der Wiederaufnahme der Produktion oder mit der von der staatlichen Repression aufgezwungenen, endgültigen Schliessung, eines ist gewiss: Es hat sich gelohnt, all die langen Monate Widerstand zu leisten, tagelang und nächtelang auf einem Industriekran auszuharren. Denn dieser Kampf hat das Potential, um zum Ausgangspunkt eines Arbeiterkampfes zu werden, der sich immer weiter ausbreitet und schliesslich zu einem Kampf Klasse gegen Klasse wird, mit dem Ziel, dieses korrupte und bis auf die Knochen verfaulte System zu stürzen. ,,Giù le mani dalle Officine!" Hände weg von den Werkstätten! Hände weg von der INNSE! Möge dieser Schlachtruf der Arbeiter der Officine von Bellinzona und der INNSE zur Losung aller ArbeiterInnen und Lohnabhängigen werden! - rth

http://www.labournet.de/internationales/it/innse43.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Kampf um die Innse in Mailand gewonnen


Der seit über einem Jahr andauernde Arbeitskampf um die Metallverarbeitungsfabrik Innse in Mailand ist gestern gewonnen worden. Das Interview informiert über die Ereignisse der letzten Tage und die Hintergründe der Auseinandersetzung.
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=29415
Innse: Der Kampf ist gewonnen! Betriebsbesetzung in Mailand nach langem Kampf erfolgreich
,,Gestern abend halb eins wurden nach langen Verhandlungen endlich die Verträge unterschieben: alle 49 streikenden ArbeiterInnen der Innse werden übernommen, die Produktion wird wieder aufgenommen, in der Übergangszeit erhalten die ArbeiterInnen Ausgleichzahlungen. Seit über einem jahr leisten die ArbeiterInnen Widerstand gegen die Schließung ihrer Fabrik. Auslöser war der vom Besitzer geplante Verkauf der Maschinen aus der Fabrik und der Entlassung der Belegschaft.
Nach dem monatelang eine Räumung der Fabrik verhindern werden konnte, gelang es der Polizei trotz breiter Solidarität der Bevölkerung mit den Innse ArbeiterInnen anfang August in die Fabrik einzudringen und die Montage der Maschinen zu veranlassen.
Die Innse ArbeiterInnen hatten die vergangene Woche auf einem Indurstriekran in der ansonsten von der Polizei umzingelten Werkshalle dem Vorgehen der Polizei getrotzt. Sie wurden nach Abschluss des Vertrages in der gestrigen Nacht mit tosendem Jubel von hundersten von UnterstützerInnen vor den Werkstoren empfangen und der von den ArbeiterInnen seit Beginn der Besetzung zur Selbstorganisation genutzte Pförterraum wurde wieder bezogen. In den italienischen Medien wird die Innse Auseinandersetzung als Signal verstanden und erfährt große Aufmerksamkeit. In Rom haben vor wenigen Tagen Siloarbeiter mit Bezug auf die Innse Auseinandersetzung ihren eigenen Arbeitskampf begonnen. Für sie stehen ab September drastische Entlassungsprogramme an. Wir haben gewonnen - und der Kampf geht weiter! la lotta continua"
http://de.indymedia.org/2009/08/258028.shtml

INNSE: Bozschaft an die ArbeiterInnen der anderen Betriebe

,,Am 4. April 2009, anlässlich der ,,Versammlung für die Arbeiterpartei" in Mailand, hat "visions of Labor" aus Berlin mit Enzo Acerenza gesprochen (Arbeiter und FIOM Gewerkschaftsdelegierter bei INNSE, einer der vier Arbeiter, die eine Woche lang auf dem Kran ausgeharrt haben). Nach dem Sieg der INNSE-ArbeiterInnen hat der Aufruf an die ArbeiterInnen der andern Betriebe in allen Ländern eine besondere Bedeutung bekommen: ,,Was wir vor allem auch von den Arbeitern in Bellinzona gelernt haben: Es ist wichtig, dass sich die Arbeiterinnen und Arbeiter gegen die Betriebsschliessung auflehnen. Es genügt nicht, dass der Besitzer beschliesst, einen Betrieb dicht zu machen und alle zu entlassen. Es kommt dann ganz darauf an, was die Arbeiter dazu sagen, ob sie dazu ja oder nein sagen. Deshalb unsere Botschaft an die Arbeiterinnen und Arbeiter in den andern Betrieben in ganz Europa: Lasst euch nicht vertreiben! Wenn die Unternehmer euch entlassen und die Werke schliessen wollen, dann bleibt dort und besetzt die Betriebe! Haltet durch! Und wenn das alle Arbeiter in allen Ländern tun, dann wird diese Krise einen ganz andern Verlauf nehmen." Verbreitet diesen Aufruf überall! Druckt ihn aus und zeigt ihn euren ArbeitskollegInnen! Diskutiert mit ihnen darüber und nehmt mit den ArbeiterInnen der INNSE Kontakt auf!
[rVoL] : INNSE/Mailand : 04 : lernen (Enzo Acerenza)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

admin

Gerne veröffentliche ich hier einen kurzen Ausschnitt aus einer langen Rundmail der hamburger Gewerkschaftslinken:

ZitatAn die SympathisantInnen des Hamburger Jour Fixe

Die gewonnenen Kämpfe von Bellinzona im vorigen Jahr und jetzt von Mailand haben nicht nur für die, die den Kampf gewonnen und ihre Arbeitsplätze gesichert haben, eine enorme materielle und psychische Bedeutung. Das zeigte sehr anschaulich der Film über Officine und ist jetzt auf you tube bei Innse zu sehen.
Innse und Bellinzona haben auch für die UnterstützerInnen und vor allem für alle Beschäftigten, nicht nur in Italien und der Schweiz, die anfangen, sich zu wehren eine große Bedeutung. "Die Innse ist in Italien zu einem Synomym für Arbeiterwiderstand geworden genauso wie die Officine in der Schweiz", schreibt Rainer. Ich denke, es ist nicht übertrieben, wenn er den Begriff "historisch" gebraucht. Historisch für die Entwicklung einer Widerstandskultur in Europa.

Innse und Officine zeigen: Es gibt noch eine andere Betriebs- und Gewerkschaftswelt als die sich bisher in Deutschland darstellende. Frau Thatcher hatte seinerzeit die Parole TINA ausgegeben. There is no alternative - es gibt keine Alternative zum Neoliberalismus/Kapitalismus. Diese Parole hatten Blair und  Schröder übernommen und unsere Gewerkschaften handeln gemäß dieser Parole. Indem sie bei drohenden Betriebsschließungen sofort das Kämpfen ausschließen und nur an Transfermaßnahmen und Abfindungen denken. Und den KollegInnen die Särge bezahlen, die diese bei ihren Protestdemonstrationen gegen anstehende Betriebsschließungen voran tragen. Die Arbeiter von Officine und Innse hatten eine Alternative im Kopf - sie kämpften.
Unsere Aufgabe sollte es (weiterhin!) sein, die Kämpfe von Bellinzona und Mailand hier in Deutschland bekannt zu machen.


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