FILM :Wir tanken Regenwald – Die Lüge vom Öko-Diesel

Begonnen von Rappelkistenrebell, 07:07:01 Do. 14.Juli 2016

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Rappelkistenrebell

Wir tanken Regenwald – Die Lüge vom Öko-Diesel

Ein Film von Florian Schneider und Ines Rainer

Millionen Verbraucher tanken ohne ihr Wissen schon seit Jahren mit jeder Dieseltankfüllung ein Stück Regenwald. Seit 2007 ist die Industrie staatlich verpflichtet, sieben Prozent Bio in Dieselöl zu mischen und kaum einer weiß davon.

Aktuelle Meldung: Das Umweltbundesumweltministerium schlägt neue, blaue Plakette für Dieselfahrzeuge vor. Diese soll strengere Maßstäbe beim Ausstoß von Stickoxiden regeln. Gesundheitsschädliche Stickoxide gefährden Menschenleben. Immer mehr Städte müssen deshalb Fahrverbote aussprechen. Die neue Plakette soll im Herbst eingeführt werden. Gerade Biodiesel trägt mit seiner schlechten Ökobilanz zum vermehrten Ausstoß gefährlicher Stickoxide bei.

Aber Diesel ist keineswegs so umweltfreundlich, wie es auf den ersten Blick scheint. Das zeigt nicht nur der augenblickliche Abgasskandal. Auch Biodiesel trägt zu den häufigen Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte in den Innenstädten bei und wird zu einem ernsten Problem. Stickoxide greifen beim Menschen die Schleimhäute und den Atemapparat an, sie stehen im Verdacht Herz- und Kreislauferkrankungen zu verursachen. Im April haben die Umweltminister von Bund und Ländern daher beschlossen, eine gesonderte Umweltzone einzuführen, in der ältere Diesel-Motoren nicht fahren dürfen. Betroffen sind 13 Millionen PKW.




Palmöl-Plantagen auf Sumatra in Indonesien - illegale Brandrodungen gefährden jedes Jahr Tiere und Menschen.

Aber reicht es nur auf die Motoren und nicht auf den Treibstoff zu schauen? Im Namen des Klimaschutzes landen als Biodiesel pro Jahr Millionen Tonnen Raps, Soja und Palmöl im Tank. Palmöl ist das am meisten produzierte Pflanzenöl der Welt. Die Industrie liebt diesen Rohstoff, weil er billig ist. Der Verarbeitungsaufwand ist gering und die Löhne in Ländern wie Indonesien und Malaysia sind niedrig.




Auf einer Palmöl-Plantage in Malaysia - die Löhne sind gering, der Profit enorm.

Für die Politik gelten Biokraftstoffe als die Wunderwaffe gegen den Klimawandel. Denn sie sollen gegenüber fossilem Diesel Treibhausgase einsparen - eine umstrittene Theorie. Dafür gab es Maßnahmen der EU und eine massive staatliche Förderung. Sauberes Benzin - gut für die Natur. Doch um den Bedarf zu decken, sind riesige Mengen Rohstoffe nötig. Billiges Palmöl kommt da gerade recht. Wie genau es hergestellt wird, interessiert nicht. Rund um Biokraftstoffe hat sich eine milliardenschwere und mächtige Industrie entwickelt, die nicht davor scheut, durch gezielte Lobbyarbeit Druck auf die Politik zu machen. Ziel ist es, den Status Quo beizubehalten. Denn von der gesetzlichen Beimischung von Biokraftstoffen profitieren neben den Landwirten vor allem dessen Hersteller und die Automobil-Industrie.

Für Biodiesel stirbt der Regenwald und mit dem Wald stirbt die biologische Vielfalt, denn auf den Plantagen können Tiere nicht überleben. Illegale Brandrodungen gefährden jedes Jahr in der Trockenzeit auf Sumatra und Borneo Tiere und Menschen. Um die Anbaufläche für Palmöl zu vergrößern, brannten 2015 wochenlang Regenwälder. Die Rauchschwaden verdunkelten die Sonne und verschmutzten die Atemluft so sehr, dass Millionen Menschen betroffen waren und sogar Kinder starben.

