chefduzen.de - Forum der Ausgebeuteten

Wat Noch => Praxisbereich => Thema gestartet von: admin am 15:41:41 Fr. 25.Juni 2010

Titel: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 15:41:41 Fr. 25.Juni 2010
Ich bin das Gequatsche leid, das sich in diesem Forum ewig wiederholt: Wir bräuchten französische oder griechische Verhältnisse, Latschdemos bringen doch nichts, usw., usf....

Das herrschende System demontiert sich selbst, da brauchen wir nicht bei zu helfen. Aber daß die Opfer der Krise, bzw. des kapitalistischen Systems zusammenkommen, statt sich gegenseitig zu bekämpfen, daran muß aktiv gearbeitet werden.

Wer Leute mit dem, was sie reden, beim Wort nimmt, wird schnell das Handtuch werfen, denn meist wird nur geredet, die Taten bleiben aus. Es geht nicht um mutige und illegale Handlungen, sondern um eine absolut notwendige Basisarbeit.

Wer aber etwas politische Weitsicht besitzt, kann auch damit leben, daß man mal nur zu zweit oder zu dritt bei einem Treffen sitzt, bei dem eigentlich Dutzende sein sollten.

In Kiel gibt es (neben chefduzen- und Poststammtisch) seit langem den KRISENTREFF.

Hier wurden Veranstaltungen vorbereitet und organisiert und Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
Es gab die Veranstaltung "Bildungskrise" um Gemeinsamkeiten der Kämpfe an Unis und Schulen sowie die der Kitamitarbeiter aufzuzeigen, um so auch Kämpfe zusammenzuführen.

Eine weitere Veranstaltung gab es mit aktiven Leiharbeitern in einer Polit-Kneipe.

Öffentlichkeitsarbeit heißt: Erstellen und Verbreiten von Flyern, Flugblättern und Plakaten. Es gab so z.B. eine Liste aller Protest- und Streikaktion in der Region seit Krisenbeginn, die in Augenhöhe an den Ampeln der zentralen Kreuzungen verklebt wurden. Mit Flyern mit Hintergrundinfos zu den rebellierenden Leiharbeitern bei den Kieler Nachrichten verfuhr man ebenso. Ein Flugblatt wurde bei den großen Sozialprotesten (http://www.chefduzen.de/index.php/topic,21709.msg205035.html#msg205035) in der Landeshauptstadt verteilt, und wo es um Sozialkürzungen und Unischließungen ging, gab es damit auch Informationen über kämpfende Leiharbeiter und Betriebsbesetzungen in Schleswig-Holstein.

Solche Aktivitäten können nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn wenigen Leuten gelang es so, Einfluß auf das politische Klima in der Stadt zu nehmen. Würden solche Aktivitäten aufgegriffen werden und in anderen Städten Schule machen, könnten wir Einfluß nehmen auf das politische Klima in diesem Land.

Das würde aber vorraussetzen, daß man nicht nur redet, sondern den Arsch hochkriegt.
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: milly am 03:40:56 Sa. 26.Juni 2010
ja menno admin, das ist halt ein "forum"! das impliziert eine gewisse zweidimensionalität im vorfeld!!!

wer oder was "aktiv" ist oder "ein laberkopf", wirst du niemals überprüfen können!!! so gross die versuchung auch ist, darauf einfluss zu nehmen!!!

ich kann´s ja nachvollziehen, dass einem da zwischendurch mal die halsader platzt, ich hätte die geduld wahrscheinlich eh nicht. aber ich würde mir aus diesem grund so etwas eben auch nicht ans bein pinseln...

´türlich tu ich was ich kann!!! hauptsächlich in "real life" - soll ich dir dafür rechenschaft ablegen? ich glaube kaum, dass dich das wirklich interessiert!!! - hast du ´ne ahnung wie hoch mein arsch ist

admin, du bringst nen hyperguten job, mache weiterso und flippe auch gerne mal zwischendurch aus.

meinen segen hast du
:-*
milly

Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 12:02:29 Sa. 26.Juni 2010
Dann erkläre ich es noch einmal: Mich interessiert dieses Forum nicht sonderlich und es ist mir auch nicht so wichtig wieviel User hier online sind. Ich habe einzig und allein ein Interesse daran, daß die Verhältnisse sich ändern. Wenn dieses Forum dazu beitragen kann, ist das gut. Mich nervt die Verbalradikalität, der ich oft im Forum begegne. Es wird hier oft die militante Pose mit echter Radikalität verwechselt. Radikal ist das, was Auswirkungen auf die bestehenden Verhältnisse hat und was den Weg für eine breite Bewegung gegen Ausbeutung und Verarmung ebnet. Dieses wäre nichteinmal sonderlich schwer und auch nicht mit persönlichem Risiko verbunden. Man müßte jedoch die Tastatur verlassen und etwas tun.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Erich Kästner
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: bodenlos am 15:05:34 Sa. 03.Juli 2010
Zitat von: admin am 12:02:29 Sa. 26.Juni 2010
.... Man müßte jedoch die Tastatur verlassen und etwas tun.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Erich Kästner


Der Ausspruch vo Kästner ist schlicht wahr.

