Lafontaine: Privatisierung ist Diebstahl

Begonnen von Carsten König, 09:39:20 Fr. 03.März 2006

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Carsten König

ZitatFrankfurter Rundschau: Herr Lafontaine, die Linkspartei plakatiert den Slogan "Privatisierung ist Diebstahl öffentlichen Eigentums". Was ist Diebstahl daran, wenn der Staat Geld bekommt für Einrichtungen, die er sich nicht mehr leisten kann?

Und Lafontaine:

ZitatOskar Lafontaine: Es geht um öffentliches Eigentum, das durch die Leistungen von Generationen aufgebaut wurde. Um Schwimmbäder, Theater, Energieversorgungsanlagen. Die sind das Eigentum der Bürgerinnen und Bürger. Die Privaten machen damit einen Reibach, und schon daraus erklärt sich das Wort Diebstahl.

Quelle: http://www.fr-aktuell.de/fr_home/startseite/?sid=&cnt=818610

Gun Stick Onkle

Hallo Carsten und die Übrigen!

Als damals diskutiert wurde, ob es nicht besser wäre, Drogen zu legalisieren, damit man den Konsum besser in den Griff bekommt, meldete sich ein Abgeordneter, und fragte: (sinngemäß):

"Wenn man das Drogenproblem nicht in den Griff bekommt, und dann fordert, das man den Drogenhandel und -Konsum, besser legalisieren sollte, dann könnte man genauso fordern, das man Mord und Diebstahl legalisieren sollte, weil man diese ja bekanntlich auch nicht in den Griff bekommt!?"

Leider hatte damals keiner darauf geantwortet. Ich hätte darauf geantwortet, was er denn eigentlich wollte?

Schon Augustinus hat vor 1400 Jahren gesagt, " Steuern sind legalisierter Diebstahl" Und daran hat sich doch bis heute noch nichts geändert?

Und was ist ein Krieg? Ist das nicht auch legalisierter Mord? Sind diese sogenannten "Kollateralschäden", irgend etwas anderes als legalisierter Mord? wo Tausende unschuldigster Menschen, nach dem Zufallsprinzip, rücksichtslos ermordet werden?

Ich muss also feststellen, "legalisierter Diebstahl und legalisierter Mord" scheinen das Selbstverständlichste von der ganzen Welt zu sein! Insofern ist es mir völlig unverständlich, das das einer Zeitung, ein Interview und ein Artikel, überhaupt noch Wert ist!?

Grüße, Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

BakuRock

Hallo Carsten, hallo Rudi und die Übrigen,

Rudi schrieb u.a.:
ZitatIch muss also feststellen, "legalisierter Diebstahl und legalisierter Mord" scheinen das Selbstverständlichste von der ganzen Welt zu sein! Insofern ist es mir völlig unverständlich, das das einer Zeitung, ein Interview und ein Artikel, überhaupt noch Wert ist!?
...und der Wert dieser Zeitung steigt in meinem Ansehen je öfter sie solche Interviews und Meinungen abdruckt - für uns mag die Einschätzung zu Staaten und deren machenschaften ja selbstverständlich sein - für nachwachsende Generationen ist es aber recht schwierig, zusätzlich zum Alltagsstress, sich Gedanken über derlei Dinge zu machen. Umso wichtiger erscheint es mir, immer wieder den Finger in Wunden zu legen und die Zusammenhänge und Hintergründe verständlich aufzuzeigen - auch mal in der Sichtweise, dass ein Staat ja nicht mehr und nicht weniger ist als eine Ansammlung von mehr oder weniger gleichgesinnten Menschen. Auch die den Staat representierenden Menschen wurden nackt geboren, haben gefühle, müssen aufs Klo, Essen, Trinken, Schlafen usw. - und dennoch ordnen sie sowas an oder lassen es zu - andere Menschen zu diskriminieren oder zu töten oder anderen sonstwie Schaden zuzufügen, um sich oder ihrem Dienstherren einen Vorteil zu verschaffen. Diese Verhaltensweisen von Erdenbürgern ist erschreckend. Man kann sie m.E. nicht oft genug thematisieren.

