Der blutigste Tag bei Einsätzen der israelischen Armee seit dem Sechstagekrieg 1967

Begonnen von Kater, 12:04:27 Mo. 25.Februar 2008

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Kater

ZitatPalästinenser beginnen mit Bildung von Menschenkette im Gazastreifen

Gaza (dpa) - Tausende Palästinenser haben mit der Bildung einer Menschenkette im Gazastreifen begonnen. Augenzeugen berichten, zahlreiche Menschen hätten sich versammelt. Es wurde erwartet, dass sich etwa 50 000 Menschen an der Protestaktion gegen die Blockade des Autonomiegebiets beteiligen. Israel fürchtet einen Sturm auf die Grenze während der Veranstaltung und hat tausende zusätzliche Sicherheitskräfte bereitgestellt.

http://de.news.yahoo.com/dpa2/20080225/tpl-palstinenser-beginnen-mit-bildung-vo-4860fce_1.html

Kater

ZitatGAZA - Israel tötet Dutzende Palästinenser - Friedensgespräche abgesagt

Es war der blutigste Tag bei Einsätzen der israelischen Armee seit dem Sechstagekrieg 1967: Bei Militärangriffen Israels sind heute 56 Palästinenser getötet worden, 200 weitere wurden verletzt. Die palästinensische Führung sagte Friedengespräche mit Israel ab.

Gaza - Bei Boden- und Luftangriffen des israelischen Militärs im nördlichen Gazastreifen sind seit dem frühen Samstagmorgen 56 Palästinenser getötet und 200 weitere verletzt worden. Auch zwei israelische Soldaten kamen nach Armeeangaben ums Leben. Wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde berichtete, war es die höchste palästinensische Opferzahl an einem Tag bei Einsätzen der israelischen Armee im Gazastreifen seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967. Insgesamt wurden seit Mittwoch 90 Palästinenser bei Militärangriffen getötet.

Als Konsequenz aus den israelischen Angriffe hat die palästinensische Führung am Samstagabend die Friedensgespräche mit Israel abgesagt. Der palästinensische Chefunterhändler Ahmed Kureia habe dies der israelischen Außenministerin Zipi Liwni mitgeteilt, bestätigte Liwnis Sprecher Arye Mekel. Israel bedauere diese Entscheidung, die in die Hände der radikal-islamischen Hamas spiele. Mekel betonte allerdings, dass die Friedensverhandlungen zu jeder Zeit wieder aufgenommen werden können.

Nach Augenzeugenberichten waren israelische Panzer noch vor Sonnenaufgang bis in die Stadt Dschabalija vorgedrungen (mehr...). Dort kam es zu Kämpfen mit militanten Palästinensern. Auch wurden wiederholt Luftangriffe geflogen. Unter den Opfern waren nach palästinensischen Angaben mindestens elf Kinder. Die Hamas und die radikale Organisation Islamischer Dschihad beklagten den Tod zahlreicher Mitglieder. Auch sechs Soldaten wurden verletzt.

Auslöser der israelischen Militäroperationen war die Tötung eines Israelis durch eine palästinensische Rakete am Mittwoch. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die Angriffe scharf. "Was wirklich in Gaza geschieht, ist mehr als ein Holocaust", sagte er in Ramallah bei einem Treffen der Organisation zur Befreiung Palästinas (PLO). Nach Angaben seines Sprechers will Abbas die Arabische Liga sowie den UN-Sicherheitsrat einschalten, um Israel zu einer Einstellung der Gewalt zu bewegen.

Russlands Außenministerium verurteilte die Raketenangriffe auf Israel und erklärte, diese müssten sofort eingestellt werden. Da der Gazastreifen bereits unter der israelischen Blockade leide, gäben die Angriffe der Armee nur denjenigen zusätzliche Argumente in die Hand, die keinen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern wollten, hieß es in einer Stellungnahme des Ministeriums.