Außerdem steht Biodiesel in der Kritik, für eine Steigerung der Nahrungsmittelpreise verantwortlich zu sein. Zurzeit werden für Biodiesel, Pflanzen auf 8,8 Millionen ha Land angebaut. Mehr Fläche, als ganz Österreich hat. Und Platz, der weltweit für Nahrungsmittel fehlt. Fakten, die die Politik seit langem kennt. Reagiert wird trotzdem nicht.

die story fragt nach bei EU-Politikern, Grünen und Lobbyisten. Wie steht es wirklich um die Ökobilanz von Biosprit? Wie wird die enorme Waldvernichtung gerechtfertig? Was sind die Folgen für die Welt, wenn weiter Regenwald für Klimaziele abgeholzt wird?

Autor: Florian Schneider und Ines Rainer
Redaktion: Barbara Schmitz

Quelle

http://www1.wdr.de/fernsehen/die-story/sendungen/wir-tanken-regenwald-100.html

Link auf Youtube zum Film


https://www.youtube.com/watch?v=GXmFPY8cwwQ


Unterschreibt und unterstützt auch den Aufruf von "Rettet den Regenwald e.V "

Stoppt Palmöl: Orang-Utans sterben sonst aus


Palmöl bringt Orang-Utans auf Borneo und Sumatra an den Rand des Aussterbens ( © Composer/Fotolia + Shebalso/Flickr - Montage: Rettet den Regenwald )

13.07.2016
Borneos Orang-Utans gelten ab sofort als ,,critically endangered". Die Tierart könnte in wenigen Jahren ausgestorben sein, warnt die Weltnaturschutzunion. Schuld ist auch die Biospritpolitik der EU, weil für Palmöl der Lebensraum der Tiere zerstört wird. Die Orang-Utans können nur gerettet werden, wenn keine Wälder mehr vernichtet werden.

1973 lebten auf Borneo noch 288.500 Orang-Utans, 2025 werden es allenfalls noch 47.000 sein, schätzt die Weltnaturschutzunion (IUCN). Das ist ein Einbruch um 84 Prozent. Zahlenangaben über den Bestand der Tiere schwanken jedoch erheblich. Da Orang-Utan-Weibchen nur alle sechs bis acht Jahren ein Junges zur Welt bringen, ist der dramatische Rückgang selbst bei konsequentem Schutz nur schwer aufzuhalten.

Neben Jagd ist die Zerstörung und Zerstückelung des Lebensraums der Tiere die wichtigste Ursache. Auf Borneo werden große Regenwaldgebiete für Palmöl-Plantagen vernichtet. Ein großer Teil des Palmöls wird in Europa zu Biodiesel verarbeitet. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist somit mitschuldig am Desaster auf Borneo.
Laut IUCN ist die Lage der Orang-Utans jedoch nicht hoffnungslos. Studien zeigen, dass die Tiere besser in degradierten Wäldern überleben können als bisher angenommen. Diese Flächen müssen daher ebenso geschützt werden wie unberührte Regenwälder. Außerdem dürfen keine Wälder mehr vernichtet werden.

Auch die Orang-Utans auf Sumatra sind vom Aussterben bedroht (critically endangered).


Bitte unterschreibt: Stoppt Palmöl - Orang-Utans sterben sonst aus!


Die EU schreibt die Beimischung von Biosprit vor ( © Composer/Fotolia + Shebalso/Flickr - Montage: Rettet den Regenwald )

Die EU importiert immer mehr Palmöl. Zwei Drittel davon wird als Biosprit in Autos und Kraftwerken verbrannt. Allein hiesige Dieselmotoren schlucken jährlich 3,2 Millionen Tonnen Palmöl. Weil für Plantagen der Lebensraum von Orang-Utans zerstört wird, drohen sie auszusterben. Bitte helfen Sie, die Biospritpolitik der EU zu beenden
Mit Kraftstoff von Industrieplantagen will die EU Autofahren klimaverträglicher machen. Der an den Tankstellen verkaufte Kraftstoff enthält daher gesetzlich vorgeschriebene und immer höhere Anteile an sogenanntem Biosprit. 3,2 Millionen Tonnen Palmöl werden dazu dem Diesel in der EU beigemischt, weitere 510.000 Tonnen Palmöl in Kraftwerken verbrannt.

