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Handel & Dienstleistung => Transport & Verkehr => Schiene => Thema gestartet von: flipper am 18:47:09 Mi. 01.August 2007

Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: flipper am 18:47:09 Mi. 01.August 2007
http://www.gdl.de/

bin ja mal gespannt ob es sich in deutschland durchsetzen lässt, dass leute mehr geld bekommen als die almosen, die die "spd"-dominierten gewerkschaften fordern.

französische verhältnisse wären doch was neues ;)

nachteile hat das allerdings, dürft ihr ausführen...
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Theo Retisch am 18:57:49 Mi. 01.August 2007
Meinen Seegen hat die GDL, die soll das ruhig durchziehen und auf die 31% pochen. Wenn nicht, die Bahn lahm legen, kostet dem Staat dann schätzungsweise 500 Mio. pro Tag an wirtschaftlichem Ausfall. Sollte man sich also überlegen.  :P
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: geschfreak am 19:14:58 Mi. 01.August 2007
ZitatOriginal von Theo Retisch
Meinen Seegen hat die GDL, die soll das ruhig durchziehen und auf die 31% pochen. Wenn nicht, die Bahn lahm legen, kostet dem Staat dann schätzungsweise 500 Mio. pro Tag an wirtschaftlichem Ausfall. Sollte man sich also überlegen.  :P

Ich bin der Meinung, daß die GDL in Widerspruch gegen das Urteil  gehen sollte, da ihr durchaus zusteht, um ihren Lohn zu kämpfen. Alternative wäre: Herr Mehdorn gibt den Forderungen der GDL nach.
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Theo Retisch am 19:27:20 Mi. 01.August 2007
Ja, da stimm ich zu. Das ist sicherlich erstrebenswert. Ist m. E. eh ziemlich grotesk, eine Urabstimmung per Einstweiliger Verfügung unterbinden zu wollen. Was kommt denn als nächstes? Streikverbot?
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: geschfreak am 19:37:12 Mi. 01.August 2007
Ich halte die Einstweilige Verfügung gegen die GDL für eine reine Drohgebährde von Herrn Mehdorn, die völlig überflüssig ist. Es wäre besser, die Verhandlungen mit der GDL wieder aufzunehmen und das Geld für die Rechtsanwälte und das Geld für die Gerichtskosten, den Lockführern als Lohn anzubieten...
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Theo Retisch am 19:44:13 Mi. 01.August 2007
Im Prinzip hast du ja recht, nur, die Bahn hat ihre eigene Rechtsabteilung, somit auch ihre eigenen Anwälte, die eh bezahlt werden müssen. Ob sie was tun oder nicht. Gerichtskosten sind ja insoweit noch nicht entstanden, da ja noch keine Verhandlung geführt wurde.

Du hast damit recht, dass Mehdorn lediglich einschüchtern will. Was mich aber ziemlich fuchst ist, dass die anderen Bahngewerkschaften, wie auch der DGB ebenfalls gegen die GDL krakeelen.

Daher kann ich wahrlich nur an die GDL appellieren - durchhalten und weiter machen.
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: flipper am 19:49:40 Mi. 01.August 2007
jaja, aber welche nachteile hat die einführung eines klassensystems innerhalb der organisierten werktätigen? denn was anderes isses ja nicht.

das werden die "SPD"ler bei der bahn (auch in führungspositionen), beim dgb, in den gerichten nicht zulassen.
es ist was anderes hier wie bei der pilotengewerkschaft, deren gegner kein "spd" beteilligter staatsbetrieb wie die bahn war. in fluggesellschaften hat es kaum "spd"ler
und deren knallhart neoliberalen vorstände begrüssen natürlich ein klassensystem unter ihren arbeitnehmern, teile und herrsche und sorge für akzeptanz von wenigerverdienern.

ich evaluiere das scheiterungsrisiko für die GDL daher auf 85%.

da muss die GDL nochn bissl warten, bis die bahn vollständig privatisiert ist.
die GDL strategen testen das natürlich schonmal vorab an...
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Theo Retisch am 20:11:01 Mi. 01.August 2007
Zitatjaja, aber welche nachteile hat die einführung eines klassensystems innerhalb der organisierten werktätigen? denn was anderes isses ja nicht.

Na, du kannst es vergleichen mit dem Luftverkehr. Der Pilot/Lockführer hat eine viel größere Verantwortung.

Die Pilotenvereinigung Cockpit stellt auch andere Forderungen/Ansprüche, wie das Bodenpersonal oder die Saftschubsen (ich meinte damit die Flugbegleiter) oder aber auch das Catering, den Triebwerkstechniker usw.
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: flipper am 21:16:59 Mi. 01.August 2007
tut mir leid, aber das "verantwortungsgequatsche" bringen die kapitalisten seit 150 jahren und ist eine reine willkürliche und feudale wertung von mehrwert. das ziel ist die spaltung der belegschaft und appellierung an niedrige menschliche machtbedürfnisse (mehr verdienen, den unteren befehlen) um sich einen getreuen vorarbeiterstab zu sichern..

ohne "saft" würden kranke passagiere, die viel trinken müssen wohl schwer leiden und zur ganzheitlichen sicht des customer care gehört auch der service nicht nur der technische flugbetrieb.

wer hat jetzt mehr verantwortung? der sesselfurzer im cockpit der alle 10min mal nen finger zu tasten rührt und den leitrechner die kiste fliegen lässt oder die stewardess und das billiglohnpersonal, die sich die beine kaputtrennen damit die menschen sich freuen?
ich hoffe, die GDL scheitert, ihr erfolg wäre ein weiterer schritt in richtung neoliberalisierung deutschlands.

danke für dein outing :(
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Theo Retisch am 21:43:16 Mi. 01.August 2007
Also, die Verwaltungsgliederungen sind nicht nur in Unternehmen getrennt, was du als Verantwortungsgequatsche der kapitalisten abtust. Hierarchien gekoppelt mit zu tragender Verantwortung kommen selbst bei indianischen Ureinwohner am Amozonas, bei den Aborigines, den Massai uns sonstigen Institutionen, Gruppierungen und Völkern, ja - sogar beim Militär, sogar schon bei den alten Römern vor.



Zitatohne "saft" würden kranke passagiere, die viel trinken müssen wohl schwer leiden und zur ganzheitlichen sicht des customer care gehört auch der service nicht nur der technische flugbetrieb.

Ich finde es blind, qualitative Eignungen eines jeden gleich zu setzen. Sicherlich sagt eine Eignung nichts über die personelle Charaktereigenschaft aus aber ich vertraue doch eher dem mehr Verantwortung an, der in der Lage ist ein Flugzeug zu starten und zu landen (und das geht nur ohne Autopilot) als jemanden, der einem kranken Passagier mit freundlicher Mimik und Gestik Getränke reicht. Sicherlich sind heutzutage Servicekräfte notwenidig, auch im Flugzeug (wobei diese zu Beginn der Fliegerei auch nicht anwesend waren) und sie haben auch keinen leichten Job aber ob ich denen die gleiche Verantwortung übertragen würde, wie einem Pilot kann ich nun nicht wirklich in Erwägung ziehen. Dann könnte man wirklich allen einen Einheitslohn zahlen.

Würdest du mit einem Flugzeug fliegen, wenn du wüsstest, dass die Stewardess die Triebwerke gewartet hat?



Zitatdanke für dein outing


Womit habe ich mich geoutet?
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: BakuRock am 22:05:52 Mi. 01.August 2007
ZitatOriginal von flipper
tut mir leid, aber das "verantwortungsgequatsche" bringen die kapitalisten seit 150 jahren und ist eine reine willkürliche und feudale wertung von mehrwert. das ziel ist die spaltung der belegschaft und appellierung an niedrige menschliche machtbedürfnisse (mehr verdienen, den unteren befehlen) um sich einen getreuen vorarbeiterstab zu sichern..

ohne "saft" würden kranke passagiere, die viel trinken müssen wohl schwer leiden und zur ganzheitlichen sicht des customer care gehört auch der service nicht nur der technische flugbetrieb.

wer hat jetzt mehr verantwortung? der sesselfurzer im cockpit der alle 10min mal nen finger zu tasten rührt und den leitrechner die kiste fliegen lässt oder die stewardess, die sich die beine kaputtrennt damit die menschen sich freuen?

danke für dein outing :(

Beifall @Flipper!

Jede Arbeiterin ist das gleiche Wert - voellig egal welche Arbeit wer macht!

Die DGB-Gewerkschaften (hauptamtlicher Teil) zeigen mit dem Finger auf "Abweichler", weil sie gerne in der Oeffentlichkeit als Einheitsgewerkschaften mit flaechendeckenden Tarifen gesehen werden wollen - Dabei sind sie nicht mal EinheiZgewerkschaften. Sie sind einfach mal schon zu gross, um so flexibel wie ihr "Gegner" sein zu koennen.

Die anderen Bahngewerkschaften haben das uebliche Ritual abgezogen und die vorgeworfenen Kroeten geschluckt - statt sich mit der GDL zu solidarisieren und gemeinsam auf´s Trapez zu gehen. Dann haetten auch sie von der ungeheuren Kampfkraft, die Lokfuerer (Piloten) berufsbedingt nun mal haben, auch nutzniessen koennen.

Wenn kampfkraftschwache Bereiche bei den Bahngewerkschaften etwas durchsetzen wollen, sind sie auf die Solidaritaet von kampfkraftstarken Teilen angewiesen. So, wie Stewardessen und Cateringleute auf die Solidaritaet der Piloten angewiesen sind, wenn sie tatsaechlich mal was Positives aus einem Arbeitskampf fuer sich verbuchen wollen.

Doch leider funktioniert das mit der Solidaritaet offensichtlich nicht!

Scheis* Egoismen  :(

ZitatOriginal geschfreak:
Ich bin der Meinung, daß die GDL in Widerspruch gegen das Urteil gehen sollte, da ihr durchaus zusteht, um ihren Lohn zu kämpfen. Alternative wäre: Herr Mehdorn gibt den Forderungen der GDL nach.

Gegen eine Urabstimmung zu klagen, halte ich fuer den duemmsten juristischen Fehlschlag. Aber inzwischen hat sich ja das Blatt gewendet: Das Gericht (Duesseldorf?) hat Aufruf zum Streik und den Streik VERBOTEN........

Mehr an Unverfrorenheit gegenueber der Arbeiterschaft geht wohl kaum. Das einzig real existierende Kampfmittel zu verbieten ist ein Politikum. Wenn sich das bei der Sache mit der GDL oeffentlich akzeptiert durchziehen laesst, gibt es zukuenftig vermutlich nur noch solche Verbote.

Spaetestens jetzt muessen alle Arbeiterinnen hellhoerig werden.
Es geht hier um unsere einzige Waffe.

Das Kapital will, gedeckt hinter der Politik stehend, unserem Speer die Spitze brechen!

Sollten die KollegINNen der GDL dennoch gezwungen sein, diesem Urteil folgen zu muessen, sollten sich alle ArbeiterINNen mit ihnen solidarisieren.

Stellt euch mal vor - an jenem Tag an dem die GDL streiken will, es aber nicht kann, und also die Lokfuehrer puenktlich auf Arbeit erscheinen, aber nicht´s zu tun haben:
Es gibt keine Passagiere.....................
.......... weil alle an dem Tag solidarisch sind.................

 8o3
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: flipper am 22:19:11 Mi. 01.August 2007
@Theo Rhetisch

dein erster absatz ist purer sozialdarwinismus sonst nix.

dein zweiten absatz habe ich bereits durch erklärung der intention der unternehmer, die das eingeführt haben, widerlegt, da helfen auch keine noch trivialeren vergleiche..

@BakuRock

"Wenn kampfkraftschwache Bereiche bei den Bahngewerkschaften etwas durchsetzen wollen, sind sie auf die Solidaritaet von kampfkraftstarken Teilen angewiesen. So, wie Stewardessen und Cateringleute auf die Solidaritaet der Piloten angewiesen sind, wenn sie tatsaechlich mal was Positives aus einem Arbeitskampf fuer sich verbuchen wollen.
"

korrekt. genau das ist der punkt.
das paradoxon ist, dass es schwerfällt, solche "besserverdienendengewerkschaften wie GDL oder diesen piloten- oder ärzteverband" oder andere "CDU"-gewerkschaftem dann als feindlich zu klassifizieren, weil die "SPD"-gewerkschaften ja die vorstehende integration nicht auf die reihe kriegen (wollen).
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Theo Retisch am 22:24:13 Mi. 01.August 2007
ZitatAber inzwischen hat sich ja das Blatt gewendet: Das Gericht (Duesseldorf?) hat Aufruf zum Streik und den Streik VERBOTEN........

