Kacksack-Thread...wenn alle Stricke reißen...hier auskotzen

Begonnen von Hedgegina, 21:41:48 Mi. 28.April 2010

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Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 04:02:24 Do. 27.Februar 2025Der riesengroße mehrstöckige Schallplattenladen, coole

Hieß der Laden nicht Jupiter und war auf der Breitestraße richtung Neumarkt ?
Ich kann mich auch noch blass an einem riesigen Plattenladen erinnern.

Zitat von: Wanderratte am 04:02:24 Do. 27.Februar 2025Die vorgesehenen Museumsbesuche habe ich verweigert.

Ach ja, de kölsche Dom mit den rum schleichenden Mönchen mit einem großen optisch
sehr aufdringlichem Spendenkasten am Bauch und dann durch das Römisch Germanische
Museum.
Das hatte ich in meiner Schulzeit 2x durchlaufen. Bein dritten Male habe ich das
auch verweigert und konnte mir so Kölle anschauen.
Naja, ich habe auch gern in Köln gelebt :-)

Und ja, an die Kölner Domplatte kann ich mich auch gut erinnern. Da düste ich gerne
mit Rollschuhen rum.. Und klaro habe ich mich mal über römisches Pflaster voll
auf die Fresse gelegt.

Nein, es war nicht die Strecke, die direkt am Museum liegt, sondern an der Severinsbrücke?,
an der für Fußgänger und Fahrradfahrer eine Abwärtsschleife zum Rheinufer war und die
letzten 5 Meter unten auch mit römischen Pflaster ausgestattet war.

Ob das mit Absicht so verbaut war, damit Fahrradfahrer davor gewarnt sind, sich
nicht mit Vollgas da runter rollen zu lassen ?
Ich habe das zu spät bemerkt und konnte mit den Stoppern nicht mehr abbremsen,
war zu viel Tempo.

Zur gegenwärtigen (politischen) Lage in D /EU und Großschnäuzigkeiten in der Welt
kneife ich lieber die Augen zu, um weniger alles durch den Kopf gehen lassen zu
müssen.
Es geht mir nicht nur an die Nieren. Meine Glaskugel, sprich Spekkulationen zum
Thema was los ist und was werden könnte, leuchtet bösartig in rot. :o

Und so, wie ich den gegenwärtigen Umgang in D einschätze, kann es nicht besser
werden. Villeicht grübel ich auch zu viel.

Aber gut, das wir hier voll auf den Lavaflash kamen. Danke dir, das Du mich dazu
motiviert hast zu reflektieren..

Im welchem Ort bist Du eigendlich aufgewachsen ? Villeicht waren wir Nachbarn und
wissen das noch nicht ?

Allen hier ein schönes Wochenende.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Sorry, dass Du so lange auf meine Antwort warten musstest. Ich war sehr viel unterwegs, ab und an sogar schon relativ früh am Vormittag. Somit konnte ich nachts auch nicht so lange wach sein, wie sonst. Ich hatte Dich aber nicht vergessen. Es waren halt Groß-Action- und Mega-Action-Tage.

Aktuell bin ich u.a. damit beschäftigt, einen Brombeer Dschungel, genannt Garten, ein wenig in Ordnung zu bringen. Er erinnnert tatsächlich ein wenig an einen Regenwald mit Bambus und Lianen. Es ist schon echt krass, er sieht aber sehr schön aus.

Die wilden Dinger schmecken aber sehr lecker, viel besser als die gezüchteten Brombeeren aus dem Supermarkt.

Zitat von: Onkel Tom am 11:21:01 Sa. 15.März 2025Hieß der Laden nicht Jupiter und war auf der Breitestraße richtung Neumarkt ?
Ich kann mich auch noch blass an einem riesigen Plattenladen erinnern.
An den Namen "Jupiter" kann ich mich überhaupt nicht erinnern.

Wenn überhaupt, dann dachte ich schon eher an "WOM" (World Of Music). Ich weiß es aber leider überhaupt nicht mehr. Doch vielleicht hieß der Schallplattenladen ja "Jupiter".

Mit den Straßennamen kenne ich mich leider überhaupt nicht mehr aus. Es ist alles schon so lange her.

Es gab aber auch einen Schallplattenladen in der Nähe vom Hauptbahnhof. Ich weiß jedoch nicht mehr, ob das der riesengroße mehrstöckige Schallplattenladen war.

Ich wollte unbedingt eine bestimmte Schallplatte (Single) haben. Meine ganze Hoffnung war Köln. Ich hatte sie aber auch in Köln nicht finden können. Als wir uns dann beim Dom getroffen haben, um gemeinsam zum Bahnhof zu gehen, sagte ich einem Schulkameraden, dass ich die Single nicht gefunden habe. Er hatte sie aber gesehen. Ich schnell gefragt, wann fährt der Zug und sofort losgerast. Aber so richtig gerast. Die Zeit war sehr knapp. Du kannst froh sein, dass Du mir nicht begegnet bist. Vielleicht hätte ich Dich noch umgerannt.  ;)  Naja, ich habe die Schallplatte dann doch noch bekommen und die Bahn auch noch gerade so. Es war aber äußerst knapp. Ich musste mich echt beeilen.

Zitat von: Onkel Tom am 11:21:01 Sa. 15.März 2025Ach ja, de kölsche Dom mit den rum schleichenden Mönchen mit einem großen optisch
sehr aufdringlichem Spendenkasten am Bauch und dann durch das Römisch Germanische
Museum.
Das hatte ich in meiner Schulzeit 2x durchlaufen. Bein dritten Male habe ich das
auch verweigert und konnte mir so Kölle anschauen.
Naja, ich habe auch gern in Köln gelebt :-)
Ich finde es irgendwie cool, dass Du das auch verweigert hast. Sich Köln anzuschauen, das hatte schon was.

Scheinbar war es das typische Programm auf Klassenfahrten. Ich habe das auch mehrmals durchlaufen. Aber, man konnte ja einfach abhauen. Ich hatte nämlich schon nach dem ersten Museumsbesuch die Schnauze voll. Ich wollte das nicht mehr. Köln war nunmal sehr viel interessanter.

Ich konnte damals überhaupt nicht verstehen, warum meine Kumpels mit ins Museum wollten. Ich dachte, die wären so wie ich. Mittlerweile weiß ich aber, dass die sich schon damals sehr für Kunst interessiert haben.

Ich konnte mir jedenfalls was Interessanteres vorstellen als Museumsbesuche.

Ich war öfter in NRW. In den 90er Jahren gab es dann im Rahmen meines Studiums Exkursionen. Krass fand ich den Braunkohleabbau. Diese riesigen Bagger auf einem riesengroßen Gelände. Ich habe auch ein Dorf gesehen, wo niemand mehr wohnte. Sämtliche Häuser waren verlassen. Draußen lag noch Spielzeug und Müll herum. Ich fand das sehr traurig. Es waren schöne Häuser. Und man wusste, demnächst ist alles zerstört. Rekultivierte Flächen haben wir aber auch besucht. Ich werde das alles nie vergessen. Sehr traurig, aber auch irgendwie beeindruckend. Ich hätte nie gedacht, dass solch riesengroße Bagger überhaupt existieren.

Hast Du davon auch was mitbekommen?

Zitat von: Onkel Tom am 11:21:01 Sa. 15.März 2025Und ja, an die Kölner Domplatte kann ich mich auch gut erinnern. Da düste ich gerne
mit Rollschuhen rum.. Und klaro habe ich mich mal über römisches Pflaster voll
auf die Fresse gelegt.

Nein, es war nicht die Strecke, die direkt am Museum liegt, sondern an der Severinsbrücke?,
an der für Fußgänger und Fahrradfahrer eine Abwärtsschleife zum Rheinufer war und die
letzten 5 Meter unten auch mit römischen Pflaster ausgestattet war.

Ob das mit Absicht so verbaut war, damit Fahrradfahrer davor gewarnt sind, sich
nicht mit Vollgas da runter rollen zu lassen ?
Ich habe das zu spät bemerkt und konnte mit den Stoppern nicht mehr abbremsen,
war zu viel Tempo.
Das war ja richtig doof. Ich hoffe, Dir ist dabei nichts passiert.

Und mich hätte in der Nähe der Kölner Domplatte wohl beinahe ein Auto angefahren. Die Kölner Domplatte war nämlich immer unser Treffpunkt, bevor wir dann zum Hauptbahnhof sind. Naja, ich stand, wie so oft, sehr verträumt herum und hatte das Auto nicht bemerkt. Ein Kumpel, der das mitbekam, hatte mich gerade noch schnell wegziehen können.

In den 80er Jahren hatte ich auch Rollschuhe. So richtig coole mehrfarbige Dinger. Ich weiß noch, die Stopper waren so richtig knallgelb. Keine Ahnung, ob meine Rollschuhe noch irgendwo im Keller sind. Es hat mir zwar Spaß gemacht, doch besonders talentiert war ich leider nicht.

Zitat von: Onkel Tom am 11:21:01 Sa. 15.März 2025Zur gegenwärtigen (politischen) Lage in D /EU und Großschnäuzigkeiten in der Welt
kneife ich lieber die Augen zu, um weniger alles durch den Kopf gehen lassen zu
müssen.
Es geht mir nicht nur an die Nieren. Meine Glaskugel, sprich Spekkulationen zum
Thema was los ist und was werden könnte, leuchtet bösartig in rot. :o

Und so, wie ich den gegenwärtigen Umgang in D einschätze, kann es nicht besser
werden. Villeicht grübel ich auch zu viel.
Meiner Erfahrung nach ist es manchmal einfach gut, raus in die Natur. Gerade auch dann wenn man vielleicht zu viel grübelt. So mache ich das zumindest. Wenn ich drei Tage oder länger nur drinnen bin, dann merke ich irgendwann, dass ich echt am Rad drehe. Ich muss dann einfach raus.

Das sind zumindest meine Erfahrungen. Auf Dich muss das ja nicht zutreffen.

Ich weiß nicht, ob Du zu viel grübelst. Ich grübel aber auch sehr viel. Keine Ahnung, ob das schon zu viel ist. Ich halte die Sorgen nämlich für äußerst berechtigt.

Dennoch versuche ich irgendwie, nicht ständig daran zu denken. Und erstmal alles auf mich zukommen lassen. Es fällt mir aber sehr schwer. Und ich weiß auch nicht, ob das der richtige Weg ist, um mit so einer Situation umzugehen. Es ist nämlich schon sehr krass, was aktuell alles so los ist.

Es ist halt nunmal leider so, dass die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation äußerst problematisch ist und geradezu zum Grübeln einlädt.

Und ich frage mich immer wieder, wie es sein kann, dass die Mehrzahl der Menschen scheinbar nicht versteht, was in Deutschland und in anderen Ländern gerade so los ist.

Da kann man nur hoffen, dass die Menschen in spätestens vier Jahren wieder die Schnauze voll haben. Und dann vielleicht doch mal kapieren, welchen Scheiß sie da gewählt haben.

Am meisten Sorgen macht mir zur Zeit die allgemeine Kriegsgeilheit. Und das auch noch auf Kosten des Sozialen. Was noch zusätzlich ärgerlich ist. Wer Krieg will, der soll den meiner Meinung nach vom eigenen Geld bezahlen. Dann wäre es mit dem ganzen Scheiß nämlich sehr schnell wieder vorbei.

Ich finde das nämlich schon mega krass. Hier wird gerade ein möglicher Krieg vorbereitet und kaum jemand interessiert das.

Mittlerweile muss ich sagen: Die Welt ist ja noch viel schlimmer als ich dachte.

Zitat von: Onkel Tom am 11:21:01 Sa. 15.März 2025Aber gut, das wir hier voll auf den Lavaflash kamen. Danke dir, das Du mich dazu
motiviert hast zu reflektieren..
Sehr gerne.

Ich liebe es, mir über die Vergangenheit Gedanken zu machen. Sich darüber auszutauschen ist aber nochmals sehr viel besser als alles mit sich selbst auszumachen. Doch irgendwie geht das mit niemandem so gut wie mit Dir.

Als wir damit anfingen, fiel mir nach und nach immer mehr ein. Situationen, an die ich schon sehr lange nicht mehr gedacht habe.

Somit hast Du mich auch dazu motiviert, zu reflektieren. Auch von mir ein Danke dafür.

Zitat von: Onkel Tom am 11:21:01 Sa. 15.März 2025Im welchem Ort bist Du eigendlich aufgewachsen ? Villeicht waren wir Nachbarn und
wissen das noch nicht ?
Nein, leider nicht Nachbarn. Ich bin in der hessischen Provinz aufgewachsen und wohne noch immer hier. Solange ich studiert habe, war das ja auch noch okay. Und die 80er und 90er Jahre waren öfter richtig cool. Doch mittlerweile meistens Einsamkeit. Landschaftlich ist es hier aber sehr schön.

Doch vielleicht sind wir uns ja irgendwann in Köln begegnet, einfach so, ohne voneinander zu wissen.

Zitat von: Onkel Tom am 11:21:01 Sa. 15.März 2025Allen hier ein schönes Wochenende.  ;)
Dankeschön.

Dir wünsche ich noch eine schöne Woche.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 23:18:19 Mi. 19.März 2025Sorry, dass Du so lange auf meine Antwort warten musstest.
Alles gut :-) Wir sind hier ja nicht auf der Arbeit oder Flucht. Für das Privatvergnügen,
sich über Erinnerungen aus zu tauschen ist es auch besser, sich die ideale Zeit aus zu
suchen.
Es ist ja auch damit verbunden, alte Krümmel und Wollmäuse aus lange nicht mehr besuchten
Erinnerungen zusammen zu sammeln, sie zu sortieren, sprich den ollen Erlebnisfilm im Kopfe
zu rekonstruieren..

An die Geschäftsbezeichnung "WOM" kann ich mich auch erinnern, ob es in Kön auch so hieß,
weiß ich nicht mehr. Dort habe ich eine seltene Doppel-LP gekauft, hinter der ich schon 2
Jahre hinterher war. Es war das Hörspiel "Krieg der Welten". Das Orginal dazu war "War of
Worlds" von Richard Burton. Damals noch mit Gettoblaster ausgerüstet die LP auf Casette
aufgenommen und diese Mukke kam in Hallen, Tunneln etc. besonders gut.

Zitat von: Wanderratte am 23:18:19 Mi. 19.März 2025Krass fand ich den Braunkohleabbau. Diese riesigen Bagger auf einem riesengroßen Gelände.
Das habe ich mir nie angeschaut.

Zitat von: Wanderratte am 23:18:19 Mi. 19.März 2025Und ich weiß auch nicht, ob das der richtige Weg ist, um mit so einer Situation umzugehen. Es ist nämlich schon sehr krass, was aktuell alles so los ist.
Da bin ich auch verunsichert. Ist ja nun mal so, das man nicht alles am Popo vorbei
ziehen lassen kann, zumal gegenwärtige Ereignisse, wie Kriege einem auch flott einholen
könnte.

Zitat von: Wanderratte am 23:18:19 Mi. 19.März 2025Und ich frage mich immer wieder, wie es sein kann, dass die Mehrzahl der Menschen scheinbar nicht versteht, was in Deutschland und in anderen Ländern gerade so los ist.
Villeicht ist es aber so, das sie das verstehen und nachvollziehen können aber den
Schalter auf verdrängen oder resignieren schalten, weil sie ja nicht danach gefragt
werden, was sie davon halten.
Um dem nicht komplett ausgeliefert zu sein, wählten zu viele einfach das, wo sie
glaubten, damit ihre "Nein-Stimme" denen geben zu müssen, von denen sie populistisch
über den Tisch gezogen wurden.

Es ist ein Deaster und ob es überhaupt noch mal eine Bundestagswahl gibt, lasse ich
mal offen stehen. Merz hat was an der Waffel und Das Puplikum muss endlich wieder aus
seinem Panikmodus heraus kommen. Schweinerei, mit Panik und Angstmacherei regieren
zu wollen.

Zitat von: Wanderratte am 23:18:19 Mi. 19.März 2025Als wir damit anfingen, fiel mir nach und nach immer mehr ein. Situationen, an die ich schon sehr lange nicht mehr gedacht habe.
Das erging mir genau so.  :D






 
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 01:36:05 Do. 20.März 2025Alles gut :-) Wir sind hier ja nicht auf der Arbeit oder Flucht. Für das Privatvergnügen,
sich über Erinnerungen aus zu tauschen ist es auch besser, sich die ideale Zeit aus zu
suchen.
Es ist ja auch damit verbunden, alte Krümmel und Wollmäuse aus lange nicht mehr besuchten
Erinnerungen zusammen zu sammeln, sie zu sortieren, sprich den ollen Erlebnisfilm im Kopfe
zu rekonstruieren..
Ja, das stimmt. Ich hatte mir ja schon die ganze Zeit dazu Gedanken gemacht und auch schon so manches aufgeschrieben. Das war aber noch eher ein Brainstorming. Die Gedanken abschließend zu ordnen und zu sortieren ist dann immer am schwierigsten.

Dann sollte ich mir vielleicht weniger Stress machen, auch wenn es länger dauert bis ich antworte.

Ich denke sowieso meist sehr lange über alles nach. Ich dachte immer, zu lange. Andere sind immer sehr viel schneller als ich.

Zitat von: Onkel Tom am 01:36:05 Do. 20.März 2025An die Geschäftsbezeichnung "WOM" kann ich mich auch erinnern, ob es in Kön auch so hieß,
weiß ich nicht mehr. Dort habe ich eine seltene Doppel-LP gekauft, hinter der ich schon 2
Jahre hinterher war. Es war das Hörspiel "Krieg der Welten". Das Orginal dazu war "War of
Worlds" von Richard Burton. Damals noch mit Gettoblaster ausgerüstet die LP auf Casette
aufgenommen und diese Mukke kam in Hallen, Tunneln etc. besonders gut.
Zwei Jahre, das ist eine sehr lange Zeit. Das erinnert mich schon ein wenig an die Single, die ich unbedingt haben wollte. Dabei musste ich nichtmal zwei Jahre suchen. Nichtmal ein Jahr. Ich hatte einfach nur auf Köln gehofft.

Und das war schon ein wenig sehr riskant mit der Bahn. Und ich dachte mir noch, naja, wenn sie weg sein sollte, was solls, ich hatte ja genügend Geld dabei.

Ich hatte nämlich schon während meiner Schulzeit gearbeitet. Es war ein top Job. Ich musste lediglich Werbezettel in der Einkaufsstraße verteilen und bekam für die damaligen Verhältnisse in den 80er Jahren schon sehr viel Geld.

Woran ich bei meiner Spontanaktion in Köln jedoch nicht dachte: Der Lehrer wäre doch bestimmt nicht mit den anderen Schülern ohne mich nach Hause gefahren. Das hätte wohl sehr viel Ärger zur Folge gehabt. Aber egal, ich hatte es ja gerade noch so geschafft, rechtzeitig am Treffpunkt zu sein.

Das mit den Hallen, Tunneln etc. klingt sehr gut. Auf so eine Idee kam ich leider nie.

Doch ich bin sehr gerne mit Walkman und später mit einem tragbaren CD Player durch die Gegend gerannt. Das hat auch sehr viel Spaß gemacht. Sollte ich vielleicht mal wieder tun. Keine Ahnung, warum ich irgendwann damit aufgehört habe.

