Discounter Netto - heftige Ausbeutung in Produktion und Betrieb

Begonnen von Nikita, 13:25:44 So. 19.Juni 2011

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Nikita

Spitzel in ver.di-Veranstaltungen einschleusen, Drohanrufe bei Krankheit,
Drangsalierungen und skandalöse Unterbezahlung - willkommen in
Bangladesh? Nein in Deutschland.

"Netto" will um jeden Preis die Nummer eins unter den Discountern in Deutschland werden. MitarbeiterInnen sollen von Vollzeit- in 400 Euro Jobs gedrängt werden und dabei zeitlich jederzeit bereit stehen. Von denen können sie nicht leben, aber es ist billiger für "Netto".

Reportagen dazu:

Frontal21 vom 14.06.2011:


14.6.2011 ZDF Frontal21: Schikane: Netto-MitarbeiterInnen packen aus
oder in der ZDF-Mediathek:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1360810/Schikane-Netto-Mitarbeiter-packen-aus-#/beitrag/video/1360810/Schikane-Netto-Mitarbeiter-packen-aus-

und "betrifft"- "Hauptsache billig":


Hauptsache Billig 1v6

Hauptsache Billig 2v6

Hauptsache Billig 3v6

Hauptsache Billig 4v6

Hauptsache Billig 5v6

Hauptsache Billig 6v6

Ziggy

Hier im Ort wird gerade ein Netto hingeklatscht. Ich hoffe, die Anwohner verhalten sich ähnlich wie damals bei Schlecker. Der hatte mitten im Altort eine Filiale eröffnet und 3 Monate später wieder geschlossen, wegen Umsatzproblemen  ;D

Leider gibt es noch in der Nähe eine IhrPlatz-Filiale, viel Leute wissen nicht, daß da ebenfalls Schlecker dahintersteht, da muß man noch ein wenig Aufklärung leisten.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Nikita

Das Skript zur Sendung:

Zitat

 Manuskript

Beitrag: Schmutz und Schikane -
                 Netto-Mitarbeiter packen aus


Sendung vom  14. Juni 2011


Von Christian Esser und Robert Härtel


Anmoderation:  
Mieser Umgang mit Angestellten: Ob nun Lidl Mitarbeiter
überwacht oder Schlecker den Lohn drückt. Im harten
Konkurrenzkampf mit anderen scheint im Einzelhandel alles
erlaubt. So sehen das offenbar auch die Chefs beim Netto
Marken-Discount. Die Edeka-Tochter ist inzwischen der
drittgrößte Discounter im Land - nach dem Kauf aller Plus-Filialen.
Den Wettbewerbsdruck bekommen die Mitarbeiter manchmal
bitter zu spüren: Mobbing. Und Urlaub? Nur, vielleicht. Wie rauh
die Sitten in den Märkten sind - und wie schlimm mitunter die
hygienischen Zustände -  davon haben ganz offen verzweifelte
Netto-Angestellte unseren Autoren Christian Esser und Robert
Härtel berichtet.


Text:
O-Ton Manuela Grönwald, Mitarbeiterin Netto Marken-
Discount:
Ich war letzte Woche auf Arbeit. Ich hatte vierzig Fieber, bin
trotzdem dahin gegangen, weil ich angerufen wurde. Bist du
morgen krank, weißt du was dir morgen blüht.

O-Ton Christina Pestka, Mitarbeiterin Netto Marken-Discount:
Es ist kein normaler Gesprächston, sondern man wird
behandelt wie ein Mensch zweiter Klasse, die Mitarbeiter in
den Filialen. Ja, mein Gott Befehlsausführer – mehr nicht.

Netto Marken-Discount setzt auf Wachstum. Nach der
Übernahme des Discounters Plus prangt der gelb-rote Schriftzug
mittlerweile an 4000 Verkaufsstellen – nicht zu verwechseln mit
der dänischen Netto-Handelskette.  

Wer den Preis für die Expansion des deutschen Marken-
Discounters zahlt, hat Katharina Wesenick von der Gewerkschaft
Verdi in den vergangenen Wochen erfahren.  

O-Ton Katharina Wesenick, Gewerkschaft Verdi:
Es sind immer mehr Kollegen und Kolleginnen in die
Rechtsberatung zu mir gekommen, die geweint haben, die in  

psychologische oder psychiatrische Betreuung mussten und
die sozusagen verzweifelt gewesen sind. Und da wurde mir
klar, dass das keine Einzelfälle sind.

