Tod der Kaufhäuser

Begonnen von Kater, 13:16:45 Mo. 04.August 2008

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Kater

ZitatAgenda: Tod der Kaufhäuser

So sieht der Albtraum aller Bürgermeister aus. Ein riesiger, heruntergekommener Betonklotz aus den 70er-Jahren ist über und über mit Graffiti besprüht. An einem Mauervorsprung nisten Tauben, der Beton bröckelt, Rost zerfrisst die Eisenstreben. Das ehemalige Karstadt-Haus in der Großen Bergstraße in Hamburg-Altona steht seit fünf Jahren leer.

Die Umgebung hat sich angepasst: Ein-Euro-Läden dominieren die Ramschmeile, selbst vor einer Apotheke stehen Grabbeltische mit Sonderangeboten. "Gazastreifen des deutschen Einzelhandels", ätzen Branchenbeobachter, wenn sie über die einstmals gutbürgerliche Einkaufsstraße sprechen. Die begehrten kaufkräftigen Anzeige
 
Kunden bleiben weg.

Dieses Szenario bedroht nun auch andere deutsche Städte. Am vergangenen Donnerstag meldete die Warenhauskette Hertie Insolvenz an. Mehrere Filialen aus dem insgesamt 72 Häuser umfassenden Portfolio müssen möglicherweise geschlossen werden. Das Aussterben der Warenhäuser, seit zwei Jahrzehnten totgesagt, hat wohl tatsächlich begonnen.

Das Konzept Warenhaus leidet seit Jahren unter der wachsenden Konkurrenz. Die Allrounder des Einzelhandels werden von mehreren Seiten in die Enge getrieben. "Das Sortiment der kleinen Kaufhäuser wird mittlerweile durch das Non-Food-Sortiment der Lebensmitteleinzelhändler und Discounter abgedeckt", sagt Herbert Kuhn, Einzelhandelsspezialist beim Branchendienst Tradedimensions.

Häufig sind die Einzugsgebiete der Kaufhäuser zu klein. Erst ab 200.000 bis 300.000 Einwohnern können Warenhäuser Experten zufolge wirtschaftlich arbeiten. An Hertie-Standorten wie Husum und Mölln leben dagegen jeweils 20.000 potenzielle Kunden. Ihr Kaufverhalten hat sich zudem mit den Jahren verändert. Die meisten Kunden lechzen nach bekannten Marken statt breitem Sortiment. Elektronik oder Spielzeug kaufen sie lieber bei Fachhändlern. Exquisites Ambiente und gute Inszenierung sind ihnen wichtiger als vollgestopfte Regale.

Projektentwickler wie die Hamburger ECE haben den Trend erkannt: In ganz Deutschland entwerfen sie moderne Shoppingmalls, die alte Kaufhäuser in der Innenstadt als Anziehungszentren ablösen. Die meisten kleinen unabhängigen Warenhäuser haben sich längst vom Markt verabschiedet. Nun trifft es die Letzten ihrer Art: Kaufhof, Karstadt, Hertie und Woolworth.

Angesichts der extrem schlechten Stimmung unter den Verbrauchern erwarten Branchenkenner, dass sich die Krise im Einzelhandel im zweiten Halbjahr noch zuspitzt. Wenn dann nach der schwierigen ersten Jahreshälfte noch einmal fünf Prozent an Umsatz wegfallen, werden weitere Einzelhändler sterben. Einige hat es in den vergangenen Monaten schon erwischt wie die nordrhein-westfälische Traditionskette Wehmeyer, die Anfang Juli Insolvenz angemeldet hatte. Andere - wie Adler oder SinnLeffers wanken.

SinnLeffers und Wehmeyer hatte Arcandor-Chef Thomas Middelhoff genau wie Hertie vor wenigen Jahren verkauft - gerade noch rechtzeitig. Hertie, das damals Karstadt kompakt hieß, verscherbelte er 2005 an den britischen Investor Dawnay Day, der jetzt selbst ums Überleben kämpft.

Bei dem drohenden Massensterben gibt es Ausnahmen: Luxuswarenhäuser wie das KaDeWe in Berlin oder das Oberpollinger in München sind von der Krise nicht betroffen, genauso wenig die Häuser in Toplagen wie Kaufhof auf der Frankfurter Zeil oder Karstadt in der Hamburger Mönckebergstraße. Jeweils zehn Karstadt- und Kaufhof-Häuser sind begehrte Topimmobilien, schätzen Experten. Daneben gibt es jeweils 20 Filialen, mit denen man bei gutem Management und Investitionen "was anfangen kann", wie ein Berater sagt, der sein Geld damit verdient, seinen Kunden Hoffnung zu machen.

Doch die meisten Filialen der Metro -Tochter Kaufhof und des Arcandor-Ablegers Karstadt fahren seit Jahren Verluste ein. Von knapp 90 Karstadt- und den 114 deutschen Kaufhof-Filialen wird Schätzungen zufolge in den nächsten drei Jahren ein Drittel noch aussortiert.

Bei dem Überangebot stehen die Chancen, einen guten Deal mit Warenhäusern zu machen, nicht zum Besten. Herties Insolvenzverwalter Biner Bähr bemühte sich am Freitag, zuversichtlich zu klingen: Lebendige Unternehmen, die wirtschaftlich in die Knie gegangen waren, hat er bisher immer wieder auf die Beine gebracht. Er habe bereits Anrufe von Interessenten bekommen und hoffe, den Verkauf in drei Monaten abzuwickeln. Doch was von Hertie bleiben wird, ist völlig unklar. Nur 20 Filialen seien wirtschaftlich interessant, sagt ein ehemaliger Geschäftspartner. Ein Lieferant spricht optimistisch von 40 bis 50 Häusern, die Gewinne abwerfen dürften.

Hertie ist nicht nur in die Knie gegangen, Hertie liegt am Boden. Zu viele Filialen sehen aus wie der Standort in der Turmstraße in Berlin-Moabit, dessen Glanzzeit schon viele Jahre zurückliegt. Seither wird dort der Untergang verwaltet: Im Eingangsbereich bieten mobile Händler Socken im Mehrfachpack und Modeschmuck an. Vor der Rolltreppe im Erdgeschoss reihen sich Rundständer mit Billig-T-Shirts, Wände und Türen sind niedrig und wirken bedrückend. Eine kahle, weiße Trennwand, die im ersten Moment auf laufende Bauarbeiten schließen lässt, teilt in Wahrheit einen DM-Drogerie-Markt ab, der sich im Erdgeschoss eingemietet hat. Der wiederum wirkt gut sortiert und aufgeräumt wie an anderen Standorten auch.