Ich persönlich habe mir vorgenommen in den nächsten
Monaten mich mit Leuten von einer anderen Plattform
zusammenzutun, an regelmäßige Treffen teilzunehmen.
Schauen wohin das führt, was dabei rauskommt

Gegenwärtig habe ich noch viele andere Baustellen, mit fehlt
momentan der Wille/die Energie zur konstanten Mitarbeit .

Ich hoffe das das bald vorbei ist.
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Sir Vival am 20:33:08 Sa. 03.Juli 2010
Also "Öffentlichkeitsarbeit" mache ich ab und zu. Mehr sage ich nicht.
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 22:15:14 Mi. 18.August 2010
Es ist gut wenn wir aufeinander achten, einander unterstützen und uns bei den Widrikeiten des Lebens mit Rat und Tat zur Seite stehen. So können wir den Alltag auch in harten Zeiten bestehen.

Das wird die bestehende Verhältnisse nicht ändern. Dies wird man erst mit entscheidenden Druckmitteln erreichen können. Wir müssen dazulernen und uns auch mit Leuten abgeben, an denen wir bisher nicht sonderlich viel Interesse hatten. Wir müssen lernen, daß wir gemeinsame Interessen haben und erst gemeinsam mit anderen auch etwas erreichen können. So gut und notwendig die Arbeit vieler Erwerbsloseninis sein mag, so wenig werden sie den Harz IV Terror beenden können.

Sozialleistungen wurden erst wegen der Kämpfe der Arbeiterbewegung eingeführt, doch der DGB ja die Einführung von Hartz IV, also den Abbau dieser Errungenschaften mitgetragen. Da sollte man aber keine falschen Schlüsse draus ziehen und nicht jeden Gewerkschaftsaktivisten oder jedes Mitglied mit dieser Organisation gleichsetzen. Es gibt viele in den Betrieben, die sich Gedanken machen, wie man wirklich wirksame Kämpfe organisiert. Aus diesen Kreisen gab es bereits betriebliche Kämpfe, in denen die Abschaffung der Leiharbeit und Hartz IV gefordert wurde. Es gab auch Aktionen einer Erwerbslosenini gegen einen Sklavenhändler. Ich halte es für den vielversprechendsten Weg, wenn es uns gelingt, die Spaltungen in Stammbelegschaften, prekäre Arbeiter und Erwerbslose zu überwinden.

Über die Diskussion von Betriebsaktivisten gibt es nun lohnende Veröffentlichungen bei netzwerkit.de, hier ein kleiner Auszug:

   * Wir sind im Betrieb aktiv, weil wir arbeiten müssen. Freiwillig machen wir das nicht mit.
    * Betriebsgruppen begreifen wir als Selbstorganisation, sie sind Mittel und Ziel zugleich.
    * Die Beschäftigten bilden keine einheitliche Masse, es bestehen informelle Strukturen. Konflikte sind allgegenwärtig, manchmal eskalieren sie.
    * Die Gruppenbildung geht von den existierenden informellen Strukturen aus und wird durch die Konflikte gefördert.
    * Die KollegInnen? sind nicht blöd. Wir handeln und denken nicht an ihrer Stelle, bringen uns aber aktiv ein. Entscheiden müssen immer die Betroffenen selbst.
    * Flexibilität und Unberechenbarkeit sichern das Überleben.
    * Öffentlichkeit verhindert Bevormundung durch Geheimniskrämerei und erzeugt Druck.
    * Bildung und Erhaltung von Solidarität hat stets die höchste Priorität.
    * Ihre (Betriebs- und Landes-) Grenzen sind nicht unsere Grenzen.
    * Selbstisolation in unterschiedlichen Varianten ist eines der größten Risiken.

http://www.netzwerkit.de/wiki/Betriebsgruppen/view (http://www.netzwerkit.de/wiki/Betriebsgruppen/view)


Wir sollten uns dieser Diskussion anschließen.




Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 16:19:21 Sa. 17.November 2012
Ich möchte dieses Thema wieder hochholen, denn es betrifft die gesamten Grundlagen dieses Forums. Die alltägliche Hilfe im Umgang mit Behördenstreß und Problemen mit Job und Geldnot funktioniert recht gut und hat schon vielen weitergeholfen.

Das ist gut und auch wichtig, doch ändert es nichts an den herrschenden Verhältnissen und der institutionalisierten Ungerechtigkeit.