Viele Netto-Beschäftigte wollen solche Zustände nicht mehr
hinnehmen. Regelmäßig treffen sie sich zum
Erfahrungsaustausch und offenbaren sich der Gewerkschaft.

O-Ton Manuela Grönwald, Mitarbeiterin Netto Marken-
Discount:
Ich gehe zwölf Stunden arbeiten, ich fahre nachts nach
hause, bin um halb eins zuhause und früh um sechs soll ich
wieder auf der Arbeit sein. Das funktioniert nicht.

O-Ton Christina Pestka, Mitarbeiterin Netto Marken-Discount:
Also Netto unterläuft stetig Recht und geltende tarifliche und
gesetzliche Bestimmungen, um einerseits Druck auszuüben
bis zum Zerbrechen. Ja, und solange eben die Mitarbeiter in
der Zange sind oder im Hamsterkäfig sind und mitlaufen,
wird das auch so weiter funktionieren.

Nicht alle halten diesem Druck stand. Wir treffen Frau H. Sie
wurde als ehemalige Plus-Angestellte von Netto übernommen.
Nach einem Bandscheibenvorfall konnte sie nicht mehr schwer
heben.

O-Ton Mitarbeiterin Netto  Marken-Discount (Wortprotokoll):
Ich musste Paletten mit Getränken auspacken. Die Leitung
wusste, dass ich nur fünf Kilo heben darf. Später kam dann
mein Mann zweimal die Woche und hat mir geholfen. Ohne
Bezahlung natürlich und mit Wissen des Marktleiters. Ich bin
denen einfach zu teuer. Am liebsten sollen nur noch
Geringbeschäftigte auf 400-Euro-Basis arbeiten. Die wollen
uns alte Plus-Leute raus haben.

Wir treffen eine ehemalige Verkaufsleiterin, die anonym bleiben
will. Sie erzählt uns, wie sie auf Anweisung der Netto-Zentrale die
Personalkosten massiv senken sollte.  

O-Ton Verkaufsleiterin Netto Marken-Discount
(Wortprotokoll):
Wir mussten uns schriftlich verpflichten die Arbeitsstunden
der Mitarbeiter herunter zu stufen oder sie ganz und gar zu
kündigen. Wie man das umsetzt und ob das arbeitsrechtlich
möglich war, spielte keine Rolle. Es gab stets Nachfragen,
wieso die Maßnahmen nicht umgesetzt werden.  

Wie Netto-Manager in manchen Fällen Druck auf die
Verkaufsleiter ausüben, zeigt diese interne Mail:  

Zitat:
,,Sie hatten von mir die Aufgabe gestellt bekommen, Ihren  

Mitarbeiterstamm kritisch zu prüfen und mir die drei
problematischsten MA [Mitarbeiter] in einer Übersicht zu
melden. (...) Ergänzen Sie diese Meldung bitte um die konkret
von Ihnen geplanten Schritte, wie sie eine Freisetzung
erreichen wollen."

O-Ton Prof. Stefan Sell, Arbeitsmarktexperte,
Fachhochschule Koblenz:
Diese Mails sind eine Aufforderung zu einer Hetzjagd gegen
missliebige Mitarbeiter und ein überaus perfides System.
Weil, der Druck wird von oben an die Marktleiter
weitergegeben, dafür zu sorgen, den Personalbestand zu
bereinigen.

Franz Pröls ist der Chef von Netto. Er möchte Frontal21 kein
Interview geben. Er lässt uns mitteilen, dass es keine zentrale
Anordnung gibt, um so genannte Problemmitarbeiter freizusetzen.  

Netto teilt uns auch mit, seinen Mitarbeitern Tarif zu bezahlen und
tarifliche Regelungen anzuerkennen.  

Seltsam nur: In einer internen Mail an die Zentrale fragt ein
Gebiets-Verkaufsleiter eine Personalmanagerin, ob zum Tarif
auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld gehöre. Die Antwort der
Managerin:

Zitat:
,,Wir werden nicht von uns aus und automatisch die
Leistungen gewähren (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld,
tariflichen Urlaubsanspruch,), wenn der Mitarbeiter diese
aber geltend macht, kommen wir um eine Gewährung nicht
umhin."  

