[Motorola] Flensburger Absturz

Begonnen von admin, 00:44:00 Di. 23.September 2003

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ex-moto

Hm, ich überlege gerade.
Das Produktion und DC schrumpfen, ist man ja schon gewohnt gewesen. Aber wenn der Standort richtig platt gemacht wird, was ist dann mit den Sesselpupern in den Teppichbodenabteilungen? An denen ist ja bislang der Klech immer vorbei gegangen, bis auf 2003/2004, da gab es in direkten Bereich ja quasi nicht mehr genug zum Entlassen. Trotzdem ist der Wasserkopf ja groß wie nie zuvor.

Gruß, ex-moto

DingsBums

ZitatOriginal von ex-moto
Hm, ich überlege gerade.
Das Produktion und DC schrumpfen, ist man ja schon gewohnt gewesen.

Wenn du mal so durch die Hallen gehst... 8o

ZitatOriginal von ex-motoAber wenn der Standort richtig platt gemacht wird, was ist dann mit den Sesselpupern in den Teppichbodenabteilungen? An denen ist ja bislang der Klech immer vorbei gegangen, bis auf 2003/2004, da gab es in direkten Bereich ja quasi nicht mehr genug zum Entlassen. Trotzdem ist der Wasserkopf ja groß wie nie zuvor.

Gruß, ex-moto

Der "Kelch" wird diesmal nicht an denen vorbeigehen. Bei einer Übergabe werden alle genau 1 Jahr 'nen neuen Badge tragen und dann, nach dem einen Jahr, sich alle in der Waldstr. wiedertreffen. Bis dahin ist das "BenQ-Trauma" aus dem Kopf der Leute hier in D-land verschwunden. Übrig bleibt dann ein großer Gebäudekomplex, für dessen "Abwracken" u.U. noch der Staat/Land/Stadt aufkommen "darf", alternativ verfauelt das Gebäude. Im Gegenzug "freut" sich die EU, dass sie die "Ansiedelung" von 500 Leiharbeitnehmern in ... (irgendwo im EU-Osten) subventionieren darf/kann bzw. dass man dort XY Arbeitsplätze geschaffen hat.

Die super-mega Tollen, die, die ganz oben sitzen, werden mit ihrer Frau mal ein Gespräch führen (müssen), wie diese zu 'nem Umzug nach XY steht und ob sie es mitmachen würde.

So als Tip: Kaufe Motorola Aktien, die Vergangenheit hat gezeigt, dass die "Umsetzung" von Arbeitnehmern sich pos. auf den Aktienkurs ausgewirkt hat.

Mitte/Ende nächster Woche soll sich der Nebel lichten.

Wird noch 'ne ganz üble Nummer hier!

Gruß
DB

ZASKLAVE

Moin-Moin.

Gerade wurde es verkündet. Im Werk Flensburg wird um cirka 600 Arbeitsplätze gekämpft.

Motorola, was ist nur aus DIR gewurden? Ja, das liegt dem Staat wird immer gesagt, aber Motorola hat gerne staatliche Gelder genommen, aber dann auch mal eine Mitarbeiterzahl halten, die der Region entsprechen nund die wirklich tragbar ist, das geht nicht. Währe ja auch zu schlimm, wenn die Chefs und anderen Sesselpupser die große Gewinne fahren (Zeitarbeitschefs wie Jörg Fischer Firma Multitast) jetzt mal bisschen FAIR PLAY an den Tag legen.

Ich kann nur sagen, zum Glück bin ich da weg und muß mich nicht von einem Vorarbeiter, der selber nicht mal ein Handy reparieren kann sagen lassen, das ich zu blöde bin ordentlich zu arbeiten.

Noch ein Tip an alle von Multitast. Wenn ihr gekündigt werdet. laßt die Kündigung durch die Gewerkschaft oder einen rechtsanwalt prüfen und klagt. Ich habe erfolgreich geklagt.

Gruß ZA Sklave

DingsBums

ZitatOriginal von ZASKLAVE
Gerade wurde es verkündet. Im Werk Flensburg wird um cirka 600 Arbeitsplätze gekämpft.
Wo? Wer?

ZitatOriginal von ZASKLAVEIch kann nur sagen, zum Glück bin ich da weg und muß mich nicht von einem Vorarbeiter, der selber nicht mal ein Handy reparieren kann sagen lassen, das ich zu blöde bin ordentlich zu arbeiten.

Ist wohl (fast) überall so. Nach unten treten und nach oben bücken. Nur gibt es Vorgesetzte, die etwas freundlicher Treten können und andere, die es einfach nur über (verbale) Gewalt machen.

ZitatOriginal von ZASKLAVENoch ein Tip an alle von Multitast. Wenn ihr gekündigt werdet. Laßt die Kündigung durch die Gewerkschaft oder einen Rechtsanwalt prüfen und klagt. Ich habe erfolgreich geklagt.

Gruß ZA Sklave

Was soll wir dieses bringen? Wiedereinstellung über MT bei Motorola? Wiedereinstellung bei MT?

DingsBums

So, heute war BV.

Ich mache es mal kurz:

Produktion mit 230 Leuten wird dicht gemacht. So wie ich es verstanden habe, werden die 230 Leute vor die Tür gesetzt. Ende Aus!

Das CFC plus Support-Gruppen von zusammen ca. 650 Leuten wird "geoutsourcet". Es sind noch 2 Interessenten im Rennen. Was wohl von vielen falsch verstanden wurde, die 650 ist die Zahl, die Motorola rauswirft, aber nicht die Zahl, die der neue "Arbeitgeber" übernehmen wird.

Zur Erinnerung: Die Geschäftsleitung sprach auf einer der letzten Betriebsversammlungen davon, den Laden/die Menschen für Motorola so billig wie möglich rauszuschmeißen.

Bis ca. September 2007 wird es keine Produktion in Flensburg mehr geben.

Für das CFC soll es eine wie auch immer formulierte Garantie von ca. 3 Jahren geben, idealerweise von 5 Jahren.

CFC geht per Betriebsübergabe/-gang an den "Neuen". Für ein Jahr wird der Lohn wohl gleich bleiben (die Fachleute hier können dieses bestimmt genauer formulieren).

Wie wird es weitergehen?

Meine Einschätzung:

- nach einem Jahr werden die Löhne bzw. Sonderzahlungen spürbar fallen.
- nach dem dritten Jahr wird der Hammer erneut kreisen
- nach "ultra-"max. fünf Jahren wird sich hier alles in Staub auflösen

So, die zwei Stunden heute haben mir den Rest gegeben. Werde mich jetzt meiner Flasche Wodka widmen und morgen blau-machen  :D.

Gute Nacht
DB

ex-moto

230 + 650 = 880
1180 - 880 = 300

Was ist mit den restlichen 300?

Gruß, Ex-Moto

DingsBums

ZitatOriginal von ex-moto
230 + 650 = 880
1180 - 880 = 300

Was ist mit den restlichen 300?