Israel hat erklärt, zu den Angriffen gebe es keine Alternative, solange palästinensische Extremisten weiterhin Raketen auf Israel abfeuerten. Seit der Vertreibung der weltlich orientierten Fatah um Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas von der Macht im Gazastreifen im Juni regiert dort die Hamas. Die USA ermahnten Israel, die Konsequenzen seines Handelns zu bedenken. US-Außenministerin Condoleezza Rice wird kommende Woche zu Gesprächen mit Ministerpräsident Ehud Olmert und Palästinenser-Präsident Abbas in der Region erwartet. EU-Chefdiplomat Javier Solana besucht ab Sonntag erneut Israel und die Palästinensergebiete, um die Lage in Gesprächen mit beiden Seiten zu erörtern.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,538820,00.html

Kater

ZitatBlutigste Gaza-Offensive seit 1967 beendet

Gaza (dpa) - Die blutigste israelische Offensive im Gazastreifen seit dem Sechstagekrieg 1967 ist beendet. Das bestätigte ein Armeesprecher am frühen Morgen. Fast alle Bodentruppen seien inzwischen aus dem Palästinensergebiet abgezogen. Es werde aber weiter Luftangriffe geben, falls militante Palästinenser Raketen auf Israel abfeuern. Insgesamt starben seit Mittwoch weit über 100 Palästinenser bei den Angriffen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas setzte deshalb die Friedensgespräche mit Israel aus.

http://newsticker.welt.de/index.php?channel=new&module=dpa&id=17094440



Kommentar der "Deutschen Welle"

ZitatEin neuer Krieg droht

Israel setzt seinen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen fort. Ein falsche Strategie: Statt Hamas zu besiegen, treibt Olmerts Regierung immer mehr Palästinenser ins radikale Lager, meint Peter Philipp.

Erst vor wenigen Tagen hatte der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert  die düstere Prognose gemacht, er befürchte, dass es dieses Jahr doch nicht mehr zu Frieden mit den Palästinensern kommen werde. Die Ereignisse des Wochenendes scheinen dies nur zu unterstreichen: Die bewaffneten Zwischenfälle zwischen Israel und dem Gazastreifen haben bereits fast die Dimension eines neuen Krieges angenommen und auf beiden Seiten denkt niemand an Umkehr, sondern eher an Rache und weitere Eskalation.

Erinnerung an 2006

Ganz besonders erschreckend dabei war kürzlich die Bemerkung des israelische Vize-Verteidigungsministers Matan Vilnai: Wenn weiter Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Orte abgeschossen würden, dann werde man in Gaza einen "Holocaust" erleben. Aus dem Mund eines israelischen Politikers eine äußerst ungewöhnliche Drohung, die weit über das hinausgeht, was israelische Militärs dem Libanon zu Beginn des 33-tägigen Krieges im Sommer 2006 angedroht hatten. Sonst erinnert jetzt einiges an 2006: Damals wollte die israelische Regierung Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon unterbinden und die Schiitenorganisation möglichst zerschlagen, diesmal geht es um Angriffe aus dem Gazastreifen und den Versuch, die dort herrschende Hamas zu entmachten.

Absage der Friedensgespräche nicht überraschend

Was im Libanon nicht gelang, wird in Gaza auch nicht funktionieren. Im Libanon ist Hisbollah gestärkt aus dem Krieg hervorgegangen, in Gaza könnte Israel Hamas wahrscheinlich wirklich entmachten, aber um welchen Preis? So kann in Jerusalem eigentlich niemand überrascht sein, dass aus der Umgebung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verärgert alle weiteren Kontakte zu Friedensverhandlungen abgesagt wurden: Selbst wenn Abbas mit Hamas in scharfem Konkurrenzkampf steht und den Islamisten Verrat und Umsturz vorwirft. Er kann es sich nicht erlauben, angesichts so massiver Gewalt und so hoher Verluste unter der Zivilbevölkerung einfach zur Tagesordnung überzugehen und sich in ein paar Tagen wieder mit Olmert treffen. Ganz abgesehen davon, dass diese Treffen – die im November im amerikanischen Annapolis mit großem Pomp beschlossen worden waren, bisher aber auch gar nichts erbracht haben.

