Studienabsolventen enden als Praktikanten und neuerdings als 1-Euro-Jobber gewollt im Prekariat

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 22:58:28 So. 04.März 2007

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Wilddieb Stuelpner

ARD/WDR, MONITOR Nr. 559 am 1. März 2007: Uni-Misere: Wie an deutschen Hochschulen für 1 Euro geforscht und ohne Lohn gelehrt wird

Bericht: Eva Müller, Frank Konopatzki

Sonia Mikich: "Und jetzt direkt an die Uni. Dort sind die Arbeitsbedingungen längst nicht mehr elitär sondern prekär. Zu Deutsch: mau, unsicher.

Eva Müller und Frank Konopatzki über eine bittere Tatsache: Billigakademiker."

Uni Hamburg, zehn Uhr morgens. Die Wissenschaftler Doktor Sabine Todt und Thomas Kloss sind auf dem Weg zur Arbeit. Für ihre Ausbildung hat der Staat wie für jeden Studenten ungefähr 50.000 Euro bezahlt - inzwischen forschen sie selbst. Die Deutsche Universität: Hier sollen die Besten lernen und lehren - zu besten Bedingungen.

Annette Schavan, Bundesbildungsministerin, 19. Mai 2006: "Wir müssen in Menschen und Talente investieren, Brücken schlagen von der Forschung in die Märkte der Zukunft. Deutschland soll sich zu einer Talentschmiede entwickeln."

Eine große Verantwortung: Thomas Kloss bekommt dafür - einen Euro in der Stunde, Sabine Todt vier Semester gar nichts. Wie kann das sein?

Sabine Todt hat zwei Kinder, ihr Mann verdient wenig, am Monatsende reicht das Geld oft nicht. Sie arbeitet dennoch auch unbezahlt, nicht zuletzt, um den Anschluss nicht zu verlieren. Kaum bekannt: In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der freien, nicht abgesicherten Lehrbeauftragten in Deutschland um fast 30 Prozent gestiegen. Sie übernehmen sogar wichtige Einführungsseminare - ohne Bezahlung.

Sabine Todt, Lehrbeauftragte: "Es ist ja auch immer schwierig sich zu wehren, weil ... man ja im Grunde genommen die Festanstellung irgendwann möchte. Man ist in einer totalen Zwickmühle. Man muss im Grunde genommen angepasst sein und gleichzeitig seine Identität nicht verlieren, und das ist wirklich schwierig."

Ihr Kollege Thomas Kloss arbeitet immerhin nicht völlig ohne Lohn, sondern für einen Euro in der Stunde. Doch den bezahlt das Arbeitsamt. Thomas Kloss ist Ein-Euro-Jobber am Institut für Kriminologie. Er hat in dieser Zeit schon Spitzenforschung im Auftrag der Bundesregierung betrieben und ist froh, das in seinen Lebenslauf schreiben zu können. Der Institutsleiter versucht auch etwas Positives zu finden: Bei so einem Abstieg komme bei den Ein-Euro-Akademikern immerhin der Kampfeswille wieder.

Prof. Sebastian Scheerer, Kriminologe: "Es ist eine Möglichkeit, sich auch das Schlechte an Hartz IV klar zu machen und dann vielleicht auch gemeinsam die Ursachen dafür zu definieren und was dagegen zu machen. Nicht zuletzt haben wir ja auch Ein-Euro-Jobber hier gehabt, die die Konsequenz daraus gezogen haben, dagegen vorzugehen."

Reporterin: "Aber sie sagen jetzt nicht, Sie haben sie nur hier, damit sie sich zusammenzufinden können und dagegen protestieren?"

Prof. Sebastian Scheerer, Kriminologe: "Nein, das ist aber eine Funktion der Vereinzelung und der Entpolitisierung entgegen zu wirken."