Die Ergebnisse der von der EU beauftragten Wissenschaftler führen diese Politik ad absurdum: Biodiesel aus Palmöl verursacht dreimal so viele klimaschädliche Emissionen wie Diesel aus Erdöl. Auch Biodiesel aus Raps und Soja hat eine negative Klimabilanz.

Die für die Biospritpolitik der EU benötigten Anbauflächen sind enorm. 88.000 Quadratkilometer – eine Fläche so groß wie Österreich – wird dafür beansprucht, so die Experten. Zwei Drittel davon liegen außerhalb der EU. Dort lässt sich besonders günstig produzieren – auf Kosten von Mensch und Umwelt.

In Südostasien nehmen die für EU-Biodiesel benötigten Ölpalmplantagen nach der Studie 21.000 Quadratkilometer Regenwald und Torfmoore ein, das entspricht der Größe Hessens. Die Einwohner verlieren ihr Land, die Orang-Utans sind zum Aussterben verurteilt.

19 freiwillige Industrielabel sollen die ,,Nachhaltigkeit" der für die Biospritproduktion eingesetzten Rohstoffe gewährleisten – zumindest auf dem Papier. Die Realität vor Ort sieht anders aus. Die Regenwälder Südostasiens werden für immer neue Plantagen abgeholzt und niedergebrannt.

Und die europäische Biospritindustrie setzt alles daran, um weiter im Geschäft zu bleiben. Auf 10 Milliarden Euro pro Jahr belaufen sich die direkten und indirekten Subventionen für Agrosprit in der EU.

Ausgerechnet Indonesien ahmt die verheerende EU-Politik nach.

Bitte unterzeichnen Sie unser Schreiben an die EU, und fordern Sie mit uns, Biosprit endgültig zu stoppen!
274.629 Teilnehmer
Unterschreiben Sie die Petition:

    Informationen auf diesem Gerät speichern

An: EU-Kommission, den EU-Ministerrat, das EU-Parlament und die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten

Die EU soll Biosprit und Palmöl sofort stoppen!

Ganzes Anschreiben lesen

Wir verwenden Ihre Daten ausschließlich für unsere Kampagnen. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt. Wir werden Sie über weitere Aktionen informieren.
Informieren Sie Freunde und Bekannte:


https://www.regenwald.org/aktion/908/bitte-unterschreibt-stoppt-palmoel-orang-utans-sterben-sonst-aus

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Kuddel

Wenn ich die fortgeschrittene Umweltzerstörung für einen Moment nicht verdränge, schwanke ich zwischen unendlicher Deprimiertheit und Amoklauf.

Der Kapitalismus frißt unsere Lebensgrundlagen.
Und die abolute Frechheit ist die Umweltzerstörung mit Bio-Siegel. "Bio Sprit", daß ich nicht lache! Und der Autofahrer hat keine Wahl, auch dem "normalen" Kraftstoff ist Biosprit beigemischt. Nicht nur der Regenwald. Hierzulande Maisfelder so weit das Auge reicht...

Rudolf Rocker

Für die Gewinnung von "Bio"- Diesel ist allerdings Raps notwendig.
Der Mais landet in der Biogasanlage und wird dann in "Öko"- Strom umgewandelt!
Beides führt aber dazu, das immer weniger Flächen für andere Pflanzen zur Verfügung stehen und Wiesen in Maisfelder umgewandelt werden. Dann wird Mais extensiv mit Dünger und Pflanzenschutzmittel behandelt, was zu einer weiteren Verschmutzung des Oberflächen- und Grundwassers führt und das Artensterben weiter vorantreibt.
Dazu kommt noch das Problem des Land Grabbing, weil Flächen, die bisher der Produktion von Lebensmitteln vorbehalten waren, jetzt mit der Herstellung von "Energiepflanzen" konkurrieren müssen.
Ein unglaublicher Wahnsinn!

