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Neuigkeiten + Diskussion => (Sozial-) Politikforum & Aktuelles von Chefduzen => Thema gestartet von: ManOfConstantSorrow am 13:26:11 Mo. 07.Februar 2005

Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:26:11 Mo. 07.Februar 2005
Das Motto der Demos "Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit" - ein Vorbild für hiesige Auseinandersetzungen im Öffentlichen Dienst!

"Das Frankreich, das knurrt: Länger malochen? No merci!"
Bei Labournet gibt´s einen Artikel (http://www.labournet.de/internationales/fr/35demo0205.html) über die Aktionen in unserem Nachbarland.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 14:48:28 Mo. 07.Februar 2005
Stattdessen folgt noch

Saar-Echo: Clement will Steuern für Unternehmen weiter senken: (http://www.saar-echo.de/news.php?news_ID=18704)

Berlin - Bundeswirtschaftsminister Clement (SPD) will die Steuern für Unternehmen weiter senken. In der ARD-Sendung "Sabine Christiansen" sagte Clement gestern Abend, die Unternehmensbesteuerung in Deutschland sei zu hoch geraten. Es müsse umgebaut werden. Das sei zwar angesichts der Gewinnsituation der Unternehmen nicht leicht zu vermitteln, wegen der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland jedoch unerlässlich. CDU-Chefin Merkel kündigte in der gleichen Sendung an, dass die Union zu Verhandlungen über eine entsprechende Initiative bereit sei.

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Zusätzlich wollte er noch die Beitragsbelastungen der AN vermindern, die Gewerbesteuer verändern und die Finanzfähigkeit des Bundes und der Länder ausgleichend dadurch garantieren, daß die Mehrwertsteuer weiter steigt.

Das bedeudet, daß denjenigen, die schon Vermögen und Lohn haben noch mehr gegeben wird und Erwerbslose und andere sozal Schwache über die Mehrwertsteuer diese Staatsverluste ausgleichen, sobald sie sich Lebensmittel einkaufen.

An der Haltung der Unternehmer wird sich allerdings daran nichts zum Besseren verändern. die sacken dieses neue Steuergeschenk ein, jammern noch lauter und verdrücken sich mit dem Geschenk ins Ausland, sobald es entgültig nichts mehr von Schröder, Eichel und Clement zu holen gibt.

Die Zitate der Sendung

Wolfgang Clement
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, SPD

...

,,Wir sind nominell in der Unternehmensbesteuerung zu hoch geraten. Es ist richtig, dass wir dem Vorschlag folgen, den der Sachverständigenrat gemacht hat. Das ist auch etwas, dem der Herr Kollege Eichel und ich anhängen, eine eigene Unternehmensbesteuerung vorzusehen, die gleich gestaltet werden muß für Kapitalgesellschaften wie für Personengesellschaften. Wir müssen umbauen, darum geht es jetzt."

,,Wir haben da eine gewaltige Aufgabe. Im Kern ist dieser Vorschlag [Zur Unternehmensbesteuerung] richtig, ich stimme dem auch zu. Es heißt natürlich, dass die Vorstellungen von Merz bei der Einkommensbesteuerung und von Kirchhoff dann erst mal passé sind."

...

,,Wir müssen dann auch diskutieren, wie die Bemessungsgrundlage für diese Unternehmensbesteuerung aussieht, die Herr Thumann bei 25% ansetzt. Das alles will ich jetzt heute Abend nicht auf den Punkt beantworten. Ich bin dafür. Wir sind bei den Vorbereitungen, dass diese Gespräche begonnen werden."

...

,,Es ist klar, dass bei uns in Deutschland der Faktor Arbeit zu hoch belastet ist. Wir haben das eine Problem, das ist die Unternehmensbesteuerung. Das zweite Problem ist die Belastung des Faktors Arbeit mit den Lohnnebenkosten. Ich stimme zu, wir müssen dort zu einer Veränderung kommen. Mittelfristig haben wir vor mit den Lohnnebenkosten unter 40% zu kommen."

,,Es ist im Moment konjunkturell sehr schwierig. Aber der Grundgedanke, erstens Reformen um in den Belastungen herunterzukommen und dann zweitens, auch eine Steuerfinanzierung oder eine Teilfinanzierung über Steuern zu überlegen, ist aus meiner Sicht unausweichlich. Da kommt es aus darauf an, den richtigen konjunkturellen Zeitpunkt zu erwischen."

Zum Stichwort Betriebsübergabe und Besteuerung von Firmenerben:

,,Es ist so, dass wir noch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Erbschaftsbesteuerung abwarten. Danach wird es zu einer Neuformulierung des Erbschaftssteuerrechts kommen müssen. In diesem Rahmen halte ich den Vorschlag für absolut richtig, dass wir den Übergang von Betrieben absichern. D. h. wenn jemand einen Betrieb erbt und ihn über zehn Jahre hält, dass dann die Erbschaftssteuer aus null geht in diesem Zeitpunkt. Wir haben über diesen Vorschlag auch schon im Kabinett gesprochen."

Das war genau der bisherige Streitpunkt von Herrn Müller, der seine Müllrmilch jetzt in der Schweiz ohne Bohlenwerbung zusammenrührt. Man sieht's: Clement duckt sich weg.

Jürgen R. Thumann
neuer BDI-Präsident

...

,,Wichtig wäre es, dass wir im Thema der Steuerpolitik einen Schritt nach vorne tun. Ich möchte vorschlagen, dass wir eine deutliche Absenkung der TRAX- abhängigen Steuern bei den Unternehmen diskutieren. Absenkung heißt für mich, herunter mit der Unternehmenssteuer auf 25% einschließlich der Gewerbesteuer für nicht entnommene Gewinne."

...

,,Ich schlage vor, das Erbschaftssteuergesetz nur für betriebliche Vermögensübergänge auf ein sogenanntes Abschmelzmodell umzustellen. Das wäre auch ein Signal, gerade an die Familienunternehmer. Über 70% der Arbeitsplätze in Deutschland werden von diesen Familienunternehmen gestellt. Das wäre ein Signal, dass wir auch aussenden könnten."

Ulrich Blum
Wirtschaftsforschungsinstitut Halle

...

,,Es gibt kaum ein Land, bei dem es so schwierig ist in den Arbeitsmarkt reinzukommen. Was der Tatsache geschuldet ist, dass wir einen Kündigungsschutz haben, der sehr viele verschiedene Staffeln kennt. Gerade bei jungen Leuten, die das erste Mal erst in den Arbeitsmarkt reingehen, baut sich eine erheblich Bastion auf. Man müßte mal darüber reden, wie man diese Eintrittsbarriere für junge Leute schleifen kann. Und eine der Dinge ist eben auch, dass wir uns seit Jahren leisten, die sozialen Ansprüche den Unternehmen als Kosten aufzubürden."

,,Wir müssen auch über dies Frage perspektivisch reden, nicht nur über Kündigungsschutz generell, sondern auch darüber, an welcher Stelle der Bevölkerung wir in Preise eingreifen und damit diese Ineffizienzen erzeugen."

...

,,Die mittelständischen Unternehmen, ganz besonders in Ostdeutschland, haben ein Problem an den Kapitalmarkt heranzukommen. Die Initiative von Bundesminister für regionale Eigenkapitalfonds ist, glaube ich, ein Königsweg. Wir müssen gerade kleinen und Mittleren Unternehmen die Erleichterung am Kapitalmarkt geben. Wir müssen doch vor allen die Chancen ergreifen, die wenig Geld kosten."

,,Was eine Landschaft ohne Firmensitze ist, das kann man täglich in Ostdeutschland besichtigen. Ich kann nur dringend davor warnen, Firmensitze in Deutschland weglaufen zu lassen."
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 14:59:33 Mo. 07.Februar 2005
VDI-Nachrichten: "Belastung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern senken" (http://www.vdi-nachrichten.com/vdi_nachrichten/aktuelle_ausgabe/akt_ausg_detail.asp?source=rubrik&cat=1&id=20573)

Standpunkt: DGB-Chef Michael Sommer über Steuern, Nebeneinkünfte von Abgeordneten und Mitbestimmung

VDI nachrichten, Berlin, 28. 1. 05 -Sozialausgaben sollten stärker über Steuern finanziert werden, fordert DGB-Chef Michael Sommer. Dazu müsse der Staat aber auch über die entsprechenden Einnahmen verfügen. Sommer kritisiert, dass Börsenumsätze in Deutschland steuerfrei sind.

VDI nachrichten: Der neueste Bericht zu Lebenslagen in Deutschland zeigt, dass der Anteil der Armen gestiegen ist. Ist die Bundesregierung gescheitert?

Sommer: Ich würde nicht von Scheitern reden. Rot-Grün ist die erste Regierung, die überhaupt einen Armutsbericht aufgelegt hat. Aber die Form geht so nicht. Es wird im Text so getan, als wenn es keine Probleme gäbe. Das ist aber nicht wahr. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, worauf der DGB im übrigen schon lange aufmerksam gemacht hat.

VDI nachrichten: Was kann man dagegen tun?

Sommer: Es geht jedenfalls nicht allein mit der einen klassischen Forderung wie der Vermögenssteuer. Bevor über die Erhöhung einzelner Steuern gesprochen wird, müssen wir uns grundsätzlich die Frage stellen: Wie wollen wir öffentliche Güter, Dienstleistungen, Infrastruktur und unseren Sozialstaat insgesamt finanzieren? Ich will dazu eine sehr grundsätzliche Debatte führen, was der Staat leisten soll. Davon hängt dann die Frage der Besteuerung ab.

VDI nachrichten: Was wollen Sie konkret?

Sommer: Ich will eine Generaldiskussion über eine Steuerreform, nicht nur über eine Einkommensteuerreform. Wir müssen uns anfreunden mit der Idee, die Belastung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern durch Abgaben zu senken. Das geht nur, wenn ein weitaus größerer Teil der Sozialausgaben über Steuern finanziert wird. Das muss gerechter erfolgen als heute. Das heißt aber auch, dass der Staat über entsprechende Einnahmen verfügen muss, um das leisten zu können. Da sind wir dann auch, aber nicht nur, bei der steuerlichen Belastung von Unternehmen und bei der Leistungsfähigkeit der Superreichen. Es geht einfach nicht so weiter, dass ganze Bereiche - ich denke an Börsenumsätze - steuerfrei gestellt sind.

VDI nachrichten: Sollen Abgeordnete Nebentätigkeiten ausüben dürfen?

Sommer: Grundsätzlich ja, sofern diese Tätigkeiten transparent sind und dahinter auch erkennbar eine Leistung steht. Da würde ich auch nicht zwischen Angestellten und Selbstständigen unterscheiden. Warum soll ein Abgeordneter, der noch einen Vertrag mit einem Unternehmen hat, stärker abhängig sein als einer, der als Anwalt in seiner eigenen Kanzlei arbeitet?

VDI nachrichten: Wie viele hauptamtliche DGB-Mitarbeiter haben ein Bundestagsmandat?

Sommer: Insgesamt arbeiten sechs Kollegen als Abgeordnete im Bundestag. Vier von ihnen sind freigestellt und bekommen kein Geld vom DGB, die anderen beiden arbeiten mit reduzierter Arbeitszeit für den DGB und bekommen dafür auch entsprechend weniger Geld. Wenn das alle so machen würden, dann wäre das sauber und transparent.

DI nachrichten: Auch Transparenz kann nicht verhindern, dass durch Nebentätigkeiten Einfluss auf Abgeordnete genommen wird.

Sommer: Die Vorstellung, dass es ein einflussloses Parlament geben könne, halte ich für naiv. Im Parlament sitzen freigewählte Abgeordnete, die ihrem Gewissen verantwortlich sind. Dass sich die Abgeordneten beraten lassen, das ist doch ganz normal. Wichtig ist, dass die Abgeordneten in ihrer Entscheidung frei sind.

VDI nachrichten: Aber eine Nebentätigkeit verpflichtet doch?

Sommer: Auf die Transparenz kommt es an. In den USA können Mandatsträger so viele Tätigkeiten annehmen wie sie wollen, nur muss das offen gelegt werden, ebenso wie die Bezahlung. Jeder Wähler kann dann wissen, welches Unternehmen welchen Politiker unterstützt.

VDI nachrichten: Der Vorsitzende der Chemiegewerkschaft, Hubertus Schmoldt, fordert, dass der Kanzler eine Kommission einsetzen solle, die prüft, wie die deutsche Mitbestimmung europatauglich werden kann. War dieser Vorstoß mit dem DGB abgesprochen?

Sommer: Wir haben im DGB eine Arbeitsgruppe auf Vorstandsebene eingesetzt, die bis zu diesem Frühjahr konkrete Anforderungen der Gewerkschaften für eine Reform der Unternehmensmitbestimmung mit Blick auf Europa erarbeiten wird. Parallel werden wir prüfen, ob neben der Bundesregierung und uns auch die Arbeitgeber und ihre Verbände ein Interesse an der Weiterentwicklung der Mitbestimmung und ihrer Verankerung in Europa haben. Davon hängt ab, ob eine solche Kommission Sinn macht.

VDI nachrichten: Worüber sollte in dieser Kommission verhandelt werden?

Sommer: Eine Reform kann nicht hinter die Regelung der Unternehmensmitbestimmung von 1976 zurückfallen. Wir müssen aber auch schauen, ob dieses Gesetz, das bald 30 Jahre alt ist, in all seinen Facetten noch richtig ist. So bin ich zum Beispiel offen für das Wahlrecht für ausländische Mitarbeiter in ausländischen Tochtergesellschaften. Es muss auch darüber diskutiert werden, inwieweit Kompetenzen vom Aufsichtsrat in Ausschüsse verlagert werden dürfen. Außerdem sollte es eine Mandatsbeschränkung für Mitglieder von Aufsichtsräten geben.

VDI nachrichten: Sie sehen kein Problem darin, dass Verdi-Chef Frank Bsirske im Aufsichtsrat der Lufthansa sitzt und Vorsitzender einer Gewerkschaft ist, die bei der Lufthansa Arbeitskämpfe führt?

Sommer: Es wurde nicht die Lufthansa bestreikt, vielmehr hat Verdi einen Arbeitskampf am Frankfurter Flughafen geführt. Ich bitte alle, die redlich über Mitbestimmung diskutieren, hier klar zu trennen. Frank Bsirske war dort auch nicht Streikführer.

VDI nachrichten: Rechnen Sie damit, die deutsche Mitbestimmung in der EU durchsetzen zu können?

Sommer: Sie ist noch kein Exportartikel. Wir werden aber zu einer Weiterentwicklung kommen.

VDI nachrichten: Das sagen die Arbeitgeber auch.

Sommer: Das 76er Modell ist für uns die Basis, muss aber auch überprüft werden. Wichtig ist, die Idee der Teilhabe auf Augenhöhe in Europa zu verbreiten, die demokratische Mitwirkung der Arbeitnehmer in der Wirtschaft. Diese Idee hat - wenn Sie die Erfolge der durchweg mitbestimmten Dax- und MDax-Unternehmen sehen, Ausstrahlungskraft. Deshalb gehört zur Konkretisierung der EU-Verfassung auch ein europäischer Sozialvertrag.

VDI nachrichten: Was versprechen Sie sich von einem solchen Vertrag?

Sommer: Eine EU-Verfassung wird nur dann bestehen können, wenn sie durch einen Sozialvertrag ergänzt wird, analog zum deutschen Sozialstaat. In Deutschland hat sich ein Sozialvertrag herausgebildet, der aus der Tarifautonomie und der Mitbestimmung besteht, und der regelt, wie die öffentlichen Dienste und unsere sozialen Sicherungssysteme funktionieren. In Europa wird zu häufig über einzelne Gesetzesvorhaben wie derzeit die Dienstleistungsrichtlinie geredet. Ich plädiere stattdessen für eine Diskussion über Grundsatzfragen, von denen sich konkrete Politik ableitet.

VDI nachrichten: Welchen Zeitrahmen haben Sie sich gesteckt, um Europa arbeitnehmerfreundlicher zu machen?

Sommer: Wenn wir es in diesem Jahrzehnt nicht schaffen, dann wird es die Gewerkschaftsbewegung in Europa schwer haben. Das ist ein Problem, weil es Länder in der EU gibt, in denen die Gewerkschaften schwach sind und wo es schwer ist, Mitbestimmung durchzusetzen, z. B. in Polen. Aber ich orientiere mich am Beispiel von Süd-Korea. Dort sind die Gewerkschaften in den vergangenen Jahren selbstbewusst geworden und haben etwas erreicht. Das können auch die neuen Länder in der EU schaffen.

VDI nachrichten: Wird die Mitbestimmung in der EU akzeptiert?

Sommer: Ich erlebe viel Offenheit bei Diskussionen mit meinen europäischen Kollegen. Das hat auch damit zu tun, dass wir nicht so tun, als wenn nur wir wüssten, wie es geht. Es gibt nicht nur das deutsche Modell des Sozialstaats...

VDI nachrichten: Aber keines mit einem höheren Niveau...

Sommer: ... In Skandinavien ist es auch sehr hoch, und andere große Volkswirtschaften in der EU, Frankreich, Italien zum Beispiel, haben ebenfalls einen hohen Standard.

H. STEIGER/B. BÖHRET
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 00:18:15 Do. 17.März 2005
ZitatDelphi führt teilweise 44-Stunden-Woche in Deutschland ein

Wuppertal (dpa) - Der schwer angeschlagene US-Autozulieferer Delphi hat bei seiner Deutschland-Tochter für jeden vierten seiner 4000 Mitarbeiter die Wochenarbeitszeit von 40 auf 44 Stunden ohne Lohnausgleich erhöht.


Damit ist der US-Konzern nach eigenen Angaben das erste Unternehmen in der deutschen Automobilindustrie, das eine derart lange Wochenarbeitszeit verbindlich festgeschrieben hat.

Das mit dem Betriebsrat erarbeitete Arbeitszeitmodell gelte für die 1000 Beschäftigten am Hauptsitz und Technologie-Zentrum in Wuppertal, sagte Delphi-Personalvorstand Peter Gajewski.

(Den vollständigen Artikel gibt´s hier (http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=1608890)!)

Mir verschlägt´s die Sprache!
Wenn die Gewerkschaften stets jede Schweinerei mitmachen ist es an der Zeit zu diskutieren ob man Widerstand auch ohne die/ausserhalb der Gewerkschaften organisieren kann. Allein oder nur im Internet zu Jammern kann´s nun auch nicht sein...!!!
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: pagix am 00:27:45 Do. 17.März 2005
Man, ich könnte nur noch ko***en wenn ich sowas lesen muß.
Denn sollen die endlich mal ein paar Leute einstellen, arbeit gibt es
ja anscheinend genug.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: aian19 am 00:56:28 Do. 17.März 2005
...und weil ich´s gerade nochmal im anderen Thread gelesen habe und es sich gut zum Thema Gewerkschaften einreihen lässt:

Wo die Straßenmeisterei gestreikt hat und die Straßen haben einschneien lassen, was glaubt ihr wohl, wer dann die Straßen geräumt hat:

RICHTIG, LEIHARBEITER !

Kein Scherz, hab´ich im Fernsehen gesehen, wie die gestriekt haben und Leiharbeiter in der Zeit dann losgefahren sind und deren Arbeit gemacht haben.
Ist natürlich ungemein hilfreich, seine Streikforderungen durchzusetzen. Und was haben die Gewerkschaften dazu gesagt:

NOCHMAL RICHTIG, NICHTS, GAR NICHTS.

Mittlerweile sind Betriebsräte und Gewerkschaften für´n Ars**. Den Namen Arbeitnehmervertreter verdienen sie jedenfalls nicht. X( X( X( X( X(
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Carpe Noctem am 12:42:22 Do. 17.März 2005
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
Wenn die Gewerkschaften stets jede Schweinerei mitmachen ist es an der Zeit zu diskutieren ob man Widerstand auch ohne die/ausserhalb der Gewerkschaften organisieren kann.

Volle Zustimmung! //www.fau.org

Grüsse - CN
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Horch am 12:48:49 Do. 17.März 2005
ZitatMittlerweile sind Betriebsräte und Gewerkschaften für´n Ars**. Den Namen Arbeitnehmervertreter verdienen sie jedenfalls nicht. X( X( X( X( X(

Doch, doch! Den Namen Arbeitnehmervertreter verdienen die.
So wie ein Staubsaugervertreter seine Staubsauger verkauft, verkaufen sie die Arbeitnehmer.  X(
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 12:58:44 Do. 17.März 2005
ZitatOriginal von aian19
Kein Scherz, hab´ich im Fernsehen gesehen, wie die gestriekt haben und Leiharbeiter in der Zeit dann losgefahren sind und deren Arbeit gemacht haben.
Ist natürlich ungemein hilfreich, seine Streikforderungen durchzusetzen.

Nur mal zur Information: Leiharbeiter kann man nicht zwingen als Streikbrecher zu arbeiten. Sie haben das Recht eine solche Arbeit zu verweigern und ihnen darf kein Nachteil daraus entstehen. Vielleicht ist das nicht bekannt. Man sollte jedenfalls verbreiten, daß man zumindest dieses Recht hat!
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Horch am 13:22:13 Do. 17.März 2005
Aus der TAZ:

Den "Hammer" habe ich fett markiert:

Heute werden Deutschlands Kräfte gestärkt
Der Titel der Regierungserklärung des Kanzlers steht fest. Jobgipfel zwischen Regierung und Union am Nachmittag
BERLIN taz  Der Titel ist schon bekannt: "Aus Verantwortung für unser Land - Deutschlands Kräfte stärken" ist die Regierungserklärung überschrieben, die Bundeskanzler Gerhard Schröder heute um 9 Uhr morgens vor dem Bundestag abgeben wird. Das Thema ist keine Überraschung: Es geht um die wachsende Arbeitslosigkeit und das zu geringe Wachstum der Wirtschaft.

Welche Vorschläge der Kanzler machen will, ließ Regierungssprecher Béla Anda gestern offen. Spekuliert wird über eine Verringerung der Unternehmensteuern, Erleichterungen für den Mittelstand und kommunale Investitionen. Am Nachmittag um 16 Uhr beginnt der lang ersehnte Gipfel zwischen Schröder, Außenminister Fischer (Grüne) und den Union-Chefs Angela Merkel (CDU) und Edmund Stoiber (CSU).

Die guten Ratschläge im Vorfeld des Gipfels wollten auch gestern kein Ende nehmen. Überraschend veröffentlichten DGB-Chef Michael Sommer und der Chef der Industrie- und Handelskammer, Ludwig Georg Braun, einen gemeinsamen Appell. Darin riefen sie Regierung und Opposition auf, den "Nachweis der Reformfähigkeit Deutschlands" zu erbringen und das föderale System zu modernisieren.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 14:21:42 Do. 17.März 2005
Was heute im Deutschen Bundestag ablief, waren doch nur wie immer nichtssagende Schaukämpfe von echauvierten, geistlosen Affen. Es geht doch denen nur darum, wer am ehesten und schnellsten wieder am großen Freßnapf Staat zu Sitzen kommt, um ihn leerzuräumen.

Für Arbeitslose ist kein Platz am Freßnapf.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: aian19 am 15:50:43 Do. 17.März 2005
Original von Kuddel
ZitatNur mal zur Information: Leiharbeiter kann man nicht zwingen als Streikbrecher zu arbeiten. Sie haben das Recht eine solche Arbeit zu verweigern und ihnen darf kein Nachteil daraus entstehen. Vielleicht ist das nicht bekannt. Man sollte jedenfalls verbreiten, daß man zumindest dieses Recht hat!

Weiß ich auch, aber zum einen ist Recht haben und Recht bekommen was ganz anderes, stimmt´s !
Und wie´s bei den Leiharbeitern bezüglich Informations- und Organisationsgrad aussieht, kann man hier im Forum lesen ! Es wäre m.E. Aufgabe der Gewerkschaften gewesen, gegen diese bezahlten Streikbrecher etwas zu unternehmen, im eigenen Sinne der Gewerkschaften. Sei es durch Verhinderungsaktionen oder Aufklärungsaktionen. Habe dort aber niemanden von den Gewerkschaften gesehen. Nur die hilflosen Streikenden........
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 19:42:50 Do. 17.März 2005
Warum gab es denn nicht an den Torausfahrten der Straßenmeistereien keine Streikposten? Das wäre das einfachste gewesen, um Leiharbeiter am Ausrücken mit den Firmenfahrzeugen zu verhindern.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 23:34:52 Sa. 26.März 2005
Deutsche arbeiten länger und pendeln weiter

Berlin (dpa) - Der Trend zu immer kürzeren Wochenarbeitszeiten ist gebrochen. Erstmals seit 14 Jahren stieg im Jahr 2004 die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland wieder an.


http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=1612626
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: aian19 am 20:57:32 Mo. 28.März 2005
Eben, im Schnitt immer etwas über 40 Std.
Aber hier wird immer noch die Mär´ von der 35 Std.-Woche erzählt und von einem Großteil der Bevölkerung geglaubt, die´s effektiv schon lange nicht mehr gibt.
Das einzige, was die Firmen und Manager noch stört, ist, das z.T. alles über 35 Std. mit Zuschlägen bzw. überhaupt vergütet wird.
Naja, da sind wir in Fishtown schon weiter ! In vielen Betrieben hier werden 5 unbezahlte Mehrstunden/Woche gefordert zum "Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und des Arbeitsplatzes !"
Macht effektiv 1 Monat/Jahr, den man quasi umsonst arbeitet, bei gleichzeitigem Verzicht auf Urlaub´s & Weihnachtsgeld !
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 23:05:16 Mo. 28.März 2005
ZitatOriginal von aian19
...
Naja, da sind wir in Fishtown schon weiter ! In vielen Betrieben hier werden 5 unbezahlte Mehrstunden/Woche gefordert zum "Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und des Arbeitsplatzes !"...

