Aktion gegen Arbeitswang

Begonnen von Kuddel, 12:11:25 Mi. 09.März 2011

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Kuddel

"Am Samstag Nachmittag des 5.3. habe ich eine Aktion gegen Arbeitszwang/ "1€ Jobs" an den Katharienentreppen in der Dortmunder Innenstadt veranstaltet. Ich habe mir dafür einen Sträflingsanzug angezogen, in dem ich Flyer (siehe unten) gegen Zwangsarbeit verteilte. Spontan haben sich sogar noch weitere Leute bereit erklärt, beim verteilen zu helfen. Vielen Dank für die Hilfe und an alle, die Solidarität bekundet haben. Es wurden 200 Flugblätter verteilt. Der Anlass der Aktion war, daß ich, ein ALG2 Empfänger, in naher Zukunft einen 1€ Job machen soll, womit ich nicht einverstanden bin.



Die Repression wird mit der zur Zeit stattfindenden "Reformierung" des SGB2 (Sozialgesetzbuch2) weiter verschärft. Haltet die Augen offen, nehmt einen Freund oder Freundin zu den Terminen bei der ARGE mit. Wenn ihr die Eingliederungsvereinbarungen nicht unterschreibt, macht Gegenvorschläge, sonst könnte der Arbeitsvermittler behaupten, daß der Verwaltungsakt sanktionsfähig ist. Das neue Gesetz ist noch nicht veröffentlicht, wird aber möglicherweise rückwirkend (das heißt schon jetzt) gültig. Ich frage mich, wie so ein Vorgehen legal sein kann? Tut euch zusammen, wehrt euch."


Hier das Flugblatt

ZitatWas hat Hartz 4 mit Flüchlingen aus der 3. Welt zu tun? Wie hängen Krankheit und Marktwirtschaft zusammen? Wie beeinflussen Lobbyisten aus Wirtschaft und Finanzwesen die Politik? Wem dient die Außenpolitik? Was für einen Zweck hat die Nato? Hier ein kleiner Überblick:

Mein Arbeitsvermittler Herr XY (austauschbar) vom Jobcenter Dortmund, Südwall 5-9, hat mich falsch über einen das SGB2 (Sozialgesetzbuch2) betreffenden Vorgang informiert. Er glaubt mich jetzt deswegen leichter zu einer Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandentschädigung (1€ Job) zwingen zu können. Mir wurde angekündigt, daß ich demnächst Müll für die EDG sammeln muß. Besonders gemein ist, daß das SGB2 wieder mal geändert wird, und die Rechtslage noch unklarer ist als sonst schon. Wie soll da jemand durchsteigen?

Dies ist ein Beispiel von vielen. Die Jobcenter der ARGE (Arbeitsagentur) sind in erster Linie nicht dazu da, um ALG2 Empfängern zu helfen, erst recht nicht, um sie über ihre Rechtslage aufzuklären.
Die Jobcenter sind ein Repressionsapparat. Mit allen Mitteln und Tricks sollen die Hartz4 Empfänger entweder ganz aus dem Bezug von ALG2 (Arbeitslosengeld2) oder zumindest aus der Arbeitslosenstatistik entfernt werden. Es ist egal, ob Menschen dabei in Verzweiflung geraten, einige haben sich deswegen sogar schon das Leben genommen, wie auch jemand den ich kannte.