Troll

Es ist alles so beliebig, Bio, Öko, Nachhaltig, alles interpretierbar (PR), selbst die Chemieindustrie produziert nur Bio, Öko-Produkte, Planet -> ausschließlich Natur -> zwangsläufig alles Bio/Öko, absurd, aber es gibt mehr als genug die so denken. Wie ein Bürgermeister der in einer kleinen Stadt die Schulessenszubereitung ausgeschrieben hat, bisher in Laufreichweite produziert, Zutaten regional beschafft, jetzt produziert das Essen eine Großküche in > 200km Entfernung, die Zutaten kommen aus der ganzen Welt und der einige Cent sparende Bürgermeister schwafelt etwas von alles ist irgend wie regional, auch in China wird regional produziert.
Da werde ich aggressiv, diesem Arsch möchte ich stundenlang verprügeln, der darf das unwidersprochen ohne rot zu werden in die Kamera sagen, übler kann er doch seine Bürger die ihn gewählt haben gar nicht beleidigen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

counselor

Ich hab ja schon in Großküchen gearbeitet. Die Zutaten kommen immer vom Großhandel (zB Firma Omega Sorg) oder direkt aus der Fabrik.

Aber wir brauchen auch eine an Mensch und Natur ausgerichtete Verkehrspolitik anstatt der heutigen,  an Profit und Wachstum orientierten Politik.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Rudolf Rocker

Ich verstehe auch bis heute nicht warum man in Deutschland Schafsfleisch aus Neuseeland verkaufen muss und warum das auch noch billiger ist als das aus der Lüneburger Heide! ???

Kuddel

Zitat von: Rudolf Rocker am 11:19:43 Do. 14.Juli 2016
Für die Gewinnung von "Bio"- Diesel ist allerdings Raps notwendig.
Der Mais landet in der Biogasanlage und wird dann in "Öko"- Strom umgewandelt!

ZitatRaps, Ölpalmen, Soja und Sonnenblumen sind die wichtigsten Pflanzen für Biodiesel.

Gerste, Mais, Weizen, Zuckerrübe und Zuckerrohr sind der Grundstoff für Biobenzin wie E10. Diese zucker- und stärkehaltigen Pflanzen werden vergoren und destilliert.

Aus dem so gewonnenen Alkohol entsteht Ethanol. So steht das E bei E10-Benzin für Ethanol, die 10 bedeutet, dass es 10 Prozent Pflanzenkraftstoff enthält. Superbenzin muss nach dem Gesetz mindestens 6,25 Prozent enthalten.
https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/biosprit


Zitat von: counselor am 12:25:21 Do. 14.Juli 2016
Aber wir brauchen auch eine an Mensch und Natur ausgerichtete Verkehrspolitik anstatt der heutigen,  an Profit und Wachstum orientierten Politik.
Sehe ich genauso. Elektroautos als zukunftsweisend zu verkaufen, ist pure Verarsche. Der Individualverkehr gehört grundsätzlich in Frage gestellt. Die Privatisisierung der Bahn und des öffentlichen Nahverkehrs ist ein Desaster.

Rudolf Rocker

ZitatSehe ich genauso. Elektroautos als zukunftsweisend zu verkaufen, ist pure Verarsche.
Nö, halte ich für die einzige realistische Alternative zum bisherigen Verbrennungsmotor!
Busse und Bahnen sind eine prima Ergänzung für die Ballungszentren, aber eine flächendeckende Versorgung in den ländlichen Bereichen wird es wohl nicht geben.
Ich kenne bisher auch kein Busunternehmen, das den Leuten ihr Brennholz aus dem Wald holt! ;)

Rappelkistenrebell

Wenn das Elektroauto mit Atomstrom fährt, ist das auch absolut für die Tonne.
Grundsätzlich wäre der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und die Einschränkung des Individualverkehrs besser.Auch die Fahrpreise müßten günstiger werden und in der Logistik müßte der Großteil der Transportgüter runter von den LKW s und auf die Schiene oder Wasser erlagert werden.Das alles ist aber meines Erachtens im Kapitalismus nicht machbar, da es den profitinteressen der Banken und Konzerne widerspricht.
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Kuddel

Ein Elektromotor dürfte besser sein als ein Verbrennungsmotor. Die Akkugeschichte ist ein bisher ungelöstes Problem, die Produktion der Akkus ist okologisch bedenklich. Aber das mag alles noch gelöst werden.