Ich hörte ja sogar auf dem Fahrrad sehr laute Musik, was aber nicht gut war, da sehr gefährlich. Ich hatte schon sehr viel Glück, dass nie was passierte. Sowas mache ich jetzt selbstverständlich nicht mehr.

In den Nullerjahren, ab 2000 oder 2001 war ich öfter beim WOM in Frankfurt am Main. Der Laden war aber nicht so groß. Was ja auch nicht mehr notwendig war, wegen der CDs.

Mein Bruder meinte, dass es schon Ende der 80er Jahre in Hamburg einen WOM gab, der auch riesengroß war. Sie hatten dort Schallplatten und CDs.

Ich weiß nicht, ob "Saturn" schon immer ein Elektronikladen war. Wenn nicht, dann hieß der riesengroße Schallplattenladen in Köln vielleicht sogar "Saturn". Ich erinnere mich aber nur sehr vage an diesen Namen.

Zitat von: Onkel Tom am 01:36:05 Do. 20.März 2025Da bin ich auch verunsichert. Ist ja nun mal so, das man nicht alles am Popo vorbei
ziehen lassen kann, zumal gegenwärtige Ereignisse, wie Kriege einem auch flott einholen
könnte.
Ja, so sehe ich das auch.

Und sollte es tatsächlich zum Krieg kommen, dann müsste man doch auch irgendwo Asyl suchen können, denke ich. Und ja, darauf muss man vorbereitet sein.

Ich weiß nur nicht, wie ich das handhaben soll, so ganz ohne Geld. Das macht mir schon irgendwie Angst. Wer genug Geld hat, kann einfach so irgendwohin abhauen. Da ist das nicht so das Problem.

Da der Krieg dann aber wohl sehr viele Länder betrifft, dann ist das mit der Flucht bestimmt auch nicht so einfach. Wohin? Und dann wollen bestimmt sehr viele Menschen weg von hier.

Auf einen möglichen Krieg muss man unbedingt vorbereitet sein. Egal, was man dann macht. Egal, ob man hier bleibt oder versucht, abzuhauen.

Die sollten das Geld viel besser in Bunker statt in Waffen investieren. Vielleicht selbst was bauen, im Garten? Keine Ahnung, ob das funktioniert. Und wenn, dann wäre das sehr wahrscheinlich zu teuer. Zumindest für mich.

Die Frage ist ja auch, wie tief unter die Erdoberfläche kommen die Kriegsraketen.

Und für die Selbstversorgung (Herbst/Winter) am besten sehr viele Kürbisse anbauen. Die können sehr groß werden und sind sehr pflegeleicht. Und sehr viele Äpfel, das wäre schon perfekt. Und im Sommer und Herbst (ca. Juli bis Oktober) hat man ja massenweise wilde Brombeeren.

Ich mache mir halt schon sehr viele Gedanken. Keine Ahnung, ob von meinen Ideen irgendwas realistisch ist. Ich habe einfach Angst vor einem Krieg.

An der Uni gibt es einen unterirdischen Gang, von einem Gebäude zum nächsten. Ich bin gemeinsam mit einem Dozenten durch diesen Gang zum anderen Gebäude gelaufen. Ich fand das sehr faszinierend. Wenn man davon nichts weiß, kam man nicht auf die Idee, dass sowas überhaupt existiert. Es ist schon irgendwie interessant, wenn man oben (draußen) ist und weiß, untendrunter ist auch noch ein Weg. Dort ist man bestimmt sicher vor einem Krieg. Denke ich zumindest.

Keine Ahnung, wie viele unterirdische Gänge überhaupt so irgendwo existieren und man weiß nichts davon.

Doch bei einem Atomkrieg kann man wohl sowieso nichts machen, denke ich.

Ich finde es so scheiße, dass sich die Politiker nicht für die Menschen interessieren. Es ist ihnen einfach alles so scheißegal. Es geht ihnen nur um Macht und Geld. Mir wäre eine Fremdherrschaft viel lieber als Krieg. Ich wäre dafür, die Bundeswehr abzuschaffen. Und raus aus der NATO. Ich möchte mit diesem ganzen Scheiß nichts zu tun haben.

Noch kann ich mir das mit dem Krieg aber noch gar nicht so richtig vorstellen. Irgendwie ist für mich alles noch sehr weit weg. So irreal. Auch wenn mir schon klar ist, dass in den nächsten Jahren eine sehr reale Gefahr bestehen könnte.

Und was ich besonders krass finde, ist halt auch, dass sich gerade die AfD gegen Krieg positioniert. Unterhält man sich mit einem Kriegsgegner, so kann man mitunter nicht so genau wissen, mit wem man es überhaupt zu tun hat. Das ist schon irgendwie absurd, finde ich.

Zitat von: Onkel Tom am 01:36:05 Do. 20.März 2025Villeicht ist es aber so, das sie das verstehen und nachvollziehen können aber den
Schalter auf verdrängen oder resignieren schalten, weil sie ja nicht danach gefragt
werden, was sie davon halten.
Um dem nicht komplett ausgeliefert zu sein, wählten zu viele einfach das, wo sie
glaubten, damit ihre "Nein-Stimme" denen geben zu müssen, von denen sie populistisch
über den Tisch gezogen wurden.
Das wäre ja zumindest noch eine verständliche Reaktion. Ich hoffe so sehr, dass es einfach nur das ist.

Um zu zeigen, was man nicht will, hätte man aber doch auch die Linkspartei wählen können. Warum muss es dann unbedingt die CDU oder die AfD sein. Von daher irritiert mich solch ein Verhalten schon sehr.

Zitat von: Onkel Tom am 01:36:05 Do. 20.März 2025Es ist ein Deaster und ob es überhaupt noch mal eine Bundestagswahl gibt, lasse ich
mal offen stehen. Merz hat was an der Waffel und Das Puplikum muss endlich wieder aus
seinem Panikmodus heraus kommen. Schweinerei, mit Panik und Angstmacherei regieren
zu wollen.
Wenn man, so wie der Merz, einfach nur egoistisch und unfähig ist, dann kann man wohl nur mit Panik und Angstmacherei regieren.

Ich finde, der Merz sieht schon so beängstigend aus. Sein Blick sagt schon alles.

Und mit der SPD behalten wir dann bestimmt auch noch den aktuellen Kriegsminister "Pistorius". Davon muss man wohl leider ausgehen. Merz und Pistorius, schlimmer kann es doch kaum kommen.

Dass es möglicherweise keine Bundestagswahl mehr gibt, denkst Du das wegen eines möglichen Krieges? Oder weil man den Faschismus etabliert? Oder was ganz anderes?

Ach übrigens, leider hatte ich nicht daran gedacht, Dir zu sagen, warum ich meinen Wohnort nicht genannt habe. Mit Dir hatte das nichts zu tun. Du darfst ihn selbstverständlich wissen. Es ging mir halt nur darum, dass das Forum öffentlich ist und somit auch jeder Nichtregistrierte mitlesen kann. Ich möchte lieber ein wenig anonym sein. Vor allem auch, weil ich in einer kleinen Stadt wohne. Ich habe ja auch einige Menschen erwähnt, die dann nämlich sofort wissen, dass sie gemeint sind. Sollten sie mitlesen. Doch auch meine Familie muss nicht alles über mich wissen.

Ich bevorzuge generell die Anonymität von Großstädten. Es klingt vielleicht widersprüchlich, dennoch finde ich es, auch mit der Anonymität, in einer größeren Stadt sehr viel einfacher, Menschen kennenzulernen. Und ich mag diese soziale Enge und Kontrolle in den kleineren Städten und Dörfern überhaupt nicht. Ich denke mittlerweile schon öfter daran, vielleicht doch irgendwann von hier wegzuziehen.

Onkel Tom

Moin  ;)

Ist ok, das mit der Wohnortangabe.. Hamburg ist ja groß und Du wohnst auf ländlicher Gegend.
Ich denke das reicht und Du hast Recht, das Ding mit Öffentlichkeit und so..

Han heute noch was auf den Zettel und werde später auf deinen Beitrag eingehen.
Schönes Wochenende  ;)

(Platzhalter)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Dankeschön, ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende.  :)

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Ich hatte mir ja schon die ganze Zeit dazu Gedanken gemacht und auch schon so manches aufgeschrieben.
Geht mir genau so aber doof, das ich einiges angefangen habe zu schreibseln, dies jedoch
nicht zu Ende bekomme. Mensch schreibt einen Satz und während dessen ist Bambule der Synapsen
im Hirn a la "Ey! Ich habe dazu auch noch was zu sagen, äh eine Erinnerung. Wann komme ich
endlich dran ?". Das macht das schreibseln schwierig, weil mit Mosaikgepussel verbunden.
Im Nachinein fehlt dann vieles und alles bereits beleuchtete muss entsprechend korregiert
werden. Und die Motivation anbei am Ball zu bleiben lässt auch zu wünschen übrig.
Gibt halt viele Sachen, die zu erst erledigt werden wollen und dessen Berg ist auch nicht ohne.

Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Zwei Jahre, das ist eine sehr lange Zeit. Das erinnert mich schon ein wenig an die Single, die ich unbedingt haben wollte.
Mir war davon 1,5 Jahre der Titel und Interpret völlig unbekannt. Dies hörte ich zum ersten
Mal im Saarbrücker Bahnhof, wo ich auf mein ersten Zug nach Frankfurt wartete. Draußen war
es kalt, hatte schon das Ticket auf Tasche. In einen beheizten Durchgang klang dann dieses
Hörspiel. Und daher mein English so schlecht ist, musste die deutsche Version her.

Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Doch ich bin sehr gerne mit Walkman und später mit einem tragbaren CD Player durch die Gegend gerannt. Das hat auch sehr viel Spaß gemacht. Sollte ich vielleicht mal wieder tun. Keine Ahnung, warum ich irgendwann damit aufgehört habe.
Ich habe wieder angefangen, mich on Air mit Mukke zu versorgen. MP3-Player und Drahtlosen
Kopfhörer. Der ist mir vor kurzem kaputt gegangen. 4 Monate alt und eine Bruchstelle, was den
Lautsprecher nach außen kippen ließ. Garantieschaden ? Nö, also selbst repaiert.
Den Spannbügel habe ich durch ein Stück Fenstergetriebeband ersetzt. Ein Kochtopf musste
anbei als Biegehilfe her halten und jo, passt.. Sieht dach perfekter Inprovisation aus aber
funzt bestens :-))

Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Auf einen möglichen Krieg muss man unbedingt vorbereitet sein. Egal, was man dann macht. Egal, ob man hier bleibt oder versucht, abzuhauen.
Nö, habe auch schon viel daran gedacht, was machste dann ? Ergebnis: Rucksack und Koffer packen, alles
zurück lassen und zur Verwanntschaft, wenn sie dann noch existiert. Alle befinden sich an Wohnorten,
die im Falle eines Atomschlag als tötlich zu bewerten sind..

Da hast Du wegen deines "Landleben" eher die Chance zu überleben und ich habe Verständnis, das Du dein
Wohnort nicht veröffentlichen willst.  ;)

Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Und was ich besonders krass finde, ist halt auch, dass sich gerade die AfD gegen Krieg positioniert.
Erst das Gegenteil betonen und wenn die Macht ergriffen ist, das Schafspelz
von sich ablegen und mit Kanonen auf Spatzen schießen..

Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Doch bei einem Atomkrieg kann man wohl sowieso nichts machen, denke ich.
Erinnere Dich mal an dem Kinofilm The Day After. Nee, so ein Quälkram will ich ncht.
Vermutlich kommt Gefatter Tod schneller als man denkt..  ::)

Was Betonköpfigkeit, egal von welcher Seite man es betrachtet.
Macht und Gier wird die Menscheit zerreißen, da bin ich mir sicher und der Anfang
vom Ende hat meinem Bauchgefühl nach bereits begonnen.
Da muss man durch.. durchhalten.

Bis denne Tom  ;)









Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Und schon wieder so spät. Okay, ich war auch sehr viel unterwegs. Garten und so. Doch das allein war es nicht. Ich habe sehr viel nachgedacht. Ständig hin und her. Dabei ging es nur noch um kleine Details.

Aber es hat auch sein Gutes. Je länger ich mir zu einem Thema Gedanken mache, desto mehr fällt mir dazu ein. Selbst dann, wenn ich schon davon ausging, noch mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Zitat von: Onkel Tom am 09:19:50 Di. 25.März 2025
Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Ich hatte mir ja schon die ganze Zeit dazu Gedanken gemacht und auch schon so manches aufgeschrieben.
Geht mir genau so aber doof, das ich einiges angefangen habe zu schreibseln, dies jedoch
nicht zu Ende bekomme. Mensch schreibt einen Satz und während dessen ist Bambule der Synapsen
im Hirn a la "Ey! Ich habe dazu auch noch was zu sagen, äh eine Erinnerung. Wann komme ich
endlich dran ?". Das macht das schreibseln schwierig, weil mit Mosaikgepussel verbunden.
Im Nachinein fehlt dann vieles und alles bereits beleuchtete muss entsprechend korregiert
werden. Und die Motivation anbei am Ball zu bleiben lässt auch zu wünschen übrig.
Du hast die Situation super gut beschrieben. Genau so kenne ich das nämlich auch.

Das Gute daran ist aber, dass einem immer sehr viel einfällt, was man so schreibseln könnte.

Und das, was Du angefangen hast, musst Du ja nicht wieder löschen. Vielleicht kannst Du zu einem späteren Zeitpunkt doch noch was damit anfangen. Für irgendeinen anderen Beitrag oder so. Ich mache das zumindest nahezu immer so.

Ich habe auch immer so viele Gedanken und Ideen im Kopf. Und so vieles gleichzeitig. Das kann ab und an schon richtig anstrengend sein.

Ich schreibe immer erstmal alles auf, was mir so spontan durch den Kopf geht. Auch wenn ich ständig von einem Thema zum nächsten Thema springe. Und dann wieder zurück.

Ich achte erstmal überhaupt nicht darauf, wie man was formulieren könnte. Das kann man dann später machen.

Manchmal komme ich mit dem Tippen kaum hinterher, weil ich sehr viel schneller denke als ich schreiben kann. Auch weil mir alles mögliche gleichzeitig einfällt.

Und das Ordnen und Sortieren ist öfter so schwierig und es kann echt sehr anstrengend sein. Irgendwie bin ich ein Perfektionist, doch gleichzeitig nervt mich genau das.

Doch unabhängig davon, Alkohol steigert bei mir nochmals enorm die Kreativität. Und mir fällt noch sehr viel schneller noch viel mehr ein.

Manchmal frage ich mich, ob das bei meinem Vater auch so war. Ich weiß es nicht. Doch er liebte auch den Alkohol und hat immer sehr viel geschrieben. Alles mögliche, vor allem aber Gedichte, Aphorismen und Leserbriefe.

Mittlerweile denke ich, dass wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich waren. Das erkenne ich aber erst jetzt, jetzt wo er nicht mehr lebt. Ich fand es immer sehr schwierig mit ihm. Wir haben uns ständig gestritten und beschimpft. Schimpfwörter wie "Arschloch" gehörten schon zum Standard. Wir waren aber immer auf einer Ebene, er war glücklicherweise nie der autoritäre Vater. Erziehung hat ihn nicht interessiert. Er wollte vielmehr seine Ruhe haben, zum Schreiben, nachdenken und lesen.

Und er wollte immer sehr gerne mit mir boxen. Vor sehr langer Zeit hatte er auch an Wettkämpfen teilgenommen. Doch als ich ca. 18 Jahre alt war, war ich dann stärker. Er flog gegen die Wohnungstür. Seitdem wollte er nie wieder mit mir boxen. Es ging ihm vor allem darum, immer besser als andere zu sein. Ich weiß es zwar nicht, aber möglicherweise war auch ich ein Konkurrent.

Ich hätte aber auch sehr gerne einen Vater gehabt, der sich um mich kümmert. Der mit mir was gemeinsam macht. Das ging alles nicht. Andere Väter haben sich mit ihren Kindern unterhalten oder gemeinsam Fußball gespielt. Sowas gab es nie. Mittlerweile denke ich, er wusste einfach nicht, wie man das macht.

Denn einmal fing er an zu weinen. Er sagte unter Tränen, dass er mich liebt. Ich konnte damit dann aber leider auch nicht umgehen. Und spielte wieder den Coolen, der nichts an sich heranlässt.

Ach, das alles könnte ich nicht schreiben, wenn mein Wohnort bekannt wäre. Auch weil mein Vater hier recht beliebt und bekannt war.

Ich weiß es noch nicht, aber ich habe ab und an den Gedanken, ein Buch mit den Aphorismen und Gedichten meines Vaters zu veröffentlichen und ich schreibe das Vorwort. Sowas war immer sein Traum. Vielleicht ein E-Book. Er sagte immer, es sei zu teuer. An ein E-Book dachte er nicht. Er wusste nichts davon. Wenn, dann muss ich das aber mit meinem Bruder abstimmen.

Zitat von: Onkel Tom am 09:19:50 Di. 25.März 2025Gibt halt viele Sachen, die zu erst erledigt werden wollen und dessen Berg ist auch nicht ohne.
Das habe ich irgendwie nicht verstanden. Wie meinst Du das?

Zitat von: Onkel Tom am 09:19:50 Di. 25.März 2025Mir war davon 1,5 Jahre der Titel und Interpret völlig unbekannt. Dies hörte ich zum ersten
Mal im Saarbrücker Bahnhof, wo ich auf mein ersten Zug nach Frankfurt wartete. Draußen war
es kalt, hatte schon das Ticket auf Tasche. In einen beheizten Durchgang klang dann dieses
Hörspiel. Und daher mein English so schlecht ist, musste die deutsche Version her.
Okay, das macht es dann nochmals sehr viel komplizierter. So, wie Du das beschreibst, war die Situation aber richtig cool.

Ich stelle mir diese Situation gerade so vor. Da hört man was sehr Interessantes, aber deswegen die Bahn verpassen? Die Versuchung war doch bestimmt sehr groß, oder? Da das Hörspiel so gut war. Und trotz Kälte, der Durchgang war ja beheizt.

Das war sowieso sehr interessant, im Bahnhofsdurchgang ein Hörspiel. Das habe ich so noch nie erfahren. Aber, ich war auch noch nie in Saarbrücken.

Ich finde es so krass, dass Du überhaupt herausfinden konntest, wie das Hörspiel hieß. Wie ging das? Oder hast Du es per Zufall nochmals irgendwo gehört und konntest dann jemanden fragen?

Vor längerer Zeit habe ich von einem Hörspiel gehört, was zu einer angeblichen Massenpanik führte. Nun weiß ich mehr darüber. Ich finde das sehr interessant.