Du hast es bereits erwähnt. Wenn das nun die Runde macht, dann war´s das mit der Tarifautonomie.


ZitatStellt euch mal vor - an jenem Tag an dem die GDL streiken will, es aber nicht kann, und also die Lokfuehrer puenktlich auf Arbeit erscheinen, aber nicht´s zu tun haben:
Es gibt keine Passagiere.....................
.......... weil alle an dem Tag solidarisch sind.................

Wünschenswert wäre es aber wie schreibst du so schön treffend:

Scheiß Egoismen? Gerade Pendler, die sich an ihren Jobs klammern, als hänge ihr Leben davon ab oder auch der Güterverkehr wird sich nicht solidarisieren.

Jetzt bliebe dann erstmal noch das Landesarbeitesgericht. Wenn die aber auch so entscheiden, mit der Begründung, Tariffreiheit, wonach nur ein Tarfivertrag gelten soll, dann kann sich die GDL nämlich auch auflösen, weil sie keine Handlungen mehr durchführen kann.
Titel: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Theo Retisch am 22:28:45 Mi. 01.August 2007
ZitatOriginal von flipper
dein erster absatz ist purer sozialdarwinismus sonst nix.

Sehe ich ganz und gar nicht.


Zitatdein zweiten absatz habe ich bereits durch erklärung der intention der unternehmer, die das eingeführt haben, widerlegt, da helfen auch keine noch trivialeren vergleiche..

Widerlegt hast du gar nichts, sondern lediglich eine Erklärung implementiert.
Titel: Manche Lokführer müssen zum Sozialamt gehen
Beitrag von: Kater am 12:06:11 Mo. 03.August 2009
ZitatManche Lokführer müssen zum Sozialamt gehen

Berlin (AP) Streiks bei der Saarbahn, Urabstimmung bei der Hohenzollerischen Landesbahn - die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer macht in den Regionen von sich reden. Ihr Chef Claus Weselsky legt aber Wert auf die Feststellung: «Die GDL streikt nicht deshalb, weil sie das am besten kann.» Sondern weil bei manchen regionalen Unternehmen Einstiegslöhne deutlich unter 2.000 Euro für Lokführer gezahlt würden. Sie will einen einheitlichen Tarifvertrag für das Fahrpersonal bundesweit durchsetzen.

Vor anderthalb Jahren war Weselsky täglich im Fernsehen. Er profilierte sich an der Seite seines Vorgängers Manfred Schell und gegen Bahnchef Hartmut Mehdorn als harter Knochen im Kampf um einen eigenständigen Tarifvertrag für Lokführer. Schell und Weselsky hatten Erfolg, obwohl die GDL ohne die beiden anderen, weitaus größeren Gewerkschaften Transnet und GDBA operierte.

Waffengleichheit gefragt

Nun kämpft die GDL ohne bundesweite Medienbegleitung an der Saar, in Brandenburg und anderswo darum, diesen Erfolg auch bei den Wettbewerbern der Deutschen Bahn zu verankern. Und wieder steht eine große Gewerkschaft daneben und beobachtet das Treiben mit Argwohn - diesmal ver.di.

Tatsächlich ist es nicht nur für die Arbeitnehmer wichtig, im Fall eines Rückzugs der DB AG von bestimmten Strecken bei den Wettbewerbern vergleichbare finanzielle Bedingungen vorzufinden. Es dient auch der Herstellung von Waffengleichheit bei Ausschreibungen, und deshalb hat auch die Transnet genau dies auf ihre Fahnen geschrieben - jedenfalls im Regionalverkehr.

«Heute gibt es Lokführer, die müssen Zuschüsse beim Sozialamt beantragen», sagt Weselsky. Zwar nicht beim «Marktführer», wie er die DB AG gerne nennt, aber bei dem einen oder anderen Wettbewerber, die der ehemalige DDR-Reichsbahner manchmal mit «draußen» zusammenfasst.

80 Prozent des Fahrpersonals seien bei der DB AG beschäftigt, zehn Prozent bei Unternehmen, die etwa gleiches oder gar besseres Tarifniveau haben. Zu letzteren zählt etwa die Schweizer Güterbahn SBB Cargo. Um die restlichen zehn Prozent aber geht es. Nach Weselskys Zahlen sind das etwa 4.000 Menschen. Die GDL prangert die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft an, die «Lokomotivführer mit einem Nettolohn unter 1.300 Euro abfertigt».

Drohung mit Solidaritätsstreiks

«Faire Löhne wie bei der DB» heißt daher das Motto einer Veranstaltung am Mittwoch, mit der die GDL bei Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft für einen bundesweit einheitlichen Tarifvertrag für das Fahrpersonal werben will. Laut Weselsky glauben die DB-Konkurrenten das Problem «aussitzen zu können, weil regional die Wirkung von Arbeitskampfmaßnahmen nicht so groß ist».

Bei den Arbeitgebern im Regionalverkehr handelt es sich teils um kommunale oder landeseigene Unternehmen mit breitem Nahverkehrs-Angebot, deren Angestellte oft bei ver.di organisiert sind. Die Bahnen versuchten mit dem Anheuern von Teilzeitkräften oder Bus-Ersatzverkehr dagegenzuhalten. Weselsky droht: «Das zwingt die GDL, wenn es denn nicht anders geht, auch zum Mittel eines Solidaritätsstreiks zu greifen und die Lokomotivführer im Bereich der DB regional eventuell dazu aufzurufen, sich zu solidarisieren mit den Forderungen ihrer Kollegen.»

Streiks in der Krise? Das Gespenst der Arbeitslosigkeit sieht Weselsky für Lokführer zunächst nicht. «Was momentan im Güterverkehr passiert, kann ein Stück weit kompensiert werden.» Güterzuglokführer würden im Personenverkehr eingesetzt, und die bislang dort Beschäftigten bauten Mehrleistungsbestände ab. Darüber hinaus gebe es Kurzarbeit. «Der Markt insgesamt ist nicht so, dass Freistellungen drohen», sagt er. Im Personenverkehr habe sich durch die Krise nichts verändert.

Wegen des steigenden Wettbewerbsdrucks zielt die GDL auf den bundesweiten Tarifvertrag für das Fahrpersonal, unabhängig davon, ob es um Nah-, Fern- oder Güterverkehr geht. Das hält Weselsky auch der Transnet entgegen, die einen Branchentarifvertrag für den Regionalverkehr will, allerdings nicht nur auf das Fahrpersonal begrenzt. Der Unterschied ist, dass im Regionalverkehr, der von der öffentlichen Hand bestellt wird, mit Ausschreibungen Leistungen vergeben werden, im Fernverkehr bislang kein nennenswerter Wettbewerb stattfindet und im Güterverkehr pure Marktwirtschaft herrscht.

Hoher Organisationsgrad

Die GDL sieht sich für die bevorstehenden Auseinandersetzungen mit einem hohen Organisationsgrad gewappnet. Er liegt laut Weselsky bundesweit bei 75 Prozent, im DB-Konzern bei 80 Prozent - jedenfalls was die Lokführer angeht. «Wir sehen uns als Lokomotive unter den Gewerkschaften.» Der Mitgliederstand hat sich nominell seit den großen Arbeitskämpfen vor zwei Jahren kaum erhöht. Weselsky nennt weiter 34.000. «Wir haben allerdings intern einen Gesundungsprozess hinter uns», sagt er. Das Verhältnis aktiver zu inaktiven, meist pensionierten Mitgliedern betrage 70:30. Damit steht die GDL besser da als die Konkurrenz. Was sie erstreiken will, «sind nicht unsere Forderungen. Die Kolleginnen und Kollegen stehen voll dahinter. Das sind ihre eigenen Forderungen», sagt das CDU-Mitglied Weselsky voller Gewerkschafterstolz.

http://www.gdl.de (http://www.gdl.de)
http://de.news.yahoo.com/1/20090803/tde-manche-lokfhrer-mssen-zum-sozialamt-e65a892.html (http://de.news.yahoo.com/1/20090803/tde-manche-lokfhrer-mssen-zum-sozialamt-e65a892.html)
Titel: Spinnen die Lokführer?
Beitrag von: Nikita am 12:15:18 Mo. 21.Februar 2011
Solidaritätserklärung zum Lokführer-Streik:

download:
(http://www.chefduzen.com/Spinnen_die_Lokf%C3%BChrer.pdf)

ZitatErst Winterchaos, dann Schleichbahn und jetzt noch Streik?
Spinnen die Lokführer?

Nein, die Kolleginnen und Kollegen bei der Eisenbahn sind nicht übergeschnappt wie unsere Banker, die Milliardenverluste produzieren und Millionenboni einstecken. Die Lokführer sind realistische Menschen, die wie die meistens von uns einem harten Job für ein sehr bescheidenen Verdienst nachgehen.

Was wollen die Lokführer?

Einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Eisenbahnunternehmen in Deutschland. Das würde die Jahresgehälter zwischen 30.000 und 45.000€ (gestaffelt nach Entgeltgruppe und Berufsjahren) für alle festschreiben, egal ob sie bei der Staatsbahn oder einem Privatunternehmen oder einer DB-Tochter bzw. der DB eigenen Zeitarbeitsfirma beschäftigt sind.

Darum geht es nämlich im Kern bei dem Streik. Eine dank ihrer Stellung im Arbeitsprozess starke und dazu noch gut organisierte Berufsgruppe will das Lohndumping durch Zeitarbeit und Outsourcing/Privatisierung stoppen.

Und weil die meisten von uns seit Jahren nur eine Richtung auf dem Lohnzettel kennen – es geht nach unten - und mit jedem Jobwechsel der Lohn sinkt, sagen wir laut:

Die Lokführer haben recht! Sie sollen streiken bis sie ihre Forderungen durchgesetzt haben!

Daneben stehen die unerträglichen Arbeitszeiten für die S-Bahn-Lokführer im Vordergrund. Durch die ständig unregelmäßig wechselnden Arbeitsschichten und auf die Minute exakt eingetakteten Schichten (z.B. Arbeitsbeginn 4.07 Uhr) wird jede Planung unmöglich gemacht. Wochenende ist, wenn man frei hat, aber auch dann kann jederzeit ein Anruf zur Arbeitsaufnahme kommen und schon ist die Freizeit dahin. Solche Arbeitszeiten hält keine Familie auf Dauer aus. Von der eigenen Gesundheit wollen wir erst gar nicht reden.

Ein Streik der nicht weh tut, ist sinnlos. Klar ist es Mist, wenn z.B. die S-Bahn nicht fährt, wir nicht zur Arbeit kommen oder noch eine Stunde mehr Freizeit dafür opfern müssen. Wenn das der Preis ist, den wir zahlen müssen, damit endlich das Lohndumping gestoppt wird, dann werden wir ihn gerne zahlen.

Wir sind solidarisch mit den Lokführern und ihrer Gewerkschaft!
Wir lassen uns nicht gegen die streikenden Kolleginnen und Kollegen aufhetzen! Wir unterstützen die streikenden Lokführer und helfen ihnen, damit sie ihren Kampf gegen Lohndumping gewinnen, denn das nützt auch uns!

Schwer schuftende, unterbezahlte Bahnnutzer aus Berlin

Aktuelle Infos zum Streik und Möglichkeiten die Lokführer zu unterstützen findet ihr bei Jim
Knopf unter http://www.netzwerkit.de/Members/JimKnopf (http://www.netzwerkit.de/Members/JimKnopf)

Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Ratrace am 12:25:51 Mo. 21.Februar 2011
Ehrlich gesagt war meine erste Reaktion darauf auch: Wer soll denn merken, daß bei der Bahn gestreikt wird - nach dem Winterchaos? Aber rational betrachtet können die Lokführer ja nun wirklich nichts für das kaputte Management. Also: Alles Gute den Lokführeren, heizt ein!
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Eivisskat am 12:42:21 Mo. 21.Februar 2011
Ganz schlimm finde ich, DASS die Ärmsten überhaupt erst streiken müssen, um diese unhaltbaren Mißstände zu beseitigen, die schon längst ganz ohne Streik hätten beseitigt sein können & sein sollen.

Die Schuld für Streik und Unbequemlichkeiten ist nicht bei den Lokführern zu suchen, bitte schön...

Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Herr der Fliegen am 14:27:09 Mo. 21.Februar 2011
Meines Wissens gibt es bei der DB 3 Gewerkschaften, welche zudem unterschiedlich agieren. Aber einmal abgesehen davon, war einer dieser  Gewerkschaftsführer der GDL nicht derjenige, der höhere Löhne verhindert hat und nun im Aufsichtsrat der DB sitzt?