Nur rund 100 Meter entfernt steht auf der gleichen Straßenseite eine kleine Woolworth-Filiale. Auch diese Kette bleibt nicht verschont von der Krise der Warenhäuser. Branchenbeobachter erwarten schon lange das Aus für die ehemalige Tochter des amerikanischen Woolworth-Konzerns, die sich 1998 von der US-Mutter abgekoppelt hatte. Woolworth habe aber mit viel Glück gerade noch rechtzeitig einen neuen Investor gefunden, sagt ein Berater. Im Oktober hatte der langjährige Eigentümer Electra Private Equity die Filialen an die Investoren Argyll Partners und Cerberus verkauft. Dass das Glück von Dauer ist, bezweifelt ein Insider: "Die haben sich 18 bis 24 Monate Leben gekauft. Spätestens dann ist Schluss."

Was wird aber aus Hertie? Interessante Immobilien gibt es auf dem deutschen Markt derzeit im Überfluss. Ausländische Warenhauskonzerne wie El Corte Inglés oder Debenhams schauen sich um - dass sie tatsächlich zuschlagen, glaubt aber kaum jemand. Denn sie wissen, dass deutsche Warenhäuser unkalkulierbare Risiken bergen. Die deutschen Kunden drehen jeden Cent um, bevor sie ihn ausgeben, die Sortimente müssen an lokale Eigenheiten angepasst werden, die Synergieeffekte sind klein, und zudem muss in die häufig alten Immobilien kräftig investiert werden. Der Kauf von Hertie - oder von Teilen des Unternehmens - könne im schlechtesten Fall ein funktionierendes Unternehmen in den Ruin treiben, warnt ein Analyst.

Die Investoren dürften sich im besten Fall die Rosinen unter den Hertie-Häusern herauspicken, erwarten Branchenbeobachter. Auch Karstadt und Kaufhof stehen auf ihrer Watch-List. Zuschlagen werden sie derzeit aber nicht. "Die warten weiter auf fallende Preise", sagt ein Berater.

Für Arcandor und Metro ist das ein Dilemma: Sie können ihre verlustreichen Filialen nicht verkaufen, aber großflächige Schließungen können sie sich derzeit auch nicht leisten. Denn die Schließung eines Hauses kostet einer Faustregel der Branche zufolge ungefähr so viel wie der Jahresumsatz. Für Branchenkenner ist das ein Grund, warum Arcandor die 27 angeschlagenen Karstadt-Filialen, die bis März auf dem Prüfstand standen, zunächst weiterführt.

Karstadt experimentiert seit Jahren mit wechselnden Konzepten, um den eigenen Bedeutungsverlust zu stoppen. Kleinere Warenhäuser sind im Grunde nur noch bei Strümpfen und Wäsche kompetente Anbieter, auch die Kurzwarenabteilungen laufen an vielen Standorten noch. Als hochwertige Modeanbieter wollen sie jetzt Terrain zurückgewinnen. Im neuen Karstadt im Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen dominiert etwa ganz klar die Mode das Angebot, dahinter folgen Accessoires und Parfümerie. Experten halten die Fokussierung für sinnvoll. Rund 60 bis 70 Prozent des Sortiments an margenstarker Mode seien der richtige Weg - früher lag der Anteil bei unter 50 Prozent.

Die Entscheidung, Karstadt-Abteilungen komplett von anderen Unternehmen betreiben zu lassen - Hugendubel/Weltbild im Buchbereich und Gravis bei Multimedia -, galt zunächst als schlauer Schachzug, um Kunden wieder anzulocken. Doch die Erfolge sind Insidern zufolge eher mäßig.

Der Metro-Konzern geht klarer vor: Kaufhof soll en bloc verkauft werden, kündigte Metro-Chef Eckhard Cordes im März an. Dass die Hertie-Häuser nun auf dem Markt seien und auch Käufer suchten, störe nicht weiter - man habe ja ein ganz anderes Konzept, hieß es kürzlich auf einer Pressekonferenz.

Und wenn nun keiner zugreift auf dem Grabbeltisch für Warenhäuser? Dann wird er mittelfristig wahr, der Albtraum der Bürgermeister.

Chronik des Niedergangs

2004 KarstadtQuelle (heute Arcandor) steht kurz vor der Insolvenz. Durch den Verkauf der kleinen Karstadt-kompakt-Häuser und von mehreren Immobilien kann die Pleite abgewendet werden.

März 2008 Der Metro-Konzern stellt den schlecht laufenden Kaufhof zum Verkauf. Die Warenhäuser zählten nicht mehr zum Kerngeschäftsfeld, lautet die Begründung des Konzernchefs Eckhard Cordes.

Juli 2008 Die nordrhein-westfälische Traditionskette Wehmeyer, die der Finanzinvestor SB Capital 2005 von Karstadt übernommen hat, meldet Insolvenz an. Rund 40 Filialen sind von der Schließung bedroht.

31. Juli 2008 Hertie, das 1882 von der jüdischen Tietz-Familie gegründet wurde, meldet Insolvenz an. Die Warenhauskette, zu der einst die elegante Filiale in der Berliner Brunnenstraße gehörte, musste unter anderem zu hohe Mieten an den britischen Eigentümer Dawnay Day abführen.

http://de.biz.yahoo.com/03082008/345/agenda-tod-kaufhaeuser.html

Adelskronengang

Ach naja, ich habe in dem Karstadt selber eingekauft,
so leer war der gar nicht.

War halt ein Opfer der Gewinnoptimierung, da haben die auch
andere keineswegs defizitäre Fillialen radikal dichtgemacht
oder verscheuert....

Und Ne Ein Euro Ladenzeile war das vorher auch schon, dann hat man schön flurbereinigt und alle Sitzgelegenheiten abgebaut,
damit sich da keine Adelskronen zum Morgenbier treffen...
..noch ne sinnlose Busspur für ne halbe Million hingeballert...

Hat toll geklappt, die Strasse hat den letzten Charme verloren
und keiner wolte mehr hin, dazu der Magnet Karstadt weg und die
Killerkonkurrenz Ottensen auf der anderen Seite....