Na, da haben wir grade wieder so eine typische Begriffsverfälschung im Unternehmerjargon. Richtig und im Klartext muß es heißen:

"Zum Erhalt bzw. Beschleunigung der Profitmaximierung und zur Schaffung gesundheitsgefährdender Arbeitsplatzbedingungen!"
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:35:10 Mi. 23.November 2005
Keiner zählt sie, und Geld gibt's auch nicht (http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1125818)
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Carsten König am 19:58:55 Mi. 23.November 2005
Zitat31 Prozent der Befragten kommen auf 50 Wochenstunden und mehr. Europaweit stehen sie damit an der Spitze, wie die Befragung unter 8 700 Nutzern ergibt.

Man mag sich ja gar nicht ausdenken, wieviele reguläre Arbeitsplätze damit wegfallen. Aber wir haben so tolle Theoretiker von Wirtschaftswissenschaftlern, die auch dafür wieder eine passende Ausrede finden.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:46:19 Do. 09.März 2006
ZitatEU-Vergleich

Deutsche Arbeitskosten steigen am langsamsten

Die Lohnzurückhaltung und die Gesundheitsreform haben im vergangenen Jahr die deutschen Arbeitsplätze im europäischen Vergleich wettbewerbsfähiger gemacht. In keinem anderen EU-Land legten die Arbeitskosten langsamer zu. Doch Ökonomen verlangen noch mehr.


HANDELSBLATT, Donnerstag, 09. März 2006 (http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1204906)


Übrigens: Es wurde bereits vermeldet, die Lohnstückkosten würden seit einiger Zeit erstmalig seit dem 2.Weltkrieg in diesem Land sinken, die Löhne sinken sowieso (bei steigender Produktivität), trotz minimaler gewerkschaftlich erkämpfter Lohnerhöhungen, da immer mehr Arbeit außertariflich abgerechnet wird....
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:25:40 Do. 06.April 2006
Knorr Bremse will 42-Stunden-Woche einführen

Das Familienunternehmen Knorr Bremse will in allen vier deutschen Standorten die Arbeitszeit auf 42 Stunden/Woche anheben. Dies werde mit jedem einzelnen Beschäftigten besprochen. Knorr Bremse, ein Weltkonzern mit 3.100 Beschäftigten in Deutschland, ist seit 1993 aus dem Unternehmerverband ausgetreten und macht satte Gewinne.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:22:24 Sa. 15.April 2006
Die hohe Massenarbeitslosigkeit wird begleitet von immer mehr Überstunden, die meisten davon unbezahlt. Nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) leisten Vollzeitbeschäftigte in Deutschland pro Woche 2,5 Überstunden. Das ist mehr als Anfang der 90er Jahre. 2005 wurden in Westdeutschland nur noch 15 Prozent der Überstunden bezahlt, Anfang der 90er Jahre waren es noch 50 Prozent.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Gun Stick Onkle am 22:35:28 Sa. 15.April 2006
Hallo Ihr Alle!

Wenn ich mir von so einem Herrn Unsinn und Anderen, so Sprüche anhöhre, wie "Marktwirtschaft ist effizient", dann weiß ich immer nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn ich mir den sogenannten Arbeits-"Markt" ansehe! Braucht eigentlich wirklich noch einer einen Beweis, wie Schei.... ein Markt funktionieren kann? Dann sollte er sich mal den Arbeitsmarkt ansehen.

Arbeitszeitverlängerung, in der heutigen Situation, ist ein Verbrechen an Menschen! Und wenn es eins beweist, dann ist es das: "das Märkte engen Spielregeln unterworfen sein müssen, damit sie im Sinne der Menschen funktionieren können!"

Und was macht unsere Regierung? Sie unternimmt Alles, um Spielregeln des Arbeitsmarktes, zurückzudrängen und auszuhebeln, bzw., ganz abzuschaffen!

Damit ist sie mitschuldig! Sie spielt Verbrechern in die Hände! Sie beteiligt sich an Verbrechen! Wer Überstunden nicht bezahlt, ist ein Betrüger! Wer dies in Kauf nimmt, duldet, stillschweigend zur Kenntnis nimmt, oder sogar stillschweigend gutheißt, macht sich der Beihilfe zum Betrug schuldig!

Und wenn man Gesetze beschließt, wo Menschen, nachdem sie gehört haben, was ihnen droht, gewalttätig werden, gegen Menschen und Sachen, Amok laufen und zum Schluss Selbstmord begehen, dann ist man auch ein Verbrecher!

traurige und wütende Grüße, Rudi
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:40:15 Fr. 14.Dezember 2007
Im November kletterte die offizielle Inflationsrate bundesweit auf 3,0 Prozent, die höchste Zunahme seit 13 Jahren. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen in Nordrhein-Westfalen sogar um 6,1 Prozent, für Frischgemüse um 7,8 Prozent, für Kraftstoffe um 8,7 Prozent und für Heizöl um 10,4 Prozent. Ein Ende der Teuerungswelle ist nicht in Sicht, im Gegenteil. Der Reallohnabbau ist dadurch bereits enorm. Für viele ist das damit verbunden, zunehmend Überstunden zu machen, um die Lohnverluste "auszugleichen".
 
Zwar ist das gesamte Überstundenvolumen seit Jahren durch die enorme Vernichtung von Vollzeitarbeitsplätzen und Ausweitung der Teilzeit und Minijobs leicht gesunken, die tatsächlich geleistete Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten ist dennoch gestiegen. Im letzten Jahr arbeiteten sie im Durchschnitt fast eine ganze Woche länger als noch vor 15 Jahren.

Gleichzeitig hat sich in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Vollzeitbeschäftigen im diesem Zeitraum mehr als verdoppelt, die auf Grund des Reallohnabbaus zur Annahme eines Zweitjobs gezwungen wurden. Im Januar 2007 waren es erstmals zwei Millionen, im September waren es bereits 100.000 mehr.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kater am 15:01:26 Fr. 14.Dezember 2007
Linton Kwesi Johnson - More Time - Live in paris

http://www.youtube.com/watch?v=c4J0z4aKVqA
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:40:49 Fr. 16.Mai 2008
Die Stahlarbeiter von Sidenor/Gerdau traten am 8. Mai in ganz Spanien für 24 Stunden in den Streik. Der Streik richtet sich gegen die geplante Verlängerung der Arbeitszeit um 40 Stunden im Jahr ab 2009. Erst 2003 hatten die Gewerkschaften die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche erkämpft.
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Kater am 07:13:45 Di. 26.August 2008
ZitatEinkommensschere - Löhne stürzen ab

VON EVA ROTH

Der Vormarsch des zügellosen Kapitalismus hat auf dem Arbeitsmarkt tiefe Spuren hinterlassen: Die Lohnkluft wächst, ein Teil der Beschäftigten ist finanziell abgestürzt. Die Realeinkommen von Geringverdienern sind in den vergangenen Jahren um fast 14 Prozent gesunken - betroffen ist ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland. Dagegen konnten Besserverdienende ein reales Plus verbuchen. Das berichten Forscher der Uni Duisburg-Essen in einer Analyse, die der Frankfurter Rundschau vorliegt und die morgen in den WSI-Mitteilungen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stifung veröffentlicht wird.

weiter:

http://www.fr-online.de/top_news/1583179_Loehne-stuerzen-ab.html
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: unkraut am 07:52:35 Di. 26.August 2008
Einfaches Beispiel :
Vor 6-8 Jahren ging es uns noch blendend . Haus gebdaut , 2 x im Jahr in Urlaub , hat uns was gefallen , konnten wir uns es kaufen .
Heute müssen wir an allen Ecken und Enden sparen . Eigentlich haben wir nix mehr was wir noch ( ein ) sparen Können .
Seit 8 Jahren 50 Cent mehr Lohn . Die Fabrik in der meine Frau in leitender Stellung tätig war wurde in die Pleite gefahren . Sie hat sich selbstständig gemacht aber auch das ist eine langwieriege Durststrecke .
Nun mal dagegen gesehen was sich alle verteuert hat . Alle lebensnotwendigen Grundmittel wie Nahrung , Strom , Wasser , Gas usw. Die 100 % Marke der Teuerung ist weit überschritten .
Heute stehen wir fast vor der Grundsicherung .
Geht es so weiter , haben wir fertig .
Grüße ins Wirtschaftswunderland des immer währenden Aufschwungs .
Die Rezession ist schon lange da . Da brauchen die Wirtschaftsweisen nicht erst hin und her rechnen .
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Strombolli am 08:36:12 Di. 26.August 2008
Und deshalb müsste JETZT etwas passieren. Ein Umschwenken. Neue Köpfe mit neuen Ideen... Aber die gibt es nur marginal.

Sorry, aber Oskar Lafontaine, hat genau das vorrausgesagt. In dem Zusammenhang: Nicht alles was Herr H.W. Sinn so von sich gibt ist Unsinn, wenn er wie HIER (FAZnet) (http://www.faz.net/s/Rub61EAD5BEA1EE41CF8EC898B14B05D8D6/Doc~E1297FA5CBC714CDBA79A307127DC0FF5~ATpl~Ecommon~Scontent.html) sogar Thesen von Lafontaine 1990 wiederholt.

Wie soll den bitte die Binnenkonjunktur laufen, wenn alle weniger Geld in der Tasche haben? Nein, die Neo-Cons hatten ihre Chance und jetzt sollten sie endlich zum Teufel gejagt werden!"
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Pittiplatsch am 13:35:48 Di. 26.August 2008
ZitatOriginal von unkraut
Eigentlich haben wir nix mehr was wir noch ( ein ) sparen Können .


Bei mir gibts kein "eigentlich" mehr.. Gruß Pitti
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Schraubenwelle am 13:59:58 Di. 26.August 2008
Es ist so gewollt um die Masse gefügig zu halten !
So hat man das Volk doch gut unter Kontrolle.Du must Zwangsarbeit machen..wenn du das nicht machst nehmen sie dir von dem bisschen noch etwas.
Interessant wird ja noch die wohl ab 2009 eingeführte " Bürgerarbeit " da bekommst du nichts dafür must aber 40 Stunden die Woche arbeiten.

Man wird uns nie mehr das geben was uns zu steht
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: unkraut am 15:45:11 Di. 26.August 2008
ZitatInteressant wird ja noch die wohl ab 2009 eingeführte " Bürgerarbeit " da bekommst du nichts dafür must aber 40 Stunden die Woche arbeiten.

Sollte das so kommen gleicht das einem " offenem Arbeitslager " .
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Arwing am 16:09:23 Di. 26.August 2008
ZitatOriginal von Schraubenwelle
Interessant wird ja noch die wohl ab 2009 eingeführte " Bürgerarbeit " da bekommst du nichts dafür must aber 40 Stunden die Woche arbeiten.

Man wird uns nie mehr das geben was uns zu steht

Noch ist diese Bürgerarbeit nur eine Idee. Das dürfte einige verfassungsrechtliche Probleme mit sich bringen.

Dennoch hast du recht und die Gesellschaft soll sich wieder daran gewöhnen, in zukünftig feudalen Herrschaftsstrukturen zu leben. Die Demokratieprozesse der letzten 200 Jahre sollen anscheinend nach Willen der Finanzmagnaten rückgängig gemacht werden, während sie sich selbst zum neuen Adel, mit allen Rechten durch das Kapital ausgestattet, erheben.

Der Wahn eines tausendjährigen Reiches scheint die Köpfe der Herrschenden regelmässig zu befallen.
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: unkraut am 18:11:42 Di. 26.August 2008
Was zum eigentlichen Fred ...
http://www.n24.de/news/newsitem_3724259.html
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: LinksDenker am 00:37:29 Mi. 27.August 2008
ZitatOriginal von Arwing
...
Das dürfte einige verfassungsrechtliche Probleme mit sich bringen.

....


ROTFL

Nicht was die "Kapitalistenwehr" nicht freudestrahlen plattmachen würde...

Wir sollten uns besser auf ein Bürgerkrieg einrichten. Und dann wird das was in Frankreich war, wie eine Teeeparty auf dem Land aussehen...


LS
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: BakuRock am 02:01:30 Mi. 27.August 2008
ZitatOriginal von LinksDenker
ZitatOriginal von Arwing
...
Das dürfte einige verfassungsrechtliche Probleme mit sich bringen.
....

Wir sollten uns besser auf ein Bürgerkrieg einrichten. Und dann wird das was in Frankreich war, wie eine Teeeparty auf dem Land aussehen...
LS

Was meinst du, was denkst du - wessen Koepfe werden dann rollen?

Es sieht doch jetzt schon so aus, als wuerden die Reichen ihre Privatarmeen einkaufen (s. Berichte von Kater). Die Uebungen, die Militaers nach Innen einzusetzen, sind doch mit dem letzten G8 auch schon gelaufen. Die Politikerkaste zaehlt sich zu den Reichen. Sie werden keine Hemmungen haben die Maschinerie in Gang zu setzen. Und die scheint zu gehorchen.

Etwas besseres als einen "Krieg der Buerger" kann doch denen nicht passieren. Sie sparen sich die Gelder fuer die Armeen. Der "Poebel" erledigt sich gegenseitig. Weder du noch ich besitzen die Munitionsfabriken - die verdienen also noch dran!

Deine Drohung, dass sowas wie in Frankreich wie eine Teeparty aussehen wird, laeuft somit ins Leere. Du wirst sie nicht zu fassen kriegen, weil du nicht ueber die noetigen Mittel verfuegst, sie zu fassen zu kriegen. Gewalt ist keine Loesung!

Machen wir uns lieber Gedanken darueber, was wir wirklich wollen, und einigen wir uns auf ein machbares Gesellschaftskonzept. Auf dem Weg zu diesem gemeinsamen Ziel lassen wir alle Raeder still stehen und graben damit dieser Clique die Versorgung ab. Der Nachschub an Geld und Lebensmitteln fuer diese Typen muss unterbrochen werden.

Die "Gelddruckmaschinen" (die Produktionsmittel) nehmen wir ihnen einfach weg - indem wir sie aussperren. Sie haben "auf dem Hof" nichts mehr zu suchen und ihre Konten werden nicht mehr bedient.......
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Arwing am 05:49:25 Mi. 27.August 2008
Richtig, dagegen könten sie dann nichts machen @ Bakurock.

Auch gewaltsam wäre es machbar die Herrschenden und ihre Lakaien anzugehen. Zumindest theoretisch. Leider ist es theoretisch auch möglich die einige Bevölkerung zu spalten und gegen sich selbst kämpfen zu lassen. Von daher wird die Bevölkerung nur in Zeiten absoluter Armut und des Hungers in der Lage sein, die Obrigkeit zu stürzen. Es sei denn man tötet 80% der revolutionierenden Bevölkerung. Aber über wen möchte man dann herrschen und wie soll eine Bundeswehr von 250.000 tausend Soldaten, die zumal auch nicht durchgehend manipuliert sein wird, zeitgleich im ganzen Land die Bevölkerung niederschießen?

Vollkommen unmöglich, wenn die ganze Bevölkerung auf die Barrikaden geht und jede Stadt in Deutschland zeitgleich in Flammen legt.

Natürlich ist so eine Einigkeit ein wenig realistisches Wunschdenken meinserseits. Es gibt mehr als genug Menschen, die sich für ein paar Euro mehr
gegen ihre Leidens- und Kampfgenossen wenden werden und sich den Machthabern zu Füßen werfen.
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: BakuRock am 16:40:16 Do. 28.August 2008
neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 28. August 2008:

ZitatDie Ausweitung des Niedriglohnsektors: Die Realeinkommen von
Geringverdienern sind seit 1995 um fast 14 Prozent gesunken

,,Als Deutschland in den 90er Jahren begann, intensiver über den Ausbau des
sogenannten Niedriglohnsektors nachzudenken, waren die entsprechenden
Voraussetzungen bereits geschaffen. 13 bis 14 Prozent aller Beschäftigten
arbeiteten auch in den Wachstumszeiten der alten Bundesrepublik unter
Bedingungen, die sie von der allgemeinen Einkommens- und
Wohlstandsentwicklung abkoppeln mussten. Allerdings blieb ihr Anteil über
viele Jahre vergleichsweise konstant, da sich die Gruppe vorwiegend aus
Geringqualifizierten und Teilzeitkräften zusammensetzte und so ein fest
umrissenes Segment auf dem deutschen Arbeitsmarkt bildete..." Artikel von
Thorsten Stegemann mit allen wichtigen Links in Telepolis vom 27.08.2008
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28601/1.html

Siehe dazu:

a) IAQ untersucht Umschichtung der Einkommensverteilung: Niedriglöhne
immer weniger wert

,,Während die Zahl der Niedriglohnbezieher in Deutschland wächst, haben die
Niedriglöhne in den letzten elf Jahren preisbereinigt fast 14 Prozent an
Wert verloren. Seit 2000 sanken sogar die Nominallöhne, d.h. 2006 hatten
Niedriglohnbezieher 4,8 Prozent weniger Stundenlohn in der Tasche als
sechs Jahre zuvor. In den oberen Einkommensgruppen legten dagegen die
Löhne in diesem Zeitraum nominal über 10 Prozent zu. Das zeigen aktuelle
Berechnungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität
Duisburg-Essen in den WSI-Mitteilungen 08/2008 der Hans-Böckler-Stiftung.
Die Einkommensumverteilung hat die untersten Lohngruppen am härtesten
getroffen, Reallohnverluste reichen aber bis in die mittleren
Einkommensgruppen hinein..." Pressemitteilung vom 26.08.2008
http://www.uni-duisburg-essen.de/de/presse/meldung.php?id=865

b) Einkommensschere: Löhne stürzen ab

,,In keinem anderen europäischen Land sei der Niedriglohnsektor so stark
gewachsen wie in Deutschland (..)  Wie konnte es so weit kommen? Das
deutsche Tarifsystem hat eine große Schwäche, meinen die Forscher: Es gibt
keine verbindliche Lohnuntergrenze. Bis zur Vereinigung war das kein
Problem, die meisten Betriebe im Westen zahlten Tarifgehälter oder
orientierten sich daran. Dann fällt die Mauer, mit einem Schlag schnellt
die Arbeitslosenrate in die Höhe. Immer mehr Unternehmen können es sich
erlauben, unter Tarif zu zahlen. Die Einkommen rasseln in den Keller, auf
unter fünf Euro pro Stunde - Arbeitsmarktexperten aus dem Ausland blicken
fassungslos auf Deutschland, denn solche Hungerlöhne sind selbst in
Ländern wie Großbritannien unzulässig.

Auch die Privatisierung von staatlichen Dienstleistungen wie Post,
Nahverkehr und Telekommunikation hat die Einkommen auseinander gedrückt.
In Deutschland können beispielsweise private Telefonfirmen geringe Löhne
zahlen und sich so einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem
Ex-Staatsunternehmen Telekom verschaffen. In den meisten anderen
europäischen Ländern müssen sich neue Anbieter dagegen an allgemein
verbindliche Tarifverträge halten, betonen die Forscher. Dies gelte etwa
für Schweden, wo die Marktöffnung nicht zu Lohndumping führe, erzählt
Bosch. Er nennt es einen "historischen Fehler", dass die deutschen
Gewerkschaften nicht rechtzeitig allgemein verbindliche Tarifverträge für
deregulierte Branchen verlangt haben. Jetzt habe das Telekom-Management
alle Argumente auf seiner Seite, wenn es mit Verweis auf die Wettbewerber
Einschnitte fordere...." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau
vom 25.8.08
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=1583179&

Soviel zur scheinheiligen "Fuersorgepflicht" der etablierten Gewerkschaften zum Ausgleich zwischen Arbeit und Loehnen.
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Strombolli am 13:20:56 Sa. 30.August 2008
Sozialethiker Hengsbach im SPIEGEL (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,574893,00.html)

"Politik spielt sich offenbar oft in einem virtuellen Raum ab, der mit realen Daten nicht viel zu tun hat." sagt er dort.

Dem kann ich nur zustimmen. Zustände, irgendwie ähnlich denen, wie in Endzeiten der DDR.
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Pinnswin am 19:57:40 So. 31.August 2008
ZitatOriginal von Kater
ZitatEinkommensschere - Löhne stürzen ab

VON EVA ROTH

Der Vormarsch des zügellosen Kapitalismus hat auf dem Arbeitsmarkt tiefe Spuren hinterlassen: Die Lohnkluft wächst, ein Teil der Beschäftigten ist finanziell abgestürzt. Die Realeinkommen von Geringverdienern sind in den vergangenen Jahren um fast 14 Prozent gesunken - betroffen ist ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland. Dagegen konnten Besserverdienende ein reales Plus verbuchen. Das berichten Forscher der Uni Duisburg-Essen in einer Analyse, die der Frankfurter Rundschau vorliegt und die morgen in den WSI-Mitteilungen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stifung veröffentlicht wird.

weiter:

http://www.fr-online.de/top_news/1583179_Loehne-stuerzen-ab.html

Joh, in jeder örtlichen Tageszeitung war dies
Einkommensschere - Löhne stürzen ab
die dpa-Schlagzeile auf Seite 1. Und danach war dann auch Ende Gelände.

Wenn eine Frau aus Darry ihre 5 Kinder in die Wurst schneidet, dann gibt es eine Diskussion bis zum abwinken, Kommentare und Pro-Kontra Geschreibsel bis zum Umfallen.
Bei einer Lohnschere erürbigt sich wohl anscheinend jeder Kommentar der ansonsten so Schreibfreudigen Kritiker`innen.  
:schlafen2>
Titel: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Strombolli am 20:25:54 So. 31.August 2008
Das ist das Ergebnis einer mit Helmut Kohl verstärkt aufgetretenen Verschiebung der Werte in dieser Gesellschaft: Oberflächlichkeit, Aussitzen, Spassgesellschaft, Mallorca ...
Was spätestens 1982 begann, kann nicht so ohne weiteres repariert werden.

Aus meinen Erfahrungen heraus, würde ich auch meinen: Es ist zu spät.
Die jahrzehntelange Berieselung als BILD, RTL und SAT hat sich in der deutschen
Bevölkerung verinnerlicht und die Dummheit, gepaart mit Anpassungsdruck um einigermaßen ungeschoren überleben zu können, ist tief verwurzelt.

Was interessieren da russische/georgische Tote, verhungernde Kinder usw., wenn man sich über STASI Verstrickungen vor 20 Jahren oder Sexgeschichten von künstlich hochgejubelten Kasperköppen aufgeilen kann?

Nicht nur eine verlorene Generation, verwirrte Menschen, eine verbaute Zukunft ...
geopfert auf dem Altar des Profits für wenige. Gekonnte Scharlatanerie der Mächtigen.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 01:34:13 Sa. 13.September 2008
Nach einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes ist das Normalarbeitsverhältnis in Deutschland auf dem Rückzug. Die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse ging von 1997 bis 2007 um 1,5 Millionen zurück. Dagegen stieg die Zahl der Teilzeitbeschäftigten unter 20 Wochenstunden, geringfügig und befristet Beschäftigten und der Leiharbeiter um 2,6 auf jetzt 7,7 Millionen an. Der Anteil der unsicheren und schlechter bezahlten "atypischen" Arbeitsverhältnisse an den 30,2 Millionen abhängig Beschäftigten stieg dadurch von 17,5 Prozent auf 25,5 Prozent an.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: antonov am 07:56:55 Sa. 13.September 2008
Zitat13.09.08                
global news  
//www.jjahnke.net            
Das "Arbeitsmarktwunder" entblättert: 13 Millionen ohne normale Beschäftigung in Deutschland
                               
Am Dienstag meldete das Statistische Bundesamt einen enormen Anstieg "atypischer Beschäftigung", nämlich um die Hälfte von 1997 bis 2007 auf 7,7 Millionen (Abb. 14544). Mehr als ein Viertel aller Beschäftigten sind inzwischen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen, meist schlecht bezahlter oder anders prekärer Art. Die Meldung ging in den vielen Nachrichten unter und kaum einer machte sich die Mühe einer detaillierten Analyse. Hier ist sie.
                 
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.jjahnke.net%2Findex_files%2F14544.gif&hash=923f71ca1c66a4d1482980cd7ddf927200fed6a9)
 
Zusammen mit der Stillen Reserve an Arbeitslosen und den registrierten Arbeitslosen waren das 2007 fast 13 Millionen, die keine normale Beschäftigung hatten und damit über dreimal mehr als die Zahl der als arbeitslos Registrierten auswies (Abb. 14545). Und hinter den 13 Millionen hängen ganze Familien.
                             
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.jjahnke.net%2Findex_files%2F14545.gif&hash=63f04bda53ed51117a3f724c5258b3257d6894d5)
                   
Zur Erklärung: Die Stille Reserve von 1,4 Millionen umfaßt: durch den Verlust ihres Arbeitplatzes entmutigte Arbeitskräfte, Rentner, die aus Arbeitsmarktgründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, Schüler und Studenten, die aufgrund schlechter Arbeitmarktbedingungen ihren Abschluss hinauszögern, Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, insbesondere: (Vollzeit-) Weiterbildungsmaßnahmen, Rehabilitation, Altersübergangsgeld und Vorruhestandsgeld-Ost, ältere Arbeitslose, die nach § 428 SGB III der Arbeitsvermittlung nicht mehr zur Verfügung stehen, und die Teilnehmer von Trainingsmaßnahmen.
                       
----> weiter ... (http://www.jjahnke.net/rundbr45.html#at)
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Strombolli am 11:44:27 So. 14.September 2008
Ehe die selbsternannte Elite nicht mitbekommt, dass ohne "Wohlstand für alle" und nicht Reichtum für wenige, es nicht zu einer wirklichen Erholung der Binnenwirtschaft kommt, wird es nichts!

Die enorme Gier, der unermeßliche Eigennutz des Kapitals macht uns und letztlich auch dieses System kaputt. Leider fängt dieser Eigennutz, die Gier ... schon bei relativ kleinen Unternehmern an, die der Illusion verfallen sind, dem Mittelstand anzugehören.