Wir sind leicht regierbar und die sozialen Angriffe gegen uns werden weitergehen, so lange wir vereinzelt sind. Ich sehe Aktivitäten, wie den Altenpflegestammtisch in Kassel und den Besuch von Chefduzern bei den Streikenden von NEUPACK als Schritte in die richtige Richtung. Nur so kann eine Gegenbewegung entstehen, die keine rein symbolische Bedeutung hat. Die unabhängige Organisierung am Arbeitsplatz und die Solidarität zwischen Arbeitenden und Erwerbslosen bei Kämpfen können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 16:44:29 So. 09.Dezember 2012
moin moin

wir machen am 21.12.2012 eine party. hierfür suchen wir unterstützer_innen. falls jemand zeit und lust hat, ...

msg
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: hanni reloaded am 17:17:59 So. 09.Dezember 2012
Weltuntergangsparty? ;D

Wo?
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: antonov am 17:36:26 So. 09.Dezember 2012
mist, da bin ich vermutlich 1000 kilometer weiter südöstlich schon auf einer weltuntergangsparty
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 16:44:23 Do. 13.Dezember 2012
die hamburger "ich-party" beginnt mit:

10 - 12 uhr: frühstück

10 - 18 uhr: erwerbslosenberatung
...

einladung an die chefduzer_innen
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: hanni reloaded am 16:52:52 Do. 13.Dezember 2012
wo???
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: schwarzrot am 17:23:23 Do. 13.Dezember 2012
Zitat von: hanni reloaded am 16:52:52 Do. 13.Dezember 2012
wo???
Sagen wir nicht!   :P ;D :P
(Ich glaub rosal ist eh ausm norden)
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:25:04 Do. 13.Dezember 2012
Zitat von: hanni reloaded am 16:52:52 Do. 13.Dezember 2012
wo???

Gaaanz ruhig, hanni!
Da stand nix von Schuhverkauf!! ;D ;D
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 13:09:57 Fr. 14.Dezember 2012
,,wir feiern für die armen in hamburg" beginnt:
,,ich feiere für die armen in hamburg" beginnt:

am: 21.12.2012   straße: bartelsstr. 21 (hinterhof)   ort: hamburg

10:00 – 12:00 uhr   fruehstueck

13:00 – 15:00 uhr   mittagessen

10:00 – 18:00 uhr   erwerbslosenberatung

10:00 – 18:00 uhr   plakate sortieren (?)

16:00 – 19:00 uhr   dart (?)

16:00 – 24:00 uhr   warme und kalte speisen

ab 19:00 uhr          party, essen, trinken, unterhaltung, spielen, ... wenn möglich, dann ...

19:00 - 24:00 uhr   musik

19:00 – 20:30 uhr   Ich weiß noch nicht wohin/ Hauptsache, dass ich nicht mehr zu Hause bin
                              Uwe, hol mal Zigaretten!" "Ich denk', ich soll Schularbeiten machen?" Die kannst' vergessen, kriegst ja
                              doch keinen  Ausbildungsplatz.
20:30 ...

und endet mit solidarität

diesen tag haben unterstützt:
alerta soziale beratung,
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 09:02:58 So. 16.Dezember 2012
diesen tag unterstützen/haben unterstützt:
alerta soziale beratung, ATIF-HH, ... weitere unterstützer_innen (gruppen/einzelpersonen) gesucht!
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 10:12:15 So. 16.Dezember 2012
diesen tag unterstützen/haben unterstützt:
alerta soziale beratung, ATIF-HH, ... weitere unterstützer_innen (gruppen/einzelpersonen) gesucht!

am: 21.12.2012       straße: bartelsstr. 21 (hinterhof)
10:00 – 12:00 uhr    fruehstueck
13:00 – 15:00 uhr    mittagessen
10:00 – 18:00 uhr    erwerbslosenberatung
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 13:33:18 So. 16.Dezember 2012
aus:     
Re:ZAHLTAG in Hamburg

suche aktivist_innen zur organisierung von zahltagen in hamburg.

gibt es in hamburg noch zahltagsaktivist_innen? dann zum erwerbslosentag am 21.12.2012, Bartelsstr. 21 (hinterhof)

mit solidarischem gruß

ps: gibt es chefduzer_innen in hamburg?
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 12:30:03 Di. 25.Dezember 2012

ZitatIch bin das Gequatsche leid, das sich in diesem Forum ewig wiederholt: Wir bräuchten...
[/b]

wir brauchen:
-
-
-
...
msg
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: antonov am 20:15:28 Di. 25.Dezember 2012
Geduld, Verständnis, Offenheit und ein sehr, sehr langen Atem
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: BGS am 21:15:39 Di. 25.Dezember 2012
Gleichmut.

MfG

BGS
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 17:57:11 Mi. 26.Dezember 2012
Zitat
Geduld, Verständnis, Offenheit und ein sehr, sehr langen Atem
und
ZitatGleichmut.