Es ist eine positive Entwicklung, daß der Fetisch Auto in Deutschland nicht mehr die Bedeutung wie in den 60er und 70er Jahren hat.
China hat Albert Speer junior, den Sohn des Architekten des Führers, als Stadtplaner angeheuert. Dort setzt er das Werk seines Vaters fort. Herrschaftsbauten und antisoziale Stadtplanung. Die Bahnöfe werden aus der Innenstadt an den Stadtrand verlegt. Die Städte ersticken im Autoverkehr. Trotz 8- oder 10-spuriger Straßen kommt man mit dem Rad viel schneller voran, als im PKW im Dauerstau. Auch die nicht fahrenden Autos verbrauchen parkend endlos viel städtischen Raum. Ich habe kein Verbot des Individualverkehrs gefordert, sondern die Suche nach vernünftigen Alternativen.

Rudolf Rocker

Das Problem ist doch, das z.B. die Infrastruktur für die Bahnen in den letzten 30 Jahren massiv zurückgebaut wurde. Dort wo alte Strecken reaktiviert oder ausgebaut werden sollen, gibt es massive Proteste der Bevölkerung!
Zitat
Wenn das Elektroauto mit Atomstrom fährt, ist das auch absolut für die Tonne.
Naja, das Problem ließe sich ja ziemlich einfach lösen: Ich nehme keinen Anbieter, der Atomstrom verwendet! Beim Benziner war das dann eben die Shell- Tankstelle!

Kuddel

Nochmal konkreter. Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.



Speer junior macht weiter:

Speer Projekt Anting New Town, Shanghai, China (International Automobil City) für mehr als 50.000 Menschen. Anting ist eines der Zentren der chinesischen Automobilindustrie; hier ist der Standort des deutsch-chinesischen Joint-Ventures Shanghai-Volkswagen, des Unternehmens mit dem größten Marktanteil in China für den Bereich PKWs. Im Süden der Stadt wurde bis 2006 im Rahmen der Erweiterung zur "Autostadt Anting" bzw. "Anting New Town" vom Architektenbüro AS&P (Albert Speer und Partner GmbH) ein Stadtbauprojekt nach deutschem Vorbild "German Town Anting" errichtet. Für chinesische Verhältnisse sind die Eigentumswohnungen recht teuer, also nur für den gehobenen Mittelstand erschwinglich, daher wird sich der Bezug der Autostadt Anting einige Zeit hinziehen. Es fehlt bis heute noch an urbaner Infrastruktur, es gibt erst wenige Geschäfte, Schulen und soziale Einrichtungen. Ebenso läßt der projektierte S-Bahn-Anschluß nach Schanghai noch auf sich warten.

Im Januar 2006 sich  übernimmt das Büro die Planungen für eine riesige, 120 km² große Automobilstadt mit 300.000 Einwohnern bei der chinesischen Industriemetropole Changchun.

Quelle: http://wuerstchenundbier.com/7a3985af85d18d95.html

P.S.: China war das Land der Radfahrer. Kampagnen sorgten dafür, daß das Transportmittel uncool und Symbol für Armut geworden ist.

China in den 90ern:


China heute:

Rudolf Rocker

Also quasi ein chinesisches Wolfsburg?
Naja, mit Elektroautos hat die deutsche Industrie allerdings nicht viel am Hut.
Hier läuft man der Entwicklung schon ein paar Jahre hinterher.
Da ist eher Tesla in den USA vorne, bzw. Renault in Frankreich.

counselor

Tesla hat bei uns in bester Innenstadtlage einen Laden!
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel


Rudolf Rocker

Was kann Tesla dafür, wenn die Leute zum Autofahren zu blöd sind?

Kuddel


Kuddel

Und nochmal in Übersetzung:

Ich hasse die Autokultur (Goldenes Kalb, Schwanzverlängerung, ADAC), die Autoindustrie, ihre Ideologie und politische Macht.
Die Bundesregierung ist unter der Knute der mächtigsten deutschen Industrie.


