Poststreik 2023

Begonnen von Kuddel, 10:01:26 Mi. 25.Januar 2023

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Kuddel

Der Poststreik wird von den Kolleginnen getragen.
Die Forderung 15% ist ok.

Der Kampf hat meine Solidarität.
Wir sollten aber nicht vergessen, daß wir 2015 einen Poststreik hatten. Die Reihen waren fest geschlossen, doch wie aus heiterem Himmel und ohne Not beendete Verdi den Arbeitskampf mit einem schlechten Tarifvertrag.

Was ist, wenn das wieder passiert? Gibt es Strukturen, die Entwicklungen unabhängig zu diskutieren? Gibt es die Chance schnell und laut zu widersprechen, wenn Verdi wieder Scheiße baut? Kann man evtl. den Kampf ohne Verdi fortsetzen?

Ich bin da wenig optimistisch, doch diese Gedanken muß man sich machen. Ich sehe Verdi einen 24 Monate Tarifvertrag abschließen...

Die Profite der Post schießen seit Jahren in den Himmel und ich sehe keine entsprechenden Antworten von unten.

"Die Deutsche Post rechnet trotz der drohenden Rezession für dieses Jahr (2022) mit mehr Gewinn als bislang... einen operativen Gewinn (Ebit) zwischen 7,6 und 8,4 Milliarden Euro"

"Bilanz 2021: Deutsche Post DHL steigert Gewinn um 70 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro"

"Deutsche Post jagt weiter Gewinnrekorde
Der Paketboom war Ende 2020 noch stärker als erwartet. Die Deutsche Post hat daher ihre Gewinnprognose deutlich übertroffen und hebt sie für 2021 und 2022 an."


counselor

ZitatMITMACHEN - Tarifverhandlungen bei der Deutsche Post AG in dritter Verhandlungsrunde gescheitert – ver.di leitet Urabstimmung ein

Bei den Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde kein Ergebnis erzielt. ,,Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist weit von unseren Forderungen entfernt. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Reallohneinbußen der Beschäftigten auszugleichen. Insbesondere die lange Laufzeit von 24 Monaten und die geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024 erhöht das Risiko weiterer Reallohnverluste", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

Quelle: https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++c50c83c6-a95a-11ed-b73c-001a4a160129
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

Post droht verdi (erpresst) mit Auslagerung von Diensten bei Warnstreiks 
https://www.rnd.de/wirtschaft/post-streik-geht-weiter-verdi-und-deutsche-post-drohen-mit-fremdvergabe-von-briefzustellung-NLDQQPIMRH72CNSN7UA4OVT3PQ.html
"Die Fronten im Tarifstreit zwischen Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post sind verhärtet. Die Post holt nun zur Drohung aus und bringt die stärkere Fremdvergabe der Briefzustellung ins Spiel. Die werde nötig, wenn man wegen hoher Lohnsteigerungen nicht mehr in Betriebsstandorte investieren könne, so Personalvorstand Thomas Ogilvie."

Kuddel

ZitatIm Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Verhandlungsführerin von Städten und Kommunen, die Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin Welge, den Gewerkschaftsforderungen erneut eine Absage erteilt.

Die öffentlichen Haushalte seien nicht in der Lage, Gehälter in der geforderten Höhe zu bezahlen, sagte Welge im Deutschlandfunk.
https://www.deutschlandfunk.de/staedte-und-kommunen-weisen-gewerkschaftsforderungen-erneut-zurueck-102.html

Wat'n Quark!
Man hat die Industrie mit Coronahilfen überschüttet, so reichlich, daß ein Teil der Förderungssumme nicht einmal abgerufen wurde.

Es konnten gerade 100 Milliarden für den Krieg locker gemacht werden. Erzählt mir nix von nicht bezahlt werden können. Es ist eine Frage von nicht bezahlt werden wollen.

Frauenpower

https://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2022/deutsche-post-dhl-group-konzernergebnisse-q3-2022.html#:~:text=So%20ist%20das%20EBIT%20bis,3%2C6%20Milliarden%20Euro).