brauchen wir bei dem diesjährigen kürzungsrekord (ueber 1 million kürzungen)

msg

http://www.jungewelt.de/2012/12-27/046.php (http://www.jungewelt.de/2012/12-27/046.php)
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: rosal am 12:12:30 Fr. 04.Januar 2013
was tun gegen

mehr Sanktionen gegen Arbeitslose
Berlin. Die Arbeitsagenturen haben im vergangenen Jahr Arbeitnehmer deutlich häufiger dafür bestraft, daß sie ihren drohenden Jobverlust zu spät gemeldet haben. Nach einer der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorliegenden Bilanz der Bundesagentur für Arbeit (BA) sperrten sie in fast 257400 Fällen vorübergehend die Auszahlung des Arbeitslosengeldes I, weil sich Arbeitnehmer nach der Kündigung nicht innerhalb der vorgeschriebenen Fristen als arbeitsuchend gemeldet hatten. Das waren 7,3 Prozent mehr als 2011. Wegen Arbeitsablehnung wurde die Arbeitslosengeld-Zahlung rund 27600 mal gesperrt, 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl aller Sperrzeiten in der Arbeitslosenversicherung stieg insgesamt um 0,9 Prozent auf fast 735000. In den meisten Fällen wurde ALG I wegen zu später Arbeitslosmeldung, anderer Meldeversäumnisse oder Arbeitsaufgabe gesperrt.    (Reuters/jW)

was tun gegen fast 2 millionen kürzungen?
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 21:47:53 Fr. 06.April 2018
Bei unserem letzten Stammtisch haben wir uns 4 Stunden die Köpfe heißgeredet, wie man in heutigen Zeiten Menschen organisiert.
Ziel ist es, Kontakte, Netze, Strukturen aufzubauen.
Was macht man, damit Leute zusammenkommen? Nicht nur einmal, sondern daß sie Interesse daran haben, daß man sich wiedersieht...
Das Durchbrechen von Einsamkeit und Vereinzelung ist die Grundlage für alles weitere.
Die Menschen sind mehrheitlich im Streß und unter önonomischen Schwierigkeiten und jeder für sich allein.
Die linke und linksradikale Szene ist zu einem Großteil von prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen betroffen, man kämpft gegen Nazis und Wirtschaftsgipfel und für ein freies Kurdistan, doch man macht die eigenen Lebensverhältnisse nicht zum Thema.
Die Linken wissen zum größten Teil nicht mehr, wie man sich bessere Arbeitsbedingungen erkämpft. Viele sind Freiberufler, Scheinselbstständig, arbeiten im Home Office, als Clickworker und anderen schrecklich hippen Arbeitsformen. Können sich Menschen unter solchen Bedingungen zusammenschließen und wollen sie es?

Und die anderen Malocher? Die Erwerbslosen? Die Migranten?
Sind es alles nur potentielle AfD Wähler und Opfer? Warum hängt man nicht mit denen ab, warum kennt man sie meist nicht? Warum interessiert man sich nicht für sie?

Die meisten Fragen blieben in unserer Runde ohne Antwort.
Deshalb wollte ich vorschlagen, diese Themen hier weiter zu diskutieren.
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Tiefrot am 13:07:07 Sa. 07.April 2018
admin sagte:
ZitatViele sind Freiberufler, Scheinselbstständig, arbeiten im Home Office, als Clickworker und anderen schrecklich hippen Arbeitsformen. Können sich Menschen unter solchen Bedingungen zusammenschließen und wollen sie es?

Das Hauptproblem sehe ich darin, das die Leute nichts anderes kennen.
Ich wette mit dir, das denen sichere und planbare Lebensverhältnisse
nur noch aus Erzählungen ihrer (Groß-) Eltern bekannt sind.

Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Kuddel am 15:07:13 Sa. 07.April 2018
Zitat von: Tiefrot am 13:07:07 Sa. 07.April 2018
Das Hauptproblem sehe ich darin, das die Leute nichts anderes kennen.

Ja, das erklärt vielleicht, warum sie sich haben viel nehmen lassen. Alles hat aber Grenzen. Rein physische. Wenn man die Miete nicht mehr zahlen kann oder der Körper nicht mehr mitspielt. Irgendwann ist Schluß.
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: counselor am 15:26:21 Sa. 07.April 2018
Es gehört zu den Eigentümlichkeiten des Kapitalismus Hilfsarbeitern Löhne unterhalb des Existenzminimum zu zahlen und sie der Fürsorge zu unterwerfen. Die Leute müssen lernen, das Lohnsystem als Ganzes infrage zu stellen.
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 16:34:07 Mo. 10.September 2018
Zur Frage der Organisationsform mailte uns Dieter Wegner vom Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg folgenden Diskussionsbeitrag zu:
ZitatQualifizierte Vernetzung – die richtige Form der Organisierung heute!

Zum Scheitern revolutionärer Gruppen - Grund: Der Parteiansatz



Nachdem wir als Linke die Erfahrung gemacht haben...

Dieser Text gilt als unferting und wurde zur internen Diskussion herumgeschickt, auch an uns. Ers nach abschließender Diskussion soll er veröffentlicht werden. Auf Bitte des Autors habe ich ihn vorübergehend herausgenommen.
-admin-

DW (Hamburg, Sept. 2018)
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Fritz Linow am 17:41:30 Mo. 10.September 2018
Zitat von: admin am 16:34:07 Mo. 10.September 2018
Zur Frage der Organisationsform mailte uns Dieter Wegner vom Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg folgenden Diskussionsbeitrag zu:
Zitat
(...)
Dabei lag der theorethische Ansatz dazu vor. In der Broschüre von Bernie Kelb ,,Die Betriebsfibel" erläuterte er eine effektive linke Betriebspraxis.
(...)