Rudolf Rocker

Dann erklär meinem Vater mal das er das Brennholz wieder mit dem Handwagen aus dem Regenwald holen soll oder mit dem Handwagen drei Kilometer zum einkaufen in den nächsten Supermarkt latschen soll.
Und wenn Du dann den Geschmack eines Besens, mit dem grade der Hühnerstall gereinigt wurde, los bist, kannst Du beim Rentner nebenan klingeln und ihm klarmachen, das er gefälligst mit dem Bus zu seinen Therapien fahren soll und sich nicht so anstellen soll, wenn er auf den nächsten Bus zurück drei Stunden warten muss.
Und dann kannst Du noch zu den Orten gehen, die an Wochenenden von Bussen gar nicht mehr angefahren werden und dein borniertes städter- blablabla loslassen, von wegen des bösen Individualverkehrs und der bösen Autoindustrie.
Naja, wird wohl wieder wie ein Jagdunfall ausehen! Kennt die Hornsignale nicht, typisch Städter eben! ;D ;D

ZitatDer Individualverkehr gehört grundsätzlich in Frage gestellt.
Ja, super! Eine absolut kluge Aussage! Dann stell doch mal die Benutzung von Fahrädern in Frage oder das gehen zu Fuß! Ist nämlich beides ebenfalls Individualverkehr!

Die Leute fahren hier nicht mit dem Auto weil es für sie ein Goldenes Kalb oder eine Schwanzverlängerung ist  (und den ADAC kritisieren aber selber in Anspruch nehmen wenn man ihn braucht, zeugt auch nicht grade von konsequenter Haltung ;D), sondern weil sie schlicht und einfach keine andere Möglichkeit haben von A nach B zu kommen.

counselor

Ich mag die Autokultur auch nicht. Bei der jetzigen Verkehrspolitik steht das Auto und seine Förderung im Mittelpunkt. Davon ist eine Abkehr notwendig. Auch auf dem Land lässt sich ein öffentlicher Nahverkehr etablieren. Und natürlich muss es Möglichkeiten geben, sich Brennholz aus dem Wald zu holen. Aber eben ohne Verbrennungsmotor.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Ja, ich habe ein Auto und ich bin ADAC Mitglied.
Ich hasse beides.
Ich sagte, ich halte es für sinnvoll, über Alternativen nachzudenken. Ich meine es in einem gesellschaftlichen Rahmen und erinnere daran, daß mal "Nulltarif im Nahverkehr!" eine politische Forderung war. Heute sind die Knäste voll mit wiederholten Schwarzfahrern, die die Strafe nicht zahlen konnten.
Zitat...sondern weil sie schlicht und einfach keine andere Möglichkeit haben von A nach B zu kommen.
Genau das meine ich. Ich sehe wenig Möglichkeit indiviueller Alternative und halte es für kontraproduktiv dem Einzelnen ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich bin sowieso kein Freund des Mythos des kritischen Konsumenten und des Versuchs gesellschaftliche Probleme dem Einzelnen in die Schuhe zu schieben.

Ich will weder den Menschen auf dem Land das Auto nehmen, noch Radfahren abschaffen, weil es "Individualverkehr" ist. Ich finde es gut, mobil zu sein. Ich bin für ein radikales Umdenken in der Stadtplanung und in der Verkehrspolitik.




Fritz Linow

Rocker@:
Hier geht es aber um den motorisierten Individualverkehr, der zu Lasten einer kollektiven Verkehrsplanung propagiert wird, als Inbegriff der Freiheit und Selbstverwirklichung.
Was Du als Landei beschreibst, schreit ja geradezu nach Ausbau der Busverbindungen und nach Lösungen, die dafür sorgen, dass man auch vor Ort in der Pampa zumindest eine Grundversorgung hat. Und gerade da gehört der Individualverkehr in Frage gestellt, weil er dafür gesorgt hat, das die ländlichen Strukturen den Bach runtergegangen sind.

,,Kein Brot mehr da? Also bretter ich mal schnell mit dem eigenen Auto in die nächstgelegene Stadt." Wer da kein Auto hat, lebt am Arsch der Welt.