Die 1€ Jobs, mit anderen Worten Zwangsarbeit, sind eine Waffe des Kapitals (Jobcenter sind die Ausführenden) gegen die lohnabhängige Bevölkerung. Das Unterdrückungsinstrument 1€ Billigjob trägt dazu bei, daß die Reallöhne immer mehr sinken, daß immer mehr Menschen im Niedriglohnsektor (Leiharbeit etc.) beschäftigt werden. 1€ Jobs bewirken, daß andere wiederum aufgrund der Streichung von regulären Stellen arbeitslos werden, daß Menschen obdachlos werden und verwahrlosen, weil sie dem Druck der ARGE nicht standhalten können . Banken, Unternehmen und andere Kapitalbesitzer werden gleichzeitig vom Staat massiv unterstützt oder bekommen Steuervergünstigungen. In einem der reichsten Staaten der Erde werden Immer mehr Menschen krank, weil sie am Rande des Existenzminimums leben und auch noch dafür kämpfen müssen, daß sie nicht noch weiter absacken. Die Sucht nach Alkohol und anderen Drogen gehen häufig damit einher. Die Gesundheitsindustrie unterdrückt die Betroffenen noch zusätzlich mit Pillen (Psychopharmaka u.a.) und anderen sozialpsychiatrischen Zwangsmaßnahmen (das alles geht Hand in Hand mit dem Terror der ARGE!). Allgemein werden Krankheitssymptome mittels profitbringender Technik und Chemie bekämpft. Manchmal stirbt dabei auch gleich der ganze Mensch. Ein Toter ist einer weniger in der Statistik.Die sozialen Ursachen bleiben außen vor.

Die 1€ Jobs sind Unterdrückungsinstrumente. Menschen sollen schlecht bezahlte Arbeit leisten und auf Arbeitnehmerrechte weitestgehend verzichten. Der Mensch ist nur ein Mittel zum Zweck, damit Konzerne in Zeiten der selbstverschuldeten Finanzkrise weiter fette Profite einfahren und gewinnbringend im Finanzmarktkasino anlegen können, das von den Staaten auf Kosten der restlichen Bevölkerung vor dem Zusammenbruch bewahrt wird. Wir wollen aber leben und erschaffen, was uns glücklich macht. Wir wollen keine Rädchen in einem System sein, in dem der Mensch nur noch eine Hülle für Geldwerte ist. Dieses Prinzip wird von staatlichen Institutionen, finanziert von unseren Steuern, mittels subtiler und offener Gewalt durchgesetzt.

Wir sollten auch an unsere Brüder und Schwestern in der 2. und 3. Welt denken, die diesem Ausbeutungsmechanismus noch viel schärfer ausgeliefert sind. Die Gewalt bekommen sie viel offener zu spüren, siehe Nordafrika. Die Staaten der ersten Welt (auch Russland und China) unterstützen ihnen nützliche Diktatoren und Scheindemokratien (also fast alle), durch Bestechung, wirtschaftliche Investitionen und Militärhilfe oder greifen direkt militärisch ein wie z.B. in Afghanistan. Die Bevölkerung und die Natur wird ausgebeutet, die Unternehmen aus der ersten Welt streichen riesige Gewinne ein, einen Teil vom Kuchen bekommt auch die Herrscherclique des jeweiligen 3. Welt Staates. Die Bevölkerung hungert und stirbt und wenn sie sich beschwert, wird sie gefoltert, erschossen und eingesperrt. Wenn sie in die EU kommen, werden sie in den Flüchtlingswohnheimen und von den Behörden schickaniert, manchmal in Abschiebehaft gesteckt wie Verbrecher. Sehr häufig werden sie abgeschoben. - Für offene Grenzen! Flüchtlinge hiergeblieben!

Wir setzen unser Recht auf selbstbestimmtes LEBEN durch. Wir sind keine Marionetten und lassen uns auch nicht wie menschlicher Abfall behandeln. Wir wandeln Wut in Widerstand, wir machen aus Krankheit eine Waffe, weltweit und grenzüberschreitend.

Viva La Evolution
http://de.indymedia.org/2011/03/302022.shtml

unkraut

Super ! Schade das ich so weit weg wohne .
Selbst wenn ich mal zu so einer " Zeitarbeitsmesse " wollte müßte ich 70 km fahren ( um Leihkeulen und Flugblätter zu verteilen ) und dann sind die immer wochenmitte .
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

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