Frankfurt am Main kenne ich sehr gut. Und ich liebe diese Stadt. Sie ist was Besonderes. Ich habe in den 90er Jahren nahezu vier Jahre lang dort studiert. Es war eine sehr schöne und interessante Zeit. Eine Zeit mit sehr vielen Erfahrungen und Erlebnissen. So ganz anders als in der Provinz. Ich finde, in Frankfurt findet man sehr viele Widersprüche. Frankfurt ist einerseits eine Stadt der Wirtschaft und Finanzen. Und ab und an sehr trist. Andererseits ist diese Stadt aber auch sehr naturnah. Was ich besonders schön fand: Da stand in der Nähe des Bahnhofs "Frankfurt (Main) West" ein recht tristes Mehrfamilienhaus. Aber, es standen Apfelbäume davor. Ich fand das sehr schön. So gerne hätte ich dort gewohnt. Keine Ahnung, ob sie noch immer dort stehen. So wie ich mich erinnere, fehlte dann einige Jahre später irgendwann einer. Vielleicht sollte ich einfach mal wieder nach Frankfurt fahren und nachschauen. Ich verstehe sowieso nicht, warum ich kaum noch in Frankfurt bin. Seit 2019 schon nicht mehr. Damals haben wir im Rahmen einer Exkursion das "Museum für Kommunikation" besucht, was ich sehr interessant fand. In Frankfurt habe ich mich immer sehr wohl gefühlt. Die Stadt ist zudem sehr vielseitig und variiert sehr stark, von Stadtteil zu Stadtteil. Warst Du schön öfter dort?

Zitat von: Onkel Tom am 09:19:50 Di. 25.März 2025Ich habe wieder angefangen, mich on Air mit Mukke zu versorgen. MP3-Player und Drahtlosen
Kopfhörer. Der ist mir vor kurzem kaputt gegangen. 4 Monate alt und eine Bruchstelle, was den
Lautsprecher nach außen kippen ließ. Garantieschaden ? Nö, also selbst repaiert.
Den Spannbügel habe ich durch ein Stück Fenstergetriebeband ersetzt. Ein Kochtopf musste
anbei als Biegehilfe her halten und jo, passt.. Sieht dach perfekter Inprovisation aus aber
funzt bestens :-))
Das klingt sehr gut. Du hast echt super coole Ideen und bist sehr kreativ.

Doch irgendwie bin ich auch ein Tüftler. Das muss man wohl auch sein, wenn man sehr wenig Geld hat. Ansonsten scheint es wohl überhaupt nicht mehr zu funktionen. Mittlerweile.

Manchmal probiere ich irgendwas aus oder experimentiere sehr lange herum, so lange, bis es dann doch funktioniert. Denn dann kommt der Ehrgeiz und ich möchte es unbedingt hinbekommen. Da kann ich schon sehr ungeduldig sein.

Wie am vergangenen Mittwoch im Garten, der Kampf mit einer Brombeerranke. Die war so schlau und wuchs ganz nach oben und legte sich schließlich auf einen hohen Ast vom Baum und wuchs dann einfach weiter, wieder in Richtung Boden. Ich musste mir also die Gartenhacke holen, um zu versuchen, die irgendwie herunterzuziehen. Denn dummerweise wuchs sie weit über den Zaun hinweg, mit einem Stachel, der direkt nach unten zeigte. Das sah schon ein wenig bedrohlich aus. Sehr viel konnte ich nicht machen, aber ich habe sie zumindest irgendwann erwischt. Der riesengroße Stachel ist nun weg und ich konnte die Brombeerranke zumindest um einige Zentimeter kürzen. Doch es brauchte mehrere Versuche, bis ich sie überhaupt erstmal festhalten konnte. Da war mein Ehrgeiz geweckt, aber gleichzeitig auch die Ungeduld. Diese Brombis, das sind schon wahre Lebenskünstler. Ich liebe sie sehr. Dennoch: Die Dinger sind echt krass.

Das mit dem Kochtopf fand ich besonders cool. Ich liebe Zweckentfremdung. Ich mache das auch sehr gerne.

Doch ich denke, Du kannst das sehr viel besser als ich. Aber, auch ich versuche irgendwie, die Dinge, soweit möglich, zu reparieren. Einfach zu improvisieren. Denn ich habe schon sehr viele Ideen. Und es geht mir nicht nur darum, Geld zu sparen. Ich gehe nicht so gerne einkaufen.

Das war früher anders. Gerade als Jugendlicher liebte ich es, mir Dinge anzuschauen und diese zu kaufen. Vor allem auch Süßigkeiten, die ich noch nicht kannte, weil sie aus anderen Ländern kamen. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Besuch eines Einkaufszentrums. Das war auf Mallorca. Eltern und Verwandte wollten sehr schnell wieder weg von dort. Doch ich wollte mir alles anschauen. Und somit passte mir das überhaupt nicht. Ich war ziemlich genervt. Und ja, somit muss ich auch schon wieder an meinen bekloppten Onkel denken. Doch dazu weiter unten mehr. Zudem gab es auf Mallorca besonders leckere Kaugummis. Oder die dänischen Süßigkeiten während einer Butterfahrt. An die denke ich auch sehr gerne zurück.

Leider bekam ich von meinen Eltern immer nur sehr wenig Geld. Ich fand das richtig doof. Die meisten anderen Jugendlichen hatten immer sehr viel mehr Geld als ich. Das war schon sehr ungerecht. Meine Eltern hätten das Geld gehabt. Sie waren aber zu geizig.

Doch als ich dann irgendwann erwachsen war und arbeiten ging, war es von nun an anders. Die Story mit dem Puddingpulver aus Amsterdam kennst Du ja schon. Bezüglich der Drogenfahndung. Die anderen mit denen ich dort war, haben sich amüsiert, fanden es aber auch irgendwie cool. Ich galt halt immer als ein wenig verrückt.

Dass das bei Deinem Kopfhörer kein Garantieschaden war, das ist schon irgendwie doof. Aber, es ging ja auch so.

Schreiben hat ja auch sehr viel mit tüfteln zu tun, finde ich. Zumindest, wenn man es so macht wie ich. Und ich denke, dass es bei Dir auch so ist.

Mir fällt immer noch irgendwas ein. Irgendwas, was ich noch ergänzen könnte. Öfter mitten in der Nacht oder früh am Morgen, wenn ich zufällig wach werde.

Wie auch jetzt, bei diesem Text wieder: Am Donnerstag, viel zu früh morgens wachgeworden und erstmal ca. eine Stunde lang alles Mögliche ins Smartphone getippt. Und dann weitergeschlafen.

Mir kommt es manchmal so vor, dass ich auch dann noch denke, während ich schlafe. Es war schon öfter so, dass ich wach werde und fertig formulierte Sätze im Kopf hatte. Die ich dann sogleich in mein Smartphone tippe, was immer neben meinem Bett liegt.

Und ich denke auch sehr viel nach, wenn ich draußen so durch die Gegend laufe oder während der Gartenarbeit. Ich finde, das alles hat sehr viel mit tüfteln zu tun.

Zitat von: Onkel Tom am 09:19:50 Di. 25.März 2025
Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Auf einen möglichen Krieg muss man unbedingt vorbereitet sein. Egal, was man dann macht. Egal, ob man hier bleibt oder versucht, abzuhauen.
Nö, habe auch schon viel daran gedacht, was machste dann ? Ergebnis: Rucksack und Koffer packen, alles
zurück lassen und zur Verwanntschaft, wenn sie dann noch existiert. Alle befinden sich an Wohnorten,
die im Falle eines Atomschlag als tötlich zu bewerten sind..
Warum wären denn diese Wohnorte dann besonders gefährdet?

Keine Ahnung, aber ich dachte immer, dass bei einem Atomkrieg jeder Ort gleichermaßen gefährdet ist.

Ich weiß überhaupt nicht, wohin. Auch wenn ich noch die sehr kleine Hoffnung habe, dass ich im Notfall vielleicht bei früheren Kumpels im Dorf wohnen könnte. Und wenn es in der Scheune ist oder im alten schon ein wenig baufälligen Haus. Du erinnerst Dich bestimmt, die Leute, mit denen ich Apfelwein gemacht habe. Ich weiß es aber nicht. Denn ich habe mittlerweile so gut wie keinen Kontakt mehr zu ihnen. Es ist alles schon sehr lange her.

Aber, in einer Notsituation ist vielleicht sehr viel mehr möglich, als man jetzt so denkt.

Doch mit meiner Verwandtschaft könnte es eher ein Problem sein. Entweder habe ich keinen oder so gut wie keinen Kontakt mehr zu ihnen. Oder es ist alles irgendwie sehr schwierig.

Ich dachte immer, ich verstehe mich sehr gut mit der Schwester meiner Mutter. Dass sie mich versteht, immer zu mir steht und an meiner Seite ist. Ich freute mich immer sehr, wenn sie zu Besuch kam. Wenn ich mit meiner Mutter und ihr allein bin, dann scheint es auch jetzt noch sehr gut zu funktionieren. Dann ist es so wie früher. Doch die Betonung liegt hier auf "scheint".

Denn seitdem auch mein Bruder vermehrt den Kontakt zu ihr sucht, hat sich was verändert. Das begann so im Jahre 2021, doch seit dem Jahr 2022 fällt mir das umso mehr auf.

Wenn wir abends zusammensitzen und uns unterhalten, bin ich nur noch das 5. Rad am Wagen. Meine Tante beachtet mich dann überhaupt nicht mehr. Es interessiert nur noch, was mein Bruder sagt. Sage ich was, schaut sie mich kurz an und wendet sich sofort wieder meinem Bruder zu.

Ich habe ihr das auch gesagt, sehr freundlich. Doch es ging alles so weiter wie bisher. Entweder merkt sie es nicht oder es ist ihr schlichtweg egal. In Zukunft werde ich einfach den Raum verlassen. Das mache ich nicht mehr mit. Wenn all das, was ich zu sagen habe, ohne Bedeutung für sie ist, dann bin ich lieber allein.

Da ich im Sommer 2022 Hartz 4 beantragt habe, frage ich mich schon, ob ihr Verhalten auch damit im Zusammenhang steht.

Sie hat mich auch nie gefragt, ob meine Bewerbungen erfolgreich sind. Wie es mit einem möglichen Job aussieht. Ich bin wohl abgeschrieben. Mir traut man scheinbar nichts mehr zu.

Ihre Söhne sind halt sehr erfolgreich. Und sie wohnen so wie Du auch in Hamburg. Aber in einer Wohngegend für Reiche.

Und ich denke gerade an eine Situation, die ich damals nicht so ernst nahm, bzw. verdrängt habe. Da hatte ich erstmals das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Es ist schon sehr viele Jahre her.

Ich sagte ihr, dass ich sie sehr gerne besuchen würde. Erst druckste sie herum, bis sie dann meinte, dass ginge nicht, wegen ihrem Mann, also meinem Onkel. Der schon immer ein Problem mit mir hatte. Als ich noch ein Kind und Jugendlicher war, hatte er mich ständig beschimpft und einmal sogar meinem Bruder und mir Schläge angedroht. Wegen nichts, einfach so. Wir haben nur in seinem Garten gespielt und waren vielleicht ein wenig laut. Doch auch als ich schon erwachsen war, gab es ständig Ärger mit ihm. Das hörte erst auf, als ich dann irgendwann auf Grund seiner Aggressionen die Wohnung meiner Großeltern verließ. Ich zog die Tür hinter mir zu und weg war ich. Seitdem beherrscht er sich ein wenig, wenn er mich sieht.

Meine Tante sagte dann zwar noch, dass es ihr egal wäre, dass ich anders bin. Doch ich fragte mich, warum setzt sie sich nicht für mich ein. Warum nimmt sie mich nicht in Schutz. Denn es kann ja wohl nicht sein, dass ich wegen so einem Onkel die Schwester meiner Mutter nicht besuchen kann. Mittlerweile ist es mir aber egal. Dann ist es halt so.

Ich weiß es nicht, doch ich habe den Eindruck, auf meine Verwandtschaft kann ich mich nicht verlassen.

Ich finde es gut, dass das bei Dir so ganz anders ist.

Zitat von: Onkel Tom am 09:19:50 Di. 25.März 2025Da hast Du wegen deines "Landleben" eher die Chance zu überleben und ich habe Verständnis, das Du dein
Wohnort nicht veröffentlichen willst.  ;)
Ich weiß nicht. Ich habe hier nicht so viel Hoffnung.

Denn "Landleben" ist das hier auch nicht. Es ist schon eine Stadt, aber eine kleinere Stadt. Und mein Vater erzählte immer, dass hier während des 2. Weltkriegs sehr viel zerstört war. Ich weiß nicht, warum gerade hier. Leider kann ich ihn nicht mehr fragen. Mir fällt mittlerweile so vieles ein, was ich so gerne noch gefragt hätte.

Mein Vater ist dann mit seiner Familie zu Verwandten aufs Dorf geflüchtet, weil das Haus, in dem sie wohnten, kaputt war.

Keine Ahnung, aber Hamburg bietet vielleicht noch die Möglichkeit, dass man sich in der U-Bahn verstecken könnte. Aber, man hat ja auch Hunger und Durst. Von daher ist es halt auch äußerst schwierig.

Vielleicht mache ich mir zu viele Sorgen wegen der Wohnort Veröffentlichung. Ich meine, diejenigen, zu denen ich was geschrieben habe, wissen bestimmt auch so, dass sie gemeint sind. Auch ohne den Wohnort zu nennen.

Es ist halt nur so, wer den möglichen Ort erfährt, fragt sich dann vielleicht, wer ist denn "Wanderratte".

Ich würde mich ja auch fragen, wer ist denn diese Person, wenn ich weiß, dass jemand aus dem Ort kommt, wo ich wohne. Obwohl es schon sehr unwahrscheinlich wäre, dass ich diese Person kenne, da ich hier nur sehr wenige Menschen kenne.

Aber, mir fällt dazu eine Situation aus den 90er Jahren ein. Ich hatte damals eine kostenlose politische Zeitung in meiner Wohngegend in die Briefkästen eingeworfen. Daraufhin meinte jemand, ich sollte vorsichtig sein, wegen der Faschos. Daraufhin sagte ich, dass ich hier doch sowieso niemanden kenne. Daraufhin meinte er, aber die anderen kennen mich.

Ich finde, es ist ein sehr schwieriges Thema. Ich weiß nicht so recht, wie man damit am besten umgeht. Einerseits möchte ich schon vorsichtig sein, mich andererseits aber auch nicht einschränken lassen.

Zitat von: Onkel Tom am 09:19:50 Di. 25.März 2025
Zitat von: Wanderratte am 00:38:03 Sa. 22.März 2025Doch bei einem Atomkrieg kann man wohl sowieso nichts machen, denke ich.
Erinnere Dich mal an dem Kinofilm The Day After. Nee, so ein Quälkram will ich ncht.
Vermutlich kommt Gefatter Tod schneller als man denkt..  ::)
Ich kenne den Kinofilm nicht, kann mir aber sehr gut vorstellen, dass man dann keine Chance mehr hat. Ich habe Angst davor.

Vielleicht ist es aber auch besser so, dass ich ihn nicht gesehen habe. Ich hatte ja schon während des Irakkriegs in den 90er Jahren so richtig Panik.

Und ich dachte immer, die Menschen wären nach zwei Weltkriegen ein wenig schlauer. Da habe ich mich wohl getäuscht. Sie sind überhaupt nicht schlauer.

Ich sehe es so, dass das Problem vielleicht sogar schon mit dem Vorhandensein von Landesgrenzen beginnt.

Doch einen Atomkrieg kann man sowieso nicht gewinnen.

Ich verstehe nicht, warum man so kriegsgeil sein kann. Was soll daran so toll sein. Und ich habe keinerlei Interesse daran, für Deutschland zu kämpfen.

Zitat von: Onkel Tom am 09:19:50 Di. 25.März 2025Was Betonköpfigkeit, egal von welcher Seite man es betrachtet.
Macht und Gier wird die Menscheit zerreißen, da bin ich mir sicher und der Anfang
vom Ende hat meinem Bauchgefühl nach bereits begonnen.
Da muss man durch.. durchhalten.
Das mit der Macht und der Gier, das ist auch meine Befürchtung.

Durchhalten, ja, genau. Hoffentlich kommen bald wieder bessere Zeiten.

Ich wünsche Dir eine schöne Woche.  :)

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Manchmal komme ich mit dem Tippen kaum hinterher, weil ich sehr viel schneller denke als ich schreiben kann. Auch weil mir alles mögliche gleichzeitig einfällt.
Genau das macht mir auch Schwierigkeiten.

Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Oder hast Du es per Zufall nochmals irgendwo gehört und konntest dann jemanden fragen?
Ja, genau so war es.  :D

Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Das mit dem Kochtopf fand ich besonders cool. Ich liebe Zweckentfremdung. Ich mache das auch sehr gerne.
Die Idee mit den Kochpott als Biegehilfe zu nutzen kam mir aber erst beim Basteln im Sinn,
wie ich vor dem Problem stand, wie bekomme ich eine Rundung statt Verbeulung des Bügel hin.

Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Leider bekam ich von meinen Eltern immer nur sehr wenig Geld. Ich fand das richtig doof. Die meisten anderen Jugendlichen hatten immer sehr viel mehr Geld als ich. Das war schon sehr ungerecht. Meine Eltern hätten das Geld gehabt. Sie waren aber zu geizig.
Wenn ich vorübergehend bei Mutti lebte, gab es ganz selten ein Geldstück, weil sie aleinerziehend
und auf Sozi/Kindergeld angewiesen war. Zu den Zeiten habe ich geklaut um meine Kinderwünsche zu
erfüllen Tafel Schockolade bei Aldi schwubdiwub weg und Einkaufstour für Mutti erledigt..  :D

Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Warum wären denn diese Wohnorte dann besonders gefährdet?
Weil diese Orte beim Atomschlag besonders viel Effizienz bringen, was millitärischem Interesse
anbelangt. Hamburg ist also wegen des Hafen ein Target und Essen ist wegen "Mitten im Ruhrgebiet"
ein Target..Hier also 2 A-Bomben, die ordendlich Tote und Zerstörung von Infrastrukur nach sich
ziehen würde. Dortmund und Duisburg noch eine und dann dürfte das gesammte Ruhrgebiet und Umgebung
tot sein. Habe dazu auch mal Karten gesehen, die jedoch heute nicht so aussehen müssen.
Waren noch aus Zeiten des kalten Krieges und vermute mal, das darauf zurück gegriffen würde.

Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Ich hatte ja schon während des Irakkriegs in den 90er Jahren so richtig Panik.
Ach, Du auch ? Ich drehte da auch nur noch am Rad, weil ich mich durch die TV-Medien verrückt
machen ließ. Dort wurde ja schon der mögliche Untergang in D spünnisiert, wie z.B. Husseins
Geheimdienstagenten könnten Trinkwasserdepots in D vergiften und anderes, wozu er jedoch nicht
in der Lage war, aber das erfuhr man ja erst, nachdem der Golfkrieg beendet war.

Es war eine Sauerei, via TV die Bevölkerung so zu verängstigen, nur um ein Ja zum Golfkrieg
herbei zu inzenieren. Letzendlich ging es den USA darum, die Ölquellen in Beschlag zu nehmen.
Das haben die Irakis ja durch Sprengung deren behindert und ja, ich vergesse die Bilder der
brennenden Ölquellen nie.