Gruß, Ex-Moto

Moin,

als Ex-Moto sind dir sicherlich einige Abteilungen noch bekannt und du kannst dir evtl. ein Bild machen.

Schlage einfach vom Kopf den Körper ab und das Runde mit den Haaren oben drauf heißt in Zukunft Motorola.

Die 300 kann ich dir hier nicht aufdröseln, aber nehme die GL, die Finance, evtl. Mot-IT (nicht CSC), ein paar HALs + Tipse, evtl. Order Fulfilment & Execution, Mot- Security und du hast schon einen ganzen Haufen an Menschen zusammen.

Die, die gestern dort waren, kennen die Folie:

BTW: Hatte die GL in der Vergangenheit ihre Folien mit der Schriftgröße ~16 präsentiert, so wurde gestern auf die "taktische Größe" 8-10 umgestellt. Deshalb kann ich nur mit "Halbwissen" glänzen bzw. den Aufbau der Folie nur ansatzweise wiedergeben:

Im Kern gab es drei Spalten. In diese Spalten waren die Abteliungen einsortiert. Die Spalten stellten wohl den Grad der (Kern)"Kompetenz" bzw. den Wunsch sie zu behalten dar. Links, in der "Abschußspalte", stand dann z.Bsp. CFC, Mfg usw.. Rechts, wohl die Spalte mit den Abteilungen, die für Mot einen hohen Stellenwert haben, dort war z.Bsp. die Finance zu finden.

Mal etwas anders formuliert:
links: nix-null secret  ?(
mittig: schon etwas secret :rolleyes:
rechts: top secret  8)

Allgemein fand ich es schon recht heftig was alles zum Abschuß freigeben ist  8o 8o

Gruß
DB

ex-moto

ZitatOriginal von DingsBums
ZitatOriginal von ex-moto
230 + 650 = 880
1180 - 880 = 300

Was ist mit den restlichen 300?

Gruß, Ex-Moto
als Ex-Moto sind dir sicherlich einige Abteilungen noch bekannt und du kannst dir evtl. ein Bild machen.

Ja, die Sesselpuper bleiben und verwalten sich selbst.
Produktion gibt es nun ja nicht mehr. (Fällt damit auch PSE, TOP und wie  sie alle heißen weg?)

DingsBums

ZitatOriginal von ex-moto
ZitatOriginal von DingsBums
ZitatOriginal von ex-moto
230 + 650 = 880
1180 - 880 = 300

Was ist mit den restlichen 300?

Gruß, Ex-Moto
als Ex-Moto sind dir sicherlich einige Abteilungen noch bekannt und du kannst dir evtl. ein Bild machen.

Ja, die Sesselpuper bleiben und verwalten sich selbst.
Produktion gibt es nun ja nicht mehr. (Fällt damit auch PSE, TOP und wie  sie alle heißen weg?)

PSE = stand in der Mitte, wird wohl bleiben
TOP ? (links)

ManOfConstantSorrow

nordClick/Kieler Nachrichten vom 28.04.2007

Ministerpräsident Carstensen kündigt finanzielle Hilfe für Motorola an

Flensburg – Mehrere hundert Beschäftigte haben am Freitag gegen die beschlossenen Entlassungen des Handyherstellers Motorola in Flensburg protestiert. "Wir wollen hier in Flensburg kein zweites BenQ", erklärte der Geschäftsführer der Gewerkschaft IG Metall in Flensburg, Meinhard Geiken. "Wir bieten unsere Hilfe an", sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU). Nach Polizeiangaben nahmen bis zu 500 Menschen an der Kundgebung teil. Das Unternehmen hatte am Donnerstag bekannt gegeben, die Fertigung von UMTS-Geräten nach Asien zu verlagern. Damit fallen in Flensburg 230 Arbeitsplätze weg.


Zudem wird die Sparte Logistik und Transport mit rund 650 Flensburger Beschäftigten verkauft. Kostenüberprüfungen in "einer der am härtesten umkämpften Branchen der Welt" hätten zu dem Schritt geführt, hatte der Motorola-Deutschland-Chef Ralf Gerbershagen erklärt. Von den derzeit mehr als 1000 Beschäftigen in Flensburg werden "mehrere hundert" im Unternehmen bleiben, sagte Gerbershagen. Bereits im Herbst 2003 waren von damals 1800 Mitarbeitern 600 entlassen worden, weil die Produktion weitgehend nach China verlagert wurde. In den besten Zeiten hatte das Werk mehr als 3000 Beschäftigte.

Geiken forderte eine "vernünftige Abfindungsregelung" mit zwei Gehältern pro Beschäftigungsjahr sowie eine Auffanggesellschaft, in der die entlassenen Mitarbeiter weiterqualifiziert werden. "Wir haben Verantwortung für die, die arbeitslos werden", betonte Geiken. Zudem werde sich die IG Metall für die Sicherung der Beschäftigung und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter einsetzen, die bei Motorola bleiben. Er kündigte für die kommenden Monate mehrere Protestaktionen und Kundgebungen in Flensburg an. "Es werden weitere kommen", betonte Geiken.

Ministerpräsident Carstensen kündigte finanzielle Hilfe für den Standort an. "Wir haben uns bereit erklärt, eine erhebliche Summe an Geld in die Hand zu nehmen, um Arbeitsplätze zu sichern", sagte der Regierungschef. Zudem werde in den Ministerien zusammen mit der Agentur für Arbeit nach Lösungen für Qualifizierung und Vermittlung für die Entlassenen gesucht, "damit diese schnell wieder in Arbeit kommen", betonte Carstensen.

Die SSW-Landtagsvorsitzende Anke Spoorendonk, die ebenfalls in Flensburg war, erklärte, der erneute Stellenabbau bei Motorola zeige, "dass man die Zukunft unserer Region nicht auf internationale Großkonzerne bauen kann". Sie forderte die Landesregierung auf, sich verstärkt für die Schaffung und den Erhalt von mittelständischen Arbeitsplätzen in der Region Flensburg einzusetzen. dpa
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

DingsBums

Nett, was unsere "Vertreter" da so von sich geben:

ZitatRalf Gerbershagen erklärte:
Kostenüberprüfungen in "einer der am härtesten umkämpften Branchen der Welt" hätten zu dem Schritt geführt...

Nett gesprochen vom lieben Ralfi, welcher sich, im Gegensatz zum "ordinären AN" nach einem späteren Ausscheiden bei Motorola, sicherlich keine Gedanken über seine finanzielle Existenz machen muß.

Eine Frage: Wie ist es zu dieser Situation gekommen?