Gegengewalt kein Mittel

Zwar kann auch die israelische Regierung es sich nicht erlauben, den Beschuss ihrer Orte mit Hamas-Raketen einfach hinzunehmen. Aber sie sollte langsam gelernt haben, dass Gegengewalt allein meist nicht das probate Mittel ist, solchen Dingen Einhalt zu gebieten. Und statt Hamas zu besiegen, treibt Jerusalem nun auch die anderen Palästinenser ins radikale Lager. Und die anderen Araber ebenfalls: Längst scheint vergessen, dass diese Israel vor kurzem noch Frieden und Anerkennung für die Aufgabe der 1967 eroberten Gebiete anboten. Heute vergleichen sie das israelische Vorgehen in Gaza mit dem der Nazis. Und man kann solch einen Vergleich nicht einmal empört zurückweisen, hat Verteidigungsminister Barak ihn doch selbst benützt.
 
Peter Philipp

Peter Philipp ist Chefkorrespondent der Deutschen Welle

http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3162129,00.html

unGeDuLdig

ZitatZwar kann auch die israelische Regierung es sich nicht erlauben, den Beschuss ihrer Orte mit Hamas-Raketen einfach hinzunehmen. Aber sie sollte langsam gelernt haben, dass Gegengewalt allein meist nicht das probate Mittel ist, solchen Dingen Einhalt zu gebieten.

Ich konnte es nicht erwarten, bis er uns das probate Gegenmittel zum Raketenbeschuss verrät. Aber leider hat Herr Philipp das Geheimnis zum nahöstlichen Frieden für sich behalten.

ZitatUnd statt Hamas zu besiegen, treibt Jerusalem nun auch die anderen Palästinenser ins radikale Lager. Und die anderen Araber ebenfalls: Längst scheint vergessen, dass diese Israel vor kurzem noch Frieden und Anerkennung für die Aufgabe der 1967 eroberten Gebiete anboten.

Die Aufgabe des Gazastreifens und ihre Folgen zeigen doch den durchschlagenden Friedenswillen auf arabischer Seite.

ZitatHeute vergleichen sie das israelische Vorgehen in Gaza mit dem der Nazis. Und man kann solch einen Vergleich nicht einmal empört zurückweisen, hat Verteidigungsminister Barak ihn doch selbst benützt.

Also, wenn schon ein Jude zugibt, wie faschistisch die Juden sind, da kann auch Herr Philipp nicht mehr an sich halten: Nazis! Das ist mehr ein Ejakulat als ein Argument, das da lustvoll in den Äther geschleudert wird. Tut das gut! Nicht wahr? Für jede Anklage gegen Israel lässt sich ein Finkelstein, Pappe oder Avnery herbeizitieren. Barak als Kronzeuge ist aber kaum zu toppen. Mazeltov!
Es handelt sich darum, den Deutschen keinen Augenblick der Selbsttäuschung und Resignation zu gönnen... Man muss das Volk vor sich selbst erschrecken lehren, um ihm Courage zu machen.

Karl Marx, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie

Kater

ZitatZitat:
Heute vergleichen sie das israelische Vorgehen in Gaza mit dem der Nazis. Und man kann solch einen Vergleich nicht einmal empört zurückweisen, hat Verteidigungsminister Barak ihn doch selbst benützt.

offensichtlich eine Verwechslung mit der Äußerung des stellvertretenden israelischen Verteidigungsministers Matan Vilnai

ZitatShoa-Aussage löst Protest aus

Palästinenser empört

Tel Aviv. Der stellvertretende israelische Verteidigungsminister hat mit neuen Drohungen für große Empörung bei den Palästinensern gesorgt. Vilnai sagte am Freitag dem israelischen Armeerundfunk, dass die radikal-islamische Hamas-Organisation mit ihren Raketenangriffen den Palästinensern im Gazastreifen ein große Katastrophe bringen werde. Vilnai benutzte dabei das hebräische Wort Schoa, das mit "große Katastrophe" übersetzt werden kann.