Und ein Zeuge Jehovas hatte nichts besseres zu tun, mir das 24.Kapitel von Mattäus (..und die
Sonne wird sich verfinstern..) vor zu stellen, dessen Inhalt wie eine Vorhersage der Gegenwart
wie die Faust aufs Auge passte. Da dachte ich "Oh scheiße, das soll nun alles vom Leben gewesen
sein ?" Tjo, bin da voll drauf rein gefallen. Lese das Kapitel mal, wirst dich wundern, wie das
auf dem Golfkrieg interpretierbar ist. ;)

Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Da habe ich mich wohl getäuscht. Sie sind überhaupt nicht schlauer.
Ergeht mir genau so. Bei einem Atomschlag würde ich mich mit Schmerz und Schlafmittel vergiften..
The Day After zeigt, wie Mensch langsam und Qualvoll an Radioaktivität krepiert. Dein danke.


https://www.youtube.com/watch?v=KcMRyjWaVYM
Viel Spekkulation..



Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 00:34:10 Mi. 02.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Manchmal komme ich mit dem Tippen kaum hinterher, weil ich sehr viel schneller denke als ich schreiben kann. Auch weil mir alles mögliche gleichzeitig einfällt.
Genau das macht mir auch Schwierigkeiten.
Und auch jetzt schon wieder. Wenn ich jetzt so daran denke, wie es war, als ich am Mittwoch um 1 Uhr in der Nacht Deinen Text gelesen habe. Ich wollte nicht so spät ins Bett, da ich am nächsten Morgen früh aufstehen wollte. Was ich dann aber dennoch gemacht habe.

Ich lese, was Du schreibst und schon kommen so viele Erinnerungen. Dinge, an die ich schon sehr lange nicht mehr gedacht hatte und fast schon vergesse habe. Mit schlafen war dann nicht mehr allzu viel. Ganz im Gegenteil, ich war richtig wach. Scheinbar benötigt mein Gehirn wohl keine Ruhe. Keine Ahnung, vielleicht ist das aber auch nur scheinbar so.

Das ist auch dann besonders krass, wenn ich mehrere Tage hintereinander nicht draußen war und nur am Computer bin. Wenn ich mich nicht bewege, dann werde ich überhaupt nicht müde. Ich verstehe das irgendwie nicht. Ich schlafe dann zwar auch irgendwann, aber erst gegen Morgen und muss mich dann aber dazu zwingen, irgendwann den Laptop auszuschalten. Wenn ich allerdings draußen war, dann bin ich schon irgendwann müde.

Zitat von: Onkel Tom am 00:34:10 Mi. 02.April 2025Die Idee mit den Kochpott als Biegehilfe zu nutzen kam mir aber erst beim Basteln im Sinn,
wie ich vor dem Problem stand, wie bekomme ich eine Rundung statt Verbeulung des Bügel hin.
Ich finde das richtig cool. Ja, Zweckentfremdung. So mache ich das auch. Schon als Kind war ich so.

Die Story mit dem Staubsauger kennst Du ja schon. Mein Ersatz für ein Spielzeugauto.

Doch auch sonst. Ab und an gab es dafür sogar richtig Ärger. Ich hatte gemeinsam mit meinem Bruder im Jugendzentrum einen Keramikkurs besucht. Anfangs hieß es, jeder kann machen was er will. Das haben wir wörtlich genommen und von Beginn an immer nur Häuser aus Keramik für unsere Spielzeug Eisenbahnen gebaut. Da wir keine gekauften Häuser hatten, mussten wir irgendwie improvisieren. Die Keramikhäuser sahen aber sehr schön aus. Sie waren was Besonderes. Der Kursleiterin gefiel das jedoch überhaupt nicht und das hat sie uns auch ständig gezeigt. Was dann noch dazu führte, dass auch die anderen Kinder und Jugendlichen uns nicht mochten. Fortan waren wir die Außenseiter. Gemeint hatte sie wohl eher, jeder kann zwar machen was er will, aber nur im Rahmen des Gängigen. Naja, wir konnten ja froh sein, dass sie es so nicht gesagt hatte.

Doch auch im Garten muss ab und an improvisiert werden. Vor allem beim Kampf mit den Brombeerranken. Besonders krass sind sie nämlich dann, wenn die so hoch wachsen, dass sie sich einfach auf die hohen Äste der Bäume legen. Sodann ist Improvisieren gefragt.

Ich habe dann versucht, die Brombeerranke mit Hilfe einer anderen Brombeerranke, die ich zuvor abgeschnitten hatte, herunterzuziehen. Es hat bisher noch nicht geklappt, aber ich gebe nicht auf.

Ein Passant empfahl mir noch, eine Stehleiter draußen auf den Weg zu stellen. Doch der Boden ist ein wenig uneben, so dass das Ganze eine recht wackelige Angelegenheit werden könnte. Was ist, wenn die Leiter kippt. Am Ende fliege ich noch in hohem Bogen über den Zaun hinweg zurück in den Garten. Nö, nichts für mich. Dann doch viel lieber improvisieren und meine eigenen Strategien nutzen.

Aufpassen und ein wenig geschickt sein muss man aber dennoch. Denn die Dinger haben Stacheln.

Zitat von: Onkel Tom am 00:34:10 Mi. 02.April 2025Wenn ich vorübergehend bei Mutti lebte, gab es ganz selten ein Geldstück, weil sie aleinerziehend
und auf Sozi/Kindergeld angewiesen war. Zu den Zeiten habe ich geklaut um meine Kinderwünsche zu
erfüllen Tafel Schockolade bei Aldi schwubdiwub weg und Einkaufstour für Mutti erledigt..  :D
Ich finde das mit dem Schoki-Klau sehr gut, um sich seine Kinderwünsche zu erfüllen. Was soll man auch machen. Es ist halt auch nicht fair. Die einen haben alles, die anderen nur sehr wenig.

Wenn einem die Dinge als Kind vorenthalten werden, dann muss man sie halt einfach selbst organisieren. Ich finde, das hast Du richtig gut gemacht. Irgendwie konntest Du mit diesen ganzen widrigen Umständen sehr gut umgehen. So zumindest mein Eindruck.

Doch ich hatte nicht den Mut dazu. Es gab ja auch so schon ab und an richtig Ärger in dem Lebensmittelladen, der damals bei uns in der Straße war.

Einmal hatte ich an der Bäckertheke wegen irgendwas nach dem Preis gefragt. Was ich dann sehr teuer fand. Mein Kommentar dazu: "Die spinnen wohl". Die Verkäuferin war so wütend, dass sie es meiner Mutter petzen wollte.

Und dann gab es so winzig kleine Kugeln in allen möglichen Farben, die sich in einer Plastiktüte befanden. Sie sahen sehr lecker und interessant aus. Ich nahm sie in die Hand. Die Tüte war aber kaputt, was ich nicht sofort bemerkte. Sobald flogen die vielen schönen kleinen Kugeln auf den Boden und rollten durch die Gegend. Prompt motzte mich ein Kunde an. Dabei konnte ich nichtmal was dafür.

Und dann sollten mein Bruder und ich abwechselnd eine Zeit lang jeden Samstag früh dort die Brötchen für das Frühstück holen. Ich war sehr genervt und sagte zu meiner Mutter, dass wir doch auch morgens früh zur Schule müssen. Und ich wenigstens am Wochenende lange schlafen möchte. Ich war richtig wütend und habe ständig deswegen geschimpft. Naja, bald war es dann damit glücklicherweise wieder vorbei.

Ich habe überhaupt keine guten Erinnerungen an diesen Laden.

Aber, damals liebte ich eine Brötchensorte, die Milchbrötchen hieß. Ich habe sie schon seit Jahrzehnten nirgendwo mehr gesehen. Ich fand sie sehr lecker. Die Brötchen waren so schön fluffig weich. Ich vermisse sie noch immer.

Kennst bzw. kanntest Du die "Milchbrötchen"?

Geklaut habe ich aber auch. Geld von meinen Eltern und auch ab und an von meinem Bruder. Der hatte sich eine 5 DM Münze in seinen Kalender geklebt. Warum auch immer. Ich habe sie mir einfach genommen, als niemand zu Hause war. Als mein Bruder bemerkte, dass die Münze fehlt und überall auf dem Teppich nach ihr gesucht hatte, sagte ich, das war bestimmt der Staubsauger. Damit gab sich dann mein Bruder zufrieden. Als ich das alles irgendwann später, als ich schon längst erwachsen war, meinem Bruder und meiner Mutter erzählt habe, meinte meine Mutter, dass sie ab und an schon kontrolliert hätte, ob wir Geld klauen. Okay, es war zwar berechtigt, aber mich hat ihr generelles Misstrauen mir gegenüber schon sehr enttäuscht. Naja, hätte ich zu meiner Familie ein gutes Verhältnis gehabt, dann hätte ich vielleicht einmal geklaut, doch dann nie wieder. Denn: Ich habe auch einmal meiner Oma, die ich sehr mochte, eine 2 DM Münze geklaut. Ich hatte dann aber so ein schlechtes Gewissen, dass ich während ihres nächsten Besuchs das Geld wieder zurückgelegt habe.

Taschengeld gab es zwar schon, aber viel zu wenig. Eine Zeit lang bekam ich jeden Montag 5 DM. Ich habe dann immer für ca. 5 DM Süßigkeiten gekauft und am selben Nachmittag war alles schon wieder weg. Obwohl ich mir immer vorgenommen hatte, diesmal teile ich es mir ein. Das hat aber nie funktioniert.

Und überhaupt, meine Mutter mit ihrer extremen Sparsamkeit. Was ich richtig demütigend fand, wenn es Schnitzel oder so zum Mittagessen gab, dann mussten mein Bruder und ich uns eins teilen. Obwohl meine Eltern immer ein ganzes Schnitzel hatten. Ich fand das sehr unfair.

Doch ich habe auch sehr schöne Erinnerungen. Ein Kiosk, der nannte sich Wasserhäuschen. Sein Name war schon irgendwie cool. Keine Ahnung, wie man darauf kam. Da gab es einzelne Fruchtgummi Süßigkeiten, schon ab 2 Pfennig. Schaumzucker-Erdbeeren, verschiedenfarbige Schnuller, Cola-Fläschchen, usw., die ich alle sehr liebte.

Zitat von: Onkel Tom am 00:34:10 Mi. 02.April 2025Weil diese Orte beim Atomschlag besonders viel Effizienz bringen, was millitärischem Interesse
anbelangt. Hamburg ist also wegen des Hafen ein Target und Essen ist wegen "Mitten im Ruhrgebiet"
ein Target..
Okay, dann hatte ich mir einen Atomschlag ganz anders vorgestellt. Ich ging immer davon aus, Deutschland sei dann komplett platt.

Jetzt, wo Du die Stadt "Essen" erwähnst, muss ich daran denken, dass der Vater meines Vaters irgendwas mit dieser Stadt zu tun hatte. Dass "Essen" sein Geburtsort war oder so. Ich muss da wohl nochmals den Bruder meines Vaters fragen. Er hat im Mai Geburtstag. Das wäre die Gelegenheit, ihn einfach mal anzurufen.

Zitat von: Onkel Tom am 00:34:10 Mi. 02.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Ich hatte ja schon während des Irakkriegs in den 90er Jahren so richtig Panik.
Ach, Du auch ? Ich drehte da auch nur noch am Rad, weil ich mich durch die TV-Medien verrückt
machen ließ. Dort wurde ja schon der mögliche Untergang in D spünnisiert, wie z.B. Husseins
Geheimdienstagenten könnten Trinkwasserdepots in D vergiften und anderes, wozu er jedoch nicht
in der Lage war, aber das erfuhr man ja erst, nachdem der Golfkrieg beendet war.

Es war eine Sauerei, via TV die Bevölkerung so zu verängstigen, nur um ein Ja zum Golfkrieg
herbei zu inzenieren. Letzendlich ging es den USA darum, die Ölquellen in Beschlag zu nehmen.
Das haben die Irakis ja durch Sprengung deren behindert und ja, ich vergesse die Bilder der
brennenden Ölquellen nie.
Ja, ich auch.

Bei mir hing das aber eher mit meinem Umfeld zusammen. TV-Medien hatten mich damals nicht interessiert. Doch vermutlich die anderen, mit denen ich immer zusammen war.

Als der Krieg losging, gab es mitten in der Nacht eine Spontandemo. Ich hatte so richtig Panik. Es war echt schlimm.

Später gab es dann aber auch noch mehrere Demos. Und einige Vollversammlungen im Audimax der Uni. Wir haben von Beginn an gegen die Politik der USA demonstriert. Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, ob wir auch noch gestreikt haben. Doch wenn, dann haben wir auch mehrere Gebäude der Universität besetzt. So wie immer wenn wir gestreikt haben. Es war schon irgendwie cool, im Fachschaftsraum zu übernachten.

Wir beide waren also nicht die einzigen mit Panik. Das ging damals sehr vielen Menschen so. Gerade Leute in unserem Alter. Dagegen hat es meine Eltern scheinbar überhaupt nicht interessiert. Die konnten mich nichtmal verstehen als ich nachts zur Demo bin, schauten mich nur mit großem Unverständnis an. Ich ging nämlich vorher in ihr Schlafzimmer, um ihnen mitzuteilen, dass Krieg ist. Ich war in Panik und denen schien es egal zu sein.

Keine Ahnung, warum. Die saßen doch ständig vor dem Fernseher.

Als der Krieg zu Ende war, war ich dann doch sehr überrascht, dass zumindest in Deutschland niemandem was passiert ist. Dass man überlebt hat. Es war der erste Krieg und auch der einzige Krieg, den ich so extrem erlebt habe.

Und ich frage mich, warum reagiere ich jetzt nicht so mit Panik wie in den 90er Jahren. Ich halte nämlich die aktuelle Kriegsgefahr, zumindest langfristig gesehen, für noch sehr viel größer. Ist man denn tatsächlich dazu bereit, so viele Schulden für Kriegsvorbereitungen zu machen, wenn man dann doch keinen Krieg will? Dann war doch alles umsonst. Was macht man dann mit dem ganzen Scheiß?

Es war damals sehr viel los. Es war alles in Aufruhr.

Es ging ja nicht nur um unser eigenes Leben. Sondern auch um den Scheiß, den die USA Regierung mal wieder verzapft hat.

Und mittlerweile haben wir das Problem ja schon wieder. Dass die "Medien" behaupten, Russland könnte ein Nato-Land angreifen. Doch mittlerweile weiß ich, wie die Medien funktionieren. Ich glaube denen nahezu nichts mehr.

Ich fand die Medien ja schon immer schlimm. Doch mittlerweile ist es noch viel schlimmer. Auch weil es so viele von dem Scheiß gibt.

Die brennenden Ölquellen habe ich nicht gesehen. Ich stelle mir das aber sehr krass vor.

Zitat von: Onkel Tom am 00:34:10 Mi. 02.April 2025Und ein Zeuge Jehovas hatte nichts besseres zu tun, mir das 24.Kapitel von Mattäus (..und die
Sonne wird sich verfinstern..) vor zu stellen, dessen Inhalt wie eine Vorhersage der Gegenwart
wie die Faust aufs Auge passte. Da dachte ich "Oh scheiße, das soll nun alles vom Leben gewesen
sein ?" Tjo, bin da voll drauf rein gefallen. Lese das Kapitel mal, wirst dich wundern, wie das
auf dem Golfkrieg interpretierbar ist. ;)
Das, was Du dachtest, das waren auch meine Gedanken. Ich hatte panische Angst zu sterben. Auch ohne das Kapitel gelesen zu haben.

Jetzt habe ich es gelesen. Und ja, Du hast recht. Das ist schon irgendwie krass. Glücklicherweise hatte mich damals niemand darauf aufmerksam gemacht. Ich hatte doch so schon so große Angst.

Zitat von: Onkel Tom am 00:34:10 Mi. 02.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 22:35:08 So. 30.März 2025Da habe ich mich wohl getäuscht. Sie sind überhaupt nicht schlauer.
Ergeht mir genau so. Bei einem Atomschlag würde ich mich mit Schmerz und Schlafmittel vergiften..
The Day After zeigt, wie Mensch langsam und Qualvoll an Radioaktivität krepiert. Dein danke.
Ich weiß überhaupt nicht, was ich in so einer Situation mache. Vielleicht doch erstmal abwarten. Sich vergiften, das kann man doch immer noch. Das denke ich zumindest. Ich hoffe sehr, dass ich mir dazu nie Gedanken machen muss.

Zitat von: Onkel Tom am 00:34:10 Mi. 02.April 2025Viel Spekkulation..
Ich denke auch, viel Spekulation.

Dennoch fand ich die Infos sehr interessant.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Mit schlafen war dann nicht mehr allzu viel. Ganz im Gegenteil, ich war richtig wach.
Moin, das hat die Erinnerungskistenkrämerei so an sich  ;)

Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Fortan waren wir die Außenseiter.
Jou, wenn die Kreativität irgendwelchen Tanten nicht passt.. "Phöse Jungs."
Als kleiner Junge habe ich in einem "Haus der Jugend" auch mal Emaliearbeiten
und Töpferei mit gemacht. Schöne Abwechslung.

Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Was soll man auch machen. Es ist halt auch nicht fair. Die einen haben alles, die anderen nur sehr wenig.
Jo, was soll mann machen, wenn man mit gerade 14 auch noch mit einen Fritt-Kaubonbon
für 99 Pfennige erwischt wird und die "Erzieherschaft" daraus ein Bremborium veranstalten,
das ich glatt vor Gericht landete und meine Verwarnung flöten ging. Da haben mich die
"Hüner a la das geht jaaa garr nicht !" mehr verärgert, wie das erwischt werden.

Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Da gab es einzelne Fruchtgummi Süßigkeiten, schon ab 2 Pfennig. Schaumzucker-Erdbeeren, verschiedenfarbige Schnuller, Cola-Fläschchen, usw., die ich alle sehr liebte.
Lecker, z.B. Eine Mark in eine weißen Tüte Naschkram verwandeln und jede_ der rein greift kriegt die Finger nicht raus, weil die Auswahl groß ist. Neugierde, was man so nehmen kann.

Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Und ich frage mich, warum reagiere ich jetzt nicht so mit Panik wie in den 90er Jahren.
Villeicht liegt es an der Golfgriek-Erfahrung ? Dies lässt mich auch ruhiger angehen, was heutige
Verrücktmache durch die Medien angeht.

Daher es schon wie ein möglicher Weltuntergang mit "Video-War-Games" verklickert wurde, gabs in der
Familie auch was auf zu klären, nach dem Motto "Wir sollten und mal unterhalten, hier stimmt was nicht".
Obwohl ich größten Teil in Heimen verbracht habe, ist Familiensinn bei mir stark ausgeprägt..
Hat mir wohl mein Vater vererbt und Mutter hatte mich immer verarscht. Nach dem Golfkrieg war dies
endlich vorbei. Also doch noch was gutes bei raus gekommen..  ;)

Naja, das Leben ist nur für die wenigsten ein Eierkuchen.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 21:20:43 Di. 08.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Mit schlafen war dann nicht mehr allzu viel. Ganz im Gegenteil, ich war richtig wach.
Moin, das hat die Erinnerungskistenkrämerei so an sich  ;)
Ich finde, dass Du mit dem Schreiben dennoch sehr schnell bist. Und Du schreibst immer sehr gute und interessante Texte. Irgendwie kannst Du das viel besser als ich. Ich denke aber auch, dass ich einfach oftmals viel zu lange nachdenke. Und dann denke ich, vielleicht fällt mir ja doch noch irgendwas ein. Vielleicht habe ich irgendwas Wichtiges vergessen.