Die "Betriebsfibel" ist sehr gut und gibt es z.B. hier:
https://syndikalismus.files.wordpress.com/2010/04/betriebsfibel.pdf
Titel: Re:Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Fritz Linow am 22:27:16 Mo. 10.September 2018
Ich versuche mal, auf einige Punkte einzugehen:

ZitatNachdem wir als Linke die Erfahrung gemacht haben, daß die Emanzipation der Arbeiterklasse durch die Organisierung in Parteien gescheitert ist, stehen wir vor der Aufgabe, neue, zeitgemäße, wirksame Formen der Kollektivität und des Widerstandes zu finden.
Diese Diskussion wird übrigens auch dort geführt, wo die angeblich neuen Formen seit jeher zuhause sind:
https://direkteaktion.org/skizze-eines-konstruktiven-sozialismus-teil-1/
Ziemlich anstrengend zu lesen, aber ganz interessant.

ZitatDie DGB-Gewerkschaften stehen mit ihrer Sozialpartnerschaftsideologie auf der Seite von Kapital und Staat. Wobei schon unterschieden werden muß zwischen den einzelnen DGB-Gewerkschaften, ob sie generell jeden Konflikt mit dem Kapital ablehnen wie die IG BCE (der Neupack-Streik vor sechs Jahren war ein Ausrutscher) und verdi, die öfter Streiks zuläßt. Auch muß man sehen, daß etliche GewerkschaftssekretärInnen auf unserer Seite stehen.

Absolute Zustimmung. Andererseits, was nützt die Unterscheidung innerhalb des DGB-Apparats, wenn ein Streik, egal ob bei IG BCE oder Verdi immer zugelassen werden muss? An dieser Struktur wird nicht zu rütteln sein. Das ist seit langem bekannt. Strukturen und Kontakte zum DGB kann man ja trotzdem nutzen und pflegen, aber bestenfalls halt nur bis zu diesem bestimmten Punkt, wo etwas ,,zugelassen" werden muss. Da fehlt die Alternative, die es traurigerweise nicht gibt.

ZitatKommunistische Parteien gescheitert, die Gewerkschaften auf der Gegenseite – ein Fazit, daß wir anerkennen und von dem wir in unserer politischen Praxis ausgehen müssen!
Aus dem historischen Scheitern heißt es jedoch Schlüsse zu ziehen. (...)

Das ist eine ehrliche Erkenntnis, das sich auch mal gerne die Simpfendörfer-Sippe der MLPD und natürlich auch die anderen zu Herzen nehmen können: Anarchisten, Trotzkisten, Theoriebegeisterte und andere Schwachmaten.  Außer den Kabbeleien, die im Vordergrund standen und teilweise immer noch stehen, gibt es vielleicht noch andere Gründe. Selbst aus den dümmsten Anekdötchens von damals und jetzt lassen sich bestimmt lehrreiche Schlüsse ziehen.

ZitatQualifizierte Netzwerk beinhaltet durchaus Verbindlichkeit, Engagement, Verantwortlichkeit und Zuverlässigkeit

Eigentlich selbstverständlich, in Zeiten von Kuschelkampagnen und lauter Aktivismus nur noch teilweise vorhanden, vielleicht auch weil keine Grundstruktur erarbeitet wurde... Ab wann ist man eigentlich ein Aktivist?

ZitatEine weitere Ebene von Störung und Streit, der sehr nervig sein kann, entsteht durch bestimmte Aktive – es sind meistens Männer -, für die nicht die Sache vorrangig ist sondern die Herausstellung und Befriedigung ihres ego. Ihre Eitelkeit ist geradezu ihr Antrieb. Dadurch spielen sie sich geradezu in den Vordergrund. Sie wollen im Mittelpunkt stehen, sogar in kleinsten Kreisen geht es ihnen um die ,,Stammtischhoheit". Es darf nicht reflektionslos deren Aktivität hingenommen werden sondern das Problematische an ihrem Verhalten muß offen angesprochen werden. Sie müssen quasi von den anderen erzogen werden.
Daß die Chemie in den Gruppen stimmt, ist ein wichtiger Faktor im Klassenkampf.

Das klingt fürchterlich nach Politgruppe, in der sich alle schon seit Ewigkeiten kennen und es weniger um die Sache geht. Natürlich muss die Chemie stimmen, aber wenn sie nicht stimmt, kann sie auch egal sein, wenn es eine verbindliche Struktur gibt, die verhindert, dass persönliche Eitelkeiten und auch Abhängigkeiten entscheidend sind. Ansonsten stimmt das natürlich schon. Ob ich jemanden riechen kann oder nicht und umgekehrt, ist egal, wenn wir wissen, dass wir trotzdem solidarisch sind.

