Gibt es auch positive Berichte ueber Leiharbeitsfirmen?

Begonnen von IchKannEchtNix, 11:29:42 Di. 27.April 2004

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IchKannEchtNix

Sind diese Fiirmen wirklich so ausbeuterisch, oder habe ich nur den Eindruck, weil ich hier im "falschen" Forum bin?

Mir ist bewusst, dass es so weit kommen kann, dass ich jeden Tag bei einem anderen Unternehmen arbeite, und man nicht unbedingt Ruecksicht darauf nimmt ob ich nun in Wohnortnaehe oder 100 km weit entfernt arbeiten gehen muss.

Persoenlich betrachte ich Zeitarbeitsunternehmen als eine Chance, wieder den Einstieg ins Berufsleben zu finden. Vielleicht uebernimmt mich ja sogar einer der Auftraggeber. Auf jeden Fall haette ich ein geregeltes Einkommen, und kann mir in der Zwischenzeit etwas richtiges suchen, ohne mir jeden Tag Sorgen zu machen, welche Ueberraschungen die AA morgen fuer mich bereit haelt.

Wuerde mich mal ganz ernsthaft interessieren, ob es auch positive Berichte gibt, ungeachtet der Vorurteile oder der Abneigungen gegen diese Unternehmen.

Klar, ich werde nicht die Menge verdienen wie es bei einem "echten" AG der Fall waere. Aber ich muss hier raus, will mit der AA nix mehr zu tun haben, und endlich wieder arbeiten!

Ja, ich zaehle zu einer seltenen Gattung der Arbeitslosen, die wirklich arbeiten wollen. Alle anderen sind ja nur faule Saecke - wie mir das TV jeden Tag stundenlang vorbetet...
When There Is No More Room In Hell,

The Dead Will Walk The Earth.

Galenit

Bisher habe ich nur negative Erfahrungen im Raum Hannover gemacht.
Zusagen wurden nicht gehalten, Abrechnungen kamen zu spät, Abschläge wurden nicht wie zugesagt gezahlt, Arbeitsbedingungen entsprachen nicht denen, die im Einstellungsgespräch zugesagt wurden ...
Selbst die "grossen" der Branche sind nicht anders.
Ich will arbeiten aber ich sehe es nicht ein mich als Sklave ohne Rechte ausbeuten zu lassen und am Monatsende dann 200e weniger zu haben als vom Amt.
Wenn jemand fair und ehrlich ist und zumindest einen Lohn in Höhe der Arbeitslosenhilfe zahlt bin ich sofort bereit zu arbeiten aber unter og. Bedingungen nicht.
Das "beste" Angebot war bisher 3Euro die Stunde, die Sklaventreiberin konnte nicht verstehen warum ich im Vorstellungsgespräch bei nennung der Summe in lachen ausgebrochen bin und sie gefragt hab ob sie das ernst meint. Sie gab dann aber zu, das für dieses Geld eigentlich nur Schulabgänger die noch bei ihren Eltern leben arbeiten könnten ...
G.S. ehemaliger Bundeskanzler der B(ananen) R(epublik) D(eutschland):
"Was wir machen ist gut, die Menschen verstehen es nur nicht!"

andi

Man sollte unterscheiden zwischen Helfer und Fachkräften.

Ich denke Z.A könnte eine Chance für Berufseinsteiger(Umschüler)und qualifizierte Fachkräfte sein,eine Festanstellung beim Entleiher zu bekommen.

Aber für Hilfskräfte sehe ich keine Chance,diese Erfahrung musste ich sowie drei Bekannte von mir  machen.

