Tierversuche: "Der Mensch ist nun mal keine Maus"

Begonnen von Efeu, 19:22:40 Mo. 01.November 2010

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Efeu

http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/65935.html

ZitatDie heutige Medizin ist ausgesprochen erfolglos. Obwohl mit einem gigantischen Aufwand geforscht wird.
Die Entwicklung eines neuen Medikaments kostet rund eine Milliarde Euro. Und fast nie ist ein wirklicher Durchbruch oder eine Neuerung dabei. Über "Durchbrüche" wird immer dann geschrieben, wenn ein Medikament bei Mäusen wirkt. Dass es beim Menschen nicht wirkt, weil die Ergebnisse nicht übertragbar sind - das steht dann nicht mehr in den Zeitungen. Der Mensch ist nun mal keine Maus.
Stattdessen kann man etwa mit Kulturen aus menschlichen Zellen experimentieren oder mit Computermodellen, die mit Daten aus dem spezifisch menschlichen Stoffwechsel arbeiten.
Solche Verfahren liefern nicht nur bessere Ergebnisse, sie kosten auch weniger, wenn sie erst einmal etabliert sind. Und sie sind oftmals sehr viel schneller, etwa im toxikologischen Bereich. Man kann mit automatisierten Analysemethoden in kürzester Zeit viele verschiedene Substanzen testen. Das funktioniert im Tierversuch nicht.
[...]
Warum setzen sich diese [tierversuchsfreien] Methoden nicht durch, wenn ihre Vorteile so offensichtlich sind?
Pharmaunternehmen und chemische Industrie haben zwar Interesse an tierversuchsfreier Forschung, weil sie kostengünstiger sind, und sie tragen auch viel zu ihrer Entwicklung bei. Aber diese Unternehmen haben andererseits auch ein starkes Interesse, den Tierversuch beizubehalten, weil er für sie eine Alibifunktion hat. Wenn mit ihren Substanzen nach der Markteinführung etwas schiefgeht, können sie sich darauf berufen, alle vorgeschriebenen Tests mit Tieren gemacht zu haben. So sichern Sie sich rechtlich ab. Außerdem fehlt es einfach an staatlicher Förderung der tierversuchsfreien Forschung.

Welche Rolle spielen die Anerkennungsverfahren?
Tierversuchsfreie Methoden müssen ein langwieriges und rigoroses Verfahren durchlaufen, die sogenannte Validierung. Das ist sehr aufwändig, kostet viel Geld und Zeit. Und absurderweise werden die tierversuchsfreien Methoden auch noch an den Ergebnissen der Tierversuche gemessen, die sie ersetzen sollen. Die sind oft ungenau, schlecht reproduzierbar oder einfach falsch - weil Tiere keine Maschinen, sondern Individuen sind, die unterschiedlich auf Substanzen reagieren. So kommt es, dass alternative Methoden nicht anerkannt werden, obwohl sie nachweislich bessere Ergebnisse bringen. Tierversuche dagegen wurden nie einer vergleichbar rigorosen Prüfung unterzogen. Die werden einfach so in Gesetze aufgenommen, weil sie zum Standard gehören. Ob sie was taugen, darüber wird gar nicht nachgedacht.

Warum handelt die Politik so zögerlich?
Dafür sorgen Lobbyisten an den Schaltstellen in Brüssel, Berlin und anderswo, etwa Versuchstier-Züchter, Futtermittel- und Käfighersteller und vor allem die Vertreter von tierexperimentellen Forschungseinrichtungen und Institutionen. Großen Einfluss hat zum Beispiel die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Tierversuche in erheblichem Umfang fördert.

Warum steigen die Forscher an den Universitäten nicht auf tierversuchsfreie Methoden um?
Sie müssen sich vorstellen, dass diese Leute ihre ganze Karriere auf einen bestimmten Tierversuch aufgebaut haben. Den führen sie jahrzehntelang durch. Und irgendwo in der Welt sitzen noch ein paar andere Forscher, die an der gleichen Sache arbeiten. Das ist ein kleine, elitäre Gemeinschaft. Dann veröffentlichen sie ihre Ergebnisse und zitieren sich gegenseitig. Ob dabei etwas Sinnvolles herauskommt, interessiert überhaupt nicht. Es geht nur ums Veröffentlichen und darum, Forschungsgelder einzustreichen. Wenn Sie so jemandem sagen, er solle umsteigen auf Zellkulturen, lacht er Sie aus. Wenn er das täte, würde er ja zugeben, dass er jahrzehntelang auf dem falschen Dampfer war.

Contergan wurde z.B. auch im Tierversuch getestet und aufgrund dessen als unbedenklich betrachtet...

Staatsfeind Nr.1

Lipobay ebenfalls. Die Tiere haben es vertragen, die Menschen nicht.

Efeu

ZitatTierversuche mit grünem Tee?!

Fakt ist leider, dass immer mehr Lebensmittelhersteller versuchen, ihren Produkten gesundheitsfördernde Eigenschaften anzudichten.

Die Hersteller dürfen solche sogenannten ,,Health Claims" aber nur dann machen, wenn es Studien gibt, die tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Konsum dieses Produktes und dem behaupteten ,,Health Claim" belegen. Deshalb fangen grade die großen Lebensmittelkonzerne wie Nestlé an, Millionen von Euro in Tierversuchslabore zu stecken, frei nach dem Motto ,,glaube keiner Studie, die Du nicht selber bezahlt hast"...

