[Motorola] Flensburger Absturz

Begonnen von admin, 00:44:00 Di. 23.September 2003

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admin

Seit Tagen beobachten wir die IGM-Website und hofften vergebens auf ein Diskussionsforum vergleichbar mit dem für die Heidelberger -(Kiel) und Panasonic (NMS) - Kollegen eingerichten Foren. Da die ohnehin gebeutelte Stadt Flensburg auch über kein Gewerkschaftsunabhängiges Forum, wie CHEFDUZEN verfügt, wollen wir hiermit eine Plattform zur Verfügung stellen.



Zitat(dpa-Meldung aus Heise-online)
Rund 1500 Menschen protestieren gegen Massenentlassung bei Motorola
Etwa 1500 Menschen haben am Freitag in Flensburg gegen den beschlossenen Abbau von 600 Arbeitsplätzen in der Handy-Fabrik des US-Industriekonzerns Motorola protestiert. "Subventionen kassieren und tschüs!" und "Kein Sterben auf Raten, die Produktion muss bleiben", hieß es auf Transparenten. Die Industriegewerkschaft Metall hatte zur Kundgebung vor dem Werk aufgerufen. Während der Demonstration wehte anstelle der US-Flagge, die dort normalerweise zu sehen ist, die Schleswig-Holstein-Fahne.  
 
Die Arbeitnehmer seien "wütend, zornig, enttäuscht und ohnmächtig gegenüber der Entscheidungsmacht in den USA", sagte der Vorsitzende der Vertrauensleute der Motorola-Fabrik, Hans-Peter Unrau. "Für uns ist das ein Sterben auf Raten, wir haben kein Vertrauen in die Zukunft", meinte er, begleitet von einem Pfeifkonzert. Von Angst und Hoffnungslosigkeit sprach die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Floris Kujat. Sie forderte, dass die Geschäftsleitung nun die geplante Qualifizierungsgesellschaft finanziell unterstützt. Diese soll jene Beschäftigten aufnehmen, die Anfang 2004 ihren Hut nehmen müssen.

Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsstaatssekretär Michael Rocca sicherte volle Unterstützung für eine Auffanggesellschaft zu. Die Landesregierung habe 2001 erfolgreich für den Erhalt des Motorola-Standorts Flensburg gekämpft. "Und so wird es auch bleiben mit unserer Solidarität", sagte Rocca. Außer einer Anpassungs-Qualifizierung würden alle anderen geeigneten Projekte unterstützt, die in der Region Arbeitsplätze schaffen. Nach Angaben Roccas hat Motorola allein in den vergangenen sieben Jahren insgesamt rund 20 Millionen Euro Fördergelder aus der Bund/Länder-Gemeinschaftsaufgabe erhalten. Außerdem seien Technologieprojekte unterstützt worden, die gleichfalls dem Unternehmen zugute kamen.

Auch der Flensburger SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Lothar Hay versprach Hilfe: Seine Fraktion werde die Regierung auffordern, an das Land zurückfließende Fördermittel voll zur Schaffung neuer Arbeitsplätze einzusetzen. Auch sollten jene Entlassenen davon etwas erhalten, die keine Chance mehr auf eine neue Stelle haben.

Motorola hatte am vergangenen Dienstag angekündigt, rund ein Drittel der zurzeit 1800 Stellen zu streichen. Ein wesentlicher Teil der Mobiltelefon-Produktion soll aus Kostengründen nach China verlagert werden. (dpa)

ManOfConstantSorrow

Ich habe bei Google ein paar Informationen zum Thema zusammengesucht:
 
eine Meldung von 1999:
ZitatSonntagsarbeit bei MOTOROLA
 
Während die Öffentlichkeit das Für & Wider der Öffnung von Geschäften am Sonntag diskutiert, wurde fast unbemerkt von der Öffentlichkeit in Flensburg eine Sondergenehmigung zur Arbeit auch am Sonntag für den Mobilfunk-Hersteller MOTOROLA erteilt.

 
die IGM Flensburg berichtet:
ZitatMotorola: Randstad-Zeitarbeitnehmer für 12,04 Mark
Bereits über 300 arbeiten zu Dumpinglöhnen

Schon über 300 Zeitarbeitnehmer der Firma Randstad arbeiten bei Motorola in Flensburg zu Löhnen, die 40 Prozent unter dem Metall-Tarif liegen.

Die Betroffenen erhalten nur einen Stundenlohn von 12,04 Mark, den sie allerdings auf sagenhafte 13,29 Mark steigern können, wenn sie auf neun Tage Urlaub verzichten. Möglich macht das ein "Tarifvertrag" zwischen dem Zeitarbeitsunternehmen und der früheren DAG.

Die IG Metall Flensburg hat gegen den "Dumping-Einsatz" protestiert. Doch das Arbeitsamt sieht keinen Grund einzugreifen. Im Gegenteil: Von Motorola Entlassene sollen vom Arbeitsamt aufgefordert worden sein, sich bei Randstad als Zeitarbeiter zu verpflichten.