Da wird an allem gespart, besonders an Ausrüstung und Arbeitskosten inkl. Lohn, ohne zu bemerken, dass alle kleinen Schweinereien zusammengenommen, das "System" zum Kippen bringen. Schade nur, dass die Leidensfähigkeit der Deutschen so groß ist.

Die verantwortlichen Verweser Deutschlands haben schon längst eins in die Fr*** verdient!

-------------------------

Wenn ich durch unser Land reise, sehe ich überall leerstehende Gaststätten, Gewerberäume, Verkaufseinrichtungen ... verlassen von ihren vormaligen Betreibern oder gar Eigentümern ... gnatzige Autofahrer die ihren Frust mit ihrer Kraftmaschine in den Strassenverkehr übertragen bzw. Gleichgültigkeit (Blinker nicht setzen!) endlich
ausleben ... Menschen die mit glanzlosen, verbiesterten Gesichtern durchs Leben merkeln und jegliche Zukunftshoffnung verloren haben.

Die unermessliche Schönheit unseres Landes, mit weiten Wldgebieten, Obstplantagen, Wiesen, Wäldern und Bergen ... wird unterbrochen und gestört von störenden Flecken
verfehlter menschlicher Lebensinhalte: Profit!

Was nicht mehr gebraucht wird, wird günstigenfalls geschliffen oder verfällt. Ob nun
Immobilien oder Menschen. Ideale oder Betriebe....

Wieviele hoffnungsfrohe Leuchttürme persönlicher Kreativität überleben den überbordenden Beamtenapparatsterror und tauchen ab in die Resignation?

Muß es sein, dass Künstler, die der Allgemeinheit über Jahrzehnte Frohsinn vermittelt haben, dank ihrer Berater in die Privatinsolvenz gehen? Ist das zu akzeptierender Preis des Systems?  

Ich meine: Nein! - Es ist Zeichen für eine verfehlte Form menschlichen Zusammenlebens. Deshalb: Schluß damit! Ändern!

Gebt den Menschen mehr Geld für ihre Arbeit. Weg mit dem Niedriglohnsektor für alle!
Das ist der schleichende, neoliberale Tod unseres Landes.
Weg mit den falschen Propheten, die nur eines im Auge haben: Ihren eigenen Vorteil, ihr eigenes Vermögen ... Schei*** auf die unter und neben ihnen. Hauptsache ICH!

Das fängt schon unterschwellig an: "Ich und .... " Nein, besser wäre " ... und ich."

Egoist - Falco (http://de.youtube.com/watch?v=VObwKuA-4Pg&feature=related)
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: wusel am 12:29:24 So. 14.September 2008
tja die gewerkschaften haben uns damals mit der unterschrift zu hatz4 verraten
nun machen die das selbe mit den arbeitszeiten und co

da hilft nur eins
austretten aus den gewerkschaften

das sind in meinen augen alles verbrecher die sich von schröder merkel und co kaufen lassen

sonnst nix
für arbeitnehmer rechte sind die schon lange nicht mehr haubtsache die kasse klingelt

und grad der sommer typ der muss dringens weg dieser verräter type
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Pittiplatsch am 13:26:49 So. 14.September 2008
ZitatOriginal von wusel
da hilft nur eins
austretten aus den gewerkschaften

Ich verstehe aus den bekannten Gründen, daß dort massenhaft Leute ausgetreten sind. Aber welche Vorteile bringt das? Gegen die bekannten Gründe, die bei vielen zum Austritt führen, kann so nicht mehr vorgegangen werden. Welche Vorteile hat die Nichtorganisation gegenüber der Organisation? Keine.. Gruß Pitti
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: flipper am 19:29:50 So. 14.September 2008
ZitatOriginal von wusel
da hilft nur eins
austretten aus den gewerkschaften

und grad der sommer typ der muss dringens weg dieser verräter type

nein, eintreten und abwählen.

austreten ohne alternative würde ein machtvaakum erzeugen das zum endgültigen dammbruch gegen uns führen würde. das willst du nicht.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Strombolli am 19:33:26 So. 14.September 2008
Es ist für mich absolut unverständlich, wie man durch Ignorieren, Boykott, Austritt usw. irgendetwas zum Positiven ändern will.

Perfide Einflüsterungen der Medien und Politiker, die ihre schlimme Wirkung tun.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: flipper am 19:39:49 So. 14.September 2008
da hat ihn wohl mal der teufel geritten.
Titel: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 14:03:39 Mo. 15.September 2008
ZitatOriginal von Strombolli
Es ist für mich absolut unverständlich, wie man durch Ignorieren, Boykott, Austritt usw. irgendetwas zum Positiven ändern will.

Naja, so sicher bin ich mir da nicht. Ein paar positive Initiativen der Gewerkschaften beruhen nur darauf, daß sie nun etwas unternehmen, um nicht noch ihre letzten Mitglieder zu verlieren. Es kommt darauf an, einen aktiven Widerstand gegen die Politik des Kapitals zu organisieren. Ob das innerhalb des DGB noch möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Ein Verbleiben im DGB erinnert mich an ein Verbleiben in der SPD.
Ich würde jedoch nie zum Austritt aus einer Gewerkschaft aufrufen. Wie und wo man Widerstand gegen Unternehmerwillkür und Ausbeutung organisiert, muß jeder für sich selbst entscheiden. Doch der Versuch das zu organisieren ist elementar.

Wir erleben ja den freien Fall unserer Lebensbedingungen, egal ob mit oder ohne Arbeit (und damit zurück zum ursprünglichen Thema):

ZitatDie Deutschen arbeiten einer Studie zufolge 41,1 Stunden pro Woche - drei Stunden mehr als noch im Jahr 2003.
(...)
Einer neuen EU-Studie zufolge liegt die tatsächliche Wochenarbeitszeit in Deutschland bei 41,1 Stunden, wie die Zeitung berichtete. Das sind 3,3 Stunden mehr als noch 2003, als die Wochenarbeitszeit bei 37,8 Stunden lag.

Laut Studie der EU-Agentur zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) zur "Arbeitszeitentwicklung in der EU" belegt Deutschland im europäischen Vergleich einen Spitzenplatz. Nur die Arbeitnehmer in Bulgarien (41,7 Wochenstunden), Großbritannien (41,4) und in Tschechien (41,2 Wochenstunden) arbeiteten in der Praxis länger. Die tatsächliche Wochenarbeitszeit in den 27 EU-Staaten liegt im Durchschnitt bei 40 Stunden. Am wenigsten arbeiten die Beschäftigten in Frankreich (37,7), Italien (38,4) und Dänemark (38,6).

Die Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten laut der Studie deutlich mehr als in den Tarifverträgen vereinbart. Die in den Tarifverträgen festgelegte Wochenarbeitszeit liegt demnach in Deutschland bei nur 37,6 Stunden. Viele Beschäftigte müssten aber Überstunden machen, außerdem hätten immer weniger Unternehmen eine Tarifbindung - darum liege die tatsächliche Wochenarbeitszeit höher als die tarifliche Arbeitszeit.
 
http://www.sueddeutsche.de/,ra7m1/jobkarriere/268/310198/text/
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 20:29:21 Do. 04.Dezember 2008
Wachsende Lohnungerechtigkeit: Sieger Deutschland

Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation vergleicht Lohnentwicklung weltweit


Unter den Industrienationen hält Deutschland den Spitzenplatz im Ausbau des Lohngefälles. Hierzulande wuchs die Ungleichheit zwischen höchsten und niedrigsten Löhnen am schnellsten, vor Polen und den USA.

http://www.heise.de/tp/blogs/8/119470

Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Tetrarchos am 14:23:57 Fr. 05.Dezember 2008
Zitat von: joachimkuehnel am 19:42:50 Do. 17.März 2005
Warum gab es denn nicht an den Torausfahrten der Straßenmeistereien keine Streikposten? Das wäre das einfachste gewesen, um Leiharbeiter am Ausrücken mit den Firmenfahrzeugen zu verhindern.
Weil die Straßenmeistereien staatliche Betriebe sind und zur Sicherheit der Straßen dienen. Wenn Du denen das Tor blockierst, können die ruckzuck mit Polizeiaufgebot räumen lassen. Dabei kommt nichts raus außer Krawalle und Strafverfahren. Außerdem, wer möchte die Verantwortung übernehmen wenn auf einer nicht geräumten Straße tödliche Unfälle passieren? Das ist leider alles recht kompliziert und man kann in Teufels Küche geraten!
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 16:04:30 Fr. 05.Dezember 2008
Die Nettogewinnquote ist im 1. Halbjahr 2008 auf einen Rekordanteil von 35,8 Prozent am verfügbaren Volkseinkommen gestiegen (2000: 30,8 Prozent). Entsprechend sank die Nettolohnquote auf ihren bisher tiefsten Stand von 39,3 Prozent (2000: 43,1 Prozent). Das hat das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut des Deutschen Gewerkschaftsbundes ausgerechnet. (www.boeckler.de)
Titel: Re: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:41:52 Fr. 19.Juni 2009
ZitatSkandalöse Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne

18.06.09 - Immer öfter wird in letzter Zeit von Teilnehmern an den offenen Mikrofonen bei den Montagsdemonstrationen über skandalöse Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne berichtet. Angesichts Hunderttausender entlassener Leiharbeiter, Betriebsschließungen, Insolvenzen usw. sowie massenhafter Kurzarbeit, sind immer mehr Familien auf jeden Cent angewiesen. Diese Lage wird vor allem jetzt in der Krise von vielen Unternehmen schamlos ausgenutzt. Besonders betroffen davon sind Frauen. Am Montag, den 15. Juni war ,,Tag der Gebäudereinigung". Jährlich demonstrieren an diesem Tag weltweit Beschäftigte der Gebäudereinigung,um auf ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Das Datum geht zurück auf einen erfolgreichen Streik von Gebäudereinigungskräften 1990 in Los Angeles. Auch in Dresden wurde dieser Tag von der IG Bau feierlich begangen. Dabei machte eine empörende Meldung aus dem Spiegel die Runde und ein Korrespondent bat uns dies allen  rf-news-Lesern mitzuteilen:

,,Direkt am historischen rekonstruierten Dresdner Neumarkt liegt das mintgrün-getünchte Luxushotel QF( "Quartier an der Frauenkirche"). ... Das billigste der 96 Zimmer kostet 169 Euro, die Suite ist für 349 Euro pro Nacht zu haben. Ramona Sonntag dagegen ist schon für 2,71 Euro die Stunde zu haben. Dafür arbeitet sie ab 8.30 Uhr im QF. Um 15.30 Uhr ist Feierabend, dann hat sie drei Classic Zimmer gereinigt und vier Superio-Unterkünfte, und am Ende des Tages insgesamt 19 Euro verdient. ... Sie wechselt die Bettwäsche, wischt überall Staub, saugt, reinigt Waschbecken, Badewanne und Toilette, füllt die Minibar auf. Zwischen zwei und drei Euro bekommt sie pro Zimmer. ... 'Die Zimmermädchen sammeln leere Flaschen aus der Minibar und bringen sie zur nächsten LIDL-Filiale, um ihren Verdienst aufzubessern', erzählt die 31-Jährige. Angestellt ist sie bei der Berliner Firma B+K Dienstleistungen, die für Hunderte Hotels bundesweit die Zimmer und Suiten reinigt. Das Unternehmen zählt mit  3100 Beschäftigten zu den Großen der Branche. "Wenn bei uns ein Mädchen nur 3,56 Euro pro Stunde verdient, dann ist sie eben die Falsche für den Job", so Torsten Benthin, Geschäftsführer von B+K. Dann sei sie zu langsam."

Als bedauerliche Einzelfälle tun das viele bürgerliche Politiker ab und entrüsten sich über ,,gierige Manager". Dabei sitzen sie selbst voll im Glashaus: Putzkräfte bekommen im höchsten deutschen Parlament dafür, dass sie den Bundestag reinigen, teilweise weniger als 5,50 Euro pro Stunde. Dabei hatten die Berliner Politiker im März 2007 einer gesetzlichen Regelung für Mindestlöhne zugestimmt. Gegenwärtig liegt er für die Beschäftigten von Gebäudereiniger-Firmen tarifvertraglich bei 8,15 Euro im Westen und  6,58 Euro im Osten Deutschlands. Selbst das ist natürlich zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel!

Die Bundestagsverwaltung teilte nun zu den Niedriglöhnen der Gebäudereiniger im Bundestag mit, dass sie zwar einen Anspruch auf Bezahlung des Tariflohns habe. Aber eine tarifgerechte Entlohnung könnte sie von den Firmen nicht fordern, das sei Sache der Tarifparteien. So sieht also der ,,Einsatz für faire Löhne" der bürgerlichen Politiker aus! Tatsächlich haben erst die Hartz-Gesetze der Schröder/Fischer-Regierung diese Hungerlöhne ermöglicht, und keine der bürgerlichen Parteien will an diesen Gesetzen etwas ändern!
Wer die Hungerlöhne und die Hartz-Gesetze anprangern und den Kampf dagegen organisiert führen will, ist bei den Montagsdemonstrationen in über hundert Städten in Deutschland an der richtigen Adresse. Seit fast fünf Jahren bilden sie mit ihrem aktiven Widerstand das ,,soziale Gewissen" in Deutschland. Ende Juli feiern sie ihren 5. Jahrestag.
http://www.rf-news.de/2009/kw25/skandaloese-arbeitsbedingungen-und-hungerloehne-2013-fuer-wen-ist-die-201ekrise-eine-chance201c
Titel: Reallöhne sinken in der Krise
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:37:38 Fr. 26.Juni 2009
Das Statistische Bundesamt kommt zu dem Ergebnis, dass die Reallöhne in Deutschland im ersten Quartal 2009 um 0,4% gesunken sind. Für das Gesamtjahr wird ein Sinken von 1,6% erwartet. Das bedeutet, dass die zum Teil sinkenden Warenpreise durch noch stärker sinkende Löhne mehr als kompensiert werden. Als Hauptursache wird die wachsende Kurzarbeit angesehen. Steigende Arbeitslosigkeit senkt die Einkommen der Arbeiterfamilien zusätzlich.
Titel: Re: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: meltman am 18:00:51 Fr. 26.Juni 2009
Kostenlos arbeiten für British Airways

Gratis arbeiten, um den Arbeitgeber zu retten: Bei der britischen Fluggesellschaft British Airways verzichten 800 Mitarbeiter bis zu einen Monat komplett auf ihr Gehalt.

Die Angestellten hätten sich auf einen entsprechenden Hilferuf des Unternehmens freiwillig gemeldet, teilte British Airways am Donnerstag in London mit. Insgesamt würden fast 7000 Mitarbeiter Einschnitte beim Gehalt hinnehmen - die meisten Freiwilligen wollen dabei unbezahlten Urlaub nehmen oder Teilzeit arbeiten. Das soll Kosten von zehn Millionen Pfund (knapp zwölf Mio Euro) einsparen.

British Airways hatte für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Rekordverlust vor Steuern von umgerechnet 470 Millionen Euro verbucht. Der Fluglinie machten vor allem die hohen Treibstoffpreise und die weltweite Finanzkrise zu schaffen.

Quelle (http://www.zeit.de/online/2009/27/british-airways-kostenlos)
Quelle "Hilferuf" (http://www.zeit.de/online/2009/25/british-airways-gehaltsverzicht)

Wie dumm sind die Arbeiter dort eigendtlich???? Wenn die 470 mil Miese machen, was sollen da die 12 Mil bringen????



Titel: Re: Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: klaus72 am 18:35:49 Fr. 26.Juni 2009
ZitatKostenlos arbeiten für British Airways

Kostenlos arbeiten für Ausbeuter ?

Erst werden die Arbeiter vom Chef tyrannisiert, und dann noch kostenlos arbeiten ?

Verschenkt britische Lidl o.ä. für einen Monat Lebensmittel ?
Tolerieren die britische Vermieter ein Mietausfall ?


Es gibt da nichts zu verschenken !


P.S. Discounter Norma in BRD sucht aktiv ( per Aushang, Anschlagzettel an der Tür)  die Praktikanten  :o    ( auch kostenlos für die Norma arbeiten )
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:55:00 So. 02.August 2009
ZitatDeutsche arbeiten über 41 Stunden pro Woche

Europaweit am längsten auf Arbeit - Tariflich vereinbarte Arbeitszeit beträgt im Schnitt über alle Branchen nur 37,6 Stunden


Die wöchentliche Arbeitszeit der Deutschen ist deutlich höher als tariflich vereinbart. Eine EU-Statistik weist für 2008 aus, dass ein Vollzeitbeschäftigter in Deutschland durchschnittlich 41,2 Stunden in der Woche arbeitet, obwohl die Tarifverträge im Schnitt 37,6 Stunden vorsehen.
http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1249019954055&openMenu=1013083806188&calledPageId=1013083806188&listid=1018881578522 (http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1249019954055&openMenu=1013083806188&calledPageId=1013083806188&listid=1018881578522)

Auf solche Dinge sollte man gewerkschaftliche Verlautbarungen nach Arbeitskämpfen untersuchen...
Verbesserungen auf dem Papier, Verschlechterungen im wirklichen Leben...
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:40:33 So. 02.August 2009
ZitatDer BDA-Hundt fordert Lohnsenkungen von den Gewerkschaften!

Der Multimillionär und BDA-Hundt hält Lohnsenkungen wegen 'seiner' Krise für nötig und ist mit 'seinen' sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften und Vorständen zufrieden...

http://scharf-links.de/43.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=6150&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=045821069e (http://scharf-links.de/43.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=6150&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=045821069e)
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:55:00 Mi. 16.Dezember 2009
Zitat
"Erdrutsch bei regulären Arbeitsplätzen"
Weniger Vollzeitstellen


16.12.2009, 07:30

Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich in der Wirtschaftskrise als erstaunlich robust erwiesen. Allerdings sank die Zahl der Vollzeitstellen in den vergangenen Jahren dramatisch.


Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es Angaben der Bundesregierung zufolge immer weniger Vollzeitstellen. In einer Antwort auf eine Anfrage der Linkspartei heißt es, dass zwischen Juni 1999 und Juni 2008 die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 1,4 Millionen (sechs Prozent) auf 22,4 Millionen Menschen zurückgegangen sei.

Dies berichtet die Frankfurter Rundschau unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung. Zugleich wuchs demnach die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 1,3 Millionen (36 Prozent) auf fünf Millionen. Auf dem Vormarsch sind auch Minijobs, deren Zahl innerhalb von sechs Jahren um 29 Prozent auf über sieben Millionen stieg.

Immer mehr Arbeitnehmer kommen angesichts der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt mit einer Stelle nicht mehr über die Runden. Angaben der Bundesregierung zufolge verdoppelte sich die Zahl der Menschen mit zwei Jobs zwischen 2002 und 2007 auf 1,8 Millionen.
http://www.sueddeutsche.de/,ra3m1/wirtschaft/444/497746/text/ (http://www.sueddeutsche.de/,ra3m1/wirtschaft/444/497746/text/)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 19:42:05 Do. 15.Juli 2010
ZitatSind die Tarifabschlüsse des laufenden Jahres die niedrigsten seit der deutschen Vereinigung? Reinhard Bispinck, Experte der Hans-Böckler-Stiftung, zögert etwas mit der Antwort. Ein klares Ja zu diesem Negativrekord, wenn man nur die Tarifabschlüsse zwischen Januar und Juni 2010 auf das Kalenderjahr hochrechnet.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/2829419_Negativrekord-Tarifloehne-duerftig.html (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/2829419_Negativrekord-Tarifloehne-duerftig.html)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:10:17 Mo. 16.August 2010
Die Arbeit wird weiter verdichtet:
Weniger Personal und geringere Löhne, höhere Produktivität und höhere Profite.

ZitatAuftragsboom
Industrie baut trotz Aufschwung Stellen ab
Die deutsche Wirtschaft wächst wie lange nicht – Unternehmen stellen aber trotzdem keine neuen Leute ein, im Gegenteil: Das verarbeitende Gewerbe hat im Juni weiter Arbeitsplätze gestrichen.


Die Industrie in Deutschland baut trotz steigender Aufträge und Produktion Stellen ab. Im Juni waren 2,7 Prozent bzw. 134.800 weniger Menschen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes beschäftigt als vor einem Jahr, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Besonders viele Stellen fielen bei Maschinenbauern, Elektrobetrieben und Metallfirmen weg. Lediglich die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln beschäftigten mehr Menschen als im Juni 2009. Insgesamt hatte die Industrie in Deutschland gut 4,9 Millionen Mitarbeiter.
Allerdings zeichnet sich eine Entspannung an: Verglichen mit Mai stieg die Zahl der Industriebeschäftigten leicht um 10.400. Das entspricht einem Plus von 0,2 Prozent, sagte ein Statistiker. Schon im Mai habe es einen kleinen Zuwachs gegeben. In der Statistik werde jedoch nicht erfasst, wie viele Leiharbeiter in den Betrieben beschäftigt seien, sagte der Statistiker.

Die Zahl der Arbeitsstunden legte um 6,4 Prozent auf 647 Millionen zu. Dabei spielte einerseits eine Rolle, dass der Juni 2010 einen Arbeitstag mehr hatte als der Vorjahresmonat. Andererseits machte sich das Auslaufen der Kurzarbeit bemerkbar. Die Erlöse stiegen um 4,3 Prozent auf 18,8 Mrd. Euro.

Boomende Exporte und steigende Investitionen ließen das Bruttoinlandsprodukt um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal steigen, teilten die Statistiker mit. "Der zum Jahreswechsel 2009/2010 ins Stocken geratene Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat sich damit eindrucksvoll zurückgemeldet", lautet ihr Fazit.

Deutschland ist damit der Wachstumskrösus in der Euro-Zone. In Frankreich legte das BIP im zweiten Quartal nur um 0,6 Prozent zu. Das kriselnde Spanien verzeichnete ein Plus von 0,2 Prozent, während sich die griechische Volkswirtschaft bedingt durch das Sparprogramm der Regierung auf Talfahrt befindet. Minus 1,5 Prozent meldeten das dortige Statistikamt.

Die Exportnation Deutschland profitierte dagegen überdurchschnittlich von der Erholung der Weltwirtschaft. Neben dem Außenhandel zogen aber auch die Investitionen der Unternehmen deutlich an. Zudem hätten die privaten und staatlichen Konsumausgaben beigetragen, schrieben die Statistiker.

Der Aufschwung fiel damit kräftiger aus als selbst von Optimisten prognostiziert. Vor allem der Außenhandel feierte nach dem Krisenjahr 2009 ein Comeback, das in erster Linie durch die Nachfrage aus Asien und dort insbesondere China getragen wurde. "Die deutsche Konjunktur boomt dank globaler Nachfrage", sagte Dekabank-Volkswirt Andreas Scheuerle. Das Wachstum sei aber breit angelegt. Der Konsum sei wieder im positiven Bereich und die Unternehmen investierten wieder in Ausrüstungen.
http://www.ftd.de/politik/:auftragsboom-industrie-baut-trotz-aufschwung-stellen-ab/50157274.html (http://www.ftd.de/politik/:auftragsboom-industrie-baut-trotz-aufschwung-stellen-ab/50157274.html)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: anti-hartz4 am 20:22:42 Mo. 16.August 2010
ZitatDie deutsche Wirtschaft wächst wie lange nicht – Unternehmen stellen aber trotzdem keine neuen Leute ein, im Gegenteil: Das verarbeitende Gewerbe hat im Juni weiter Arbeitsplätze gestrichen.

JAAA.Die deutsche Wirtschaft wächst!!! Im Kapitalismus bedeutet dieses immer Arbeitslosigkeit,denn Menschen wollen bezahlt werden. Je weniger Menschen Arbeit haben,desto mehr steigt der Profit der Kapitalschmarotzer. Der Rest der Noch Arbeitnehmer (scheiß wort) wird auch noch ihr blaues Wunder erleben!
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: besorgter bürger am 16:12:28 Sa. 21.August 2010
ZitatDeutsche Arbeitnehmer sollen nach dem Willen des Unternehmerverbands mittelständische Wirtschaft künftig zwei Wochen Urlaub weniger pro Jahr machen. Sechs Wochen seien zuviel, vier Wochen reichten völlig aus, sagte Vorstandsvorsitzende Ursula Frerichs der ,,Bild"-Zeitung.

http://www.welt.de/wirtschaft/article9099948/Unternehmer-wollen-zwei-Wochen-Urlaub-streichen.html (http://www.welt.de/wirtschaft/article9099948/Unternehmer-wollen-zwei-Wochen-Urlaub-streichen.html)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Sir Vival am 08:22:29 So. 22.August 2010
Aufschwung ist nicht gleich Aufschwung!
;)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Sir Vival am 08:26:13 So. 22.August 2010
Zitat von: besorgter bürger am 16:12:28 Sa. 21.August 2010
ZitatDeutsche Arbeitnehmer sollen nach dem Willen des Unternehmerverbands mittelständische Wirtschaft künftig zwei Wochen Urlaub weniger pro Jahr machen. Sechs Wochen seien zuviel, vier Wochen reichten völlig aus, sagte Vorstandsvorsitzende Ursula Frerichs der ,,Bild"-Zeitung.

http://www.welt.de/wirtschaft/article9099948/Unternehmer-wollen-zwei-Wochen-Urlaub-streichen.html (http://www.welt.de/wirtschaft/article9099948/Unternehmer-wollen-zwei-Wochen-Urlaub-streichen.html)

....und dazu natürlich noch das Bild am Strand. Passt ja mal wieder.
Ich war (auch zu Arbeitszeiten bis vor einem Jahr) seit vielen Jahren nicht mehr im Urlaub.
Da wird schon wieder polarisiert. Aber es geht offensichtlich nicht mehr anders als mit solchen optischen Vergleichen.
Dass der Urlaub zum "Auftanken" da ist, verstehen diese Arschl***** wie solche Arbeitgeber, die nicht wirklich arbeiten (denn sie geben ja nur Arbeit) nicht.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Kuddel am 19:14:16 Mi. 25.August 2010
ZitatKonzerne machen Kasse

Nicht alle profitieren gleichermaßen vom Boom: Während die Gewinne der Unternehmen explodieren und Vermögenseinkommen stark wachsen, bleiben die Löhne zurück.