Abschließend mit den Worten aus der Betriebsfibel von Berni Kelb:

Wenn aber einer kommt und dich anleiten will, dann jage ihn zum Teufel. Vielleicht kommen auch Leute und erzählen dir, du sollst eine Betriebszeitung machen. Vielleicht bieten sie dir auch Hilfe an. Sie wollen die Zeitung für dich machen. Du brauchst ihnen nur Informationen aus dem Betrieb zu geben. Über Konflikte und so. Dann lasse sie abblitzen! Frage sie, wo sie arbeiten. Und warum sie dort keine Zeitung herausbringen. Revolutionäre Arbeit kann und soll jeder an seinem Platz machen. Die Frage wird ihnen peinlich sein. Sie wollen nämlich nicht arbeiten, sondern Arbeiterführer sein. Mißtraue allen, die bei dir und auf deine Kosten irgendeine führende Rolle verwirklichen wollen. Jeder Person, Partei und Organisation.
Titel: Re: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 14:37:29 Sa. 12.Oktober 2019
Ich möchte hier auch nochmal auf die Rolle von chefduzen eingehen.
Ich sehe in dem Projekt mehr, als nur ein alternatives Onlinemedium zu sein.
Aber genau der Schritt über die Onlinediskussion hinaus, wird nur selten geschafft.
Selbst dann, wenn nur jemand einen anderen zum Amt begleitet, ist es in meinen Augen ein Schritt in die richtige Richtung. Er weist aus der Vereinsamung und Hilflosigkeit hinaus, und zeigt, daß man gemeinsam stärker ist.

Die Idee der Stammtische finde ich völlig unterschätzt. Chefduzenstammtische gab es regelmäßig in Berlin, Hamburg und Kiel, über einen kürzeren Zeitraum auch in München und Bremen, in anderen Städten fanden sie nur vereinzelt statt oder kamen über den Aufruf nicht hinaus.

Man sollte auch nicht erwarten, daß man damit eine schlagkräftige Truppe zusammen kriegt. Es ist schon wichtig, auch mit Leuten einfach nur zu quatschen und von deren Schicksalen zu erfahren.

Darüber hinaus schwebt mir stets vor, daß man die Kollegenzeitungen (Quote, Leihkeule) mal gemeinsam an einem geeigneten Ort verteilt. Und gerade bei solchen informellen Treffen können einfache organisatorische Dinge geklärt werden. Einmal hat jemand Flugblätter im Buro seines Sportvereins kopiert, jetzt hat jemand von der Linkspartei den Druck von Flugblättern für die Stadtteilarbeit übernommen, ohne daß die Partei direkt was mit dem Flugblatt zu tun hat. Ich werde hier weiter dafür trommeln, daß man vom Bildschirm wegkommen muß, um gemeinsam etwas zu unternehmen.
Titel: Re: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: milchbrötchen am 14:54:28 So. 13.Oktober 2019
ZitatAber genau der Schritt über die Onlinediskussion hinaus, wird nur selten geschafft.
ich wusste nicht, dass man hier ansagen soll, wieviele Zettel und flyer, Veranstaltungen, Demos, Selberhelfergruppentermine und und und angeben muss. ich hab gedacht, dass es sich eventuell lohnen kann seine Gedanken und die der anderen zu reflektieren. Dieser Kuddel scheint mir der Selbstgesprächekönig zu sein. ich sach ma tüß
Titel: Re: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Onkel Tom am 12:35:29 Mo. 14.Oktober 2019
Oh, das ist mir noch garnicht aufgefallen, das bei CD Rechenschaft abgegeben werden soll,
Wer was macht und vieviel Flayer verteilt habe.. Kannst Du mir mal bitte zitieren, wo Kuddel
das gefordert hat ? Ich konnte bis jetzt nix dazu finden und glaube, das Du da etwas falsch
verstanden hast.

Schade, das es Verwirrungen um das "Chefduzen-Forum selbst" und dem "Chefduzen-Offline"
gegeben hat, obwohl es einfach zu verstehen ist.. Vor dem Munitor ausköcheln und draußen
umsetzen..

Naja, nun hast Du Kuddel anbei auch zu einem König geehrt.. Wusste noch nicht, das überhaupt
eine Krone im Chefduzen-Inventar sei..  ::)

Titel: Re: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Kuddel am 16:22:15 Do. 17.Oktober 2019
Zitat von: milchbrötchen am 14:54:28 So. 13.Oktober 2019
ich wusste nicht, dass man hier ansagen soll, wieviele Zettel und flyer...

Man muß hier überhauptnichts!
Ich halte aber in der Zeit der WhatsApp-, Twitter- und facebook-Gruppen den guten alten Zettel aus Papier für unterschätzt und halte diese Tradition gern hoch. Ich denke, wenn man von seinen Erlebnissen berichtet, kann man vielleicht Leute mitreißen und klarmachen, daß das ne coole und hilfreiche Form der kleinen Leute ist, ihre Stimme zu erheben und sich zu wehren. Ich würd mich schon freuen, solche Berichte von anderen zu lesen.