"Motorola und Randstad unterlaufen das Tarifsystem", sagt Flensburgs IG Metall-Bevollmächtigter Meinhard Geiken. "Die IG Metall wird bundesweit alle Anstrengungen unternehmen, damit die Randstad-Beschäftigten einen Betriebsrat und endlich akzeptable Tarifbedingungen erhalten."


aus heise.de newsticker 3.9.03
 
ZitatMotorola-Werke in Flensburg und Brasilien auf gleichem Kostenniveau

 Mobiltelefone lässt das Unternehmen außer in Flensburg nur noch in China, Singapur, Mexiko und Brasilien fertigen. "Trotz der deutschen Löhne arbeiten wir auf dem Kostenniveau von Mexiko und Brasilien", sagt Werksleiter Christoph Hollemann. Gründe hierfür seien unter anderem die Automatisierung und der Schichtbetrieb. In Flensburg wird rund um die Uhr in 12-Stunden-Schichten gearbeitet.

Als Gründe für die Standortwahl nannte das Unternehmen 1998 die erstklassige Infrastruktur, Zuverlässigkeit und Flexibilität der gut ausgebildeten Arbeitskräfte und die damit verbundene hohe Produktivität. Das Wall Street Journal schrieb 1997 nach der Grundsteinlegung gar von den Flensburger "Übermenschen", die es geschafft hätten, nach einem internationalen Standortvergleich die Handy-Fabrik nach Deutschland zu holen.

Das Motorola-Engagement ist Berichten zufolge von 1994 bis 1999 mit etwa 33 Millionen Euro öffentlich gefördert worden.
 
Motorola hat in Flensburg derzeit rund 1.800 Beschäftigte -- zu Hoch-Zeiten waren es gut 3.000 Mitarbeiter. Hinzu kommen heute bis zu 450 Leiharbeitnehmer. Damit ist das Unternehmen im Arbeitsamtsbezirk Flensburg der größte Arbeitgeber. "Wenn das Unternehmen eine Grippe hat, fängt Flensburg an zu husten", sagt der Sprecher des örtlichen Arbeitsamtes, Winfried Schramm. Das Flensburger Werk gehört zur deutschen Motorola GmbH (Wiesbaden). Sie erzielte 2002 mit 3.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Motorola Thema im Landtag

Zum Auftakt der dreitägigen Parlamentssitzung wollen die Abgeordneten in einer Aktuellen Stunde erörtern, in wie weit der Handy-Hersteller Motorola nach dem angekündigten Abbau von 600 Arbeitsplätzen in Flensburg Fördergelder in Millionenhöhe zurückzahlen muss.

dpa/regioline vom 24.09.2003

Yahoo! Finanzen 22.9.03:

Lichtblick zu Wochenbeginn waren dagegen die Aktien von Motorola, die sich um 8,8 Prozent auf 12,06 USD verbesserten.

k

Zur Entscheidung des Motorola-Konzerns, in Flensburg 600 Arbeitsplätze zu streichen, erklärte der stellvertretende Vorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Heiner Garg: "Die wirtschaftsfreundlichen Sonntagsreden des Wirtschaftsministers nehmen die Unternehmen genau als das wahr, was sie sind: Die Ankündigungsrhetorik eines Ministers, der sich im rot-grünen Luftschlosskabinett nicht durchsetzen kann.

Die Unternehmen passen sich den tatsächlichen Wirkungen der rot-grünen Politik an: Auf wirtschaftsfeindliche Politik reagieren sie mit dem Umzug in Regionen mit wirtschaftsfreundlicherer Politik", sagte Garg.


Es ist ja schon rührend, was FDP-Garg da sagt.

Die Lohnkosten bei Motorola sind in der Höhe von denen in Brasilien. Sollen wir sie jetzt auf das chinesische Niveau absenken?

Reicht nicht? Gewerkschafter von Todesschwadronen verschwinden lassen? Renten und Krankenkasse abschaffen, denn das sind störende Lohnnebenkosten?

Wärhrend das Schlottern der Belegschaft darüber, wer bleibt und wie es weitergeht, heftig ist, stecken sich die Aktionäre kräftig in die Tasche:
(aus Börse-online 7.10.03)


"Wir sind der Meinung, mit der Bildung von zwei unabhängigen Unternehmen mehr Wert schaffen zu können", kommentierte Motorola-Chef Christopher Galvin den aufsehenerregenden Beschluss, den Konzern in zwei eigenständige Unternehmen aufzuspalten.
In Zukunft will sich Motorola vor allem dem Handy-Geschäft widmen. Dort ist das Unternehmen mit einem Marktanteil von 14,6 Prozent der weltweit zweitgrößte Anbieter. Allerdings mit einem gewaltigen Abstand zu Nokia, deren Marktanteil bei 35,9 Prozent liegt.

Das zweite wichtige Standbein, die defizitäre Chip-Sparte, will Motorola entweder an die Börse bringen oder alternativ an einen Konkurrenten verkaufen. Interesse wird etwa Europas Branchenführer STMicroelectronics nachgesagt.

Einen guten Anhaltspunkt, wieviel das Chip-Segment von Motorola Wert sein könnte, liefert aufgrund der ähnlichen Größe der deutsche Halbleiter-Konzern Infineon.
Der Umsatz des Münchener Unternehmens lag 2002 bei 5,2 Milliarden Euro, die Börsenbewertung beträgt aktuell 8,4 Milliarden Euro. Das ergibt eine Umsatzmultiple von 1,6.