O-Ton Prof. Stefan Sell, Arbeitsmarktexperte,
Fachhochschule Koblenz:
Der Umgang von Netto mit der Frage nach tariflicher
Entlohnung ist schlichtweg eine Schweinerei ersten Grades.
Man muss sich vorstellen, es geht ja hier nicht um Almosen,
sondern um tarifvertraglich, dem Arbeitnehmer zustehende
Leistungen.

Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft wird bei Netto ebenfalls
nicht immer gern gesehen. Einzelne Betriebsräte machten sich
unbeliebt.

O-Ton Verkaufsleiterin Netto Marken-Discount
(Wortprotokoll):
Die Vorgabe war schon zwischen den Zeilen so, dass man
jede Chance nutzen soll, um Betriebsratsmitglieder und
Verdi-Mitglieder aus den Filialen zu nehmen. Es gab sogar
Schulungen von Anwälten zum Umgang mit Betriebsräten.
 

Kerstin Lepkojus arbeitet seit Jahren bei Netto. Als Ihr Chef hört,
dass eine Verdi-Veranstaltung geplant ist, macht er ihr ein
unmoralisches Angebot.  

O-Ton Kerstin Lepkojus, Mitarbeiterin Netto Marken-
Discount:
Er fragte mir: ,,Gehst Du zur Verdi-Veranstaltung, ich
bräuchte da einen Spitzel." Ich: ,,Nee, so was mach ich
nicht."... ,,Sie kriegen auch mehr Gehalt.." Ich:  ,,Nein, ich bin
kein Kollegenschwein, also so was mache ich nicht", hab ich
gesagt.  

Netto weist diesen Vorwurf entschieden zurück und spricht von
einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft.
Kritiker aber werfen dem Unternehmen eine skrupellose
Marktstrategie vor.  

O-Ton Prof. Stefan Sell, Arbeitsmarktexperte,
Fachhochschule Koblenz:
Netto geht es darum, Marktführerschaft zu gewinnen. Und die
Marktanteile in einem umkämpften, gesättigten Markt,
Lebensmittel vor allem, auszubauen. Und die
Billigpreisstrategie, die aber auch wir als Verbraucher in
Deutschland in den letzten Jahren auch kultiviert haben,
sozusagen bis ins Extreme fortzuschreiten.

Sparen und billiger werden um jeden Preis: Das hat Folgen für die
Belegschaft, aber auch für die Kunden. Die Bremer
Lebensmittelüberwachungsbehörde hat im vergangenen Sommer
nach Verbraucherbeschwerden Netto-Märkte geprüft. Von den 18
getesteten Läden waren 13 nicht klimatisiert. Die Temperaturen
lagen dort zwischen 27 und 35 Grad. Es gab gravierende Mängel
bei der Produktkühlung.  

Im Prüfbericht, der Frontal21 vorliegt, heißt es:

Zitat:  
,,Wenn Molkereiprodukte mit bis zu 17,8°C, (...)Matj es mit  
13°C, Garnelen mit 19°C, Eiersalate mit 17,5 °C sta tt  
der in der Regel vorgegebenen 7°C (...) angeboten wer den,
(...) kann nicht von einem verantwortungsbewussten
Handeln des Lebensmittelunternehmers gesprochen
werden."

Für die Kontrolleure steht fest:

Zitat:
,,(...)dass die Personalausstattung in den Netto-Märkten
unzureichend ist, um Extremsituationen gerecht werden zu
können und auch häufig wenig Unterstützung bei der
Problemlösung durch die Vorgesetzten zu erwarten ist."
 

Netto teilt uns mit, man habe einen hohen Hygienestandard.
Einzelne Mängel würden schnell behoben.  

Solchen Bekundungen mag die Gewerkschaft nicht mehr
glauben. Für sie sind einzelne Missstände Teil eines Systems.  

O-Ton Katharina Wesenick, Gewerkschaft Verdi:
Das Ziel von Netto die Nummer eins zu werden im
Discounterbereich, wird durch ein System der
Entmündigung, der Hörigkeit, des Angst Machens, des
Vorenthaltens von fundamentalen Menschen- und
Arbeitsrechten und einem Klima der Demütigung und der
Angst erreicht.  

Netto will in den nächsten Jahren 1.000 neue Läden eröffnen. Ein
ehrgeiziges Ziel - das aber nicht jedes Mittel rechtfertigt.  

Abmoderation:
Netto Marken-Discount teilt uns heute mit: Man wehre sich gegen
jede Pauschalierung von Einzelfällen, die man ausdrücklich
bedauere.