aian19

Da gibt es m.E. nach nicht viel zu unterscheiden. Selbst Facharbeiter bekommen einen Lohn angeboten, mit dem sie netto noch unter der Armutsgrenze und dem Existenzminimum für 1 Person liegen, jedenfalls hier bei uns oben. D.h. einen Lohn  so um 8.-€ Brutto bei einem Vertrag mit 35 Std./Woche, so daß sie im Falle eines Nichteinsatzes nicht soviel zahlen müssen. Allerdings werden mittlerweile selbst im Falle eines Einsatzes nur die 35 Stunden bezahlt, alles weiter an Überstunden usw. geht auf sogen. Zeitarbeitskonten, die dann allerdings mit deinen Leerlaufzeiten verrechnet werden.
Und nicht davon blenden lassen, daß Ranstadt Zeitarbeit z.B. mit 10,40 €/Stunde und 40-Stunden-Woche lockt. 40 Stunden mußt Du vielleicht im Betrieb arbeiten, aber im Vertrag werden 35 Std./Woche stehen aus o.g. Gründen. Und die 10,40 € ergeben sich aus dem firmeneigenen Lohnsystem, welches auf 2 Schienen läuft:
Du verzichtest auf vermögenswirksame Leistungen, 9 Tage Urlaub im Jahr usw.usw. Dieser Verzicht wird umgerechnet und der errechnete Betrag auf den Grundlohn von ca. 8.-€/Std. aufgeschlagen, so daß sich ein Bruttolohn von ca. 10.-€ ergibt. Ansonsten Leistungen wie gehabt, dann allerdings 8.-€/Std., wohlgemerkt FACHARBEITER & BRUTTO.
Mit Nebensächlichkeiten wie Auslöse, Kilometergeld o.ä. brauchst Du Dich gar nicht befassen, die passen sich da alle aneinander an und streichen diese früher üblichen Leistungen auf 0 zusammen.
Dafür hast Du dann das Vergnügen, viel rumzukommen, bei besonders viel Glück 4 Betriebe pro Woche kennenzulernen und auch abends um 21:30 h noch einen Anruf vom Personaldisponenten zu bekommen, daß Du am nächsten Morgen um 5:30 h in einem 150 km entfernten Einsatzort erscheinen sollst mit Deinem Privatwagen....usw.usw.usw.
Kann hier noch endlos so weiter machen und aus meinem Erfahrungsschatz berichten, und dabei musst Du bedenken, daß ich noch die besseren dieser Leihsklavenhalter erwischt hatte.... :evil:
"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"

"Wenn Unrecht zu Gesetz wird, ist der Gesetzlose der einzige, der noch rechtmäßig handelt."

Mene mene tekel upharsin

mousekiller

Ich oute mich jetzt mal als jahrelanger Leiharbeitnehmer.  :wink:

Meine Erfahrung hat mir folgendes gezeigt:

1. Erwähne nie, dass du ein Auto oder einen Führerschein hast
2. Gib nie deine private Handynummer heraus
3. Mach immer Dienst nach  Vorschrift - mehr nicht.
4. Lass dich nie dazu breitschlagen, zu arbeiten, wenn es dein Gesundheitszustand nicht zulässt.

Besonders den letzten Punkt habe ich missachtet, was mir bis heute gesundheitliche Probleme bereitet...  :?
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

Berliner

Hi Leutz,

ich war jahrelang in verschiedenen Leihfirmen tätig, in sämtlichen Branchen, kaufmännisch sowie auch gewerblich!

Ich habe 5 Jahre in München bei MANPOWER gearbeitet - und ehrlich gesagt, habe (fast) keinen Tag bereut. Ich war eingesetzt bei netten und namhaften Kunden (Siemens, BMW etc.). Das Gehalt hat gestimmt, kam immer pünktlich, und von der MANPOWER-Zentrale wurde man sehr human und stets freundlich betreut!
Das ist aber schon Jahre her!

Kurz gesagt: die Leihfirmen WAREN früher mal gut - werden aber heutzutage leider immer schlimmer! Die großen namhaften Leihfirmen gehen ja noch - aber am schlimmsten sind die kleinen Leihfirmen (auch wenn die sich GmbH nennen!).
Ich war einmal in einer kleinen Leihfirma tätig - und da habe ich gelernt (und wurde mir auch geraten): NIE WIEDER IN EINER KLEINEN ZEITARBEITSFIRMA!

Möchte damit nur sagen: es gibt auch noch nette und seriöse Leihfirmen - sind nicht alle so sch..... wie oft behauptet wird!

Gruß
vom Berliner
Wehrt euch alle gegen jede und jegliche Bürokratie! Wer ewig schweigt, kommt nie voran!

wehrt euch

ZitatOriginal von Berliner

Hi Leutz,

ich war jahrelang in verschiedenen Leihfirmen tätig, in sämtlichen Branchen, kaufmännisch sowie auch gewerblich!

Ich habe 5 Jahre in München bei MANPOWER gearbeitet - und ehrlich gesagt, habe (fast) keinen Tag bereut. Ich war eingesetzt bei netten und namhaften Kunden (Siemens, BMW etc.). Das Gehalt hat gestimmt, kam immer pünktlich, und von der MANPOWER-Zentrale wurde man sehr human und stets freundlich betreut!
Das ist aber schon Jahre her!