Gruß BakuRock
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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

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Carsten König

ZitatDiese Verhaltensweisen von Erdenbürgern ist erschreckend. Man kann sie m.E. nicht oft genug thematisieren.

Sicher, der Mensch ist kein Engel oder ein arkadisches Wesen, immer um das Wohl des Anderen bemüht. Das modene Menschenbild ist ein pessimistisches. Große Denker meinten jedoch, bei allem Bewußtsein der humane Verderbnis, Hoffnung sehen zu dürfen.
Regularien, den Hass zu beherrschen, wurden erdacht. Kluge und ewig gültige Einsichten formuliert: Was Du nicht willst, das man Dir tue, das füge auch keinem Anderen zu... etc. Gleichwohl bleibt der Mensch des Menschen Wolf.

Daran ändert auch die Bergpredigt Jesu' nichts und auch das gewaltfreie Eintreten Ghandis sucht heute seinesgleichen.

Ein anderes ist es aber, wenn von staatlicher Seite Gesetze gemacht werden, die jedem Gerechtigkeitssinn Hohn sprechen: Unter dem Denkmantel der Globalisierung Unternehmen fiskalisch vogelfrei sind, gleichzeitig zum Dank Arbeitsplätze abbauen und die Betroffenen einem repressivem polizeistaatlichen Mechanismus der omnipräsenten Überwachung unterworfen werden. Das bricht eine objektive Gerechtigkeitslücke auf, die auch nicht dadurch überbrückt wird, dass dieses Handeln scheinbar legal ist. Gesetze bar jedem Gerechtigkeitsdenken und -geist sind nicht legal, lediglich abstrakt formal.

Mag aich auch die Bourgeoisie ins Fäustchen lachen... auch das ancien regime feierte sich 1789, bis dann die Bastille gestürmt wurde. Eine Physikerin ist Bundeskanzlerin - sie müßte wissen, dass jeder Kraft eine Gegenkraft korrespondiert. Wer also mit dem sozialen Feuer zündelt, muß wissen, was er tut.

Klassenkampf

ZitatSicher, der Mensch ist kein Engel oder ein arkadisches Wesen, immer um das Wohl des Anderen bemüht. Das modene Menschenbild ist ein pessimistisches. Große Denker meinten jedoch, bei allem Bewußtsein der humane Verderbnis, Hoffnung sehen zu dürfen.
Regularien, den Hass zu beherrschen, wurden erdacht. Kluge und ewig gültige Einsichten formuliert: Was Du nicht willst, das man Dir tue, das füge auch keinem Anderen zu... etc. Gleichwohl bleibt der Mensch des Menschen Wolf.

Die Vernuft solle unser Absolutes sein; sie kann befähigt sein, den Menschen zum Gutem zu "zwingen". Es stehen Denker sich feindlich gegenüber:
Der Mensch sei, von vorneherein, gut!
Der Mensch sei weder gut noch schlecht, könne aber auf Gutes eingestellt werden!
Der Mensch sei ein reißender Wolf, kannibalistischer Art!

Wie dem auch sei: Erfahrung und die Erkenntnis, einem Mitmenschen so zu begegnen, wie man selbst gerne behandelt werden möchte, sollen Leitlinien des Miteinanders sein.
Dies sind edle Vorsätze, dem Mensch in seinem Wesen nicht in klarer Linie umsetzbar. Hier greift das Wesen der Justiz ein: Sie muß das Gute fordern, um das Böse zu sanktionieren. Sie darf kein Willkürprodukt sein, nicht begünstigen, nicht unterdrücken: Sie muß das Wolfsverhalten im Menschen zügeln, gleich und farbenblind.