Tja, und was kommt dann dabei heraus?! Wie üblich bei Tierversuchen: Nichts, was sich zuverlässig auf den Menschen übertragen ließe.
So wurde aktuell eine große klinische Studie an 54.000 (!) Frauen in Japan veröffentlicht, die beweist, dass es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Grünem Tee und der Inzidenz (= Häufigkeit des Auftretens) von Brustkrebs gibt.
Und das, obwohl zahlreiche Tierversuchsstudien der letzten Jahre behaupteten, der regelmäßige Genuss von Grünem Tee würde das Brustkrebsrisiko der Frau deutlich senken![...]

http://www.veganblog.de/2010/11/15/tierversuche-mit-grunem-tee/


Efeu

Actimel ist eh die größte Verar****, ist teuer, hat viel Zucker und NULL (in Zahlen: 0) Nutzen.
Regt mich jedes Mal wieder auf, wenn ich diese Werbung sehe. Dass sich Steffi Graf für sowas hergibt...
Noch schlimmer finde ich allerdings die Actimel-Werbung, die auf Kinder abzielt ("Schmeckt echt stark und "actimelisiert" dich garantiert!"):
http://teamactimel.com/
Ich finde das gehört verboten. >:(

Pfiffi

Hier bringt die mal nicht auf dumme Gedanken, "Stoppt Tierversuche, nehmt (Wunschvorstellung eintragen!!!).

;) ;D
Jeder kennt den "Dreisatz", welcher ist davon bei den JCs anzuwenden?

JC Dreisatz: Warum?  Wo steht das? Alles nur schriftlich!!

Staatsfeind Nr.1

Hab mir gerade mal Deinen Actimel-Link angesehen, Efeu. Boah, ist ja einfach nur grottig, was dem Verbraucher da zugemutet wird!
Du hast recht, eigentlich gehört derartiger Beschiß verboten, aber da wir ja leider nicht wissen, inwiefern ein Großkonzern wie Danone finanziell an unserer Regierung beteiligt ist, bleibt dies wohl leider Wunschdenken. Da hilft wohl nur der Boykott des Verbrauchers und Aufklärung anderer Verbraucher, damit sie dies ebenfalls boykottieren.

Ach ja, Pfiffi: Tierversuche gehören tatsächlich gestoppt. Sie sind gefährlich, weil man vom Tier nunmal nicht auf den Menschen schließen kann und sie kosten den Steuerzahler Millionen, denn diese ganze Experimentiererei wird von Bund und Ländern noch kräftig finanziert. Viele Experimente sind total sinnlos und überflüssig und dienen nur dem perversen "Mal-kucken-was-passiert"-Drang irgendwelcher Professoren, aber garantiert nicht der menschlichen Gesundheit. Und sie sind oft grausam und für eine Gesellschaft, die auch Rücksicht auf die Kleinen und Schwachen nimmt, ethisch nicht zu vertreten.

Daher mein Vorschlag: Stoppt Tierversuche, nehmt Westerwelle.

Kuddel

ZitatDemonstrationen - Proteste:
Proteste gegen Tierversuche in Brasilien - Polizeiauto angezündet


São Paulo (dpa) - Bei Protesten gegen Tierversuche ist es in der Nähe der brasilianischen Stadt São Paulo zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden ein Polizeiauto sowie zwei Fahrzeuge von TV-Sendern in Brand gesetzt. Die Polizei ging mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die zum Teil vermummten Randalierer vor. Mitglieder des sogenannten Schwarzen Blocks hatten sich unter die Tierschützer gemischt, die vor einem Forschungsinstitut in São Roque gegen Tierversuche für die Pharmaindustrie protestierten.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1506030

Efeu


http://de.wikipedia.org/wiki/Britches
http://www.britches.org.uk/story.asp
Ich werde nie vergessen wie ich die Geschichte dieses einen Äffchens vor über 15 Jahren mal in einer Zeitschrift gelesen habe.



ZitatDer Countdown läuft - Stop Vivisection!

Wir haben nur noch 11 Tage Zeit, um Tierversuche auf politischer Ebene europaweit endlich zu stoppen. Diese einzigartige und einmalige Gelegenheit dürfen wir nicht verstreichen lassen! Über 900.000 Menschen in ganz Europa haben schon unterschrieben. Die Europäische Bürgerinitiative "Stop Vivisection" setzt sich ein für eine moderne, tierversuchsfreie Forschung. Die Initiative kann jeder EU-Bürger noch bis Ende Oktober mitzeichnen. Die Zeit ist also knapp - bitte helfen Sie mit, den Irrsinn Tierversuch endlich zu beenden!
Zu den offiziellen Unterstützern der Bürgerinitiative gehören über 200 Organisationen aus ganz Europa. Das Deutsche Tierschutzbüro ist dabei, wo Tieren unrecht geschieht und bittet herzlich um Ihre Stimme!

Hier können Sie die wichtige Petition unterzeichnen:

http://www.stopvivisection.eu/de/content/why-stop-vivisection
http://www.stopvivisection.eu/de/content/sign-online
https://ec.europa.eu/citizens-initiative/ECI-2012-000007/public/signup.do

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