Wer profitiert besonders vom überraschend starken Wirtschaftsaufschwung in Deutschland? Nein, nicht die Einkommen der abhängig Beschäftigten. Das Volkseinkommen, das sich aus dem Arbeitnehmerentgelt und den Unternehmens- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, hat gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,3 Prozent zugenommen, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab. Während das Arbeitnehmerentgelt aber lediglich um 2,5 Prozent angestiegen sei, hätten die Unternehmens- und Vermögenseinkommen einen ,,sehr deutlichen Zuwachs" von 21,9 Prozent verzeichnet.

Eine solche Ungleichbehandlung zu Beginn eines Aufschwunges ist nichts Ungewöhnliches und eigentlich auch nicht problematisch, da der Aufschwung die Löhne anziehen lässt und in den Folgeperioden wieder für einen Ausgleich zwischen Kapital und Arbeit sorgt. Das Problem in Deutschland ist aber, dass das im vergangenen Aufschwung nicht geklappt hat, weshalb die Gewinnquote sich von ihrem langjährigen Mittelwert bei rund 30 Prozent gemessen am Volkseinkommen gelöst und immer neue Rekorde erklommen hat.

Nach dem sehr guten zweiten Quartal liegt die Gewinnquote wieder bei 34,1 Prozent. Das zeigt, dass die Rückkehr zum alten Mittelwert nur ein krisenbedingter Ausrutscher war. Da das Gros der Lohnquote konsumiert, das Gros der Gewinnquote gespart wird, wird die Binnennachfrage nicht anziehen, solange sich der Trend nicht umkehrt.

Das sehen inzwischen auch die ersten Volkswirte öffentlich ein, weshalb sie immer öfter ,,neutrale" Lohnerhöhungen fordern, die das Verhältnis zwischen Lohn- und Gewinnquote stabilisieren, den Verteilungsspielraum ausschöpfen, wie es so schön heißt.

,,Lohnerhöhungen von knapp drei Prozent sind neutral", sagt Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der Dekabank. Doch da die ersten großen Tarifrunden erst in einem Jahr anstehen, dürfte die Gewinnquote zunächst weiter steigen, mutmaßt Scheuerle. Das sei kein Beinbruch, da die Kapazitäten der Firmen noch immer nicht ganz ausgelastet seien, also Beschäftigte nicht voll beansprucht würden. Erst wenn für sie wieder ausreichend Arbeit vorhanden sei, können die Löhne anständig steigen, so Scheuerle.

Die zunächst weiter moderate Lohnentwicklung kommt den Aktionären zugute. Vom weltweiten Aufschwung, insbesondere in Asien, profitieren vor allem die exportorientierten Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex. Im zweiten Quartal 2010 steigerten sie ihre Verkäufe um zwölf Prozent. Inzwischen liegt ihr Umsatz schon wieder auf dem Rekordniveau von Ende 2007. Die hervorragenden Zahlen lassen die Analysten immer optimistischer werden: Glaubten sie vor einem halben Jahr noch, dass die 30 Dax-Konzerne 2010 etwa 900 Milliarden Euro einnehmen würden, so liegen die Umsatzerwartungen inzwischen bei fast 950 Milliarden – das wäre ein Plus von acht Prozent gegenüber 2009.

Firmen werden immer rentabler

Noch stärker als die Umsätze steigen aber die Gewinne. Denn die Unternehmen haben in den vergangenen Monaten restrukturiert und Kosten gesenkt. Fürs Gesamtjahr rechnen Aktienanalysten derzeit damit, dass die Dax-Konzerne nach Abzug von Steuern 50 bis 60 Prozent mehr verdienen als 2009. ,,Dabei werden die Gewinne allerdings gebremst durch die Ausgaben für die Restrukturierung", so Commerzbank-Analyst Markus Wallner, ,,Entlassungen oder Stilllegungen kosten erst einmal Geld." Den 50 kleineren Firmen aus dem Börsenindex M-Dax wird 2010 sogar eine Steigerung der Überschüsse von 150 Prozent zugetraut.

Für 2011 glaubt das Gros der Analysten an ein Profit-Plus von über zehn Prozent, die M-Dax-Firmen sollen noch einmal fast ein Drittel mehr verdienen – wenn es nicht zu einer Neuauflage der Krise kommt. ,,In vielen Branchen wird auch im kommenden Jahr gelten, dass die Umsätze merklich zulegen, die Lohnkosten aber noch nicht mitziehen", meint Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. ,,Dies wird die Gewinne weiter ordentlich steigen lassen und den Aktienmarkt stützen."

Dabei dürften die Umsätze weiter deutlich langsamer zulegen als die Gewinne. Das bedeutet: Pro Euro Umsatz bleibt immer mehr als Gewinn bei den Firmen, sie werden rentabler. In Deutschland ist dies ein langjähriger Trend. Lag die Umsatzrendite (Anteil des Gewinns am Umsatz) aller deutschen Unternehmen laut Bundesbank 1997 noch bei 3,4 Prozent, so erreichte sie 2007 ein Rekordhoch von 5,1.

Im zweiten Quartal 2010 schafften Rendite-Stars wie FMC, Merck oder Eon bereits wieder Werte über acht Prozent, Linde, Siemens und Beiersdorf brachten es auf mehr als sieben Prozent.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/konzerne-machen-kasse/-/1472780/4585980/-/index.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/konzerne-machen-kasse/-/1472780/4585980/-/index.html)
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: beickmann am 19:19:30 Mi. 25.August 2010
Mittelschicht geschrumpft
Die Ungleichheit nimmt zu

Aktuelle Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen: Die Mittelschicht schrumpft weiter. Und auch vom Aufschwung wird diese Tendenz nicht gestoppt. VON ULRIKE HERRMANN

Frau vor Bankplakat. Foto: dpa

Während der Finanzkrise ist die Mittelschicht weiter geschrumpft: Ihr gehörten 2008 nur noch 58,7 Prozent der Bevölkerung an. Zehn Jahre zuvor waren es noch 64,3 Prozent. Dies zeigen neueste Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), das regelmäßig 12.000 Haushalte befragt.

Zur Mittelschicht zählt das Institut, wer über 70 bis 150 Prozent des mittleren Nettoeinkommens verfügt. 2008 waren dies für Singles 1.070 bis 2.350 Euro netto im Monat, bei einem Ehepaar mit zwei kleinen Kindern 2.250 bis 4.935 Euro.
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Man kann es auch in Köpfen ausdrücken: 2008 gehörten nur noch 47,7 Millionen Bundesbürger zur Mittelschicht - rund 4,6 Millionen weniger als 1998.

Viele der einstigen Mittelschichtler sind abgestiegen, denn die Zahl der einkommensschwachen Haushalte steigt deutlich. 2008 gehörten schon 22,5 Prozent aller Haushalte dazu. Zehn Jahre zuvor waren es erst 17,7 Prozent.

Entwicklung der Mittelschicht von 1992 bis 2009. Foto: taz

Die Zahl der Wohlhabenden hingegen ist kaum gestiegen. 1998 gehörten 18 Prozent zu dieser Gruppe, 2008 waren es 18,8 Prozent. Allerdings ist es innerhalb dieser Gruppe zu starken Verschiebungen gekommen: Die Zahl der Reichen nahm deutlich zu. Als reich gilt, wer mindestens 200 Prozent des mittleren Nettoeinkommens hat. Diese Gruppe ist in den vergangenen zehn Jahren von 5 auf 6,3 Millionen Menschen angewachsen - ein Plus von 26 Prozent.

Die deutsche Mittelschicht war noch nie eine konstante Größe, sondern kannte auch schon früher Phasen, in denen sie abnahm. Vor allem in Krisen wurde die Mittelschicht kleiner - etwa Mitte der 90er Jahre. Doch inzwischen macht Markus Grabka vom DIW einen völlig neuen Trend aus: "Der interessante Befund ist, dass die Mittelschicht sogar bei einem starken Aufschwung schrumpft." So wuchs die deutsche Wirtschaft in den Jahren 2005 bis 2007 kräftig, doch die Mittelschicht profitierte davon nicht.

Der Grund: Die Reallöhne sind weiter gesunken. Wie das DIW berechnet hat, verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer zwar 2009 im Durchschnitt 2.922 Euro monatlich - und damit 118 Euro mehr als 2006. Doch diese nominale Gehaltsteigerung von vier Prozent hat die Inflation von etwa sechs Prozent nicht ausgeglichen.

In der aktuellen Studie zur Mittelschicht hat das DIW das Jahreseinkommen der Haushalte berücksichtigt, was besonders aussagekräftig ist, weil viele Zahlungen nur einmal jährlich fließen wie Dividenden, Boni oder auch das Weihnachtsgeld. Allerdings führt dies zu enormen Zeitverzögerungen: Erst jetzt ist komplett ausgewertet, was im Jahr 2009 bei den Haushalten für das Jahr 2008 ermittelt wurde.
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    *
      Die Mittelschicht schrumpft
      Einkommen zählt, nicht Tugend

Die letzte große DIW-Studie zur Mittelschicht stammt aus dem Jahr 2008. Damals kam heraus, dass die Mittelschicht zwischen den Erhebungsjahren 2000 und 2006 von 62 auf 54 Prozent geschrumpft sei. Nun ergeben sich für die gleichen Jahre plötzlich 63,7 und 59,2 Prozent. "Wir mussten statistische Revisionen vornehmen", erklärt Grabka. Das Problem: Es wird immer schwieriger, die Haushalte komplett zu befragen. Oft ist ein Mitglied auswärts beschäftigt - oder unwillig, weiterhin an der Langzeitbefragung teilzunehmen. Diese statistischen Verzerrungen wurden nun bereinigt. "Aber die Grundtendenz bleibt", so Grabka, "die Mittelschicht schrumpft."
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Paradiesvogel am 12:32:49 Mo. 30.August 2010
Deswegen wurde Hartz IV ins Leben gerufen um den Arbeiter erpressbar zu machen, gefügig zu Versklaven...Sie alle zu knechten !!!!!!!

Was mich an den Löhnen ärgert es gibt keinen Mindestlohn, den brauchen wir aber

www.mindestlohn.de (http://www.mindestlohn.de)

Ausserdem ärgert mich am Regelsatz; 359 Euro, für einen Monat, nun hat aber der Monat mal 28 Tage , mal 30 Tage mal 31 Tage, mir stellt sich die Frage, wenn der Regelsatz sich aus Tagessätzen berechnet, warum wird dann in den 31 Tagen nicht ein Tagessatz mehr bezahlt ???
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Strombolli am 16:19:59 Di. 07.September 2010
Richtig! - Übrigens für alle, die irgendwie arbeiten und es einrichten können: Es gibt doch auch Bummelstreik oder besonders bedächtiges Arbeiten. Man muß es ja nicht gleich draußen dranschreiben...

Der Bauchredner Sascha Grammel hat ein Shirt mit dem Satz: "Hetz mich nicht !" (http://www.youtube.com/watch?v=9JeDxTesto4)

Ein schönes Motto!
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 18:16:58 Di. 28.September 2010
ZitatJeder Zehnte arbeitet mehr als 48 Stunden

Die 35-Stunden-Woche war gestern: Viele Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten, bis der Arzt kommt. Fast zehn Prozent verbringen nach Erhebungen des Statistischen Bundesamts 48 und mehr Stunden im Betrieb. Am längsten arbeiten Manager und Selbständige.


Wiesbaden - Knapp jeder zehnte Erwerbstätige in Deutschland arbeitet nach eigener Einschätzung mehr als 48 Stunden in der Woche. Das geht aus einer am Dienstag in Wiesbaden vorgestellten Studie des Statistischen Bundesamts zur Arbeitsqualität hervor. Vor allem männliche Führungskräfte und Selbständige gaben häufig überlange Arbeitszeiten an.

Rund 3,8 Millionen Menschen oder 9,9 Prozent der Beschäftigten arbeiteten danach 2009 wöchentlich mehr als 48 Stunden, der gesetzlichen Obergrenze nach dem Arbeitszeitgesetz. 1,7 Millionen oder 4,3 Prozent rackerten sogar im Normalfall 60 Stunden und mehr die Woche. Die durchschnittlich genannte Wochenarbeitszeit von Voll- und Teilzeitbeschäftigten betrug im Schnitt 35,8 Stunden, wie die Statistiker berichteten.

Frauen in Führungspositionen kamen offenbar besser mit ihrem Zeitbudget zurecht als ihre männlichen Kollegen: Während fast die Hälfte der Männer von Arbeitszeiten jenseits der 48-Stunden-Grenze berichtete, war es unter den weiblichen Chefs nur ein Viertel. Frauen arbeiteten mit einem Anteil von 4,2 Prozent auch in der Gesamtheit deutlich seltener überlang als die Männer mit einem Anteil von 14,8 Prozent.

Ansonsten erfuhren die Statistiker bei der Arbeitskräfteerhebung Erwartbares: Akademiker arbeiten länger als Hilfsarbeitskräfte, und Selbständige berichten von stärkerer zeitlicher Inanspruchnahme als Arbeitnehmer. Fast jeder zweite Firmeninhaber oder Freiberufler (47,4 Prozent) berichtete von langen Arbeitszeiten jenseits der 48 Stunden, bei den Angestellten waren es nur 5,3 Prozent.

Die Selbständigen haben damit nach eigenen Angaben auch später Feierabend und kürzere Wochenenden. Etwa die Hälfte von ihnen arbeitete regelmäßig auch in der Zeit zwischen 18 und 23 Uhr. Bei den Arbeitnehmern waren es nur 24 Prozent. Der Gesamtanteil der Spätarbeiter wuchs seit 1992 um gut zehn Prozentpunkte auf 26 Prozent aller Beschäftigten.

Nachtarbeit ist hingegen häufiger das Schicksal abhängig Beschäftigter. Die Selbständigen haben sich dafür das Wochenende nahezu abgeschafft: 54 Prozent waren am Samstag aktiv und immer noch 21 Prozent am Sonntag. Bei den Arbeitnehmern war an den Samstagen nur jeder Fünfte und an den Sonntagen jeder Zehnte am Arbeitsplatz.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,720108,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,720108,00.html)
Titel: Danke DGB!
Beitrag von: Kuddel am 19:41:47 Mi. 15.Dezember 2010
Gehältervergleich der Industriestaaten
Deutschland ist Lohnminus-Meister

In den meisten Industriestaaten sind die Löhne in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Nicht so in Deutschland: Hier schrumpfte das Durchschnittsgehalt um 4,5 Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik bei einem Vergleich der Internationalen Arbeitsorganisation auf dem letzten Platz.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fimages%2Fimage-161328-galleryV9-jtlk.jpg&hash=5b13f583624535282684dc916e6494aaf8a7ceaa)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,734794,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,734794,00.html)
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Kuddel am 17:10:25 Mi. 18.Mai 2011
ZitatWirtschaft brummt, Reallöhne sinken

Trotz der wirtschaftlichen Erholung werden die Tarifgehälter in diesem Jahr nur geringfügig wachsen - während die Preise steigen. Die FR hat eine Auswertung von Experten erbeten. Das Ergebnis ist ernüchternd niedrig.


Volkwirte staunen, Beschäftigte werden enttäuscht sein: Trotz der wirtschaftlichen Erholung werden die Tarifgehälter in diesem Jahr nur geringfügig wachsen. Weil gleichzeitig die Preise spürbar steigen, werden viele Beschäftigte sogar Reallohnverluste erleiden.
(...)
Die Abschlüsse sind überraschend niedrig. Schließlich haben Politiker wie Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) landauf, landab für kräftige Lohnerhöhungen geworben. Auch Volkswirte aller Couleur betonen in seltener Einmütigkeit, Zuwächse von drei bis 3,5 Prozent seien durchaus angemessen. Selbst das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) stimmt dem zu: Der Verteilungsspielraum liege bei rund drei Prozent, sagte IW-Chef Michael Hüther im Januar.
(...)
Damit würde Deutschland wieder an die Vorkrisenzeit anknüpfen: Zwischen 2004 und 2008 sind die realen Stundenlöhne beständig gesunken.

Die diesjährige Tarifrunde sei ,,sehr enttäuschend", meint denn auch Rudolf Hickel, Direktor des Instituts Arbeit und Wirtschaft an der Universität Bremen. Er nennt dafür einen wichtigen Grund: Die wachsende Zahl prekärer Jobs sorgt dafür, dass Gewerkschaften und Tarifbeschäftigte zu Zugeständnissen bereit sind. Sie fürchten, dass Unternehmen andernfalls noch stärker auf Leiharbeit setzen oder noch mehr Arbeiten an Fremdfirmen auslagern. Hinzu kommt, dass die Gewerkschaften mit einem geringeren Preisanstieg gerechnet haben.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/wirtschaft-brummt--realloehne-sinken/-/1472780/8430408/-/index.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/wirtschaft-brummt--realloehne-sinken/-/1472780/8430408/-/index.html)

Wow, so wie es aussieht haben sich die Gewerkschaften mit weniger zufrieden gegeben, als die Wirtschaft geboten hat....
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: unkraut am 20:51:00 Mi. 18.Mai 2011
Die Löhne sind schon dermaßen versaut das Leihbuden schon teilweise mehr bieten als " normale " AG  .
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Kuddel am 16:34:58 Do. 16.Juni 2011
Es gibt eine massive Umverteilungen.
Während die Sozialausgaben und Löhne gedrückt werden, gibt es satte Geschenke an die Wirtschaft.

ZitatRace to the bottom

Die EU auf Rekordjagd: In zehn Jahren fielen die Unternehmenssteuersätze um bis zu 13 Prozent
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34949/1.html (http://www.heise.de/tp/artikel/34/34949/1.html)
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Strombolli am 18:12:19 Do. 16.Juni 2011
Mittlerweile dürfte doch aber der dööfste, sogenannte Neoliberale gemerkt haben, welche schädlichen Auswirkungen Billiglohn quer durch die ganze Politik allumfassend und global hat. Aber die sind beratungsresistent.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: ProgressiveProletarian am 19:44:08 Do. 16.Juni 2011
Zitat von: Strombolli am 18:12:19 Do. 16.Juni 2011
Mittlerweile dürfte doch aber der dööfste, sogenannte Neoliberale gemerkt haben, welche schädlichen Auswirkungen Billiglohn quer durch die ganze Politik allumfassend und global hat. Aber die sind beratungsresistent.

Woran sollen die es merken? Sie verfügen über weitreichende Netzwerke, um wenn überhaupt nur sehr kurz von Erwerbslosigkeit betroffen zu sein, über genügend finanzielle Ressourcen um nicht merklich an Lebensstandard zu verlieren und über die gute Gewissheit, dass der Staat notfalls die niedrigen und mittleren Einkommen für das Überleben ihrer Arbeitgeber bluten lassen wird. Sie verfügen über die Meinungshoheit in den Massenmedien und über Posten in Wissenschaft und Politik. Damit meine ich keine Verschwörung, sondern das normale Wesen von Oligarchien mit einer Arroganz gegenüber allen, die über weniger Einkommen und  über weniger öffentliche Präsenz verfügen. Den Leuten wurde von klein auf eingetrichtert, dass es nur an ihnen selbst liegt, dass sie Erfolg haben, die mehrheitlich sind blind für soziale Strukturen und Belange des Gemeinwohls.

Damit sie sich politisch bewegen, muss ihnen klar gemacht werden, dass es auch ohne sie geht. Das es alternative Medien, alternative Formen zu arbeiten, zu produzieren und zu wohnen gibt. Diese Projekte gibt es bereits heute schon.Es gibt Alternativen. Aber es wird von vielen, die sich alternativ wähnen, praktisch nicht unterstützt. Will man Alternativen aufzeigen, muss man sich als Einzelkämpfer mühevoll Verbündete suchen und macht sich mit Flugblättern zum Hampelmann, während gleichzeitig über die herrschenden Verhältnisse gemotzt wird.

Dass viele noch nicht so weit sind, die Brücken hinter sich zu verbrennen und sich auf den Weg zu machen, sieht man daran, dass es immer noch heißt "In deren Situation würdest Du genauso handeln." , " Die Griechen haben aber auch über ihre Verhältnisse gelebt", "So viel Geld an die Griechen, was geht an uns.", "Deswegen ist keiner von Euch Politiker.", "Verträge müssen eingehalten werden." etc..

Wenn alles so prima ist, wie es ist und ihr Euch nur darüber aufregt am falschen Ende der sozialen Hierarchie zu sein, anstatt die Hierarchie an sich zu kritisieren, dann spart Euch das Gejammer, legt Euch Scheuklappen an und belegt einen Motivationskurs, vielleicht werden noch ein paar Oswald- Metzger-Klone gebraucht.  

Was schlimmer ist, als die Lohnsenkungspolitik, die Privatisierung und die soziale Entrechtung; ist die erbärmliche Reaktion darauf.

Ich frage mich, was verwerflicher ist, von alledem nichts zu wissen, Bunte zu lesen, Thessa-Parties zu feiern und sich in der eigenen vermeintlichen Coolness zu suhlen, oder genau zu wissen was abgeht, aber außer die neuesten Grausamkeiten mit Jammern zu kommentieren nichts zu Stande bringen zu wollen.

Oder um es drastisch zu sagen: Lohnabhängige, Erwerbslose und Niedriglöhner spielen politisch keine Rolle, Wir interessieren Sie nicht, da wir ihr Verhalten nicht sanktionieren und es ist Zeit, darauf mit eigenen Strukturen zu reagieren, wie es anderswo ja auch möglich ist.

Noam Chomsky sagte einmal, dass er in Industrieländer nach Vorträgen immer gefragt wurde: "Was können wir tun?", während in den sog. Entwicklungsländern die Menschen zu ihm gekommen sind und ihm gezeigt haben, was sie machen.

Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Strombolli am 20:37:11 Do. 16.Juni 2011
Auf meine Frage/Anregung, ProgressiveProletarian, hier doch einen Extra-Strang aufzumachen, indem ganz konkrete Änderungsvorschläge zu den jetzt üblichen Verfahrensweisen (Gesundheit, Bildung ... und alles andere) gemacht und konstruktiv (schon mal schwierig  ;) ) besprochen werden, habe ich ja keine Antwort bekommen.

Zu den alternativen Lebensweisen: Das geht bei mir im Dorf sogar mit nem speziellen "e.V." Leider werden die Vereinsmitglieder von den "normalen", die- 40-Jahre-Westen-nachholenden Kleinbürgern, welche sich zur Mittelschicht rechnen (ha, ha) nicht wirklich ernst genommen.
Nein ich bleibe dabei: Ehe nicht wirklich der letzte naive Wohlstandsdödel gezwungen ist, über das nächste Brot und den Aufstrich oder Wasser existenziell nachzudenken, werden sie nicht alternativ denken.
Die grünen Ideale werden doch erwartungsgemäß gerade wieder in Stuttgart verraten.

Und das von Dir angeführte Mediengejaule, was mancher gedankenlos nachplappert, kann auch ich nicht mehr hören. Es macht mich krank.
Mit Freunden machen wir unser Ding. Leider leben wir aber in Abhängigkeiten, die nicht alle ersetzbar oder auszuklammern sind. 
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: ProgressiveProletarian am 01:04:17 Fr. 17.Juni 2011
@Strombolli: Danke für die nette Antwort auf meinen doch etwas aggressiven Eintrag.

Ich finde so einen Threat mit Verbesserungsvorschlägen gut und würde auch dazu beitragen. Das Schlimme ist, dass die Antworten oft wenig konstruktiv sind.Vieles geht so in die Richtung "Loha-Gequatsche", "Möchtegern-Ökos" und "Öko-FDP".  Diese Kritik hat ihre Berechtigung, gleichzeitig ist sie auch fatal, denn sie wertet bestimmte wirtschaftliche Trends die dezentrale Strukturen fördern ab, indem sie auf das Versagen der Grünen als Reformmotor in zentralisierten Institutionen wie Parlamenten hinweist (zumindest dann, wenn der vorher in der Opposition erreichte Sinneswandel in der Gesellschaft mit den mageren Früchten ihrer Regierungsarbeit gerade in Hinblick auf die Außen-und Sozialpolitik verglichen wird.) Aber wie schon gesagt, Arbeitnehmer- und Sozialpolitik interessieren die Grünen-Wähler nicht in erster Linie.  

Dennoch ist nicht jede/r der sich für erneuerbare Energien und dezentrale Strukturen stark macht, ein akademischer Grünenwähler der sein Gewissen mit dem Geldbeutel zu beruhigen versucht. D.h. der Ökostrombezieher bekommt das Negativimage der Partei ab.

Das ist nicht nur unfair, es ist auch kontraproduktiv. Ich selbst wohne in einer Genossenschaft, wir haben auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Sie reicht noch nicht für das ganze Haus, aber die Erlöse aus der Stromeinspeisung reduzieren die Nebenkosten um immerhin 15 Prozent. Meine Miete ist dennoch  Hartz IV fest, da ich selbst Niedriglöhner bin und nicht weiß, wie lange es jobtechnisch weitergeht. Außerdem steigen die Mieten in Genossenschaften für gewöhnlich weniger schnell als in privater Vermietung, das ist zumindest meine Erfahrung.