Entspricht eine Rechtssprechung nicht mehr diesem Prinzip, wird zum Werkzeug des wölfischen Auftretens, so entsteht ein Gemeinwesen ohne Justiz. Dieses kann nicht überleben: Wenn es sich in Fragen der Moral, der Werte und der Sittlichkeit dem Nihilismus hingibt, atomisiert es alle immanenten Strukturen und gibt sich dem Suizid hin.
Hier greift erneut Locke: "Die natürliche Freiheit des Menschen bedeutet, dass er frei ist von jeder höheren Gewalt auf Erden und nicht dem Willen oder der gesetzgebenden Gewalt eines Menschen untersteht, sondern allein das Gesetz der Natur zu seinem Rechtsgrundsatz erhebt." - Es entspricht der Natur der Menschen im Gemeinwesen, sittliches Recht in demselben, walten zu lassen. Nihiliert man dieses, nihiliert man die Idee des staatlichen Gemeinwesens!

Treffend formuliert: Wer mit dem sozialen Feuer zündelt, es vielleicht gar entfacht, sollte wissen was er tut. Diejenigen, die von Volkes Gnaden Allgemeinwohl abbauen, scheinen aber die Rolle des Paulinchens zu spielen (Wilhelm Busch, "Struwelpeter"). - Wirf's weg, sonst brennst Du lichterloh!

Erschreckende Verhaltensweisen können nicht oft genug thematisiert werden, so ein Vorredner. "Oft genug" ist zu wenig, sie müssen immer im Geiste präsent sein, immer - ohne Umschweife - angesprochen werden! Oder um es mit einem Ausspruch Che Guevaras zu manifestieren: "Vor allem bewahrt Euch stets die Fähigkeit, jede Ungerechtigkeit, die irgendwo auf der Welt begangen wird, aufs Tiefste zu empfinden. Das ist der schönste Charakterzug eines Revolutionärs."
,,Diese Verhältnisse sind nicht die von Individuum zu Individuum, sondern die von Arbeiter zu Kapitalist... Streicht diese Verhältnisse, und ihr habt die ganze Gesellschaft aufgehoben."
--- Karl Marx, "Das Elend der Philosophie" ---

Gun Stick Onkle

Völlig richtig, Carsten König und Klassenkampf!

Was Frau Merkel angeht, steht sie in direkter Reihe, mit Herrn Kohl und Herrn Schröder! Diese wirschaftliche Situation, die wir hier heute in Deutschland haben, spricht jeder Vernunft Hohn!

5 Millionen offizielle Arbeitslose! Inoffiziell, bis zu 15 Millionen. Einige Menschen, die hören, was sie bei Hartz III und IV erwartet, gehen nach Hause und begehen schwerste Verbrechen, wie Mord, schwere Körperverletzung und schwerste Sachbeschädigung, und bringen sich anschließend, bzw. währenddessen, selber um! Die freie Berufswahl, steht nur noch auf dem Papier und findet, insbesondere für junge Menschen, überhaupt nicht mehr statt! Die Geschäfte überschlagen sich mit Rabatten, und stürzen sich reihenweise selber damit in den Ruin. Reiche sahnen ab, als wenn sie den Verstand verloren hätten. Eine Deflation macht sich breit, wie es Europa nach 1945, noch nicht gesehen hat! Alles geht den Bach runter! Nichts ist mehr halbwegs garantiert! Es ist nur noch eine Frage von kurzer Dauer, bis das es in Deutschland, an allen Ecken knallt und brennt!

Wer heute noch immer, CDU,CSU,SPD,FDP oder Grüne wählt, ist entweder genauso dreckig und verwegen, wie fast alle aus diesen Parteien, hat einen üblen schwarzen Humor, leidet vielleicht an einer seltenen Art von Masochismus, oder hat völlig den Verstand verloren!

Gute Nacht Deutschland, der Letzte kann das Licht ausmachen! Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

Carsten König

ZitatEine Deflation macht sich breit, wie es Europa nach 1945, noch nicht gesehen hat!

Richtig, auch das ist ein Teil der Wahrheit: Lohn- und Rentenkürzung sind der erste Schritt, es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann an den Regelsätzen wieder geregelt wird.

Deflation brauchen vorallem die Finanzhaie, damit ihnen das zusammengestohlene Geld nicht wieder kaufwertmäßig aus den Händen gleitet. Diese Finanzhaie haben Freunde in den Zentralbanken, den Business-schools und den "ehrwürdigen" Wirtschaftsinstituten. Da kann nichts mehr schiefgehen.