UnchainedRage

bei uns war karstadt erst ein geschäft mit guter wahrenauswahl und vielen kunden.

plötzlich wurde das geschäft umgebaut und radikal verschlechtert, die abwirtschaftung war geplant und sonst nichts

Sepp79

@UnchainedRage
Zitatplötzlich wurde das geschäft umgebaut und radikal verschlechtert, die abwirtschaftung war geplant und sonst nichts

Und du kannst mit Sicherheit auch erklären welchen Sinn es finanzieller hinsicht hat ein angeblich gut laufendes Geschäft radikal abzuwirtschaften.

@Adelskronengang
ZitatAch naja, ich habe in dem Karstadt selber eingekauft,
so leer war der gar nicht.

War halt ein Opfer der Gewinnoptimierung, da haben die auch
andere keineswegs defizitäre Fillialen radikal dichtgemacht
oder verscheuert....

Lol, akzeptier die Situation doch einfach wie sie ist. Hertie als Konzern ist insolvent weil Hertie defacto Verlust macht. Das einzelne Filialen Gewinn machen, oder Gewinn machen könnten wurde ja bereits im Artikel erläutert, alle Filialen als Einheit betrachtet erzeugen aber Verlust.

Und wo kein Gewinn ist, kann auch keine Gewinnoptimierung betrieben werden, sondern nur Verlustminderung.

Strombolli

Ach es ist ja alles so schön einfach...

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Mann, es ist sowas von klar, das die Jünger des Neoliberalismus die Kiste einfach überreizt haben. Nun ist das Gejammere um Hilfe groß. Ich mag da gar nicht mehr darüber diskutieren. Jeder der jetzt noch die marktradikalen Thesen nachplappert hat einfach den Gong noch nicht gehört. Aber keine Sorge:
Ist wie im Kino, früher: Mit abnehmender Zeit für den Hauptfilm werden sie (die Gongs) wiederholt und auch lauter...
Zur Zeit laufen noch die Vorfilme, also Werbung...

Im Zuge der Gewinnmaximierung Outsourcing, Immobilien-wegleasen (vorzugsweise mit tollen USA-Modellen), das Einschwenken auf die damals gerade wachsenden Luxussegmente... alles Träume einer wachstumsgewöhnten, abgehobenen Elite.

Damals (1994) ging ich (die Geschichte ist bekannt!) krachen, keiner hatte Mitleid. Bänker (die mittlerweile ihre fette Pension verprassen und eh nur wenige Monate ihre tollen Jobs hier im Osten hatten) reagieren kalt und ablehnend. Der Nächste der sich hinters Licht führen lassen will, fragte doch schon nach einem Kredit für mein Eigentum. Damals erfolgte bei mir ein endgültiger Bruch.

Ein Bruch mit einer SPD, die hier im Osten regionale Führungsstreitigkeiten ausfocht, die jedem Kleingartenvereinklischee entsprochen haben.
Eine Partei, die sich, getrieben von Westerwelle und CDU-Fuzzies, um "die neue Mitte" bemühte.. Ein weiterer Sargnagel.
Ein Bruch mit einer Gesellschaft die sich entsolidarisierte. Betrüger machten ihr Vermögen, schickten Ossis nach Holland o.ä. gaben 5 DM und kassierten 12 DM ... Verrechneten mit Mehrwertsteuertricksereien ihrer zahlreichen Tochterunternehmen ihre Steuerlast zu ihren eigenen Gunsten...
berechneten sich wechselseitig Beraterhonorare ohne jede reale Grundlage...

und und und

Leute wie die Arcandor-Eigentümer wurden gefeiert und verdienten sich dumm und dämlicher durch verschleierte Entnahmen oder Konstruktionen, wie die Immobilientricksereien. Das das auf die Ewigkeit nicht gut gehen kann, war mir klar und ich wünsche mir seit 1994 den Zusammenbruch dieses
kranken Systems. Viele Unternehmen folgten mir in den Konkurs. (Also jetzt nicht durch mich  :D )

Zunehmend sprachen die Leute auch wieder mit mir, weil die Erkenntnis reifte: Es ist was faul am System. Prima. Aber geschnallt, das die CDU oder FDP (und natürlich auch die SPD) nur Marionetten des Kapitals sind und diese Republik nicht retten werden, haben sie leider noch nicht.

Nun gibt es (möglicherweise*) demnächst die Bundestagswahl. Falls sie stattfindet, wird bis dahin versucht werden, alles für das Weiterbestehen des Systems existenziell Wichtige unter den Teppich zu kehren und schönzureden. Danach kommt das böse Erwachen und die tiefen Einschnitte in die Taschen der Bürger. Auch derer, die jetzt noch in irriger Ansicht "Hurra!" schreien.

Aber zurück zum Kaufhaussterben usw. - Ich plädiere wirklich zur Enteignung. Die Tendenz zu Aktien in der Bevölkerung (und deren massive Bewerbung in den Medien) werte ich zweifach: Zum Einen um die Enteignung weiter Bevölkerungsteile weiter zu betreiben und zum anderen als Möglichkeit Risiko der Grossaktionäre zu streuen, ja deren Gewinn letztlich zu mehren. In meinen schönen nächtlichen Träumen und Phantasien finden massenhafte Plünderungen von Einkaufszentren statt. Hochinteressante Fiktionen....

Eins ist jedoch klar: Belegschaft und Bevölkerung sollten nicht den Staat anbetteln ihre Buden zu retten, sondern den Eigentümern den Marsch blasen! Schön laut und nachdrücklich.

*- ich zweifele daran und vertrete die Ansicht, das vorher die gesellschaftliche Ordnung in Europa zusammenbricht.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Abraxas

tante emma komm in die pötte du wirst wieder gebraucht
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Wilddieb Stuelpner

Notkredit erstmal abgelehnt - Ultimatum an Arcandor
Regierung gibt Karstadt-Mutter letzte Frist

Interessant wie in dem Videopodcast von WISO beschrieben wird, welche Vermietungsmachenschaften nach Vorbild des amerikanischen Cross-Border-Leasing der Ex-Konzernchef Herr Mittelhof veranstaltete.

Aufpassen, es gibt zwei gleichlautende Beiträge mit dem Thema: Arcandor vor dem Aus? In der ZDF-Mediathek suche man zuerst nach dem Stichwort WISO, dann gebe man das Datum 08.06.2009 und das Thema Arcandor vor dem Aus? ein. Nur so kommt man an den speziellen WISO-Beitrag mit dem Kommentar zur Vermietung von Mittelhof. Ich hatte versucht den WISO-Videopodcast hierher zu verlinken, erwischte aber immer nur den falschen Beitrag.