Ich jedenfalls habe in Erinnerung, dass dieser GDL-Gewerkschaftsführer, gleich nachdem er die Interessen der zahlenden Mitglieder eklatant vernachlässigte, und dies mit Vorsatz, sofort zur DB wechselte.

Wer wem seine Interessen vertritt, ist in Deutschland zu einer Art "russischen Roulette" geworden, wie es mir erscheint.

;D
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: schwarzrot am 14:42:21 Mo. 21.Februar 2011
Der war aber genau nicht bei der GDL, sondern bei transnet.  ::)

ZitatHansen holt sein Schmiergeld ab
http://www.redglobe.de/deutschland/wirtschaft-a-gewerkschaft/2331 (http://www.redglobe.de/deutschland/wirtschaft-a-gewerkschaft/2331)

ZitatHerr der Fliegen:
Wer wem seine Interessen vertritt, ist in Deutschland zu einer Art "russischen Roulette" geworden, wie es mir erscheint.
Nee, so scheint es nur für leute, die sich nicht richtig informiert haben:
Bei grossen (DGB-) gewerkschaften gibt es sehr viele fälle, in denen betriebsräte von grossen firmen mit dem management kungeln und gekungelt haben.
Das liegt einfach an der grösse der gewerkschaften welche solche machenschaften begünstigt.

Kleine gewerkschaften, vor allem die, die unabhängig, nicht im DGB organisiert sind, sind viel mehr auf ihre mitglieder angewiesen.
Und das verhindert dann auch recht schnell, dass die nicht die interessen ihrer mitglieder vertreten...
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Herr der Fliegen am 21:55:41 Mo. 21.Februar 2011
Transnet eben... bei so vielen vermeintlich-wohlwollenden Interessenvertretern verwechselt man zuweilen die 3 Gewerkschaften.

Zitatschwarzrot: Nee, so scheint es nur für leute, die sich nicht richtig informiert haben:

Wirklich? Wenn Du meinst... Frage ist, ob Du überhaupt in der Lage bist, "mich" einzuschätzen. Wohl kaum, sonst hättest du das nicht geschrieben!

;)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Siebdruck am 10:36:50 Mi. 08.Oktober 2014
Zitat... 91 Prozent votierten für Streik...

http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitteilung-1412260934 (http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitteilung-1412260934)


Und bei ard/rtl/zdf/sat3/artie und Co. werden in den Nachrichtenfilmchen selbstredend nur erboste Zugfahrer gezeigt, die sehr ärgerlich über diese frechen Streiker sind. Unsere Fernsehlandschaft wird immer trauriger und einheitlicher. Niemand kann mehr nur Nachrichten senden, ist das schon mal jemandem aufgefallen?
Eine Nachricht ohne Hähme, unterschwelliger Rethorik oder süffisantem Geplapper rüberzubringen, dazu sind Öffentliche und andere Sendeanstalten nicht in der Lage. Von nachhaltiger Reschersche mal ganz zu schweigen... entsetzlich.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Troll am 14:13:56 Sa. 18.Oktober 2014
Es wird derzeit massiv Stimmung gegen den Streik der GDL gemacht, TV und Zeitung diskreditieren wo es nur geht, die GDL wird als Nimmersatter, winziger, größenwahsinniger Haufen dargestellt und das zusätzlich Traurige sind die zustimmenden Kommentare zu den Berichten.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Troll am 13:51:48 Di. 21.Oktober 2014
Zitat,,Ich verstehe die NachDenkSeiten nicht mehr, wenn ich die Hinweise und Kommentare zum Lokführerstreik lese."

....
,,Wer leidet denn ganz persönlich unter dem Lokführerstreik? Nicht so sehr die Herren Bahnvorstände, und auch die Wirtschaftsbosse werden den ,,wirtschaftlichen Schaden" verkraften können. Nein, leiden tut hier tatsächlich der kleine Mann. Der Arbeiter, der zu seinem Arbeitsplatz mit dem Zug fahren muss, der Fahrschüler, der seinen Schulort nur mit der Bahn erreicht, die Familie, die sich auf die Fahrt in den Urlaub gefreut hat. Aber das interessiert wohl die NachDenkSeiten nicht, wichtiger sind offenbar die Machtspielchen des Herrn Weselsky.
....

Quelle: NDS (http://www.nachdenkseiten.de/?p=23663)


Natürlich trifft der Streik hauptsächlich die normalen Bahnfahrer, damit soll schließlich ein Druck auf "die Herren Bahnvorstände" aufgebaut werden der sie zum verhandeln zwingt. Weselsky die Schuld am Nichtverhandeln des Bahnvorstandes die Schuld zu geben ist abenteuerlich, für deren Blockadehaltung kann er reichlich wenig. Warum pisst der Kommentarschreiber nicht dem verantwortlichen Bahnvorstand ans Bein?
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: dr.gscheidle am 14:33:19 Di. 21.Oktober 2014
Sehr geehrte Damen und Herren,

Streiks sind generell unredlich, und der derzeitige Streik der garstigen GDL ganz besonders! An jedem Streikmorgen muss ich in meinem Porsche auf dem Weg zu meinem Forschungsinstitut 2 Minuten länger im Stau stehen, weil die Bahnfahrer jetzt alle mit ihren stinkenden Autos fahren!

Der Streik ist zutiefst unsozial und wird zu mehreren gesellschaftlichen Nachteilen führen:
* Durch den stark zunehmenden Autoverkehr wird die Umwelt belastet. Die GDL ist also einer der größten Umweltverschmutzer, die wir derzeit haben (neben ihnen sind da nur noch die bahnverkehrverhindernden Stuttgart-21-Gegner und die diabolischen Handtelefonbenutzer zu nennen, die mit diesen Geräten eine gefährliche Strahlung aussenden, die unsere Atmosphäre vergiftet und außerdem den gefährlichen Gehirnbrand verursacht).
* Durch die erzwungenen höheren Löhne werden die Bahnfahrkarten teurer. Der Bahnfahrer und Konsument wird dadurch finanziell belastet. So viel zum Thema, Gewerkschaften seien angeblich sozial - auch ich armer Selbständiger, der jeden Zent zweimal umdrehen muss, werde künftig für meine 1.Klasse-Fahrkarten mehr hinlegen müssen!
* Durch die erzwungenen Lohnerhöhungen macht die redliche Deutsche Bahn AG ein größeres Defizit, das der Steuerzahler dann bezahlen darf. Auch dieser wird also benachteiligt - und das Defizit wird kommen, denn ich werde selbstverständlich durch die höheren Preise weniger mit der Deutschen Bahn und mehr mit meinem umweltfreundlichen Porsche fahren!
* Durch die erhöhten Löhne wird die Deutsche Bahn Personal einsparen, so dass noch mehr Leute auf der Straße landen - mein verkehrswissenschaftliches Forschungsinstitut hat schon einige Pläne zur Einsparung von Zugpersonal in der Schublade (u.a. Abschaffung der Zugbegleiter und Durchführung der Fahrkartenkontrollen durch redliche Menschen und mich - aber darüber habe ich mich an anderer Stelle schon ausgelassen).

Ich habe es schon immer gesagt, und niemand wollte auf mich hören: Die Gewerkschaften (und ganz besonders die GDL) sind der größte Feind von Unternehmen, Konsumenten, Steuerzahlern, Umwelt und Arbeitslosen - und damit der Allgemeinheit. Man sollte diese Monopol-Gemeinschaften von faulen Arbeitnehmern sofort aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verbieten - ein armer und fleißiger Unternehmer wie der redliche Dr. Grube von der löblichen Deutschen Bahn ist ja ganz alleine und damit diesem Monopol schutzlos ausgeliefert!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Diethelm Gscheidle
(Verkehrswissenschaftler & Dipl.-Musikexperte)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:38:37 Di. 21.Oktober 2014
ZitatNein, leiden tut hier tatsächlich der kleine Mann. Der Arbeiter, der zu seinem Arbeitsplatz mit dem Zug fahren muss, der Fahrschüler, der seinen Schulort nur mit der Bahn erreicht

Aha, große Männer und Frauen fahren also gar nicht mit der Bahn.
Und Fahrschüler dürften wohl eher mit dem Auto unterwegs sein, oder?
Und Arbeitsplatz erreichen?
Da kann man mal wieder sehen, wie dämlich die Deutschen sind!
"Hallo Chef! Ich kann heute leider nicht kommen, die Bahn streikt!" (Oder her Doktor ich habe da so einen Zug im Nacken!  ;))
Und dann ´nen schönen Tag im Park!
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Tiefrot am 00:36:48 Mi. 22.Oktober 2014
Im Moment macht uns die GDL vor, wie Gewerkschaft funktioniert !
Sollte Schule machen.  ;)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Troll am 10:46:48 Fr. 24.Oktober 2014
ZitatGdL-Streik & Tarifeinheit

Die Stunde der Heuchler

Jährlich brechen Konzerne die Tarifeinheit und schließen hunderte Tarifverträge mit gelben Scheingewerkschaften ab. Kämpferische Organsiationen wie die GDL sollen zerstört werden..."
Den Heuchlern in Regierung, Unternehmensverbänden und Propagandamedien geht es gar nicht um Tarifeinheit. Sie praktizieren schon längst das Gegenteil. Es geht ihnen darum, christlich lackierte und andere Gefälligkeitsgewerkschaften zu fördern, die Niedriglohndiktaten zustimmen und niemals streiken. Und zugleich geht es den Heuchlern darum, die Arbeitskämpfe der Lokführer demagogisch zum Anlass zu nehmen, um die Möglichkeiten und die Legitimation von Streiks überhaupt einzuschränken und schließlich ganz abzuschaffen.
Quelle: Werner Rügemer bei Arbeitsunrecht (http://arbeitsunrecht.de/gdl-streik-tarifeinheit-die-stunde-der-heuchler/)


Quelle: NDS (http://www.nachdenkseiten.de/?p=23703#h01)

So ist es!
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Kuddel am 13:04:03 Fr. 24.Oktober 2014
Natürlich ist die öffentliche Diskussion über den Streik verlogen und die mediale Berichterstattung voller Hetze.
Jeglicher Versuch Arbeits- und Lebensbedingungen kollektiv zu verbessern, wird denunziert und man fordert ein Verbot kollektiver Kämpfe.

Ein Argument gegen die Streik lautet, es gehe nicht um einen Kampf um die Arbeitsbedingungen, sondern um einen Machtkampf zwischen 2 Gewerkschaften. Komisch, sonst sagt man in der Marktwirtschaft sei das eine gesunde Triebfeder für den Fortschritt, denn Konkurrenz belebe das Geschäft. Und so eine Konkurrenz schien die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG zu brauchen, die sich (wie alle DGB Gewerkschaften) wie ein Wurmfortsatz der Wirtschaftsverbände verhält.

Angesichts dieser "Konkurrenz" hält man die GDL für eine tolle kämpferische Gewerkschaft. Es gibt aber keinen Grund zur Euphorie. Die kämpferischen GDL Mitglieder sind stinksauer auf ihre Gewerkschaft. Es wird in Geheimverhandlungen mit der Bahn gekungelt und man erfährt darüber bestenfalls aus der Presse.  Ein Streik entfaltet seine Kraft aus den Aktivitäten der Beteiligten, doch die Gewerkschaft hat die Lokführer verdonnert zuhaus im Wohnzimmer zu streiken. Man findet also kaum Streikaktivisten auf den Bahnhöfen. Nicht die Streikativisten sollen sich mit der Öffentlichkeit auseinandersetzen, sondern nur auserwählte Gewerkschaftsfunktionäre. Klingt alles in allem nicht viel besser als beim DGB...
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Troll am 17:30:34 Fr. 24.Oktober 2014
Es ist ein Trauerspiel, der Drang an die Futtertröge, die Verlockung bei den Großen mitspielen zu dürfen scheint sehr verlockend.
Wo befinden sich eigentlich die ganzen ungebrauchten, praktisch neuwertigen, Rückgrate?
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Troll am 09:40:59 Mo. 27.Oktober 2014
ZitatGdL-Streik: Wer sind Volker Siewke und die "Initiative für mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der GDL" – und was ist dran am "offenbar wachsenden Widerstand gegen Weselsky"?