Vilnais Sprecher Eitan Ginzburg sagte auf Anfrage, dass bei den Äußerungen keinerlei Zusammenhang mit dem Holocaust an Juden während der Nazi-Herrschaft in Deutschland bestehe. Vielmehr sei gemeint, dass sich jemand ins eigene Unglück stürze.

der Begriff "Shoa" wird in Israel eigentlich nur im Zusammenhang mit dem nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Juden verwendet

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=&em_cnt=1296547

handkey

wie war das nochmal, der gleiche  Vorwurf kommt jetzt auf impatiente Poster zurück:
Zitatintellektuell unredlich
Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger,
Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen,
warum sollten ausgerechnet Volks- oder Arbeitervertreter
aus der Art schlagen?

unGeDuLdig

Was für eine fulminante Widerlegung. Ich bin als Lügner enttarnt!
Es handelt sich darum, den Deutschen keinen Augenblick der Selbsttäuschung und Resignation zu gönnen... Man muss das Volk vor sich selbst erschrecken lehren, um ihm Courage zu machen.

Karl Marx, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie

Kater

ZitatSchwere Vorwürfe an Bush-Regierung
USA Steigbügelhalter von Hamas

Ungewollte Hilfe für die Hamas: Laut US-Magazin "Vanity Fair" soll die US-Regierung im Sommer 2007 den palästinensischen Bürgerkrieg ausgelöst haben.
VON KARIM EL-GAWHARY

(...)

Unterdessen stieg die Zahl der Palästinenser, die seit dem vergangenen Mittwoch bei israelischen Militäroperationen im Gazastreifen ums Leben gekommen sind, auf 125. Das teilte die palästinensische Gesundheitsbehörde mit. Insgesamt seien 380 Menschen verletzt worden. Dies ist die höchste Opferzahl seit dem Sechstagekrieg von 1967.

Als "eine Mischung aus Iran-Contra-Affäre und gescheiterter Schweinebucht-Invasion auf Kuba 1961", beschreibt das Magazin eine verdeckte Operation der US-Regierung, durch die die gewählte Hamasregierung im Gazastreifen letzten Sommer habe gestürzt werden sollen. Stimmt der Bericht, dann ging der Schuss nach hinten los. Das Magazin behauptet, die geheime Operation habe den Bürgerkrieg ausgelöst, der dazu führte, dass Hamas den gesamten Gazastreifen militärisch und politisch übernommen hat.

Vanity Fair liegen nach eigenen Angaben geheime Dokumente vor, aus denen hervorgehe, dass US-Präsident George W. Bush einen Plan abgesegnet habe, der dann von Rice und dem Nationalen Sicherheitsberater Elliott Abrams weitergetragen worden sei. Nachdem die US-Regierung vom Wahlsieg der Hamas im Januar 2006 überrascht worden war, habe sie versucht, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zunächst zu überzeugen, den Ausnahmezustand auszurufen und die Hamasregierung abzusetzen. Dann sollten mithilfe der arabischen Verbündeten Washingtons, allen voran Ägyptens, der Fatah-Sicherheitsapparat ausgerüstet und trainiert werden - mit dem Ziel, die Hamasregierung zu stürzen. Die Schlüsselrolle soll der Fatah-Sicherheitschef in Gaza, Mohammed Dahlan, gespielt haben. Über ihn habe US-Präsident Bush gesagt, "Dahlan ist unser Mann", schreibt das Magazin unter Berufung auf gleich drei nicht namentlich genannte US-Regierungsbeamte. Als Mittelsmänner werden der US-Generalkonsul in Jerusalem, Jake Walles, und der US-Sicherheitskoordinator für die Palästinenser, Keith Dayton, genannt. Teile des Planes sollen schon zuvor durchgesickert sein, etwa als eine israelische Zeitung im Juni letzten Jahres berichtet hatte, Abbas und Dayton hätten die israelische Regierung gebeten, eine ägyptische Waffenlieferung für Fatah mit dutzenden gepanzerten Fahrzeugen, hunderten panzerbrechenden Granaten, tausenden Handgranaten und mehreren Millionen Patronen zuzulassen, nur wenige Tage, bevor die neuen in Ägypten trainierten Fatah-Rekruten zurückkehrten.