08.06.2009

Der Bund bürgt nicht für Arcandor und lehnt auch einen Notkredit ab. Der Konzern will dennoch einen neuen Antrag für einen solchen Kredit stellen, um die drohende Insolvenz in letzter Sekunde abwenden. Dafür soll es eine "letzte kurze Frist" geben.

Diese Frist solle dazu dienen, "einen neuen, substanziell verbesserten Antrag" auf Rettungsbeihilfen zu stellen, verlautete am Montag aus Kreisen des Bundesfinanzministeriums in Berlin. Die beantragte Rettungsbeihilfe über 437 Millionen Euro werde nur gewährt, wenn es über die bereits vorhandenen Zusagen weitere Beiträge gebe, teilte die Arcandor AG in Essen mit. Banken, Vermieter und Eigentümer müssten für weitere Zugeständnisse gewonnen werden. Aus diesem Grund werde der Vorstand nochmal die Gespräche mit den Beteiligten suchen.

Der nachgebesserte Antrag auf Rettungsbeihilfe soll Arcandor zufolge noch am Dienstagvormittag in Berlin vorgelegt werden. Der neue Anlauf dürfte die letzte Chance sein, die drohende Insolvenz abzuwenden. "Wir brauchen eine Entscheidung bis Mittwoch", sagte ein Sprecher.

Diese Frist solle dazu dienen, "einen neuen, substanziell verbesserten Antrag" auf Rettungsbeihilfen zu stellen, verlautete am Montag aus Kreisen des Bundesfinanzministeriums in Berlin. Die beantragte Rettungsbeihilfe über 437 Millionen Euro werde nur gewährt, wenn es über die bereits vorhandenen Zusagen weitere Beiträge gebe, teilte die Arcandor AG in Essen mit. Banken, Vermieter und Eigentümer müssten für weitere Zugeständnisse gewonnen werden. Aus diesem Grund werde der Vorstand nochmal die Gespräche mit den Beteiligten suchen.

Der nachgebesserte Antrag auf Rettungsbeihilfe soll Arcandor zufolge noch am Dienstagvormittag in Berlin vorgelegt werden. Der neue Anlauf dürfte die letzte Chance sein, die drohende Insolvenz abzuwenden. "Wir brauchen eine Entscheidung bis Mittwoch", sagte ein Sprecher.

Großaktionäre legen nach

Die Arcandor-Großaktionäre Sal. Oppenheim und Madeleine Schickedanz sind zu einer Kapitalerhöhung von 150 Millionen Euro für das von Insolvenz bedrohte Unternehmen bereit. "Wir alle haben das Ziel, zu einer Lösung zu finden, bevor es zu einer Insolvenz kommt", sagte Friedrich Carl Janssen, der zugleich persönlich haftender Gesellschafter des Bankhaues Sal. Oppenheim sowie Aufsichtsratschef von Arcandor ist.

"Die Gesellschafter von Sal. Oppenheim unterstreichen noch einmal ihre Bereitschaft, als Miteigentümer von Arcandor an einer Kapitalerhöhung von bis zu 150 Millionen Euro teilzunehmen. Ich kann hier auch für Frau Schickedanz sprechen, die ebenfalls entsprechend ihrer Beteiligung an der Arcandor AG die Kapitalerhöhung mit trägt."

ZitatInfobox Rettungsbeihilfe der KfW

Arcandor hat bei der Bundesregierung neben milliardenschweren Staatshilfen aus dem Deutschlandfonds eine Rettungsbeihilfe von 437 Millionen Euro beantragt - beides wurde abgelehnt. Im offiziellen Kreditprogramm der staatseigenen KfW-Bankengruppe taucht dieser Begriff nicht auf. Gemeint ist ein sogenanntes Zuweisungsgeschäft: Die Bundesregierung soll die KfW anweisen, einen Kredit zu gewähren. Bedingung ist "ein staatliches Interesse der Bundesrepublik", wie es im KfW-Gesetz heißt.

Betriebsrat entsetzt

Der Quelle-Betriebsrat reagierte auf erste Informationen über eine Ablehnung des Rettungskredites für Arcandor entsetzt: "Es ist eine Katastrophe, was da abläuft", sagte der Gesamtbetriebsratschef Ernst Sindel. Zigtausende Existenzen stünden auf dem Spiel. "Wir fühlen uns als Opfer."

Die Politik mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Spitze habe sich überhaupt nicht die Mühe gemacht, sich die Situation bei Arcandor genau anzuschauen, kritisierte Sindel. "Anders als die Industrie hat der Handel keine Lobby", sagte er mit Blick auf die Hilfen für Opel.



Fusionsgespräche gehen weiter

Der Kaufhof-Mutterkonzern Metro will ungeachtet einer möglichen Insolvenz der Karstadt-Mutter Arcandor weiter über eine Fusion von Karstadt und Kaufhof verhandeln. "Wir sind weiterhin gesprächsbereit", sagte der Sprecher der Metro, Martin Bommersheim. Die Vorgespräche vom Sonntag und Montag zu dem Thema sollten in den folgenden Tagen weitergeführt werden. Das Konzept funktioniere auch mit einer insolventen Karstadt-Kette, hieß es aus Unternehmenskreisen. Metro hatte bisher vorgeschlagen, 60 der 90 Karstadt-Häuser zu erhalten.

An diesem Freitag läuft eine Kreditlinie über 650 Millionen Euro aus. Spätestens bis dahin muss ein Rettungskonzept stehen. Bei Arcandor geht es um mehr als 50.000 Arbeitsplätze. An mehreren Karstadt-Standorten demonstrierten am Montag Mitarbeiter für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. In Dresden bildeten sie vor dem Kaufhaus eine Menschenkette.

Mit Material von dpa, reuters und ap




Verwirrung um Karstadt-Rettung

Metro spricht nicht mehr von Fusion

Schickedanz vor Scherbenhaufen

Quelle-Milliardenerbin sieht Arcandor fast am Ende

Abraxas

ich versteh das nicht. jahrelang schreit das volk wie toll der kapitalismus ist. und plötzlich wollen alle staatshilfe. haben sie doch jahrzehnte cdu,spd und fdp gewählt.  und gerade bei der europawahl wieder. die vertreten nunmal die interessen de kapitalisten.sollen sie jetzt die suppe auslöffeln. als die großen konzerne die kleinen läden plattgemacht haben war es ihnen ja auch recht. wenn meine steuern in private firmen fliesen will ich zumindest am gewinn beteiligt werden. onsonsten lasst sie pleite gehen. schickedanz und konsorten werden schon nicht verhungern
nach der grafik macht eine mittarbeiterin bei karstatt knapp 60000 € umsatz im jahr. das ist echt wenig. kein wunder daß der laden pleite geht.
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Strombolli

85% der Privatvermögen der Inhaber in den Pott!