Und ja, es ist doch auch so: Je länger ich nachdenke, desto mehr finde ich in meiner Erinnerungskiste.

Ich habe mal wieder nahezu eine Woche benötigt. Und das auch nur, weil ich mir sagte, es reicht jetzt. Irgendwann muss auch mal Schluss sein. Irgendwann hat man einfach lange genug nachgedacht.

Okay, im Winter war ich aber auch schneller. Da war ich dann jedoch nicht so viel draußen wie jetzt. Obwohl ich im Winter auch sehr gerne unterwegs war, aber nicht so viele Stunden hintereinander.

Mein Rekord war 7.5 Stunden ohne Pause. Die gesamte Zeit gelaufen und ab und an irgendwo gestanden, um mir was anzuschauen. Das war am Mittwoch. Da habe ich vor allem einen bestimmten See gesucht. Den ich zwar schon in den 90er Jahren besucht habe. Damals waren wir aber mit dem Auto unterwegs. Ich wollte jetzt aber wissen, wo und wie der Weg ist, wenn man den See zu Fuß besucht. Und ja, schon allein für den Weg hat es sich gelohnt. Es war so schön.

Während meiner Garten Aktivitäten bin ich aber auch mehrere Stunden unterwegs. Allein schon für hin und zurück benötige ich mindestens 1.5 Stunden.

Du hast so sehr recht damit, ich finde auch, dass Erinnerungskistenkrämerei extrem viel Zeit benötigt. Ich mache das aber sehr gerne.

Zitat von: Onkel Tom am 21:20:43 Di. 08.April 2025Als kleiner Junge habe ich in einem "Haus der Jugend" auch mal Emaliearbeiten
und Töpferei mit gemacht. Schöne Abwechslung.
Ja, es ist auf jeden Fall eine sehr schöne Abwechslung. Irgendwie hätte ich dazu auch mal wieder richtig Lust. Vielleicht einige Keramik Ratten machen. Das wäre doch eine super schöne Idee, finde ich. Doch wer weiß, wer dann vielleicht schon wieder genervt wäre. Das wäre mir dann aber egal.

Emailliearbeiten kenne ich auch und fand das auch sehr interessant und schön. Das war in der Grundschule, vermutlich im Werkunterricht, denke ich. Wir haben das mit diversen Münzen gemacht. Vor allem mit 1 Pfennig und 2 Pfennig Münzen. Vielleicht aber auch noch mit 5 Pfennig Münzen. Sie sahen dann noch schöner aus als sowieso schon. So viele verschiedene Farben, Muster und Strukturen. Ich habe sie noch immer, irgendwo.

Ansonsten kenne ich es so, dass man Emailliearbeiten mit der Töpferei kombiniert. Die Häuser für unsere Spielzeugeisenbahnen haben wir ja dann anschließend auch noch emailliert. Die müssten auch noch irgendwo sein.

Ach, ich muss jetzt gerade lachen wegen des Begriffs "Töpferei". Daran sieht man ja schon, dass Häuser normalerweise wohl eher nicht vorgesehen waren. Und Ratten vermutlich auch nicht. Uns hat das aber nicht interessiert. Wir haben viel lieber unser eigenes Ding gemacht. Und das war auch gut so.

Zitat von: Onkel Tom am 21:20:43 Di. 08.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Was soll man auch machen. Es ist halt auch nicht fair. Die einen haben alles, die anderen nur sehr wenig.
Jo, was soll mann machen, wenn man mit gerade 14 auch noch mit einen Fritt-Kaubonbon
für 99 Pfennige erwischt wird und die "Erzieherschaft" daraus ein Bremborium veranstalten,
das ich glatt vor Gericht landete und meine Verwarnung flöten ging. Da haben mich die
"Hüner a la das geht jaaa garr nicht !" mehr verärgert, wie das erwischt werden.
Das ist ja krass. Wegen so einer Kleinigkeit vor Gericht gelandet. Das war doch einfach nur eine riesengroße Schikane. Und schlichtweg lächerlich. Ich verstehe es nicht.

Und überhaupt, was haben die Erzieher damit zu tun. Ich finde, die haben sich da nicht einzumischen. Die waren ja noch viel schlimmer als dieser Lebensmittelladen.

Ich finde das einfach nur albern. Wegen 99 Pfennige. Dafür habe ich null Verständnis.

Zitat von: Onkel Tom am 21:20:43 Di. 08.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Da gab es einzelne Fruchtgummi Süßigkeiten, schon ab 2 Pfennig. Schaumzucker-Erdbeeren, verschiedenfarbige Schnuller, Cola-Fläschchen, usw., die ich alle sehr liebte.
Lecker, z.B. Eine Mark in eine weißen Tüte Naschkram verwandeln und jede_ der rein greift kriegt die Finger nicht raus, weil die Auswahl groß ist. Neugierde, was man so nehmen kann.
Oh ja, ich kenne diese weißen Tüten auch und ich liebe sie sehr. Das ist noch immer so.

In einem Freibad, in dem ich auch noch vor einigen Jahren öfter war, gab es diese weißen Tüten auch. Man wusste nie, was drin steckt. Das war immer eine große Überraschung.

Es war ein älteres Ehepaar, das für die Verpflegung im Schwimmbad zuständig war. Sie hatten auch eine super leckere Bratwurst mit Kräutern. Extra hergestellt von einem Dorfmetzger, für das Freibad. Bei dem älteren Ehepaar war alles noch recht traditionell. Nicht so kommerziell und vereinheitlicht wie man es mittlerweile leider sehr oft vorfindet und was ich generell ziemlich langweilig finde. Und die Preise dort waren auch echt okay. Die weißen Tüten bekam man schon für 50 Cent, wenn ich mich korrekt erinnere.

Mittlerweile war ich schon einige Jahre nicht mehr im Freibad. Irgendwie mache ich jetzt andere Dinge. Aber ich habe gehört, dass die nun einen neuen Pächter für die Verpflegung haben. Und dass es seitdem nicht mehr so gut ist. Somit muss man wohl leider davon ausgehen, dass auch die weißen Tüten mittlerweile weg sind. Was ich sehr schade fände.

Während der Freibadsaison war ich früher ständig im Schwimmbad. Das änderte sich erst im Jahre 2016, nachdem ich im Oktober 2015 mit dem neuen Studium begonnen habe und dann unbedingt doch noch einen vollständigen Hochschulabschluss machen wollte, möglichst in der Regelstudienzeit. Ich hatte somit sehr viel weniger Zeit, weil ich ständig an der Uni war.

Meine Mutter war dann nämlich doch noch dazu bereit, mein Studium zu finanzieren. Ich konnte somit aber nicht so lange studieren wie ich wollte.

Ich hatte dann zwar nur noch sehr wenig Geld zur Verfügung, für mich war das aber okay. Immerhin hatte ich ja sonst immer genug Geld, als ich noch gearbeitet habe.

Es war schon sehr wenig Geld, auch wenn ich keine Miete zahlen musste. Doch ich konnte mich zumindest komplett aufs Studium konzentrieren ohne arbeiten zu müssen. Die Preise waren damals jedoch längst nicht so hoch wie jetzt. Mit diesem wenigen Geld ginge das mittlerweile überhaupt nicht mehr. Ich hätte nicht gedacht, dass alles irgendwann so teuer ist.

Witzig fand ich immer, wenn jemand von der Krankenkasse anrief und mir erklären wollte, dass das mit so wenig Geld doch überhaupt nicht funktionieren könne. Ich musste mich freiwillig versichern und die wollten mindestens einmal im Jahr von mir erfahren, wieviel Geld ich zur Verfügung hatte. Irgendwie waren die immer mißtrauisch. Ich habe mich darüber amüsiert und denen ab und an zu verstehen gegeben, dass der freiwillige Krankenkassenbeitrag bei meinen finanziellen Verhältnissen viel zu hoch sei. Das gefiel denen überhaupt nicht. Doch irgendwie habe ich die gerne ein wenig geärgert. Selbst schuld, wenn man meint, so misstrauisch sein zu müssen.

Tja, wenn die wüssten, was alles so geht. Mit dem Bürgergeld komme ich nämlich sehr viel weniger gut zurecht als damals mit dem Geld meiner Eltern. Die Lebensmittelpreise sind sehr extrem gestiegen. Und das meiste Geld gebe ich nunmal für Lebensmittel und Getränke aus. Ich finde das alles sehr unfair.

Kurz bevor ich mit dem neuen Studium begann, hatte ich nämlich meinen damaligen Job hingeschmissen. Es ging nicht mehr. Es war Sackgasse. Es ging überhaupt nichts mehr. Es musste aber unbedingt ein Hochschulabschluss her. Zum Arbeiten war ich viel zu traumatisiert. Gebracht hat mir das Studium beruflich zwar nichts. Aber ich hatte eine sehr schöne Studienzeit, die ich nie vergessen werde. Vor allem auch, weil ich nach all den Jahren endlich mal wieder frei war, ohne arbeiten zu müssen. Ich habe diese Zeit sehr genossen.

Das mit der Regelstudienzeit hat dann allerdings wegen der Corona Politik dann aber doch nicht mehr funktioniert. Ich kam nämlich mit der Maskentragerei überhaupt nicht klar.

Und was dann besonders krass war, während ich meine Master Thesis schrieb, habe ich nicht einmal die Uni besucht. Ich habe nur E-Medien (E-Books usw.) verwendet.

Damals, mit der Corona Politik, begann dann auch mein kompletter Rückzug aus der Gesellschaft. Vorher hatte ich sehr viele Freunde und Bekannte an der Uni.

Mit dem gesellschaftlichen Rückzug kam dann auch noch die Sozialphobie. Bis auf eine Freundin habe ich seitdem sämtliche Kontakte verloren. Doch sie hatte immer sehr viel Verständnis für mich und meine Situation. Und das ist noch immer so.

Diese Freundin ist übrigens diejenige, die das Folgende geschrieben hatte:

Zitat von: Wanderratte am 01:03:06 So. 09.Februar 2025"Ich persönlich habe dich immer gemocht. Es liegt nicht an dir, es liegt an den Menschen selbst. Leider gibt es immer solche Menschen, die uns dann an uns selbst zweifeln lassen. Ich würde mir aber keine Gedanken machen, du bist toll so wie du bist".
An der Uni waren wir, wenn möglich, immer zusammen. Sie wollte immer bei mir sein. Die Seminarthemen waren ihr nicht so wichtig. Sie wollte einfach nur immer wissen, welche Vorlesungen und Seminare ich besuchen möchte. Sie hat sich dann auch dort angemeldet, um bei mir zu sein.

Doch auch ich war immer sehr froh, wenn sie bei mir war. Jedoch habe ich meine Seminare dennoch nach meinen Interessen gewählt. Ich wollte halt was machen, was mich tatsächlich interessiert. Sie fand das, was ich wollte, aber auch immer sehr interessant. Somit hat das alles super gut funktioniert.

Und nun zurück zum Schwimmbad: Ich war immer sehr oft im Freibad und hatte sehr viel Ausdauer beim Schwimmen. Auch Kälte und Regen machten mir nie was aus. Ganz im Gegenteil: Ich liebte es, wenn es regnete und ich war im Wasser. Das plätscherte dann so schön. Und das mit der Kälte und dem Regen war sowieso immer sehr gut, weil ich dann das Schwimmbad inklusive Wiese des öfteren ganz für mich allein hatte. Es war nämlich so, dass das eine Freibad, nämlich das mit den weißen leckeren Tüten, immer dann zumachte, wenn es kalt war und nass und auf Grund dessen kaum noch jemand dort war. Auch der Bademeister machte dann Feierabend. Es lohnte sich dann einfach nicht mehr. Diese Situation war dann aber mein besonderes Vergnügen. Die wenigen Personen, die noch im Schwimmbad waren (öfter war ich der Einzige), mussten nämlich nicht nach Hause, wenn sie unterschreiben, dass sie sich auf eigene Verantwortung im Freibad aufhalten. Ich fand das klasse.

Das habe ich immer so gemacht. Das waren dann nämlich die schönsten Freibadbesuche. Schwimmbad und Wiese, alles für mich allein. Ich liebte das sehr.

Zitat von: Onkel Tom am 21:20:43 Di. 08.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 20:37:35 Di. 08.April 2025Und ich frage mich, warum reagiere ich jetzt nicht so mit Panik wie in den 90er Jahren.
Villeicht liegt es an der Golfgriek-Erfahrung ? Dies lässt mich auch ruhiger angehen, was heutige
Verrücktmache durch die Medien angeht.
Diesen Gedanken hatte ich auch schon, war mir aber nicht sicher, ob es tatsächlich so ist. Da Du das aber auch denkst, denke ich jetzt schon, dass es so ist.

Einmal so richtig Panik, in der Zukunft reagiert man dann aber weniger emotional. Vor allem auch, weil die Befürchtung, die man hatte, dann doch nicht eingetreten ist. Ja, glücklicherweise.

Zitat von: Onkel Tom am 21:20:43 Di. 08.April 2025Daher es schon wie ein möglicher Weltuntergang mit "Video-War-Games" verklickert wurde, gabs in der
Familie auch was auf zu klären, nach dem Motto "Wir sollten und mal unterhalten, hier stimmt was nicht".
Obwohl ich größten Teil in Heimen verbracht habe, ist Familiensinn bei mir stark ausgeprägt..
Hat mir wohl mein Vater vererbt und Mutter hatte mich immer verarscht. Nach dem Golfkrieg war dies
endlich vorbei. Also doch noch was gutes bei raus gekommen..  ;)
Dass Deine Mutter Dich immer verarscht hat, das finde ich schon ziemlich krass. Sehr gut, dass sich dann ihr Verhalten verändert hat. Bei meinen Eltern haben Gespräche nie was genutzt. Vielleicht lag es ja an mir, dass ich da was falsch gemacht habe. Jedenfalls wollte mein Vater nicht reden und meine Mutter meinte immer, sie hätte sowieso recht. Egal worum es ging.

Doch vielleicht liegt das mit dem Familiensinn ja gerade daran, dass Du sehr viel Zeit in Heimen verbracht hast.

Es ist doch eher so, dass man oftmals gerade das möchte, was man nicht hat.

Als Du das mit dem Familiensinn erwähntest, fing ich erstmal an, sehr lange nachzudenken. Ich fragte mich, wie kann das sein. Immerhin waren Deine Erfahrungen mit Deiner Mutter ja auch nicht so toll.

Und ja, dann begann ich, über mich und meine Beziehung zu meiner Familie nachzudenken.

Wenn ich jetzt so zurückdenke, dann waren das ziemlich düstere Zeiten. Völlig orientierungslos in einer Welt, die ich nicht verstand. Mit Eltern, die alles andere als empathisch und verständnisvoll waren. Die keinerlei Unterstützung boten.

Das war dann wohl der Anfang einer großen Orientierungslosigkeit, die irgendwie noch immer mein gesamtes Leben begleitet.

Dabei hatte ich mich schon als Teenager vollkommen von meinen Eltern abgewendet. Zumindest emotional. Weil ich mir dachte, mit denen macht das sowieso keinen Sinn. Weil ich es schlichtweg aufgegeben hatte. Nahezu meine gesamte Kindheit habe ich um die Liebe meiner Eltern gekämpft. Doch irgendwann reichte es auch mir dann mal.

Doch mit der Volljährigkeit war es dann schon sehr viel besser. Ich konnte dann zumindest weitestgehend machen, was ich wollte. Was ich dann ja auch sehr gerne gemacht habe.

Es gab anbei auch sehr witzige Situationen. Als mein Vater mich beim Kiffen erwischt hatte, meinte er, beim nächstenmal will er auch. Ich habe ihm dann tatsächlich den Joint angeboten. Doch dann wollte er nicht mehr. Was ich sehr schade fand. Obwohl ich ehrlichgesagt auch nichts anderes erwartet hatte. Doch zumindest ging er sehr cool mit der Situation um.

Doch auch dann kannte ich das mit dem Familiensinn überhaupt nicht.

Jahrzehntelang musste ich nur das Wort "Familie" hören und ich hätte wegrennen können. Und irgendwie ist es noch immer so.

Es könnte schlichtweg daran liegen, dass es bei mir zu Hause meist sehr schwierig war. Gerade während meiner Kindheit und Jugendlichenzeit. Ich weiß gar nicht so genau wie ich das Gefühl beschreiben soll.

Es war irgendwie wie ein Sumpf. So ein unbeschreibliches Gefühl des Ausgeliefertseins und eine Art Ausweglosigkeit. Und es war eine fürchterliche Enge.

Doch von meinem Vater habe ich zumindest gelernt, dass man sich nichts gefallen lassen soll. Dass man sich verbal wehren muss, wenn sich andere Menschen scheiße verhalten. Zumindest das fand ich gut.

Doch es fehlte komplett das Gefühl der Geborgenheit und das der Sicherheit. Und ich wollte auch nie eine eigene Familie haben.

Und das alles, obwohl ich die meiste Zeit bei meiner Familie gewohnt habe. Ich weiß, das ist der krasseste Widerspruch überhaupt. Doch irgendwie bin ich dort hängengeblieben. Dabei wollte ich immer unbedingt ausziehen, schon direkt nach dem Abitur. Ich habe zwar auch in diversen Zweck-Wohngemeinschaften gewohnt, doch immer nur für kurze Zeit. Dort habe ich mich nämlich nie wohlgefühlt und mir dann gesagt, dann kann ich auch bei meinen Eltern wohnen und muss zumindest keine Miete zahlen.

Ich konnte mit Familiensinn nie was anfangen. Zumindest so lange nicht, bis es meinem Vater nicht mehr so gut ging. Obwohl wir uns auch dann noch ab und an gestritten haben, so kamen wir dennoch besser miteinander klar. Es war dann schon irgendwie anders.

Und auch mit meiner Mutter ist es jetzt sehr viel besser. Demnächst feiert sie ihren 90. Geburtstag.

Obwohl sie noch immer sehr anstrengend sein kann, so hat sie sich doch sehr zum Positiven verändert. Jetzt kann ich sogar sagen, dass ich sie liebe. Das war früher ganz anders. Da hatte ich nur sehr wenig positive Gefühle meinen Eltern gegenüber.

Und wenn ich ihr jetzt so manches erzähle, was früher so los war, dann kann auch sie es mitunter nicht mehr verstehen, warum sie sich auf diese Weise verhalten hat. Sie zeigt dann sogar ein wenig Mitgefühl mir gegenüber. Und es tut ihr sogar ein wenig leid, so zumindest mein Eindruck.

Dennoch sehe ich das mit dem Familiensinn noch immer sehr zwiespältig. Ich bin halt einfach kein Familienmensch. Nicht umsonst ist es mein Bruder, der unsere Mutter pflegt. Mir liegt das einfach nicht. Geduld gehört nicht zu meinen Stärken und ich lege sehr viel Wert auf meine Freiheit.

Ich finde, das mit dem Familiensinn ist zumindest für mich ein sehr schwieriges Thema.

Doch ich frage mich schon, wie es wäre, wenn ich so wie Du in Heimen aufgewachsen wäre. Vielleicht hätte auch ich dann eine ganz andere Sicht auf das Thema "Familiensinn".