Wir waren heute wieder zu zweit unterwegs an einem Bahn/Bus Umsteigepunkt, wo es in ein Gewerbegebiet voller Autozulieferer geht, um da die aktuelle "Leihkeule" zu verteilen. Es war super. Gut die Hälfte der Leute waren Migranten, von denen viele Afrikaner. Die Migranten waren interessierter an der Kollegenzeitung, als die Deutschen. Es kam zu vielen Gesprächen. Die meisten Leute fanden unsere Aktion und Flyer gut. Eine Frau kam zurück um nochmal darüber zu reden, nachdem sie den Flyer gelesen hat. Es gab Migranten, die einander geholfen haben, den Text zu verstehen/übersetzen. Einer kam nochmal an und sagte, "Ich arbeite bei der Post. Gib mir mal ein Dutzend mit für meine Leiharbeitskollegen." Eine Frau schüttete uns ihr Herz aus über die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege und wie dort mit Leiharbeitern umgegangen wird. Einer kam nochmal zurück, um zu fragen, wer denn die Leihkeule herausbringt, ob das eine Gewerkschaft oder die MLPD sei. Er war ganz baff über die Aussage: "Von Leiharbeitern für Leiharbeiter". Er fragte wo man sich denn trifft und ich erzählte von dem Laden der Stadtteilgruppe. Zuguterletzt hatte ich noch eine längere Diskussion mit einer Frau, die eine wichtige Festellung machte: "Daß Leiharbeit scheiße ist, wissen wir doch alle. Aber was können wir dagegen tun?" Sie gab der Regierung die Schuld, sah sich selbst der Situation hilflos gegenüber. Sie fand es schonmal gut, sich mit einem Flugblatt gegen die Situation auszuspechen, glaubt aber, daß alles eher noch schlimmer wird demnächst (Wirtschaftskrise). Ich sagte, das hat nicht allein die Regierung zu verantworten, die Gewerkschaft spielt da auch eine üble Rolle, sie duldet nicht nur die Leiharbeit, sie verhindert sogar ein "Equal Pay" (gleicher Lohn für gleiche Arbeit). "Können wir denn nichts machen?" Ich erzählte, daß es schon mehrfach geklappt hat, daß Leiharbeiter sich allzu übel behandelt fühlten, sie sich gemeinsam haben krankschreben lassen. Das hat Wunder gewirkt.
Titel: Re: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 17:56:06 Mi. 06.November 2019
Ein paar knappe Gedanken zu den bisherigen Erfahrungen im Umfeld von chefduzen:

Chefduzen wird auch von Menschen mit Festvertrag in Großbetrieben gelesen. Sie beteiligen sich nicht an der Onlinediskussion und kommen nicht zu den Treffen. Sie glauben nicht an Kämpfe, beteiligen sich an den symbolischen Warnstreiks des DGB und das wars. Sie ducken sich lieber weg und hoffen es unbeschadet zur Rente zu schaffen.

Das Gros der Leute, die sich bei CD zusammenfinden, haben es mit eher prekären Lebensverhältnissen zu tun. Zweifelhafte und befristete Jobs, Freiberuflichkeit und Erwerbslosigkeit bestimmen das Leben vieler.

Eine bedrückende Feststellung ist, daß für viele nicht nur das Geld stets sehr knapp ist, sondern das keine-Zeit-Haben ist auch Teil des heutigen Lebens. Bei jedem mag es andere Gründe haben, aber die Menschen haben scheinbar alle kaum noch Zeit, kaum noch ein Leben.

Die herrschenden Verhältnisse gehen an die Substanz, ans Eingemachte. Den meisten Menschen geht es nicht gut. Sie sind deprimiert, fühlen sich gelähmt, sind angeschlagen, krank, verwirrt, gebrochen, kaputt, suchtkrank. Viele "funktionieren" nur noch mit Hilfe von Verdrängung (ich will nichts von der Wirklichkeit und den Problemen wissen), von Medikamenten und Alkohol. Das sind keine Randerscheinungen, das ist die verbreitete Normalität.

Das sind keine Vorschläge für neue Organisations- oder Kampfformen. Es ist ein Blick auf die Ausgangssituation, von der aus wir uns Gedanken machen müssen, wie wir die Menschen erreichen und gemeinsame Kämpfe entwickeln können.
Titel: Re: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Tiefrot am 21:57:31 Mi. 06.November 2019
@admin, Volltreffer.  :(
Titel: Re: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Onkel Tom am 11:58:18 Do. 07.November 2019
Zitat von: admin am 17:56:06 Mi. 06.November 2019
...
Das Gros der Leute, die sich bei CD zusammenfinden, haben es mit eher prekären Lebensverhältnissen zu tun. Zweifelhafte und befristete Jobs, Freiberuflichkeit und Erwerbslosigkeit bestimmen das Leben vieler.

Eine bedrückende Feststellung ist, daß für viele nicht nur das Geld stets sehr knapp ist, sondern das keine-Zeit-Haben ist auch Teil des heutigen Lebens. Bei jedem mag es andere Gründe haben, aber die Menschen haben scheinbar alle kaum noch Zeit, kaum noch ein Leben.