Das ist schon mysteriös. Ein Gewerkschafter der GdL, Volker Siewke, setzt in die Welt, dass der Widerstand gegen den derzeitigen Vorsitzenden der GdL, Claus Weselsky, wächst – und verlässt sich dabei auf seine "Stimmungslage". Gleichzeitig stellt Siewke im Interview mit dem Deutschlandfunk dazu fest: "Das ist schwer zu sagen, das ist ganz schwierig auszumachen. Ich denke mal, es gibt auch keine Erhebung." Das hält den Deutschlandfunk nicht davon ab, in den Nachrichten zu senden: "Widerstand in der GDL gegen Weselsky wächst". Und prompt wird diese Meldung als neutrale Nachricht auf allen Kanälen der einschlägigen Medien gefunkt. Wie neutral und verlässlich aber sind Volker Siewke und seine Aussage – und Christine Heuer, die ihn im Deutschlandfunk interviewt hat? Und wer ist die "Initiative für mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der GdL", für die Siewke spricht?
Quelle: Wirtschaft und Gesellschaft (http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/2014/10/gdl-streik-wer-ist-volker-siewke-und-die-initiative-fur-mehr-demokratie-und-rechtsstaatlichkeit-in-der-gdl-und-was-ist-dran-am-offenbar-wachsenden-widerstand-gegen-weselsky/)

Quelle: NDS (http://www.nachdenkseiten.de/?p=23725#h01)

Vor unserer Nase, ein Mediengewitter, und Wissen tun wir immer weniger.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: rebelflori am 14:55:35 Di. 04.November 2014
http://www.youtube.com/watch?v=-V4XiIZaJHg#t=135 (http://www.youtube.com/watch?v=-V4XiIZaJHg#t=135)

Finde das ganz gut, vielleicht verstehen mache dann Lokführer etwas besser.


Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Pinnswin am 20:56:58 Di. 04.November 2014
Zitat...  leiden tut hier tatsächlich der kleine Mann. Der Arbeiter, der zu seinem
Arbeitsplatz mit dem Zug fahren muss, der Fahrschüler, der seinen Schulort nur
mit der Bahn erreicht...

Puh, zum Glück arbeiten Frauen ja nicht und müssen auch nie zur Schule. . Ich
bin für Generalstreik, mahn Leute
  ]~~~ Bleibt doch einfach mal zu Hause ~~~~ !!

Ich weiß, da fällt euch die Decke auffn Kopp, die Kinder nörgeln und die
Alte steht mitm Nudelholz hinter der Tür, aber Notfalls kannste ja in die
Sport-Bar abdüsen und Schaaaalke gucken,
wie wärs?

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fs20.rimg.info%2F844c86de739a8687c14360d67435fd7f.gif&hash=42d30db622bddcc91e9a48436a82ab2139b66f7f) (http://smiles.rc-welt.com/smile.177723.html)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Troll am 18:07:36 Mi. 05.November 2014
Die Medienhetze funktioniert, die Kommentare zu dem GDL-Streik sind unterirdisch dämlich, die Bahn und Politik wird das zur weiteren Einschränkung der Arbeitnehmerrechte zu nutzen wissen. Da schreien und betteln Vollidioten darum das man ihnen zukünftig doch endlich den Stuhl unterm Arsch wegzieht.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:39:41 Mi. 05.November 2014
GDL: Richtiger Streik bei der Deutschen Bahn ruft wüste Hetze gegen kämpferische Gewerkschaft hervor


05.11.14 - Seit heute herrscht Stillstand auf der Schiene. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokomotivführer, Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren und Trainer bei der Deutschen Bahn (DB) ab 15 Uhr im Güterverkehr und von Donnerstag, 6. November, von 2 Uhr im Personenverkehr bis zum gemeinsamem Ende am Montag, den 10. November 2014, um 4 Uhr zum Streik aufgerufen.

Dazu die GDL in einer Presseerklärung: ,,Der Tarifvertrag für Verfahrensfragen der Deutschen Bahn ist ein Frontalangriff gegen die grundgesetzlich geschützte Koalitionsfreiheit. Die DB und mittelbar auch der Staat als Eigner der DB wollen hier eine Vorstufe eines Tarifeinheitsgesetzes durchsetzen, das im Lichte des Grundgesetzes niemals zulässig wäre. Und genau das wird das Zugpersonal der GDL nicht mitmachen. GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: 'Wir wollen und müssen im Auftrag unserer Mitglieder verhandeln, egal ob diese als Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren oder Lokrangierführer in den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) der DB arbeiten. Dieses Grundrecht ist in Gefahr und damit die Funktion von Gewerkschaften an sich. Nach diesem Tarifdiktat sollen wir Scheinverhandlungen für das Zugpersonal führen und würden in Wahrheit zum zahnlosen Tiger. Genau das ist vom Arbeitgeber gewollt.'"

Parallel zum Streikaufruf beginnt in den bürgerlichen Massenmedien eine wüste Hetzkampagne gegen die GDL und speziell Claus Weselsky. Die ,,Bild"-Zeitung veröffentlicht heute die Telefonnummer des GDL-Chefs mit dem Aufruf, dort anzurufen. ,,Focus Online" bringt Bilder vom Privathaus des GDL-Chefs. Somit wird ein kämpferischer Gewerkschaftsfunktionär durch die Herrschenden regelrecht ,,zum Abschuss" freigegeben. Der Chef der Berliner Tourismusgesellschaft ,,visitBerlin", Burkhard Kieker, beleidigt Claus Weselsky persönlich und darf im Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) offen zum Streikbruch aufrufen. Nötig ist dagegen die volle Solidarität mit den streikenden GDL-Mitgliedern und mit Claus Weselsky. Ihr Streik ist voll berechtigt. Darüber hinaus muss die Forderung nach einem allseitigen gesetzlichen Streikrecht wieder ganz oben auf die Tagesordnung.

In der kommenden Druckausgabe der "Rote Fahne" erscheint ein Exklusiv-Interview mit Claus Weselsky. Sie erscheint am 7. November und kann hier bestellt werden.

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw45/gdl-richtiger-streik-bei-der-deutschen-bahn-ruft-wueste-hetze-gegen-kaempferischegewerkschaft-hervor (http://www.rf-news.de/2014/kw45/gdl-richtiger-streik-bei-der-deutschen-bahn-ruft-wueste-hetze-gegen-kaempferischegewerkschaft-hervor)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww11.pic-upload.de%2Fthumb%2F05.11.14%2Fyewz3v6upmn.jpg&hash=9189f484a7f1875343559f82725e4a778f154122) (http://www.pic-upload.de/view-25166058/10365886_657225294398042_1018786726774092624_n.jpg.html)
(//)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: schwarzrot am 18:40:15 Mi. 05.November 2014
ZitatDie Erwerbsloseninitiative Basta! solidarisiert sich mit den Streikenden der GDL

Wir erkennen die Notwendigkeit, für einen erträglichen Lohn zu kämpfen sowie die Qualität der Arbeitsbedingungen, gerade auch der Arbeitszeiten, die zugleich die Sicherheit des Bahnverkehrs bedeuten. Dies erfordert – gegen kurzsichtige Gewinnplanungen im Privatisierungswahn durch Einsparungen von Personal und Wartung – die Kampffähigkeit der vor Ort Arbeitenden durch Koalitionsfreiheit und Streikrecht. Den feindseligen Attacken von "Arbeitgebern" und DGB, Staat und fast allen Medien ist umsichtig entgegenzutreten.
Auch die weniger kampfstarken Kolleg_innen ins Solidaritätsbündnis einzubeziehen, wissen wir zu würdigen. – Als Erwerbslosen machen uns die Jobcenter durch das Regime ihrer "Zumutbarkeit" jede Qualität der Arbeitsbedingungen streitig, um die Ansprüche aller Arbeitenden zu untergraben. Zugleich haben wir erlebt, dass die Berliner S-Bahn mehr Ausfälle durch grobe Vernachlässigung hatte als durch Streiks.

http://www.bastaberlin.de (http://www.bastaberlin.de)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: rebelflori am 18:51:57 Mi. 05.November 2014
Ich weiß ja nicht wer heute die Bild in de Hand hatte. Aber so welche Hetze gegen Gewerkschaften gehört in keine Zeitung. kotz kotz Man muss nur einfach mal an die Studentenbewegung in den 1960 Jahren denken. 

Der Größen-Bahnsinnige
109 Stunden Stillstand ++ Längster Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn ++ Geigen Sie dem Gewerkschafts-Boss die Meinung: Telefon 069/405 709 102 ++
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/deutsche-bahn/der-groessen-bahnsinnige-38430494.bild.html (http://www.bild.de/geld/wirtschaft/deutsche-bahn/der-groessen-bahnsinnige-38430494.bild.html)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: BGS am 19:03:32 Mi. 05.November 2014
Sollen die Hetzer und Verleumder der GDL doch ab jetzt zu Fuß gehen. Wenn es ihnen gelingt, Claus Weselsky zu dämonisieren (und damit die GDL), so kann man die Auseinandersetzung mit der Sache umgehen.

Die Bedingungen für die arbeitende Bevölkerung sind in Deutschland schon heute ins Unterirdische gesunken.


MfG

BGS
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Sir Vival am 19:35:24 Mi. 05.November 2014
Mir ist in den letzten Jahren auch aufgefallen, daß bei Streiks sich die Politik immer mit teils populistischen Aussagen gegen die Gewerkschaften stellt ("...es kann nicht sein, daß......." o.ä.).

Streik ist ein Grundrecht, was in kleinen Schritten immer mehr abgeschafft wird. Da eine Regelung, da ein paar Rechte beschnitten.
Früher, wenn z.B. die IG Metall oder Chemieindustrie gestreikt hat, hat KEINE SAU dies interessiert. Klar, betrifft ja nicht die Allgemeinheit, sondern hat eher Spätfolgen wie z.B. Preiserhöhungen bei bestimmten Waren. Das merkt doch wieder keiner oder kann es auf einen Streik vor ´nem halben Jahr  zurückführen.
Bei der Bahn oder den Piloten aber, da geht´s ja plötzlich um den Urlaub, den WoE-Ausflug zur Tante Emma nach Buxdehude oder irgendein "Event", zu dem der ach so gestresste, gut verdienende Arbeitnehmer  hin will (Scheiss Fußball oder diese Feier in Berlin letztes WoE....da hört man auch nix mehr, oder?). Da kann man sich so schön aufpustern als Politikerarsch. Ansonsten die Fresse halten und ja nicht zu viel für´s Volk tun, aber da wollen sie auftrumpfen.
Was ist da der Unterschied zu den Jahren oder Jahrzehnten vorher? Bei der Bahn geht´s seit der AG Bildung nur noch um´s Sparen (siehe Video "Lieber Kunde... Eisenbahner im "System Schiene"). Früher war das staatseigen! Da waren fast 100% mehr Beschäftigte.
Und bei den Piloten weiß ich nicht so recht, wo ich stehen soll. Einerseits Piensen auf hohem Niveau, andererseits sind da Regelungen, die gebrochen wurden.


Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rudolf Rocker am 19:48:35 Mi. 05.November 2014
Ich finde, das Menschen, die eine so hohe Verantwortung für Personen und Sachgüter übernehmen gar nicht hoch genug bezahlt werden können.
Und ich möchte keine, aufgrund unzumutbarer Schichtpläne, übermüdete Lockführer in einem mit hunderten von Menschen besetzten Personenzug oder in einem mit Millionen Litern Epichlorhydrin beladenen Güterzug haben.
Desshalb hat die GDL meine volle Solidarität!
Titel: STREIKZEITUNG: BESTELLEN! VERTEILEN!! SOLIDARISIEREN!!!
Beitrag von: BakuRock am 19:52:17 Mi. 05.November 2014
ZitatAm 5. November geht die erste Ausgabe der STREIKZEITUNG: JA zum GDL-Arbeitskampf " NEIN zum Tarifeinheitsgesetz in Druck. Die STREIKZEITUNG ist einsetzbar bei Veranstaltungen, in Gewerkschaften, vor Bahnhöfen und gegenüber Fahrgästen.