Es ist schon irgendwie krass, aber auch sehr interessant, dass man das Leben so unterschiedlich auffassen kann. Jeder hat halt einen anderen Hintergrund und somit ganz andere Erfahrungen gemacht.

Zitat von: Onkel Tom am 21:20:43 Di. 08.April 2025Naja, das Leben ist nur für die wenigsten ein Eierkuchen.  ;)
Ja, so ist es. Leider ist es so.

Dabei hätte ich so gerne ein Eierkuchen Leben.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 00:15:04 Di. 15.April 2025Wegen so einer Kleinigkeit vor Gericht gelandet.
Die Zusammenhänge hast Du nun nicht richtig verstanden.
Der Laden, wo ich erwischt wurde, hat das standardmäßig "bearbeitet" und eine Anzeige
wegen Ladendiebstahl gestellt. Zu der Zeit wohnte ich bei meiner Mutter, die dann eh
immer Theater machte aber im Gesundheitsamt war ein fetter weiblicher Brummer zu Gange,
die meinte, sie müsste sich ständig in die Erziehung meiner Person einmischen.
Sie durfte im Gesundheitsamt alle 6 Monate meine Lunge nach TBC durchleuchten, da dies
meine Mutter hatte, wie ich geboren wurde. Vorsorgeuntersuchungen also.
Diese Dame hatte alle wichtigen Kontaktdaten und ich kann mir gut vorstellen, wie sie
sich über den geklauten Kaubonbon das Maul am Telefon zerrissen hat, das das Gericht
zum Entschluss kahm, an mir ein erzieherisches Example zu statuieren.

Zitat von: Wanderratte am 00:15:04 Di. 15.April 2025Mit dem gesellschaftlichen Rückzug kam dann auch noch die Sozialphobie.
Sorry, das verstehe ich nicht, wie aus einem Rückzug aus dem sozialen Umfeld eine Soziophbie
werden kann. Ich habe auch sehr viele Kontakte reduziert, gar eingestellt/verloren aber mein
Bedarf an menschlichen Kontakten blieb erhalten..

Um ehrlich zu sein, verdächtige ich dem Begriff "Soziophobie" als Kampfbegriff, dem Mobcenter
fern bleiben zu wollen. Ich bräuchte da mal etwas Aufklärung, von dem Verdacht herunter zu
kommen. Denn im Elo-Forum wird "Soziophobie" auch gebraucht und mich schreckt es dann ab zu
beraten, weil die Berücksichtigung "einer Erkrankung" die jeglichen persönlichen Kontakt zu
SBs und Co verbietet, in sogenannte Endlos-Problemschleifen ausarten.
Mir kostet es zu viel unnütze Energie, da sich diese Leute nicht nach meinen Empfehlungen
"bewegen". Online bringt es dann auch eh nix, wenn solche leute an die Hand genommen werden
müssten und sie ständig in Selbstmitleid verfallen..

Zitat von: Wanderratte am 00:15:04 Di. 15.April 2025Als Du das mit dem Familiensinn erwähntest, fing ich erstmal an, sehr lange nachzudenken. Ich fragte mich, wie kann das sein. Immerhin waren Deine Erfahrungen mit Deiner Mutter ja auch nicht so toll.
Es liegt vermutlich daran, das mein Vater Yugoslawe ist, ich also slavisches Blut in den Adern
habe. Das macht sich auch manchmal im Tempramennt bemerkbar.

Zitat von: Wanderratte am 00:15:04 Di. 15.April 2025Doch es fehlte komplett das Gefühl der Geborgenheit und das der Sicherheit.
Das hatte ich nie, egal ob bei Muttern oder im Heim. Das Feeling, sich sicher zu Hause zu fühlen,
lernte ich erst mit 15 beim SSK kennen. Da standen Leute auch hinter mir, haben mir geholfen und
meine Freiheit verteidigt. Zuvor wurde ich egal wo ich lebte in allen Dingen nur ausgeliefert.

Naja, ein Leben mit nur Eierkuchen finde ich langweilig und den Leuten, die z.B. genug Geld auf
der Kante haben, haben andere Sorgen, wie z.B. ihr Vermögen zu hüten, das da niemand abzocken
könnte..
Glaubst Du, Kühne, der reichste Mann Hamburg ist glücklich ? Ich glaube nicht, weil jeder andere
sein Geld sieht, statt seine Person.
Zum Geld dürfte er seine abgebrühten Routinen an den Tag legen aber zum menschlichen Umgang ist
er vermutlich ein Vollkrüppel, da Geld immer §1 war und ist.
De Jung hat sein Leben damit vergaigt. Bis denne  ;)


Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 Di. 15.April 2025Die Zusammenhänge hast Du nun nicht richtig verstanden.
Der Laden, wo ich erwischt wurde, hat das standardmäßig "bearbeitet" und eine Anzeige
wegen Ladendiebstahl gestellt. Zu der Zeit wohnte ich bei meiner Mutter, die dann eh
immer Theater machte aber im Gesundheitsamt war ein fetter weiblicher Brummer zu Gange,
die meinte, sie müsste sich ständig in die Erziehung meiner Person einmischen.
Sie durfte im Gesundheitsamt alle 6 Monate meine Lunge nach TBC durchleuchten, da dies
meine Mutter hatte, wie ich geboren wurde. Vorsorgeuntersuchungen also.
Diese Dame hatte alle wichtigen Kontaktdaten und ich kann mir gut vorstellen, wie sie
sich über den geklauten Kaubonbon das Maul am Telefon zerrissen hat, das das Gericht
zum Entschluss kahm, an mir ein erzieherisches Example zu statuieren.
Ja, Du hast recht. Sorry! Es lag an dem Wort "Erzieherschaft". Irgendwie schloss ich daraus, dass es während der Zeit im Heim war. Aber ja, das war dann meine Interpretation.

Ich finde es schon irgendwie krass, dass Du so oft und so viele Jahre zu dieser Vorsorgeuntersuchung musstest.

Mit welchem Alter war dann damit Schluss?

Ich wusste nicht, dass es nach einer möglichen Ansteckung noch so lange dauern kann bis man dann die Krankheit bekommt. Gesundheitsamt, das klingt ja schon so, als wäre das Ganze eine behördliche Anordnung.

Woher wusste dieser "Brummer" von dem Kaubonbon?

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 Di. 15.April 2025Sorry, das verstehe ich nicht, wie aus einem Rückzug aus dem sozialen Umfeld eine Soziophbie
werden kann. Ich habe auch sehr viele Kontakte reduziert, gar eingestellt/verloren aber mein
Bedarf an menschlichen Kontakten blieb erhalten..
Ich bin jetzt gerade selbst etwas ratlos. Ich habe mir nie dazu Gedanken gemacht. Es war halt so und gut.

Dass ich mein eigenes Verhalten nicht verstehe, das finde ich ehrlichgesagt schon ziemlich doof. Und darüber nachzudenken hilft auch nicht so wirklich.

So ganz genau kann ich Dir das nämlich auch nicht sagen. Weil ich es selbst nicht weiß. Dennoch werde ich es versuchen.

Es sind aber alles nur Spekulationen. Die können richtig sein, aber auch falsch. Ich weiß es nicht, ob diesbezüglich tatsächlich ein Zusammenhang besteht. Aber egal, irgendwas davon wird schon stimmen. Hoffe ich zumindest.

Ich denke, es hing vor allem damit zusammen, weil ich den Kontakt zu den Menschen einfach nicht mehr gewohnt war. Wegen der Corona Politik. Die Uni mitsamt der Mensa, wo ich mich immer aufhielt, war erstmal geschlossen. Nur sehr wenige Menschen hatten meine E-Mail-Adresse. Sie kamen einfach zu mir, wenn sie mich sahen. Ich war ja zumeist immer an denselben Orten, von morgens bis abends. Nicht nur zum Lernen, sondern auch um Leute zu treffen. Die Uni war damals mein Lebensmittelpunkt. Und das fiel dann von einem Tag zum anderen alles weg.

Doch auch sonst war alles sehr schwierig, das mit dem Abstand halten und so. Ich kam damit überhaupt nicht klar. Dann doch viel lieber gesellschaftlicher Rückzug. Somit ist dann wohl eine Sozialphobie entstanden. Denn fortan fehlte mir der Umgang mit den Menschen komplett.

Bezüglich der Corona Politik fällt mir aber auch noch was Witziges ein. Es war der Geburtstag meines Bruders und ich hatte schon ein wenig zu viel Alkohol getrunken. Ich holte mir eine OP-Maske und beschloss, diese zu verschönern. Damit die Maskentragerei nicht ganz so schlimm ist. Ich zeichnete eine Ratte darauf und darunter schrieb ich: "I love Rattus norvegicus". In einem Bioladen sprach mich derjenige an der Kasse dann auf meine Maske an. Er fand meine Idee cool. Doch irgendwie sah die Ratte eher aus wie eine Katze. Ob das wohl am Alkohol lag. Man weiß es nicht. Doch niedlich sah sie dennoch aus. Ich muss jetzt auch schon wieder lachen, wenn ich daran zurückdenke. Irgendwie habe ich immer versucht, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.

Und das galt auch für meinen gesellschaftlichen Rückzug. Das war damals einfach das Beste, was ich tun konnte. Und ich erinnere mich an sehr schöne Erlebnisse in der Natur, die ich niemals missen möchte.

Vielleicht lag das mit der Sozialphobie aber auch daran, weil ich soziale Kontakte während meiner gesamten Kindheit und Jugendlichenzeit weitestgehend nicht kannte. Bis zur Oberstufe hatte ich nämlich überhaupt keine Freunde.

Okay, sehr wenige Kontakte in der Schule gab es schon. Aber in den Schulpausen, nachmittags und am Wochenende sowie in den Ferien war ich immer allein.

Stattdessen kannte ich immer nur Mobbing.

Und in der Grundschule hatte ich sowieso null Bedürfnis nach anderen Menschen. Ich kam überhaupt nicht auf die Idee, dass man mit anderen Kindern spielen könnte. Während der Schulpause wartete ich immer nur an der Schultür darauf, dass ich endlich wieder rein darf.

Irgendwie war das Soziale bei mir nicht von Natur aus vorhanden. Das kam erst später, als ich erwachsen war. Ich gehe davon aus, dass diese Situation die Sozialphobie zumindest gefördert haben könnte.

Daran lag es wohl auch, dass ich andere Menschen erstmal überhaupt nicht vermisst habe. Am Anfang fand ich meinen sozialen Rückzug nämlich einfach nur gut. Am liebsten bin ich viele Stunden durch die Gegend gelaufen. Und ich erinnere mich noch sehr gut an den klaren blauen Himmel.

Dabei war es meine Freundin, die mich motivierte, rauszugehen. Sie schrieb mir sinngemäß, ich soll mir unbedingt den klaren blauen Himmel anschauen und dass man wegen ihm unbedingt rausgehen muss. Was ich dann auch machte.

Sie meinte, dieser besonders klare blaue Himmel hängt mit dem Lockdown zusammen. Weil weniger Autos und Flugzeuge unterwegs waren. Ein Jahr später bemerkten wir jedoch, dass der Himmel dann auch wieder so klar und blau war. Auch ohne Lockdown. Es lag wohl eher an den Monaten März und April. Keine Ahnung warum. Das war ja dieses Jahr auch schon wieder so. Deswegen auch die sehr vielen Groß-Action- und Mega-Action-Tage. Man muss dann einfach raus in die Natur, finde ich.

Ich hätte mich ja mit ihr treffen können. Das ging aber nicht, denn ich hatte eine riesengroße Panik vor einer möglichen Quarantäne, sollte sie Corona haben. Das fiel mir aber erst jetzt wieder ein. Ich wusste überhaupt nicht mehr, warum ich mich sogar von meiner Freundin zurückgezogen habe. Damit fing dann alles an.

Doch irgendwann, nach einigen Jahren, fühlte ich mich schon ein wenig einsam. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt schon sehr weit von der Gesellschaft entfernt und hielt mich überhaupt nicht mehr für gesellschaftskompatibel. Was ich dann auch nicht mehr so toll fand.

Das war dann auch in etwa die Zeit, als ich dieses Forum hier entdeckte. Und somit auch wieder Kontakt zu Menschen fand, was vorher viele Jahre kaum möglich war. Das Bedürfnis nach Kommunikation war dann nämlich irgendwann doch wieder vorhanden.

Die Freundin, die ich schon mehrmals erwähnt habe, habe ich seit mehr als fünf Jahren nicht mehr gesehen. Ich möchte das aber unbedingt dieses Jahr ändern. Ich mag sie doch auch sehr gerne, auch wenn ich sie so lange nicht gesehen habe. Seit 2020 habe ich mich nämlich mit niemandem mehr verabredet. Ich kann ihr sehr dankbar sein, dass sie mich so akzeptiert wie ich bin und mich noch immer sehr mag. Sie sagt immer, ich soll mir Zeit lassen. Sie ist einfach ein toller Mensch.

Das mit der Sozialphobie könnte aber auch daran liegen, dass ich schon immer sehr unsicher im Umgang mit anderen Menschen war. Und dass ich eher zurückhaltend bin. Ich weiß zuerst nie, was ich sagen soll. Es sind immer die anderen, die auf mich zukommen und den Kontakt zu mir suchen.

So war das auch mit der Freundin. Sie hatte mich in der Einführungswoche des Studiums nach einem Weg gefragt. So haben wir uns kennengelernt.

Wenn man den Kontakt zu anderen Menschen schon in der Kindheit nicht gewohnt war, vielleicht kommt man dann eher in so eine Situation. Ich weiß es nicht.

In den Seminaren an der Uni war ich jedoch eher ein Vielquatscher. Ab und an habe ich sogar allein mit den Dozenten diskutiert.

Doch auch sonst, wenn ich einen Menschen erstmal gut kenne, dann ist das alles kein Problem mehr. Dann bin ich sogar sehr kommunikativ, solange mein Gegenüber auch gerne quatscht. So war das zumindest während meiner Erwachsenenzeit, bis zum Jahre 2020. Ich denke aber, vom Prinzip her wäre das noch immer so.

Doch Smalltalk liegt mir nicht so. Und wenn das alles sein soll, dann ist mir das auch echt zu wenig.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 Di. 15.April 2025Um ehrlich zu sein, verdächtige ich dem Begriff "Soziophobie" als Kampfbegriff, dem Mobcenter
fern bleiben zu wollen. Ich bräuchte da mal etwas Aufklärung, von dem Verdacht herunter zu
kommen. Denn im Elo-Forum wird "Soziophobie" auch gebraucht und mich schreckt es dann ab zu
beraten, weil die Berücksichtigung "einer Erkrankung" die jeglichen persönlichen Kontakt zu
SBs und Co verbietet, in sogenannte Endlos-Problemschleifen ausarten.
Mir kostet es zu viel unnütze Energie, da sich diese Leute nicht nach meinen Empfehlungen
"bewegen". Online bringt es dann auch eh nix, wenn solche leute an die Hand genommen werden
müssten und sie ständig in Selbstmitleid verfallen..
So ganz verstehe ich nicht, wie Du das meinst. Denn Sozialphobie als "Kampfbegriff" klingt für mich eher so, als wäre die Sozialphobie nur ein Vorwand, um nicht zu den Jobcenter Terminen zu müssen.

Oder denkst Du, dass diese Leute eine sowieso schon vorhandene Sozialphobie nutzen, um Termine vermeiden zu können?

Und warum meinst Du, dass sich gerade diese Leute nicht an Deine Empfehlungen halten?

Eine Sozialphobie hat ja erstmal nichts mit dem Jobcenter zu tun. Dass sowas auch ab und an mal ausgenutzt werden kann, das ist schon klar.

Doch wenn es tatsächlich nicht geht, was will man da machen. Da hilft dann wohl nur noch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Hausarzt oder Psychiater. Ich gehe aber davon aus, dass die Betroffenen dann irgendwann zum Ärztlichen Dienst vom Jobcenter müssen. Zumindest dann, wenn die Situation länger andauert. Ich weiß es aber nicht, da ich mich damit nicht auskenne.

Arzttermine sind aber auch Termine. Von daher stelle ich mir das schon sehr schwer vor wenn jemand das nicht schafft. Du hast sicherlich mehr Erfahrung, wie man dann den Leuten helfen könnte. Ich weiß nicht, wie man jemanden überzeugen könnte, dann doch zu irgendeinen Termin zu gehen.

Mit einem "Kampfbegriff" hat das alles dann aber nichts mehr zu tun. Sollte die Sozialphobie echt sein, können die Menschen ja nichts dafür. Es ist dann einfach eine psychische Krankheit wie jede andere auch. Menschen ragieren halt mit unterschiedlichen Symptomen auf bestimmte Situationen oder gesellschaftliche Missstände. Das ist ganz normal. Der Kapitalismus fördert nunmal psychische Krankheiten, egal welche.

Doch ich kam überhaupt nicht auf die Idee, dass ich somit Jobcenter Termine vermeiden könnte.

Ich schaffe es ja auch irgendwie zum Zahnarzt, obwohl ich generell eine riesengroße Panik vor Zahnarztterminen habe. Und mir das alles sehr schwerfällt. Wenn es aber unbedingt sein muss, dann gehe ich halt zu einem Termin.

Es ging mir auch nie darum, die Sozialphobie als "Kampf" zu nutzen. Kämpfe sehen für mich nämlich ganz anders aus. Da geht es doch eher darum, Stärke zu zeigen.

Mit dem Jobcenter hatte das sowieso nichts zu tun. Ich kann das sagen, da es zeitlich schon nicht passt. Als das mit der Sozialphobie im Jahre 2020 losging, war ich noch Student und das Jobcenter lag noch in weiter Ferne. Hartz 4 habe ich erst Mitte 2022 beantragt.

Unabhängig von der Sozialphobie hatte ich dann aber doch sehr große Panik vor den Jobcenter Terminen. Was jedoch andere Ursachen hatte. Du hattest mir ja dann dabei geholfen, diese Angst wieder loszuwerden, was auch sehr gut funktioniert hat:

https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=332003.0 (Ab #16).

Es ging mir aber nie darum, einen Jobcenter Termin zu vermeiden. Ansonsten hätte ich das auch so mitgeteilt und die Sozialphobie erwähnt. Diese spielte anbei überhaupt keine Rolle. Ich hätte kein Problem damit, sowas zuzugeben, sollte es tatsächlich so sein.

Okay, ich habe beim Jobcenter schon mitgeteilt, dass ich zu einem Einzelcoaching möchte. Einfach, indem ich sinngemäß sagte, dass ich nicht so gerne mit Menschen zusammen bin. Sie haben meine Wünsche immer berücksichtigt. Das hatte jedoch mit "Kampf" nichts zu tun.

Ich finde es aber gerade im Nachhinein sehr gut, dass ich nie an Gruppenmaßnahmen teilnehmen musste. Da ich mittlerweile weiß, wie perfide das alles ist.

In einigen Maßnahmen hätte man sogar ohne Bezahlung arbeiten müssen. Man nennt es "Betriebliche Erprobung". Letztendlich ist es aber eine ähnliche Verarsche wie mit den Ein-Euro-Jobs. Zudem hatten manche Maßnahmen sogar ganzheitliche Module.