Wendet man diese Kennzahl auf Motorolas 2002er Chipumsätze von 4,8 Milliarden Dollar an, kommt ein Unternehmenswert von rund 7,7 Milliarden Dollar heraus.

Damit wird auch klar, dass die Aktie von Motorola nur etwas für harte Spekulanten ist. Denn zieht man die Summe von den 31,4 Milliarden Dollar ab, mit denen der Gesamtkonzern an der Börse gehandelt wird, ergibt das immer noch 23,7 Milliarden Dollar für das Restunternehmen.

Das entspricht in etwa dem 15-fachen des für 2004 erwarteten Gewinns (operativ und ohne Chip-Bereich).

ManOfConstantSorrow

Frage aus Kiel:

Wie sieht´s aus bei Motorola? Alle frustriert und und verängstigt? Versuchen einige gegen den Strom zu schwimmen?
Was macht der Betriebsrat?
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Handyproduktion
Schließt Motorola Flensburg ganz?
   
 
 
Nach dem angekündigten Abbau von 600 Stellen im Flensburger Handy-Werk von Motorola befürchten die Beschäftigten die komplette Schließung des Standorts. Es liege noch kein vernünftiges Zukunftskonzept vor, sagte der Betriebsratsvorsitzende Dieter Neugebauer. Zwar habe die Geschäftsführung den Erhalt des Werkes zugesagt. "An diese Zukunft glaubt hier derzeit aber niemand mehr, eher daran, dass hier in ein bis zwei Jahren alles dicht gemacht wird", so Neugebauer. Aus Kostengründen soll ein Teil der Produktion Anfang 2004 nach China gehen. Dann werden noch 1.200 Beschäftigte in Flensburg arbeiten.

 
 Bürgermeister ist zuversichtlich

Neugebauer wies darauf hin, dass die Beschäftigten seit Jahren wiederholt Opfer gebracht hätten, um Arbeitsplätze zu erhalten - zum Beispiel durch längere Schichten. Daher falle es ihnen jetzt schwer, an die neue Zusage zu glauben. Flensburgs Oberbürgermeister Hermann Stell und die Industrie- und Handelskammer sind dagegen zuversichtlich, Motorola in der Region halten zu können. "Man muss allerdings sehen, dass Europa für Motorola ein relativ schwacher Markt ist", sagte Stell. Daher sei es nicht verwunderlich, wenn das US-Unternehmen sich Gedanken über seine Standorte in Übersee mache. IHK-Sprecher Jörg Nielsen betonte, es komme nun darauf an, die Stärken der Region wie UMTS-Knowhow und Infrastruktur weiter auszubauen.

 
"Millionen Euro an Subventionen abgeschöpft"

 
 
 
IG-Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller bezeichnete die Entlassung von 600 Arbeitnehmern als ,,gesellschaftspolitischen Skandal". Erst schöpfe Motorola mehre Millionen Euro an öffentlichen Subventionen ab, dann gehe der Konzern nach China. Kiels Wirtschaftsminister Bernd Rohwer äußerte sich bestürzt über die Pläne des Konzerns. "Wir müssen enttäuscht hinnehmen, dass das Engagement der Belegschaft und des Standortes Flensburg gegen die Arbeitskostenvorteile Asiens keine Chance hatte," sagte Rohwer. Für die Stadt Flensburg und den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein sei die Verlagerung der Produktion nur schwer zu verkraften.

 
 Produktionssitz besteht seit 1986

Flensburg ist seit 1986 einer der Produktionssitze für Mobilfunktelefone von Motorola. 1998 zogen die seinerzeit gut 2.000 Angestellten aus mehreren Betriebsstätten in der Innenstadt in eine nagelneue Fabrik am südwestlichen Stadtrand um. Dort war auf 30.000 Quadratmetern Nutzfläche eines der weltweit modernsten Handy-Werke entstanden. Die Investition für den Neubau betrugen mehr als 100 Millionen Euro. Land, Bund, EU und Kommune steuerten insgesamt rund 33 Millionen Euro direkte sowie indirekte Fördermittel bei. Langfristig sollte die Fabrik einmal 3.000 Beschäftigte zählen – ein Versprechen, das der US-Konzern nie einlöste. Immerhin entstanden rund 500 zusätzliche Stellen bei Motorola-Partnern und Zulieferfirmen in der Region.

 
Krise begann im Frühjahr 2001

 
 
 
Im Frühjahr 2001 kam es zur ersten Krise. Der flaue Handy-Markt verursachte umfangreiche Kurzarbeit. Die Zahl der Mitarbeiter schrumpfte in den Folgemonaten von 2.400 auf 2.000. Im April 2001 drohte die Schließung. Der Konzern entschied, den anderen europäischen Produktionsstandort in Schottland mit 3.000 Mitarbeitern dicht zu machen und die gesamte europäische Handy-Herstellung auf Flensburg zu konzentrieren. Von Flensburg aus exportiert das Unternehmen Mobiltelefone in rund 70 Länder.