Quelle: http://www.labournet.de/politik/gw/gw-in-d/transnet/streikzeitung-ja-zum-gdl-arbeitskampf-nein-zum-tarifeinheitsgesetz/ (http://www.labournet.de/politik/gw/gw-in-d/transnet/streikzeitung-ja-zum-gdl-arbeitskampf-nein-zum-tarifeinheitsgesetz/)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: dagobert am 22:24:41 Mi. 05.November 2014
Inhaltlich nicht neu, aber eine interessante Kombination:
Stoppt die Medienhetze gegen Eisenbahner! Max Uthoff: Durchhalten, ihr seit die letzten dieser Art (http://www.youtube.com/watch?v=1Z298jFJhTE#)


ZitatOriginaltext der GDL-Pressemitteilung vom 04.11.2014, den keine Zeitung im Wortlaut wiedergibt ...
http://www.randzone-online.de/?p=24369 (http://www.randzone-online.de/?p=24369)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rudolf Rocker am 07:23:19 Do. 06.November 2014
Jetzt wird auch noch die GdL von irgendwelchen merkwürdigen Seiten instrumentalisiert!
Den Link zu dem Bahner- Video ohne  Werbung für fragwürdige Seiten hat rebelflori im GdL- Thread gepostet!
(Ich meine jetzt das YT- Video)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: rebelflori am 08:55:37 Do. 06.November 2014
Ich habe denn hier her.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23826#h01 (http://www.nachdenkseiten.de/?p=23826#h01)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: BGS am 11:51:11 Do. 06.November 2014
Zitat

Einen Orden für den GDL-Chef!

Die Lokführer werden wegen ihres fünftägigen Streiks attackiert. Dabei unternehmen sie nichts Verwerfliches. Acht Gründe, weshalb sie Vorbild sein können Ein Kommentar von Ludwig Greven

Droht Deutschland in den nächsten Tagen ein Verkehrskollaps, gar der völlige Stillstand? Nimmt der durchgeknallte Chef einer Kleingewerkschaft ein ganzes Land als Geisel, ohne Rücksicht auf die Fahrgäste und wirtschaftliche Schäden, nur um einem Ego-Machttrip zu frönen? Vergeht er sich mit seinem Streikaufruf bei der Bahn gar am nationalen Gedenken zum 25. Jahrestag des Mauerfalls?

Wenn es um den neuerlichen Ausstand der Lokführer geht, der heute Nachmittag beginnt, ist ihren Gegnern im Moment offenbar kein Argument zu blöd. Der Bahnvorstand nennt es eine Schikane, dass die GDL die Tarifverhandlungen abgebrochen hat und zum Arbeitskampf aufruft – und das auch noch ausgerechnet kurz vor dem 9. November. Auch Wirtschaftsverbände und CDU-Politiker warnen vor den ökonomischen Auswirkungen. Sie würden den Streik wohl am liebsten verbieten lassen.

All das ist völlig absurd. Denn die Lokführergewerkschaft und ihr Vorsitzender Claus Weselsky nehmen nicht nur ein selbstverständliches Recht in Anspruch. Ihr Vorgehen ist auch absolut legitim. Es könnte anderen Gewerkschaften sogar als Vorbild dienen.

1. Das Streikrecht ist ein Grundrecht. Es steht Arbeitnehmern und Gewerkschaften zu, ganz egal, für welche Tarifziele sie fechten. Nur politische Streiks sind in Deutschland verboten. Es spielt daher keine Rolle, dass es der GDL bloß am Rande um eine satte Tariferhöhung für die Lokführer geht, in erster Linie jedoch um ihren Anspruch, auch andere Bahnmitarbeiter zu vertreten: Streiks sind immer Machtkämpfe. Normalerweise von Beschäftigten und ihren Vertretern gegen die Arbeitgeber, aber manchmal eben auch zwischen Gewerkschaften. Das hat es in Deutschland auch früher schon gegeben. Diesmal wird es besonders öffentlich ausgetragen zwischen der GDL und der konkurrierenden größeren Bahngewerkschaft EVG – doch das macht den Konflikt keineswegs unzulässig.

2. Deutschland droht durch den bis Montagfrüh dauernden Streik nicht der Untergang. Hierzulande wird im Gegenteil eher zu wenig gestreikt, jedenfalls sicher aus Sicht vieler Arbeitnehmer, die deshalb auch durchaus Verständnis für das Vorgehen der Lokführer haben. Im internationalen Vergleich fallen in Deutschland kaum Arbeitsstunden wegen Tarifkonflikten aus, weit weniger als zum Beispiel in Frankreich, Spanien oder Kanada.

Schwache Gewerkschaften schaden den Beschäftigten

3. An Arbeitskämpfen sind immer mehrere Konfliktparteien beteiligt. Deshalb liegt es auch diesmal nicht nur in den Händen der GDL, den Tarif-, Macht- und Organisationskonflikt zu beenden, sondern auch der Bahn und der EVG. Der Bahnvorstand könnte den Lokführern ein Angebot machen, das sie kaum ausschlagen können und das ihrer Gewerkschaft ermöglicht, auch die bei ihr organisierten Bordbegleiter, Speisewagenkellner und Disponenten wirksam zu vertreten. Und die EVG könnte dem konkurrierenden Verband eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe vorschlagen, statt seine Unterwerfung zu verlangen.  

4. Der jetzt vielfach verfemte GDL-Vorsitzende Weselsky mag auch egoistische Ziele verfolgen, weil er seine Verhandlungsmacht ausweiten möchte. Aber selbst das ist legitim. Denn die EVG verteidigt ja ebenfalls ihre Verhandlungsmacht. Und Weselsky handelt nicht allein: Den Streik hat der GDL-Vorstand einstimmig beschlossen, die Mitglieder haben ihm mit fast 80 Prozent Mehrheit zugestimmt. Das ist mehr als das erforderliche Quorum, und sie hätten es sicher nicht getan, wenn sie nicht hinter dem Anliegen ihres Gewerkschaftsvorsitzenden stünden.

5. Gewerkschaften wollten mit Streiks immer wirtschaftlichen Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben und wenn möglich eine öffentliche Wirkung entfalten. Dass die Bahn durch den Ausstand Verluste erleidet, ist beabsichtigt. Es ist vielfach das einzige Mittel, das Arbeitnehmer und Gewerkschaften einsetzen können, wenn sie am Verhandlungstisch nicht weiterkommen. Je länger Arbeitgeber sich weigern nachzugeben, desto länger und schmerzhafter für sie wird der Tarifkonflikt.

6. Das unter dem Arbeitskampf auch die Fahrgäste leiden, ist aus Sicht der GDL eine unvermeidliche und beabsichtigte Nebenfolge. Denn auch das erhöht den Druck auf die Bahn. Wenn der Tarifkampf jedoch zu lange dauert und die Bahnkunden irgendwann kein Verständnis mehr für den Streik  haben, wird die öffentliche Unterstützung für die GDL zusammenbrechen und die Streikbereitschaft der Lokführer rasch nachlassen. Das haben auch schon andere Gewerkschaften erleben müssen. Weselsky wird daher wohl schon im Eigeninteresse hoffentlich klug genug sein, nicht zu überziehen.

7. Die Politik sollte sich wie auch sonst aus dem Tarifkonflikt heraushalten. Dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles gerade jetzt ihren Gesetzentwurf vorgelegt hat, der die kleinen Berufsgewerkschaften entmachten soll, ist aus deren Sicht daher eine Provokation. Und es wird die Kampfbereitschaft der GDL-Mitglieder bestärkt haben.  

Auch bei den großen DGB-Gewerkschaften, die von dem Gesetz vordergründig profitieren würden, finden die Pläne der Koalition keineswegs nur Beifall. Denn sie stellen das Streikrecht infrage, auch wenn es zunächst nur um das von Konkurrenzverbänden geht. Aber irgendwann könnte es sie selbst treffen. Denn auch Streikaufrufe etwa von ver.di an Krankenschwestern, Müllmänner oder Mitarbeiter von Kindertagesstätten sind nicht populär, genauso wenig wie Ausstände von Piloten oder Ärzten.

8. Die GDL deshalb zu kritisieren, weil der Streik die Anreise zu den Mauerfall-Gedenkfeiern in Berlin behindere, ist völlig daneben. Schließlich wurde in der DDR nicht nur die Reise- und Meinungsfreiheit unterdrückt, sondern auch das Recht, seine Interessen in freien Gewerkschaften wirksam zu vertreten. GDL-Chef Weselsky sollte daher nicht diffamiert werden, sondern eher ein Bundesverdienstkreuz bekommen. Denn der in Dresden geborene Sachse nimmt für seine Organisation lediglich eine Möglichkeit in Anspruch, die sich die Menschen vor 25 Jahren im Osten mühsam erkämpft haben. Auf Jahrestage muss er deshalb keine Rücksicht nehmen.

Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-11/lokfuehrer-streik-gdl-kommentar/seite-2 (http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-11/lokfuehrer-streik-gdl-kommentar/seite-2)

MfG aus -10° C

BGS
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Kuddel am 15:38:35 Do. 06.November 2014
Seit den Kampagnen gegen islamistischen Terror habe ich nicht solche Hetze erlebt wie gegen den Streik bei der Bahn.

Die Medien machen glauben, daß sich der Volkzorn gegen den Streik wendet, doch habe ich den Eindruck, in Wirklichkeit sind die Kampagnen nicht halb so erfolgreich, wie behauptet. Dazu greife ich nicht nur auf die Stimmen aus dem eigenen Bekanntenkreis zurück, sondern auch auf Radiosendungen mit Anrufen, bei denen keine Vorzensur stattfindet. Das Verständins für den Arbeitskampf weitaus größer als erwartet.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Troll am 16:07:05 Do. 06.November 2014
Die Medien ticken gerade regelrecht aus, nicht mal mehr den Anschein von Objektivität will man wahren, geifernde Arschlöcher mit Schaum vor dem Mund beherrschen die Schlagzeilen.

Bahnstreik – Aus den Zeilen tropft Hass (NDS-Artikel von heute) (http://www.nachdenkseiten.de/?p=23849)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: mousekiller am 16:35:28 Do. 06.November 2014
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.wuv.de%2Fvar%2Fwuv%2Fstorage%2Fimages%2Fwerben_verkaufen%2Fmarketing%2Fjung_von_matt_macht_weselsky_zum_sixt_mitarbeiter_des_monats%2F6748769-12-ger-DE%2Fjung_von_matt_macht_weselsky_zum_sixt_mitarbeiter_des_monats12_evo_580x326.jpg&hash=cffc7259ad86ac957328c8db8b7a9853e2b035db)

Quelle (http://www.wuv.de/marketing/jung_von_matt_macht_weselsky_zum_sixt_mitarbeiter_des_monats)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Hochseefischer am 19:24:44 Do. 06.November 2014
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.tagesspiegel.de%2Fimages%2F8%2F10941546%2F2-format35.jpg&hash=06087abd68db45524b8e69274b4a8da2088fd433)

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/images/8/10941546/2-format35.jpg (http://www.tagesspiegel.de/images/8/10941546/2-format35.jpg)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Hochseefischer am 19:40:14 Do. 06.November 2014
Zu meinem letzten Beitrag in diesem Thread: nicht falsch verstehen, die Lokführer sollen gut bezahlt werden. Das Foto könnte man so interpretieren, als ob die Lokführer schon genug Schotter verdienen, das stimmt meiner Meinung nach aber nicht. Bei der Verantwortung, die sie tragen, sollen sie auch mehr Geld kriegen.

Fand das Bildchen aber "süß", wegen des Miniaturformats und wegen des Wortspiels.

Und es wird viel zu wenig gestreikt in Deutschland, deswegen finde ich den GDL-Streik in Ordnung. Obwohl ich die Leute, die auf die Bahn angewiesen sind und auf die GDL schimpfen, auch verstehen kann.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 20:38:43 Do. 06.November 2014

MLPD unterstützt streikendes Zug-Personal

06.11.14 - Seit gestern um 15 Uhr bis zum kommenden Montag um 4 Uhr morgens wird bei der Deutschen Bahn (DB) gestreikt. Begonnen hat der Streik der GDL-Gewerkschafter gestern Nachmittag beim Güterverkehr – dort stehen so gut wie alle Räder still. Heute Morgen um 2 Uhr folgte der Personenverkehr. In den großen Städten fahren die S-Bahnen nur noch im Stundentakt. Nur wenige Regional- und Fernzüge verkehren noch. Das Zugpersonal steht auch bei dem sechsten Streik in diesem Jahr wieder "wie eine Eins", um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Dabei geht geht aktuell um mehr als um die berechtigten Forderungen nach höherem Lohn und kürzeren Arbeitszeiten. Die Frage des Streikrechts – nicht nur der GDL – ist verstärkt in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung gerückt. Denn die GDL nimmt sich Freiheit, ihr Streikrecht nicht nur im Munde zu führen, sondern es wahrzunehmen und alle Scheinangebote der DB abzulehnen. In einer Presseerklärung der GDL heißt es: "Dieses Grundrecht ist in Gefahr und damit die Funktion von Gewerkschaften an sich. Nach diesem Tarifdiktat sollen wir Scheinverhandlungen für das Zugpersonal führen und würden in Wahrheit zum zahnlosen Tiger." GDL-Chef Claus Weselsky bekräftigt: "Wir werden zu keinem Zeitpunkt unsere Grundrechte an der Garderobe abgeben, um der ... Deutschen Bahn einen Gefallen zu tun."