Wie schon beim Kramer (v3688, v3690 usw.) hat Motorola sich auch bei V3 auf den Lorbeeren ausgeruht. PEBL/U6 und K1 sind nach hinten losgegangen. Das 25 EUR MOTOFONE, welches u.a. den afrikanischen Markt aufrollen sollte (dachte bis jetzt, die hätten dort nur Geld für Waffen und kein Geld für Nahrungsmittel, muß wohl mal meine TV-Sender überprüfen) siecht vor sich hin. Neue Produkte sind kurz- bzw. mittelfristig nicht in Sicht. Wie also die (Dividenden)Wende schaffen?

Ich finds schon etwas pervers, wenn ich höre, dass der Bonus unserer  Oberen nach Umsatz (diesen gab es) berechnet wird, das gemeine Fußvolk hingegen nach Gewinn (da Motorola so gut wie keinen Gewinn gemacht hat, fällt dieser für die kleinen Leute entsprechend geringer aus) "belohnt" wird.

Vor 2-3 Jahre habe ich im Spiegel/Stern einen Bericht über Manager gelesen. Dort hieß es, dass die hohen Gehält u.a. mit der überdurchschnittlich hohen Verantwortung dieses Personenkreises begründet werden. So gibt es Klauseln, die z.Bsp. verschiedene Sportarten (Fasllschirmspringen u.ä.) verbieten. Ich frage mich jetzt aber: Wenn Manager für die Produkte und somit auch deren Erfolg verantwortlich sind, warum

a) streichen sie bei einem Flop trotzdem eine Bonus ein?
b) ziehen sie keine Konsequenzen in Form von Bonus- und/oder Gehaltsverzicht?
c) verlassen sie nicht ohne "goldenen Handschlag" das Unternehmen?

Deshalb: Oben wird Scheiße gebaut und unten wird geputzt. War so, ist so und wird in Zukunft auch so sein. Brauchen wir nicht weiter drüber zu reden.


ZitatGeiken forderte:
...eine "vernünftige Abfindungsregelung" mit zwei Gehältern pro Beschäftigungsjahr...

Hört sich zuerst gut an, nur: Durch die veränderte Besteuerung bleibt weniger von den 2 Monatsgehältern übrig als es sich zunächst anhört. Sicherlich, nach der alten Regelung würde noch weniger übrig bleiben, 2 hört sich aber am Anfang nach mehr an als es am ende tatsächlich ist.


ZitatGeiken forderte:
...sowie eine Auffanggesellschaft...

Kann mich noch gut an eine BV erinnern, auf der die Transfergesellschaft (bzw. das Unternehmen, welche diese bettreut hat) ihr Ergebnis präsentiert hat. Naja...


ZitatMinisterpräsident Carstensen kündigte an:
...finanzielle Hilfe für den Standort... . "Wir haben uns bereit erklärt, eine erhebliche Summe an Geld in die Hand zu nehmen, um Arbeitsplätze zu sichern", sagte der Regierungschef.

Verschenktes Geld, hilft max 2 Jahre, wandert außerdem eh in amerikanische Taschen womit der deutsche AN nichts davon haben wird. Wenn ich höre, welche Abteilungen sich "verändern", dann frage ich mich, woher die die restlichen 300 AN nehmen wollen.


ZitatMinisterpräsident Carstensen betonte:
Zudem werde in den Ministerien zusammen mit der Agentur für Arbeit nach Lösungen für Qualifizierung und Vermittlung für die Entlassenen gesucht, "damit diese schnell wieder in Arbeit kommen"

Diese Region ist "strukturschwach". Dieses heißt im Klartext: Wenig bis keine (freien) Arbeitsplätze. Wenn die es in den letzten Jahren nicht geschafft haben ~1000 Arbeitsplätze in/um Flensburg zu schaffen, wie wollen sie es jetzt von-heut-auf-morgen machen?


ZitatAnke Spoorendonk erklärte:
...der erneute Stellenabbau bei Motorola zeige, "dass man die Zukunft unserer Region nicht auf internationale Großkonzerne bauen kann". Sie forderte die Landesregierung auf, sich verstärkt für die Schaffung und den Erhalt von mittelständischen Arbeitsplätzen in der Region Flensburg einzusetzen.

Klingt hart, aber sie hat Recht. Mein Eindruck aus TV, Rundfunk und Print: Global-Player bringen irgendwann nur Probleme, für die am Ende der AN "zahlen" muß (siehe Airbus, Daimler usw.). Andererseits wird im Zusammenhang mit dem boomenden Export immer wieder der Mittelstand genannt.

BTW 1: Werde meinen Nick wohl in Pessimist ändern müssen.

BTW 2: Haben wir Wahkampf?


Gruß
DB

ex-moto

ZitatOriginal von DingsBums
ZitatGeiken forderte:
...sowie eine Auffanggesellschaft...

Kann mich noch gut an eine BV erinnern, auf der die Transfergesellschaft (bzw. das Unternehmen, welche diese bettreut hat) ihr Ergebnis präsentiert hat. Naja...

Die Ergebnisse würden mich auch mal interessieren, schließlich war ich in dieser Auffanggesellschaft drin. Allerdings frage ich mich, warum man die Ergebnisse auf einer BV präsentiert? Die dort Anwesenden sind ja nicht betroffen, denen kann es egal sein, wie erfolgreich oder auch erfolglos die Transfergesellschaft ist.

Aber jetzt mal Butter bei die Fische. Auch wenn Wunder im Zusammenhang mit Transfergesellschaften versprochen werden, vollbringen tut die natürlich niemand. Trotzdem ist eine Transfergesellschaft immer noch besser, als die Agentur für Arbeit. Man gewinnt ein weiteres Jahr für die Jobsuche. Das kann entscheident sein. Eine Garantie für eine schönere Zukunft ist dies natürlich nicht. Dessen muß man sich klar sein. In einer solchen Situation muß man sich selber helfen, auch wenn es schwer fällt. Hilfe von oben gibt es nicht, kann es nicht geben. Dafür ist jeder Fall dann doch zu individuell. AA oder Transfergesellschaft können da ggf. Hilfestellung geben, aber die Initiative muß von einem selbst kommen.

Wer einen Job sucht und nicht an Schleswig-Holstein klebt, vielleicht mal hier schauen: //www.tesat.de

Gruß euer Ex-Moto

DingsBums

ZitatOriginal von ex-moto
ZitatOriginal von DingsBums
ZitatGeiken forderte:
...sowie eine Auffanggesellschaft...

Kann mich noch gut an eine BV erinnern, auf der die Transfergesellschaft (bzw. das Unternehmen, welches diese bettreut hat) ihr Ergebnis präsentiert hat. Naja...

Die Ergebnisse würden mich auch mal interessieren, schließlich war ich in dieser Auffanggesellschaft drin. Allerdings frage ich mich, warum man die Ergebnisse auf einer BV präsentiert? Die dort Anwesenden sind ja nicht betroffen, denen kann es egal sein, wie erfolgreich oder auch erfolglos die Transfergesellschaft ist.