Gewerkschaft: bei Motorola Flensburg Arbeitskampf möglich

Im Flensburger Motorola-Werk, wo am Jahresende 600 und damit ein Drittel aller Arbeitsplätze wegfallen, ist nach Angaben der regionalen Metall-Gewerkschaft ein Arbeitskampf nicht ausgeschlossen. Die Arbeitnehmerseite lehne es ab, dass die Abfindungen für die zu kündigenden Mitarbeiter mit der Finanzierung einer Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft verrechnet werden sollen, teilte die IG Metall am Mittwoch mit. Sollte es notwendig werden, könne es zu einem Arbeitskampf in der Handy-Fabrik kommen.  

Bei Motorola wurde laut Gewerkschaft eine Tarifkommission für die weiteren Verhandlungen gewählt. Hauptforderung sei die Qualifizierung aller von Arbeitsplatzverlust betroffenen Mitarbeiter in einer Transfergesellschaft ohne die Anrechnung von Abfindungen sowie "ein Zukunftskonzept für den Reststandort". Die Gewerkschaft startete dazu eine betriebliche und öffentliche Unterschriftenaktion. In der Werksleitung war am Mittwoch kein Sprecher für eine Stellungnahme zu den Forderungen und Konzepten erreichbar. Nach den bisherigen Plänen sollen in der Gesellschaft die -- noch nicht benannten -- Mitarbeiter zwei Jahre lang für eine neue berufliche Zukunft qualifiziert werden.

1999, als das neue Gebäude von Motorola mit großem Brimborium eingeweiht wurde, verkündete Ministerpräsidentin Simonis sitzend neben dem amerikanischen Botschafter Kornblum und dem Deutschland-Manager Quinkert , ,,..... ich hoffe, dass unsere deutschen Unternehmer auch mal ein bisschen ernsthafter sich mit den amerikanischen Lebens- und Arbeitsbedingungen beschäftigen, damit nicht immer nur der Satz kommt: In Amerika ist alles anders. Es ist gar nicht so ganz anders."

Plede

sinngemäßer O-Ton bei einem Mot-Flens Recruiting  vor zwei Jahren:

"Wir sind eine atmende Farbik. Bei Bedarf atmen wir mal 200 Leute
ein. Bei Bedarf atmen wir aber auch mal wieder 200 Leute aus"

Nun hat Mot-Flens wohl Asthma-Bronchiale: Unterfunktion beim Einatmen
gepaart mit starkem Keuchhusten.

no comment

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

Frage aus Kiel:

Wie sieht´s aus bei Motorola? Alle frustriert und und verängstigt? Versuchen einige gegen den Strom zu schwimmen?
Was macht der Betriebsrat?

Kommt drauf an in welchem Pool du bist.
Diesmal sieht es so aus, daß die qualifizierteren Stellen fast komplett wegfallen. Also die Techniker, Einrichter, ect. brauchen sich ihre Punkte nicht auszurechen, die sind sowieso weg, bis auf wenige Ausnahmen. Bei den Monatgehelfern gibt es noch eine geringe Chance, einige werden ins DC wechseln.

Der Produktionsstandort wird defacto geschlossen. Bei einer Probelinie (mit einer Hand voll Leuten) + einer Produktionslinie (mit zwei Hand voll Leuten), die nur tagsüber läuft, kann von einer Produktion nicht mehr die Rede sein. Die UMTS-Volumenproduktion findet nämlich in Zukunft auch in Asien statt. Und weil in der Produktion schon lange keine 600 Leute mehr arbeiten, wird es diesmal auch (endlich) einen Kahlschlag bei den Angestellten geben.

Flensburg als DC-Standort wird sicherlich auch  nicht mehr lange überdauern. Die Tatik liegt wohl darin, die Kunden langsam von einem Standort in D zu entwöhnen.

Zur Erinnerung, das Ganze wegen 2 Dollar pro Gerät in einer Milchmädchenrechnung.  :D

bye bye

ManOfConstantSorrow

Frage von einem Nicht-Insider:

Was bedeutet bei Euch "Pool"? Abteilung? Produktionsstraße?

und "DC" :?:  :?:  :?:
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Handelsblatt 23.10.03
ZitatDie Zukunft der Mobilfunktechnik


Das ganz große Missverständnis


Von P. Brors und K. Slodczyk


Die Atmosphäre gleicht der einer Intensivstation. Die Menschen tragen weiße Kittel, manche arbeiten mit Handschuhen und Pinzetten. Dazu blinken und piepen unzählige Maschinen wie Herz-Frequenz-Messgeräte im immer gleichen Takt. Hier, am Stadtrand von Flensburg, auf einem campusähnlichen Gelände mit großem Teich, firmeneigenem Kindergarten und Fitness-Center hat die neue Mobilfunk-Ära begonnen. Hier fertigt Motorola, der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller, in vier Schichten rund um die Uhr mit mehr als 1 000 Mitarbeitern die Geräte für die neue Mobilfunktechnik UMTS.


DÜSSELDORF. Darunter ist auch das A920, Motorolas neues Modell, 700 bis 800 Einzelteile High-Tech. Das Mobiltelefon sieht aus wie ein Taschencomputer, es kann als Handy, Video- und Fotokamera genutzt werden, als MP3-Player, Organizer und Spielekonsole. Jürgen Plähn wiegt das chromglänzende Lifestyle-Objekt in seinen Händen. "Halten Sie es mal", sagt er, "das fühlt sich doch klasse an – und funktioniert auch so."