Ganz im Gegensatz zu der gegenwärtigen Propaganda brauchen wir eine gesunde Inflation, am besten überhalb der Profitraten der Finanzhaie.

Powerlusche

das einzige was wirklich radikal was ändert wäre der längst überfällige einschlag eines 1km Asterioiden auf der erde oder der Ausbruch des Yellowstone Vulkans. Alles andere was nicht in dieser Grössenordnung arbeitet ist pfuscherei.
Wer Peanuts bezahlt muss Affen einstellen.

Klassenkampf

Hurra!, schreien die Anhänger des Privatisierens, trägt es doch Schulden ab. Das ihr Hokuspokus nur ein fauler Zauber ist, sehen sie nicht:

ZitatDie Frankfurter Allgemeine Zeitung, kurz FAZ, ist im Wirtschaftsteil immer für Überraschungen gut. So auch heute. Womit macht das Blatt für die "klugen Köpfe" auf? Mit der Nachricht: "Dresden ist auf einen Schlag schuldenfrei". Nicht schlecht. Ein wahrlich weltbewegendes Ereignis. Erst an zweiter Stelle kommt die geldpolitische Kehrtwende in Japan, die sowohl im Handelsblatt als auch in der Financial Times Deutschland die Titelseite dominiert.

Zwar ist es immer hübsch, wenn die eigene Zeitung irgendwas gefunden hat, was die Konkurrenz noch nicht richtig einzuordnen weiß, und damit ganz nach oben geht. Aber Dresden schuldenfrei? Na und dann, was sagt uns diese Nachricht?

Sie ist nur zu verstehen, wenn man das erotische Verhältnis der FAZ zu Schulden kennt, das sie wahrscheinlich auch bei einem Großteil ihrer ökonomisch gebildeten Leser vermutet. Danach sind Schulden etwas Halbseidenes, Aufreizendes, auf jeden Fall Unanständiges. Deshalb ist es eine Nachricht, dass Dresden wohl als erste Stadt schuldenfrei ist, nachdem sie ihre Wohnungsbaugesellschaft an amerikanische Investoren verkauft hat. Dresden hat sich mit diesem Schritt zur Hochburg der Moral in diesem Land entwickelt, meint man nach der Lektüre zu glauben.

Meine Fragen:

1. Was ist noch besser als schuldenfrei? Wenn in Deutschland die erste Stadt ein positives Finanzvermögen aufbaut? Wozu? Egal. Ist doch toll, dass es in Deutschland Städte gibt, die Banken Gebühren dafür zahlen, dass diese ihnen das Geld anlegen. Oder? Durch den Deal hat sich das Nettovermögen der Stadt nicht geändert. Die Bilanz ist nur kürzer geworden. Ist es das, was die Apologeten eines schlanken Staats sexy finden?

2. Wenn die amerikanischen Investoren 1,7 Milliarden Euro für die Wohnungen gezahlt haben, muss die Frage erlaubt sein, ob der Verkauf sinnvoll war. In der Regel rechnen diese Investoren mit Renditen zwischen 20 bis 25 Prozent. Selbst wenn es nur 15 Prozent sein sollten, könnte Dresden mit diesem Geld mindestens den dreifachen Schuldenbetrag aufnehmen und könnte ihn bei den gerade niedrigen langfristigen Zinsen locker bedienen. Oder können die Amerikaner diese hohen Renditen nur deshalb erzielen, weil sie ruppig mit den Beschäftigten und den Mietern umgehen? Dann steigt die Armut und die Zahl der Wohnungslosen in Dresden. Ein Pyrrhussieg im Kampf gegen die Verbindlichkeiten des Stadtsäckels.