Der Misere zugestimmt haben Professor Scherer und auch die Uni-Leitung. Das Budget der Universität kommt allerdings vom Hamburger Senat und der verteidigt die Ein-Euro-Forscher. Die zahlt ja auch nicht er, sondern das Arbeitsamt.

Jörg Dräger, Wissenschaftssenator Hamburg: "Man verhält sich hier völlig gesetzeskonform im Rahmen und insofern hier Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen für Wissenschaftler, die andernfalls arbeitslos wären und aber noch eine Möglichkeit suchen, den Anschluss an das Wissenschaftssystem zu halten, um möglicherweise dann doch einer wissenschaftlichen Betätigung nachgehen zu können, das hat ja auch seine positiven Seiten."

Thomas Kloss, Ein-Euro-Jobber: "Soweit ich das mitbekommen habe, werden keine wissenschaftlichen zusätzlichen Stellen geschaffen oder es werden wissenschaftliche Mitarbeiterstellen gestrichen durch Ein-Euro-Kräfte. Also in diesem Institut ist es ganz klar so, dass es dieses Mittel nicht gibt für wissenschaftliche Mitarbeiter. Und dass es wirklich dann nur funktionieren kann über einen Ein-Euro-Job, sich hier wirklich Kontakte aufzubauen und auch irgendwie tätig zu werden für seine berufliche Laufbahn."

Ein paar Straßen weiter: Der promovierte Archäologe Thomas Piesbergen war einer der ersten Ein-Euro-Jobber an der Uni Hamburg. Er bekam den Stellenabbau an seinem Institut und den Trend zum Billigakademiker von Anfang an mit. Zunächst war er sogar froh, als sein Professor ihm anbot, für einen Euro zu forschen. Gemeinnützig, zusätzlich: Das sind die Kriterien für die Ein-Euro-Jobs. Thomas Piesbergen leitete für seinen Professor eine Ausgrabung in Äthiopien.

Thomas Piesbergen: "Ich hab ausgesprochen hoch qualifizierte Arbeit da gemacht und das überschritt dann eigentlich so diese ... die Idee, was ursprünglich mal dieser Ein-Euro-Job sein sollte doch bei weitem."

Reporterin: "Das heißt, sie hatten da auch richtig Verantwortung auf der Ausgrabungsstelle?"

Thomas Piesbergen: "Ja, ich habe ein Grabungsteam mit sechs Leuten geleitet, mein Kommilitone hat ein Grabungsteam mit über zwanzig Leuten geleitet."

Reporterin: "Auch als Ein-Euro-Jobber?"

Thomas Piesbergen: "Auch als Ein-Euro-Jobber. Und da hat man natürlich schon Verantwortung für seine Leute."

Thomas Piesbergen: "Wenn das jetzt einreißt an den Universitäten, dass eigentlich überhaupt keine wissenschaftlichen Mitarbeiter mehr eingestellt werden, weil die merken natürlich, ja es geht auch so, man kann ja immer die Leute, die frisch dann ihren Magister oder ihren Doktor haben als Ein-Euro-Kraft einstellen, wenn die keinen Job finden."

Diese Studenten wollen genau das nicht. Sie wollen ihrer Präsidentin heute ein Zertifikat verleihen. Dafür, dass sie für lau unterrichtet werden und dass Ein-Euro-Jobber an ihren Instituten forschen. Schon aus dem Vorzimmer werden sie rausfliegen ... Kampfeswille hin oder her.

Studentin: "Es geht schon darum: Nimmt man das hin? Also wenn jetzt alle sagen würden: Ich bin ausgebildet, ich brauch nicht mehr ohne Bezahlung zu arbeiten, würde auch diese Praxis sozusagen nicht durchgesetzt werden."

Studentin: "Es kann nicht sein, dass irgendwie Leute nebeneinander her arbeiten und ganz unterschiedliche Formen von Entgelt bekommen für eine Arbeit, die eigentlich ordentlich zu vergüten ist."