Ich weiß, das diese Option in vielen Gegenden nicht gegeben ist, aber wer es kann, sollte sich genossenschaftliches Wohnen einmal ansehen. http://de.wikipedia.org/wiki/Wohnungsbaugenossenschaft (http://de.wikipedia.org/wiki/Wohnungsbaugenossenschaft)

Das sind bereits zwei Vorschläge (Ökostrom und Genossenschaftliches Wohnen) darüber hinaus kann ich viele Andere nennen. Nichts davon ist für sich alleine die Lösung aller Probleme, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Mit der Verelendungstheorie ("Es muss allen noch schlechter gehen.") wäre ich vorsichtig, das kann genauso gut nach rechts ausschlagen und das hängt im wesentlichen ab, wer der Träger der Unzufriedenheit ist und welche Geisteshaltung insgesamt vorherrscht, d.h. konstruktiv und inkludierend, also Unterschiede willkommen heißend oder destruktiv-ängstlich und ausgrenzend.
Die Forschungen von Wilhelm Heitmeyer (http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Heitmeyer (http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Heitmeyer)) zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppenbezogene_Menschenfeindlichkeit (http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppenbezogene_Menschenfeindlichkeit)) geben dazu interessante aber mitunter auch bedenkliche Ergebnisse.

Das IOPS-Projekt (http://www.chefduzen.de/index.php/topic,23693.0.html (http://www.chefduzen.de/index.php/topic,23693.0.html)), über dessen Grundsätze ich bisher vergeblich versucht habe ein Feedback zu bekommen, oder eine Diskussion in Gang zu bringen soll unter anderem dazu beitragen, eine konstruktiv-inkludierende Geisteshaltung in der Gesellschaft zu stärken.

Manche komme ich mir halt vor, als würde ich gegen eine Wand reden und das frustriert dann etwas und dann passieren mitunter Antworten, wie die obige.

Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:31:40 Fr. 17.Juni 2011
@ProgressiveProletarian:

Danke für deine Worte!!

Ich bin immer wieder froh, wenn ich lese das es noch Menschen gibt die so ähnlich denken wie ich!! ;D

Wir sollten uns viel mehr Freiräume erkämpfen, um endlich so leben zu können wie wir es wollen!!


@Strombi:

Ich finde deine Idee auch gut, hier einen Strang mit Änderungsvorschlägen aufzumachen!
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Kuddel am 22:38:24 Di. 19.Juli 2011
Die realen Nettolöhne von Geringverdienern sind seit der Jahrtausendwende stark gesunken. Das hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung berechnet. Bei Beschäftigten in den unteren Einkommensgruppen betrugen die Einbußen preisbereinigt 16 bis 22 Prozent. Im Durchschnitt aller Beschäftigten gingen die Nettogehälter preisbereinigt um 2,5 Prozent zurück. In der höchsten Einkommensgruppe gab es dagegen ein Plus von knapp einem Prozent.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Tiefrot am 01:57:20 Mi. 20.Juli 2011
Kuddel schrob:
ZitatBei Beschäftigten in den unteren Einkommensgruppen betrugen die Einbußen preisbereinigt 16 bis 22 Prozent.
Als gestern früh diese Meldung über InfoRadio mir um die Ohren flog, durfte ich erstmal meine Küche wischen.
Hatte meinen Morgenkaffee quer durch die Küche geprustet, weil ich das einfach nicht glauben konnte !  :o
Damit ist es für mich jedenfalls bewiesen: Der Binnenkonsum wird für Profitinteressen systematisch zerstört.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Ratrace am 08:01:26 Mi. 20.Juli 2011
ZitatDer Binnenkonsum wird für Profitinteressen systematisch zerstört.
Systematisch? Klingt alles nicht nach Voraussicht und Kalkül. Für mich sieht das eher aus wie eine Entwicklung, die von ihren Profiteuren inkauf genommen wird, damit man weiterhin die Volkswirtschaften der Welt im globalen Kapitalismuscasino zerstören kann. Und das wird halt so lange betrieben, bis es nicht mehr geht.

Die, die diese Entwicklung vorantreiben, scheinen die Tatsache zu verdrängen, daß die Realwirtschaft und damit auch der Binnenkonsum eine Voraussetzung für den eigenen Reichum ist. Daß virtuelle Vermögen jenseits der Realmärkte zu Blasen werden und in sich zusammenfallen, hat man gesehen. Ebenso gut könnte man, und das wird ja auch gerne getan, einfach die Gelddruckereien anwerfen und Billiarden derart entstehen lassen. Nur existiert für dieses Geld dann kein Gegenwert in Form von Waren, und dann kann man den Mammon auch durch's Klo spülen. Lernt man in der Schule in der siebten Klasse.

Wenn globalisiert die unteren Einkommen von der radikalen Elite-Besitzstands-Mehrungspoltitik ("marktradikal" kann man das ja nicht mehr nennen, wenn die globale Politik die Realmärkte abwürgt, sonst gäbe es mit dem Binnenkonsum und den für diesen notwendigen Einkommen nicht solche Probleme) weggefrühstückt werden, wenn ebenfalls auch nicht im eigenen Land sich jemand noch etwas kaufen kann, woher soll dann das Geld kommen? Wohin soll man etwas exportieren, wenn auch im Zielland sich keiner mehr den Kram kaufen kann? Was ist das eigene Geld wert, wenn im Zuge dieser Entwicklung keine Waren mehr produziert werden können?

Diese ganzen Bachelor-BWLer, die keinesfalls über tieferes Wissen über die Abghängigkeiten oder gar Philosophien der funktionalen Wechselwirkungen im Weltwirtschaftsgefüge verfügen, werden nur noch dazu ausgebildet, roboterhafte Werkzeuge der Finanzeliten zu sein. Ein absolut oberflächliches Wissen bekommen die, und damit werden sie auf die Menschheit losgelassen. Weiß einer dieser geölten Stangenanzugträger noch, was Rheinischer Kapitalismus ist? Das Godesberger Programm? Oder nur noch, wie man von Quartal zu Quartal hechelt, Leerverkäufe tätigt, Ramsch-Anleihen verhökert und undurchsichtige Anlagepakete schnürt, die sie selber nicht mehr verstehen geschweige denn einschätzen können?

Während Geisteswissenschaftler jeder Art verspottet werden, weil sie tatsächlich nur noch in der Uni und mit viel Glück irgendwelchen Mini-Nischen existieren können, ruinieren diese Schnösel aus dem heruntergekommenen Finanzbildungswesen die Volkswirtschaften der Welt. Toi, toi, toi.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Eivisskat am 08:59:23 Mi. 20.Juli 2011
ZitatDiese ganzen Bachelor-BWLer, die keinesfalls über tieferes Wissen über die Abghängigkeiten oder gar Philosophien der funktionalen Wechselwirkungen im Weltwirtschaftsgefüge verfügen, werden nur noch dazu ausgebildet, roboterhafte Werkzeuge der Finanzeliten zu sein. Ein absolut oberflächliches Wissen bekommen die, und damit werden sie auf die Menschheit losgelassen.

Denen scheint es nur noch um diese gräßlichen Stangenanzüge, spitzen, langen Schuhe, geschorene Schädel und eckige Brillen zu gehen, in denen man sie in Horden rumlaufen sieht  ::)

Ich habe inzwischen regelrecht Angst vor diesen Typen, die in ihrer dümmlichen Ignoranz systematisch unsere Welt zerstören und es nicht mal zu merken scheinen. Oder?

Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Ratrace am 15:05:24 Mi. 20.Juli 2011
Hier ein Link zu Kuddels weiter oben zitierten Zahlen zum Lohnabsturz:
ZitatNettolöhne sind in den letzten 10 Jahren gesunken
Während Gewinne und Vermögenseinkommen sprudeln, haben die unteren Einkommensschichten immer weniger Geld in der Tasche

Viele Erfolge hat die schwarz-gelbe Regierung nicht vorzuweisen. Das weiterhin vorhandene Wirtschaftswachstum wird daher gerne als Ergebnis der eigenen Politik in Anspruch genommen, um gleich wieder eine nicht durch eine Reichensteuer gegenfinanzierte Steuerentlastung zu fordern, von der offensichtlich weniger die mittleren Einkommen, sondern auch wieder die höheren am stärksten profitieren würden.

Gut, dass Bundeskanzlerin nicht schon wieder direkt behauptet hat, dass der Aufschwung bei allen ankommt. Das macht er nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), für die die neuesten Daten des soziooekonomischen Panels (SOEP) ausgewertet wurden, nicht. Ganz unten nämlich, wie DIW-Verteilungsforscher Markus Grabka der Berliner Zeitung sagte, wird heute weniger verdient, während die Nettoeinkommen der besser Verdienenden leicht um ein Prozent gestiegen sind - und die Gewinne und Vermögenseinkommen deutlich gewachsen sind. Insgesamt sind die realen Nettogehälter zwischen 2000 und 2010 um 2,5 Prozent gesunken. Getroffen hat dies vor allem die drei untersten Einkommensschichten. Hier sind die Nettolöhne preisbereinigt seit 2000 um 16 bis 22 Prozent gesunken: "Bei den meisten Erwerbstätigen ist von dem Wirtschaftswachstum nichts angekommen", erklärt Grabka.
...
http://www.heise.de/tp/blogs/8/150171 (http://www.heise.de/tp/blogs/8/150171)
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Tiefrot am 16:56:41 Mi. 20.Juli 2011
[Offtopic:]
Hab grade 'nen Stapel Monopolygeld gefunden.
Geh erstmal einkaufen damit...  ;D  :D
[/Offtopic]

Da können wir uns eine Revolution schenken.
Der Kapitalismus begeht Selbstmord und was danach erst kommt,
das liegt dann (hoffentlich) an uns.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Vagabund am 00:08:46 Do. 21.Juli 2011
Wenn man sowas liest kommen einem die tränen. Seit Jahren kämpfen wir dagegen, seit jahren versuchen wir die Leute auf die Straße zu bekommen damit sie sich endlich wehren, aber sie tun es nicht. Auch dieser Bericht wird daran nichts ändern. Deutsche bürger sind einfach mal Dumm Faul und Sklaven, alle scheisse und die drecks politiker füllen ihre taschen jedentag immer mehr, sie haben bis zum lebensende ausgesorgt, für sich selbst politik gemacht nicht für die Menschen in dem Land. Demokratie, sowas gab es noch nie!
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Strombolli am 00:19:13 Do. 21.Juli 2011
Ich habe längst keine Tränen mehr... nur noch Verachtung und Hass.

Neben einer depressiven, pessimistischen Grundstimmung bewahre ich mir aber einen gewissen Restoptimismus, denn die ollen SED-Bonzen dachten auch ihre Macht und ihr Vermögen währen ewig. Und das Volk, so schien es hatte sich in der Mehrheit mit dem System arrangiert.
Ziemlich überraschend kam dann alles ganz anders.

Wir sollten nur aufpassen, das es diesmal richtig klappt und nicht wie damals "gesteuert" wird.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Vagabund am 11:10:06 Do. 21.Juli 2011
Ich frag mich immer was in den Geschichtsbüchern über unsere Zeit drinne stehen wird, denn Geschichte schreiben immer nur die Gewinner.

Und ganz ehrlich, ich will dieses Leid diese Probleme einfach nicht mehr ertragen ich kann nicht mehr, aber egal wo ich hingehe der kapitalismus verfolgt mich immer und immer wieder. Wielange soll das noch gehen, am liebsten haett ich jetzt die Revolution, jeder weiss das es bald ein umbruch geben wird, aber niemand spricht öffentlich darüber, niemand traut sich. ich kann den scheiss nicht mehr ertragen, immer die selben verfickten Yuppies auf der Str. mit ihren gefüllten taschen voll geld und selber weiss man kaum wie man seinen Arsch an die wand kriegen soll, lieber selber hungern damit die Kinder watt zu fressen haben. Ich hasse Reiche Menschen, sind sie vielleicht voll nett und toll, ich hasse sie trotzdem, denn sie geben nichts ab, dabei ist genug da.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Strombolli am 14:14:51 Do. 21.Juli 2011
Zitat von: Vagabund am 11:10:06 Do. 21.Juli 2011
Ich frag mich immer was in den Geschichtsbüchern über unsere Zeit drinne stehen wird, denn Geschichte schreiben immer nur die Gewinner.
...

Nur allzugut verstehe ich Dich, Vagabund. - Aber: Letztlich werden wir wohl die Gewinner sein und dann kann ich mir schon vorstellen was über 1990 - 2012 drinstehen wird: "Diese Jahre waren geprägt, vom letzten Aufbäumen der Großfinanz mit schlimmen faschistoiden Entgleisungen und einer Einleitung eines ökologischen Umbruchs, der letztlich zur jetzigen ökologisch, wie sozial ausgewogenen, weltweit durchgesetzten Gesellschaft des Miteinander geführt hat."

Bei allem Pessimismus, diese Hoffnung lasse ich mir nicht nehmen. Und wenn ich sie mit in die Gruft nehme....
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Kuddel am 03:30:46 Di. 06.Dezember 2011
ZitatLaut einer OECD-Studie haben die Einkommensunterschiede in Deutschland so stark zugenommen wie in kaum einem anderen Industrieland. Die soziale Kluft nähert sich damit den Verhältnissen in den USA an.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,801730,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,801730,00.html)
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Kuddel am 11:00:00 Mi. 14.Dezember 2011
ZitatUmfrage
Deutsche wollen Reiche zur Kasse bitten

Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich macht immer mehr Deutschen Angst - die Mehrheit will deshalb, dass die Wohlhabenden mehr Steuern zahlen. Es ist nicht die einzige Absage an die Berliner Regierung, die sich aus der aktuellen "Stern"-Umfrage ergibt.



Ist Deutschland ein sozial gerechter Staat? Da sind die Bundesbürger geteilter Meinung. 50 Prozent sind in einer Umfrage für das Hamburger Magazin "Stern" der Ansicht, dass es in Deutschland alles in allem gerecht (17 Prozent) oder zumindest nicht besonders ungerecht (33 Prozent) zugeht. Die andere Hälfte (48 Prozent) vertritt die Auffassung, in Deutschland gehe es weitgehend ungerecht (39 Prozent) oder ganz und gar ungerecht zu (9 Prozent).

Die überwältigende Mehrheit (79 Prozent) ist allerdings davon überzeugt, dass die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich die Demokratie in Deutschland gefährdet - und hat auch schon konkrete Vorstellungen davon, wie dem abzuhelfen sei. Aus Sicht Die meisten Befragten (62 Prozent) könnte eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes für mehr Ausgleich sorgen. Immerhin noch 48 Prozent plädieren für eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Dass Kapitalerträge höher besteuert werden sollen, meinen 44 Prozent. 37 Prozent treten dafür ein, dass der Fiskus bei großen Erbschaften stärker als bislang kassieren soll. All diese Vorschläge sind allerdings für die aktuelle schwarz-gelbe Regierungskoalition tabu, und werden eher von der Opposition befürwortet.

Politik von Finanzmärkten getrieben


Doch nicht alles, was aus der Opposition kommt, findet so viel Anklang: So unterstützen laut Umfrage nur 27 Prozent der Deutschen ein staatlich garantiertes Grundeinkommen, wie es die Piratenpartei kürzlich auf ihrem Bundesparteitag beschlossen hat. Auch bei den Wählern der Piraten halten das lediglich 32 Prozent für eine gute Idee.

Generell haben rund drei Viertel der Bundesbürger den Eindruck, dass die Politik von Börsen, Bankern oder Hedgefonds getrieben wird. Auf die Frage, ob die Politik oder internationale Finanzmärkte mehr Einfluss auf das Geschehen in Deutschland hätten, nannten 74 Prozent die Märkte. Nur 21 Prozent erklärten, die Politik habe mehr Einfluss. (erb)
http://www.fr-online.de/wirtschaft/umfrage-deutsche-wollen-reiche-zur-kasse-bitten,1472780,11305538.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/umfrage-deutsche-wollen-reiche-zur-kasse-bitten,1472780,11305538.html)

Dämlich sind die Leute schon. Drei Viertel der Befragten glaubt, daß die Politik von den Finanzmärkten getrieben wird, und gleichzeitg halten 50% es für nicht sonderlich ungerecht. (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.chefduzen.ch%2Fimages%2Fsmilies%2Ficon_doh.gif&hash=db1d358ecb3737b77680ffdee65311c1d456ac5d)

Aber immerhin gibt es eine Erosion im Glauben an dieses System.
Titel: Re:Einkommensschere - Löhne stürzen ab
Beitrag von: Cronos am 13:40:03 Mi. 14.Dezember 2011
So ein Dreck nennt man auch meinungsbildende Umfragen...

Hier sollen mal wieder Meinungen gebildet werden.
Einfach nur noch abartig was heutzutage für eine Verblödung läuft! Mir gehts gehörig aufn Sender!!! ???
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 14:28:23 So. 04.März 2012
Durch den Rückgang der Kurzarbeit, längere Arbeitszeiten, mehr Überstunden und den Aufbau von Guthaben auf Arbeitszeitkonten ist 2011 die durchschnittliche Jahresarbeitszeit um 0,5 Prozent auf 1.330 Stunden gestiegen. Das teilte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Zahl der Kurzarbeiter nahm von etwa 500.000 auf rund 150.000 ab. Gezählt werden die offiziell gemeldeten Arbeitsstunden von Voll- und Teilzeitbeschäftigten sowie von Nebenjobs.

Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Eisenbahnfreund am 17:00:45 So. 04.März 2012
Ich bin grundsatzlich auch dafuer dass es eine MaximalArbeitszeit von 30 Stunden die Woche gibt, ich meine damit koennte auch Arbeit gerecht verteilt werden und keiner waere ohne Job.

Es kann nicht sein dass man von 8 bis 16 Uhr und laenger von der Familie und seinem Privatleben gestohlen wird - unter der Androhung der Existenzvernichtung auf moderne Art...

Ich sehe das bei meiner Ausbildung und krieg echt das Kotzen vom unbezahlten Praktikum mal abgesehen.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 19:03:13 So. 04.März 2012
ZitatVerlorenes Jahrzehnt: Reallöhne acht Mal gefallen

Die Zeitungen warteten am 7. Februar 2012 mit den Schlagzeilen auf: ,,Reallöhne im Jahr 2011 um 1 Prozent gestiegen". Hintergrund war eine Meldung des Statistischen Bundesamts, wonach die ,,preisbereinigten Brutto-Monatsverdienste" im vergangenen Jahr sich um diesen Prozentsatz erhöht haben. Brutto ist aber nicht gleich netto, sondern in der Regel höher. Wegen der Lohnsteuerprogression stiegen die Nettolöhne nur um 2,2 %. Zieht man davon die Preissteigerungsrate von 2,3% ab, dann erhält man die realen Nettolöhne; in diesem Fall mit einem Minus von 0,1%.

Das Jahr 2011 war damit das achte Jahr im vergangenen Jahrzehnt (2001 - 2011), in dem die Reallöhne gefallen sind. Lediglich im Jahr 2004 und im Jahr 2010 sind sie gestiegen. Der ,,Aufschwung" nach der Krise 2008 und 2009 ist an den Arbeitnehmern völlig vorbeigegangen. Sie haben 2011 weniger Kaufkraft in der Tasche als vor der Krise. Für die anstehenden Tarifrunden, insbesondere in der Metallindustrie und im Öffentlichen Dienst ist da einiges aufzuholen.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fkommunisten.de%2Fimages%2Fstories%2F2012%2Fkapital_arbeit%2FStatistik_isw_44_590.jpg&hash=6436cea6619f991a232cf0f7ad0c476040568aeb)

Niedriglöhner verlieren am meisten

Die Berechnungen zur Reallohnentwicklung jeweils über die vergangene Dekade, die das isw seit Jahren, durchführt, wurden jetzt durch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bestätigt. Die Studie weist nach, dass der Reallohn für Otto Normalverdiener zwischen 2000 und 2010 um 2,5% sank (unsere Berechnung auf der destatis-Datenbasis vor der Neuberechnung des Statist. Bundesamts, kam zu dem Ergebnis, dass die Reallöhne um 2,9% sanken).

Neu ist bei der DIW-Untersuchung, die sich auf Erhebungen des sozio-ökonomischen Panels (SOEP) stützt – einer regelmäßigen Befragung von 23.000 Personen in 12.000 Privathaushalten – die Ermittlung unterschiedlicher Auswirkungen auf verschiedene Einkommensgruppen. Dazu hat Markus Grabka, der Verfasser der Studie, die Beschäftigten in zehn Einkommensgruppen aufgeteilt und die Lohnentwicklung untersucht. Das Ergebnis ist frappierend: Während im Durchschnitt alle Beschäftigten um 2,5% weniger in der Tasche hatten, verloren die unteren Einkommensgruppen besonders stark, und zwar bis zu 22% in der untersten Gruppe. Aber auch die weiteren Geringverdiener büßten mit zweistelligen Prozentsätzen an Kaufkraft ein. Wer z.B. 2000 noch ein reales Nettoeinkommen von 835 Euro hatte, kam zehn Jahre später nur noch auf 705 Euro – hat also 130 Euro oder fast 16% weniger. Insgesamt ist die untere Mittelschicht am stärksten von der negativen Entwicklung betroffen. Laut Grabka liegt das ,,vor allem an der wachsenden Zahl atypischer Beschäftigungsverhältnisse". Will besagen, dass die die zunehmenden Leiharbeitsstellen, Teilzeitjobs und andere prekäre Beschäftigungen die Löhne nach unten drücken. Bei den untersten vier Einkommensgruppen sind die preisbereinigten Nettolöhne zwischen 10 und 22% gesunken. Die oberen fünf Verdienstgruppen haben ihre Kaufkraft im wesentlichen halten können: - 0,63% bis 0,79%.

Von großem Interesse wäre, wie sich die Spitzenverdienste und Verdienste von Einkommensmillionären entwickelt haben. Dazu macht die DIW-Studie leider keine Aussagen. Der negative Einkommenstrend setzt sich laut Grabka bei den Berufseinsteigern fort: ,,Junge Menschen beginnen ihr Berufsleben mit deutlich geringeren Einkommen als noch vor zehn Jahren". Selbst ausgezeichnete Qualifikationen und stringente Lebensläufe seien mittlerweile keine Versicherung mehr gegen schmale Einstiegsgehälter. DIW-Verteilungsforscher Grabka bilanziert: ,,Die Wirtschaft ist seit der Jahrtausendwende ordentlich gewachsen. Die Gewinne und Vermögenseinkommen sind insgesamt sogar kräftig gestiegen. Doch bei den meisten Erwerbstätigen ist von dem Wirtschaftswachstum nichts angekommen".

Festzuhalten aber bleibt: Der gewachsene Niedriglohnsektor ist nicht einfach zufällig entstanden, er wurde geschaffen, war von der Politik so gewollt. Insbesondere die Arbeitsmarktreformen von Rot-Grün unter Kanzler Schröder mit den Hartz-Gesetzen, bei gleichzeitiger Verweigerung gesetzlicher Mindestlöhne, zielten auf eine Ausdehnung des Niedriglohnsektors. Inzwischen arbeiten fast ein Viertel (22,2%) aller Beschäftigten im Niedriglohnbereich. Die deutsche Wirtschaft sollte noch wettbewerbsfähiger gemacht werden, damit Konzerne aus Deutschland den Weltmarkt aufrollen können. Die Folge war denn auch, dass die Exportwalze aus Deutschland in schwächeren und Peripherie-Ländern heimische Produktion platt machte, hier zu Lande  Arbeitnehmer aber zunehmend mit  Kaufkraftverlusten und sinkenden Lebensstandard zu kämpfen haben und ihre Arbeitsplätze prekärer werden.

Tarifrunde 2012: Ein Nachholjahr?

In diesen Monaten wird sich entscheiden, ob für die Arbeitnehmer endlich Schluss ist mit den mageren Jahren. In diesem Jahr stehen Tarifverhandlungen für 9,1 Millionen Beschäftigte an, darunter so große Tarifbereiche wie Metall- und Elektroindustrie (3,3 Millionen Beschäftigte) und Öffentlicher Dienst (1,9 Millionen Beschäftigte; insbesondere Bund und Kommunen).

Normalerweise begründen die Gewerkschaften ihre Lohnforderungen auf drei Elemente: Absehbarer Anstieg des Verbraucherpreisindex + Steigerung der Arbeitsproduktivität + Umverteilungskomponente. Nach der Jahresprojektion der Bundesregierung ist die Preissteigerung mit 1,8 Prozent prognostiziert (Sachverständigenrat: 1,9%), der Produktivitätsanstieg je Arbeitnehmer mit 1,5%. Diese 3,3% (1,8 + 1,5) müssten in den Tarifverhandlungen voll durch- und in den Betrieben voll umgesetzt werden, sollen die Reallöhne nicht erneut sinken und sich die Verteilungsrelationen nicht weiter zu Lasten der Arbeitnehmer verschlechtern. (die Problematik brutto – netto ist dabei noch nicht berücksichtigt).

Ein weiteres Problem liegt darin, dass die Prognosen für die Preissteigerungen in der Regel zu niedrig angesetzt sind: z.B. 2011: Prognose 1,7% - tatsächlich 2,3%. Es darf für dieses Jahr getrost davon ausgegangen werden, dass der ,,verteilungsneutrale Spielraum" - Produktivität + Inflationsausgleich – eher bei vier Prozent als bei 3,3% liegt.

Entscheidend wird nun, wie stark eine Korrektur der Verteilungsverhältnisse angestrebt wird. Ver.di schreibt dazu in Wirtschaftspolitik aktuell (Nr. 2/2012): ,,Erst wenn die Löhne so stark steigen wie die Inflation plus Produktivitätszuwachs, bleibt der Anteil der abhängig Beschäftigten am gewachsenen Kuchen gleich. In den letzten Jahren war deren Anteil aber immer kleiner geworden, dafür haben die Gewinn- und Vermögenseinkommen ein immer größeres Stück vom Kuchen abbekommen. Deswegen gibt es einen großen Nachholbedarf".