Plähn, ein groß gewachsener Mann mit schon lichtem dunklem Haar, leitet für Motorola Deutschland das Projekt UMTS-Einführung. Er sagt: "Wann es mit UMTS hier endlich losgeht, das entscheiden allein die Provider" – die großen Mobilfunkfirmen also, wie T-Mobile und Vodafone.

Was nichts anderes heißt, als dass sich der Start weiter verzögert. Torsten Gerpott, Professor für Telekommunikationswirtschaft an der Universität Duisburg, nennt einen der Hauptgründe: "Die Netzbetreiber verdienen noch gutes Geld mit der GPRS-Technik und befürchten durch UMTS Kannibalisierungseffekte."

Auch in diesem Jahr wird in Deutschland kein Euro mit der neuen Technik verdient, werden die Firmen nicht einen Cent ihrer gewaltigen Investitionen einspielen. Nachdem die Mobilfunkkonzerne den UMTS-Start mehrfach verschoben haben, trauen sie sich nicht mehr, einen neuen Termin zu nennen. Erst auf der nächsten Cebit im März 2004 werden wohl wieder UMTS- Fahrpläne vorgestellt. Noch immer fehlt eine genügende Auswahl an Geräten. Längst sind Unternehmen wie Mobilcom und Quam an UMTS gescheitert. Und die anderen verbuchen gerade wieder steigende operative Gewinne – und scheuen sich, diese durch weitere Investitionen in die Einführung neuer Dienste zu schmälern.


Kieler Nachrichten 23.10.03
ZitatSimonis setzt weiter auf Hightech - Erregte Debatte um Motorola
Kiel - "Rote Karte, Frau Simonis" war auf Schildern zu lesen, die die rund 300 Gewerkschafter mit sich führten. Sie protestierten gestern vor dem Landeshaus gegen Kürzungen von Weihnachts- und Urlaubsgeld bei den Beamten. Im Plenarsaal hatten zu diesem Zeitpunkt schon Mitarbeiter von Motorola Platz genommen, die Massenentlassungen und damit noch weit Schlimmeres fürchten müssen. Aus der "Aktuellen Stunde" zu dem angekündigten Abbau von 600 Stellen bei dem Flensburger Handy-Hersteller wurde schnell eine Grundsatzdebatte über die Förderpolitik des Landes – mit heftigen Schuldzuweisungen.

Motorolaner

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

Frage von einem Nicht-Insider:

Was bedeutet bei Euch "Pool"? Abteilung? Produktionsstraße?

und "DC" :?:  :?:  :?:
Hallo,
zu Deinen Fragen,
"Pool" heisst bei Uns in welchem Topf gewisse Berufsgruppen fallen!
Es werden Berufsgruppen mit annähernd gleichen Funktionen zu einem sog. Pool zusammen gefasst um anschließend zu sagen, daß 80% dieses Pools entlassen werden!
DC heisst bei Uns Versandzentrum (Distributions-Center)
Gruß
von einem vermutlichem Ex-Motorolaner :twisted:

n.a.

Für die nicht Insider ...
Man munkelt von Ansageschichten (= zusätzliche Schichten = Mehrarbeit) und ggf. sogar Leiharbeiter im November.   :lol:
(Damit die Kündigungen pünktlich vor Weihnachten verschickt werden können?!)  :lol:

//www.dilbert.com läßt grüßen  :lol:

ManOfConstantSorrow

O.K., die andere Seite hat also Pläne!

Und Ihr? Das hypnotisierte Kanninchen, das auf die Schlange starrt?
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

O.K., die andere Seite hat also Pläne!

Und Ihr? Das hypnotisierte Kanninchen, das auf die Schlange starrt?

Nein, das Kanninchen hat Krebs im Endstadium. Das dreht sich nur
grinsend um und furzt der Schlange ins Gesicht.

ManOfConstantSorrow

Tja, Motorola ins Gesicht zu furzen find ich in Ordnung!

Aber jetzt kanns doch nur noch darum gehen sich nen möglichst guten Abgang in dem Laden zu verschaffen. Also möglichst hohe Abfindungen rauszuschlagen. Oder????

Keine Vorbereitungen in der Richtung?
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

Tja, Motorola ins Gesicht zu furzen find ich in Ordnung!

Aber jetzt kanns doch nur noch darum gehen sich nen möglichst guten Abgang in dem Laden zu verschaffen. Also möglichst hohe Abfindungen rauszuschlagen. Oder????

Keine Vorbereitungen in der Richtung?

Ich schätze mal, bei der Abfindung selbst, wird sich nicht viel tun. Es ist schließlich die vierte Runde, da wird man der Einfachheit halber und der Fairnis (gegeüber den schon ausgeschiedenen Kollegen) wegen sich letzten Endes wieder auf die alte, schon dreimal angewandte Formel einigen.
Das Hauptaugenmerk des BR liegt zur Zeit beim Thema Transfergesellschaft und deren finanzielle Ausstattung. M will natürlich die Abfindungen mit anrechnen, also die Kollegen, die in die Transfergesellschaft wechseln, sollen dann keine oder eine geringere Abfindung bekommen. Falls M in diesem Punkt hart bleibt, könnte es eventuell vielleicht ggf. erstmalig richtig Zoff geben.
Und dann sind da noch so Nebensächlichkeiten wie Betriebsrente. Eine nicht unwesentliche Anzahl von Kollegen steht wohl kurz vor der Unverfallbarkeit der Betriebsrente. Da könnte sich auch noch etwas bewegen.