Der große Sohn von Sabine Todt hat Schulschluss. Viele sagen: Ohne Leute wie sie würde die unterfinanzierte Uni gar nicht mehr funktionieren. Absurd: Einige ihrer Kollegen suchen sich sogar irgendwelche Nebenjobs, um die eigentliche Arbeit an der Uni finanzieren zu können. Da leidet die Konzentration auf das Fach und die Studenten, wenn man immer wieder Zukunftsängste hat.

Sabine Todt, Lehrbeauftragte: "Letztlich ist die akademische Ausbildung ja darauf ausgerichtet, dass man sehr viel später verdient und dann eigentlich ein bisschen besser, so dass man dann die Rentenabsicherung wieder hinkriegt, diese fehlenden Jahre davor. Und das ist nicht mehr gegeben."

Reporterin: "Wie kann es sein, dass Grundlagenveranstaltungen an der Universität umsonst abgehalten werden? Kein Einzelfall, sondern generell ..."

Jörg Dräger, Wissenschaftssenator Hamburg: "... Sie stellen ehrenamtliches Engagement als so negativ dar. Wir haben hier Anwälte von hoch dekorierten Kanzleien, die Lehraufträge umsonst machen, weil sie das Gefühl haben, ihr Wissen auch weiter geben zu wollen und denen es halt nicht auf den Vergütungssatz von 40 Euro die Stunde ankommt, sondern die sagen: Ich habe einen guten Job, ich mach das. Und es gibt andere, die zu ihrer eigenen wissenschaftlichen Weiterbildung anstreben, Lehraufträge zu geben, um später mal eine Ehrenprofessur zu bekommen oder ähnliches. Auch das haben wir. Ich empfinde nichts Negatives grundsätzlich am engagierten Ehrenamt."

Engagement - selbstverständlich. Forschung und Lehre als Ehrenamt - auf keinen Fall. Bis zur Präsidentin sind die Studenten nicht vorgedrungen. Sie hinterlassen einen Denkanstoß. Billigakademiker und Talentschmiede für die Zukunft? Das passt für sie nicht zusammen.

Hartzhetzer

Das ist ein weiterer Beweis für den Werteverfall in Deutschland und die immer stärker werdende Maßlosigkeit der herrschenden Klasse.

Wenn die Entwicklung so weiter geht, wird man irgendwann einen Doktortitel brauchen um als Gebäudereiniger arbeiten zu können.
Wer als Kassierer im Supermarkt arbeiten will muss dann vorher ein Naturwissenschaftliches Studium in Mathe und Physik absolviert haben.

Das beste Beispiel ist doch der Beruf des Krankenpflegers, eigentlich ein Beruf der für Realschüler gedacht war. Mittlerweile hat man ohne ein Abi gar keine Chance mehr einen Ausbildungsplatz in der Krankenpflege zu bekommen.

Mit anderen Worten, so wie das Geld auf unseren Konten durch ständige Preistreiberei zunehmend an Kaufkraft verliert, so werden auch systematisch Schulabschlüsse und Bildung zugunsten des Kapitals entwertet.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

Wilddieb Stuelpner

Und das liebe Schlimme an der Sache ist das Beklagen eines schlechten Bildungsstandes der deutschen Jugend durch die Wirtschaft, die nur Forderungen an die Arbeitssuchenden stellt, auf eigene Kosten sich aus- und weiterzubilden, sich selbst aber aus der Sozialverantwortung stiehlt, da sie von Beiträgen und Steuern durch die Bundesregierung befreit werden und sich dann noch drücken, die berufliche Aus- und Weiterbildung als Betrieb selbst zu finanzieren, da sie ja auch den Rahm und die Sahne abschöpfen.