1. Es war wohl eine Art Rechenschaftsbericht, da in diese Gesellschaft ein nicht unerhebllicher Betrag geflossen ist.
2. Es sollte wohl den verbliebenen MAs gezeigt werden, dass man das Geld nicht verbrannt hat, bzw. einige Leute durch die Gesellschaft einen neuen Job gefunden haben.


Auch wenn es schon 2-3 Jahre her ist, hier mal ein Versuch:

Vor dem Start der Transfergesellschaft hat sich der Betreiber (TÜV?) auf einer Info-Veranstaltung vorgestellt - in meinen Augen halt so 'ne typische bla-bla Verstaltung. Da sich der Mensch im Allgemeinen ungern für etwas unbekanntes entscheidet, haben die Damen und Herren Sinn und Zweck dieser Gesellschaft erläutert. Es wurde zwar nicht Milch und Honig versprochen, jedoch von einer durchschnittlichen Erfolgs-/Vermittlungsquote von ca. 80-90% gesprochen (ge- nicht versprochen). Ein Haken war jedoch, wenn ich mich richtig erinnere: das Geld für die Transfergesellschaft wurde von der Abfindung abgezogen, zunmindest gab es wohl einer Art "Gegenrechnung". Wer "bezahlt" in der heutigen Zeit nicht gerne für einen neuen Job?

Naja, die Dame, die am Ende der Laufzeit eine Zusammenfassung präsentiert hat, wurde mit zunehmender Vortragdauer "kleiner". Es wurden viele Folien bemüht. Der Kern aber, auf den wohl alle gewartet haben, lautete in etwa: Vermittlungsquote so bei ca. 40-50% (ohne Garantie meinerseits, da bereits 2-3 Jahre her). Es klaffte jedenfalls eine unübersehbare Lücke bzgl. der Vermittlungsquote zw. der ersten und letzten Veranstaltung. Es folgten div. Hinweise für diese unterdurchschnittliche Vermittlungsquote (Region, allg. schwaches Angebote von Arbeitsplätzen etc.)

Es ist sicherlich nicht einfach, vorher zu wissen, was hinterher richtig ist. Es freut mich aber zu hören, dass du mit deiner Wahl zufrieden bist. Es gibt hier einige ex-Mots, für die der Abgang bei Mot einen persönlichen Fall ins bodenlose ausgelöst hat.

Gruß
DB

ex-moto

Danke DingsBums für deine Ausführungen.
Ich habe meine positiven Erfahrungen mit der Transfer schon früher in diesem Thread geschildert. Deshalb will ich an dieser Stelle nicht weiter drauf eingehen.

Wir haben damals, 2003/2004 Abpfindung und Transfer bekommen. Die Abfindung wurde nicht irgentwie angerechnet. Einzig die Kündigungsfrist fiehl flach, man wechselte sofort in die Transfer, was bei Transfer/Auffanggesellschaften aber eine übliche Verfahrensweise ist. Ob man bei den Verhandlungen eine höhere Abfindung ohne Transfer hätte herausschlagen können, wer weiß das schon. Ich hatte übrigens keine Wahl, ich mußte gehen. Insofern kam mir das Kissen Transfergesellschaft ganz recht.

Schon komisch, ich war sechs Jahre und zwei Monate bei Mot in FL in der Nachtschicht als Rep.-Techniker. Außer zu Seminaren habe ich den Laden nie bei Tag gesehen. Die ersten drei Jahre waren einfach eine geile Zeit, bis Ende 2000, wo erstmals die große Sense kam.
"All good things come to an end." So ist das heute, nichts ist für die Ewigkeit, schon gar nicht irgentwelche Jobs.

Gruß, ex-moto

DingsBums

ZitatOriginal von ex-moto
Wir haben damals, 2003/2004 Abpfindung und Transfer bekommen. Die Abfindung wurde nicht irgentwie angerechnet. Einzig die Kündigungsfrist fiehl flach, man wechselte sofort in die Transfer, was bei Transfer / Auffanggesellschaften aber eine übliche Verfahrensweise ist. Ob man bei den Verhandlungen eine höhere Abfindung ohne Transfer hätte herausschlagen können, wer weiß das schon. Ich hatte übrigens keine Wahl, ich mußte gehen. Insofern kam mir das Kissen Transfergesellschaft ganz recht.

Bei den ganzen Kündigungswellen kann man schon mal etwas durcheinander kommen. Schön, dass du meine Worte nicht auf die Gold-Waage legst. Grundsätzlich ist Mot. wohl nicht knauserig wenn sie etwas wollen. Dann aber bitte mit Express-Zusage (Stichwort Schnellentscheider-Bonus). Je schneller du raus bist, desto schneller können sie einen niedrigeren Head-Count melden. Lange "Labern" und viel Kohle gab es nicht.

ZitatOriginal von ex-moto
Schon komisch, ich war sechs Jahre und zwei Monate bei Mot in FL in der Nachtschicht als Rep.-Techniker. Außer zu Seminaren habe ich den Laden nie bei Tag gesehen. Die ersten drei Jahre waren einfach eine geile Zeit, bis Ende 2000, wo erstmals die große Sense kam.

Ach, jetzt im Sommer mittags auf der Terasse, 'ne Ladung Karnickel-Futter von der Salatbar mit 'nem Kaffee... den Bauch in die Sonne legen... den Kois beim Balzen  :D zusehen... ist tagsüber schon ganz nett dort.

ZitatOriginal von ex-moto
"All good things come to an end." So ist das heute, nichts ist für die Ewigkeit, schon gar nicht irgentwelche Jobs.

Remembering of happy times can make you happy every time (nicht nur der Job, Quelle und Zusammenhang lege ich jetzt mal zur Seite  =))

ManOfConstantSorrow

"Bei den Nachverhandlungen des Sozialplans für den Abbau von Arbeitsplätzen im Flensburger Handy-Werk von Motorola konnte sich der Betriebsrat zumindest bei der maximalen Höhe der Abfindungen durchsetzen."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/90820&words=Motorola&T=motorola


"Einem Zeitungsbericht zufolge übernimmt die Post-Tochter DHL die von Motorola ausgelagerte Logistik- und Versandsparte in Flensburg."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/90876&words=Motorola&T=motorola


"Verhandlungen über den Verkauf der Sparte Logistik in Flensburg sind laut "Tagesspiegel" gut vorangekommen. Die übrigen vier Standorte sollen erhalten bleiben, bekräftigte der Motorola-Deutschland-Chef."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/91277&words=Motorola&T=motorola
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

DingsBums

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
"Bei den Nachverhandlungen des Sozialplans für den Abbau von Arbeitsplätzen im Flensburger Handy-Werk von Motorola konnte sich der Betriebsrat zumindest bei der maximalen Höhe der Abfindungen durchsetzen."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/90820&words=Motorola&T=motorola

Jo, wurde um 50t erhöht. Fragt sich nur wer in den Genuss kommt. Die einfachen AN, die seit 20 Jahren als Einrichter oder Montagehelfer arbeiten, sind es wohl nicht.  :(

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
"Einem Zeitungsbericht zufolge übernimmt die Post-Tochter DHL die von Motorola ausgelagerte Logistik- und Versandsparte in Flensburg."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/90876&words=Motorola&T=motorola

Das "Schöne" an dieser möglichen Indiskretion: Sie soll aus dem "Hauptquatier" in Taunusstein kommen  :D und nicht von uns Landeiern hier aus Flensburg.