Gegen diese Verteidigung des Streikrechts richtet sich ein Trommelfeuer an Verunglimpfung und Demagogie. Eine wahre Hetzjagd wird gegen die GDL und persönlich gegen ihren Vorsitzenden Weselsky veranstaltet. Dessen Telefonnummer und Privatwohnung wurde in einigen Medien veröffentlicht, was schon fast an die Erzeugung einer Pogrom-Stimmung erinnert.

Zum einen ist dieser Streik sehr wirksam. Schon schlägt die Logistikbranche Alarm und rechnet mit Engpässen bei der Kraftstoffversorgung. Auch bei der Auto-, Stahl-, und Chemiebranche wird es wegen ihrer Just-in-time-Produktion Liefer- und Produktionsausfälle geben. Wenn die ganze Logistikkette unterbrochen wird, kann es sogar nach dem Streik noch einige Tage dauern, bis sie wieder normal funktioniert. Das "Institut der deutschen Wirtschaft" (IW) bringt schon einen Schaden von über 100 Millionen Euro "bei der Wirtschaft" ins Spiel. Eine reine Phantasiezahl, die aber zeigt, wie groß die Nervosität ist.

Gerade in den Betrieben der großen Konzerne gibt es eine breite Sympathie mit dem Streik der GDL-Kolleginnen und -Kollegen. Deshalb das "Aufheulen" in den Chefetagen und bei den Politikern aller bürgerlichen Parteien – von CDU bis zur Linkspartei. Sie wollen vermeiden, dass dieser Streik Schule macht.

Kanzlerin Angela Merkel wirft der GDL vor, nur die eigenen Interessen im Auge zu haben. "Es gibt eine Gesamtverantwortung", meint sie und hat dabei natürlich die Profitinteressen der "deutschen Wirtschaft" im Blick. Tatsächlich ist der Streik ausgesprochen verantwortungsbewusst, wenn man von der Lage der Masse der Arbeiter und Angestellten ausgeht – die für ihre existenziellen Interessen auf wirksame Streiks angewiesen sind.

Es ist bezeichnend, dass der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel von einem "Missbrauch des Streikrechts" spricht, wenn es einmal nicht nur auf dem Papier stehen bleibt, sondern tatsächlich genutzt wird. Gabriel wirft der GDL und Claus Weselsky persönlich "Machtpoker" vor. Der Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück bläst in das gleiche Horn: Claus Weselsky würde einen "egoistischen Kurs" verfolgen. Claus Weselsky dazu in einem Exklusiv-Interview mit der morgen erscheinenden "Roten Fahne" 45/2014: "Niemand glaubt doch im Ernst, dass das Zugpersonal Opfer, Mühen und finanzielle Einbußen auf sich nimmt, nur um das Ego seines Vorsitzenden zu bedienen." (die "Rote Fahne" mit dem gesamte Interview - außerdem im Leserforum eine Diskussion zum Thema "Spartengewerkschaften" - kann hier bestellt werden).

Unterdessen will die Deutsche Bahn nun per Gericht den Streik verbieten lassen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte die nach wie vor zu 100 Prozent dem Bund gehörende Bahn dazu aufgefordert: "Eine Klage wegen Unverhältnismäßigkeit des Streiks ist im Interesse der Bahnkunden." Die MLPD lehnt es ab, dass Richter statt der betroffenen Belegschaften über einen Streik entscheiden. Sie ist solidarisch mit dem streikenden Zugpersonal. Die Auseinandersetzung unterstreicht die Notwendigkeit eines allseitigen und vollständigen gesetzlichen Streikrechts in Deutschland. Seit langem eine Forderung der MLPD!

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw45/verkehrsminister-will-gdl-streik-gerichtlich-stoppen-lassen-solidaritaet-mit-den-streikenden-gdl-gewerkschaftern (http://www.rf-news.de/2014/kw45/verkehrsminister-will-gdl-streik-gerichtlich-stoppen-lassen-solidaritaet-mit-den-streikenden-gdl-gewerkschaftern)
   

Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: dagobert am 20:59:52 Do. 06.November 2014
Zitat von: Rappelkistenrebell am 20:38:43 Do. 06.November 2014
Kanzlerin Angela Merkel wirft der GDL vor, nur die eigenen Interessen im Auge zu haben. "Es gibt eine Gesamtverantwortung", meint sie und hat dabei natürlich die Profitinteressen der "deutschen Wirtschaft" im Blick. Tatsächlich ist der Streik ausgesprochen verantwortungsbewusst, wenn man von der Lage der Masse der Arbeiter und Angestellten ausgeht – die für ihre existenziellen Interessen auf wirksame Streiks angewiesen sind.
;D
Tja, wie immer kommt es auch hier auf den Blickwinkel an.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 22:09:52 Do. 06.November 2014
Die Solidaritätszeitung für den Eisenbahnerstreik ist jetzt auch als Webseite online. Dort kann man auch die Printausgabe bestellen:

http://pro-gdl-streik14.de/ (http://pro-gdl-streik14.de/)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:26:15 Do. 06.November 2014
Zitat von: Kuddel am 15:38:35 Do. 06.November 2014
Seit den Kampagnen gegen islamistischen Terror habe ich nicht solche Hetze erlebt wie gegen den Streik bei der Bahn.

Weselsky scheint mittlerweile Putin den Rang abgelaufen zu haben und wenn der Streik noch eine Woche weitergeht dürfte er sogar Hitler überholen! ;D
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: BGS am 22:28:34 Do. 06.November 2014
Zitat von: Rudolf Rocker am 22:26:15 Do. 06.November 2014
Zitat von: Kuddel am 15:38:35 Do. 06.November 2014
Seit den Kampagnen gegen islamistischen Terror habe ich nicht solche Hetze erlebt wie gegen den Streik bei der Bahn.

Weselsky scheint mittlerweile Putin den Rang abgelaufen zu haben und wenn der Streik noch eine Woche weitergeht dürfte er sogar Hitler überholen! ;D

So schnell geht das heutzutage. Da komme ich gar nicht mehr richtig mit ;D.Werde wohl vorzeitig alt ;D ;D.

MfG

BGS
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: schwarzrot am 05:25:45 Fr. 07.November 2014
http://www.youtube.com/watch?v=XrcWbRBleuo
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: antonov am 10:47:46 Fr. 07.November 2014


rtdeutsch.com | 5. November, 2014
Mediale und politische Hetzjagd auf die Gewerkschaft der Lokführer

Der mediale und politische Mainstream wettert gegen die Gewerkschaft der Lokführer (GdL) und ihren Chef, wie zuvor nur gegen Putin in der Ukraine-Krise. Doch die GdL führt einen Arbeitskampf für die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer.

Ein Lokführer mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung erhält laut Tarifvertrag 3010,00 Euro Brutto. Das ergibt Netto zwischen 2.200 und 1.950 Euro für einen jahrzehntelangen Knochenjob mit Schicht- und Wochenenddienst und die Verantwortung für das Leben von Hunderten. Damit verdienen sie im ,,Hochlohnland Deutschland" signifikant weniger als Lokführer in Frankreich, Italien oder Spanien.

Und was machen die deutsche Politik und die deutschen Medien? Statt die gerechtfertigten Lohnforderungen der Gewerkschaft anzuerkennen, überbieten sie sich gegenseitig mit Schmähungen gegen die GdL und vor allem ihren Chef Claus Weselskys.

---> weiter... (http://www.rtdeutsch.com/5451/inland/wieso-die-gdl-unsere-solidaritat-braucht/)

Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:51:39 Fr. 07.November 2014
Zitatrtdeutsch.com

Hüstel!
Also da läuten bei mir alle Verschwörungs- Alarmglocken!
Soweit ich das mitbekommen habe steckt der rechte Verschwörungsfanatiker Jürgen Elsässer da mit drinn!
Ganz krude Geschichte.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Troll am 15:35:00 Fr. 07.November 2014
Zeichen und Wunder


ZitatDeutsche Bahn
Die GDL darf weiter streiken

Die Bahn hat auch in zweiter Instanz verloren.
....

Quelle: Zeit (http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-11/deutsche-bahn-streik-gdl-live-1)

Erfreulich, damit habe ich kaum gerechnet auch wenn es m.M.n eigentlich grundgesetzlich gestützt wird. Wären die Gerichte in Bezug zu Hartz IV nur genauso standfest .
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Tiefrot am 12:30:10 Sa. 08.November 2014
Heute Abend wird die GDL ihren Streik beenden.
Wir dürfen gespannt sein.............
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Sir Vival am 13:13:12 Sa. 08.November 2014
Die Bundesregierung, bzw. die Parteien, die das veranlasst haben mit der Privatisierung, die haben das alles mitzuverantworten. Und nicht nur das mit der GDL jetzt.
Es geht um hoheitliche Aufgaben. Die hätte man nie in private Hand geben dürfen. Das muß staatlich bleiben. Es gibt vermehrt andere schlechte Beispiele dafür.
Lokführer waren mal alle Beamte, sowie die anderen Berufsgruppen innerhalb der Bahn auch. Da war die Bezahlung, naja, nicht supergut, aber die Absicherung war gut. Keine Zukunftssorgen.
Ich warte jetzt nur auf Streiks bei Deutsche Post/DHL, auch ehem. alles, bzw. fast alle Beamte. Sogar der "gemeine Briefträger" war Beamter. Und da war eine sehr große Verantwortung mit verbunden. Heute ist es doch jedem schlecht bezahlten Postzusteller egal, was mit der Post passiert.
Das macht Schule und andere, vormahls vielleicht besser bezahlte Berufsgruppen machen das nach, was ja nur gut ist. Irgendwann ist eben Schluß und das Instrument Gewerkschaft ist die einzige Möglichkeit, einen Arbeitskampf zu starten und aufrecht zu erhalten. Wenn das einmal nicht mehr gegeben sein sollte, wie "die" es ja wollen, dann fangen wir wieder an wie Ende 19. und Anfang 20. Jahrhunderts. Arbeitskämpfe mit Toten usw. Die Geschichte wiederholt sich in einigen Teilen immer wieder.
Die IG Metall verlangt jetzt auch mehr. Mal sehen, was daraus wird, wenn die streiken. Ist zwar nix hoheitlich, was staatlich bleiben muß, aber wenn der Kochtopf (mal wieder ein sehr schönes Beispiel  ;D ) nächstes Jahr eben 10 Errors teurer wird, ist das eben so und öffentliches Interesse besteht da auch nicht.

Übrigens: Wenn die GDL so eine kleine Gewerkschaft ist und andere eben in der anderen Gewerkschaft sind, warum kann dann die GDL fast das ganze Land lahmlegen? Was ist mit den anderen Bahn-Mitarbeitern, die in der anderen Gewerkschaft sind? Die arbeiten doch.
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: schwarzrot am 13:44:18 Sa. 08.November 2014
Zitat von: Sir Vival am 13:13:12 Sa. 08.November 2014Übrigens: Wenn die GDL so eine kleine Gewerkschaft ist und andere eben in der anderen Gewerkschaft sind, warum kann dann die GDL fast das ganze Land lahmlegen? Was ist mit den anderen Bahn-Mitarbeitern, die in der anderen Gewerkschaft sind? Die arbeiten doch.
Sind wohl eher die (damals noch) verbeamteten lokführer, die natürlich nicht streiken dürfen (obwohl sie mehrheitlich auch in der GDL sind):
ZitatBeamtete Lokführer: "Im Geiste stehen wir zu den GDL-Kollegen"

Eine weithin vergessene Berufsgruppe sorgt dafür, dass bei der Bahn überhaupt noch was geht: Die rund 5000 Lokführer mit Beamtenstatus. Sie sind meist in der GDL - doch streiken dürfen sie nicht.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahnstreik-beamte-als-lokfuehrer-erleben-neue-wertschaetzung-a-1001718.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahnstreik-beamte-als-lokfuehrer-erleben-neue-wertschaetzung-a-1001718.html)