Kurz darauf brach der Bürgerkrieg im Gazastreifen aus, der damit endete, dass Hamas in nur einer Woche die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen gewann. "Für mich sieht das so aus, als ob das kein Staatsstreich von Hamas war, sondern ein Putsch von Fatah, der verhindert worden ist", erklärt der neokonservative ehemalige Nahostberater von US-Vizepräsident Dick Cheney, David Wurmser,
gegenüber Vanity Fair und beschreibt, wie kontrovers der Plan innerhalb der US-Regierung diskutiert wurde. "Wir haben uns gegenseitig zerrissen", erinnert er sich. Wurmser hatte nur wenige Wochen nach der Machtübernahme von Hamas seinen Rücktritt eingereicht.

Rice antwortete in Kairo nur vage auf die Vorwürfe. "Wenn die Hamas vom Iran ausgerüstet wird und niemand hilft, die Fähigkeiten des Sicherheitsapparates der legitimen palästinensischen Regierung zu verbessern, dann ist das eine ungute Situation".

http://www.taz.de/nc/1/politik/nahost/artikel/1/usa-steigbuegelhalter-von-hamas&src=PR

unGeDuLdig

Hier der Originalartikel bei Vanity Fair.

Besonders interessant ist der Schlussabsatz.

ZitatNeokonservative Kritiker der Administration - diejenigen, die bis letztes Jahr in ihr waren - geben die Schuld einem alten Laster des Aussenministeriums: Dem Drang, einen starken Mann zu küren, anstatt Probleme direkt zu lösen. Diese Taktik hat an so verschiedenen Orten wie Vietnam, den Philippinen, Zentralamerika und dem Irak Saddam Husseins während seines Krieges mit dem Iran versagt. Sich auf Stellvertreter wie Mohammed Dahlan zu verlassen, sagt der frühere UN-Botschafter John Bolton, ist "ein institutionelles Versagen, ein Versagen der Strategie." Ihr Urheber, sagt er, war Rice, "die, wie andere in den letzten Tagen dieser Administration, nach einem Vermächtnis sucht. Als sie darin versagten, die Warnungen, keine Wahlen abzuhalten, zu hören, versuchten sie das Ergebnis mithilfe Daytons zu verhindern."

Da wenige gute Optionen übrigbleiben, scheint die Administration ihre totale Weigerung, mit Hamas umzugehen, zu überdenken. Mitarbeiter des National Security Council und des Pentagon streckten jüngst diskrete Fühler zu wissenschaftlichen Experten aus und baten sie um Berichte, die Hamas und seine Hauptprotagonisten beschreiben. "Sie sagen, dass sie nicht mit Hamas reden werden," sagt ein solcher Experte, "aber letzten Endes werden sie müssen. Es ist unvermeidlich."

Es ist unmöglich, zu sagen, ob das Ergebnis in Gaza - für das palästinensische Volk, für die Israelis, und für Amerikas Verbündete in der Fatah - überhaupt besser gewesen wäre, wenn die Bush-Administration eine andere Politik verfolgt hätte. Wie auch immer, eins scheint sicher: Sie hätte nicht schlechter sein können.
Es handelt sich darum, den Deutschen keinen Augenblick der Selbsttäuschung und Resignation zu gönnen... Man muss das Volk vor sich selbst erschrecken lehren, um ihm Courage zu machen.

Karl Marx, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie

Kater

ZitatNGOs: Lage im Gazastreifen so schlimm wie seit 1967 nicht

Jerusalem (AFP) - Die Lage der Palästinenser im Gazastreifen ist nach Einschätzung britischer Hilfsorganisationen so schlimm wie seit mehr als 40 Jahren nicht. "Die Situation der 1,5 Millionen Palästinenser im Gazastreifen ist die schlimmste seit Beginn der israelischen Besetzung 1967", heißt es in einem Bericht von acht Nichtregierungsorganisationen, darunter Oxfam und der britische Zweig von Amnesty International. Mehrere Explosionen erschütterten indes die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel. Bei der Explosion eines Militärfahrzeugs sei ein israelischer Soldat getötet worden, berichtete der arabische Fernsehsender El Dschasira.