Ansonsten geht alles seinen gewohnt langsamen Gang.

ManOfConstantSorrow

Vielleicht komm ich mit meinen Kommentaren als Aussenstehender etwas besserwisserisch rüber....

aaaber ich begreif es nicht!  Wenn der Betriebsrat schon so zahnlos ist, warum tretet Ihr ihn nicht??? Oder stellt unabhängig von der Gewerkschaft etwas auf die Beine (soll schließlich auch in anderen Betrieben schon geklappt haben...)???

MOTOROLA schwimmt doch im Geld (siehe Postings mit den Börsennachrichten) und jetzt ist doch der Moment günstig, wo man auch etwas mehr herausschlagen kann, wo man direkt noch ein Faustpfand hat....

Schlucken das etwa alle einfach so?
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

Vielleicht komm ich mit meinen Kommentaren als Aussenstehender etwas besserwisserisch rüber....

aaaber ich begreif es nicht!  Wenn der Betriebsrat schon so zahnlos ist, warum tretet Ihr ihn nicht??? Oder stellt unabhängig von der Gewerkschaft etwas auf die Beine (soll schließlich auch in anderen Betrieben schon geklappt haben...)???

MOTOROLA schwimmt doch im Geld (siehe Postings mit den Börsennachrichten) und jetzt ist doch der Moment günstig, wo man auch etwas mehr herausschlagen kann, wo man direkt noch ein Faustpfand hat....

Schlucken das etwa alle einfach so?

Nein, das schluckt keiner einfach so. Aber die Lage ist nicht so
rosig, wie die Presseberichte das darstellen. Und dann ist das noch
ein Unterschied Motorola Gesamt, Motorola Deutschland und Motorola
Flensburg.

Man kann das Außenstehenden schwer erklären.

ManOfConstantSorrow

Danke für die prompte Antwort!

Auf der Homepage der IGM findet man nur völlig veraltete Infos zum Thema. Dabei ist das, was bei Euch passiert doch interessant für viele. Schließlich scheint das nur ein Dominonostein in einer ganzen Kette zu sein im Laufe der "Globalisierung". Heidelberger, Panasonic, Ihr und jetzt schon Orthopedia in Kiel. Who´s next?

Im schlimmsten Falle kann man aus gemachten Fehlern noch lernen.

Aber ich will mich damit nicht zufriedengeben, daß ich als Außenstehender das alles nicht begreifen kann.

1.) Ich glaube, daß die einzig vernünftige Antwort auf die Globalisierung die ist, daß nicht nur Konzerne über Grenzen hinaus agieren, sondern daß auch die Betroffenen über den nationalen Tellerrand hinaus schauen und auch handeln müssen. Am einfachsten wäre das über die Kontakte der Gewerkschaften, aber die sind ja wenig interessiert. Oder wurde bei der MOTOROLA-Schließung in Schottland ausgiebig darüber informiert und versucht für die Britischen Kollegen Solidarität zu üben?

2.) Die finanzielle Situation von Motorola Flensburg halte ich nur für mäßig interessant. Es ist ein Multi mit genügend Asche, worauf Du einen lassen kannst! Sonst wäre es nicht so einfach ein Werk dichzumachen um es auf einem anderen Kontinet wieder aufzumachen und eine völlig neue Belegschaft einzuarbeiten (was Jahre dauert). Wenn also ein mittleres Management (FL) vielleicht genauso wie Ihr nen Arschritt kriegt (mit ganz anderen Abfindungen und Zukunftschancen als Ihr...), dann sagt das nichts uber den Gesamtkonzern Motorola. Ich halte das alleine für eine Frage des Umgangs mit der Situation. Entweder Ihr macht Druck und versucht gemeinsam so viel wie möglich für Euch herauszuschlagen (Ihr seid in keiner schlechten Situation) oder ihr laßt Euch billig abspeisen.

3.) Daß der 1. Schwung Entlassener verarscht wurde, ist wohl ausser Frage. Aber die Antwort kann doch nicht "Gleiches Unrecht für alle" sein. Hättet Ihr für die ersten 6oo alle die Arbeit niedergelegt, hätte das Werk genauso dicht gemacht, wie es nun passiert, aber man hätte Euch gesagt, es wäre allein ein Folge des Streiks, Ihr hättet den Betrieb nach China gestreikt. Und die meisten von Euch (und die Öffentlickeit) hätten das auch geglaubt. Aber jetz habt Ihr doch nix mehr zu verlieren (im schlimmsten Falle erreicht Ihr nix oder wenig) und die oben genannte Propaganda funktioniert auch nicht mehr...