Zur Beachtung: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Der vorliegende Abdruck ist nur
zum privaten Gebrauch des Empfängers hergestellt. Jede andere Verwertung außerhalb der
engen Grenzen des Urheberrechtgesetzes ist ohne Zustimmung des Urheberberechtigten
unzulässig und strafbar. Insbesondere darf er weder vervielfältigt, verarbeitet oder zu öffentlichen
Wiedergaben benutzt werden. Die in den Beiträgen dargestellten Sachverhalte entsprechen dem
Stand des jeweiligen Sendetermins.  

 

Auferstanden

"Netto" und seine Unternehmenspolitik/Philosphie sind lediglich das Spiegelbild dieser, zum grossen Teilen degenerierten Gesellschaft,
wen verwundern da solche Auswüchse!

Ziggy

Im Frontal-Beitrag stellt ein Personaler die Frage an die Geschäftsleitung nach tariflichen Leistungen. Darauf erhält er folgende Antwort (4:12):

"Wir werden nicht von uns aus und automatisch die Leistungen gewähren (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, tariflichen Urlaubsanspruch), wenn der Mitarbeiter diese aber geltend macht, kommen wir um eine Gewährung nicht umhin ... hat ein Mitarbeiter sich beschwert, wurde die tarifliche Leistung gewährt."

Das ist haargenau das, was ich tagtäglich in der Leiharbeit (mit)erlebe!
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Strombolli

Was soll ich dazu sagen? => Deutschland schafft sich ab!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

zubloed

Schade! Habe immer gern bei Netto eingekauft. Aber das war es dann. Mich sind die los.
Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine kranke Gesellschaft angepasst zu sein...

Nikita

Kommentare aus dem ZDF-Forum zum Thema "Netto" Discounter:

ZitatBin jetzt 11-Jahre im Einzelhandel tätig.Erst bei Plus,und wurde dann vom Netto-Markendiscount übernommen.Die neueste Methode ist Angst machen!Deine Kassenstatistik ist zu schlecht!(32-34 Artikel)in der Minute über den Scanner zu ziehen ist unseren Chefs zu langsam.Am besten sind diejenigen die einen Schnitt um die 40-50 Artikel haben.Wusste ja noch gar nicht,dass wir nach Akkord bezahlt werden.Zitat:Man quatsche an der Kasse zuviel,und würde deshalb seine Arbeit nicht mehr schaffen.Oder:Der Altersdurchschnitt in meiner Filiale ist zu hoch(es werden jüngere,fähigere Mitarbeiterinnen gesucht).Das sind nur Beispiele,die ich jeden Arbeitstag zu hören bekomme.Man ist als 48-jährige Frau wahrscheinlich zu alt um bei Netto arbeiten zu dürfen.

Im ganzen Osten werden die Netto angestellten wesentlich schlechter bezahlt ,als im Westen,Im Ostharz in den Märkten rund um Werningerode , ilsenburg,Blankenburg,Usw, abbeiten die festangestellten Mitarbeiter bis zu 12 std,täg,und zwar sechs tage die Woche nicht freiwillig sondern aus angst vor Represallien von OBEN..Wer sich dagegen auflehnt oder beschwert kann gehen so die anweisung der Verkaufleiter..Wo gibts denn sowas noch ?? In Deutschland??Netto sollte mal darüber nachdenken ..Ich werde jedenfalls nicht mehr bei Netto einkaufen...

Es wird Zeit die Staatsanwaltschaft einzuschalten gegen dieses Unternehmen von Feudalisten und Ignoranten. Die gesamte Führung sollte zur Verantwortung gezogen werden, das ist Wirtschaftskriminalität in höchsten Maße, wer da noch zuschaut macht sich unweigerlich zum Handlanger dieser realitäsfernen vermeindlichen Führungskräften von NETTO. Am besten bundesweit Anzeigen erstatten gegen dieses Unternehmen.

