3.2. Gewerkschaftslinke HH über Iran + über DGB

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Einladung zum 58. Jour Fixe der Gewerkschaftslinken
Mittwoch, 3. Februar 2010. Curiohaus, Rothenbaumchaussee 15, Hofdurchgang


In der aktuellen halben Stunde:
Zur Situation im Iran: Der Kampf geht weiter.
Ein iranischer Kollege berichtet.



Wie die Faust in eine Bettelhand verwandelt wurde!
Zur Entstehung des DGB nach 1945

Wir haben auf unseren Jour Fixe Abenden in den letzten viereinhalb Jahren oft
Berichte von Streiks, Besetzungen und Widerstand gegen Bettriebs- oder
Abteilungsschließungen gehört. Das Bild, das sich dabei von den
Gewerkschaftsapparaten und Gewerkschaftsfunktionären darbot, war ein sehr
widersprüchliches . Belegschaften hatten in den überwiegenden Fällen nicht nur ihre
Geschäftsleitung gegen sich sondern auch ihre eigene Gewerkschaft.

Jüngstes Beispiel ist das Verhalten von Ver.di  gegenüber kampfbereiten KollegInnen
vom Gesamthafenbetrieb (GHB) in Bremerhaven /Bremen, wo 1200 Beschäftigten mit der
Absegnung von Ver.di gekündigt wurde. Ihre erschrockene Reaktion: "Die sind doch
dazu da, für uns einzutreten". Sie tun aber genau das Gegenteil, nämlich die
Drecksarbeit für die Bosse". Konsequenz vieler Enttäuschter: Sie treten aus oder
haben sogar die Absicht, eine eigene Hafen-Fachgewerkschaft zu gründen.

Andere KollegInnen haben die Erfahrung gemacht: Ohne Ver.di wäre bei uns kein
Betriebsrat entstanden (Schlecker, Lidl). Sie sind auf Funktionäre gestoßen, die sie
bei ihren Konflikten voll unterstützt haben.

Bei diesen Erfahrungen in den Gewerkschaften stellt sich die Frage:
Warum diese unterschiedliche Praxis von Seiten des Apparates bzw. der Funktionäre?
Aber vor allem: Warum kämpfen der DGB und seine Einzelgewerkschaften nicht in dieser
Großen Krise? Was hindert sie daran?

Das muß historische Gründe haben.
Erwarten wir vom DGB vielleicht etwas, was er niemals auf seine Fahnen geschrieben
hat? Verlangen wir etwas von ihm, was er gar nicht erfüllen kann, will oder darf?
Sind es also Illusionen über den DGB, die zu immer neuem Frust unter den aktiven
KollegInnen und Belegschaften führen?

Mit Klarheit können wir diese Fragen nur beantworten, wenn wir versuchen, die
Entstehungsgeschichte des DGB aufzuzeigen.
"Aus der Geschichte für heute und morgen lernen" - Unter diesem Motto wird der
Kollege Uwe Gertz über die Entstehung des DGB 1949 referieren. Wir wollen durch
Referat und Diskussion lernen, welche Konsequenzen die genauere Kenntnis der
Entstehungsgeschichte des DGB für unsere Gewerkschaftspraxis hat.