Oder steckt in meinen Gedanken ein entscheidender Denkfehler?
Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn man alle möglichen News von Euch auch in Zukunft in diesem Forum findet. Wie gesagt, es ist auch für nicht-Motorolaner  interessant.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

DeppVomDienst

Habe gerade ein interessanten Forenbeitrag bei Heise zum Thema Motorola gefunden ...
(bezieht sich auf diese Meldung: http://www.heise.de/newsticker/data/mw-08.11.03-001/)

ZitatHallo,

600 MAs hört sich sicherlich erschreckend hoch an. Wenn man sich aber
z. Bsp. das Flensburger Tageblatt vom heutigen Samstag mal zur Hand
nimmt, so kann man dort lesen, dass ca. 200 Studierende "eingeplant"
sind. D.h.: 400 fest Angestellte und 200 Studierende sollen/müssen
gehen. Das Aberwitzige daran: (dazu H. Beger, Perso-Chef Flensburg):
... Motorola wolle auch künftig Studenten beschäftigen. Sie seien
beliebte Kollegen und wichtig für das Unternehmen, weil sie die
Produktion flexibel machten. "Das ist eine Frage der Zeit", meinte
Beger. Er hofft, schon im Dezember zu neuen Entscheidungen zu
kommen...

Also, Ende Dezember gehen Studenten, Anfang kommenden Jahres kommen
neue Studenten. Logisch, oder? Das bittere für die
Ex-Motorola-Studenten, sie haben keine Aussicht auf Wiedereinstellung
(Aussage der Perso-Abt.). Sie sind zwar beliebt, wie Beger oben
sagt/schreibt, nur sind viele von diesen Studenten seit über 2 Jahren
bei Motorola tätig. Wer jetzt einmal in das Teilzeit- und
Befristungsgesetz hineinschaut, wird schnell merken, warum Motorola
hier mit dem Argument betriebsbedingten "Kündigung" die Leute raus
haben will.

Auch ich bin am "Zittern", hoffe aber, dass die Mäuler, die ich
versorgen muß, mir die fehlenden Punkte geben können.

Schönes Wochenende
L-O-L

ManOfConstantSorrow

Die einzigen Infos z.Zt. bekommt man aus der Presse. Demnach führte die Gewerkschaft Verhandlungen hinter verschlossenen Türen...
ZitatHeise Newsticker 8.11.03
Sozialplan bei Motorola Flensburg kurz vor Abschlusszialplan bei Motorola

Im Flensburger Motorola-Werk stehen die Verhandlungen über einen Sozialplan für die 600 zum Jahresende ausscheidenden Arbeitnehmer kurz vor dem Abschluss. Es sei davon auszugehen, dass die Verträge über einen Interessenausgleich an diesem Montag unterschrieben werden, teilte der Vorsitzende der regionalen Industriegewerkschaft Metall, Meinhard Geiken, am Freitagabend mit. Bis dahin sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Belegschaft werde unmittelbar nach der Unterzeichnung informiert.  

Motorola hatte Mitte September angekündigt, ein Drittel der 1800 Stellen zu streichen. Ein wesentlicher Teil der Mobiltelefon-Produktion wird aus Kostengründen nach China verlagert. In Flensburg sollen weiterhin die neuen UMTS-Handys produziert und außerdem ein Zentrum für Distribution, Design und Service installiert werden. Dem Unternehmen droht wegen des Arbeitsplatzabbaus möglicherweise die Rückzahlung öffentlicher Fördermittel in Millionenhöhe an das Land Schleswig-Holstein.

Bei den jüngsten Verhandlungen der Arbeitnehmer und -geberseite ging es bisher auch um die Gründung einer Qualifizierungsgesellschaft. Dabei lehnten es die IG Metall und die Vertreter der Beschäftigten ab, die Abfindungen für die zu kündigenden Mitarbeiter mit der Finanzierung einer Auffanggesellschaft zu verrechnen. Darin sollen nach bisher bekannt gewordenen Plänen die ausscheidenden Mitarbeiter zwei Jahre lang für eine neue berufliche Zukunft qualifiziert werden. (dpa)


ZitatSozialplan für 600 Flensburger Motorola-Mitarbeiter vereinbart
Flensburg (dpa/lno) - Für die vom Stellenabbau beim Flensburger Handy-Hersteller Motorola betroffenen 600 Mitarbeiter ist nach Gewerkschafts-Angaben am Montag ein Sozialplan mit einer Abfindungsregelung vereinbart worden. Darüber hinaus erhalten die Betroffenen über eine Transfergesellschaft für maximal zwei Jahre die Möglichkeit, sich weiter zu bilden und nach einem neuen Arbeitsplatz zu suchen. Berechnungen der Gewerkschaft zufolge kosten Motorola die Entlassungen rund 8,5 Millionen Euro.


dpa/regioline vom 10.11.2003


Kann nicht mal ein Motorolaner erzählen, was los ist?
Der Abschluß ging um die 600 Entlassenen. Und was ist ist mit dem Rest der Belegschaft????
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Ein EX-Motorolaner berichtet unter "Transfergesellschaft hält nicht, was sie verspricht", wie es dem Flensburger Motorola Personal heute ergeht. Die IG-Metall muß sich vorwerfen lassen sich nicht genug für die Belegschaft eingesetzt zu haben. Etwas nur in Geheimverhandlungen hinter verschlossenen Türen mit dem Mangement auszuhandeln ohne das Druckmittel einer Arbeitsniederlegung einzusetzen ist nur ein schlechter Witz. Es handelte sich schließlich nicht um irgendeinen Pleitebetrieb, bei dem nichts zu holen ist! Mit solchen Gewerkschaften kann der Konzern seinen Profit mal locker verdreifachen:

ZitatOriginal von kn-online

Motorola mit sattem Gewinnanstieg
Schaumburg (dpa)- Der amerikanische Mobilfunk-und Chiphersteller Motorola Inc. hat im Schlussquartal 2003 seinen Gewinn nach eigenen Angaben fast verdreifacht. Das Unternehmen verdiente 489 Millionen Dollar (388 Mio Euro) gegenüber nur 174 Millionen Dollar oder acht Cent je Aktie im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Der Quartalsumsatz erhöhte sich auf 8 (Vorjahresvergleichszeit:7,7) Milliarden Dollar.