Hallo,
ich WAR Mitarbeiter bei Netto in der Firmenzantrale bei Netto. Ich kann nur jedem empfehlen nicht mehr bei Netto zu kaufen, da die Mitarbeiter nur ausgenutzt werden.
Ich kaufe nicht mehr bei Netto!!! und bitte jeden dies ebenfalls nicht mehr zu tun.
VG

Hallo, ich war auch Mitarbeiter bei Netto und habe selbst gekündigt.
Ich bin eigentlich eine selbstbewußte Person aber in den letzten Jahren bei Netto hat sich das geändert. Man wird klein gehalten und psychisch sehr unter Druck gesetzt. Von ständiger Mehrarbeit wird einfach ausgegangen und sie wird auch von vorn herein eingeplant.Ist man dazu nicht bereit wird man gemoppt. Die VL`s tun immer sehr verständnisvoll und sagen was man hören will um dann mit dem Marktleiter über den "Problemmitarbeiterarbeiter" zu sprechen. Es ist ein einziger Krampf nicht in die Schusslinie zu geraten. Ich habe nach der Geburt meines zweiten Kindes auf ein wenig Entgegenkommen gehofft und wurde mit einer völlig sinnlosen Versetzung bestraft. Soviel zur Familienfreundlichkeit. Ich bin geheilt von Netto und werde nie mehr einen Markt betreten.

Ich habe auch vor dem Beitrag bei Frontal21 keinen Fuß mehr bei Netto reibgesetzt. Daß die Mitarbeiter(innen) unter unterirdischen Bedingungen dort arbeiten, wird automatisch am Kunden ausgelassen. Fehlender Service ist nicht verwunderlich, denn als Mitarbeiter unter diesen widrigen Bedingungen würde ich mir als Mitarbeiterin auch kein Bein für den Laden ausreißen.

Seit Plus nicht mehr Plus ist, sondern RAMSCH-Netto, ist auch in den Läden nichts mehr wie vorher:
fehlende Artikel in den Regalen, weil die Mitarbeiter nicht alles schaffen KÖNNEN,
fehlende Preisauszeichnungen aus gleichem Grund,
keine Übersicht in den Regalen,
ausgefallene Kühlung im Sommer,
unfreundliches Personal, weil es unter diesen Bedingungen schlichtweg keine Motivation haben KANN.

Ich kann nur jedem empfehlen, keinen Fuß mehr bei NETTO reinzusetzen, damit man im EDEKA-Konzern endlich mal wach wird.

Ich war 11 Jahre bei Netto u.a. als ML beschäftigt - heute bin ich erwerbsunfähig. Seid meiner Kündigung durch einen Anwalt habe ich nie wieder einen Fuß in eine Netto Filiale gesetzt. Und das wird auch so bleiben.

Das man bei netto ausgebeutet wird, kann ich bestätigen. Bin seit August 2010 als 325 Euro Kraft bei netto beschäftigt. Habe mit 6,50 Euro angefangen. Seit 01.04.11 gibt es 7,50 Euro. Mit 50 Stunden habe ich angefangen, jetzt wären nur noch 43 Stunden zu arbeiten. Diese Woche habe ich schon 20 Stunden gearbeitet und dies wird die nächsten 2 wochen auch noch so sein. Du bist der Depp der Nation. Bei Spätschicht kommst Du erst so gegen 20.45 oder 21.00 Uhr raus und die 30 oder 45 Minuten bekommst du nicht bezahlt. Bis 20.15 Uhr ist Anwesenheitspflicht. Wenn man 3 mal die Woche Spätschicht hat und dies mal 4 dann kann man sich ausrechnen was man der Firma netto im Monat ein einziger schenkt und dies mal den ganzen 325 Euro Kräften! Nur so kommt Netto an die Macht.

Ich kann nur die einkaufende Bevölkerung aufrufen einmal eine ganze Woche nicht mehr bei Netto einzukaufen. Oh Gott würden die das merken und wäre endlich einmal für uns Mitarbeiter ein großer Erfolg gegen dieses Unternehmen. Dieser Bigboss soll bloss nicht so blöd daherreden, die Wahrheit verschweigen die nämlich sehr gerne.

Man muß sich schämen dass so ein Unternehmen zu Edeka gehört, aber Edeka ist auch nicht besser. Edekaläden lassen 400 Euro Kräfte für 6,50 Euro arbeiten und bezahlen keine Lohnfortzahlung und keinen Urlaub. Dies gewährt aber immerhin Netto.