Eine Frage aller sozialen Kräfte


Wie weit der Nachholbedarf zur Nachhol-Realität wird, zeigt sich bald im Tarifkampf zeigen. Die zwei mächtigsten Gewerkschaften stehen in ihren jeweils zentralen Tarifbereichen mit den fast gleichen Forderungen gleichzeitig im Arbeitskampf. Das gab es noch nie. IG Metall und Ver.di haben eine Tarifforderung von jeweils 6,5% erhoben. Ver.di mit dem Zusatz, dass alle Gehälter um mindestens 200 Euro steigen sollen. Die IG Metall fordert zusätzlich, dass die Auszubildenden am Ende ihrer Lehrzeit übernommen werden. Und über den Einsatz von Zeitarbeitern im Unternehmen soll künftig der Betriebsrat mitentscheiden können. Es wird einer erheblichen Mobilisierung bedürfen, soll der Abschluss möglichst nah an den Forderungen liegen. Das wird nur gelingen, wenn die Tarifrunde nicht die isolierte Angelegenheit der Gewerkschaften bleibt, sondern zur sozialen Frage auch anderer progressiver gesellschaftlicher Kräfte wird. Gerade mit den Zusatzforderungen bietet dieser Tarifkampf die Chance zu einer gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzung um die Verteilungsfrage, Jugendarbeitslosigkeit, wachsende Prekarisierung, sich ausweitender Niedriglohnsektor sowie soziale Gerechtigkeit. Jeder Prozentpunkt mehr Lohn bedeutet nicht nur mehr Kaufkraft und damit mehr volkswirtschaftliche Nachfrage, sondern über ein höheres Arbeitnehmerentgelt mehr Geld für die Sozialkassen, d.h. für Rentner, Arbeitslose, Kranke.

Zu Recht weist Ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske darauf hin, dass die ,,nachhaltige Verbesserung der Reallöhne ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit ist". (zit. nach SZ, 23.12.11). Er weist aber auch auf die konjunkturpolitische Bedeutung für die Stärkung der Binnennachfrage hin: ,,In einer Situation, in der wir angesichts der weltweiten Politik staatlicher Ausgabenkürzungen einen Rückgang des Exports erwarten müssen, hat die Lohnentwicklung 2012 eine große Bedeutung, um nötige Impulse für das Wirtschaftswachstum zu setzen" (ebenda).

Die Finanzierung einer wirklichen Nachhol-Runde ist in der Metall- und Elektroindustrie angesichts der prallen Profitkassen kein Problem. Allein die beiden Konzerne BMW und Daimler könnten mit ihren Nettoprofiten von 5,1 bzw, 5,7 Milliarden Euro fast die gesamte Tarifrunde finanzieren. Laut Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser kostet ein Prozent Lohnerhöhung die Metall- und Elektrobetriebe insgesamt 1,9 Milliarden Euro mehr.

Im Öffentlichen Dienst verweisen die Arbeitgeber in Bund und Kommunen auf die leeren Kassen. Dem Bund würde die 6,5%ige Erhöhung 3,7 Milliarden Euro kosten, die Kommunen 2,1 Milliarden. Bsirske fordert in diesem Zusammenhang wieder eine stärkere Besteuerung der Kapital- und Unternehmensgewinne, um höhere Löhne zu finanzieren: ,,Würde Deutschland den durchschnittlichen EU-Steuersatz verlangen, hätten wir jedes Jahr 70 bis 85 Milliarden Euro an Mehreinnahmen". In der Tat: Das vergangene Jahrzehnt war eine Dekade der Steuergeschenke an Konzerne und Reiche, einer steuerpolitischen Umverteilung von unten nach oben. Auch dieser Aspekt muss Bestandteil der Auseinandersetzung gerade im Öffentlichen Dienst werden.

Zig-Milliarden Subventionen für die Banken, zig-Milliarden Steuergeschenke für Konzerne und Geld-Millionäre – und da sollten keine 5,8 Milliarden Euro für höhere Löhne und die Sicherung des Lebensstandards der öffentlich Bediensteten mehr drin sein!? Frank Bsirske sagte, nach der Rettung der Banken sei nun die Botschaft: ,,Die nächsten Milliarden für uns".
http://kommunisten.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3263:verlorenes-jahrzehnt-realloehne-acht-mal-gefallen&catid=42:inland&Itemid=90 (http://kommunisten.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3263:verlorenes-jahrzehnt-realloehne-acht-mal-gefallen&catid=42:inland&Itemid=90)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: counselor am 20:03:02 So. 04.März 2012
Tarifkampf im öffentlichen Dienst: "Wenn alle Busse und Bahnen stillstehen, das zeigt Wirkung"

04.03.12: Beginnend ab Montag ruft die Gewerkschaft Ver.di in der kommenden Woche mehrere Hunderttausend Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zu Warnstreiks in der laufenden Tarifauseinandersetzung auf. Ver.di fordert 6,5 Prozent Lohnerhöhung für die bundesweit zwei Millionen Beschäftigten der Kommunen und der 140.000 Tarifbeschäftigten des Bundes, zur Stärkung der unteren Lohngruppen einen Mindestbetrag von 200 Euro. Auszubildende sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen und die Garantie einer unbefristeten Übernahme nach dem Ende ihrer Ausbildung. Bei den Verhandlungen am vergangenen Donnerstag hatten die Vertreter von Bund und Kommunen erst gar kein Angebot vorgelegt, Bundesinnenminister Friedrich verlangte provokativ, Ver.di solle eine neue, realistische Forderung aufstellen.

Am Montag sind in Hessen rund 125.000 Beschäftigte in den Dienststellen des Bundes, der Städte, Gemeinden und Landkreise zu Warnstreiks aufgerufen. In Frankfurt und Umgebung werden weitgehend keine U-Bahnen und auch keine Straßenbahnen fahren. Die ebenfalls an den Tarifverhandlungen beteiligte Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft auch Erzieherinnen und Erzieher in städtischen Kindertagesstätten in Frankfurt und dem Umland zu Warnstreiks auf ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw09/tarifkampf-im-oeffentlichen-dienst-wenn-alle-busse-und-bahnen-stillstehen-das-zeigt-wirkung)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Sir Vival am 15:00:39 So. 11.März 2012
Mich kotzt das auch an. Immer wieder, egal, wo ich die letzten Jahre gearbeitet habe (ausser in einem Betrieb mit Schichtarbeit), wird Mehrarbeit schon vorausgesetzt.
Wenn man mal "normal", d.h., 8 Stunden arbeitet und dann gehen will (weil man vielleicht auch ein Privatleben hat und andere Verpflichtungen?), wird man schon als faule Sau hingestellt, der alle anderen im Stich lässt und "geschäftsschädigend" agiert.
Ich habe ja nichts gegen ÜS. Aber andauernd muss das nicht sein. Es sollte sogar nicht sein dürfen .... per Gesetz!
Wenn ein Betrieb STÄNDIG 10h/Tag arbeiten lässt, stimmt da was nicht. Das sind dann 1,2 Arbeitsstellen, wenn man genau rechnet. Wenn man mal normal arbeiten würde, also ohne Hetze, dann wären das sogar 2 Arbeitsstellen!

Ich würde sagen, 7 Stunden pro Tag, maximal 8 Stunden und in Extremfällen 9 Stunden per Gesetz erlaubt.....anstatt 10 Stunden momentan. Mehr darf man lt. Arbeitszeitgesetz (hält sich eh kein AG dran) nicht und DAS nützen die AG VOLL aus. Habe ich jahrelang schon miterlebt. Da zählt´s nichtmal, wenn kein Betriebsrat existiert, der übrigens zu solch Extremfällen von 10 h/Tag zustimmen muss. Es wird einfach 10h/Tag gefordert. Wenn man nicht mitspielt, fliegt man. So einfach ist das.

Und vor Gericht (wenn´s dann mal passiert.... und das tut es häufig) passiert GAR NIX! Du bist raus!
"Warum das denn?"
"Tja, Hoecker, weil nur der pure Kapitalismus zählt in D. Familie und Privatleben ist ein Scheissdreck wert in D."

Warum geht denn die Kurve seit Jahren andauernd nach unten? Erziehung, die Art und Weise, wie unsere Kinder aufwachsen (Medien spielen natürlich auch eine Rolle), Verwahrlosung, Verrohung, usw. Das alles sind kleine Rädchen in diesem Organismus. Sehr wichtige Rädchen sogar. Aber das merken die nicht, bzw. es ist ihnen egal. Es zählt nur der Mammon, der angebetet wird. Er ist das einzige Götzenbild, was zählt.

Aber es soll ja gut für die dt. Wirtschaft sein, so wird gemunkelt. Jaja, fragt sich nur, für wen das gut ist. Von Jahr zu Jahr werden die Konzern-Oberen immer fetter und reicher....von der Politik in ihrer Sache unterstützt und bestätigt. Wachstum, Wachstum und nochmals Wachstum.
Von Familie usw. ist da gar nicht mehr die Rede. Da steht nur noch Arbeit oder nicht Arbeit. Dazwischen gibt´s nix mehr.

Ich sage:
"reduce to the max."
"Ich will meine Arbeitszeit reduzieren....auf maximal Vollzeit!"
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 15:24:09 So. 11.März 2012
Zitat von: Sir Vival am 15:00:39 So. 11.März 2012
Aber es soll ja gut für die dt. Wirtschaft sein, so wird gemunkelt. Jaja, fragt sich nur, für wen das gut ist. Von Jahr zu Jahr werden die Konzern-Oberen immer fetter und reicher....von der Politik in ihrer Sache unterstützt und bestätigt. Wachstum, Wachstum und nochmals Wachstum.
Von Familie usw. ist da gar nicht mehr die Rede. Da steht nur noch Arbeit oder nicht Arbeit. Dazwischen gibt´s nix mehr.

Daß ist für mich der Grund weshalb das System jegliche Legimitation verloren hat, es profitiert, wenn man von jährlichen Rekordgewinnen der Industrie absieht, niemand mehr, es ist vollkommen egal ob es gut oder schlecht läuft, für die Arbeitenden/Gesellschaft geht es aus den fadenscheinigsten Gründen immer nur bergab. Ich habe kein Interesse an einer starken Industrie die nur sich kennt und mich im Regen stehen lässt, es nützt mir nichts Exportweltmeister zu sein und ständig von glänzenden Bilanzen zu lesen wenn gleichzeitig meine eigene Existenz wegbricht weil angeblich kein Geld vorhanden ist.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Sir Vival am 15:30:12 So. 11.März 2012
Stimmt!
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Frank04 am 15:52:10 So. 11.März 2012
@Sir Vival,
wenn man die Überstunden wenigstens anständig bezahlt bekommen würde.
Selbst das ist ja nur noch in den seltensten Fällen so.
Der kleine Handwerksbetribe wo ich bis 2008 beschäftigt war, der hat mich ganz schön verarscht.
Regelmäßig Überstunden gemacht, und das 8 Jahre lang.
Und nach der Kündigung habe ich sie nie bezahlt bekommen.
Und gerichtlich konnte ich auch nichts machen.
Ich hatte zwar Kopien von meinen wöchentlichen Stundenzetteln, jedoch haben wir sie nie von unseren Chef unterschrieben bekommen.
Und hat man mmal aufgemuckt, dann wurde man direkt blöd angemacht, von wegen fehlendes Vertrauen und so weiter.
Wenn mein ehemaliger Chef mir heute über den Weg laufen würde, müsste ich mich echt zusammenreißen um ihn nicht aufs Maul zu hauen.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kurvalski am 17:35:42 So. 11.März 2012
ZitatMich kotzt das auch an. Immer wieder, egal, wo ich die letzten Jahre gearbeitet habe (ausser in einem Betrieb mit Schichtarbeit), wird Mehrarbeit schon vorausgesetzt.

Kann ich so unterschreiben  >:D

Zitat
wenn man die Überstunden wenigstens anständig bezahlt bekommen würde.
Selbst das ist ja nur noch in den seltensten Fällen so.

Eben, oftmals kommen die auf so ein Dreckszeitkonto  :evil:,
und wenn Du dann 'mal aus dem Betrieb raus bist ist das auch weg  >:(
Klage ist dann nahezu sinnlos, weil was soll das Gericht Dir geben ? Freizeit  :o,
hast du als Arbeitsloser doch ohnehin  ;D

Dreckssystem in diesem Neofaschistischen Staat

Gruss
Kurvalski
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:41:03 So. 11.März 2012
ZitatRegelmäßig Überstunden gemacht, und das 8 Jahre lang.
Und nach der Kündigung habe ich sie nie bezahlt bekommen.

Mal ganz ehrlich! Ich würde nie im Leben acht Jahre auf die Auszahlung meiner Ü- Stunden warten!
Sind die nicht auf der Monatsabrechnung, in der sie angefallen sind, bzw. in dem Monatslohn in dem sie angefallen sind, hätte ich danach nicht eine einzige Überstunde mehr gemacht!!
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Tiefrot am 17:50:33 So. 11.März 2012
Zitatwenn man die Überstunden wenigstens anständig bezahlt bekommen würde.
Die bekam ich immer in dem Monat, wo sie angefallen sind auch ausgezahlt.
Und wenn ich mich an die Schichtzuschäge im alten West-Berlin erinnere... bis zu 100% abgabenfrei !
Schöne Erinnerungen...  ::)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Frank04 am 18:08:17 So. 11.März 2012
Zitat von: Rudolf Rocker am 17:41:03 So. 11.März 2012
ZitatRegelmäßig Überstunden gemacht, und das 8 Jahre lang.
Und nach der Kündigung habe ich sie nie bezahlt bekommen.

Mal ganz ehrlich! Ich würde nie im Leben acht Jahre auf die Auszahlung meiner Ü- Stunden warten!
Sind die nicht auf der Monatsabrechnung, in der sie angefallen sind, bzw. in dem Monatslohn in dem sie angefallen sind, hätte ich danach nicht eine einzige Überstunde mehr gemacht!!

In der Monatsabrechnung waren sie nie aufgeführt, ebenso wenig die noch vorhandenen Urlaubstage.
Ich weiß, zum Teil bin ich selber schuld.
Aber man war ja froh wenigstens eine sichere Festeinstellung zu haben.
Heute denke ich anders.
Wenn ich merke, dass mich jemand versucht zu verarschen, dann fahre ich sofort alle Geschütze auf.

Aus Dummheit wird man eben klug, oder wie immer der Spruch auch heißt.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kurvalski am 18:10:32 So. 11.März 2012
ZitatAus Dummheit wird man eben klug, oder wie immer der Spruch auch heißt.

Ein guter Schritt in die richtige Richtung war/ist das Du dich hier im Forum angemeldet hast  ;)

Gruss
Kurvalski
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Frank04 am 18:16:29 So. 11.März 2012
Zitat von: Kurvalski am 18:10:32 So. 11.März 2012
ZitatAus Dummheit wird man eben klug, oder wie immer der Spruch auch heißt.

Ein guter Schritt in die richtige Richtung war/ist das Du dich hier im Forum angemeldet hast  ;)

Gruss
Kurvalski

Ja, das ist das gute am Internet.
Heute kann man sich ohne Probleme über seine Rechte informieren, und aus Erfahrungen anderer lernen.
Kommt bei den Leihfirmen und den Arbeitsagenturen aber leider nicht so gut an :D

Gruß
Frank
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: counselor am 18:53:24 So. 11.März 2012
Zitat von: Troll am 15:24:09 So. 11.März 2012Daß ist für mich der Grund weshalb das System jegliche Legimitation verloren hat, es profitiert, wenn man von jährlichen Rekordgewinnen der Industrie absieht, niemand mehr, es ist vollkommen egal ob es gut oder schlecht läuft, für die Arbeitenden/Gesellschaft geht es aus den fadenscheinigsten Gründen immer nur bergab. Ich habe kein Interesse an einer starken Industrie die nur sich kennt und mich im Regen stehen lässt, es nützt mir nichts Exportweltmeister zu sein und ständig von glänzenden Bilanzen zu lesen wenn gleichzeitig meine eigene Existenz wegbricht weil angeblich kein Geld vorhanden ist.
Diese Sätze von @Troll möchte ich nochmal unterstreichen. Für mich war der Moment, in dem das System seine Legitimation verloren hat, die Einführung von Hartz IV und des Niedriglohnsektors im Rahmen der "Agenda 2010".  Seither sind noch eine Menge anderer Gründe dazugekommen, warum ich dieses System ablehne.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Sir Vival am 20:56:48 Mi. 14.März 2012
Würde ich öffentlich auch so unterschreiben.

Wg. Überstunden:
Man lässt sich eine gewisse Zeit mitziehen. So jedenfalls war das bei mir der Fall. Ich habe zwar oft nachgefragt, wie das mit den ÜS aussieht. Keine Antwort.....(ich habe übrigens heute noch meine Bücher mit meinen Überstunden aus diesen 3,5 Jahren. Es sind mehrere Hundert! NIE wurden die Bücher unterschrieben. Da hat sich diese Drecksau geweigert. Er wusste, warum....ich nicht zu der Zeit. Er hat alle ausgenutzt und tut dies unbehelligt auch heute noch mit den anderen Mitarbeitern). Man hat vielleicht Verantwortung und will Kunden nicht verärgern. Das war mir aber eine Lehre. NIE wieder werde ich so blöd sein. Falls ich mal wieder an solch ein Schwein kommen sollte, poliere ich ihm anfangs gleich die Fresse, denn rausgeschmissen wirst du eh, wenn du dir solch eine Scheisse nicht gefallen lässt, oder? So war´s dann nach 3,5 Jahren und etlichen Diskussionen bei mir. Ich habe irgendwann keine ÜS mehr gemacht. Das war´s dann. Dann kamen die Bullen >:D

Und vor Gericht? Da wurde mir gesagt, dass die ÜS nicht anerkannt werden, wenn der Chef das nicht unterschreibt. Ich habe meinen Chef dann im Beisein des Gerichts gefragt (mit den aufgeschlagenen Büchern in der Hand), ob er sie denn jetzt wenigstens unterschreibt. Nö, da kann ja sonst was drinstehen, sagte er frech. Und das wurde so unterstützt....von der Richterin. Die authentischen zeitgemäßen Randnotizen bei sehr vielen Tagen, die niemals gefälscht sein konnten, interessierten niemanden.

Bei 15 EURO Stundenlohn waren das mehrere tausend Euro. Ich habe somit fast 2 Monate umsonst für ihn gearbeitet.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 13:52:35 Do. 26.Juli 2012
ZitatJeder Zehnte verdient weniger als 8,50 Euro
Von Eva Roth, Matthias Loke

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2012%2F6%2F26%2F16721368%2C13708635%2CdmFlashTeaserRes%2C11243392.jpg.jpg&hash=8d7aa70557d51ebfac3c7cd31d2dca8bc4fa5edf)

Rund elf Prozent aller Beschäftigten in Deutschland, die in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten arbeiteten, verdienten im Jahr 2010 weniger als 8,50 Euro pro Stunde. In Ostdeutschland lag mehr als ein Fünftel (22 Prozent) aller Beschäftigten unter diesem Stundenverdienst.

Bei den Beschäftigten mit dem geringen Stundenverdienst handelte es sich im Jahr 2010 überwiegend um Frauen. Mit einem Prozentsatz von 60 Prozent stellten sie den Großteil der Geringverdiener, die meisten von ihnen Minijobber. Betrachtet man hingegen ausschließlich Vollzeitbeschäftigte, waren es mehr Männer als Frauen, die unter diesem Stundenverdienst lagen.

Die Beschäftigten mit einem Stundenverdienst unter 8,50 Euro setzten sich in Ost und West unterschiedlich zusammen: In Westdeutschland waren Minijobber die größte Gruppe. Das sind meist Frauen und Beschäftigte ohne Berufsausbildung. Die größte Gruppe in Ostdeutschland waren Vollzeitbeschäftigte. Das sind meist Männer und Beschäftigte mit Berufsausbildung.

Dies sind erste Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes (Destatis) aus der aktuellen Verdienststrukturerhebung für das Jahr 2010 in Betrieben des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs mit zehn und mehr Beschäftigten.

Die meisten Beschäftigten mit einem Stundenverdienst unter 8,50 Euro arbeiteten im Verarbeitenden Gewerbe (14 Prozent) und in der Zeitarbeit (10 Prozent) – hier vor allem in Vollzeit. Weitere Bereiche waren die Gebäudereinigung/Gebäudebetreuung (12 Prozent), der Einzelhandel (10 Prozent) oder das Gastgewerbe (9 Prozent) – hier arbeiteten diese Beschäftigten meist in Minijobs.

Die Arbeitnehmer hatten meist einen privatwirtschaftlichen Arbeitgeber (93 Prozent), selten einen öffentlichen (7 Prozent). Die Mehrheit dieser Beschäftigten (68 Prozent) war bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern beschäftigt, 32 Prozent bei tarifgebundenen.

Auswirkungen der Hartz-IV-Reformen

Zynisch kann man sagen: Die Hartz-Reformen wirken - die Zeitarbeit wächst, immer mehr Menschen arbeiten für wenig Geld. Wenn die prekär Beschäftigten ihren Job verlieren, sind sie sofort auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Inzwischen landen jeden Monat 61.000 Arbeitnehmer, die arbeitslos werden, direkt in Hartz IV, berichtet die Bundesagentur für Arbeit. Vor drei Jahren waren es erst 51.000.

Diese Menschen erhalten entweder gar kein Arbeitslosengeld I, weil sie nur kurzfristig beschäftigt waren. Anspruch auf diese Versicherungsleistung hat man erst dann, wenn man in den vergangenen zwei Jahren mindestens zwölf Monate einen Job hatte. Oder ihr Arbeitslosengeld I ist so gering, dass es mit Hartz IV aufgestockt werden muss. Das gilt für Beschäftigte mit niedrigen Löhnen. Mittlerweile ist jeder vierte Beschäftigte, der arbeitslos wird, sofort auf staatliche Fürsorge angewiesen.

Was die Deutschen verdienen
Was verdienen die Deutschen? Bei ihrer Regierungschefin lässt sich das klar beantworten. Laut Bundesministergesetz stehen Angela Merkel derzeit monatlich 19.705,68 Euro zu. Hinzu kommen Dienstaufwandsentschädigungen und eine Amtswohnung. Das Gehalt der Minister orientiert sich wie Merkels an der Beamtenbesoldungsgruppe B11, allerdings bekommen sie ein Drittel weniger Zum Beispiel Philipp Rösler: Der Wirtschaftsminister hat Anspruch auf monatlich 15.764,55 Euro brutto, plus Aufwandsentschädigungen, eventuelle Tagesgelder oder Entschädigungen für Reisekosten. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann steht gehaltstechnisch seit Jahren an der Spitze der Konzernspitzen in Deutschland. 2009 strich er 9,55 Millionen Euro ein.

Ein besonders hohes Risiko, direkt nach dem Job in Hartz IV zu landen, haben Leiharbeiter. Sie sind oft nur kurzzeitig beschäftigt und ihre Gehälter meist niedrig. Auch Beschäftigte im Gastgewerbe sind besonders oft betroffen. Generell sei fehlende Qualifikation ein Risikofaktor, so die Bundesagentur für Arbeit.

Dass ausgerechnet in jüngster Zeit, in der die Wirtschaft kräftig gewachsen ist, mehr Beschäftigte nach dem Job sofort in der Fürsorge landen, erklärt eine Behördensprecherin so: Dank der guten Konjunktur hätten viele Hartz-IV-Empfänger eine Stelle gefunden. Oft sei der Job aber befristet gewesen, viele hätten bei einer Zeitarbeitsfirma angeheuert. Und diese Menschen werden eben auch schnell wieder arbeitslos. Man kann das auch anders formulieren: Auf einem Teil des deutschen Arbeitsmarkts ist das Prinzip Heuern und Feuern mittlerweile Realität – dank der Hartz-Reformen, die die Zeitarbeit liberalisiert haben.
ZitatNiedrigst-Löhne sind in Deutschland weit verbreitet.
Weniger als fünf Euro pro Stunde erhalten rund 1,3 Millionen Beschäftigte, berichtet Arbeitsmarktforscher Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Das sind rund vier Prozent aller abhängig Beschäftigten. Auszubildende und Ein-Euro-Jobber seien dabei nicht berücksichtigt.
Weniger als sechs Euro brutto pro Stunde erhalten demnach rund 2,2 Millionen Beschäftigte (sieben Prozent).
Weniger als sieben Euro bekommen 3,3 Millionen Menschen (10,4 Prozent).
http://www.fr-online.de/arbeit---soziales/gehaltsunterschiede-jeder-zehnte-verdient-weniger-als-8-50-euro,1473632,16720704.html (http://www.fr-online.de/arbeit---soziales/gehaltsunterschiede-jeder-zehnte-verdient-weniger-als-8-50-euro,1473632,16720704.html)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Strombolli am 16:05:56 Do. 26.Juli 2012
Da kann man doch nur sagen: Danke, FDP. Und ab in den Orkus dafür!
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 16:42:30 Do. 26.Juli 2012
Zitat von: Strombolli am 16:05:56 Do. 26.Juli 2012
Da kann man doch nur sagen: Danke, FDP. Und ab in den Orkus dafür!

Du bist ungerecht, CDU/CSU SPD und Grüne gebührt in der Hinsicht auch Beachtung.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: CubanNecktie am 21:34:31 Do. 26.Juli 2012
Zu erst zwei gute Sachen an meinem Job, könnt mich prügeln ...

1) arbeite eine 18h Woche - habe damit ca. 100-150€ mehr im Monat, wie ohne diesen
2) kann meine Überstunden abbummeln/abfeiern ...
3) teiweise nette Kollegen

Und nun das üble ...

4) sehe kaum/keine Perspektiven .... einfach nur ein einfacher handwerkerhelferjob  kotz

das wars aber auch schon  kotz kotz kotz sehe in dem keine Perspektive, besonders dreist auch vom Chef, ich könne trotzdem voll arbeiten kommen, würde aber für die restlichen 2 Tage nur Fahrgeld bekommen. Habe dankend dieses "Zusatzangebot" abgelehnt, und die fahrgeldsache wurde nie wieder erwähnt.
Entweder man bezahlt mir volle 30 ... 35, 36 .... 40 Stunden ... oder man läßt es dabei sein! Oder bummelt diese ab / kann diese sammeln oder läßt sich diese ausbezahlen! Achso, als Aufstocker würde sich ein ausbezahlen nur in bar lohnen .... oder halt abbummeln. Normales aufs Konto einzahlen würde bedeuten, man bekommt weniger zum Aufstocken?!

Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 20:17:41 Fr. 27.Juli 2012
ZitatDem Statistischen Bundesamt zufolge ist die Zahl der Niedriglöhner in Ostdeutschland doppelt so hoch wie im Westen.
http://www.fr-online.de/arbeit---soziales/gehaltsunterschiede-niedrigloehner-leben-im-osten,1473632,16726504.html (http://www.fr-online.de/arbeit---soziales/gehaltsunterschiede-niedrigloehner-leben-im-osten,1473632,16726504.html)

Daß der scheiß DGB diese Lohnspaltung weiterhin mitträgt, wundert mich kein Stück.
Es gibt keinen Grund für unterschiedliche Löhne in Ost und West.
Doch wo bleibt die Forderung nach einer Anhebung der Ostlöhne auf das Westniveau und zwar sofort?
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Sir Vival am 20:43:07 Fr. 27.Juli 2012
Hallo,
mittlerweile habe ich auch einen Handwerkerhilfsjob  ;D Der andere Job hätte mich mittlerweile gekillt körperlich.
Naja, ich arbeite so um die 40h/Woche, im Sommer teils mal mehr. Regelarbeitszeit ist 37h/Woche.
Bei 10 Euro/h tut mir die eine/andere ÜS gut und nervt nicht so sehr.
Das gute ist, ich kann zum größten Teil tun und lassen, was ich will, denn ich werde nicht kontrolliert, höhöhö.
Die Sch****e, die ab und zu nervt in dem Laden, kompensiere ich eben mit Zeit für mich, in der ich mache, was ich will.

Es hält sich so in der Waage alles. Mal sehen, wie lange das geht. Momentan bin ich auf einem Null-Level mit leicht ansteigender Tendenz. D.h., meine Laune und Depressionen der letzten Jahre gehen in den Hintergrund über. Das dauert recht lange, denn Vertrauen zu fassen ist auch nicht gerade in 1-2 Minuten erledigt.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Komarac am 18:00:32 Sa. 28.Juli 2012
Zitat von: Troll am 16:42:30 Do. 26.Juli 2012
Zitat von: Strombolli am 16:05:56 Do. 26.Juli 2012
Da kann man doch nur sagen: Danke, FDP. Und ab in den Orkus dafür!

Du bist ungerecht, CDU/CSU SPD und Grüne gebührt in der Hinsicht auch Beachtung.

Hi, bin der Neue.
Ja so sieht es in Wahrheit aus. Die Grünen haben den ganzen Mist auch mit zu verantworten.
Die 4 "großen" Parteien sind für mich unwählbar.
Leider sieht das die Mehrheit anders, deshalb haben wir in allen Wahlen solche Ergebnisse.
Ich erinnere mich noch an ein Wahlplakat der SPD im Wahkampf zum Machtwechsel der Kohl Ära.
Ein Mann mit einer Zahnlücke neben einem Text "Armut darf man nicht an den Zähnen erkennen".
Jeden Morgen bin ich an dem Plakat vorbeigefahren. Ja, ich habe dann auch SPD gewählt.

Nach dem Wahlsieg der SPD hat sich das Bild von Schröder mit hochgerissenen Armen bei mir eingebrannt.
Er sagte damals ins Mikrofon "Ihr wisst gar nicht was das bedeutet".

Das wussten wir wirklich nicht !
Das schlimme dabei ist, dass es die Mehrheit noch immer nicht weiß.

Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Rudolf Rocker am 23:39:54 Sa. 28.Juli 2012
Ach, ihr Lieben!

Solange wir uns nicht auf der Straße wiedersehen und unsern Kaffee an brennenden Barrikaden miteinander teilen wird sich hier niemals etwas ändern!
Das muss uns endlich klar werden!
Wir müssen endlich aufstehen und uns organisieren!
Sonst wird sich nie etwas ändern!
Let#s do it! ;)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 12:18:19 Mo. 30.Juli 2012
Es sind nicht nicht allein die Arbeitszeiten und die Löhne, es tun sich noch andere Abgründe auf: Mobilität nach Anforderung der Betriebe, Vereinzelung, Angst und Rechtlosigkeit...

ZitatArbeitsmarkt
Zahl atypisch Beschäftigter auf Höchststand


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2012%2F6%2F30%2F16749396%2C13772448%2CdmFlashTeaserRes%2C1481F0000D0A83C7.jpg.jpg&hash=5a180b3d941e5243d52abd94f62d625ec0af3098)
Neues Allzeithoch: Nie arbeiteten soviel Deutsche in atypischen Beschäftigungen wie 2011

Leiharbeiter, Minijobber und Co.: 7,92 Millionen Menschen sind 2011 in Deutschland atypisch beschäftigt, so viele wie nie zuvor. Doch auch die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse verzeichnet im vergangenen Jahr ein kräftiges Plus.

Die Zahl der sogenannten atypisch Beschäftigten, also zum Beispiel Minijobber und Leiharbeiter, stieg im vergangenen Jahr leicht an. Mit einem Plus von 80.000 fiel der Anstieg aber deutlich schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Trotzdem erreichte die Zahl der atypisch Beschäftigten mit 7,92 Millionen Menschen einen neuen Höchststand.

Mehr unbefristete Verträge

Deutlich mehr Menschen als zuvor haben 2011 in einem unbefristeten und voll sozialversicherungspflichtigen Job gearbeitet. Die Zahl der sogenannten Normalarbeitsverhältnisse stieg um 610.000 auf 23,67 Millionen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Damit handelte es sich beim Großteil der neu geschaffenen Stellen um klassische, normale Arbeitsverhältnisse: Insgesamt stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 790.000.

Als Normalarbeitnehmer zählen Angestellte und Arbeiter mit einer unbefristeten und voll sozialversicherungspflichtigen Stelle. Leiharbeiter zählen nicht dazu, Bedingung ist zudem eine Vollzeitstelle - ab 21 Stunden pro Woche. Ebenfalls nicht mitgezählt werden Menschen, die sich in der Ausbildung befinden, eine Schule besuchen, studieren oder älter 64 Jahre sind.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/arbeitsmarkt-zahl-atypisch-beschaeftigter-auf-hoechststand,1472780,16749318.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/arbeitsmarkt-zahl-atypisch-beschaeftigter-auf-hoechststand,1472780,16749318.html)

Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 20:21:36 Fr. 04.Januar 2013
Die Arbeitsproduktivität pro Erwerbstätigem nahm in Deutschland in den letzten 20 Jahren um 22,7 Prozent zu.

Der Lohnentgelt stieg im gleichen Zeitraum - inflationsbereinigt - nur um 1,4 Prozent.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Tiefrot am 00:39:20 Sa. 05.Januar 2013
Danke Kuddel - So sieht man sein Abendbrot wieder...  kotz  kotz  kotz  kotz  kotz
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Stammhartzer am 13:46:47 Sa. 05.Januar 2013
Das ganze kenne ich irgendwie von der Sekte PIN AG , einem neuem Postdienstleister, die Arbeitsweisen sind dort fast denen der Sklaverei ähnlich, zumal die Belegschaft vom Mobbing abgesehen, hohem Druck ausgesetzt ist, niedrigem Lohn und vor allem müssen die Mitarbeiter irgendwelche "Seminare" am Wochenende besuchen.

Bisweilen wird doch hier alles teurer - Miete ist gestiegen, Monatskarte ist gestiegen, Stromkosten hoch usw usw. - schon jetzt steht mir das wasser bis zum Hals - aber ich verweigere hier jegliche Arbeit solange nicht menschliche Arbeitsbedingungen vorherschen und gute Löhne die in einem realen Zusammenhang mit den Lebenshaltungskosten stehen.

Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Sir Vival am 17:48:31 Sa. 05.Januar 2013
Hallo,
ich las immer wieder im Verlauf bzw. gegen Ende des vergangenen Scheißjahres 2012, daß die Löhne gestiegen sind, zumindest stabil geblieben sind.
Komischerweise merke ich davon nichts. Mehrere Bekannte, die alle in untersch. Branchen arbeiten, sagten mir auch, daß sie all die Jahre nichts gemerkt hätten.
Bei mir ist der Lohn innerhalb der letzten 3 Jahre sogar um mehr als 30% (brutto) runtergestürzt. 15 Eur/h auf 10 Eur/h.
100% Lohn vor Arbeitslosigkeit, 60-65% während der AL, 65% nach der AL, da man ja einen Job annehmen muss, der mind. dem des ALG1 Satzes entspricht. Das wissen doch die AG auch und pokern so die Löhne runter, da viele Angst vor weiterer AL haben bzw. den Job nicht zu bekommen.
Und über DEN Stundensatz bin ich bisher nicht einen Cent gehüpft! Soviel zu Tariflohnerhöhungen. Die Spesen, die ich da bekommen habe und das ÜS-Geld darf man nicht mitrechnen.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 16:56:47 Mo. 14.Januar 2013
ZitatWer dem armen Schlucker die Sozialhilfe neidet, der kürzt sich am Ende selbst das Einkommen

Warum eine generöse Mindestsicherung und ordentliche Mindestlöhne für alle gut sind - auch für die, die mehr verdienen und nie in Gefahr kommen, von der Stütze leben zu müssen.

....

Quelle: misik.at (http://www.misik.at/sonstige/wer-dem-armen-schlucker-die-sozialhilfe-neidet-der-kurzt-sich-am-ende-selbst-das-einkommen.php)

Das gehört in die Köpfe der noch Arbeitenden geprügelt.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: dagobert am 20:24:05 Mo. 14.Januar 2013
Zitat von: Troll am 16:56:47 Mo. 14.Januar 2013
Das gehört in die Köpfe der noch Arbeitenden geprügelt.
Und zwar kräftig.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Auferstanden am 21:09:53 Mo. 14.Januar 2013
... das kann man nur bedingunglos unterschreiben, man kann nur hoffen dass sich dies überall vergeistigt

- ein noch Beschäftigter
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Tiefrot am 23:17:55 Mo. 14.Januar 2013
Mal ausdrucken und im Mobcenter auslegen.  ;D
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: dagobert am 00:21:30 Di. 15.Januar 2013
Da bringt das wohl nicht viel. Das Ding in (vor allem größeren) Firmen an den Mann/die Frau zu bringen wäre m.M.n. wirkungsvoller. Auch als Gegengewicht zum B***-Schmierenblatt, welches in vielen Firmen an jeder Ecke herumliegt.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 14:09:31 Sa. 23.März 2013
Zitat"Schändliche Praktiken"
Belgische Minister werfen Deutschland Sozialdumping vor

Der Wirtschaftsminister Johan Vande Lanotte und Arbeitsministerin Monica De Coninck haben beschlossen, bei der Europäischen Kommission eine Klage gegen die deutschen Behörden einzureichen. Sie werfen Deutschland vor, Sozialdumping zu betreiben.

Dieser unlautere Wettbewerb führe belgische Unternehmen in den Bankrott, erklärten die Minister gegenüber "Le Soir", "De Morgen" und dem flämischen Rundfunk VRT. Die Minister haben deshalb beschlossen, eine Klage bei der EU-Kommission einzureichen. Sie berufen sich hierbei auf Beschwerden seitens der belgischen Fleischbranche.

"Viele dieser Unternehmen haben damit begonnen, eine Umstrukturierung vorzunehmen oder sich in Deutschland neu anzusiedeln, weil sie diesem Wettbewerb nicht mehr gewachsen sind", so Vande Lanotte. "Einer unter ihnen schneidet kein Fleisch mehr in Belgien. Er schickt das Fleisch nach Deutschland, wo Niedriglohn-Empfänger die Arbeit verrichten. Solche Praktiken sind nicht akzeptabel", so der Wirtschaftsminister weiter. Die Beschwerde zielt darauf ab, diese "schändlichen Praktiken" zu beenden.
http://www.grenzecho.net/ArtikelLoad.aspx?aid=df434dce-c6a1-45af-a474-4ede0d643ad3 (http://www.grenzecho.net/ArtikelLoad.aspx?aid=df434dce-c6a1-45af-a474-4ede0d643ad3)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Strombolli am 21:49:11 Mi. 27.März 2013
Wohlstand (http://www.focus.de/finanzen/news/wohlstand-in-der-eu-armut-in-deutschland-ist-groesser-als-in-slowenien_aid_949511.html) in der EU - interessant.

Mensch, schickt mir doch endlich die Merkel und ihr Kroppzeug, vor allem ihn

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimages2.fanpop.com%2Fimage%2Fphotos%2F14000000%2FGollum-Smeagol-smeagol-gollum-14076899-960-403.jpg&hash=b11aead8de22122d4d51134bb1f23b075d8910a1)

in die Wüste.

P.S.: Die in der damaligen CSSR waren schon immer irgendwie cleverer: Durften Viertaktautos, Tonbandgeräte bauen, viel eher Schallplatten uas dem Westen verkaufen ... und überhaupt. Der Deutschen Hochmut kommt immer wieder vor dem Fall.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 12:36:45 So. 31.März 2013
ZitatDebatte um 8,50 Euro
Wirtschaftsweiser warnt vor Mindestlohn

Der Wirtschaftsweise Christoph M. Schmidt hat vor der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns gewarnt: Jeder Arbeitsplatz müsse sich wirtschaftlich tragen, sonst falle er weg, schrieb der Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". 8,50 Euro sei entschieden zu viel, schrieb Schmidt, "der Mindestlohn muss niedrig angesetzt werden".

Der Wirtschaftsprofessor aus Essen räumte zwar ein, dass in Deutschland manche Arbeitnehmer nicht von ihrer Arbeit leben könnten. Dafür sei aber "vor allem die erhöhte Bedürftigkeit von Haushalten mit Alleinerziehenden, einem arbeitslosen Partner oder vielen Kindern" verantwortlich.

Die Tarifpartner rief der Wirtschaftsweise auf, vor Lohnänderungen künftig den Rat von Wissenschaftlern einzuholen. "Über Anpassungen sowie Unterschiede nach Branchen und Regionen sollte eine mit Wissenschaftlern verstärkte Kommission der Tarifpartner entscheiden", schrieb Schmidt. "Dann besteht die Chance, dass die Arbeitslosigkeit auch künftig gering bleibt."
....

Quelle: tagesschau.de (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/mindestlohn338.html)

Grmpfl!
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Strombolli am 13:05:28 So. 31.März 2013
Zitat von: Troll am 12:36:45 So. 31.März 2013
Zitat..... rief der Wirtschaftsweise auf, vor Lohnänderungen künftig den Rat von Wissenschaftlern einzuholen.


Ja, sonst wird er arbeitslos.

Was gibt es doch für gedungenes Dreckspack. Bezahlt von Friede. .... Probierts doch mal aus, ihr Schisser. Je länger ihr uns klein haltet, desto mehr Schmerzen und Verlust werdet ihr später haben.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Eivisskat am 14:36:03 So. 31.März 2013
ZitatDafür sei aber "vor allem die erhöhte Bedürftigkeit von Haushalten mit Alleinerziehenden, einem arbeitslosen Partner oder vielen Kindern" verantwortlich.

Ich würde mich ja mal für die "erhöhte Bedürftigkeit/Bedürfnisse" interessieren, die ganz sicher in seinem Haushalt existiert!

Was für ein gruseliger XXX...

::)

Und dann immer diese "Interviews" ausgerechnet in der Blöd am Sonntag, das ist ja so was von UN-seriös, wer liest die denn bloß?

:o

Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 15:01:59 So. 31.März 2013
In der BamS kommen mit Vorliebe die "Mutigen" unserer Zeit zu Wort, die die gerne irgend welche Bevölkerungsteile, bevorzugt eine Minderheit, als Schuldige an so ziemlich allem Ungemach dieser Welt ausmachen.

Zitat von: Eivisskat am 14:36:03 So. 31.März 2013
..., wer liest die denn bloß?

Zu viele die diesen Müll für bare Münze nehmen.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Rudolf Rocker am 18:52:31 So. 31.März 2013
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=7954.msg277220#msg277220 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=7954.msg277220#msg277220)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Bowie am 20:44:28 Di. 16.April 2013
ZitatArbeitswelt
Jeder Dritte ist rund um die Uhr für den Chef erreichbar

Ein Drittel der Beschäftigten ist laut einer neuen Umfrage immer für die Firma erreichbar. In den meisten Fällen, weil der Boss es verlangt.
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/jeder-dritte-ist-rund-um-die-uhr-fuer-den-chef-erreichbar-a-894700.html (http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/jeder-dritte-ist-rund-um-die-uhr-fuer-den-chef-erreichbar-a-894700.html)


kotz                    kotz                                 kotz                                              kotz
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Strombolli am 21:04:36 Di. 16.April 2013
Man stelle sich nur vor, der "Fünfte" würde die Arbeit des "Dritten" auch machen, dann bräuchte der "Dritte" nicht erreichbar sein und seine Überstunden würden entfallen. Kalte Progression gäbe es bei ihm nicht. Der "Fünfte" hätte einen Job, es würden Sozial-, Renten- und Arbeitslosenversicherung gezahlt, Krankenkasse. Der Typ würde statt HartzIV zu kriegen, Binnenumsatz tätigen.
Der deutsche Arbeitsmarkt würde weniger Druck auf die Arbeitsmärkte der EU ausüben, es wäre alles etwas entspannter mit wahrscheinlich etwas weniger Profit für Unternehmer. Die EURO-Zone würde mittelfristig einheitlicher, der EURO weniger anfällig.

Wie es dann aber mit den Gewinnen der Unternehmen aussieht? Man weiss es nicht. Jedenfalls ist es bei den Riesen-Unternehmen völlig wurscht, ob sie mit einigen Milliarden in den Miesen sind. Global aufgestellt, total unübersehbar für Aussenstehende. Das kann sich ein kleiner Unternehmer nicht leisten. Der geht krachen.

...und so könnte ich weiterspekulieren. Szenarien eines in sich zutiefst kranken Systems aufbauen, die ich schon kennengelernt habe. Und alle kennen wird kein Mensch. Ich weiss nur: Dieses Wirtschaftssystem muß dringend weg! Leider nur ein Traum, weil immer noch zuviele der Verscheisserung des schönen Scheins erliegen. Voller irrer, suggerierter Hoffnung: Alles ist gut.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 16:59:31 Do. 18.April 2013
ZitatMindestlohn
Merkel macht Mindestlohn für Arbeitslosigkeit verantwortlich

Berlin.  Die These ist gewagt und unter Ökonomen stark umstritten: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einem Interview den einheitlichen Mindestlohn für die Arbeitslosigkeit in vielen EU-Ländern verantwortlich gemacht. Löhne und Leistung würden dort weit auseinander klaffen, sagte sie.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht einen Zusammenhang zwischen einheitlichen Mindestlöhnen und der hohen Arbeitslosigkeit in vielen europäischen Ländern. Auch wenn sie für für regionale und branchenspezifische Lohnuntergrenzen einträte, sei sie strikt gegen "einen von Politikern festgelegten Einheits-Mindestlohn", sagte Merkel der "Bild"-Zeitung (Donnerstagsausgabe). "Viele Länder in Europa haben doch genau deshalb eine viel höhere Arbeitslosigkeit als wir, weil Löhne und Leistung bei ihnen zu weit auseinander klaffen."

Merkel sprach sich auch strikt gegen eine Vermögenssteuer und eine höhere Erbschaftsteuer aus. "Ich bin eine Gegnerin jeder Art von Vermögensteuer oder einer Verschärfung der Erbschaftsteuer", sagte sie. "Unsere wirtschaftliche Entwicklung ist nicht so robust, wie manche meinen, sie würde dadurch nur gefährdet."
....
....

Quelle: Über Fefes Blog (https://blog.fefe.de/?ts=af8ec32a) zu Westfälischer Rundschau (http://www.derwesten.de/wr/politik/merkel-macht-mindestlohn-fuer-arbeitslosigkeit-verantwortlich-id7851762.html)

Gar kein Lohn bringt uns vermutlich das Paradies auf Erden.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:07:27 Do. 18.April 2013


ZitatGar kein Lohn bringt uns vermutlich das Paradies auf Erden

Zumindest der Lobby für die Merkel arbeitet.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 17:24:35 Do. 18.April 2013
Sie graben meine niedersten Instinkte aus, ich möchte sie bei Wasser und Brot knechten, Auge um Auge ..., es widert mich an solche Gedanken zu haben, da glaube ich immer sie haben mit ihrer Widerwärtigkeit und Menschenverachtung gewonnen.
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 08:05:41 Mo. 04.November 2013
BUTZKO: Lohn & Leistung (http://www.youtube.com/watch?v=5eOOtTNUPfc#)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 11:00:14 Do. 10.August 2017
Die durchschnittliche tarifliche Arbeitszeit liegt bei 37,7 Stunden (Ostdeutschland 38,7 Stunden). Die tatsächliche Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten lag 2016 bei 43,5 Stunden (nach Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin). Gründe seien: Tarifverträge bieten Flexibilisierungs- und Ausnahmeregelungen. Arbeitnehmer ohne Tarifvertrag haben längere Arbeitszeiten als Beschäftigte mit Tarifvertrag.
Außerdem: Im Jahre 2016 kamen 820 Millionen bezahlte und 941 Millionen unbezahlte Überstunden hinzu. (Nach Institut für Arbeitsmarkt u. Berufsforschung).

Quelle: WSI Tarifarchiv
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 20:40:40 Mo. 14.August 2017
Widerlich. Selbst beim weitgehend unregulierten Home Office, sollen die letzten schützenden Regelungen fallen...

ZitatElf Stunden Ruhe zwischen der Arbeit? Zu starr, gerade im Homeoffice, sagen CDU und FDP in NRW und wollen das Gesetz bundesweit ändern.
http://www.zeit.de/wissen/2017-08/schlaf-arbeitszeitgesetz-gesundheit-ruhezeit-dauer (http://www.zeit.de/wissen/2017-08/schlaf-arbeitszeitgesetz-gesundheit-ruhezeit-dauer)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: dagobert am 00:57:17 Di. 15.August 2017
Das ist ein erneuter Frontalangriff auf Arbeitnehmerrechte.
Wenn die Ruhezeit im Home Office fällt, ziehen die anderen Bereiche bald nach.
Und sei es nur wegen der "Gleichbehandlung".
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 10:48:49 Mi. 23.August 2017
ZitatBeruflicher Druck:
Japan will Zahl der Suizide senken

100 Überstunden pro Monat und anderen Formen der Ausnutzung sind für viele Japaner Realität. Mit Maßnahmen gegen Ausbeutung am Arbeitsplatz soll nun die Suizidrate sinken


Mit gesetzlichen Maßnahmen gegen Ausbeutung am Arbeitsplatz will Japans Regierung die hohe Suizidrate senken. Innerhalb der kommenden zehn Jahre soll so die Zahl der Suizide um 30 Prozent sinken, heißt es in einem kürzlich vom Kabinett verabschiedeten Gesetz. Es enthält Vorschriften zur Begrenzung exzessiver Überstunden und gegen schikanöses Verhalten von Vorgesetzten gegenüber Angestellten. Die derzeitige Suizidrate in Japan ist nach Einschätzung der Regierung nach wie vor auf einem "kritischen" Niveau. Sie ist höher als in allen anderen Staaten der G-7-Gruppe, in der die größten Volkswirtschaften der Welt versammelt sind. In Japan nahmen sich vergangenes Jahr 21.897 Menschen das Leben. Das entspricht einer Rate von 18,5 Suiziden pro 100.000 Einwohner. In den vergangenen Jahren war die Rate bereits deutlich gesunken. 2003 hatten sich noch mehr als 34.400 Menschen das Leben genommen. 2007 verabschiedete die Regierung einen ersten Plan zum Kampf gegen Suizide. Er wird alle fünf Jahre bewertet und aktualisiert.

100 Überstunden pro Monat


Der Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und Suizidrate war vor allem durch den Fall Matsuri Takahashi ins öffentliche Bewusstsein gelangt: Der junge Mann hatte sich 2015 das Leben genommen, nachdem er als Angestellter bei Japans größter Werbeagentur regelmäßig mehr als 100 Überstunden pro Monat anhäufte. Im Mai hatte das Arbeitsministerium in Tokio erstmals eine schwarze Liste veröffentlicht; sie verzeichnet mehr als 300 Unternehmen, die von ihren Angestellten illegale Überstunden abverlangen oder sie auf andere Weise ausnutzen.
derstandard.at/2000061803833/Beruflicher-Druck-Japan-will-Zahl-der-Suizide-senken
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 09:01:10 Do. 07.September 2017
Wenn die 48-Stunden-Woche normal ist

11,4 Prozent der Vollzeit-Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten 48 Stunden oder länger pro Woche - und verbucht damit regelmäßig überlange Arbeitszeiten. Das zeigt die Studie "Qualität der Arbeit - Geld verdienen und was sonst noch zählt", die das Statistische Bundesamt vorgestellt hat.

Dabei sind die Arbeitnehmer davon unterschiedlich betroffen. Es gibt mehrere entscheidende Faktoren:

    Je älter der Arbeitnehmer, desto größer das Risiko überlanger Arbeitszeiten. Während bei den unter 25-Jährigen nicht einmal zwei Prozent auf die 48 Wochenstunden kommen, steigt die Arbeitslast mit zunehmendem Alter immer mehr an. Bei den 55- bis 60-Jährigen liegt der Anteil bei 14,4 Prozent.