ZitatNach einem signifikanten Sprung im vergangenen Geschäftsjahr ist es dem Konzern gelungen, das Ergebnis in den ersten neun Monaten nochmals deutlich zu steigern. So ist das EBIT bis einschließlich September 2022 auf 6,5 Milliarden Euro (9M 2021: 5,8 Milliarden Euro) gewachsen. Der Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen summierte sich auf 4,0 Milliarden Euro (9M 2021: 3,6 Milliarden Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg in diesem Zeitraum entsprechend auf 3,32

counselor

Es gibt keinen Erzwingungsstreik, da Verdi einen faulen Kompromiss ausgehandelt hat.
ZitatTarifrunde Deutsche Post AG: Tarifergebnis in vierter Verhandlungsrunde – deutliche Einkommenserhöhungen durchgesetzt

In der kurzfristig einberufenen vierten Tarifverhandlungsrunde für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Arbeitgeber ein Verhandlungsergebnis erzielt, das deutliche Erhöhungen der Entgelte und der Vergütungen für Auszubildende und dual Studierende beinhaltet. ,,Das ist ein gutes Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder nicht hätte erreicht werden können", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. ,,Positiv sind die hohe Einmalzahlung im April, die Erhöhung der monatlichen Inflationsausgleichssonderzahlung um 20 Prozent gegenüber dem letzten Angebot der Arbeitgeber und das Vorziehen der tabellenwirksamen Festbetragserhöhung um acht Monate. Mit diesem Tarifergebnis wird unser wichtigstes Ziel, einen Inflationsausgleich insbesondere für die unteren Einkommensgruppen zu schaffen, nach den aktuellen Prognosen der zu erwartenden Preissteigerungsrate erreicht." Zudem sei mit dem Tarifergebnis der Einkommenszuwachs für die Tarifbeschäftigten über die gesamte Laufzeit des Tarifvertrages um 25 Prozent gegenüber dem letzten Arbeitgeberangebot erhöht worden.

Quelle: https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++3272f710-c01c-11ed-a2f8-001a4a160129
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/post-streik-will-der-konzern-jetzt-streikbrecher-mit-ueberstunden-locken-li.326370
ZitatHandzettel machen im Netz die Runde
:
Post-Streik: Will der Konzern jetzt Streikbrecher mit Überstunden locken?
...
Post-Streik: Will die Post Angestellte mit zusätzlicher Überstunde ködern?
Da legen zumindest Fotos nahe, die aus Whatsapp-Chats von Postmitarbeitern stammen sollen und darüber den Weg zu Twitter gefunden haben. Die Fotos zeigen Handzettel, die in Ostwestfalen verteilt worden sein sollen. Auf diesen wird ,,allen Beschäftigten der Entgeltgruppen 1 bis 4 & Techniker" eine Überstunde für jeden Arbeitstag, den sie während des Streiks zur Arbeit kommen, angeboten – als Anwesenheitsprämie.

In den Sozialen Netzwerken sorgt das Schreiben bereits für einigen Unmut. Mehrere Kommentatoren weisen darauf hin, dass selbst dieses Angebot erschreckend schlecht sei und sich im Vergleich zu den Forderungen der Gewerkschaft Verdi, die 15 Prozent mehr Lohn fordert, nicht rechnen würde.
(10.03.23)

Sind diese Handzettel echt?
Oder ist das ein Protestversuch ganz anderer Art?

Toll war ja, dass verdi Mitglieder zuvor für den Streik gestimmt haben, obwohl die Post zuvor mit Outsourcing bestimmter Arbeitsbereiche gedroht hatte.

Kuddel

Ja, sind echt.
https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/arbeitsmarkt/id_100141846/tarifkonflikt-wirbt-die-deutsche-post-hier-streikbrecher-an-.html

Die Handzettel sehen so aus:



Ansonsten:
85,9 der Verdimitglieder wollen streiken!
Verdi beschließt: Weiterarbeiten!


Kuddel


Kuddel

In UK gibt es ähnliche Probleme.
Der Streik im britischen Gesundheitswesen NHS verlief beeindruckend, die Kampfkraft ist enorm.
Und doch wurde in den Verhandlungen ein halbgarer Kompromiß mit dem Arbeitgeber ausgehandelt.

Jetzt gilt es, das Verhandlungsergbnis abzulehnen...




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