Bitte bleibt weiter am Ball und liebe Kollegen und Kolleginnen beschwert euch weiterhin bei Verdi vielleicht kommen wir dann vorwärts. Danke

Guten Abend! Ich bin stellvertretende Marktleitung und war mal für ein halbes Jahr Marktleiterin. Der Druck ist extrem hoch der gemacht wird. Ich sag nur zahlen, zahlen und nochmal zahlen. Wenn die nicht stimmen!!!!! Das schlimmste ist das wir arbeiten machen müssen die wir garnicht machen müssen und dann kommt noch dazu das der VL einfach sagt das wir weniger Stunden nehmen sollen, obwohl wir ja eigentlich ein minimum an Stunden haben die wir in der Woche zur Verfügung haben. Dürfen die das???????

Auch in bin eine Betroffene.

Die Zahlen werden als Druckmittel eingesetzt,
genauso wie auch die "Prämientabelle" und die Stundenvorgaben als Erpressungsmaßstab fungieren.

Mobbing kann niemand nachweisen, daher schweigt man lieber, und arbeitet mehr als die bezahlten 8 Stunden, um nur nicht negativ aufzufallen. Doch jede Minute, die wir unseren Arbeitgeber "schenken", macht das Tor größer für Ausnutzung, Erpressung und Druck.

Nicht den Kopf in den Sand stecken:
Wir müssen aufstehen und aussprechen, was nicht in Ordnung ist.
Wir müssen uns kennenlernen und gegenseitig unterstützen.

Wir, alle betroffenen Koleginnen und Kollegen, sind stark gegen Ausbeutung, gegen Erpressung, gegen Mobbing, wenn wir gemeinsam aufstehen und aussprechen, was nicht in Ordnung ist!


Informieren und diskutieren!

Auch ich war stellvertretende Markleiterin. Unser Markleiter hat bei mir und auch bei den anderem Mitarbeitern geleistete Atbeitsstunden wissentlich an die Personalabteilung nicht weitergegeben, so dass diese nicht bezalt wurden. Auch nach mehrmaligen Nachfragen wurde darauf einfach nicht reagiert. Auch ich war fruhere Plus-Mitarbeiterin. Die dort geführte Stundenlisten wurden von uns am Monatsende gegengezeichnen. Bei Netto wurde uns unsere Stundenliste gar nicht vorgelegt. Der Marktleiter konnte die Stunden nach eigenem Ermessen eintragen. Auch vom mir wurden Arbeitssleistungen verlangt, die in meinem Arbeitsvertrag nicht standen. Wenn man sich gegen diese Anweisungen zur Wehr gesetzt hat, wurde einem mit Versetzung in eine andere Filiale oder änlichem gedroht. Fazit: Keine Einkäufe bei Discountern, wäre eine Möglichkeit um Lohndumping und Schikane an Mitarbeitern zu verhindrrn (vielleicht).

Als Plus noch Plus war, gab es zwar hier und da Ungereimtheiten,
aber die Welt in den Läden vor Ort war wenigstens noch in Ordnung, vor allem für die Kunden.

Mit Übernahme von NETTO hat sich alles gewandelt:

Miserable bauliche Zustände in den Altbau-Filialen,
geknechtete Miarbeiter,
fehlende Produkte in den Regalen,
mangelhafter Service vor Ort.

Ich kenne in meinem Umfeld viele Netto-Filialen, und sie haben seit dem Aus von Plus eins gemeinsam:

Frustrierte Mitarbeiter, die unter miserablen Bedingungen ihren Unmut kategorisch an Kunden auslassen (das habe ich sehr oft in unzumutbarer Weise und in verschiedenen Filialen so erlebt),
Fehlende Produkte in den Regalen,
Fehlende Preise an der Auslage,
ausgefallene Kühlung in gleich mehreren Filialen einer Stadt in der Sommerzeit,
baulich unzureichende Zustände in den kleineren Altbaufilialen.

Kurz gesagt: In jeder Filiale ein RAMSCH-Laden sondergleichen!

Womit will Netto also die anderen Discounter in der Marktlandschaft überholen????
Ich lach mich tot!!!!

Ich für meinen Teil habe mich bereits vor dem Beitrag von Frontal21 dazu entschieden,
bei NETTO keinen Fuß mehr reinzusetzen!
Ich werde Netto noch nicht einmal mit dem Kauf eines Kaugummis unterstützen und kann nur hoffen, daß die Mitarbeiter(innen) endlich den Sprung aus diesem Sumpf schaffen, sich woanders bewerben und woanders zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen eingestellt werden.