Der Jahresumsatz fiel auf 27,1 (27,3) Milliarden Dollar. Motorola verdiente im Gesamtjahr 893 Millionen Dollar gegenüber einem Verlust von 2,5 Milliarden Dollar in 2002. Der Gewinn pro Aktie betrug 38 Cent gegenüber einem Minus von 1,09 Dollar je Aktie im vorangegangenen Jahr.

Der langjährige Firmenchef Christopher Galvin war im Januar 2004 von dem neuen Motorola-Chef Ed Zander abgelöst worden. Motorola hatte im Vergleich zum Branchenführer Nokia in den vergangenen Jahren stark an Boden verloren. Es gebe wieder Umsatzwachstum, und es könne eine weitere Gewinnverbesserung erzielt werden, betonte Zander.

Motorola verdiente unter Ausklammerung von Sonderfaktoren im Schlussquartal 409 (291) Millionen Dollar oder 17 (13) Cent je Aktie, während die Analysten nur von 13 Cent je Aktie ausgegangenen waren.

Motorola-Präsident Mike Zafirovski verwies auf den Anstieg des Auftragseingangs in allen Geschäftssparten, der zwischen zwölf und 67 Prozent gelegen habe.

Motorola wies in der Handy-Sparte im vierten Quartal einen Umsatzrückgang von drei Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar aus. Der Auftragseingang habe sich um 64 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar erhöht. Der operative Gewinn fiel auf 127 (294) Millionen Dollar.

Die Halbleitersparte steigerte ihren Quartalsumsatz um zwei Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Der Umsatzrückgang war auf Verzögerungen von mehreren neuen Produkten zurückzuführen. Der operative Gewinn erhöhte sich auf 25 ( 18 ) Millionen Dollar.

In der Telekomsystem-Sparte gab es einen Umsatzanstieg von elf Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Es wurde ein operativer Gewinn von 138 Millionen Dollar verbucht gegenüber roten Zahlen von 22 Millionen Dollar im Schlussquartal 2002.

dpa/ecoline vom 21.01.2004

Mit dem Kanzler: Rohwer wirbt in USA für Motorola-Standort Flensburg[/size]

Kiel (dpa/lno) - Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) will sich in der amerikanischen Motorola-Zentrale für den langfristigen Erhalt des Standortes Flensburg einsetzen. Rohwer werde an diesem Donnerstag mit Bundeskanzler Gerhard Schröder die Motorola-Zentrale in Schaumburg bei Chicago besuchen, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Im Gespräch mit dem Vorstand werde der Kieler Minister auch um Unterstützung für das geplante Kompetenzzentrum für mobile Kommunikation in Flensburg werben.

dpa/regioline vom 25.02.2004

Ex-Danfossianer

moin,

habe bei einer telefonanfrage unter flensburger zeitarbeitsfirmen vorletzte woche bei "manpower" angerufen um nach einer arbeitsstelle zu fragen.
sie boten mir an bei motorola arbeiten zu können weil dort dringender bedarf an arbeitskräften herrscht.
mir wurde telefonisch ein stundenlohn von 8,18€ + 4-6€ verpflegungspauschaule (je nach einsatz) angeboten. im grunde ja schon mehr als andere leiharbeiter verdienen.

jetzt zu meiner frage: wird nun entlassen oder eingestellt? oder werden nur feste mitarbeiter entlassen um sie durch leiharbeiter zu ersetzen.
welche rolle spielt dabei das flensburger arbeitsamt? bekommt das arbeitsamt dafür "schmiergelder"?

ich frage mich wohin uns der weg führt. wo stehen wir in 2-5 jahren? sind wir dann alle zeitarbeitsnehmer und damit ohne eine wirkliche zukunftsperspektive? wie können wir uns dagegen wehren. ist ein aufstand bzw. ein bürgerkrieg wirklich die letzte lösung?
wir sind das volk, lasst uns den oberen kräftig in den allerwertesten treten!!!

gruß XXX

p.s.: aus verständlichen gründen bleibe ich lieber unbekannt! ;)

Ex-Danfossianer

na, der forencode scheint das euro-symbol nicht zu mögen!?

also, der telefonisch genannte lohn war: 8,18euro/std + 4-6euro verpfl./tag.

Hallo XXX,

nicht das Flensburger Arbeitsamt bekommt Schmiergelder, sondern der Betriebsrat bei Motorola.
Denn selbst bei der letzten Entlassungswelle wurden so viele Pools gebildet, das Motorola somit den Sozialplan geschickt umgehen konnte. Mit unserem Betriebsrat sind wir verkauft und verraten.

Mister DC

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