Außerdem soll es auch Sadtbewohner geben, die mehrere Kilometer mit dem Handkarren durch die Gegend laufen. Die Stadt-oder-Land-Frage sollte eigentlich unerheblich sein.

Man braucht wieder kollektive Beförderungsmethoden und vor allem Entschleunigung.

Rudolf Rocker

ZitatHier geht es aber um den motorisierten Individualverkehr, der zu Lasten einer kollektiven Verkehrsplanung propagiert wird, als Inbegriff der Freiheit und Selbstverwirklichung.
Ja, genau da haben wir den Knackpunkt! Es ist doch so das hier in den letzten 30 oder 40 Jahren fast die komplette Infrastruktur der Bahn (also Schienen, Bahnhöfe) zurückgebaut wurden und der Busverkehr auf ein Minimum beschränkt wurde und weiter wird.
Die Grünen haben bei den letzen Kreistagswahlen versprochen den öffentlichen Nahverkehr wieder ausbauen zu wollen und haben die Mittel dafür deutlich gesenkt, nachdem sie gewählt wurden! Mit der Folge das nun noch weniger Busse fahren.
Genau diese Entwicklungen spielen ja dem motorisierten Individualverkehr (ich finde dieses Wort irgendwie schön! Hat was ästhetisches!) in die Hände.
Leider sehe ich Momentan auch keine Anzeichen dafür, das sich da in absehbarer Zeit etwas ändert.
Das liegt zum einen daran, das es politisch gar nicht gewollt ist und zum anderen das es leider keine Impulse aus der Bevölkerung gibt, einen attraktiven und bezahlbaren Nahverkehr zu fordern. Der Grund dafür liegt zum einen sicherlich darin, das viele sich mit der Situation abgefunden haben auf ein Auto angewiesen zu sein und andere eben in die Städte ziehen, weil sie die Zustände hier eben für unzumutbar halten.
Und hier kommt eigentlich mein Argument zum Zug (der keinen Bahnhof mehr hat! ;D):
Wenn die Leute hier schon mit ihren motorisierten Individualverkehr durch die Gegend eiern müssen, ist es besser wenn sie das mit E- Motoren machen als mit Verbrennungsmotoren!

Troll

Elektromotor sehe ich schon als Teil  einer möglichen Zukunft, aber so wie es derzeit gemacht wird soll es einfach nur den Verbrennungsmotor ersetzen mit allen Fehlern die an der bisherigen Produktion der Autos dranghängt, bei der Energiegewinnung läuft das gleiche Spiel, Strom aus Kohle ist eben keine Alternative zum Öl.

Der Knackpunkt ist nach wie vor die privatisierte ausschließlich auf Gewinn orientierte Versorgung, ohne Gewinn keine Versorgung und der Staat zieht sich aus der Daseinsfürsorge auch zurück weil viel unverzichtbarer externer Sachverstand berät wie der Staat auch gewinnorientiert zu organisieren ist, bzw. wo er sich besser zurückhält weil nicht lukrativ.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

ZitatElektromotor sehe ich schon als Teil  einer möglichen Zukunft, aber so wie es derzeit gemacht wird soll es einfach nur den Verbrennungsmotor ersetzen mit allen Fehlern die an der bisherigen Produktion der Autos dranghängt, bei der Energiegewinnung läuft das gleiche Spiel, Strom aus Kohle ist eben keine Alternative zum Öl.
Ganz wichtiger Punkt! VW (und vermutlich auch andere) bauen die wenigen E- Autos, die sie herstellen, immer noch in die herkömmliche Stahlkarosserie ein. Wozu? Warum muss ein Auto 1,5 Tonnen wiegen? (Außnahme Volvo wegen der Elche!! ;D ;D)
Und was ist aus der Firma geworden, die Autoinnenverkleidungen aus Flachs hergestellt hat? Hab ich mal im Greenpeace- Magazin gelesen (glaube ich) aber nie wieder was davon gehört.

shitux

Eine Einschränkung des Individualverkehrs findet doch schon lange statt- auf den unterschiedlichsten Ebenen.