Strombolli

Mal ne doofe Frage: Ist NETTO schwarz oder netto rot gemeint?
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Arwing

Leider, das muss ich auch mal sagen, gibt es für viele Geringverdienende oder Grundsicherungsempfänger oft keine Alternative zu Netto. Meistens, weil er flächendeckend vertreten ist und einige Produkte führt, die nicht schlecht und günstig sind. Da sprecher ich selber aus Erfahrung.
Eher sollten die Angestellten es selbst in die Hand nehmen, Betriebsräte gründen und sich nicht mehr alles gefallen lassen.
Auch Streiks vorm Geschäft mit empörten Kunden gemeinsam könnte ich mir vorstellen, wenn die ganze Belegschaft zusammenhält.
Besser ist es natürlich, dort nicht (hauptberuflich) anzufangen.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Ziggy

Also bei uns gibt's das volle Programm, alles ist vertreten, Aldi, Penny, Lidl, Edeka, Rewe, Real, Kupsch, Toom ... und jetzt eben auch noch Netto. Ich denke mal, das nimmt sich nicht viel, ob du jetzt da oder da einkaufst. Wir meiden Lidl und Netto, aber sonst ...

Lichtblick: Eine dm-Drogerie macht noch auf, da muß ich nicht mehr extra in die Stadt.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Nikita

Es entbindet nicht davon, Alternativen zu suchen. Fast jeder Supermarkt hat mittlerweile eine Billig-Marke, die zu Discount-Preisen zu haben ist. Die Arbeitnehmer von "Netto" sind genauso in der Verpflichtung wie die Kunden, die das menschenunwürdige System stützen.

Diese Opferrolle:"Ich muss da ja kaufen" ist ein Aufruf an den Vorstand so weiter zu machen. Vorstandsmitglieder: Markus Mosa (Vorsitzender), Gert Schambach, Dr. Reinhard Schütte und Adolf Scheck

xyu

ZitatSeit Monaten kämpfen Netto-Angestellte aus Göttingen für bessere Arbeitsbedingungen – mit ersten Erfolgen. Doch der Konzern schießt zurück: Am 2. Juni hat er ohne Ankündigung zwei Göttinger Filialen geschlossen, den MitarbeiterInnen wurden teils schlechtere Arbeitsverträge vorgelegt. Am Samstag halten die Netto-Beschäftigten deswegen eine Kundgebung in der Innenstadt ab. Wir haben vorab mit Verdi-Gewerkschaftssekretärin Katharina Wesenick über den Arbeitskampf gesprochen.

weiterlesen unter http://monsters.blogsport.de/2012/06/22/widerstand-lohnt-sich/

(anm.: vielleicht sollte das thema ins handels-forum verschoben werden)

xyu

ZitatBitte teilen---bitte Teilen----bitte teilen---bitte teilen---bitte teilen---

Liebe Freundinnen: soeben startete ein bundesweiter Blog für Beschäftigte und Kund/innen des Discounter - Riesen Netto. Ziel ist es, endlich menschenwürdige Arbeitsbedingungen duchzusetzen. Das geht nur gemeinsam! Bitte like diese Seite und teile sie!https://www.facebook.com/NeulichBeiNetto

https://www.facebook.com/NeulichBeiNetto

antonov

ein verweis auf www.neulich-bei-netto.de hätte auch gereicht, facebook ist unnötig, für mich jedenfalls


22.07.2012 | Göttingen
Unterstützungs- und ver.di Mitgliederkonferenz der Netto-Beschäftigten
60 KollegInnen und UnterstützerInnen beteiligen sich

Am Sonntag, den 22.07.2012 fand in Göttingen eine Unterstützungskonferenz für die Beschäftigten der EDEKA-Tochter Netto im Raum Südniedersachsen statt.

Zahlreiche Netto-KollegInnen waren dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di zu dem Termin gefolgt. Es beteiligten sich aber auch zahlreiche PolitikerInnen aus der Bunde-, Landes- und Kommunalpolitik. Mehrere Bundes- und Landtagsabgeordnete erklärten ihre Solidarität. Die Konferenz hat eine Resolution verabschiedet, in der Netto aufgefordert wird das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung zu respektieren und mit ver.di in Verhandlung zu treten über die Zukunft der Beschäftigten im Raum Göttingen.