Und da bin ich noch gnädig! Ich durfte alles reintun und habe immer noch Schulden. Denken die, die damit handeln. Ich sehe das anders.

Kein Mitleid mit den Konzern-Inhabern! Lasst sie Wassersuppe saufen und HartzVIII beziehen...
Der eingesetzte Insolvenzverwalter freut sich über den netten Zuverdienst. Mich würde ja interessieren, ob die Vergabe einer Insolvenzbetreuung immer mit rechten Dingen zugeht. Die verdienen sich ein drittes Ei...
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
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Kuddel

Im Kommunistischen Manifest wird das Ziel klar benannt: ,,Aufhebung des Privateigentums." Weiter heißt es: ,,Die kommunistische Revolution ist das radikalste Brechen mit den überlieferten Eigentumsverhältnissen".  ,,Ihr entsetzt euch darüber, dass wir das Privateigentum aufheben wollen. Aber in eurer bestehenden Gesellschaft ist das Privateigentum für neun Zehntel ihrer Mitglieder aufgehoben."

Wilddieb Stuelpner

Zitat von: Kuddel am 12:11:23 Mi. 10.Juni 2009
Im Kommunistischen Manifest wird das Ziel klar benannt: ,,Aufhebung des Privateigentums." Weiter heißt es: ,,Die kommunistische Revolution ist das radikalste Brechen mit den überlieferten Eigentumsverhältnissen".  ,,Ihr entsetzt euch darüber, dass wir das Privateigentum aufheben wollen. Aber in eurer bestehenden Gesellschaft ist das Privateigentum für neun Zehntel ihrer Mitglieder aufgehoben."

Für 9/10 gilt das Privateigentum nicht - diese Rechtlosigkeit auf Privateigentum gilt z.B. für

- die Arbeitslosen, die Alg II beantragen, beziehen oder dessen Antrag abgelehnt wurde,
- das gilt auch für Sozialhilfeempfänger und Obdachlose.
- Und es gilt auch für AN, die in Kurzarbeit, in Leih- und Zeitarbeit,
- für Arbeitslose, die in Ein-Eurojobs und kostenlose Firmenpraktikas gejagd werden.

Es ist gängige Praxis in der BRD, organisiert von Unternehmer und ihren Lobbyistenparteien.

Und genau diese Leute behaupten immer, daß Kommunisten dem Volk Hab und Gut rauben, sobald Volks- und Genossenschaftseigentum gegründet wird. Sie verwechseln dabei absichtlich die Begriffe:

Es gibt Unterschiede zwischen

- gesamtgesellschaftlichem Eigentum an Produktionsmitteln,
- genossenschaftlichem Eigentum an Produktionsmitteln und
- persönlichem Eigentum.

Kommunisten haben ein Interesse am Eigentum an Produktionsmitteln, weil das zugehörige Eigentumsrecht einer Person oder Personengruppe darüber entscheidet, wer über das Volk die politische und wirtschaftliche Herrschaft ausübt und in wessen Taschen die Gewinne und Profite fließen, die durch die gesellschaftliche Arbeit der Betriebsbelegschaften erst geschaffen und durch den Absatz realisiert werden.

Wenn Betriebsbelegschaften die Eigentümer, Produzenten und Konsumenten gleichzeitig sind, dann ist der Zweck von gesellschaftlichem Eigentum erfüllt. Der Unterschied zwischen gesamtgesellschaftlichem und genossenschaftlichem Eigentum ist die Größenordnung der Rechtsausübung und welche Verantwortung man gegenüber dem Volk ausübt. Bei gesamtgesellschaftlichen Eigentum an Produktionsmitteln, also Volkseigentum ist es nötig, die Produktion und die Konsumtion der herzustellenden Güter und Leistungen zu planen, um so wenig wie möglich volkswirtschaftliche Verluste zu haben. Man ist für die Versorgung eines ganzen Volkes verantwortlich. Also muß man die Produktionen in den Betrieben untereinander arbeitsteilig zuweisen, Kooperations- und Spezialisierungsbeziehungen einrichten, daß das produziert wird, was im Volksinteresse zur Versorgung der Bevölkerung gebraucht wird. Also ist Planwirtschaft ein logischer Gedankengang.

Genossenschaften sind die kleinere Organisationsform des gesellschaftlichen Eigentums an Produktionsmitteln und können aufgrund ihrer kleineren Produktionskapazitäten nur beschränkt für die Versorgung der Gesamtbevölkerung volkswirtschaftliche Verantwortung tragen. Sie behaupten sich entweder durch Spezialisierung auf bestimmte Warensortimente, wo sie eine Meisterstellung einnehmen oder versorgen die Bevölkerung örtlich oder regional. Wenn die Verantwortung steigt, einen immer größeren Bevölkerungsanteil zu versorgen, werden größere Betriebe, eine bessere, leistungsfähigere  technische Ausstattung, mehr fachkundiges Personal, andere Dimensionen im Vertrieb und Absatz nötig. Also schließen sich tendenziell Genossenschaften zu volkseigenen Betrieben und später zu Kombinaten zusammen. Deshalb z.B. auch die Notwendigkeit, die privat wirtschaftenden Kleinbauern in Kooperativen und Genossenschaften zu organisieren und später daraus spezialisierte Genossenschaften draus zu machen. Kleinbauern sind nicht in der Lage, ein ganzes Volk allumfassend und vollständig mit Lebensmitteln zu versorgen. Das sehen wir am Beispiel der polnischen Kleinbauern.

Und so sehe ich in der BRD auch den Fehler in der Gesundheitsversorgung mit den Haufen privat niedergelassenen Ärzten. So eine Gesundheitsversorgung ist zu teuer, weil jeder sich in seiner Praxis mit nötiger Technik, Organisationsmitteln, mit medizinischem Versorgungsmaterial eindecken muß, was letztendlich der behandelte Patient über seine Beiträge bezahlen muß. Wenn diese Versorgungsaufgaben in Wirtschaft, Landwirtschaft und im Beispiel Gesundheitswesen, von größeren Unternehmen verbandsmäßig zentralisiert und spezialisiert organisiert wird, braucht man leistungsfähigere Technik und Organisationsmittel, aber in weitaus geringerem Umfang. Die Auslastung ist erheblich besser und die Arbeit wird auch anspruchsvoller, da sie nicht nur auf Hilfstätigkeiten für un- und angelernte Kräfte beschränkt wird. Es braucht qualifiziertes Personal vom Facharbeiter bis hinauf zum Akademiker. Mit der Qualifikation, Berufserfahrung und Verantwortung wächst auch die Arbeitsvergütung des Personals.