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
"Verhandlungen über den Verkauf der Sparte Logistik in Flensburg sind laut "Tagesspiegel" gut vorangekommen. Die übrigen vier Standorte sollen erhalten bleiben, bekräftigte der Motorola-Deutschland-Chef."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/91277&words=Motorola&T=motorola
Die Frage ist: Was/wieviele und nicht ob. Die angepeilten/inoffiiellen Zahlen sind einfach gnadenlos lächerlich. Freue mich irgendwie schon auf ein Leben ohne, bzw. auf das Leben nach Motorola.

Gruß
DB

ManOfConstantSorrow

Kieler Nachrichten vom 27.08.2007

Motorola will über Flensburger Werk entscheiden

Flensburg – Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hat der Konzernspitze von Motorola in den USA ein Modell zur Zukunft des Werks in Flensburg präsentiert. Er habe eine Möglichkeit vorgestellt, bei der keine Drittfirmen eingeschaltet werden müssten und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten blieben, sagte ein Regierungssprecher gestern nach Carstensens Rückkehr aus Illinois. Der Ministerpräsident war gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) am Freitag nach Amerika geflogen. Über den Inhalt der Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden.
Zuletzt hatte es Spekulationen über den Verkauf des 1998 gegründeten Werks gegeben. ,,Wir werden dafür kämpfen, dass Flensburg als wichtiger Motorola-Standort erhalten bleibt", sagte Austermann am Freitag vor dem Hintergrund der noch bestehenden 700 Arbeitsplätze im Bereich der Logistik sowie weiterer 200 Arbeitsplätze im Bereich der Verwaltung. Nach Einschätzung der Staatskanzlei wird bei Motorola in Flensburg Anfang der Woche Klarheit über die Pläne der Konzernspitze bestehen. Erst im April hatte der Handy-Hersteller beschlossen, seine noch in Flensburg bestehende Fertigung nach Asien zu verlagern. Von dieser Entscheidung waren 230 Mitarbeiter betroffen.
Das Flensburger Motorola-Werk, nach Unternehmensangaben bisher die größte deutsche Niederlassung, war vor knapp zehn Jahren als modernstes Handy-Werk Europas in Betrieb genommen worden. Der Konzern hatte damals staatliche Fördermittel in Millionenhöhe erhalten. In den besten Zeiten hatte das Werk mehr als 3000 Beschäftigte. Bereits im Herbst 2003 waren von damals 1800 Mitarbeitern 600 entlassen worden, weil die Produktion weitgehend nach China verlagert wurde. dpa
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

HANDELSBLATT, Dienstag, 28. August 2007

700 Arbeitsplätze betroffen

Motorola-Werk in Flensburg vor dem Aus

Der US-Handyhersteller Motorola schließt einem Bericht zufolge seine Logistik-Sparte in Flensburg. Schleswig-Holstein verliert damit 700 Arbeitsplätze. Den Betroffenen sollen aber Jobs an anderer Stelle angeboten werden.


HB KIEL. Das Aus für das norddeutsche Werk habe die Konzernzentrale im US-Staat Illinois entschieden, berichtete das ,,Flensburger Tageblatt" am Dienstag vorab. Von dem Schritt seien rund 700 Arbeitsplätze betroffen. Nach Informationen der Zeitung sollen die Arbeitsplätze ab Anfang 2008 nach Alsdorf bei Aachen zum kanadischen Logistik-Unternehmen Cinram verlegt werden. Allen Mitarbeitern in Flensburg werde ein Angebot für einen Arbeitsplatz an dem neuen Ort unterbreitet.

Motorola wolle die Entscheidung am Mittwoch bekannt geben, berichtet das Blatt weiter. Am vergangenen Wochenende hatte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen bei einer Blitzreise in die USA versucht, die Konzernspitze umzustimmen. Er war aber früher als erwartet zurückgekehrt, was als schlechtes Zeichen gewertet wurde.

Carstensen erklärte zu dem Zeitungsbericht, die Entscheidung des Motorola-Konzerns sei ,,bitter und bedauerlich". Er sei überaus ,,verärgert und enttäuscht", dass er über die Pläne von Motorola zunächst nicht unterrichtet wurde und erst auf Nachfrage davon erfahren habe.

Die Landesregierung sei bereit gewesen, ,,bis an die Schmerzgrenze des finanziell und rechtlich Machbaren zu gehen", sagte Carstensen. Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass eine mit viel Geld aus Steuermitteln untermauerte Partnerschaft des Landes zu Motorola von der Konzernspitze in den USA nun ,,offenbar mit einem Federstrich ausradiert" werden solle.

Das Motorola-Werk in Flensburg war 1998 eröffnet worden und galt damals als modernste Handy-Produktionsstätte in Europa. Bereits im April 2007 hatte der US-Konzern angekündigt, die Produktion von UMTS-fähigen Handys nach China zu verlagern, von dieser Entscheidung waren mehr als 200 Mitarbeiter in Flensburg betroffen. Derzeit arbeiten in Flensburg noch 900 Mitarbeiter in der Verwaltung und Logistik. Motorola leidet derzeit an Absatzschwäche.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

DingsBums

ZitatHANDELSBLATT, Dienstag, 28. August 2007
Motorola leidet derzeit an Absatzschwäche.

Motorola leidet nicht an einer Absatzschwäche sondern an der Ideenlosigkeit der Entwickler gepaart mit schon krankhaften Einsparungsvorstellungen einiger Manager in den Staaten.

Gibt es hier ein Fuck you Icon?