Sie lassen lieber die deutschen Schulabgänger und Studienabsolventen auf der Straße liegen und verlangen den Bildungsklau und die wirtschaftliche Schädigung anderer Länder, denen die Fachkräfte zu Billigstpreisen abgeworben werden. Diese Länder sind dann gezwungen den Fachkräfteverlust durch neuen auszubildenden Nachwuchs auszugleichen. Damit schmarotzt die deutsche Wirtschaft auf Kosten der deutschen, arbeitslosen Bürger und auf Kosten der Herkunftsländer.

Hatten wir schon mal mit der BRD, die von abgeworbenen DDR-Fachleuten während der offenen Mauer provitierte und jetzt der DDR den Wirtschaftsrückstand aufs Butterbrot schmiert.

Aber was soll man auch von unverschämten, korrupten und arroganten Polit- und Wirtschafts-Wessis anders erwarten?

Reuters Deutschland: Wirtschaft will Zuwanderungsrecht lockern - SPD lehnt ab

Berlin (Reuters) - Angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland wirbt die Wirtschaft verstärkt für niedrigere Hürden bei der Zuwanderung ausländischer Spezialisten.

In einem Brief an Wirtschaftsminister Michael Glos setzte sich der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, dafür ein, die Zuzugsbedingungen für qualifizierte Ausländer zu erleichtern, wie die "Bild am Sonntag" berichtete.

Für ausländische Berufseinsteiger mit einem Studiumabschluss in Deutschland soll nach Brauns Vorstellungen ein Mindestgehalt von 40.000 Euro jährlich reichen, um ein Daueraufenthaltsrecht zu erhalten. Derzeit liegt die Grenze bei 85.500 Euro. Dies sei "gerade für kleine und mittlere Unternehmen häufig eine zu hohe Hürde", zitierte das Blatt den Verbandspräsidenten.
Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Ludwig Stiegler reagierte mit scharfer Kritik und sprach von dreisten Forderungen. Die Unternehmerschaft solle ihre Fachkräfte selber ausbilden und sich nicht bei anderen bedienen. Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach dagegen sagte Reuters, die Innenpolitiker der Koalition seien sich über Erleichterungen einig gewesen, die Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) aber blockiert habe.

STIEGLER: SO GEHT ES NICHT

Braun macht sich seit langem dafür stark, die Hürden für die Zuwanderung von Hochqualifizierten und ausländischen Selbstständigen zu senken. Ausländer, die in Deutschland eine Firma gründen wollen, sollen Braun zufolge nur noch 500.000 Euro investieren und fünf Arbeitsplätze schaffen müssen. Derzeit sind die Anforderungen dopppelt so hoch. "Der Arbeitskräftemangel dürfte sich schon in naher Zukunft spürbar verschärfen", warnte Braun dem Zeitungsbericht zufolge. Allein in der Informationstechnologie-Branche fehlen nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom derzeit rund 20.000 Spezialisten.

"Das könnte Ludwig Georg Braun und seinen Herren so passen: Selber Ausbildungsleistungen und Ausbildungskosten sparen und sich an den Ausbildungsleistungen anderer zu bedienen", erklärte Stiegler. Das komme überhaupt nicht in Frage, solange nicht alle Jugendlichen eine Ausbildungschance hätten. Es sei "wirklich dreist, wie da einige ohne Rücksicht auf die Belange und Probleme der Heimatgesellschaft nur darauf aus sind, fremde Ausbildungsleistungen auszubeuten, statt der eigenen Verantwortung gerecht zu werden", kritisierte Stiegler. "So geht es nun wirklich nicht."

Nach Worten Bosbachs herrscht zwischen den Innenpolitikern der Koalition Konsens über eine erleichterte Zuwanderung von Höchstqualifizierten. "Hier waren wir uns schon einig. Doch das ist auf entschiedenen Widerstand des Arbeitsministers gestoßen", sagte der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionschef. Sollte Müntefering seine Meinung ändern, würde er dies sehr begrüßen. Hochqualifizierte Fachkräfte nähmen niemandem in Deutschland den Arbeitsplatz weg, sondern schafften im Gegenteil neue Jobs.