Bei Privateigentum an Produktionsmitteln bestimmt ein Eigentümer oder eine Gruppe von Eigentümer, was nur im betrieblichen, nicht aber im volkswirtschaftlichen Interesse zu produzieren ist, und wie undemokratisch die Gewinne und Profite nach dem Absatz von Waren und Gütern in welcher Größenordnung in welche Taschen fließen. So wird häufig produziert, was an den Bedürfnisse der Bevölkerung völlig vorbeigeht und damit eine Materialverschwendung darstellt. Es werden auch Pseudobedürfnisse geweckt, die fürs normale Leben gar nicht nötig sind.

Kommunisten haben kein Interesse, sich am persönlichem Eigentum der Bevölkerung zu vergreifen, Kapitalisten schon - siehe Zwang zur Auflösung von Ersparnissen bei Arbeitslosigkeit mit asozialer Überwachung diese Mittel für den Lebensunterhalt vollständig zu verbrauchen. Also wollen Kapitalisten Armut und Elend unter den Arbeitslosen erzeugen, um Arbeitslose leichter, schneller in Arbeiten des Niedriglohnsektors zu pressen. Wenn Löhne bei gleichbleibenden oder steigenden Warenpreisen sinken, dann müssen als Differenz zwischen den beiden, die Gewinne und Profite auch steigen. Das können durchaus anspruchsvolle Arbeiten sein, die höhere Qualifikation, Berufserfahrung und Verantwortung verlangen, die aber von ausbeutenden Unternehmern absichtlich unterbewertet werden. So erwirtschaften Unternehmer unrechtmäßig in Ausübung ihres privaten Eigentumsrechts an Produktionsmitteln für sich Extragewinne und -profite, die ihnen nach den guten Sitten und Gewohnheiten eines am Markt handelnden Kaufmanns nicht zustehen. So organsiert man als privater Unternehmer, durch seine Lobbygruppen und Parteien abgesichert, legalisierten Diebstahl und Raub, weil das Volk und die Betriebsbelegschaft kein Eigentumsrecht und keine Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel ausüben darf.

Und den Privateigentumsquatsch an Produktionsmitteln nennt man noch verlogen soziale Marktwirtschaft.

Spätlese

Die ganzen Konsumtempel sind einfach hinfällig und nicht mehr zeitgemäß. Trotzdem entstehen auch heute noch im zentrumsnahen Bereich oder Autobahnausfahrten immer wieder neue dieser "Kaufrauschpaläste" in Größenordnungen von 20.000 - 60.000 m² Verkaufsfläche.
In Innenstadtlagen werden vergleichbare Waren auf 100m in verschiedenen Geschäften oft 2 oder 3 x angeboten - was soll der Quatsch, wer braucht den Krempel und vor allem: wer kann sich das leisten dort zu kaufen?

Etwa die ca. 18-20 Millionen (12 Millionen Zeitarbeiter/Niedriglöhner, Minijobber, Auffüller + 6-8 Millionen ALGI + ALGII Tendenz steigend) die mit jedem Cent rechnen und (nahe) an der unteren Existenzgrenze leben müssen? Nee, die gehen in den 1-Euro-(Billig)Markt und zum Lebensmitteldiscounter - aber nicht zum "Shoppen" ins Kaufhaus. Die Kaufkraft sinkt eben rapide und nur Dank der 50% verantwortungslosen Nichtwähler hat die Bundesregierung noch keinen Tritt in den Arsch bekommen, dafür, dass sie weitflächig die Niedriglöhne und auch das Alg-II eingeführt hat. Wer nichts oder nur wenig verdient, kann halt außer "Spaghetti Bolognese" nicht viel mehr konsumieren. Und das ist dann ein Faktor, warum die Kaufhäuser sterben - s. Horten, Woolworth, Hertie, - kommt dann noch Mißmanagement, Größenwahn mit verbundenen Augen und andere Delikte (s. Immobilienhandel + zu Höchstpreisen zurückmieten wie bei Karstadt) dazu, war es das dann. Insolvenz. Macht nichts (wobei mir die Beschäftigten allerdings leid tun) - oder wer braucht solche Protzläden?
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Strombolli

Eben Spätlese. Alles hausgemacht. Das kriegen die da oben aber nicht mit. Ebensowenig, wie damals die Wandlitz Bonzen der SED.

Ich gehe schon seit Jahren nicht mehr in Kaufhäuser. Gelegentlich mal in einen Elektronik-Markt in einem ****-Center (schauen wie weit die Technik ist, feststellen, das ich es mir nicht leisten kann) und das war es.

Meins: 1 Paar Schuhe, 1 Hose, T-Shirts vom Wühltisch, 1 Oberhemd mit langem und 2 mit kurzem Arm, keinen Anzug, keinen Anorak oder Mantel ...
nur alte, rausgewachsene Klamotten aus besseren Tagen...aber wir jammern ja auf hohem Niveau.

Saufen oder rauchen tue ich auch nicht, ich spiele nicht und Nutten gibt es in der Provinz nicht. Telefon- und Internet liegen insgesamt über alles
bei etwa 80 Euro (schon inkl. 2 ziemlich alter Pre-Paid-Handys, jeder Ehepartner eines)

"Das Exklusiv-Segment ist ja das mit den höchsten Wachstumsraten" so tönten die Gazetten und Konzernlenker. Nun die neureichen Russen und Chinesen sind auch irgendwann mal gesättigt bzw. Opfer ihre Größenwahns. Die Wachstumsrechnung des Kapitalismus geht nicht auf.
Auch wenn immer noch davon geträumt wird.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

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Wilddieb Stuelpner

Zitat von: Spätlese am 19:35:23 Mi. 17.Juni 2009
Die ganzen Konsumtempel sind einfach hinfällig und nicht mehr zeitgemäß. Trotzdem entstehen auch heute noch im zentrumsnahen Bereich oder Autobahnausfahrten immer wieder neue dieser "Kaufrauschpaläste" in Größenordnungen von 20.000 - 60.000 m² Verkaufsfläche. ...

Das Strickmuster mit den großen Warenhäusern ist wie so oft nur abgekupfert - im Fall der BRD von den Amis - die Shopping Malls - der Hang zum Gigantismus.

