Wer keine Prügel mag wird sanktioniert

Begonnen von Eivisskat, 10:14:33 Fr. 22.Februar 2013

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Eivisskat

Zitat
Leipziger Verkehrsbetriebe und Jobcenter Leipzig setzen Hartz IV Bezieher als Sicherheitsleute ein.

Übergriffe in Bus und Bahn? Randalierende Fahrgäste trotz Kamera? Kaputte und beschmierte Wagen? – Alles wird besser, denn wir haben jetzt ein unerschöpfliches Arsenal an Billig-Arbeitskräften: Man nehme einen Hartz IV Bezieher und stecke ihn in einen AGH-Lehrgang.

Dort lernt er unter anderem , wie man sich in der Öffentlichkeit bewegt und beruhigend auf renitente Fahrgäste einwirkt. Dass viele Fahrgäste gar nicht aufmucken würden, wenn man bürgerfreundliche Fahrpreise und überschaubare Tarife hätte, wird nicht erwähnt aber das ist auch nicht die Hauptsache. Hauptsache ist, daß ein Ventil vorhanden ist und das Ventil heißt ,,Mobilitäts-Service".


http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-wer-keine-pruegel-mag-wird-sanktioniert-9001316.php


Tiefrot

Hab den Artikel gestern schon via scharf links gelesen...  kotz
Das erinnert mich so etwas an Hartz IV Bezieher = Verbrauchsmaterial.  X(  kotz
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

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Das scheint ein Job für Masoschisten zu sein.
Aber nach Studien sollen doch gerade  Chefs in Führungspositionen das Verlangen haben.

Wäre doch ggf. ein Nebenjob dafür, so spät nach Feierabend, dann ist es besonders prickelnd.

aber mal im Ernst

ZitatMan muß einen Dienstausweis mit Foto und vollständig ausgeschriebenen Namen gut sichtbar an der Kleidung tragen, damit jeder sofort weiß daß es sich bei dem Betreffenden um einen ALG-II-Menschen handelt und derselbige auch wie ein solcher behandelt werden darf .
Das widerspricht dem Sozialgeheimnis, dass dürfen die nicht so öffentlich vorführen lassen, es sei denn die Leute melden sich freiwillig.


Rappelkistenrebell

Wie die "Freiwilligkeit" im brd Regime aussieht wissen wir doch alle! Wir haben die freie Wahl und zu Entscheiden ob wir nen Strick um den Hals wollen oder eine Kugel in den Bauch! Schließlich haben hier der Reiche und der Arme das gleiche Recht unter einer Brücke zu Schlafen! >:(

Man kann natürlich versuchen gegen diese Maßnahmen des Arbeitsamtes zu Klagen. Aber die Ämter sanktionieren gerne dafür! Allein schon aus Schikane und wer kann denn schon vom Hartz 4 Sterbegeld eine Sanktion überstehen? Schließlich hat eine Klage oder Widerspruch in der Regel keine azfschiebende Wirkung auf die Sanktion und Papier und Sozialgerichte sind geduldig! Damit in der Hinterhand verzichten viele Hartz 4 Opfer auf ihre Rechte!
Der Wahnsinn im brd Regime ist Methode! Wehrt Euch gegen diese Menschenverachtung! Organisiert Euch politisch! Dieses Regime gehört hinweggefegt und auf den Müllhaufen der Geschichte!
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

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Sicher das der Bericht so stimmt ?
Immerhin muss für so ein Sicherheitsdienst eine Ausbildung gemacht werden  bzw. ein bestimmter Schein (IHK ?) ist Voraussetzung. Erst dann dürfen die überhaupt  im Scherheitsdienst überwachen.

Die Jobcenter finanzieren zwar diese Lehrgänge aber der Schein wird auch nicht nur von ALG II Empfängern gemacht.

Danach gibt  es eine Vergütung. Mag sein dass dann trotzdem noch aufgestockt werden muss. Aber die können doch nicht einfach ALGII Empfänger als 1 € Jober im Sicherheitsdienst stecken. Das wäre schon mal Wettbewerbverzerrung. Außerdem  können die Leute unter diesen Vorraussetzungen ggf. Tariflohn einklagen.

Ich würde auch nicht vorschnell Panik machen, bevor es nicht spruchreif ist. Bbzw. es gibt nur diesen Artikel, wenn auch in diversen Blogs und Foren verlinkt.

