Neueste Beiträge

#21
Termine / Kiel: 17.4. 20°° Revolutionäre...
Letzter Beitrag von admin - Gestern um 17:10:27
Hansa48 - Kino
Kinosaal




1972 gründeten Arbeiter und Revolutionäre bei Opel in Bochum die "Gruppe oppositioneller Gewerkschafter"(GoG). Die GoG existierte über 40 Jahre und hat mit ihrer radikalen Betriebsarbeit den Widerstandsgeist in der Bochumer Belegschaft befeuert.

Als Betriebsräte gaben sie geheime Informationen an die Belegschaft weiter, sie sorgten für achtstündige Betriebsversammlungen, kämpften gegen Krankenverfolgung, organisierten ihren eigenen Bildungsurlaub und versuchten sogar, auf eigene Faust direkte internationale Solidarität zwischen den verschiedenen General Motors Belegschaften in Europa herzustellen, um sich gegen die Standorterpressungen seit den 1990er Jahren zur Wehr zu setzen.

Ihre radikalen Aktivitäten kulminierten schließlich in einem der wichtigsten Wilden Streiks der deutschen Nachkriegsgeschichte, als die Belegschaft im Oktober 2004 sechs Tage lang das Werk besetzte und die Produktion in ganz Europa lahmlegte.

Ein Portrait von Kollegen, die sich Gehör verschafften.

Im Anschluss an den Film stehen Bochumer Aktivisten von damals Rede und Antwort.

Eintritt frei

17.04.2024, 20:00 Hansastraße 48

#22
Globalisiert / Aw: Palästina - Israel
Letzter Beitrag von counselor - Gestern um 17:01:32
ZitatBiden zum iranischen Angriff auf Israel: Eine Fallstudie in imperialistischer Heuchelei

Auf die Drohnenangriffe des Irans am Samstag auf Israel haben die imperialistischen Mächte mit heftigen Verurteilungen reagiert.

,,Ich verurteile diese Angriffe auf das Schärfste", erklärte US-Präsident Joe Biden. Erneut betonte er ,,Amerikas unerschütterliches Engagement für die Sicherheit Israels".

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/04/15/pers-a15.html
#23
Praxisbereich / Aw: Die Mafia als Gegner
Letzter Beitrag von Kuddel - Gestern um 15:38:41
Klar, ein interessanter Link, doch ich meinte nicht unbedingt DIE Mafia. Die italiensichen Mafia ist ein Big Player und schon lange nicht mehr allen in den eindeutig kriminellen Bereichen wie Menschenhandel und Drogengeschäfte verwickelt. Man hat sich schon längst in der Bauindustrie etabliert.

Ich meinte die immer brutaler werdende "normale" Ausbeutung. Zuerst sind meist Migranten betroffen. Vermieter, die gleichzeitig in einer Rockergang sind. Gerade aktuell ist wieder der Fall Lukasz Mazur, der letztes Jahr eine Schlägertruppe von einem Securityunternehmen auf Streikende gehetzt hat und ganz aktuell, einen aufmüpfigen Fahrer persönlich angegriffen hat. Er hat die Tür des LKW aufgebrochen und den Fahrer mit Pfefferspray attakiert. Das Zusammenschlagen von Mietern und von Arbeitern ist nicht mehr allein das Problem irgendwelcher armer Länder, sondern es findet zunehmend auch mitten in Europa und dem angeblich so wohlgeordneten Deutschland statt.

Da steht meist keine große Mafiaorganisation hinter, sondern es handelt sich um brutale Ausbeuter, die selbst Hand anlegen oder Schlägerbanden anheuern. Meine Frage ging ganz praktisch in die Richtung: Wie können wir mit diesen Gewaltverhältnissen umgehen? Draisine glaubt ja an den Rechtsstaat. Doch wenn man die Bullen ruft, schadet es oftmals den Betroffenen, wenn sie beispielsweise kein Aufenthaltsrecht haben, werden sie sofort abgeschoben.

Gibt es Erfahrungen mit diesen gewalttätigen Auseinandersetzeungen bei denen man nicht nur beobachter war, sondern darauf reagieren konnte??