    Selbstständige sind deutlich öfter betroffen als Angestellte. 51 Prozent derjenigen, die ihr eigener Chef sind, arbeiten besonders lang. Bei Arbeitnehmern in Vollzeit sind es dagegen nur sechs Prozent. Ähnlich ist das Verhältnis zwischen Managern und Angestellten. "Bei Führungskräften und vor allem Selbstständigen ist überlanges Arbeiten fast normal", sagt Georg Thiel, Vizepräsident des Statistischen Bundesamts.

http://www.spiegel.de/karriere/ueberlange-arbeitszeiten-wenn-die-48-stunden-woche-normal-ist-a-1166343.html (http://www.spiegel.de/karriere/ueberlange-arbeitszeiten-wenn-die-48-stunden-woche-normal-ist-a-1166343.html)
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 17:09:15 Fr. 16.März 2018
Rund um die Uhr, 7 Tage die Woche...

ZitatZahl der Wochenend-Arbeiter verdoppelt
4,6 Millionen Beschäftigte arbeiten Samstag und Sonntag – Linke fordert Beschränkung – "Öffnungszeiten zurückführen"


Berlin. Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten an Wochenenden. Die Zahl derjenigen, die ständig oder regelmäßig sowohl samstags als auch sonntags Dienst haben, hat sich von 2,5 Millionen im Jahr 1992 auf 4,6 Millionen im Jahr 2016 fast verdoppelt. Bei der Samstagsarbeit ging die Zahl im selben Zeitraum von 5,4 auf 8,7 Millionen nach oben, bei der Sonntagsarbeit von 2,6 auf 4,9 Millionen.
https://plus.pnp.de/ueberregional/wirtschaft/2865412_Zahl-der-Wochenend-Arbeiter-verdoppelt.html
Titel: Re:Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Tiefrot am 22:28:56 Sa. 17.März 2018
Bezahlschranke. Suppi.  kotz

Gut, nehme ich den Teil der Überschrift "Linke: Öffnungszeiten zurückführen"
nehme ich an, es handelt sich um die Öffnungszeiten irgendwelcher Konsumtempel.

Dann macht diese Forderung durchaus Sinn. So ein Geldsack kann sich seine Rolex
auch innerhalb der Woche kaufen. Punkt.  ::)
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 18:42:37 Do. 13.Februar 2020
(https://4hour-league.org/fileadmin/user_upload/Mayday_web.png)
https://4hour-league.org/startseite/

ZitatAls tarifpolitische Forderung der Gewerkschaften zielt der 4-Stunden-Tag auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen – auf mehr Zufriedenheit, mehr Gesundheit und mehr Beschäftigung bei weniger Arbeit für die Einzelnen. Die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich erlaubt mehr Gleichberechtigung für unterschiedliche Lebenslagen. Alleinerziehende, die häufig nur in Teilzeit arbeiten können, entgehen durch die ,kurze Vollzeit' dem hohen Armutsrisiko, mit dem sich insbesondere Frauen konfrontiert sehen. Der hohe Beschäftigungsstand durch den vollen Personalausgleich führt zu einer massiven Stärkung der Beschäftigten und ermöglicht dadurch mehr Mitbestimmung und mehr Kontrolle von unten. Gesellschaftspolitisches Projekt: Als gesellschaftspolitisches Projekt ist der 4-Stunden-Tag eine zukunftsorientierte, solidarische und bedürfnisorientierte Forderung, die sich der bedrängten Lebenslage einer Vielzahl von Menschen annimmt. Gegen den Konkurrenz- und Leistungsdruck, gegen Armut und Schikanierung, ob im Betrieb, in der Ausbildung, in der Ausländerbehörde oder beim Jobcenter, fordern wir eine radikale Arbeitszeitverkürzung, die auf eine Umverteilung von Arbeit, Zeit und Reichtum zielt und allen die Möglichkeit eines erfüllteren Lebens gibt – mit Zeit für Freunde, Familie, Kultur und demokratische Teilhabe.
https://www.labournet.de/?p=154523
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Fritz Linow am 14:08:26 Mo. 24.Februar 2020
ZitatDer 8-Stunden Tag ist eine der ältesten Forderungen der Gewerkschaften. Mittlerweile wird diese Forderung weitesgehend erfüllt. Mittlerweile mehrt sich jedoch innerhalb von Gerwerkschaften auch der Ruf nach einer weiteren Verkürzung der regulären Arbeitszeit. So gründete sich 2018 eine Initiative aus Gewerkschafts- und Jugendorganisationen mit dem Namen "4-Stunden-Liga". Wie es zu der Gründung dieser Initiative kam und welche Forderungen durch sie genau vertreten werden verrät Philip von der "4-Stunden-Liga".
https://radiocorax.de/das-konzept-des-4-stunden-arbeitstags-bei-vollem-lohnausgleich/
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 10:16:13 So. 22.November 2020
Wir stehen unter Dauerbeschuß.
Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen sind keine Geschenk, sondern erkämpft.
Hört man auf zu kämpfen, werden die Errungenschaften uns wieder genommen.

ZitatTarifverhandlungen
,,Lasst uns wieder länger arbeiten"

Stefan Wolf, Chef des Autozulieferers Elring-Klinger, wird neuer Präsident der Metallarbeitgeber. Hier spricht er über die Viertagewoche, einen Gehaltsverzicht wegen der Elektroauto-Staatshilfe und arbeitsame Ferien auf Sylt.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/neuer-metallarbeitgeber-chef-lasst-uns-wieder-laenger-arbeiten-17062262.html
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 09:00:25 Mi. 19.Mai 2021
Zitat Trotz Coronakrise
Deutsche leisten fast 1,7 Milliarden Überstunden
Millionen Beschäftigte sind in der Coronapandemie in Kurzarbeit. Dennoch ist die Zahl der Überstunden 2020 nur wenig gesunken – und mehr als die Hälfte von ihnen wurde nicht bezahlt.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ueberstunden-trotz-corona-fast-1-7-milliarden-im-jahr-2020-a-c4964cdb-d6c8-479e-a026-824064cd62a3

Kein Kommentar.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 09:32:40 Mi. 14.Juli 2021
ZitatIsland setzt auf 4-Tage-Woche: Fast 9 von 10 IsländerInnen können jetzt kürzer arbeiten

Island hat die 4-Tage-Woche getestet – es ist der größte Versuch weltweit. Er war so erfolgreich, dass jetzt 86 Prozent der isländischen Beschäftigen eine Arbeitszeitverkürzung oder die Möglichkeit dazu bekommen haben. Denn der Island-Versuch hat gezeigt: Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn macht die Beschäftigten glücklicher, gesünder und produktiver – und rechnet sich wirtschaftlich.
...

Quelle: kontrast.at (https://kontrast.at/island-4-tage-woche/) via NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=74230#h05)
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: BGS am 06:33:35 Do. 15.Juli 2021
Vorbildlich. Da sieht man mal wieder deutlich, wie wir Ausgebeuteten bislang allerorten masslos ausgewrungen wurden und werden. Jedes Jahr nimmt die Arbeitsverdichtung ohne angemessene Gegenleistung zu, aus reiner Gier und Bösartigkeit. Dies muss sich schleunigst ändern!

MfG

BGS
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 09:17:06 Do. 15.Juli 2021
Ja, die Arbeitszeit sollte wieder ganz oben auf unserem Forderungskatalog stehen.
Die Wochenarbeitszeit und die Lebensarbeitszeit!

Es ist einfach unerträglich, wie die Gewerkschaften das Herausschieben des Renteneintrittalters einfach hinnehmen und Protest nur von den Sozialverbänden kommt. Wenn die Verlängerung der (Lebens)Arbeitsarbeitszeit angedroht wird, sollten alle Maschinen angehalten werden und der Hammer fallen. Überall!
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Schluepferstuermer am 14:22:35 Do. 15.Juli 2021
Seit min. 30 Jahren wird uns unbemerkt und heiimlich beigebracht, jewniger Lohn ihr bekommt, desto besser gehts Euch. Fast alle glauben dies.

Seit Wochen bei mir beim Zuverdienst für Leute mit Handycap (bin der einer von 2 Leuten, die Rente bekommen. Da wird der Putzfirma gespart. Man fragt lieber die Leute, ob sie putzen möchten (WCs und Boden der Stätte). Es melden sich Leute, die dann schwitzen, ausgelaugt sind und das für 200€.

Aber ich sehe viele Leute, die meinen sie superintelligent, wenn sie an der Selbstbedienungskasse ihr Zeugs einscannen können. Ich kann über diese Hirnfuzzys nur noch lachen.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: counselor am 16:00:20 Do. 15.Juli 2021
ZitatMan fragt lieber die Leute, ob sie putzen möchten (WCs und Boden der Stätte). Es melden sich Leute, die dann schwitzen, ausgelaugt sind und das für 200€.

Die "Löhne" in solchen Einrichtungen geraten ja auch zunehmend in die Kritik:
https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,328732.45.html
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Schluepferstuermer am 22:08:06 Do. 15.Juli 2021
Es wird extrem krass, wenn man diese Werkstätten anschaut, wie weníg man verdient. Aber auch Löhne im 1. Arbeitsmarkt sind skandalös.

Es gibt doch Viele (kein Handycap) sind stolz, wenn sie 10/Std. bekommen.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 08:26:06 Fr. 16.Juli 2021
Deshalb sind die Diskussionen die bei chefduzen geführt werden (über Arbeit, Arbeitsethos, Arbeitszeit, Arbeit und Gesundheit...), so wichtig.

Das Bibelzitat "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" haben sowohl Hitler, alsauch Müntefering (SPD) benutzt. Viele sind durch eine solche Haltung verängstigt und fühlen sich wertlos ohne Arbeit. Sie fühlen sich von der Gemeinschaft ausgeschlossen.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Schluepferstuermer am 19:01:42 Fr. 16.Juli 2021
Was absichtlich falsch zitiert wurde ausv der Bibel. Es heißt in der Bibel "wer nicht arbeiten WILL, soll nicht essen. Ist nämlich ein sehr großer Unterschied.
Und wer will nicht arbeiten. Aber zu einem vernünftigen Lohn.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 11:40:20 Mo. 19.Juli 2021
Zitat von: Troll am 09:32:40 Mi. 14.Juli 2021
ZitatIsland setzt auf 4-Tage-Woche: Fast 9 von 10 IsländerInnen können jetzt kürzer arbeiten

Das klingt ja erstmal super.
ZitatDenn der Island-Versuch hat gezeigt: Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn macht die Beschäftigten glücklicher, gesünder und produktiver – und rechnet sich wirtschaftlich.
https://kontrast.at/island-4-tage-woche/

Die Fragen, die sich mir daraufhin stellten, hat der Freitag schön formuliert:
ZitatIch wär' so gern noch produktiver
Kapitalismus. Eine Vier-Tage-Woche wäre nur sinnvoll, wenn sie die Arbeit nicht noch mehr verdichtet. Genau das wäre aber zu erwarten
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/ich-waer2019-so-gern-noch-produktiver-als-ich-jetzt-schon-bin
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 18:18:35 So. 05.September 2021
ZitatNach Erfolg in Island: Auch Schottland will Vier-Tage-Woche

In Schottland soll eine Vier-Tage-Woche erprobt werden – ohne Lohneinbußen für die Beschäftigten.
https://kontrast.at/schottland-4-tage-woche/
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 08:59:26 So. 17.Oktober 2021
ZitatPapst fordert Grundeinkommen und kürzere Arbeitszeiten

Er sagte in einer Videobotschaft zum vierten ,,Welttreffen der Volksbewegungen", ein Grundeinkommen ermögliche jedem Menschen Zugang zu den grundlegendsten Dingen. Darüber hinaus müsse man dringend Möglichkeiten prüfen, durch kürzere Arbeitstage mehr Stellen zu schaffen. Es könne nicht sein, dass viele überarbeitet seien, während andere unter einem Mangel an Arbeit litten, betonte der Papst.

Franziskus rief zudem die Pharmakonzerne auf, ihre Impfstoff-Patente freizugeben, um die Vakzine allen Menschen zugutekommen zu lassen.
https://www.deutschlandfunk.de/vatikan-papst-fordert-grundeinkommen-und-kuerzere.2932.de.html?drn:news_id=1312545

Jetzt komme ich schon mit Argumenten vom Papst...
Es ist richtig, die Verteilung der Arbeit ist absurd. Zusätzlich sollte man sich aber Gedanken darüber machen, was produziert wird und unter welchen Bedingungen.
Das mit dem "Grundeinkommen" sehe ich so: Jedem Menschen muß eine Grundversorgung unbürokratisch ermöglicht werden, unabhängig von Nationalität, Gesundheit, Aufenthaltsstatus, etc.
Ich bin jedoch gegen ein "Bedingungsloses Grundeinkommen" (BGE), wie Götz Werner oder Sybilla es fordern, denn das bedeutet die Zerschlagung des bestehenden Sozialsystems.

Die ungerechte weltweite Impfstoffverteilung wird oft übersehen.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: CubanNecktie am 14:19:48 So. 17.Oktober 2021
Wir können bald einen neuen Thread eröffnen - Inflation / Hyperinflation. Da wird mir richtig bange. Preise explodieren gerade richtig, seit Wochen. Einkommen und Sparguthaben werden mal wieder so richtig entwertet. Was heißt entwertet, das ist eher Diebstahl.
Mag jetzt nicht den LocusArtikel mit den Brötchen (es betrifft mehr als nur Brötchen) teilen, die Kommentare sprühen vor Hass, aber oft gehts dann trotzdem in die rechte Richtung :(

Es wird üüübelst, besonders - leider wie immer - für die, die eh schon nix haben!
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Troll am 15:19:22 So. 17.Oktober 2021
Das Gespenst der Inflation - WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 111
https://youtu.be/F6eMGJRTWKU
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:59:20 Di. 07.Dezember 2021
ZitatDie Vereinigten Arabischen Emirate führen offiziell die Viereinhalb-Tage-Woche ein

Wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtet, wird die Arbeitswoche dort um einen halben Tag gekürzt. Damit sind die Emirate den Angaben zufolge der weltweit erste Staat, der eine Arbeitswoche von weniger als fünf Tagen einführt. Die neuen Arbeitszeiten treten im Januar verpflichtend für Regierungseinrichtungen in Kraft und sollen die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben sowie die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Landes verbessern.
Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation war im Mai zum Schluss gekommen, dass Wochenarbeitszeiten von 55 Stunden oder mehr mit einem deutlich höheren Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko einhergehen.
https://www.deutschlandfunk.de/viereinhalb-tage-woche-eingefuehrt-102.html
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 19:41:43 Sa. 25.Dezember 2021
(https://abload.de/img/p7jj1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p7jj1.jpg)
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 09:36:09 Fr. 25.März 2022
ZitatLöhne sinken weiter
In der Bundesrepublik müssen Beschäftigte das zweite Jahr in Folge Reallohnverluste hinnehmen
https://www.jungewelt.de/artikel/423278.kaufkraftverlust-l%C3%B6hne-sinken-weiter.html

Die Streikbereitschaft ist derzeit so hoch, wie seit Jahren nicht mehr.
Die Gewerkschaften unterschreiben ohne Not unwürdige Abschlüsse, obwohl mehr zu erkämpfen wäre.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: counselor am 10:04:37 Fr. 25.März 2022
Es stellt sich aber auch die Frage, warum die Gewerkschaftsmitglieder diesen faulen Kompromissen zustimmen.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Tiefrot am 12:06:15 Fr. 25.März 2022
Das ist recht schnell erklärt.
Lieber einen Job von dem Mensch nicht leben kann, als gar keinen.  ::)
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Fritz Linow am 12:15:21 Fr. 25.März 2022
Hat wohl auch etwas mit den Satzungen zu tun: 75% müssen für einen Streik stimmen, 25% reichen für die Annahme eines Verhandlungsergebnisses aus (meistens). Es gibt dafür zwar eine logische Erklärung, aber wirklich einleuchtend ist es nicht.
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 12:55:40 Fr. 25.März 2022
Neenee, ganz so einfach scheint mir es nicht zu sein.

Ich finde es zu einfach, wenn Linke auf "die Arbeiter" blind hoffen oder sie einfach abhaken, vergessen, verurteilen.

Es spielen da verschiedene Dinge zusammen. Einmal natürlich die Unzufriedenheit, manchmal auch die Not der Arbeiter:innen. Dann ist die Frage, ob es Strukturen gibt, die in der Lage sind, Kämpfe zu organisieren und voranzutreiben. Und dann ist es nicht unwichtig, ób es Traditionen in Kämpfen gibt oder ein allgemeines Klima, das sich auf die Kampfbereitschaft auswirkt.

In Deutschland sind die Kampfestraditionen weitgehend abgerissen. In den USA auch. Die traditionellen Gewerkschaften hier wie dort, sind nicht sonderlich kampfeswillig. Oftmals sind sie Bremser und Wahrer des Betriebsfriedens.

Trotz allem: In den USA gab es im letzten Jahr eine Streikwelle, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ich habe auch eine Vielzahl von Streiks in der ostdeutschen Lebensmittel- und Metallindustrie wahrgenaommen, die sich sehen lassen konnen. Diese Streiks liefen im Rahmen der NGG und IGM, doch sie sind wohl nicht von oben verordnet gewesen, sondern der Druck kam aus den Betrieben selbst.

Die Streiks kommen meist nicht aus dem Nichts, sondern es hat oft langjährige hartnäckige Vorarbeit gegeben. In den USA sind neue Akteure mit ins Spiel gekommen. Es spielen Stadtteilgruppen und migrantische Communitycenter eine Rolle, um eine Streikbereitschaft und Organisationsstrukturen zu schaffen. Die kleine Basisgewerkschaft "Wobblies" hat eine wachsende Rolle bei den Arbeitskämpfen prekärer Beschäftiger in den USA.

Die Streiks in Deutschland bei Amazon hatten ja auch keinerlei Tradition oder Basis. Der Konzern wollten den Betrieb gewerkschaftsfrei halten. Die Amazon Malocher kamen oftmals aus der Erwerbslosigkeit oder prekären Jobs und hielten Arbeit abei Amazon für einen Aufstieg. Beharrliche Vorarbeit von Aktivisten, die diesen Konzern aufmischen wollten, und Diskussion und Organisierung innerhalb von Verdi, aber auch außerhab, vorangetrieben haben, hat nach Jahren Früchte getragen.

Die Kämpfe der "Riders" haben auch Vorgeschichten. Es gab auch einen beharrliche Vorarbeit. Es gab nicht nur die kleine Gewerkschaft FAU, sondern auch einen Aufbau von Betriebsgruppen, die später eine wichtige Rolle spielen sollten. Es gab die Kampfestraditionen und -Erfahrungen von Kurierfahrern aus den Mittelmeerländern und Lateinamerika. In diesem Bereich der Gig-Worker ist eine neue Form von Arbeitskampf und Organisierung entstanden. Die Organisierung ist teilweise locker, aber gleichzeitig global. Es gibt in dem Bereich eine schwelende Unzufriedenheit und immer wieder aufflammende Auseinandersetzungen, die nichts mit dem Ablauf von Tarifverträgen zu tun haben. Ich glaube, hier kann man sich noch so manche Scheibe von Abschnieden in anderen Branchen.

Ich denke, wir sollten versuchen dazu beizutragen, daß betriebliche Gegenwehr nicht allein im gewerkschaftlichen Rahmen diskutiert wird. Diese Themen gehen nicht nur einen einzelnen Betrieb an, es geht um die herrschenden Zustände in der Gesellschaft. Mir gefallen die Krankenhausbündnisse recht gut. Da wird nicht nach gewerkschaftlicher Mitgliedschaft gefragt. Der Kampf geht alle an. Pflegekräfte, Küchenpersonal, Ärzte, Reinigungskräfte, Patienten und Angehörige, zukünftige Patienten. All die diskutieren und kämpfen zusammen. (Zumindest in ersten Änsätzen.)
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 11:13:49 Mo. 20.Juni 2022
ZitatZunehmender Fachkräftemangel
BDI-Chef befürwortet 42-Stunden-Woche
https://www.rnd.de/wirtschaft/laengere-arbeitszeiten-statt-rentenerhoehung-bdi-chef-befuerwortet-42-stunden-woche-BUZDWCWP76FKNA3T5D5NMM3SGQ.html
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 17:11:29 So. 24.Juli 2022
ZitatSigmar Gabriel für Verlängerung der Wochenarbeitszeit

42 Stunden Wochenarbeitszeit sind auch gut, meint der frühere SPD-Vorsitzende. So will er den Fachkräftemangel begegnen. Damit schlägt der Sozialdemokrat in die gleiche Kerbe wie Industrie-Präsident Siegfried Russwurm.
https://www.faz.net/aktuell/politik/sigmar-gabriel-fuer-verlaengerung-der-wochenarbeitszeit-18195299.html

Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Titel: Re: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Nikita am 17:43:22 So. 24.Juli 2022
Gabriel soll über Themen reden, in denen er schon mal Erfahrung gesammelt hat. Arbeit gehört nicht dazu. Andere Länder führen die 4- Tage-Woche ein.
Sollten wir auch:
ZitatIm Jahr 2021 machten die Arbeitnehmenden in Deutschland rund 818 Millionen bezahlte und ca. 893 Millionen unbezahlte Überstunden. Bei rd. 40 Millionen Beschäftigten in Deutschland sind das 20 bezahlte und 20 unbezahlte Stunden pro Beschäftigten.
Titel: Aw: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 19:58:18 Fr. 07.Oktober 2022
(https://abload.de/img/shutterstock_80226988uhfuc.jpg) (https://abload.de/image.php?img=shutterstock_80226988uhfuc.jpg)
Titel: Aw: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: counselor am 21:31:08 Fr. 07.Oktober 2022
ZitatKAMPAGNE "ZUSAMMEN NACH VORN" - Arbeiter und Kapitalisten gemeinsam?

Keine Pressekonferenz, keine öffentliche Debatte – ohne den Appell, ,,diese Krise ist nur gemeinsam und geschlossen zu bewältigen". Und der Monopolverband Gesamtmetall macht sogar eine PR-Kampagne zur Metall-Tarifrunde unter dem Motto: ,,Zusammen nach vorn".

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw40/zusammen-nach-vorn-arbeiter-und-kapitalisten-gemeinsam
Titel: Aw: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 10:58:16 Di. 08.November 2022
ZitatDie SPD und das Dilemma der 25-Stunden-Woche

Die Jusos setzen in der SPD überraschend die Forderung nach weniger Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich durch.


Es war ein Coup des Parteinachwuchses, der Jusos: Als die SPD am Wochenende in Berlin zu ihrem Debatten-Konvent zusammenkam, setzten die Jusos einen Akzent in der Arbeitsmarktpolitik, der die Sozialdemokraten noch lange beschäftigen dürfte. "Um eine Arbeitswelt zu schaffen, die Beschäftigten Lebensqualität und Selbstbestimmung einräumt, setzen wir uns für eine wöchentliche Arbeitszeit von mittelfristig 25 Stunden ein." So steht es in Antrag "Ar008", der auf den letzten Metern des Treffens überraschend zur Abstimmung kam. Und weiter heißt es in dem Papier: Damit es nicht zu Gehaltseinbußen komme, "braucht es einen vollen Lohnausgleich".

Es hört sich nach einer kleinen Revolution an, für die sich am Ende des Konvents eine Mehrheit unter den Delegierten fand: Weniger arbeiten fürs gleiche Geld. Die 25-Stunden-Woche soll kommen, das ist jetzt die SPD-Linie. (...)
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/spd-jusos-arbeitszeit-arbeitsmarkt-1.5688839

*schnarch*

Das Erfolgsrezept von Kevin Kühnert wird wiederholt. Er warf mal das Wort "Enteignung" in den Raum und schwupps wurde der Juso Generalsekretär der SPD. In der neuen Position war dann Schluß mit linken politischen Ideen.

Es ist zur Zeit unter den Beschäftigten das größte Interesse, die Arbeit zu reduzieren, um noch etwas vom Leben zu haben. Von dem so massiven Wunsch wurden die Gewerkschaften überfahren und die Parteien stehen dieser Haltung hilflos gegenüber. Juso-Bundesvorsitzende Jessica Rosenthal wird sich nach dem kommenden Karrieresprung an diese Forderung nicht mehr erinnern. Die SPD sowieso nicht.
Titel: Aw: Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit
Beitrag von: Kuddel am 11:03:31 Sa. 17.Dezember 2022
Den Betrieben läuft das Personal weg. Die Beschäftigten wollen lieber leben, als ihre Lebenszeit am Arbeitsplatz verbringen.

ZitatSpanien testet kürzere Arbeitswoche
Kürzere Arbeitszeit bei gleichem Gehalt: Spanien startet ein Pilotprojekt für kleine und mittlere Betriebe. Künftig könnte das Modell landesweit zum Einsatz kommen.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-12/arbeitszeit-spanien-kuerzere-arbeitswoche-pilotprojekt

Es wird hier jedoch nur unternehmerisch gedacht. Zufriedene Arbeiter arbeiten besser...

ZitatMicrosoft berichtet von Produktivitätszunahme

Auch außerhalb Spaniens haben diverse Firmen und Behörden in den vergangenen Jahren ähnliche Projekte ausprobiert. In Japan berichtete Microsoft 2020 von einer Produktivitätszunahme von 40 Prozent, nachdem der US-Softwarekonzern seinen 2.300 Mitarbeitern dort den Freitag freigestellt hatte. In Neuseeland führte die auf Nachlassplanung spezialisierte Firma Perpetual Guardian nach einem Pilotprojekt 2018 die Viertagewoche als Normalfall an. "Das Unternehmen leidet nicht, es gedeiht", sagte Gründer Andrew Barnes zu Reuters.
(aus dem obigen Artikel)

Die Tendenz scheint überall ähnlich und sehr stark ausgeprägt zu sein:
Die Menschen wollen lieber weniger arbeiten, als mehr Lohn.

Ich bin der Meinung, niemand sollte mehr als 20 Stunden die Woche arbeiten müssen!

Man muß die Arbeitswelt radikal in Frage stellen. Es wird zuviel unnützes Zeug produziert. Zu viele Produkte sind nicht/kaum reparierbar oder es gibt die geplante Obsoleszenz, den bewußten vorzeitigen Verschleiß.