ManOfConstantSorrow

Kämpfen hat keinen Sinn mehr

Flensburg/Kiel – Gestern Vormittag schien es, als hätte kämpfen noch einen Sinn. ,,Das Land wird im Rahmen seiner Fördermöglichkeiten bis an die Schmerzgrenze gehen, um Motorola in Schleswig-Holstein zu halten", sagte Wirtschaftsminister Dietrich Austermann. Doch dann sickerte die Hiobsbotschaft durch: Für das Flensburger Werk des amerikanischen Handyherstellers mit insgesamt 900 Mitarbeitern gibt es keine Zukunft mehr.
Im Zuge einer radikalen Kostensenkung wird Motorola den verbliebenen Kern des Standortes, die Logistiksparte mit rund 700 Mitarbeitern, von Flensburg nach Alsdorf in die Nähe von Aachen verlagern. Von dort aus soll dann offenbar der kanadische Logistik-Dienstleister Cinram die kundenspezifische Ausstattung, die Verpackung und den europaweiten Versand der Mobiltelefone übernehmen. Ihre offizielle Entscheidung will die Konzernleitung in Schaumburg/Illinois heute bekannt geben. Den rund 200 Arbeitsplätzen in der Verwaltung wäre mit der Verlagerung der Logistik langfristig mit größter Wahrscheinlichkeit die Existenzgrundlage entzogen.
Damit könnte Realität werden, was Branchenkenner schon länger befürchten: dass von den in Spitzenzeiten 3300 Arbeitsplätzen in einem der modernsten Handywerke der Welt nicht ein einziger übrig bleibt. Denn nach jahrelangem Niedergang und schmerzhaften Marktanteilsverlusten für Motorola war von der ehrgeizig angelegten Handyproduktion in Flensburg ohnehin nichts mehr übrig geblieben: Aus Kostengründen hatte der Konzern die Telefonfertigung – zuletzt den Bereich der UMTS-Handys – ins billigere China verlagert.
,,Zu den Spekulationen der jüngsten Zeit geben wir keinen Kommentar ab" – mehr ließ sich Christiane Bischof, Pressesprecherin von Motorola Deutschland, gestern nicht entlocken. Heute Nachmittag will die Werksleitung in Flensburg die Presse über die Maßnahmen informieren.
Mit einer Mahnwache vor dem Werk gab ein Teil der Belegschaft am Nachmittag Wut, Enttäuschung und Zukunftsangst Ausdruck. Um den Standort zu sichern, hatten Betriebsrat und IG Metall mit der Werksleitung umfangreiche Maßnahmen zur Kostensenkung und Arbeitszeit-Flexibilisierung vereinbart – doch all das ist nun umsonst gewesen. Denn durch eine verfehlte Modellpolitik hatte sich Motorola in massive Schwierigkeiten gebracht. Der nach Nokia weltweit zweitgrößte Handyhersteller hatte erheblich Marktanteile verloren und im März seine Prognosen für das erste Quartal wegen schwächerer Nachfrage zusammengestrichen. Anfang des Jahres teilten die Amerikaner mit, weltweit 3500 Stellen abzubauen, doch das reichte nicht: Im Juni folgte die Ankündigung, weitere 4000 von insgesamt rund 62000 Stellen dem Sparprogramm zu opfern.
Mit dem Aus für Flensburg geht für Schleswig-Holsteins Norden ein Traum zu Ende, der vor zehn Jahren begann, der jedoch schnell zu einem industriepolitischen Albtraum wurde: Mit fast 27 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln hatte das Land Motorola den Bau des hochmodernen, rund 33000 Quadratmeter großen Werkes versüßt. Bis zu 36 Millionen Handys jährlich waren in Flensburg gebaut und auf dem europäischen Markt verkauft worden. Doch dann schwächte sich der Handy-Boom ab, und die Konkurrenz wurde schärfer. In mehreren Schüben wurde die Belegschaft abgebaut. Bereits vor sechs Jahren stand der gesamte Standort zur Disposition. Doch damals entschied sich Motorola für Flensburg – und machte stattdessen sein Werk in Schottland dicht.
Für Dieter Neugebauer, Betriebsratsvorsitzender in Flensburg, sind diese Tage die Hölle. ,,Ich muss mich fragen, wer mich anlügt: Politiker und Medien, die sagen, alles sei gelaufen – oder meine Geschäftsführung, die behauptet, noch sei nichts entschieden." Froh ist Neugebauer lediglich, dass der jüngste Sozialplan den Mitarbeitern auch für den Fall weiterer betriebsbedingter Kündigungen eine gewisse materielle Sicherheit gibt. Doch wenn der Betriebsratschef heute durch die leeren Gänge und Hallen läuft, dann kommt die Wut in ihm Hoch: ,,Es ist eine Schande, dass jetzt alles vorbei sein soll."
Von Ulrich Metschies

Kieler Nachrichten vom 29.08.2007
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Schraubenwelle

Das wird für Flensburg und die Region ein ganz harter Schlag.
Aber hat jemand ernsthaft geglaubt das die den Laden nicht dicht machen ??
Hörte vorhin im Radio das auch Zulieferer auch schon viele Mitarbeiter entlassen erhöht die Arbeitslosen noch mal erheblich mehr.

ex-moto

ZitatOriginal von DingsBums
ZitatHANDELSBLATT, Dienstag, 28. August 2007
Motorola leidet derzeit an Absatzschwäche.

Motorola leidet nicht an einer Absatzschwäche sondern an der Ideenlosigkeit der Entwickler gepaart mit schon krankhaften Einsparungsvorstellungen einiger Manager in den Staaten.

Ja, das war schon immer ein Problem. Alle jubel Jahre mal wieder ein Glückstreffer. Schon als Bent Andersons noch das Sagen in FL hatte, hat er sich über die Scheuklappenmenthalität der Amerikaner, die nicht in der Lage waren, auf Designanforderungen Nicht-Amerikanischer Kunden einzugehen, beklagt. Und so wird halt nicht die Krankheit, sondern die Symtome behandelt. Das ist ja auch viel einfacher, denn dafür gibt es eine Anleitung im Managerhandbuch.

R.I.P. Motorola Flensburg.

Kyra

Ich bekomme immer meine Halbweisenrente von Motorola
Wird die noch weiter gezahlt auch wenn sie zu machen???
Kenne mich da mit nicht so aus

ManOfConstantSorrow

    Kieler Nachrichten vom 30.08.2007

Es waren einmal über 3000 Mitarbeiter

Flensburg – Im Flensburger Motorola-Werk waren in den besten Zeiten mehr als 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Land subventionierte den Handy-Hersteller seit 1994 mit 26 Millionen Euro. Eine Chronologie der Entwicklungen:

1. Oktober 1998: Motorola erweitert für mehr als 200 Millionen DM (102 Millionen Euro) seine Handy-Fertigung in Flensburg. Mit Produktionsbeginn Anfang 1999 arbeiten rund 2000 Mitarbeiter im Werk.

17. August 1999: Motorola kündigt an, wegen der starken Nachfrage nach Mobiltelefonen in den folgenden zwölf Monaten die Zahl seiner
2400 Beschäftigten in Flensburg um 800 erhöhen.

20. September 2000: Aufgrund geringerer Nachfrage drosselt das Werk in Flensburg seine Produktion um gut zehn Prozent.

6. Dezember 2000: Motorola kündigt an, 400 der gut 3000 Stellen abzubauen, es verlassen jedoch mehr Mitarbeiter das Unternehmen.

24. April 2001: Nach Spekulationen über eine Schließung bleibt der Standort Flensburg von Umstrukturierungen verschont.

25. Januar 2002: Motorola streicht in Flensburg wegen der rückläufigen Handy-Nachfrage 240 Arbeitsplätze. Rund 100 Mitarbeiter kommen in anderen Bereichen des Motorola-Werks unter.