Zitat von: RappelkistenrebellSchließlich hat eine Klage oder Widerspruch in der Regel keine azfschiebende Wirkung auf die Sanktion und Papier und Sozialgerichte sind geduldig!

Aufschiebende Wirkung war wohl gemeint. Darfür gibt aber  eine klare Line, wann  die aufschiebende Wirkung greift bzw. nicht greift: Ob sich die JC immer so dran halten ist wieder eine andere Frage. ggf. wird das vor Gericht geklärt.

Rudolf Rocker

Nicht Sicherheitsdienst sondern "Mobilitäts-Service"!
Gib dem Kind einen anderen Namen und schon brauchst Du die IHK Prüfung nicht mehr!

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Zitat von: Rudolf Rocker Nicht Sicherheitsdienst sondern "Mobilitäts-Service"!
Gib dem Kind einen anderen Namen und schon brauchst Du die IHK Prüfung nicht mehr!


dann stimmt die Überschrift aber nicht
ZitatLeipziger Verkehrsbetriebe und Jobcenter Leipzig setzen Hartz IV Bezieher als Sicherheitsleute ein.

Mobilitätsservice:

http://www.bahn.de/p/view/service/barrierefrei/mobilitaetsservice.shtml

was denn nun?


Eivisskat

Zitat von: Azatoth am 20:33:26 Fr. 22.Februar 2013
http://www.lvb.de/wir_ueber_uns/Im_Fokus/2,1,YTozOntzOjc6ImNvbW1hbmQiO3M6MTc6InNob3dEZXRhaWxJbUZva3VzIjtzOjY6ImVudGl0eSI7czo0OiIyMzE4IjtzOjg6InJlZGlyZWN0IjtiOjE7fQ%3D%3D


http://www.lvb.de/informationen/nachrichten/2,1,YTo1OntzOjc6ImNvbW1hbmQiO3M6MTA6InNob3dEZXRhaWwiO3M6NjoiZW50aXR5IjtzOjQ6IjIzMTQiO3M6OToibGFzdF9saXN0IjtzOjg6InNob3dMaXN0IjtzOjE2OiJsYXN0X2xpc3RfcGFyYW1zIjthOjI6e3M6NzoicXVhcnRlciI7czoxOiIyIjtzOjQ6InllYXIiO3M6NDoiMjAxMiI7fXM6ODoicmVkaXJlY3QiO2I6MTt9




das ist der mist der gemeint ist damit....



Noch gruseliger:

ZitatLeipzig. ,,Es ist ein guter Tag für Leipzig, denn alle in der Stadt – die Leipziger Bürgerinnen und Bürger, unsere Fahrgäste, die Projektteilnehmer, wir als LVB und das Jobcenter haben etwas davon, dass es den Mobilitäts-Service gibt", betonte Frau Dr. Sabine Groner-Weber, LVB-Geschäftsführerin Personal/Recht und Arbeitsdirektorin während eines Pressegespräches zum Start des Projektes ,,Mit dem Mobilitäts-Service der LVB durch die Stadt". Als Nachfolgeprojekt des ,,Mobilitäts-Service der LVB" bietet es ab Mai langzeitarbeitslosen Menschen eine Beschäftigung und die Möglichkeit, wieder im ersten Arbeitsmarkt Fuß zufassen.

Auch Frau Dr. Simone Simon, Geschäftsführerin des Jobcenters Leipzig freut sich über die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte: ,,Mit diesem Projekt geben wir langzeitarbeitslosen Menschen die Chance, sich beruflich zu bewähren und wieder näher an den ersten Arbeitsmarkt heranzurücken", so die Jobcenter-Chefin. Und weiter: ,,Als eine der größten Maßnahmen, die wir in Leipzig durchführen und mit einer hervorragenden Integrationsquote ist dieses Projekt beispielhaft nicht nur für Leipzig sondern bundesweit."

Und Dr. Sabine Groner-Weber betont: ,,Die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Leipzig ist hervorragend, nur durch diese Unterstützung kann das wichtige Angebot in Leipzig ermöglicht werden. Und wir sind stolz auf die Erfolge der Vorgängerprojekte auch bei der Vermittlung langzeitarbeitsloser Menschen in den ersten Arbeitsmarkt. Daran wollen wir anknüpfen."

