Problem Kleinstfirmen

Begonnen von fegefeuer, 10:36:03 So. 13.April 2025

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fegefeuer

Problem Kleinstfirmen

Bei meinen 20 Jahren im Outbound seit 2005
(ich berichtete hier ausführlich) habe ich quasi alle Kategorien,
Strukturen, Scheinfirmen, Undercovered, Prozesse...und vieles mehr
erlebt und durchlitten.
....und eines kann man in der Arbeitswelt nicht umgehen, und dies
sind sogenannte Kleinstfirmen.

Zur Erläuterung
Bei Kleinstfirmen handelt es sich um eine GmbH, die von einer
 einzigen Person gegründet und getragen ist, bzw. werden muss.
Und diese Person hat kontinuierlich Probleme, natürlich finanzielle
Probleme (wer hat die nicht?).
Und diese finanzielle Probleme übertragen sich unwillkürlich auf den
(einzigen) Angestellten).
Ich sage hier einzigen, denn andere Angestellte setzen sich meistens
nur aus Rentnern oder 500€-Kräften zusammen, die jederzeit
gehen können ohne Probleme zu bekommen (also auswechselbar sind).
Man steht kontinuierlich als fester Angestellter unter Hochdruck (der sich
ja vom Chef überträgt), weil man ja Geld kostet.
TÜV, Arztbesuche, Geburtstage, Krankmeldungen etc.
...nix, im Grunde kann man nie fehlen, weil ja sonst der "Laden" leer/still steht.
Der Chef sucht natürlich jemanden, der ihn voll ersetzt - der Haken daran
ist nur, dass es diesen nicht gibt.
Auch wenn es ein relativ "gutes" Gehalt ist, hält man die Situation
nicht lange durch, denn man ist ja nur ein Mensch.
Bei den unzähligen Arbeitssverträgen (17 Stück), die ich bisher hatte, waren auch
mehrere Kleinstfirmen dabei, bei der einen war ich 3 Jahre, bei der anderen
sogar 6 Jahre, beide sind bei mir nicht gerade in positiver Erinnerung
geblieben, im Gegenteil.
Es war bitter erarbeitetes Geld.
Sogar der Ort oder Stadtteil hat sich bei mir traumatisch eingebrandt
(Herdecke und "Klein Ankara" - Dortmund-Körne).
Mein Spruch "Lieber klein und fein, als groß und nichts
los", trifft hierbei ausnahmsweise nicht zu.




Hartzhetzer

Das schlimmste an diesen Kleinfirmen ist das deren Besitzer am reaktionär Fanatischsten an den Kapitalismus glauben, egal wie schlecht es ihnen finanziell mit ihren Erfolglosen Rumpelbuden geht.

Du kriegst von diesem Klientel öfters folgende Äußerungen zu hören:
  • "Geld bei Krankheit und Urlaub dürfte es für Angestellte nicht geben, ich kann auch nicht Krank sein und Urlaub machen wie es mir passt."
  • "Angestellte sind nur zu unfähig eine eigene Firma zu gründen darum liegen sie uns Unternehmern auf der Tasche."
  • "Wenn deine Sozialausgaben nicht so hoch wären dann wäre dein Lohn ja OK, ich muss meine Sozialausgaben auch selber bezahlen"

Ich habe das alles selber erlebt.
Diese Kleinunternehmer sind genauso Ekelhafte Ausbeuter wie die Großkapitalisten, wenn nicht noch schlimmer weil du ihnen ständig über den Weg läufst und dir ihre Jammerei anhören musst, während man die großen nur in den Medien Jammern hört, die man ja nicht konsumieren muss. Mittlerweile kann ich verstehen das die DDR versucht hatte Kleinunternehmen abzuschaffen.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

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