13. Februar 2003: Motorola baut in Flensburg rund 200 Stellen ab. Grund sei ein geringerer Aufwand bei der Handy-Montage.

16. September 2003: Motorola kündigt an, von Anfang 2004 an rund 600 Arbeitsplätze in Flensburg abzubauen. Eine Teilproduktion werde nach China verlegt. Flensburg bleibt Produktionsstätte für UMTS-Handys und Versandzentrum für Europa. Damit sind in der Fabrik noch rund 1200 Mitarbeiter tätig.

13. Januar 2004: Motorola zahlt staatliche Fördergelder in Millionenhöhe zurück. Als Auflage für die staatlichen Subventionen sollten mindestens 2000 Mitarbeiter beschäftigt werden.

8. Dezember 2006: Motorola prüft in Flensburg eine mögliche Auslagerung der Tätigkeiten an einen Fremdanbieter.

26. April 2007: Im Motorola-Werk fallen 230 Arbeitsplätze weg, weil die Fertigung der UMTS-Geräte nach Asien verlagert wird. Zudem soll die Sparte Logistik und Transport mit mehreren hundert Mitarbeitern ausgelagert werden.

24. August 2007: Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (beide CDU) reisen kurzfristig in die USA, um Krisengespräche mit der Konzernspitze zu führen.

28. August 2007: Nach Medienberichten schließt Motorola seine Logistik-Sparte in Flensburg und verlagert den Bereich nach Alsdorf bei Aachen (Nordrhein-Westfalen). 700 Mitarbeiter sind betroffen. dpa
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ex-moto

ZitatOriginal von Kyra
Ich bekomme immer meine Halbweisenrente von Motorola
Wird die noch weiter gezahlt auch wenn sie zu machen???
Kenne mich da mit nicht so aus

Sollte kein Problem sein. Motorola macht ja nicht zu, sondern nur ein Standort wird geschlossen, bzw. ein Teil davon. Und selbst wenn Motorola komplett dicht machen würde, müßten die Betriebsrenten weiterlaufen, weil das eh über entsprechende Rücklagen bzw. externe Versicherungsträger läuft.
Aber genau kenn ich mich da auch nicht aus.

Gruß, ex-moto

ex-moto

Ich darf mal korrigieren, soweit mein Gedächnis dies zuläßt:


ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
    Kieler Nachrichten vom 30.08.2007

Es waren einmal über 3000 Mitarbeiter

Flensburg – Im Flensburger Motorola-Werk waren in den besten Zeiten mehr als 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Land subventionierte den Handy-Hersteller seit 1994 mit 26 Millionen Euro. Eine Chronologie der Entwicklungen:
Die 26 Millionen sind mir neu, keine Ahnung, wo dies Zahl auf einmal herkommt.
Es waren zwar ein paar Millionen, aber 26?

Zitat1. Oktober 1998: Motorola erweitert für mehr als 200 Millionen DM (102 Millionen Euro) seine Handy-Fertigung in Flensburg. Mit Produktionsbeginn Anfang 1999 arbeiten rund 2000 Mitarbeiter im Werk.
Soweit richtig, Ende 1998 wurde das neue Werk eingeweiht, der Umzug der Produktion erfolgte dann Etappen/Linienweise Anfang 1999, weil weil das Q1 immer das ruhigste im Jahreszyklus ist. (Die Hauptnachfrage kommt vor Weihnachten.)

Zitat17. August 1999: Motorola kündigt an, wegen der starken Nachfrage nach Mobiltelefonen in den folgenden zwölf Monaten die Zahl seiner
2400 Beschäftigten in Flensburg um 800 erhöhen.

20. September 2000: Aufgrund geringerer Nachfrage drosselt das Werk in Flensburg seine Produktion um gut zehn Prozent.

6. Dezember 2000: Motorola kündigt an, 400 der gut 3000 Stellen abzubauen, es verlassen jedoch mehr Mitarbeiter das Unternehmen.
Ich meine, es wären schon deutlich über 3000 gewesen (3400), läßt sich aber im Nachhinein schwer nachvollziehen.
Jedenfalls war die Rede von 700 Mitarbeitern, die gehen sollten. Über das Angebot der freiwilligen Aufhebungsverträge sind schätzungsweise über 900 tatsächlich gegangen.
Von insgesamt 14 Produktionslinien (13+ eine Proto) bzw. sechs "Meistereien"  werden vier geschlossen bzw. zwei Meistereien aufgelößt.

Zitat24. April 2001: Nach Spekulationen über eine Schließung bleibt der Standort Flensburg von Umstrukturierungen verschont.
Stattdessen wird Schottland geschlossen?

Ab Herbst 2001 wird das 12h Schichtmodell in der gesammten Produktion eingeführt, das Personal zum Teil neu aufgeteilt und einige Linien nicht mehr "Bemannt".

Zitat25. Januar 2002: Motorola streicht in Flensburg wegen der rückläufigen Handy-Nachfrage 240 Arbeitsplätze. Rund 100 Mitarbeiter kommen in anderen Bereichen des Motorola-Werks unter.
wieder zwei Linien und eine Meisterei weniger ...

Zitat13. Februar 2003: Motorola baut in Flensburg rund 200 Stellen ab. Grund sei ein geringerer Aufwand bei der Handy-Montage.
Wennn ich mich recht erinnere, stand im Herbst 2002 der Standort Flensburg komplett (alles, Produktion, DC ...) zur Schließung zur Debatte. Dies wurde aber erst im Dezember publik. Abgewendet werden konnte die Schließung durch das Konzept der "5$-Linie". Statt die arbeitsintensiven hochwertigen GSM-Modelle in FL zu fertigen, nur noch die preiswerten Einstiegsmodelle mit einseitiger Bestückung der Platine usw. Packen und Flexen direkt an der Produktionslinie. Von der leeren Leiterplatte bis zum fertigen Handy zwei Stunden. So schnell ist kein Flieger von Asien bis D. Das hat die Manager in Amiland beeindruckt und überzeugt, FL nochmal eine Chance zu geben. Leider wurden mit diser Maßnahme wieder ein paar Arbeitsplätze überflüssig, weil nicht alle Linien umgebaut wurden, sondern nur zwei. Angeblich soll es auch hingehauen haben, mit den 5$ Conversioncosts pro Gerät (Herstellungskosten ohne Material).

Zitat16. September 2003: Motorola kündigt an, von Anfang 2004 an rund 600 Arbeitsplätze in Flensburg abzubauen. Eine Teilproduktion werde nach China verlegt. Flensburg bleibt Produktionsstätte für UMTS-Handys und Versandzentrum für Europa. Damit sind in der Fabrik noch rund 1200 Mitarbeiter tätig.
Die GSM Produktion wird komplett geschlossen. Also die "5$-Linie".
Die UMTS Volumenproduktion geht nach Singapore. In FL wird die verbleibende UMTS-Produktion nicht mehr rund um die Uhr gefahren, sondern nur noch tagsüber. Aufgabe ist nur noch, die neuen UMTS-Modelle Serienreif zu bekommen.