Die Teilnehmer des sozialen Projektes kommen aus der Langzeitarbeitslosigkeit und werden in gemeinwohlorientierten Tätigkeiten eingesetzt. Ziel ist es, sie in sinnvoller Arbeit mit festen betrieblichen und sozialen Strukturen zu beschäftigen und ihnen damit die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen. Im Oktober 2006 starteten die LVB das Pilotprojekt ,,Aktiv-Office". Seitdem fanden 168 langzeitarbeitslose Menschen aus dem Projekt heraus einen festen Arbeitsplatz.




Was für ein Wandel: neuer Job, neue Moral:

Zitat
Konferenz 'Ein-Euro-Jobs - Rechte und Handlungsmöglichkeiten' für Betriebs-, Personalräte und Mitarbeitervertretungen

Konferenz am Mittwoch, 02. März 2005, von 9.30 - 16.00 Uhr, im Mohrensaal des DGB-Hauses, Weinhof 23, Ulm

Mit dem Inkrafttreten des SGB II ist vorgesehen, für Bezieher/Innen von Arbeitslosengeld II zusätzliche Arbeitsgelegenheiten zu schaffen. Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Kommunen planen zum Teil in beträchtlichem Umfang, Arbeitsgelegenheiten gegen Mehraufwandsentschädigung (besser bekannt unter 1-Euro-Job) zu schaffen.

Dies stellt die betrieblichen Interessensvertretungen vor neue aufgaben. Wir wollen im Rahmen unserer Konferenz die Informationen zum gesetzlichen Hintergrund geben, die Rechte und Handlungsmöglichkeiten des Betriebs- und Personalrats erläutern und in einen Erfahrungsaustausch einsteigen.

Wir freuen uns, dass wir als Referentin:
Dr. Sabine Groner-Weber, ver.di - Bundesverwaltung Berlin gewinnen konnten, die eine ausgezeichnete Kennerin des Themas ist.



Zitat
,,Ich freue mich auf diese große Herausforderung", erklärt Simone Simon.
"Mit zu helfen, den arbeitslosen Menschen in Leipzig neue Perspektiven zu öffnen, ist meine wichtigste Aufgabe.

Für mich hat die Partnerschaft zur Wirtschaft dabei große Bedeutung. Die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Leipzig und der Arbeitsagentur ist dafür die grundlegende Voraussetzung und für mich selbstverständlich.




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ja so wird das offensichtlicher als über den Artikel

Es ist einfach nicht ok, die Leute mit (Namens ?)schildern auszustatten (man hat es ja tatsächlich auf einem Bild gesehen) und dann publick zu machen, dass sich da nur ALG II Empänger bewerben dürfen, bzw. man macht ja öffentlich, das sind ALG II Empfänger.

Das ist Vorführen bzw. das sprengt das Sozialgeheimnis.

Was sagen denn die Datenschützer dazu, ich denke da müsste man ansetzen.
Aber ich denke rein rechtlich dürfen die da keinen reinpressen, wenn sich einer freiwillig bewirbt, ist das was anderes.
Denn man kann von niemanden verlangen, dass er seinen sozialen Status in der Öffentlichkeit zur Schau stellt.

Hier machen die aber ähnliches. Wo ich hergezogen bin, ist es mir schon aufgefallen. Das Team mit den giftgrünen Anzügen wo in dicken schwarzen Lettern draut steht "Team für eine saubere Stadt" Das ist so eine einheitlich gekleidete Truppe die mit einer Karre oder Tonne daherschieben bzw. einer schiebt die und die anderen sammeln den Müll  auf. Insbesondere in der nähe des JC bzw.  im  umliegenden Stadtzentrum sind die zu sehen. Ich hatte schon immer den Verdacht, irgendwann habe ich mal nachgefragt. Es sind 1 € Jobber. 

Es gibt allerdings auch Leute die damit kein Problem haben und auch welche die eigentlich jedem zeigen wollen, dass sie harzen bzw. das als kult sehen so nach dem Motto..
"man zeige der gesellschaft, was man mit uns macht"

Und dann gibt es die Leute, die das als genugtuung sehen, wenn die 1 € Jobber sowas machen müssen, weil sie denken, dann sei die Welt in Ordnung.

Wenn aber einer wirklich mit Sanktionsandrohung reingezwungen wird, der kann auch mal folgendes machen. Er verteilt den Bahnreisenden bzw. den auf dem Bahnsteig wartenden Gästen Flyer mit Infos.

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