Hartzhetzer

ZitatUnd das liebe Schlimme an der Sache ist das Beklagen eines schlechten Bildungsstandes der deutschen Jugend durch die Wirtschaft

Ich selbst war auch an einer Fachschule für Technik, ich wollte dort Techniker für Hauswirtschaft und Ernährung werden.
Der Hauptschwerpunkt der Ausbildung lag allerdings nicht im erwerben neues Wissens sondern im erlernen einfache Dinge zu Bürokratisieren.
Wenn man eine Suppe kochen wollte musste man einen Arbeitsablaufplan erstellen in dem man seine Arbeitsschritte genau erklären musste. Angeben warum man einen Löffel und kein Messer zu umrühren verwendet.
Wenn das Kochen der Suppe real 20 min dauert, hatte es durch den festgesetzten, klar Strukturierten Plan der genau nach Vorschrift des  Lehrers erstellt werden musste dann 50 min Zeit gekostet und natürlich jede Menge Nerven.

Wenn mich der Abschluss Qualifizieren soll Hauswirtschaftliche Betriebe zu leiten, dann frage ich mich warum ich während der Ausbildung nicht frei denken darf sondern alles nach angeordneter Vorgabe erledigen soll.
Als Chef in einem Betrieb muss ich doch in der Lage sein schnell und flexibel auf neue Situationen reagieren zu können. Da müssen innerhalb von wenigen Minuten Entscheidungen getroffen werden von denen unter Umständen die Existenz der Firma abhängt. Da kann ich doch nicht erst in mein Büro gehen, abschließen, mich 3 Stunden hinsetzen und einen Plan ausarbeiten und zum Mittag hat dann niemand etwas zu Essen?!

Mit anderen Worten für die angebliche PISA Dummheit der Deutschen ist nicht der Schüler verantwortlich zu machen sondern der Schulstoff der Unterrichtet wird.

Da ich Bürokratie schon immer Nervig fand hatte ich die Ausbildung nach einiger Zeit abgebrochen. Ich bin ein frei denkender Mensch, kein Listenersteller und Planerfüller. Und dazu lasse ich mich auch von niemanden machen.

Vielen Schülern wird es wohl ähnlich gehen, daher ist es kein Wunder sondern nur eine Frage der Zeit bis sie auf Durchzug schalten.

Und dann wird behauptet die Schüler seien dumm weil sie den Unterrichtsstoff nicht verstehen.

Ein anderes Beispiel ist mein kleiner Bruder, der zur Zeit in der 2. Klasse ist. Ich habe mir die Beurteilung seines Halbjahreszeugnisses durchgelesen.
Bloß einen Satz:
"........... muss sich in Zukunft mehr bemühen die Aufgabenstellung in der vorgegebenen Zeit zu erledigen."
Geht es in der 2. Klasse darum Grundwissen zu erwerben oder eher darum für die Hetze im Erwerbsleben abgerichtet zu werden?

Aber die Deutschen Schüler sind offiziell dumm, genau wie der Arbeitslose faul ist.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

Jaybird

Zu den Dauerpraktikanten beobachte ich aber in meinem weitläufigeren Umfeld auch einen ganz anderen Aspekt, der die Sache in etwas anderem Licht erscheinen lässt.

Die richtig gearschten scheinen mir nämlich die, die statt studienrelevantem Galeriepraktikum Kellnern oder bei UPS Pakete wuchten müssen.

"Generation Praktikum" sind nicht alle, aber doch zu einem nicht unerheblichen Teil Leute, die das nicht nötig haben, sprich denen ein vielleicht nicht "Akademikergerechter", aber dennoch recht stabiler kleiner Lebensstandard bereits OHNE Erwerbsbiographie zur Verfügung steht.

Dieser Zeit-artikel (hier eine Abschrift) bringt recht gut auf den Punkt, was ich meine.


Zeit-Artikel (Abschrift)

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