Der Auftrag eines in Östereich tätigen Mobilfunkanbieters über 120.000 UMTS-Handies kommt erst nachdem die Entscheidung gegen FL gefallen war. Also nochmal Urlaubssperre und Ansageschichten vor der "Entlassung". Dumm gelaufen.

Zitat13. Januar 2004: Motorola zahlt staatliche Fördergelder in Millionenhöhe zurück. Als Auflage für die staatlichen Subventionen sollten mindestens 2000 Mitarbeiter beschäftigt werden.
März 2004, ich wechsele in die TÜV-Transfer. ;)

Zitat8. Dezember 2006: Motorola prüft in Flensburg eine mögliche Auslagerung der Tätigkeiten an einen Fremdanbieter.

26. April 2007: Im Motorola-Werk fallen 230 Arbeitsplätze weg, weil die Fertigung der UMTS-Geräte nach Asien verlagert wird. Zudem soll die Sparte Logistik und Transport mit mehreren hundert Mitarbeitern ausgelagert werden.
Man beachte Herbst 2003!
(Die eigentliche UMTS-Produktion ist längst in Asien.)

Zitat24. August 2007: Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (beide CDU) reisen kurzfristig in die USA, um Krisengespräche mit der Konzernspitze zu führen.

28. August 2007: Nach Medienberichten schließt Motorola seine Logistik-Sparte in Flensburg und verlagert den Bereich nach Alsdorf bei Aachen (Nordrhein-Westfalen). 700 Mitarbeiter sind betroffen. dpa

ZASKLAVE

Also ich bin nach langer Zeit mal wieder hier und ich fnde die Entscheidung von Motorola nicht gerade fair. Aber von Fairnisssss war in dem Betrieb nie die Rede.

Eigentlich bin ich aber froh, das es gleichzeitig Multitast trifft, denn die Machenschaften von Jörg F. und Team waren alles andere als freundlich, denn es gab da Vorarbeiter / Lineleader, die einen sogar gesehen haben, wenn man mit über 40 Fieber krank im Bett war und zu der Zeit als man gesehen sein soltle, gerade ein Hausbesuch statt gefunden hat. Diese Vorarbeiter / Lineleader gingen dann zu Cheffe und lügten ihn das sogar vor.

Für die Motorolaner tut es mir leid, für die Firma Multitast auf keinen Fall, denn Jörg F. ist aus meiner Sicht ein Mensch, der es versteht, sich an arbeitslosen zu bereichern. Kannst Arbeit haben und bist dann ja nicht mehr arbeitslos. Gehaltsaufstockung nach Leistung wurde nie gebracht und ich kann jetzt die verstehen, die immer gesagt haben, das sie nie schneller arbeiten als notwendig.

Kann mich noch daran erinnern. Ich ging mit 38,5 und totaler Überkeit auf Arbeit. Konnte zwei Nächte nicht hammer schnell arbeiten und wurde dann auch gleich beim Chef als "arbeitsunwillig" durch Oliver G. und Felis (oder wie die heißt) gemeldet. Chef hat nicht mal nachgefragt und einen dafür noch ohne Stellungnahme "verurteilt". Ich wünsche allen viel Glück, das sie Jörg F. mal privat treffen und dann mal sagen was sie denken. Aber bitte tut mir einen Gefallen, macht es so: XXXXXXX

Habe leider nicht seine private Adresse, XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

In diesem Sinne.

h. d. H., Ex-ZA-Sklave

Aufforderung zur Gewalt gelöscht.

Kellerkind

Kater

ZitatMotorola-Abzug aus Flensburg kostet Steuerzahler Millionen
 
Der Wegfall von mehreren hundert Arbeitsplätzen bei Motorola in Flensburg kostet den Steuerzahler einen zweistelligen Millionenbetrag. Allein für die 650 von Entlassung bedrohten Mitarbeiter der Logistik-Sparte des Handyproduzenten plant die Bundesagentur für Arbeit eigenen Angaben zufolge Transferleistungen in Höhe von neun Millionen Euro ein. Motorola hatte vor kurzem bekannt gegeben, die Logistik-Sparte für Europa zum kanadischen Unternehmen Cinram nach Alsdorf bei Aachen verlagern zu wollen. Im Frühjahr hatte das Unternehmen zudem angekündigt, die Fertigung von Handys nach Asien zu verlegen. Davon sind in Flensburg rund 230 Arbeitnehmer betroffen.  

Der schleswig-holsteinische Arbeitsminister Uwe Döring (SPD) und der Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Jürgen Goecke, zeigten sich optimistisch, einen erheblichen Teil der Mitarbeiter wieder in Arbeit zu bringen, da die Motorola-Entscheidung in eine Aufschwungphase falle. Laut Goecke ist die Arbeitslosenquote in Flensburg in den vergangenen 24 Monaten deutlich auf jetzt 12,4 Prozent gesunken. "Für den Arbeitsplatzaufbau sind die Rahmenbedingungen aufgrund der wirtschaftlichen Situation günstig", fügte er hinzu. Freie Stellen gibt es vor allem in Callcentern, im Verkauf, in Metall- und Elektroberufen sowie im Bauhandwerk und als Fernkraftfahrer.

Mitarbeiter, die nach Alsdorf wechseln wollen, sollen Motorola-Angaben zufolge für ein Jahr zu den gleichen Konditionen wie in Flensburg beschäftigt werden. Für nicht wechselwillige Mitarbeiter gibt es einen Sozialplan, der bereits im April bei der Schließung der Handyfertigung in Flensburg ausgehandelt worden war. Die Beschäftigten erhalten eine Abfindung und werden für zwölf Monate in einer Transfergesellschaft aufgefangen, um sich weiterzubilden und einen neuen Job zu suchen. Von den einst mehr als 3.000 Motorola-Mitarbeitern verbleiben noch rund 200 im ehemals modernsten Handy-Werk Europas. Vom Land hatte Motorola seit 1994 insgesamt 26 Millionen Euro an Fördergeldern erhalten. (pmz/c't)

http://www.heise.de/newsticker/meldung/95836

alfred

Zitathallo XXXXXXXXXXX,

was bist du eigentlich für ein hohle frucht??? willst du jetzt arbeiten als schriftsteller in daenemarck oder willst du dich als schriftsteller selbstständich machen?
wir freuen uns hier über deine post, ist wiziger wie teenager-love...
oder wie heist dein erfolgbuch?
bist schon en toller karpfen

Hallo Beuteltier, schön, dass Du wieder bei chefduzen schreibst. Wie ist es Dir nach Motorola ergangen? Hatte Deine Klage Erfolg?

lg alfred
To be is to do (Socrates), To do is to be (Sartre), Do be do be do (Sinatra)

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