3. Was ist der Vorteil für eine Stadt, schuldenfrei zu sein? Sie muss keine Zinsen zahlen und hat mehr Geld für andere Aufgaben übrig. Stimmt auf den ersten Blick. Aber auf den zweiten? So zu denken, heißt nämlich statisch denken. Es kommt halt immer darauf an, was man mit dem Geld und den Schulden macht. Das klingt trivial, ist aber ganz entscheidend. Es kommt nämlich auf die Rendite des Investitionsobjektes an, für die man sich verschuldet. Liegt diese Rendite höher als der Zins, ist es lohnenswert. Und wenn Dresden mit seinen hoffentlich bald neuen Schulden Forschung und Entwicklung förderte, seine Infrastruktur aufpolierte oder Schwimmbäder und Kindertagesstätten baute, dann kann das alles sehr lohnenswert sein. Denn es kann dem künftigen Wachstum der Stadt gut tun. Bessere und mehr Forschung lockt hochbezahlte Wissenschaftler und Unternehmer in die Stadt. Das durchschnittliche Einkommen steigt, die Arbeitslosigkeit geht zurück, im Stadtsäckel steigen die Einnahmen und die Ausgaben für die Ärmsten der Armen können sinken. Schwimmbäder stärken die Gesundheit, lenken die Jugendlichen vom Computer oder der Glotze ab, sorgen für Abwechslung und steigern die Lebensqualität für alle. Kindertagesstätten schließlich erhöhen die Arbeitsmöglichkeiten für Eltern, ob alleinerziehend oder nicht, und steigern so ebenfalls das Einkommen, die Dynamik und das Lebensgefühl in der Stadt.

Der Jubel um die erste schuldenfreie Stadt in Deutschland ist ökonomisch betrachtet Unsinn.

Hier verwechseln Volksvertreter den Staat mit einem freien Unternehmen. Womöglich reicht es zukünftig nicht mehr, wenn Kommunen schuldenfrei sind (so sinnlos alleine dieses Umsetzen ist). Dann fordert man die profitorientierte Kommune, welche die erzielten Gewinne direkt an die Unternehmen in der Region weiterleitet, um dies zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu verwenden.

Nicht alleine Hartz IV erzeugt Massenarmut und Verelendung, bizarrer noch die Märchen, die sich um die Privatisierung ranken. Diese Märchen, umgesetzt in Realität, bewirken die Verarmung der Gesellschaft und bündeln Eigentum in der Hand einiger weniger.

Quelle
,,Diese Verhältnisse sind nicht die von Individuum zu Individuum, sondern die von Arbeiter zu Kapitalist... Streicht diese Verhältnisse, und ihr habt die ganze Gesellschaft aufgehoben."
--- Karl Marx, "Das Elend der Philosophie" ---

Gun Stick Onkle

Hallo am Monitor!

Dem kann ich nur beipflichten! Klassenkampf! Einen solchen Unsinn, kann man nur machen, wenn man überhaupt nicht versteht, wie Geld funktioniert!

In jedem Tauschklub kann man erfahren, das es ohne Schulden gar nicht geht. Wenn niemand bereit ist, Schulden zu machen, kann auch keiner ein Guthaben haben! Wo soll das denn herkommen? Auf der ganzen Erde gibt es ausschließlich "Fiat-Money" das heißt, das Geld gar kein Geld ist, sondern so etwas, wie ein Universalschuldschein.

Unser Geldsystem wird gehütet, wie ein Staatsgeheimnis. Die einzige Zeitung, die mal darüber informiert hat, die ich gefunden habe, war die BILD! So traurig es für mich, und die Anderen möglicherweise ist!

In groben Zügen, funktioniert unser System, folgendermaßen!

Die Bundesbank, (jetzt die EZB) gibt Kredite an ausgewählte Banken. Diese geben die weiter (natürlich mit Gewinn!) an andere Banken. Diese geben sie auch weiter, an Banken, oder an Privatleute. (natürlich auch wieder mit Gewinn!) ( Mafia! ich hör Dir trapsen) Dann unternehmen die Privatleute, mit diesem "Fiat Money" irgend etwas. Das verkaufen sie dann. Unter anderem auch als Löhne. Die Einahmen, die die Unternehmer machen, können dann genutzt werden, um die Schulden, letztlich, bei der EZB, zurückzuzahlen.