Intetessanterweise, wollen nun einige reaktionäre, dass die lokführer wieder verbeamtet werden (vermutlich zu den vorhandenen hungerlöhnen):
ZitatDer CDU-Politiker sprach sich dafür aus, die Bahn wieder zu verstaatlichen. ,,Die Deutsche Bahn sollte in eine Bundesagentur für Mobilität umgewandelt und die Lokführer verbeamtet werden", sagte Bäumler dem Handelsblatt (Online-Ausgabe). Zur Begründung fügte er hinzu, dass das Unternehmen ,,für die Infrastruktur und die Mobilität in Deutschland unverzichtbar" sei.
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sieht in der Privatisierung der Bahn einen der Gründe für die aktuelle Eskalation im Bahnkonflikt. ,,Es waren Politiker, die entschieden haben, dass der Bahnverkehr privatisiert und somit in die Spielregeln der Tarifauseinandersetzung entlassen wird", sagte Wendt dem Handelsblatt (Online-Ausgabe)...
Wenn sich Politiker jetzt über Streikfolgen beklagten, dann bejammerten sie die Folgen ihrer eigenen Entscheidungen, sagte Wendt weiter. ,,Wer vom Grundrecht auf Mobilität oder von Bahnfahren als öffentlicher Daseinsfürsorge redet, hat entweder seinerzeit unverantwortlich gehandelt oder immer noch nicht verstanden, was er angerichtet hat."
Quelle: Handelsblatt
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/lokfuehrerstreik-und-die-folgen-cdu-politiker-will-bahn-wieder-verstaatlichen-seite-all/10935694-all.html (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/lokfuehrerstreik-und-die-folgen-cdu-politiker-will-bahn-wieder-verstaatlichen-seite-all/10935694-all.html)

Mal wieder die gewerkschaftspolizisten, die nicht gelernt haben, welche grundrechte es gibt, die im grundgesetz stehen. Aber immerhin, sie sind damit nicht alleine...:

ZitatDer Kommentator des Handelsblatts, Daniel Klager, sieht sich gar eines "Grundrechts" beraubt, dem der Mobilität. Klager weiß offensichtlich nicht, was ein Grundrecht ist. Im Grundgesetz ist dazu jedenfalls nichts zu finden, zum Streik in Artikel 9 dagegen schon.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23845#h01 (http://www.nachdenkseiten.de/?p=23845#h01)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: dagobert am 01:02:23 So. 09.November 2014
Kleiner Tipp für die Berliner hier im Forum:
ZitatDie politischen Fragen des Lokführerstreiks
Montag, 10. November 2014, 18:30 Uhr

Café Style (Straße der Pariser Kommune 11, 10243 Berlin)
http://www.wsws.org/de/articles/2014/11/06/lokf-n06.html (http://www.wsws.org/de/articles/2014/11/06/lokf-n06.html)
(unten unter dem Artikel)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 12:10:55 So. 09.November 2014

Köln HBF: Solidaritätskundgebung mit dem GDL-Streik
Unterstützt den Streik der Lokführer und Zugbegleiter!


Wir rufen alle Gewerkschafter_innen, Sozialist_innen, Bürgerrechtler und soziale Aktivist_innen auf, Solidarität mit den Streikenden der Gewerkschaft Deutscher Lokführer zu bekunden.

Gerade angesichts der konzertierten Medienhetze gegen Streiks und Gewerkschaften, sowie der geplanten Gesetzesänderung zur "Tarifeinheit" ist es jetzt wichtig als Gewerkschafter_innen und klassenbewusste Arbeiter_innen über Organisationsgrenzen hinweg zusammen zu halten!

Wann? Montag, 10. November 2014 | 17.00 – 19:00 Uhr

Wo? HBF Köln, Bahnhofsvorplatz am Starbucks

Wir werden die Streikzeitung Nr. 1 (hier als pdf) an Pendler und Passant_innen verteilen und unsere Nase in den öffentlichen Gegenwind halten. Wir sind gespannt, welche Reaktionen wir bekommen.
Kommt mit eigenen Flugblättern, Transparenten und Schildern!


Quelle

http://iwwcologne.wordpress.com/2014/11/07/koln-hbf-solidaritatskundgebung-mit-dem-gdl-streik/ (http://iwwcologne.wordpress.com/2014/11/07/koln-hbf-solidaritatskundgebung-mit-dem-gdl-streik/)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 14:50:38 Mo. 10.November 2014
BESTELLEN - VERTEILEN – SOLIDARISIEREN.
Zweite Ausgabe der STREIKZEITUNG
JA zum GDL-Arbeitskampf – NEIN zum Tarifeinheitsgesetz

Der Arbeitskampf bei der Bahn geht weiter. Trotz der gdl-Geste der Streikverkürzung schaltet Bahnchef Grube auf stur. Entsprechend geht am 12. November die zweite Ausgabe der STREIKZEITUNG in Druck. Die STREIKZEITUNG ist einsetzbar bei Veranstaltungen, in Gewerkschaften, vor Bahnhöfen und gegenüber Fahrgästen. Sie fordert die Bevölkerung und alle Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zur Solidarität mit dem GDL-Arbeitskampf auf.
Die STREIKZEITUNG hat die folgenden zwölf Herausgeberinnen und Herausgeber: Tom Adler (Stuttgart); IGM; Stadtrat, ehem. BR Daimler // Rolf Becker (Hamburg); verdi; Schauspieler // Klaus Gietinger (Wilhelmshorst); Regisseur (u.a. ,,Tatort"); Autor // Johannes Hauber (Mannheim); IGM; President Industrial Railway Committee // Heike Hänsel, Berlin, MdB, DIE LINKE / // Eberhard Happe (Celle); Bundesbahndirektor a.D.; GDL // Anton Kobel (Mannheim); ehem. Gewerkschaftssekretär HBV/verdi, Mannheim und Heidelberg // Prof. Ingrid Kurz-Scherf (Marburg/L.); verdi // Lucy Redler (Berlin); Bundessprecherrat der AG Antikapitalistische Linke in DIE LINKE, aktiv bei "Berlinerinnen und Berliner für mehr Personal im Krankenhaus" // Werner Rügemer (Köln); verdi; Wissenschaftlicher Beirat Attac // Mag Wompel (Bochum); verdi; Labournet Germany // Winfried Wolf (Wilhelmshorst); Lunapark21 ///
Die STREIKZEITUNG wird darüber hinaus unterstützt von: Prof. Elmar Altvater (Berlin) // Alexandra Arnsburg, Mitglied im ver.di Landesbezirksvorstand Berlin-Brandenburg // Prof. Armin Bernhard (Duisburg); Erziehungswissenschaftler Uni Duisburg-Essen // Özlem Demirel, Landesvorsitzende der Linken NRW // Manfred Dietenberger, ehem. DGB-Chef Waldshut // Alex Demirovic, Sozialwissenschaftler, Universität Frankfurt am Main und Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin // Manfred Dietenbeeerggger Jochen Dürr (Schwäbisch Hall), Bundessprecher AG Betriebe & Gewerkschaften in DIE LINKE // Bernd Gehrke, Publizist und Teamer, Berlin // Thies Gleiss (Köln); BRV // Stephan Gummert, ver.di Betriebsgruppenvorstand Charité, Berlin // Gerwin Goldstein, Betriebsrat, VL, Daimler Bremen, IG Metall // Christa Hourani, Betriebsrätin, VK-Leiterin, Daimler-Zentrale Stuttgart, IG Metall // Inge Höger (Herford); MdB DIE LINKE // Renate Hürtgen (Berlin) Historikerin // Ulla Jelpke (Berlin); MdB; DIE LINKE // Bernd Köhler, Mannheim, Musiker // Heiner Köhnen, TIE (Transnationals Information Exchange) // Thomas Kuczynski (Berlin), Lunapark21 // Prof. Dr. Ingrid Lohmann (Hamburg) // David Matrai, Hannover, Gewerkschaftssekretär ver.di // Prof. Mohssen Massarrat , Berlin // Prof. Dr. jur. Norman Paech (Hamburg) // Tobias Pflüger, stellv. Parteivorsitzender DIE LINKE // Karl Heinz Roth (Bremen); Historiker // Prof. Jürgen Rochlitz (Burgwald-Ernsthausen) // Guido Schönian, Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss der GEW Köln // Charly Schweizer (Lindau); GEW // Sascha Stanicic (Berlin); Bundessprecher der SAV; ver.di; aktiv bei "Berlinerinnen und Berliner für mehr Personal im Krankenhaus" // Torsten Sting, Mitglied im ver.di Bezirksfachbereichsvorstand Rostock, Verkehr // Marc Treude, Mitglied ver.di Fachbereichsvorstand 8, Aachen/Düren/Erft // Elmar Wigand, Köln, Aktion gegen Arbeitsunrecht ///
Die STREIKZEITUNG wird von den folgenden Initiativen etc. unterstützt: Assoziation für Kritische Gesellschaftsforschung (AKG) // Aktion gegen Arbeitsunrecht // Zeitschrift express // Gewerkschafter gegen Stuttgart 21 // FAU - Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union // Labournet Germany (Bochum) // Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di // Sozialistische Alternative – SAV // Sozialistische Zeitung – SoZ //

Die zweite Ausgabe der STREIKZEITUNG hat die folgenden Themen:
Die Hetze gegen Weselsky soll das Klima zur Einschränkung des Streikrechts schaffen
Die unhaltbaren Positionen des DGB beim Thema GDL
Wie weiter im Konflikt Bahn/GDL? Bahnchef Grube im Aggressions-Modus
Die systematisch vorbereiteten Angriffe gegen Gewerkschaften und Streikrecht
Die Deutsche Bahn AG und ihr neoliberales Führungs-Team
Bahn schließt Betriebe in Zwickau, Eberswalde, Senftenberg, Magdeburg und Osnabrück
So geht die Bahn mit Fahrgastinteressen um: Nachtzüge werden eingestellt
Die GDL-Streiks 2007/2008 und 2014: Unterschiede und Parallelen
Das britische Beispiel: Privatisierung und Lohndumping bei der U-Bahn in London

Die STREIKZEITUNG hat 6 Seiten // Mindestabnahme 10 Ex. // Kosten jeweils incl. Porto & Verp.:
von 10 bis 75 Ex = 30 Cent / pro Ex.
von 76 -100 Ex = 25 Cent / pro Ex.
von 101-250 Ex = 20 Cent / pro Ex.
ab 251 Ex = 15 Cent / pro Ex.
Bitte nur auf Rechnung und mit Bezug auf die Re-Nr. bezahlen. SPENDEN dringend erbeten!!
Konto: BFS e.V. // Mittelbrandenburgische Sparkasse // IBAN: DE04 1605 0000 3527 0018 66
E-Mail—Adresse: pro-gdl-streik14@mail.de - Website: www.pro-gdl-streik14.de (http://www.pro-gdl-streik14.de)

V.i.S.d.P. und verantwortlicher Redakteur der STREIKZEITUNG: Winfried Wolf
streik zeitung | JA zum GDL-Arbeitskampf – NEIN zum Tarifeinheitsgesetz

pro-gdl-streik14.de
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Fritz Linow am 14:12:28 Di. 05.Mai 2015
Für die Freunde des Klickaktivismus gibt es hier eine Onlinepetition, um sich solidarisch mit der GDL zu zeigen. Spätestens nach der ziemlich souveränen und lässigen Pressekonferenz von Weselsky gestern morgen sollte eigentlich jeder begriffen haben, um was es eigentlich geht.

https://www.change.org/p/bundestag-medien-bahnreisende-bev%C3%B6lkerung-solidarit%C3%A4t-mit-der-gdl-stop-des-tarifeinheitsgesetzes-f%C3%BCr-die-wahrung-des-streikrechts (https://www.change.org/p/bundestag-medien-bahnreisende-bev%C3%B6lkerung-solidarit%C3%A4t-mit-der-gdl-stop-des-tarifeinheitsgesetzes-f%C3%BCr-die-wahrung-des-streikrechts)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:05:45 Di. 05.Mai 2015
Hmmm!
http://umfrage.tagesschau.de/umfrage/poll_dbdata.php?oid=gdl-183 (http://umfrage.tagesschau.de/umfrage/poll_dbdata.php?oid=gdl-183)

Also meine Solidarität hat die GDL auch weiterhin!
(Auch wenn ich grade eine Bahnreise vor mir habe und noch nicht weiß, ob aus einer 3 Stunden Zugfahrt eine 10 Stunden oder 2 Tagesreise wird!)


http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-82215~_origin-8594b893-760e-4036-a893-f765dec0b1d4.html (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-82215~_origin-8594b893-760e-4036-a893-f765dec0b1d4.html)

Zitat
Bahnstreik – Die Bundesregierung legt die Republik lahm
http://www.nachdenkseiten.de/?p=25943 (http://www.nachdenkseiten.de/?p=25943)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: dagobert am 23:06:31 Di. 05.Mai 2015
ZitatEure Hetze kotzt uns an – Solidarität mit den LokführerInnen!