Den Angaben der Hilfsorganisationen zufolge sind 80 Prozent der Bewohner von Nahrungsmittelhilfen abhängig. Die Arbeitslosigkeit liege bei 40 Prozent. "Die internationale Politik der Isolierung der Hamas hat nichts Positives gebracht", konstatierten die Hilfsorganisationen. Sie forderten die Europäische Union auf, auch mit der Hamas Gespräche aufzunehmen. Die radikalislamische Organisation kontrolliert seit Sommer vergangenen Jahres den Gazastreifen. Zudem müsse Israel die Blockade des Gazastreifens beenden, forderten die NGOs.

http://de.news.yahoo.com/afp/20080306/r_t_afp_pl_other/tpl-nahost-israel-palaestinenser-mensche-ee974b3_1.html

unGeDuLdig

ZitatOriginal von Kater
offensichtlich eine Verwechslung mit der Äußerung des stellvertretenden israelischen Verteidigungsministers Matan Vilnai

ZitatShoa-Aussage löst Protest aus

Palästinenser empört

Tel Aviv. Der stellvertretende israelische Verteidigungsminister hat mit neuen Drohungen für große Empörung bei den Palästinensern gesorgt. Vilnai sagte am Freitag dem israelischen Armeerundfunk, dass die radikal-islamische Hamas-Organisation mit ihren Raketenangriffen den Palästinensern im Gazastreifen ein große Katastrophe bringen werde. Vilnai benutzte dabei das hebräische Wort Schoa, das mit "große Katastrophe" übersetzt werden kann.

Vilnais Sprecher Eitan Ginzburg sagte auf Anfrage, dass bei den Äußerungen keinerlei Zusammenhang mit dem Holocaust an Juden während der Nazi-Herrschaft in Deutschland bestehe. Vielmehr sei gemeint, dass sich jemand ins eigene Unglück stürze.

der Begriff "Shoa" wird in Israel eigentlich nur im Zusammenhang mit dem nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Juden verwendet

Ein Nachtrag: Das hebräische Wort "shoah", so, wie es von Vilnai verwendet wurde, bedeutet Katastrophe oder Unglück im allgemeinen Sinn. Wenn ein Flugzeugabsturz oder ähnliches passiert, ruft man in Israel spontan "etzä shoah" - was für ein Unglück. Der Holocaust dagegen wird in allen israelischen Medien "haShoah", also immer mit bestimmtem Artikel genannt. Es kann, böswillig gesehen, behauptet werden, dass Vilnai vielleicht Assoziationen wecken wollte, einen Palästinenserholocaust hat er jedoch weder angekündigt noch gar vorbereitet. Er hat vielmehr der Hamas ein grosses Unglück prophezeit, wenn sie den Raketenbeschuss auf Sderot und Askelon nicht einstellt.
Es handelt sich darum, den Deutschen keinen Augenblick der Selbsttäuschung und Resignation zu gönnen... Man muss das Volk vor sich selbst erschrecken lehren, um ihm Courage zu machen.

Karl Marx, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie

Kater

ZitatDeutsche Abgeordnete berichten von Beleidigung durch jüdische Siedler

Jerusalem (AP) Eine Gruppe deutscher Abgeordneter ist bei einem Besuch im Westjordanland nach eigenen Angaben von jüdischen Siedlern beleidigt und bedroht worden. Israelische Sicherheitskräfte hätten sich geweigert einzuschreiten, erklärten die sieben Abgeordneten am Donnerstag.

Zu dem Zwischenfall kam es demnach am Mittwoch in der Stadt Hebron. Israelische Polizisten und Soldaten kontrollieren dort die Innenstadt, um mehrere hundert militante jüdische Siedler zu schützen. Der israelische Botschafter in Berlin entschuldigte sich für den Zwischenfall. In den palästinensischen Autonomiegebieten und Israel hält sich zurzeit der Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages auf.

http://www.pr-inside.com/de/deutsche-abgeordnete-berichten-von-beleidigung-r543909.htm

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