Im Folgenden, der Wortlaut der Resolution:

Resolution der Unterstützungskonferenz für die Netto-KollegInnen in der Region Südniedersachsen am 22. Juli 2012:

Seit Anfang Juni 2012 hat die EDEKA-Tochter Netto Markendiscount in Göttingen vier Filialen überfallartig geschlossen. Die betroffenen KollegInnen wurden erst am Tag der Schließung über die Pläne informiert. Die Netto-Geschäftsleitung hat bewusst nicht das Gespräch mit den KollegInnen gesucht, um frühzeitig gemeinsam Lösungen für mögliche Versetzungen zu finden.
Das Betriebsratsgremium (BR) wurde über die anstehenden Versetzungen nicht rechtzeitig informiert. Die zwingend notwendige Zustimmung des BR zu den Versetzungen im Vorfeld wurde nicht eingeholt (§99 Betriebsverfassungsgesetz). Damit hat Netto zentrale Verpflichtungen des Betriebsverfassungsgesetzes missachtet.

---> weiter...


xyu

Zitat
3 Minuten Solidarität für Göttinger Vertrauensleute bei Netto!   

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

in Göttingen wurden seit Juni 2012 4 Filialen der EDEKA-Tochter Netto quasi über Nacht geschlossen – es steht der Verdacht im Raum, die Schließungen könnten in Verbindung mit der erhöhten gewerkschaftlichen Aktivität dort beschäftigter Kolleg/innen stehen. Sozial nicht zumutbare Versetzungen und Kündigungen sind nicht ausgeschlossen.

Hier kannst du lesen,

1. wer diese bundesweit einzigen ver.di Vertrauensleute im Discounterbereich sind und wofür sie sich stark machen: http://www.neulich-bei-netto.de/98
2. welche engagierten Mitmenschen u.A. Bundestagsabgeordneten, Landtags und Kommunalpolitiker/innen, Wissenschaftler/innen und Kolleg/innen sich bereits für ihre Sache einsetzen und Gesicht zeigen: http://www.neulich-bei-netto.de/88
3. was die Forderungen der ver.di Aktiven bei Netto und ihrer Unterstützer/innen gegenüber Netto sind http://www.neulich-bei-netto.de/208

Die Netto Geschäftsleitung ist am Sonntag, den 22 .Juli von einer Unterstützungs- und Mitgliederkonferenz in Göttingen aufgefordert worden, bis zum 6. August mit ver.di in Verhandlungen zu treten.

Trotz und wegen ihrer Arbeitsbedingungen und etlicher Schikanen durch den Arbeitgeber: die ver.di Kolleg/innen sagen: jetzt erst Recht!

Wir sind daher gestern mit einem Blog gestartet auf dem die Kampagne bekannt gemacht wird und wo du konkrete Solidarität zeigen kannst: www.neulich-bei-netto.de

Unterstützungsaufruf für Eilige:

Unterschreibe die online –Petition an das Netto- und EDEKA-Management: http://www.neulich-bei-netto.de/154
Schicke diesen Aufruf an engagierte Gewerkschaftskolleg/innen weiter.

Unterstützungsaufruf für Solidarische mit ein wenig mehr Zeit:

Unterschreibe die online –Petition an das Netto- und EDEKA-Management: http://www.neulich-bei-netto.de/154
Klicke auf ,,gefällt mir" unter https://www.facebook.com/NeulichBeiNetto
Beteilige dich an der Aktion ,,Gesicht zeigen", http://www.neulich-bei-netto.de/88%3A1
Schicke diesen Aufruf Mail an engagierte Gewerkschaftskolleg/innen weiter.

Unterstützungsaufruf für ver.di Gremien und Betriebsräte

Schreibt eine Solidaritätserklärung wie zum Beispiel hier: http://www.neulich-bei-netto.de/163 und schickt sie an katharina [dot] wesenick [at] verdi [dot] de
Beteiligt Euch mit einem Foto an der Aktion ,,Gesicht zeigen http://www.neulich-bei-netto.de/88%3A1
Schickt diesen Aufruf an engagierte Gewerkschaftskolleg/innen weiter.

Klicke auf ,,gefällt mir" unter https://www.facebook.com/NeulichBeiNetto
Im Namen aller ver.di Aktiven: Ein herzliches Dankeschön für dein Engagement schon im Voraus!

Katharina Wesenick
———————————————–

ver.di Gewerkschaftssekretärin Handel
Groner-Tor-Str. 32
37073 Göttingen
Fon: 0551-54850 0
Fax: +49(0)1805 83734325243
www.aktiv-gegen-diskriminierung.info

quelle: http://www.wobblies-kassel.de/?p=142

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