#24
Theoriebereich / Aw: Ex-DDR, "Neue Bundesländer...
Letzter Beitrag von Kuddel - Gestern um 15:02:31
ZitatLöhne im Osten mehr als 20 Prozent unter Niveau des Westens

Vollzeitbeschäftigte im Osten Deutschlands verdienen laut einer neuen Erhebung im Durchschnitt fast 13.000 Euro weniger als im Westen.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ungleichheit-loehne-im-osten-mehr-als-20-prozent-unter-niveau-des-westens/100032281.html
#25
Brief- und Paketdienste / Aw: Die Paketsklaven
Letzter Beitrag von Kuddel - Gestern um 14:55:02
Zitat,,Schwere strukturelle Kriminalität" bei Paketdiensten

Der NRW-Arbeitsminister verlangt vom Bund, das Subunternehmertum bei den Paketboten und Kurierdiensten zu stoppen – so, wie es schon in der Fleischwirtschaft passiert ist. Munition liefert ein brisanter Bericht der Generalzolldirektion.


(...) Die Ermittlungen erstreckten sich ,,in erheblichem Umfang auf Sachverhalte, die der schweren strukturellen Kriminalität zuzuordnen sind beziehungsweise die seitens der Staatsanwaltschaft als organisierte Kriminalität bewertet wurden". Und weiter: ,,Die Täter agieren arbeitsteilig und schaffen planmäßig ein System von tatsächlich aktiven Unternehmen und gewerblich registrierten, aber tatsächlich inaktiven Unternehmen, die durch Strohleute geführt werden." (...)

Im Münsterland stießen die Beamten auf ein verworrenes Firmengeflecht, bei dem die Arbeitnehmer ihren tatsächlichen Arbeitgeber nicht einmal benennen konnten: ,,Es wurde festgestellt, dass die Arbeitnehmer der verschiedenen Subunternehmer in denselben Unterkünften untergebracht wurden. Viele der angetroffenen Arbeitnehmer waren moldawische Staatsbürger. Teilweise versuchten diese sich mit gefälschten rumänischen Dokumenten auszuweisen." (...)

,,Der Bericht des Zolls zeigt noch einmal sehr deutlich, was man immer wieder hört: Die Arbeitsbedingungen in der Kurier- und Paketbranche sind zum Teil katastrophal. Die Schilderungen des Zolls lesen sich mitunter wie ein Drehbuch für den ,Tatort' in der ARD", sagte der CDU-Politiker.  (...)
https://rp-online.de/nrw/landespolitik/brisanter-bericht-vom-zoll-schwere-kriminalitaet-bei-paketdiensten_aid-110545739
#26
Medienkritik / Aw: "Dafür zahl ich nicht" - V...
Letzter Beitrag von Kuddel - Gestern um 14:40:21
Ich schätze guten Journalismus, der aber immer rarer wird und immer seltener vernünftig bezahlt wird. Bei den Öffentlich Rechtlichen gab es mal eine gute Bezahlung. Von der profitieren immer weniger, denn es wurde outgesourct und ansonsten gehen Aufträge an Freelancer.

Bei den Inhalten bei den ÖR kriege ich zunehmend das kalte Kotzen. Als "Fachleute" interviewt man am liebsten Sprecher der Bertelsmannstifung, der Naumann- oder Konrad Adenauer Stiftung und transatlantische Thinktanks sind immer wieder gern genommen.

Am schlimmsten ist es bei den Themen rund um den Ukraine- und den Gazakrieg. Dort wird nur die Position der Bundesregierung widergegeben. Eine Kritische Berichterstattung über beide Kriegsparteien sucht man vergeblich.

Es nervt mich, daß die Medienkritik von rechts so massiv ist. Sie wollen die Öffentlich rechtlichen zerschlagen. Ich will einen starken öffentlich rechtlichen Rundfunk. Ich halte es für unmöglich, etwas brauchbares aus dem bestehenden Filz zu bauen. Der bestehende Dreck muß weg! Es muß bei Null angefangen werden und bei der Neuordnung muß darauf geachtet werden, wer über die Inhalte entscheidet. Das sind die Rundfunkräte. Der Rundfunkrat soll einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden. Das klingt gut, doch ich habe mir die Zusammensetzung einmal angeguckt und es ist gruselig festzustellen, daß der größte Teil der "Vertreter der Bevölkerung" wirtschaftsnah und/oder reaktionär ist.