Das Normale ist im Westen minderwertig, nicht sehens-, nicht beachtenswert, nicht zu würdigen. Es muß immer alles ins Grenzenlose ausufern wie das idiotische Wirtschaftswachstum. Immer schneller, immer höher, immer weiter. Und so sehen in den Unternehmen auch die Arbeitsbedingungen aus. Und dabei übernimmt man sich auch mal eben schnell, fliegt auf die große Fresse. Das Übrige besorgen dann Banken-, Finanz- und Wirtschaftskrise.

Der Hang zum sinnlosem Gigantismus drückt sich im Westen auch im Sprachgebrauch aus: Super, Mega... Auch die Verwendung von Amerikanismen und Angliszmen ist so was unnötig Abgehobenes. Man will weltgewandt und -erfahren erscheinen - eben Kaisers neue Kleider und bleibt doch in seiner deutschen Provinz kleben, weil sich keine andere Möglichkeit bietet.

Besser man bleibt auf dem Teppich und ganz normal.

Wikipedia: West Edmonton Mall - Edmonton, Kanada.

Wikipedia: Mall of America - bei Minneapolis in Bloomington

Wikipedia: Roosevelt Field Mall -  Long Island im US-Bundesstaat New York

Ein Vorbild sind auch die vielen, großräumigen Vergnügungstempel und Hotels in Las Vegas (USA)

Venetian Hotel und Casino

- und ihre Nachahmer in Asien:  Spiegel-Online: VENEDIG-NACHBAU - Gigantisches Spielkasino eröffnet in Macau

Den gleichen Charakter haben die Freizeitparks, z.B. Wikipedia: Disneyland

Wikipedia: Freizeitparks

Wikipedia: Freizeitparks in den Vereinigten Staaten

Wikipedia: Einkaufszentrum

Textauszug aus dem Link:

Kritik kommt von der gewachsenen Geschäftswelt in den Innenstädten bzw. von den Nachbarstädten, da die Einkaufszentren Kaufkraft, Beschäftigung und Gewerbesteuereinnahmen aus umliegenden Städten abziehen. Beispielsweise versuchten mehrere Städte (u. a. Essen) mit juristischen Mitteln eine von der Stadt Oberhausen erteilte Baugenehmigung für eine Erweiterung des in Oberhausen befindlichen Einkaufszentrums CentrO zu verhindern. Die Klage wurde letztinstanzlich vom Bundesverwaltungsgericht abgewiesen.

Der Grundkonflikt zwischen Einkaufszentren und gewachsenen Innenstädten besteht in der großmaßstäblichen Planbarkeit aller Vorgänge, Strukturen, Atmosphären innerhalb der Einkaufszentren, wohingegen die Innenstädte als freies Konglomerat unverbundener Immobilienbesitzer und Einzelhändler ungeplant dem Strukturwandel unterworfen sind. Innerhalb der Center kann durch Mietanreiz, psychologisch geschickte Lage bestimmter Flächen, Angebote und Marken alles komplett gesteuert werden. Dagegen gibt es für den öffentlichen Bereich der Fußgängerzonen keine Regelungsmechanismen außer das gegenseitige Marktverhalten ohne Koordination und Integration. Damit sind die Innenstädte, die schon keinen Schutz gegen Wetter und unerwünschte Personen bieten können, der perfekt organisierten Konkurrenz der Konsumwelten in den privatisierten Zentren ausgeliefert. Dieser Prozess selbst ist zugleich zweischneidig, da gerade neue Einkaufszentren in den Innenstädten Ersatz für alternde Kaufhäuser darstellen und neue Kunden in die Innenstädte locken. Zahlreiche Kommunen sehen gerade in neuen Einkaufszentren gelegentlich die Rettung für ihre strukturschwachen Stadtzentren.

Neben der Bequemlichkeit der unter einem Dach angebotenen diversen Geschäfte zieht auch das bessere Parkplatzangebot viele Käufer in die Einkaufszentren. Bei manch größerem Einkaufszentrum ist die Einfahrt zur Tiefgarage der eigentliche ,,Haupteingang" des Centers, da bis zu 70% der Kundschaft mit dem eigenen PKW kommen und so die unmittelbare Umgebung des Einkaufszentrums nicht einmal mehr betreten. Letztendlich kann dies zur Verödung bisheriger Stadtzentren führen, wenn Stadt und Einzelhandel nicht gemeinsame Wege finden, um die Attraktivität der Innenstädte zu erhöhen (z. B. durch Verkehrs- und Parkraumkonzepte, attraktive Gestaltung von Straßen und Fußgängerzonen, gemeinsame Werbung, etc.). Neuere Konzepte gegen die Desintegration der Innenstädte sind sogenannte Business-Improvement-Districts, wie sie zuerst in Amerika aufkamen zur Rettung überkommener ,,Main-Street-Strukturen" gegenüber den Großcentern. Hier werden auf gesetzlich unterfütterter Grundlage rechtliche und wirtschaftliche Gemeinschaften mit verbindlichen Regularien gebildet, die eine teilweise Planbarkeit von Maßnahmen im öffentlichen Raum bis hin zum Mietmanagement bzw. Leerstandsvermeidung ermöglichen. Die umliegenden Kommunen leiden zudem oftmals unter der Verkehrslast und dem Flächenverbrauch durch Stellplätze, wenn ein Center ohne Rücksicht auf die Kapazität vorhandener Verkehrswege errichtet wurde. Die Einnahmen bleiben meist nur in einer der Gemeinden. Der Wettbewerbsdruck ist auch in den Centern sehr hoch, so dass in den Einkaufszentren nicht selten Geschäfte in die Insolvenz gehen. Ähnlich wie in den Innenstädten begünstigt dieser Wettbewerbsdruck die Filialisierung des Einzelhandels.

Um den geschilderten negativen Entwicklungen entgegen zu wirken, gibt es Bestrebungen, Einkaufszentren auf der grünen Wiese durch entsprechend aufeinander abgestimmte Planungen (Raumordnung, Regionalpläne, Flächennutzungspläne und Bebauungspläne) zu verhindern oder zumindest in Größe und/oder Sortiment zu beschränken. Hierzu haben die Gesetzgeber oft spezielle Regelungen (großflächiger Einzelhandel) erlassen (in Deutschland beispielsweise § 11 BauNVO; Einzelhandelserlass NRW oder in Österreich die Bebauungspläne der einzelnen Bundesländer). Auch die Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte hat sich in den letzten 20 Jahren intensiv mit der Problematik auseinandergesetzt.