Und das die Politik eine Verlagerung auf die Schiene bevorzugt, kann ich nicht mal im Ansatz erkennen. Oder warum wurde sonst der Fernbus etabliert?
Vergangene Woche bin ich mit so einem Bus mitgefahren:
- was für eine Horrorluft an diesen Busbahnhöfen
- laut; ohne Ende tierisch laut an diesen Knotenpunkten
- Strassenschäden, die wohl wer bezahlen muss?- werden erst in einiger Zukunft sichtbar werden
- die Gesundheitsschäden, die durch die Abgase entstehen, kommen wohl auch erst mit Verzögerung zu Tage.

Ich weiß nicht was so ein Bus an Diesel verbraucht, aber es ist für mich der blanke Horror. Und die Kohle die da reingebuttert wurde, wird und da in näherer Zukunft auf die Bürger zukommen hätte ich lieber in die Bahn gesteckt. Z.B. Photovoltaikelemente als eine Art Dachersatz auf den Waggons.

Nicht nur das das unsägliche verfeuern von Lebensmitteln eingeschränkt würde, sondern die Problemlösung der Strom- und Energieerzeugung wäre in de angesiedelt und nicht in irgendwelchen fernen Ländern. Frei dem heutigen Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Wir pervers unseren Individualverkehr hoch und aufrecht zu halten mit dem Einschränken genau diesem Recht und Zerstörung von Lebensraum anderen Völkern aufzwingen und verweigern.
Kadavergehorsam begünstigt Verbrechen u. Verbrecher

Rudolf Rocker

Eigentlich ist es ja logisch das der Ausbau von öffentlichem Nahverkehr (und Fernverkehr) und von E- Fahrzeugen politisch gar nicht gewollt ist.
Ich sage nur: Energiesteuergesetz plus MwSt.

Kuddel

Zitat von: Rudolf Rocker am 18:32:56 Do. 14.Juli 2016
politisch gar nicht gewollt

Hmmpf. Die Null-Formulierung durchwabert die gesamte Forenwelt.
Wir sollten doch nicht hoffen, daß "die Poltik" etwas für uns machen will. "Die Politik" will ihre Pfründe behalten, entweder durch Wiederwahl oder durch einen anschließenden Job in der Wirtschaft. Die Kapitalinteressen regieren.

So lange wir nicht selbst eigene Interessen und Forderungen formulieren und einen Druck aufbauen, wird auch nix passieren. Wir müssen klarmachen, was wir wollen. Als das Klima sich radikal gegen den Irakkrieg wandte, wurde Schröder zum Irakkriegsgegner, um wiedergewählt zu werden. Aus ähnlichen Gründen entschied sich Merkel zum Atomausstieg.

counselor

Zitat von: Kuddel am 18:43:35 Do. 14.Juli 2016
So lange wir nicht selbst eigene Interessen und Forderungen formulieren und einen Druck aufbauen, wird auch nix passieren. Wir müssen klarmachen, was wir wollen.
Genau meine Meinung. Deswegen gehe ich seit Jahren zur Montagsdemo, auch wenn diese klein ist. Und deswegen engagiere ich mich auch in der Umweltgewerkschaft, auch wenn diese klein ist.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

shitux

Genau!! Und was wollen wir?

Anscheinend SUV´s- die sich verkaufen wie das sprichwörtliche geschnitten Brot.

Kommt Leute, wir schaffen es nicht mal die Probleme die direkt vor unserer Haustüre statt finden zu lösen- insbesondere die Schreibtischtätergesetze bezgl. H4- dem Fetisch Arbeit entgegen zu treten oder gar nur einen auskömmlichen Lohn zu bekommen.

Viel zu viele sind nicht mal in der Lage sich den feuchtfröhlichen Träumen div. JC, AA oder auch nur deren Mitarbeiter zu erwehren.

Ich weiß nicht welche Person es vor kurzem angesagt hat:" Es findet kein Krieg zwischen Nord und Süd, Ost vs. West statt, sondern Reich gegen Arm. Und Reich gewinnt."


Kadavergehorsam begünstigt Verbrechen u. Verbrecher

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