Mit meinem damals noch nicht vorhandenen Wissen wäre ich bestimmt so richtig auf die Fresse geflogen. Ich hatte halt leider von alldem keine Ahnung. Dank Dir ist das jetzt aber anders.

Sehr gut, dass ich diesen ganzen Mist somit ohne Probleme ablehnen konnte. Wer weiß, wohin das alles noch geführt hätte. Ich möchte überhaupt nicht daran denken.

Ich hätte solch eine Gruppenmaßnahme sowieso niemals gewollt. Diese Zeitverschwendung, das reicht doch schon. Ich hatte mich ja schon vor dem ersten Einzelcoaching gefragt, wozu man dafür 12 Termine benötigt. Für eine tolle Bewerbungsmappe, die es dann doch nicht gab? Das alles war doch komplett fürn Arsch.

Doch der Auslöser war bei mir tatsächlich die Corona Politik. Ich war somit den Kontakt zu den Menschen überhaupt nicht mehr gewohnt. Ich war ja auch kaum noch einkaufen und wenn, dann möglichst sehr schnell wieder raus. Ich habe damals sehr viel im Internet bestellt, auch Obst und Gemüse.

Es war also nicht die Arbeitslosigkeit, die bei mir zu psychischen Problemen führte. Nein, es war die Corona Politik.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das Jobcenter oder die Maßnahmenindustrie bei einigen Menschen Sozialphobien verursachen können. Wenn es ganz mies läuft.

Ich hoffe, das war jetzt erstmal Aufklärung genug. Ansonsten frag einfach nochmals, wenn Du noch irgendwas (genauer) wissen willst.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 Di. 15.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 00:15:04 Di. 15.April 2025Als Du das mit dem Familiensinn erwähntest, fing ich erstmal an, sehr lange nachzudenken. Ich fragte mich, wie kann das sein. Immerhin waren Deine Erfahrungen mit Deiner Mutter ja auch nicht so toll.
Es liegt vermutlich daran, das mein Vater Yugoslawe ist, ich also slavisches Blut in den Adern
habe. Das macht sich auch manchmal im Tempramennt bemerkbar.
Naja, mittlerweile bin ich schon ein wenig ruhiger. Als ich 20 Jahre alt war, meinte ein Kumpel zu mir, wenn ich einen Führerschein hätte, dann wäre ich bestimmt ein Raser. Und man sagte immer zu mir, dass ich sehr viel Energie hätte.

Ich habe eventuell ein wenig rumänische Abstammung. Das kam wohl durch die Eltern vom Vater meiner Mutter oder so. Da muss ich aber nochmals meine Tante fragen. Sie erwähnte nämlich irgendwas in diese Richtung. Das interessiert mich jetzt schon. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich auf jeden Fall die Schwester meiner Mutter fragen.

Zumindest bin ich schonmal froh, dass ich nicht zu 100% deutsch bin. Der Vater meiner Mutter ist in Österreich geboren, was es allerdings auch nicht besser macht. Mittlerweile gehört der Ort allerdings zu Polen. Was ich jedoch nicht so ganz verstehe. Diesbezüglich muss ich wohl auch nochmals fragen. Doch gehörte der Ort damals definitiv zu Österreich.

Meine Mutter ist in Görlitz geboren, aber mindestens die ersten Jahre im (jetzigen?) Polen aufgewachsen.

Du kannst froh sein, dass Du zu 50% ein Jugoslawe bist. Somit hast Du doch auch einen Migrationshintergrund, oder?

Irgendwie mag ich dieses scheiß Deutschsein überhaupt nicht. Auch wenn mir schon klar ist, dass niemand was dafür kann. Deshalb sollte das auch nicht als Vorwurf verstanden werden. So ist es nicht gemeint.

Und wenn man tatsächlich Verhaltensweisen erben kann, dann habe ich meine Vorliebe für Alkohol und die nächtliche Schokoladenfresserei bestimmt von meinem Vater geerbt. Seine Kreativität dann aber auch.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 Di. 15.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 00:15:04 Di. 15.April 2025Doch es fehlte komplett das Gefühl der Geborgenheit und das der Sicherheit.
Das hatte ich nie, egal ob bei Muttern oder im Heim. Das Feeling, sich sicher zu Hause zu fühlen,
lernte ich erst mit 15 beim SSK kennen. Da standen Leute auch hinter mir, haben mir geholfen und
meine Freiheit verteidigt. Zuvor wurde ich egal wo ich lebte in allen Dingen nur ausgeliefert.
Dann kennst Du solche miesen Erfahrungen ja auch. Das hatte ich mir aber schon gedacht. Kinder- und Jugendheime sind nunmal richtig scheiße. Ich finde es sehr schade, dass Du nicht bei Deinem Vater wohnen konntest.

Siehst Du das jetzt im Nachhinein mit der SSK auch noch alles so positiv? Immerhin haben sie Dich irgendwann rausgeworfen, weil sie dachten, Du lügst. Ich fand das schon sehr krass, Dir sowas zu unterstellen.

Ich wäre zumindest sehr enttäuscht, wenn mir sowas passiert wäre.

Ich meine, dass die Leute hinter Dir standen, Dir geholfen haben und Deine Freiheit verteidigt haben, das war alles sehr gut und auch absolut notwendig. Ich wünschte, ich hätte als Jugendlicher auch so eine positive Erfahrung gemacht.

Doch diese spätere negative Erfahrung zeigt dann aber auch, dass überall Probleme auftauchen können. Egal wie toll erstmal alles ist. Ich finde das schon sehr frustrierend.

Es hängt wohl alles vor allem von den Menschen ab, die sich gerade irgendwo engagieren. Das ist vermutlich immer und überall so, denke ich. Das waren dann aber bestimmt andere Leute als vorher, oder? Sehr schade, dass dann sowas passieren kann.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 Di. 15.April 2025Naja, ein Leben mit nur Eierkuchen finde ich langweilig und den Leuten, die z.B. genug Geld auf
der Kante haben, haben andere Sorgen, wie z.B. ihr Vermögen zu hüten, das da niemand abzocken
könnte..
Dennoch hätte ich sehr gerne viel Geld. Wenn man es erbt, dann liegt es doch vor allem an einem selbst, wie man damit umgeht und was man damit macht.

Naja, es muss ja kein Reichtum sein. Aber genügend Geld, das wäre schon sehr schön. Ich finde Armut ziemlich scheiße. Einfach ein Mittelding, weder arm noch reich, das wäre schon gut.

Denn an Reichtum denke ich überhaupt nicht, wenn ich sage, ich möchte ein Eierkuchen Leben. Ich denke dabei eher an ganz normale Bedürfnisse, die man so hat.

Und es ist doch auch so, dass zu einem Eierkuchen Leben noch sehr viel mehr gehört als nur Geld.

Ich finde mein Leben schon irgendwie besonders. Auch das hat seinen Wert. Was letztendlich viel bedeutsamer ist als viel Geld zu besitzen.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 Di. 15.April 2025Glaubst Du, Kühne, der reichste Mann Hamburg ist glücklich ? Ich glaube nicht, weil jeder andere
sein Geld sieht, statt seine Person.
Ich weiß nicht, ob er glücklich ist. Ich habe dazu keine Meinung. Ich sehe es aber wie Du. Er kann nie so genau wissen, ob die Menschen mehr an seinem Geld interessiert sind.

Es sei denn, man legt nicht so viel Wert auf Beziehungen zu anderen Menschen. Dann könnte es vielleicht funktionieren. Doch ob das auf Dauer glücklich macht, ich weiß nicht.

Zitat von: Onkel Tom am 16:36:03 Di. 15.April 2025De Jung hat sein Leben damit vergaigt.
Der hat bestimmt kein Eierkuchen Leben.

Und da wir sowieso schon bei den Eiers sind:

Ich wünsche Dir und allen anderen hier schöne Ostern.  :)

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 00:10:04 So. 20.April 2025Oder denkst Du, dass diese Leute eine sowieso schon vorhandene Sozialphobie nutzen, um Termine vermeiden zu können?
Da kann ich dir leider keine Antwort geben, auf Du Dich verlassen könntest, da ich anbei
auch völlig im Dunkeln tappe.

Nun ist es ja bei der Online-Elo-Beratung so, das Berater nur die Zeilen von einer
Persönlichkeit ließt.
Ich kann also anbei nur vermuten, wie ein Ratsuchender sein Problem beschreibt und
welcher Lösungsweg Ratsuchender vorziehen könnte.
Hinzu kommt, das Mobcenter-Ärgernisse gleich die Synapse "Existenzbedrohung" reizt.

Jeder Mensch geht mit solchen "Störeinflüssen" auf eigener Art um und solche Dinge
erfährt man nur dadurch, das sich Ratgeber und Ratsuchende auch mal beim Kaffee
kennen lernen. Dabei ließen sich auch viele "Im Bildestörungen" schon im Vorfeld
aussortieren, welche Art von Wehrhaftigkei die bessere sei.

In einem Forum kann ich nur nach Dingen fragen und muss mich darauf verlassen, Antworten
zu bekommen, nach denen ich mich nach des Ratsuchenden optimalen Lösungsweg orientieren
kann. Nicht alle Lösungsmöglichkeiten können einem einzelnen Ratsuchenden zugemutet
werden.

Deswegen muss ich auch abfühlen, in wie weit ein sogenanntes Standing beim Elo
vorhanden ist.

Der Begriff "Soziophobie" müsste man mal erforschen, was das aus "medizinischer" Sicht ist.

Bislang habe ich eher schlechte Erfahrungen mit Ratschuchenden gemacht, die an Depressionen
oder andere Gemütserkrankungen leiden. Über Forum ist das schon ganz schlecht oder der
Ratsuchende muss beschreiben, was er sich zumutet oder auch nicht..

Naja, bei solchen Dingen, die nicht unbedingt öffentlich ergründet sollten auch verständlich
das Ratsuchende von sich aus oft nicht mit solchen Infos raus rücken.

In letzter Zeit taucht halt vermehrt "Soziaphobie" auf und verfolge solche Threads zwar, aber
das, was Ratgebende anbei für ein Einfühlungsvermögen via Zeilen mitbringen müssen, finde ich
dann schon etwas erstaunlich.

Gab Zeiten, wo ich es auch versuchte, seelisch angeschlagene Elos wieder auf zu bauen.
Anspruchvolle Angelegenheit, weil man anbei gut überlegen muss was und wie man schreibt.
Heute kann ich das nicht mehr, weil zu Energieaufwändig und ich sehe es auch nicht mehr
ein, so viel Hirnschmalz um eine Person zu rühren, die nur darauf aus ist, das das JC
sie in Ruhe lässt und ansonsten kann man von dem betreffenden Elo nichts erwarten..

So scheiße, wie dieses H4-System die Elos "fix und foxy" macht, müsste jedoch jedem
Betroffenen einleuchten, nur wer sich wehrt, kann überleben.
Sich dem reibungslos fügen bedeutet Verlust der Selbstbestimmung bis hin zum Betreuungsfall.

Naja, ich bin momentan etwas dowm, was des Anti-H4 betrifft.

Ostern war ich komplett Offline, mal nix mit Foren und habe bemerkt, das weniger besser
für mich ist.

Bis denne Tom  :)
Lass Dich nicht verhartzen !

BGS

ZitatSo scheiße, wie dieses H4-System die Elos "fix und foxy" macht, müsste jedoch jedem Betroffenen einleuchten, nur wer sich wehrt, kann überleben.
Sich dem reibungslos fügen bedeutet Verlust der Selbstbestimmung bis hin zum Betreuungsfall.

Sehe ich genauso. Muss zur Schicht.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025
Zitat von: Wanderratte am 00:10:04 So. 20.April 2025Oder denkst Du, dass diese Leute eine sowieso schon vorhandene Sozialphobie nutzen, um Termine vermeiden zu können?
Da kann ich dir leider keine Antwort geben, auf Du Dich verlassen könntest, da ich anbei
auch völlig im Dunkeln tappe.
Bezüglich meiner Frage hat mich einfach nur Deine persönliche Meinung dazu interessiert. Es ging mir nicht um eine verlässliche Antwort.

Ansonsten denke ich, dass es kaum möglich ist, darüber was zu erfahren. Die Betroffenen müssten schon bereit sein, von sich aus zu erzählen. Ich gehe aber davon aus, dass die wenigsten Menschen dazu bereit wären. Und sie direkt nach ihren Ambitionen zu fragen, könnte ein wenig schwierig sein bei dem Thema.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025Jeder Mensch geht mit solchen "Störeinflüssen" auf eigener Art um und solche Dinge
erfährt man nur dadurch, das sich Ratgeber und Ratsuchende auch mal beim Kaffee
kennen lernen. Dabei ließen sich auch viele "Im Bildestörungen" schon im Vorfeld
aussortieren, welche Art von Wehrhaftigkei die bessere sei.
Ein Offline-Gespräch ist selbstverständlich immer das Beste. Das geht aber leider nicht immer. Ich hätte dort, wo ich wohne, zumindest keine Gelegenheit dazu.

Andererseits hat die schriftliche Kommunikation in Foren aber auch Vorteile. Sie kann präziser sein und man hat die Möglichkeit, die Beiträge immer wieder zu lesen. Zudem helfen sie vielleicht auch noch anderen Menschen.

Ich lerne ja auch sehr viel, wenn ich lese, was Du anderen Elos empfohlen hast. So vieles wüsste ich noch immer nicht und käme überhaupt nicht auf den Gedanken, diesbezüglich zu fragen. Beispielsweise, dass man zu den Jobcenter Gesprächen einen Beistand mitnehmen darf. Darauf muss man ja erstmal kommen, dass sowas überhaupt möglich ist.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025In einem Forum kann ich nur nach Dingen fragen und muss mich darauf verlassen, Antworten
zu bekommen, nach denen ich mich nach des Ratsuchenden optimalen Lösungsweg orientieren
kann. Nicht alle Lösungsmöglichkeiten können einem einzelnen Ratsuchenden zugemutet
werden.

Deswegen muss ich auch abfühlen, in wie weit ein sogenanntes Standing beim Elo
vorhanden ist.
Ist das im persönlichen Gespräch denn so viel anders?

Ich sehe da jetzt nicht den großen Unterschied. Was Du beschreibst, ist in einem persönlichen Gespräch doch auch von sehr großer Relevanz.

Mir war überhaupt nicht klar, dass für ein Bürgergeld-Problem mehrere Lösungswege existieren können. Das ist auf jeden Fall sehr interessant.

Dazu muss ich mir noch Gedanken machen.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025Der Begriff "Soziophobie" müsste man mal erforschen, was das aus "medizinischer" Sicht ist.
Ich habe ein wenig im Internet recherchiert. Doch vielleicht sollte man besser ein medizinisches Fachbuch lesen. Zumindest dann, wenn man sich für das Thema sehr interessiert.

Denn sehr viele Webseiten fand ich eher mehr oder weniger oberflächlich. Aber egal, ich habe dann doch noch ein paar Webseiten entdeckt, die meiner Meinung nach recht informativ sind.

Die folgende Webseite fand ich unter anderem interessant, um mal einen Einblick in den Therapiealltag zu bekommen. Doch auch aus medizinischer Sicht erfährt man einiges, wenn man dem Link "Soziale Phobie" folgt, der sich unten auf der Webseite befindet:

https://www.schoen-klinik.de/roseneck/psychosomatische-klinik/soziale-phobie/behandlung .

Mein erster Gedanke beim Lesen war, wie schafft es jemand mit einer sozialen Phobie in eine psychosomatische Klinik.

Das mit der Gruppentherapie verstehe ich nicht so richtig. Das ist ja keine reale Situation. Hätte ich mit irgendwas ein Problem (z.B. Vorträge halten), dann hätte ich dort bestimmt kein Problem. Woanders, in der realen Situation dann aber schon. Also, für mich wäre das nichts.

Ist doch klar, dass sich die Menschen in solch einer Situation weitestgehend positiv äußern werden. Mit der Realität hat das meiner Meinung nach jedenfalls nicht allzu viel zu tun.

Und ob die Menschen dann auch zu Hause klarkommen, das erfährt man auf der Webseite ja nicht.

Beim folgenden Link geht es um eine Klassifizierung. Es ist die "ICD-10-GM Version 2025". Ich weiß nicht, was ich von ihr halten soll. Generell habe ich ein Problem damit, wenn Menschen aufgrund ihres Verhaltens oder ihrer Psyche irgendwelchen Kategorien zugeordnet werden. Doch zumindest geht es hier darum, was eine soziale Phobie aus medizinischer Sicht ist:

ZitatF40.1 Soziale Phobien
Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen, die zu Vermeidung sozialer Situationen führt. Umfassendere soziale Phobien sind in der Regel mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Sie können sich in Beschwerden wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang zum Wasserlassen äußern. Dabei meint die betreffende Person manchmal, dass eine dieser sekundären Manifestationen der Angst das primäre Problem darstellt. Die Symptome können sich bis zu Panikattacken steigern.
Quelle: https://klassifikationen.bfarm.de/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2025/block-f40-f48.htm .

Und auf der folgenden Webseite findet man eine Vielzahl an Informationen:

https://www.gesundheits-lexikon.com/Gehirn-Nerven-Psyche/Soziale-Phobie .

Unter anderem auch die folgende Aussage: "Die soziale Phobie zählt zu den primären Angststörungen und somit zu den häufigen Erkrankungen im Bereich der Psychiatrie. Sie ist die häufigste Angststörung in Deutschland".

Was erklären könnte, warum Du schon öfter mit der Thematik konfrontiert warst. Ich wusste überhaupt nicht, dass so viele Menschen eine soziale Phobie haben. Die Frage ist, war das schon immer so. Ich könnte mir vorstellen, dass es unter anderem auch an der ständigen Nutzung von Smartphones liegen könnte.

Doch wenn ich an diese Symptome (ICD-10-GM F40.1) hier denke, dann frage ich mich mittlerweile, ob das bei mir überhaupt eine Sozialphobie ist. Denn irgendwie passt es nicht. Furcht vor Kritik habe ich nicht. Und körperliche Symptome kenne ich so gut wie gar nicht. Vielleicht ein leichtes Zittern oder ein etwas nervöses Gefühl in der Magengegend. Wenn überhaupt.

Dies waren zumindest die körperlichen Symptome, die ich kurz vor meinem Zahnarztbesuch am Donnerstag wahrgenommen habe. Da habe ich einfach mal darauf geachtet. Mit der Sozialphobie hatte das aber noch nichtmal was zu tun.

Es sind einfach nur Gedanken, die ich so habe. Vor allem solche Gedanken, dass ich bestimmte Situationen am liebsten vermeiden möchte. Und ab und an eine große Unsicherheit beim Kontakt mit Menschen. Ich habe ja auch keine offizielle Diagnose. Ich ging halt einfach nur davon aus.

Ich weiß nicht, doch vielleicht war ich für lange Zeit einfach nur zu sehr zufrieden in meiner eigenen Welt.

Und mir gefiel es nicht, diesen Zustand temporär verlassen zu müssen.

Nach allem, was ich so gelesen habe, kann ich jetzt ganz klar sagen, das mit der Sozialphobie passt bei mir nicht. Naja, umso besser.

Mehrere Jahre fand ich mein Leben einfach nur schön, so wie es ist. Nur irgendwann kamen dann halt doch Zweifel, ob mir das auf Dauer genügt.