Das größte Problem bei diesem System, sind die Gewinne( Zinsen)! Die EZB vergisst nämlich, die Zinsen auch irgendwie in Umlauf zu bringen! Dadurch gibt es Verlierer, und Gewinner! Der größte Verlierer, dabei, ist der Staat! ( daher die horrende Summe an Schulden!) Würde die EZB keine Zinsen nehmen, gäbe es keine Probleme, (die wären aber dann anderswo!). Also wäre es sicher das sinnvollste, das die Zinsen auch ausgegeben, in Umlauf gebracht, werden. Wird aber nicht gemacht! Oder anders ausgedrückt, passt den dreckigen, verbrecherischen Kapitalisten, nicht in den Kram!

Schulden sind ein direktes, systemimmanentes Problem, unseres Geldsystems und der EZB! Alles andere ist dummes Zeug und führt uns ins dreckigste und elendste wirtschaftliche Verderben!

Schulden müssen sein! Schulden als solches sind wertneutral! Schulden sind Systemimmanent! Jeder der gegen Schulden wettert, will mafiaähnlichen Seilschaften, Kapital zuschanzen, oder sich selber bereichern! Ein gesellschaftliches Arrangement, zum Guten, kann ich nicht erkennen!

Natürlich gibt es Gefahren, bei Konsumentenschulden, das will ich nicht bestreiten! Aber nicht bei Schulden einer Stadt, eines Landes oder gar eines Erdteils! Das ist dummes Zeug, und an Unsinn kaum zu überbieten, wenn man fordert, das alle Schulden abgebaut werden sollen! In Bayern scheinen doch nicht so viele intelligente Menschen zu wohnen, als das gemeinhin behauptet wird. Und in Dresden, das hat uns der Post, von Klassenkampf bewiesen, wohl offensichtlich auch nicht!

Grüße, Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

Wilddieb Stuelpner

Na dann war die Wiedervereinigung und die Privatisierung der volkseigenern Betriebe und Genossenschaften auch ein vom Deutschen Bundestag über die Treuhandanstalt inszenierter Raubzug, der die DDR-Bürger entschädigungslos und unbarmherzig enteignete, damit die Westkonzerne

a) ihren großen Reibach machen und
b) gleichzeitig unliebsame Ostkonkurrenz

ausschalten konnten. Die Wiedervereinigung war sozusagen die kleine Ouvertüre der heute stattfindenden Privatisierung von Bundeseinrichtungen im großen Stil in bundesdeutschen Landen (mit CDU/CSU/FDP/SPD als kriminelle Vereinigungen des organisierten Verbrechens).

Beispiele:

MDR, Sendung "Umschau": Bodenreform-Erben unterliegen endgültig

"Wenn der Gerichtshof es einem Staat gestattet, die Menschenrechte zu missachten, wer wird dann in Zukunft die Menschen vor Eingriffen in ihre Rechte schützen?"

Chefduzen.de: Neues Deutschland: Gründung der Treuhandanstalt vor 15 Jahren - Kein Frieden mit denen

WDR-Dokumentation über die Treuhand: Verkauftes Land

KLAUS SCHUCHT tritt 1991 mit über 60 Jahren seinen Dienst als Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt an. Der junge FRANK PAULY wird sein Assistent und Referent. Schnell zeichnen sich unterschiedliche Motivationen ab: Schucht, der Patriot, der Preuße, wendet all seine Kraft für das Gelingen der Wiedervereinigung auf. Pauly sieht den Job bei der Treuhand als Sprungbrett für seine noch recht junge Karriere.

Schucht Auftrag ist klar: die Privatisierung der ostdeutschen Betriebe im Bereich Bergbau, Energie und Chemie. Daß die westdeutsche Wirtschaft, aus der er stammt, - von der er eine Reihe der führenden Vertreter kennt, mitzieht, steht für ihn außer Frage. Was für ein Irrtum.

Die westdeutschen Managern sehen in den Neuen Ländern allein einen großen Markt. Am Entstehen einer konkurrierenden Produktion haben sie keinerlei Interesse. Investitionen, Arbeitsplätze, Verantwortung? Fehlanzeige. "Der Patriotismus meiner Aktionäre hört an ihrem Geldbeutel auf," sagt einer von ihnen kühl.

