Nutten des Systems Alg2

[Sobutai]

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/4000-euro-praemie-fuer-harte-jobcenter-chefs-article1733695.html

Nirgendwo sonst in Deutschland sind die Jobcenter so streng zu Hartz-IV-Empfängern wie in Berlin: 19.042 Sanktionen haben die Behörden aktuell gegen Langzeitarbeitslose verhängt, doppelt so viele wie vor sechs Jahren. Damit ist jeder 15. Arbeitslose betroffen.

Pikant: Während bei Hartz-IV-Empfängern der Regelsatz (382 Euro) auch bei kleinsten Verstößen knallhart gestrichen wird, kassieren die Jobcenter-Bosse bis zu 4000 Euro Prämie. Herz oder Bonus?

So funktionieren die Prämienzahlungen: Alle Jobcenter-Chefs schließen mit der Bundesagentur für Arbeit oder dem jeweiligen Bezirksamt Zielvereinbarungen ab. Interne Kennzahlen zeigen Ende des Jahres an, ob die Ziele erfüllt sind.

Laut einer vertraulichen Anweisung des Bundesarbeitsministeriums (liegt der B.Z. vor) für das Jahr 2013 soll hierbei auch die Sanktionsquote berücksichtigt werden. Heißt: Je mehr Verstöße geahndet werden, desto geringer die Ausgaben für Hartz-IV-Empfänger – und damit gibt es statistisch weniger hilfebedürftige Menschen.

Außerdem sind Jobcenter-Chefs (Monatsgehalt: mindestens 5916,24 Euro) laut einer Zielvereinbarung angehalten, jede Überschreitung von Mietobergrenzen konsequent zu ahnden – theoretisch auch dann, wenn diese nur einige wenige Euro beträgt. Erst im August war ein Jobcenter aus Thüringen wegen 15 Cent vor das Bundessozialgericht gezogen – wegen 15 Cent.

Werden die Ziele zu mindestens 98 Prozent erreicht, bekommen die Chefs der Jobcenter am Ende des Jahres 2088,38 Euro Prämie, sind es mehr als 100 Prozent, sogar bis zu 4000 Euro. Insgesamt kamen so in Berlin von 2007 bis 2011 mehr als 100.000 Euro zusammen. 2012 wurden die Ziele verfehlt.

Die Bundesagentur für Arbeit bestätigte auf B.Z.-Nachfrage die Prämienzahlungen. Sprecherin Anja Huth: ,,Wir sind davon überzeugt, dass die Verbindung der Zielerreichung mit der Leistungsbezahlung ein zusätzliches Motivationssignal für die erfassten Beschäftigten bedeutet."

Angeblich werde laut der Sprecherin die Sanktionsquote seit 2012 nicht mehr bei den Zielvereinbarungen berücksichtigt. Dem widerspricht ein Ex-Mitarbeiter eines Jobcenters: ,,Die Quote hat auch weiterhin einen Einfluss auf die Erreichung der Ziele."

[Strombolli]

Immer wieder bestätigt sich für mich, dass dieses System verbrecherisch ist. Und ich hoffe, dass die Verursacher und Mitläufer, die Beförderer dieses Systems noch krass zur Verantwortung gezogen werden. - Diese Hoffnung ist es, die mich vermutlich am Leben hält.

Und es gibt letztlich keinen Unterschied zu den vergangenen Diktaturen. Die Erniedrigung, das Sterben dauert nur länger.

[Claudia S]

Wenn man mal nüchtern überlegt, ist das schon der Oberhammer. Menschen, die eh schon knapsen die extenzielle Grundlage zu entziehen und dafür auch noch Prämie zu bekommen.  kotz
Manchmal habe ich bei diesen Schergen das Gefühl,( sorry jetzt) denen geht einen dabei ab Hilsbedürftige in die Enge zu treiben.
Zu dem Titel des Threads ist meine Meinung, jede Prostituierte vedient sich ihr Geld auf anständigere Weiße. Ist so.

[Strombolli]

... ist meine Meinung, jede Prostituierte vedient sich ihr Geld auf anständigere Weiße. Ist so.

Genau. Das hatte ich schon mal hier geschrieben. - Vor Prostituierten, oder wie ich sie lieber nenne: Sexualdienstleisterinnen, habe ich mehr Achtung als vor der Mehrzahl von Bankern, Politikern, Journalisten, Spekulanten... Bis auf die auch in dieser Branche vorhandenen "falschen Fuffziger", sind die
tausendmal sozialer und wichtiger, als die genannten "Eliten".

[mousekiller]

Ham wer schon mal http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27500.0;topicseen

[Rudolf Rocker]

Irgendwie scheint mir das ein riesengroßes Milgram- Experiment zu sein!

http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment

[Strombolli]

Das mit dem Milgram-Experiment hatte ich auch schon mal in irgendeinem Forum gelesen. Ich glaube ja auch, dass unsere Machthaber einen gewissen Hang zum Sadismus haben. Das erklärt dann vielleicht auch ein bischen den Erfolg von "Shades of Grey". Und das deutet eben doch in Richtung der
auf den Kapitalismus bezogenen "spätrömischen Dekadenz".

Und wenn man dann das "spätrömisch" übersetzt, ist das "Ende nahe".     Der Kreis schliesst sich.