Vielleicht hätte ich schonmal viel früher recherchieren und darüber nachdenken sollen.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025Bislang habe ich eher schlechte Erfahrungen mit Ratschuchenden gemacht, die an Depressionen
oder andere Gemütserkrankungen leiden. Über Forum ist das schon ganz schlecht oder der
Ratsuchende muss beschreiben, was er sich zumutet oder auch nicht..
Ich finde, man sollte schon erwarten können, dass der Ratsuchende beschreibt, was für ihn machbar ist. Und was nicht. Darauf kommt es doch an. Ansonsten bin ich der Meinung, ohne Mithilfe des Elos geht es halt nicht. Man sollte nicht nur was wollen, sondern auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Hilfe überhaupt erst möglich ist.

Dennoch ist mir schon klar, dass nicht jeder das schafft. Ja, das ist dann alles andere als einfach.

Menschen verhalten sich unterschiedlich. Das ist generell so. Der eine ist nunmal offener als der andere und traut sich mehr zu, auch mit einer Depression. Von daher denke ich, dass es nicht prinzipiell schwierig sein muss, Menschen mit Depressionen oder anderen Gemütskrankheiten zu beraten. Es kommt halt drauf an, wie sie sich verhalten.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025Naja, bei solchen Dingen, die nicht unbedingt öffentlich ergründet sollten auch verständlich
das Ratsuchende von sich aus oft nicht mit solchen Infos raus rücken.
Wenn die Infos doch notwendig sind, was will man da machen. Ich finde, man kann nicht Beratung wollen, aber dann wichtige Dinge nicht erwähnen. Jeder weiß doch von vornherein, dass die Beratung öffentlich stattfindet. Von daher verstehe ich das nicht so ganz. Ohne Infos geht es nunmal nicht.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025In letzter Zeit taucht halt vermehrt "Soziaphobie" auf und verfolge solche Threads zwar, aber
das, was Ratgebende anbei für ein Einfühlungsvermögen via Zeilen mitbringen müssen, finde ich
dann schon etwas erstaunlich.
Inwiefern findest Du das erstaunlich?

Wenn das mit der "Sozialphobie" in letzter Zeit vermehrt auftaucht, dann liegt es möglicherweise daran, dass mittlerweise offener mit psychischen Krankheiten umgegangen wird. Früher war das ja immer was ganz "Schlimmes". So bin ich ja auch noch erzogen worden. Zumindest hatte man es versucht, bei mir jedoch ohne Erfolg.

Ich hatte schon immer sehr viel Verständnis für psychisch Kranke, schon als Kind. Die sogenannten "Normalen" gingen mir erst recht auf den Sack. Und überhaupt, was heißt schon "gesund"? Das waren Gedanken, die ich bereits als Kind hatte. Vielleicht lag es ja daran, dass ich schon immer ganz anders war als mein Umfeld. Quasi ein Rebell von Kindheit an.

Möglicherweise ist die Diagnose "Sozialphobie" mittlerweile aber auch einfach bekannter.

Oder den Leuten ging es ähnlich wie mir. Ich gehe nämlich davon aus, dass die Corona Politik auch noch anderen Menschen psychisch geschadet hat. Nicht nur mir.

Vielleicht ist es aber auch eine Kombination aus allen dreien.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025Gab Zeiten, wo ich es auch versuchte, seelisch angeschlagene Elos wieder auf zu bauen.
Anspruchvolle Angelegenheit, weil man anbei gut überlegen muss was und wie man schreibt.
Heute kann ich das nicht mehr, weil zu Energieaufwändig und ich sehe es auch nicht mehr
ein, so viel Hirnschmalz um eine Person zu rühren, die nur darauf aus ist, das das JC
sie in Ruhe lässt und ansonsten kann man von dem betreffenden Elo nichts erwarten..
Ich finde es auf jeden Fall richtig und okay, wenn Du sagst, dass es Dir zu energieaufwendig ist. Das Wichtigste ist doch erstmal, dass es Dir gut geht. Gerade auch, weil Du gesundheitliche Probleme hast.

Wenn die Beratung so sehr energieaufwändig ist, dann halte ich es auch für besser, das nicht mehr zu machen. Stattdessen besser zuerst an Dich denken. Und das hat absolut nichts mit Egoismus zu tun. Jeder sollte auch auf sich selbst achten.

Was erwartest Du ansonsten noch vom Elo?

Ich kann es sehr gut verstehen, dass sich sehr viele Elos einfach nur wünschen, dass das Jobcenter sie in Ruhe lässt. Und ich finde, das ist ein sehr legitimer Wunsch.

Ich will doch auch einfach nur Ruhe vorm Jobcenter haben.

Um einen Job muss ich mich doch sowieso selbst kümmern. Und Vermittlungsvorschläge sind auch nur das, was man sowieso schon im Internet findet.

Den Sbs fehlt für das meiste zumeist die Zeit. Dafür sind sie zu wenige. Somit wird nahezu alles auf die Erwerbslosenindustrie abgeschoben, was zu dem perfiden Hartz 4 System leider dazugehört. Und was die Situation für die Elos noch viel schlimmer macht.

Gab es vor Hartz 4 auch schon diese Erwerbslosenindustrie? Oder wurde sie erst mit Hartz 4 aufgebaut? So nach dem Motto, "Fitmachen" für den Niedriglohnsektor. Oder sonstige Möglichkeiten der Dequalifizierung.

Sehr viel schlimmer als das Jobcenter fand ich nämlich immer die Erwerbslosenindustrie. Was ich dort an Demütigungen und Schikanen erlebt habe, das habe ich ansonsten als Erwachsener äußerst selten erfahren. Vielleicht war das sogar das Allerschlimmste.

Dass ich dort nie mehr hinmöchte, da sind die selbst schuld. Wenn man nicht weiß, wie man sich anderen gegenüber respektvoll verhält, kann man halt auch nichts anderes erwarten. Und sowas nennt sich dann auch noch Coach.

Hinzu kommt, dass sehr viele Probleme, die mit dem Bürgergeld im Zusammenhang stehen (z.B. zu wenig Geld oder auch die Erwerbslosenindustrie), vorrangig von der "Politik" kommen. Also ein zusätzliches gravierendes Ärgernis. Hier muss unbedingt was getan werden. Doch leider sind wir aktuell zu wenige, die es interessiert.

Der ganze Ärger und Frust ist somit nur bedingt ein Problem des Jobcenters. Obwohl sie schon die Möglichkeit haben, nicht alles mitzumachen. Sie müssten die Elos nicht ärgern. Die "Politik" bietet trotz allem nämlich noch immer Spielräume.

Wenn mich das Jobcenter in Ruhe lässt, dann habe ich auch mehr Energie, um mir selbst Gedanken zu meiner beruflichen Zukunft zu machen. Die Fragen, die ich dazu habe, können sie mir sowieso nicht beantworten.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025So scheiße, wie dieses H4-System die Elos "fix und foxy" macht, müsste jedoch jedem
Betroffenen einleuchten, nur wer sich wehrt, kann überleben.
Sich dem reibungslos fügen bedeutet Verlust der Selbstbestimmung bis hin zum Betreuungsfall.
Das mit dem Betreuungsfall ist schon sehr krass. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.

Ich sehe es so wie Du. Was Du schreibst, ist auch meine Meinung.

Dennoch denke ich, dass man dafür aber auch gute bis sehr gute kommunikative Fähigkeiten benötigt. Nicht jeder kann das. Und für Menschen, die nicht so gut Deutsch können, ist das alles erst recht ein Problem.

Und man benötigt ein gewisses Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, um das entsprechende Auftreten zu haben. Für Menschen, die z.B. meinen, selbst an ihrer Arbeitslosigkeit schuld zu sein, ist das dann eher sehr schwierig.

Ich denke, das Wissen, dass man an der eigenen Arbeitslosigkeit nicht schuld ist, ist erstmal eine Grundvoraussetzung dafür, um sich überhaupt wehren zu können. Dazu bedarf es aber einer gewissen politischen Bildung, um die gesellschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen.

Zudem sollte man unbedingt seine Rechte kennen. Ohne dem geht leider nicht viel.

Ich kann dazu nur sagen, dass mein Selbstbewusstsein und mein Selbstvertrauen während meiner Arbeitslosigkeit sogar noch gestiegen sind.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025Naja, ich bin momentan etwas dowm, was des Anti-H4 betrifft.
Ich verstehe das sehr gut. Gerade auch die aktuelle Situation mit der neuen Regierung ist ein ziemlicher Mist. Und kaum jemanden scheint es zu interessieren. Wo sind denn die Arbeitslosen? Oder die Menschen im Niedriglohnsektor? Sie nehmen zumeist alles einfach so hin.

Naja, ich mache ja auch nichts weiter. Außer beim Jobcenter Gespräch auf die Missstände in der Erwerbslosenindustrie aufmerksam zu machen und hier im Forum Beiträge zu schreiben. Es ist zwar auf jeden Fall sehr viel besser als nichts zu tun. Doch insgesamt ist es halt auch noch zu wenig, denke ich. Denn wenn man das Hartz 4 System weghaben will und sich eine bessere Gesellschaft wünscht, dann sollte man schon noch mehr tun. Doch das ist nicht einfach, wenn man so wie ich, in "meiner" kleinen Stadt ganz allein ist.

Das Problem ist halt auch, dass man als Arbeitsloser normalerweise kaum Kontakt zu anderen Arbeitslosen hat. Im Betrieb ist das anders, da hat man Kollegen. Das macht eine politische Meinungsbildung und Mobilisierung nunmal sehr viel einfacher. Obwohl es auch dort oftmals sehr schwierig ist.

Wenn die Mitstreiter fehlen, dann ist es generell sehr schwierig. Aktuell ist so vieles ein Problem, doch nur sehr wenige Menschen scheinen sich dafür zu interessieren.

Es ist aber auch echt frustrierend. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass seit der Corona Politik unsere Gesellschaft komplett am Arsch ist.

Naja, vielleicht kommt es mir auch nur so vor. Und unsere Gesellschaft war schon immer so. Dass das mit dem Hartz 4 so schlimm ist, habe ich ja damals auch nicht mitbekommen. Es hängt halt alles auch sehr viel von der eigenen Perspektive ab.

Doch ich denke, irgendwann kommen auch wieder bessere Zeiten. Das muss einfach so sein. Von daher, niemals aufgeben. Irgendwie war es doch schon immer ein Auf und Ab in der Geschichte.

Keine Ahnung, vielleicht muss man aber auch irgendwas ganz anders machen. Die Frage ist nur, was und wie.

Du machst das mit der Erwerbslosenberatung ja schon sehr lange. Und wenn man dann immer wieder die Erfahrung macht, dass zu wenig zurückkommt, dann ist es halt auch frustrierend und doof.

Im Idealfall sollte es nämlich ein Geben und Nehmen sein. Aber das ist nunmal oftmals nicht so einfach. Zudem sind sehr viele Menschen vorrangig einfach nur Konsumenten. Und sehen die Hilfe und Unterstützung als selbstverständlich an, was sie aber definitiv nicht ist.

Dennoch, wir erfahren nicht alles, was man vielleicht Positives erreicht. Sondern nur die Tatsache, dass sich gesamtgesellschaftlich nicht allzu viel tut, was schon schlimm genug ist.

Aber, wenn es irgendjemand schafft, irgendeinen Scheiß abzuwehren, das erfahren wir zumeist nicht.

Ich denke nämlich, wenn möglichst viele Menschen hier unsere Beiträge lesen, dann ist das auch schonmal ein Erfolg.

Somit erfahren sie zumindest, wie scheiße z.B. die Erwerbslosenindustrie ist. Und selbst wenn sie es nicht schaffen, den Scheiß abzulehnen: Dann ist es für sie auf jeden Fall sehr hilfreich, zu wissen, dass mögliche Demütigungen und Schikanen nichts mit ihrer Person zu tun haben. Und dass man sehr wachsam sein muss, um nicht in irgendwelche Fallen zu tapsen, bezüglich Dequalifizierung und so.

Und was vielleicht besonders wichtig ist, wenn man arbeiten will, dass sie sich nicht darauf verlassen, dass man dort eine top Bewerbungsmappe erhält.

Ich wünschte, ich hätte von Beginn an dieses Wissen gehabt. Aber egal, es ging ja alles nochmal gut. Beide Versuche, mich zu dequalifizieren, habe ich rigoros abgelehnt.

Ich sehe es so, nichts ist umsonst. Wir wissen nicht, was wir allein mit unseren Beiträgen schon erreicht haben. Vor allem Du. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die aber ein Anfang sein können.

Von daher, versuche, es nicht zu negativ zu sehen. Nichts von alldem was Du bisher gemacht hast, war umsonst.

Zitat von: Onkel Tom am 16:48:44 Di. 22.April 2025Ostern war ich komplett Offline, mal nix mit Foren und habe bemerkt, das weniger besser
für mich ist.
Warum wolltest Du Ostern kein Internet haben?

Ohne Internet, das wäre für mich aber ein sehr einsames Ostern. Ich müsste dann erstmal nachdenken, was mache ich jetzt, wenn ich zu Hause bin. Ich bin das ja überhaupt nicht mehr gewohnt. Okay, irgendwas fällt mir immer ein. Vielleicht ein Buch oder eine Zeitschrift von früher lesen oder schöne Fotos anschauen. Was ich ja auch alles sehr gerne mache.

Am Ostersonntag ging ja viele Stunden hier im Forum überhaupt nichts mehr. Das war schon irgendwie krass. Wenig später, nachdem ich meinen Beitrag gepostet habe, mitten in der Nacht, fing das an. Da hatte ich gerade noch Glück gehabt. Erst irgendwann am Nachmittag ging es dann wieder.

Irgendwie kam ich überhaupt nicht klar damit. Auch, weil ich nicht wusste, wie lange das so ist. Meine Stimmung war dann schon ziemlich mies. Da merkt man erstmal, wie abhängig ich vom Internet bin.

Wenn weniger Internet für Dich besser ist, dann mach das doch so. Keine Ahnung, vielleicht 2-3 Tage in der Woche offline?

Doch ich könnte das nicht, freiwillig auf das Internet zu verzichten. Das erste, was ich jeden Morgen mache, ist Internet. Und bevor ich dann nachts irgendwann schlafe, auch wieder Internet. Manchmal sogar mitten in der Nacht, wenn ich zwischendurch wach werde, Internet. Wenn dann mal irgendwas nicht funktioniert, Krise.

Nicht zu viel und nicht zu wenig, das halte ich für ideal.

Ich bin ja auch sehr gerne draußen. Das Internet nutze ich dann nur für die Wetter Webseite. Die meisten Internetseiten funktionieren auf meinem Smartphone sowieso nicht. Keine Ahnung warum. Es ist halt auch schon sehr alt. Ich habe es seit Mai 2015. Es ist mein erstes Smartphone. Ich war damit sehr spät.

Und ich frage mich ab und an, wie das früher überhaupt möglich war, so ganz ohne Internet. Das erstemal nutzte ich es im April 1996. Das war in der Einführungswoche an der Uni. Den ersten Computer mit Internet hatte ich dann im Jahre 2001. Das war damals aber noch richtig teuer. Ständig online, das war zu dem Zeitpunkt für mich noch nicht möglich. Ich saß aber sehr oft im Rechenzentrum der Uni. Da konnte man das Internet kostenlos nutzen.

Irgendwie mache ich zu Hause kaum noch was anderes außer irgendwas mit dem Computer. Doch vor allem Internet. Dabei habe ich so viele interessante Bücher und Zeitschriften von früher. Und bestimmt mehr als 100.000 Fotos, die ich bisher mit meinem Smartphone gemacht habe.

Und bezüglich der Foren, einige sind auch echt nicht so toll. Da kann man mitunter schonmal die Krise bekommen.

Ich lese ja auch ab und an im Elo-Forum. Deine Beiträge finde ich immer sehr gut. Andere Beiträge selbstverständlich auch noch. Aber oftmals hole ich mir dort so richtig den Frust und bin dann ganz schnell wieder weg. Es scheint wohl mitunter ein Problem zu sein, wenn das gesellschaftskritische und/oder linkspolitische Bewusstsein bei den Menschen fehlt. Ich merke das sofort. Und muss mir das nicht antun.

Doch das einzige Forum, was ich sehr gerne nutze, ist "chefduzen". Es ist meiner Meinung nach sowieso mit Abstand das beste Forum.

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 13:58:16 Mo. 28.April 2025Ich will doch auch einfach nur Ruhe vorm Jobcenter haben.
Das bedeutet jedoch, das man als Elo nur noch die Changse hat, sich mit dem H4-System
aktzeptierend ein zu richten.
Ich bewerte es mal so, das sich Erwerbslose solidarisieren und organisieren müssen.
Das eigene Ego zu befriedigen, das jeden Monat die Kohle vom Arschamt aufn Konto ist,
ist das eine, mit denen das JC ihre Elos in dem Zangengriff hält..
Doch ein Vorteil hat ein Elo, das ist Zeit. Viel Zeit, irgendwas zu machen, was diese
Systematik kritisiert und in die Öffentlichkeit tragen könnte..

Das sowas im Dorf oder einer Kleinstadt schwer ist, kann ich nachvollziehen, doch ein
Versuch wäre es auch da wert, vor dem örtlichen Mobcenter kleine Flugis zu verbreiten,
die eine Vernetzung oder noch besser ein regelmäßiges Treffen unter Gleichgesinnten
möglich zu machen..

Übel, das diese Handlungsweisen in Hamburg, einer Großstadt genau so wenig vielversprechend
ist. Da könnte man den Eindruck bekommen, das aufgegeben wurde und sich der Situation
entsprechend einrichtet wird.
Anbei kann kein Widerstand entstehen und die einzige Option, die noch bleibt, ist das
gegenseitige Begleiten zum JC.

Das ist genau das richtige, H4-kompatibel sein Dasein zu fristen, aus dem nur Arbeit um
jeden scheiß Preis als heilsbringender Messias an zu sehen, was sich auch im
Vorstellungsgespräch bemerkbar macht, a la egal wie die Bedingungen sind, Hauptsache weg vom
Mobcenter.. Ein Trugschluss, der AG nur Profite einbringt.

Zitat von: Wanderratte am 13:58:16 Mo. 28.April 2025Warum wolltest Du Ostern kein Internet haben?
Den Monitor einfach aus lassen, mich nicht um Probleme anderer zu kümmern sondern für mich
mal durch denken, ob das so richtig und viel wichtiger, sinnvoll ist, was ich mache.

Mit Beratungsarbeit ist meines Erachtens zu wenig erreicht. Es ist zwar wichtig, das Elos auf
ihre Möglichkeiten beraten werden, bringt jedoch nichts, wenn es nur bei Beratung bleibt, die
es sogar subtil untersagt, über den Tellerrand des SGB zu schauen ?

Das SGB ist nicht für den Elo gemacht sondern setzt Spielregeln vor, bei den Elo bereits schon
im Nachteil zu seiner Situation buxiert ist.

Dieses Jahr ist ja wieder völliges Umkrempeln der Spielregeln angekündigt, wie in der Vergangenheit
auch immer wieder geschehen, wenn ein paar Deppen meinen, die JC-Peitsche knallt nicht genug..
Lass Dich nicht verhartzen !

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