Endlich mal wieder eine ÖR-Kritik, die nicht von rechts kommt:

ZitatWestliche Wirklichkeit
Brachial und röntgenscharf: Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer über den Zustand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
https://www.jungewelt.de/artikel/473364.medienkritik-westliche-wirklichkeit.html

Ich verstehe die Autoren so, daß sie ebenfalls ein radikales Aufmischen der ÖR Strukturen fordern:

»Zum Umpflügen eines Ackers genügt es nicht, nur durch die Hecke zu pupsen.«
#27
Brummi / Aw: Gräfenhausen reloaded
Letzter Beitrag von Onkel Tom - Gestern um 14:07:51
Jo, politisch alles beim Alten, Hauptsache Logistik funzt weiter
so wie bisher.

Wünschenswert wäre wohl eine dritte Runde Streik. Das hoffentlich
weiter in Norden, z.B. Rastätte Stillhorn, wo auch nach 5 Minuten
zu Fuß Geschäfte und Busverbindungen nach Hamburg vertreten sind.

Da kann man nichts mehr verkehrt machen, wenn DGB vom Streikort
verscheucht wird..  ;) 
#28
Ok, vielen Dank. Offiziell also des Willen, den Kriegszuständen
zu begegnen.
#29
Brummi / Aw: Gräfenhausen reloaded
Letzter Beitrag von Kuddel - Gestern um 11:53:12
Der 2. Streik in Gräfenhausen wurde völlig vermurkst.
Organisationen wie DGB und Verdi zeigten sich verbal solidarisch, waren aber nicht willens, den Streikenden menschenwürdige Zustände im Streikcamp Gräfenhausen zu organisieren.

Den Streikenden hätte weitgehend der deutsche Mindestlohn zugestanden, doch gefordert wurde nur der von Mazur versprochene Hungerlohn.

Nach 10 Wochen Streik ohne Streikgeld sind die Trucker, die ihre Familien unterstützen müssen, immer weiter in die roten Zahlen gerutscht. Selbst der geforderte Hungerlohn wurde den Streikenden nicht ausgezahlt. Aus geheimgehaltener Quelle erhielten sie 90% dieses Betrages, um diesen Streik zu beenden.

Die professionellen Streikunterstützer waren der Meinung, daß die menschenverachtenden Zustände im Straßentransport dadurch beendet werden könnten, indem man den zuständigen Poliker:innen in Berlin und Brüssel diese Zustände schildert und sie dann politisch und juristisch die Einfallstore der Extremausbeutung schließen würden.

Nichts von dem passierte. "Die Politik" ist bestens informiert über die aktuellen Formen der Ausbeutung, doch sie hat kein Interesse an der Verteuerung der Straßentransporte. Stefan Körzell, Mitglied im Geschäftsführenden DGB Bundesvorstand, forderte Mazur die Lizenz zu entziehen und ihn hinter Schloß und Riegel zu bringen. Doch nichts von dem ist passiert. Im Gegenteil, Mazur ging zur Staatsanwaltschaft. Dort wurden ihm nicht die Handschellen angelegt, sondern sie nahm die Anzeige wegen ,,Erpressung" auf und ermittelte gegen die streikenden Fahrer.

Mazur wurde nicht die Lizenz entzogen. Er hat derweil weitere Speditionen angemeldet und seinen Fuhrpark vergrößert. Das Geschäftsmodell Mazurs, Fahrer aus Zentralasien anzuheuern, um sie in Westeuropa einzusetzen, hat in Polen Schule gemacht und die Zahl solcher Unternehmen wächst.

Mazur fürchtet sich nicht vor der deutschen oder europäischen Justiz. Er scheut sich nicht davor, in Deutschland persönlich Fahrer zu bedrohen und anzugreifen, wenn sie ihre Rechte einfordern.
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