Es gibt auch Einkaufszentren im Niemandsland zwischen zwei Ländern, die umsatzsteuerfrei oder taxfree verkaufen können. Eines der größten Einkaufszentren dieser Art ist die Excalibur-City bei Kleinhaugsdorf zwischen Österreich und Tschechien.


Spätlese

Ist auch meine Meinung: Es gibt einfach zuviel Verkaufsfläche im Bereich kaufhäuser, Einkaufszentren, Baumärkte usw.. Meist auch im gehobenen Preisniveau bzw. mit sowieso hochpreisigen Artikelgruppen, dass/die sich immer weniger Kunden leisten können.
Und das Entstehen immer neuer "Einkaufsmegamärkte" wurde und wird ja auch noch gefördert, Grundstücke verden quasi verschenkt, Gewerbesteuer erlassen oder reduziert usw..
Und wenn es dann immer mehr Nicht- oder Schlechtverdiener gibt, ist diese Politik zum Scheitern verurteilt - nicht mehr genug Käufer sind für das ganze Luxusgerümpel vorhanden!

Bedanken kann man sich dafür auch bei den Bundesregierungen unter Kohl - Schröder - Merkel, die die Entindustrialisierung bzw. den Ausverkauf Deutschlands jahrzehntelang gefördert haben und ihrem eigenen unfähigen Handeln nun - wo es zu spät ist - rezeptlos gegenüberstehen.

Um noch einmal speziell auf Karstadt zurück zu kommen - einige Aspekte wurden ja hier schon genannt:
Zur Arcandor-Karstadt-Gruppe gehört ja bekanntlich auch u. a. das QUELLE-Versandhaus mit seinem 1000seitigen Katalog. (Außerdem in jeder etwas größeren Stadt mit diversen QUELLE-Shops vertreten.
So ein Schwachsinn:
--- jeder Kunde, der vor 50 Jahren mal eine Bratpfanne gekauft hat - und heute nichts mehr kauft, bekommt jährlich 1-2 solcher Kataloge. Was das kostet.
--- dann sind absolut identische Artikel bei Quelle oft auch noch preisgünstiger; sogar einen Rabattgutschein über 5 oder 10 Euro oder "frei Haus" gibt es noch dazu.

Ja, was meint denn Arcandor-Karstadt eigentlich???
Wenn ich mir ausnahmsweise mal neue Bettbezüge kaufe, dann doch bei Quelle-Versand. Ist billiger, geht schnell, ist bequem und ich muss mich nicht in diesen elenden Karstadt-Kaufhäusern rumwälzen.

Diese Mehrgleisigkeit, wo man sich im eigenen Konzern auch noch Konkurrenz um die Verkaufszahlen macht, ist doch der absolute Unsinn. Die Manager, die so etwas genehmigen haben einen "Sprung in der Schüssel" und das Personal leidet letztendlich durch erfolgende Gehaltskürzungen, Arbeitszeitverlängerungen und Entlassungen darunter.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Kuddel

ZitatKaufhof-Mitarbeiter streiken spontan

Zu einem spontanen Streik haben sich am Dienstag laut Gewerkschaft 135 Mitarbeiter von Galeria Kaufhof am Ernst-August-Platz entschlossen. Das Haus habe mit eineinhalb Stunden Verspätung geöffnet.


Eine Betriebsversammlung bei Galeria Kaufhof am Hauptbahnhof ist am Dienstag in einen spontanen Streik gemündet, an dem sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 135 von 150 zum Dienst eingeteilte Mitarbeiter beteiligt haben. Das Kaufhaus hat dadurch laut Juliane Fuchs, Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Handel, erst um 11.30 Uhr statt wie üblich um 10 Uhr öffnen können. Der Betrieb sei nur möglich gewesen, weil Führungskräfte und Mitarbeiter von anderen Standorten eingesprungen seien.

Hintergrund für die Aktion sind die Tarifauseinandersetzungen zwischen der Gewerkschaft und der Sigma-Gruppe, der nach der Fusion Ende vergangenen Jahres sowohl die Kaufhof- als auch die Karstadt-Häuser gehören. Im April ist Sigma aus dem bei Kaufhof geltenden Tarifvertrag ausgestiegen. ,,Sie haben stattdessen einen Segmenttarif angeboten, der in unseren Augen ein Billigtarif ist", sagt Fuchs. Daraufhin sei bei der Betriebsversammlung die Stimmung in Richtung Spontanstreik gegangen.

Andere Kaufhäuser waren zunächst nicht betroffen. ,,Galeria Kaufhof am Hauptbahnhof hat aber eine Vorreiterfunktion – nicht nur in Hannover, sondern bundesweit", erklärt Fuchs. Die Gewerkschaft kündigt weitere Arbeitsniederlegungen an, die dann nicht mehr nur einen Einzelstandort betreffen würden.
https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Kaufhof-Mitarbeiter-in-Hannover-streiken-spontan

milchbrötchen

Bald ist es so weit, Kinder dürfen im KielKanal Pischi machen. Die Holstenstraße wird AUFGEWERTet. Ich weiß getz auch, was der Bürgermeister sich bei diesem PischBEcken denkt. Man muss ja immer alles im großen Zusammenhang denken tun. Der Uli ist verärgert und in großer Sorge darüber, dass dieses Schmuckstück- Pischibecken und Holstenstraße nicht genug gewürdigt werden könnte.Und zu wenig konsumiert wird in den Plünnläden. Darum soll nun das ARMEPACK aus Gaarden raus, solvente Konsumsklaven rein. Der Einzelhandel wird in Gaarden kaputtgemacht, rausgedrängt. Und schon pilgern wieder alle  in die schöne Stadt zum   S h o p p e n. Der blöde Uli ist nur neidisch auf Gaarden. Die plumsen da vor die Tür und haben alles was sie brauchen. Die brauchen das KanalPischibecken nicht. Die haben die Hörn, wenns unbdingt sein muss, den Langsee und den VINETAbrunnen:)Aber der Gaardener geht eben zu wenig in die Holstenstraße-der doofe. In Gaarden haben die Leute bergiffen, dass das zehnte Paar Hihgheels auch nicht glücklicher macht und was wohl viel wichtiger ist- es läuft sich so schlecht auf diesen Kackstelzen über Pflaster mit Kopf. Verteilt schon mal Schwimmflügelchen für die Kleinen!Und Casher für die Großen!!Hoffentlich wir da nicht son Algenbecken draus wie aus dem schönen neuen Hörnbad

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