Die herrschenden Verhältnisse gehen an die Substanz, ans Eingemachte. Den meisten Menschen geht es nicht gut. Sie sind deprimiert, fühlen sich gelähmt, sind angeschlagen, krank, verwirrt, gebrochen, kaputt, suchtkrank. Viele "funktionieren" nur noch mit Hilfe von Verdrängung (ich will nichts von der Wirklichkeit und den Problemen wissen), von Medikamenten und Alkohol. Das sind keine Randerscheinungen, das ist die verbreitete Normalität.
...

Jo, der wiedernatürlichen Auswirkungen "unsers Wirtschaftssystem" ausgesetzt..

Dieser Drachenzahn in D hat jedoch sagen wa mal "eine kleine Zahnwurzelentzündung mit Hilfe des
BverG im Bezug "Das JC bekommt mich nicht mehr obdachlos.." bekommen..

In meinem Kopfe rattert das Phantasie-Gedächnis, das Begegnung gegen oben zitierter Zustände
wieder "möglich werden".. Derzeit ist ja noch nicht wirklich klar, wie sich Erwerbslose entsprechend
neuer Sanktionspraxis "umstellen" könnten, sehe jedoch Chancen darin, das Aktivismus gegen H4
und dessen Rattenschwanz (ZAF & Co.) wieder "leichter" (Repressionsgemindert) möglich wird..

Elos sollten erstmal verinnerlichen, das das Schwert "SB könnte dich auch obdachlos machen.."
endlich der Vergangenheit angehört  8)

Es wundert mich nicht, das durch diese ehemalig permanennte "JC-Bedrohung" viele in Wege
und Denkweisen abgedrifftet sind, die von der Umwelt als "verwirrt" empfunden wird.
Wird wohl noch seine Zeit brauchen, bis sich Langzeiterwerbslose von den menschenverachtenden
Handlungen erholt haben..

Es wird auch wieder Zeit, das man sich wieder Zeit nimmt.  ;)
Titel: Aw: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: admin am 16:35:30 Mo. 30.Oktober 2023
Auch wenn ich selbst nahezu jeden Tag vor dem Bildschirm sitze und das Internet nutze, kotzt mich die digitale Welt zusehens an. Mehr Schein als Sein, zu viel Müll, Manipulation und Ablenkung.

Ich möchte durchaus wieder für die Idee des Stammtischs der Ausgebeuteten werben. Ich genieße es, einmal im Monat in Kiel dabei zu sein. Ein Austausch mit höchst unterschiedlichen Menschen mit ebenso unterschiedlichem Hintergrund. Das macht Spaß, unsere Debatten sind manchmal spannend und gelegentlich kriegen wir es sogar hin, eine Aktion oder Veranstaltung zu organisieren. Einige dieser Aktivitäten waren verdammt erfolgreich und waren besser als das, was vergleichbar große Organisationen machen.

Nach Kiel gibt es dem am längsten existierende Stammtisch. Alle weiteren sind irgendwann eingeschlafen. In Berlin und dann in Hamburg waren die Treffen die am nächst längsten exitierenden. Der Stammtisch in Bremen wurde über 2 Jahre im Bremer Verfassungsschutzbericht erwähnt. Es gab auch mal einen in München, viele Jahre später einen in Nürnberg und in Köln fand er ein oder zweimal statt. Möglicheweise gab es weitere Versuche hier und da.

Ich werbe aber für solche Treffen, denn sie helfen gegen Einsamkeit und Depris. Ich halte sie auch für eine notwendige Grundlage für eine Gegenwehr. Dieses reine Geschimpfe auf "die da oben" bringt uns nicht weiter. Wir müssen uns schon treffen, wenn wir etwas verändern wollen.
Titel: Aw: Reale Treffen und Aktivitäten
Beitrag von: Kuddel am 18:29:44 Fr. 08.Dezember 2023
Vor ein paar Tagen war ich zu einem Treffen eingeladen, einer Diskussions- und Veranstaltungsreihe einer linken Gruppe. Ich sollte von dem Truckerstreik in Gräfenhausen erzählen. Die Leute waren recht jung, meist Auszubildende.

Am Ende fragten sie nach Konsequenzen. Es war eine wichtige Frage, die sie aufbrachten: Wie können wir auf den nächsten Truckerstreik reagieren? Wie könnte eine solidarische Antwort auf kommende Arbeitskämpfe aussehen?

Sie meinten, sie wären nicht in der Lage, großartig Kohle für die Solikasse aufzutreiben. Ihr Ding wäre Offentlichkeitsarbeit da, wo sie sind, auch wenn es hunderte Kilometer von dem Streik entfernt ist.
Flyern auf Rastplätzen. Autobahnbrücken Bannerdrop. Grafities. Den Streik in der Stradt zum Thema machen.

Gute Ansätze!

Wir sollten nicht vergessen: Der nächste Truckerstreik kommt bestimmt!