Schucht erweist sich als gewiefter Verhandlungspartner. Nur hat die andere Seite allzu oft das bessere Blatt. Vor allem ist sie bereit, es bis zum letzten auszureizen. Gewaltiger politischer Druck gehört schon bald genauso zu Schuchts Erfahrungen wie die schiere Erpreßung, deren Opfer er wird.

Natürlich: die Erfolge sind da, die Leuna-Werke werden privatisiert, der Kalibergbau gesamtdeutsch vereint, und die Stromversorgung wird auf eine solide Basis gestellt.. Doch Schucht muß erkennen, wie hoch der Preis ist. Hunderttausende von Arbeitsplätzen gehen verloren, ganze Regionen veröden.

,,VERKAUFTES LAND" erzählt eine deutsche Geschichte. Der Film zeigt den Ausverkauf der früheren DDR aus der Sicht eines Mannes, der bitter erkennen muß, daß sich seine Ideale überlebt haben. Klaus Schucht fühlte sich dem Gemeinwohl verpflichtet. Heute klingt diese Begriff wie ein Relikt, - wie die fremde Vokabel einer alten, verlorengegangenen Sprache.

Über die Person Schuchts hinaus unternimmt der Film den Versuch, Macht und Grenzen der nach wie vor umstrittenen Treuhandanstalt aufzuzeigen. Dabei werden die Zeitläufte Anfang der 90er Jahre in den Neuen Ländern wieder lebendig.

Und das bundesdeutsche Schuldrechtsanpassungsgesetz enteignet heute wieder schrittweise das Eigentum der Ex-DDR-Bürger an Bungalows und Garagen. Die Kommunen sacken sich die Gebäude als Gemeineigentum ein, ohne selbst am Aufbau und der Finanzierung dieser Objekte beteiligt gewesen zu sein. Nur weil diese Bebauungen auf reprivatierten Grund und Boden der Kommunen stehen. Die Spekulation mit Grund und Boden blüht und gedeiht zu Lasten des Volks.

Egal ob verpachtet oder zu Spekulantenpreisen verschachert: Die mit raffenden Westbeamten besetzten Kommunen ziehen den Ossis immer das Fell über die Ohren. Sie enteignen realpolitisch als Vertreter dieses bundesdeutschen Raubritterstaates die Bevölkerung, genauso wie sie es immer gern den Kommunisten in die Schuhe schieben wollten, wo noch die DDR existierte.

Carsten König

ZitatRWE prüft trotz eines regen Interesses von Finanzinvestoren für die zum Verkauf stehende Tochter Thames Water offenbar verstärkt einen Börsengang. Nach Informationen des Handelsblatts aus mit der Transaktion vertrauten Finanzkreisen hat der Energiekonzern einen Wettbewerb gestartet, in dem sich mehrere Banken um das Mandat für die Konsortialführung einer möglichen Aktienplatzierung bemühen.

Quelle:

http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1207064

Manchmal lohnt es sich auch die Blätter von der andere Seite zu lesen. Privatisitis über alles. Heilsbringer, die Weihnachtsmänner und Osterhasen für die neoliberalen Anzugträger. Wer dran glaubt, glauben will ...

Hände weg vom Gemeingut!

Wilddieb Stuelpner

Zu RWE, seiner Londoner Tochter Thames Water und den Berliner RWE-Machenschaften in der Wasserver- und -entsorgung lief vor längerer Zeit auf dem Sender Phoenix ein sehr eindrucksvoller Dokumentarfilm Wasser unterm Hammer - Die Privatisierung eines Lebensmittels

Es läuft auf das Preisdiktat und die Zahlungserpressung des Volks durch einen Monopolisten hinaus, mit dem Ergebnis steigender Preise, schlechterer Versorgungsleistung und Fahren des Unternehmens auf Verschleiß, um die Profite ins Exorbitante zu treiben.

Gleiches finden wir bei Strom, Gas und Öl.

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