Drohende Werksschließung trotz Gewinn

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 12:36:46 Fr. 15.April 2005

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

ManOfConstantSorrow

Siemens VDO

Die Region Franken zittert um hunderte Siemens VDO-Jobs: Der Autozulieferer will den Produktionsstandort Würzburg "sichern" - indem er einen Teil der Produktion verlegt. Gewerkschaft und Beschäftigte rüsten zum Arbeitskampf.

http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/539034.html?nv=hp_rt
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Zitat16.04.05
Gestern protestierten über 1.000 Menschen mit einer Menschenkette um das Werk des Automobilzulieferers Siemens VDO in Würzburg gegen die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze. VDO beschäftigt 1.600 Menschen in Würzburg. Aufgerufen zu dieser Menschenkette hatte die IG Metall.

Wow, welch kämpferische Aktion! Die IG Metall ist ja richtig mutig geworden! Und wenn sie richtig radikal wird gibt sie der Menschenkette wohlmöglich noch Kerzen.

Dann wird Siemens garantiert alle Pläne zurücknehmen.

aian19

Bei uns haben sie´s letztes Jahr gebracht, einen Laternelauf zu organisieren, als Protest gegen Hartz IV. Abends um 19:30 vor dem Arbeitsamt !!!

Stark, was ! X( X( X( X( X(
"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"

"Wenn Unrecht zu Gesetz wird, ist der Gesetzlose der einzige, der noch rechtmäßig handelt."

Mene mene tekel upharsin

Kann das sein?

Weder der "Fackellauf" zum Arbeitsamt bringt was, noch die Proteste wegen z. B. der geplanten Siemens VDO-Werksschliessung.

Grund dafür sind die deutlich geringeren Kosten, die den deutschen Unternehmer z. B. in die Tschechische Republik locken.

Siehe auch bei "Es geht aufwärt´s" vom 01.04.2005:
Pünktlich zum 1. April wieder einmal die Bestätigung der Trendwende auf dem Arbeitsmarkt:
Nur in Bayern alleine: Siemens, VDO, IBM, Faber-Castell und andere Unternehmen kündigten an einzelne Werke vorwiegend in die Tschechische Republik zu verlagern. Rund 3000 Arbeitsplätze entfallen an den deutschen Standorten.

Allein der Firmenchef von Faber-Castell (Buntstifte, Filzschreiber etc.) gab ein Statement ab: "... Das Lohnkostenniveau in der tschechischen Republik beträgt nur 1/5 dessen was in Deutschland üblich ist, weniger Feiertage, weniger Urlaub, längere Regelarbeitszeit pro Tag, kaum krankfeiernde Arbeitnehmer - trotzdem seien dort die Mitarbeiter motiviert, qualifiziert und leistungswillig ..."
Als zusätzliches Argument für Firmenabwanderungen wurden noch die EU-Fördergelder für Firmengründungen in diesen Ländern genannt, die ja letztendlich aus Steuergeldern stammen. Abgesehen davon, dass also Arbeitnehmer in Deutschland fünffach überteuert sind, maßlos in ihren Freizeit- und Urlaubsansprüchen sind - vor allem sind sie also NICHT motiviert, qualifiziert und leistungswillig. So liest sich das umgekehrt.

ManOfConstantSorrow

ZitatWeder der "Fackellauf" zum Arbeitsamt bringt was, noch die Proteste wegen z. B. der geplanten Siemens VDO-Werksschliessung.

Grund dafür sind die deutlich geringeren Kosten, die den deutschen Unternehmer z. B. in die Tschechische Republik locken.

Das ist Unsinn!
Das ist allein ein Ergebnis der Machtverhältnisse!
Ich meine nicht, das man darauf warten soll, daß "die Politik" die Kapitalisten stoppt ihre Profite auf Kosten der Belegschaften zu erhöhen.
Würden andere Siemenswerke aus Solidarität ihre Arbeit niederlegen, könnte Siemens durch diesen ökonomischen Druck zu einem Rückzieher gezwungen werden. Solange die Gewerkschaften zu einem wirkungsvollen Kampf nicht bereit sind und es den Arbeitern nicht gelingt einen an den Gewerkschaften vorbei zu organisieren, wird es hier mit dem Niedergang der Arbeitsbedingungen weitergehen:


Siemens VDO verlagert Produktion nach Tschechien

Würzburg/Prag (dpa) - Der Automobilzulieferer Siemens VDO wird schon Mitte nächsten Jahres einen Teil der Produktion von Würzburg nach Tschechien verlagern. Dies sei aus Kostengründen nötig, bestätigte ein Unternehmens-Sprecher entsprechende Medienberichte.

In dem Werk im tschechischen Ostrava sollten technisch weniger aufwändige Produkte gefertigt werden, hieß es. Siemens wolle aber nach wie vor möglichst viele der rund 1600 Arbeitsplätze am Standort Würzburg erhalten. Eine Komplettverlagerung sei nicht geplant, bekräftigte Siemens. Das Unternehmen ist der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber in Würzburg. Es entwickelt und fertigt elektrische und elektronische Antriebs- und Informationssysteme für die Autoindustrie.

Die nordmährische Stadt Ostrava (Ostrau) bestätigte unterdessen die Verlagerungsabsichten von Siemens VDO. "Ich bin gerade informiert worden, dass die definitive Entscheidung fiel", sagte Vize-Oberbürgermeister Petr Kajnar der Prager Zeitung "Mlada fronta Dnes". "In der ersten Phase sind 600 Beschäftigte geplant, weitere 600 sollen in der zweiten Phase hinzukommen", sagte Kajnar.

Das etwa zehn Hektar große Werk im Industriegebiet Ostrava-Hrabova sei die größte Investition in der strukturschwachen Grenzregion zu Polen seit der politischen Wende von 1989, hieß es. Siemens beschäftigt in Tschechien derzeit bei einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro 12 600 Arbeitnehmer.


dpa/ecoline vom 22.04.2005
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

  • Chefduzen Spendenbutton