Scheinselbständigkeit: Unternehmer wider Willen

Begonnen von Eivisskat, 20:57:23 Mo. 06.Februar 2012

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Eivisskat

Zitat
Wie viele es sind, weiß niemand genau. Auf dem Bau sind sie schon lange präsent - jetzt breiten sie sich auch immer mehr in Gaststätten, Sicherheitsfirmen und sogar in Fitnessstudios aus: Scheinselbständige, die so tun, als wären sie Unternehmer, tatsächlich aber abhängig beschäftigt sind. Viele könnten auf Festanstellung klagen, tun das aber nicht - aus Angst, ihren Job ganz zu verlieren.

Sie arbeiten als Reisebegleiter, Trainer in Fitness-Studios, Kellner, in Verlagen, der häuslichen Pflege oder der IT-Branche - und haben eines gemeinsam: Ihr Arbeitgeber zahlt für sie keine Sozialabgaben. Die Mitarbeiter geben vor, selbständig zu sein, obwohl sie in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis sind. Diese Scheinselbständigkeit scheint in Deutschland mehr und mehr zuzunehmen - auf Kosten des Sozialstaats.

René Matschke, Chef der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) in München, ist sich sicher: "Das Phänomen breitet sich in immer mehr Branchen aus." Bislang habe es Scheinselbständige vor allem im Baugewerbe gegeben. "Nun stoßen wir auf sie in der Gastronomie, bei Sicherheitsdiensten, in der Gebäudereinigung oder Speditionsdiensten." Dies liege auch an Chefs, die Mitarbeiter zwingen, scheinselbständig zu sein - sonst bekommen sie erst gar keinen Job.

Es geht um viel Geld. Die Arbeitgeber drücken so ihre Lohnnebenkosten - nicht nur, weil sie sich die Sozialbeiträge sparen. Wer scheinselbständig ist, hat auch keinen Anspruch auf einen tariflichen Lohn oder Kündigungsschutz. Die Mitarbeiter wiederum haben netto mehr in der Tasche, laufen aber Gefahr, im Alter finanziell nicht abgesichert zu sein.

weiter: http://www.sueddeutsche.de/karriere/scheinselbstaendigkeit-unternehmer-wider-willen-1.1276381

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ZitatDiese Scheinselbständigkeit scheint in Deutschland mehr und mehr zuzunehmen -

Das scheint mir auch so , ein weiterer Grund ist ja auch, der AG oder soll ich Auftraggeber sagen, muss nur beschäftigen wenn er will bzw. wenn er eine  hohe Auftragslage hat. Im Grunde ist das eine Mischung aus Zeitarbeit oder Tagelöhnertum.

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