[...]
Aus der CDU wird bereits der Ruf nach einer ,,Zwangsschlichtung" laut, insgesamt wird mit der Stimmungsmache ein breit angelegter Angriff auf das Streikrecht lanciert. Das kommende Gesetz zur Tarifeinheit ist ein erster Schritt, aber offenkundig geht es generell darum, Streiks, sobald sie wirksam sind, zu zerschlagen – ob juristisch, mittels Hetzkampagnen oder Gesetzesänderungen. Deutschland liegt damit voll im Trend. Sowohl die Türkei wie auch Griechenland bedienen sich seit Jahren dieser Praxis. Athen verbot Ausstände mittels ,,Notverordnung", Erdogan bediente sich beim letzten Metallarbeiterstreik ähnlicher Repressalien.

Helfen kann dagegen, auch das zeigen Griechenland und die Türkei, eine breite Welle der Solidarisierung. Insbesondere die außerparlamentarische, autonome und postautonome Linke sollte erkennen, dass Kämpfe wie der, den die GDL gerade führt, wichtige Felder sind, in die es mit den eigenen Mitteln einzugreifen gilt. Volxküche für die Streikenden, Spontandemonstrationen auf Bahnhöfen, vielleicht die eine oder andere direkte Aktion gegen die Streikfeinde. Der Ausstand der LokführerInnen ist keine Privatangelegenheit der KollegInnen von der Bahn. Er betrifft uns alle.
http://lowerclassmag.com/2015/05/eure-hetze-kotzt-uns-an-solidaritaet-mit-den-lokfuehrerinnen/ (http://lowerclassmag.com/2015/05/eure-hetze-kotzt-uns-an-solidaritaet-mit-den-lokfuehrerinnen/)

Linkliste zum Streik:
http://footballuprising.blogsport.eu/2015/05/05/linkliste-streik-bei-der-bahn/ (http://footballuprising.blogsport.eu/2015/05/05/linkliste-streik-bei-der-bahn/)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Tiefrot am 14:35:34 Mi. 06.Mai 2015
Ansprache vom GDL-Chef (https://www.youtube.com/watch?v=vQaWxgqFZng), sehenswert !
Titel: im Radio: Winfried Wolf zum Streik
Beitrag von: WeckerWeg am 00:37:42 Fr. 08.Mai 2015
Moin!

Habe gerade eben ein Interview im Radio gehört. Winfried Wolf ("Die Linke" und "Bürgerbahn statt Börsenbahn") zum aktuellem Steik bei "Freies Radio Rhein-Neckar".

Da gehts auch um das Tarifeinheitsgesetz und die Medienkampagne gegen den Streik.

http://www.freie-radios.net/70387 (http://www.freie-radios.net/70387)
Titel: Re:GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Rudolf Rocker am 10:01:54 Mi. 20.Mai 2015
Zitat"Ich hoffe, dass die Streiks weitergehen"
http://www.ndr.de/nachrichten/Ich-hoffe-dass-die-Streiks-weitergehen,streik1180.html (http://www.ndr.de/nachrichten/Ich-hoffe-dass-die-Streiks-weitergehen,streik1180.html)
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 09:04:11 Mi. 01.November 2023
ZitatNeue Tarifverhandlungen stehen bevor: GDL-Chef Weselsky schließt Bahnstreiks in der Weihnachtszeit nicht aus

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer geht in eine neue Tarifrunde mit der Deutschen Bahn. Streiks rund um Weihnachten sind damit möglich.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/neue-tarifverhandlungen-stehen-bevor-gdl-chef-weselsky-schliesst-bahnstreiks-in-der-weihnachtszeit-nicht-aus-10712590.html
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Kuddel am 10:07:02 Mi. 01.November 2023
In der Überschrift heißt es "Einzelkampf" der GDL. Ein Lokführer, den ich kenne, erzählte, daß die Bahnbeschäftigten genervt sind von der Konkurrenz der Gewerkschaften GDL und EVG. Sie haben als Beschäftigte gemeinsame Probleme und Ziele. Sie haben angefangen über die Gewerkschaftsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten:

https://bahnvernetzung.de/
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 18:12:03 Do. 16.November 2023
ZitatSOLIDARITÄT DER MLPD - GDL: Volle Solidarität mit dem Lokführerstreik

Aktuell führen die Kolleginnen und Kollegen der Lokführergewerkschaft GDL einen zwanzigstündigen Warnstreik durch.

Für das Zentralkomitee der MLPD hat Reinhard Funk die folgende Solidaritätserklärung an die GDL geschickt:

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw46/lokomotivfuehrer-gdl-streik
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 18:38:02 Do. 04.Januar 2024
ZitatDURCHSICHTIGES MANÖVER - DB-Klage gegen die GDL: Kann die Bahn jetzt Gewerkschaft?

Am 2. Januar 2024 reichte die Deutsche Bahn (DB) Klage vor dem hessischen Landesarbeitsgericht gegen die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) ein. Grund: Die Bahn will der GDL die Tariffähigkeit aberkennen lassen, denn die GDL hat eine eigene Leiharbeitsfirma für Lokführer gegründet und sei deshalb gar keine Gewerkschaft. Kann die DB jetzt Gewerkschaft?

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw01/db-klage-gegen-die-gdl-kann-die-bahn-jetzt-gewerkschaft
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 20:02:58 Di. 09.Januar 2024
Laut einer Radiomeldung hat das hessische Landesarbeitsgericht den GDL-Streik für rechtmäßig erklärt. Der Streik kann also stattfinden.
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 18:38:56 Mi. 10.Januar 2024
ZitatDIE MEISTEN RÄDER STEHEN STILL - GDL-Streik hat begonnen

Seit gestern Abend 18 Uhr bestreikt die GDL den Güterverkehr und seit 2 Uhr heute früh bis Freitag 18 Uhr den Personenverkehr der Deutschen Bahn, des Bahnunternehmens Transdev und der City-Bahn Chemnitz. Die Deutsche Bahn ist sowohl vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt als auch vor dem hessischen Landesarbeitsgericht mit einem Eilantrag gegen den Streik der GDL gescheitert.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw02/gdl-streik-hat-begonnen
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 18:25:33 Mi. 17.Januar 2024
ZitatGDL-STREIK - Schlichtung oder warum die DB keine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich will

Nach drei Tagen Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) für höheren Lohn, Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und einen Tarifvertrag für Fahrdienstleister fordert die Deutsche Bahn (DB) die GDL scheinheilig auf, ,,an den Verhandlungstisch zurückzukehren", legt aber kein Angebot vor.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw03/db-schlichtung-gdl-arbeitszeitverkuerzung-voller-lohnausgleich
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 18:06:14 Mi. 24.Januar 2024
ZitatGDL-STREIK BEI DER DEUTSCHEN BAHN - Der berechtigte Kampf der GDL für Arbeitszeitverkürzung

Ab heute, Mittwoch, 2 Uhr, wird der Personentransport bei der Deutschen Bahn von den Kollegen der GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) bestreikt.

Der Streik soll sechs Tage bis zum Montag andauern. Bereits am Dienstag, 18 Uhr, begann der Streik beim Güterverkehr. Auch wenn jetzt meist Bahnkunden, die am Bahnhof stehen, interviewt werden, ca. 70 Prozent des Umsatzes der Deutschen Bahn wird im Gütertransport erzielt. Der Personenverkehr ist bei der Bahn ein weniger profitables ,,Nebengeschäft", weite Teile sind bereits verkauft worden. Seit Jahrzehnten werden hier Arbeitsplätze vernichtet. Ihre Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung für ein besser planbares Leben sind völlig berechtigt. Viele Industriearbeiter können von Schichtbetrieb ein Lied singen, nur dass Lokführer weder gleichmäßige Schichtzeiten haben, noch nach Schichtende nicht immer ,,zu Hause" sind, sondern eben an irgendeinem Bahnhof. Wenn dann durch den Personalmangel immer noch Änderungen der Schichtpläne erfolgen, lebt man nur noch um zu arbeiten.

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw04/gdl-db-streik
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Nikita am 14:57:55 Sa. 27.Januar 2024
In Deutschland ist der Streikende traditionell der Böse. Er schädigt die Wirtschaft, holt Menschen aus ihrer Komfortzone. Jede Forderung eines Streikenden ist maßlos.
Die GdL erdreistet sich eine Woche zu streiken und die Medien sind bestrebt, es als Egotrip eines einzigen Menschen darzustellen.

Die Tagesschau hat ebenfalls in journalistische Klo gegriffen.

https://www.tagesschau.de/kommentar/bahnstreik-gdl-kommentar-100.html

Es zeigt sich, dass nicht mal das Angebot der Bahn vom SWR-Redakteur Daniel Hechler verstanden wurde.

https://twitter.com/MauriceHoefgen/status/1750409906891440586?t=x7IlcdgxFUfvKRcSxMPQFA&s=19

"ARD und ZDF betreiben zum Bahnstreik grottigen Journalismus.

Das Angebot der Bahn war nicht 13% UND 1h Arbeitszeitverkürzung, sondern...
1) 13% stufenweise in 32 Monaten (!)  ohne Verkürzung oder...
2) 10% stufenweise und ab 2026 1h Verkürzung.

All das nach 9% Reallohnverlust!"

Wir sollten echt nicht soviel mit KI rumspielen. Offensichtlich fangen wir dann auch an zu haluzinieren.
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 15:25:32 Sa. 27.Januar 2024
Laut einer Radiomeldung bricht die GDL den Streik vorzeitig ab und verhandelt bereits wieder mit der DB.
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 03:18:10 Mo. 29.Januar 2024
ZitatNach GDL-Streikabbruch: Nehmt den Streik selbst in die Hand!

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihren bisher längsten Streik gegen die Deutsche Bahn AG vorzeitig abgebrochen. Schon am heutigen Montag sollen die Lokführer wieder normal arbeiten. Das gab die Gewerkschaft am Samstag auf ihrer Website bekannt: ,,GDL und DB nehmen die Tarifverhandlungen wieder auf. Die GDL bricht die Arbeitskämpfe vorzeitig ab. Bis zum Abschluss herrscht Friedenspflicht."

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/01/28/lohw-j28.html
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: dagobert am 12:44:00 Di. 30.Januar 2024
ZitatDer Streik der GDL sorgt teilweise für Unmut. Einige Politiker plädieren daher für eine Beschränkung des Streikrechts, jedoch nur für Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur, wie z. B. bei der Bahn. Wir haben Prof. Dr. Wolfgang Däubler zu den rechtlichen Folgen gefragt.
https://www.bund-verlag.de/betriebsrat/aktuellesbr~Auch-ein-laestiger-Streik-ist-Grundrechtsausuebung~.html
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: krapotke am 14:07:46 Di. 30.Januar 2024
Es gab ja tatsächlich Zeiten, in denen die Bahn weitesgehend streikfest gewesen sein soll. Ich habe jetzt auf die Schnelle nicht rausgefunden wie hoch der prozentuale Anteil der verbeamteten Eisenbahner*innen war. Jedoch haben Beamte kein Streikrecht, womit ein Sockelsatz an Personal jederzeit verfügbar gehalten würde.
Das erkauft sich die Allgemeinheit mit der Gewährung von Privilegien (Fürsorgepflicht), die Beamt*innen genießen. Wollte man damals nicht mehr haben, könnte man ja jetzt wieder einführen. Aber per Gesetz rechtliche Nachteile einführen, ohne im Gegenzug Vorteile anzubiete, ist frech. Dieses Modell würde dann auch schnell auf andere wichtige Berufsgruppen übertragen werden können.

Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 01:56:37 Mi. 27.März 2024
ZitatTarifeinigung bei der Bahn: GDL unterwirft sich dem Diktat des Vorstands

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat sich dem Diktat der Deutschen Bahn unterworfen und versucht nun, dies mit der gewohnten verbalen Prahlerei und zahlreichen Nebelkerzen zu vertuschen.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/03/27/bahn-m27.html
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: Nikita am 09:30:46 Mi. 27.März 2024
Während die DGB Gewerkschaften Schnarchveranstaltungen organisieren statt effektiv zu streiken, hat die GDL mal eben die 35 Stunden Woche durchgesetzt.  Sie ist trotz Gejammer von allen Seiten nicht eingeknickt, obwohl  hunderttausende Menschen durch den Streik Probleme hatten. Weselsky musste sich immer wieder anhören von den Medien und Politikern, dass er nur ein Selbstdarsteller ist.
Titel: Aw: GDL im Einzelkampf
Beitrag von: counselor am 11:30:21 Mi. 27.März 2024
Trotzdem musste die GDL doch ein ganz schönes Stück von ihren ursprünglichen Forderungen abrücken. Eine Analyse macht der Artikel in #84.