Kurz gesagt: die Leihfirmen WAREN früher mal gut - werden aber heutzutage leider immer schlimmer! Die großen namhaften Leihfirmen gehen ja noch - aber am schlimmsten sind die kleinen Leihfirmen (auch wenn die sich GmbH nennen!).
Ich war einmal in einer kleinen Leihfirma tätig - und da habe ich gelernt (und wurde mir auch geraten): NIE WIEDER IN EINER KLEINEN ZEITARBEITSFIRMA!

Möchte damit nur sagen: es gibt auch noch nette und seriöse Leihfirmen - sind nicht alle so sch..... wie oft behauptet wird!

Gruß
vom Berliner

auch von mir ein Bericht über Manpower :!:
:!: Die Fa. Manpower hat seit dem 1.4.2004, die Westzuschläge gestrichen. :!:
Das heißt alle Kollegen werden auch in Berlin West und Ost  in die Entgeltgruppen Ost eingruppiert, mit der Begründung die Gewerkschaften haben diesen Teil des Tarifvertrages gestrichen.

Das stimmt natürlich nicht, nur ein weiterer Versuch die Kollegen auszusaugen, wenn Ihr euch nicht wehrt war das nur der Anfang den Tarifvertrag so auszulegen wie es ihnen gefällt.

 :!: Kontrolliert Eure Abrechnungen, Ihr werdet Euch wundern ! :!:

 :!:  :!:  :!:  :!:  :!: wehrt euch :!:  :!:  :!:  :!:  :!:  
oder sie machen Euch zu Sozialhilfeempfängern!

Dakoma

Ich bin zur Zeit Rechtsanwalt und war lange Zeit bei der Regionaldirektion NRW beschäftigt. Das ist die Behörde die Erlaubnisse zur gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung erteilt. Ausbeuterisch sind nicht alle Firmen, es gibt auch gute unter Ihnen. Ihr müsst bedenken. Die Firmen führen einen harten Preiskampf. Wenn eine Firma Personal nicht billiger anbieten kann als eine andere, dann kommt kein Überlassungsvertrag mit dem Kunden zustande. Wenn z.B. der Tarifvertrag des IGZ. e.V. einen Eingangslohn für ungelernte Kräfte von z.B. 6,85 € vorsieht, dann kann die Zeitarbeitsfirma mit etwas Glück eine Rechnung von ca. 15,- € pro Stunde ausstellen. Diese 15 € sind voll zu versteuern. Das Büro muss bezahlt werden. Die internen Kräfte (z.B.Disponenten). Die Beiträge zur Verwaltungsberufsgenossenschaft sind sehr hoch. Computer, Software alles schmälert den Gewinn. Ich schätze das vielleicht ein Reingewinn von 2 € pro Stunde übrig bleibt (bei Betriebshelfern). Dieser Gewinn kann schnell futsch sein, wenn der Leiharbeitnehmer z.B. längere Zeit krank ist.

Die Tarifverträge sind längst nicht alle ausgewogen. Manchmal gibt es erst Weihnachtsgeld ab dem 1 Jahr. Aber wer bleibt schon länger als ein Jahr bei ein und derselben Zeitarbeitsfirme. Auch die Zeitkonten sind nicht so toll. Man könnte dabei etwas vorschnell den Eindruck gewinnen, dass der Arbeitnehmer Sparschwein des Zeitarbeitsunternehmens ist. Manche Tarifverträge sehen auch keine Insolvenzabsicherung vor! Ganz wichtig, wenn man viele Gutstunden im Zeitkonto hat.
//rechtsanwalt-dkolb.de

CNC_Heidenhain

ZitatOriginal von mousekiller

Ich oute mich jetzt mal als jahrelanger Leiharbeitnehmer.  :wink:

Meine Erfahrung hat mir folgendes gezeigt:

1. Erwähne nie, dass du ein Auto oder einen Führerschein hast
2. Gib nie deine private Handynummer heraus
3. Mach immer Dienst nach  Vorschrift - mehr nicht.
4. Lass dich nie dazu breitschlagen, zu arbeiten, wenn es dein Gesundheitszustand nicht zulässt.

Besonders den letzten Punkt habe ich missachtet, was mir bis heute gesundheitliche Probleme bereitet...  :?

Moin alle!
erstmal @topic
gute Erfahrungen... relativ
ich habe vor allem die Erfahrung gemacht, das viele (normale) Firmen ihre Leute wesentlich schlechter behandeln als manche ZA-Firmen.
das fängt bei "Gesprächen" an und hört beim ewigen Hinterherrennen nach wichtigen Unterlagen noch lange nicht auf.
hier mal nur ein Beispiel:
nachdem mir da etwa eine halbe Stunde erzählt wurde, das man ja expandieren wolle, und das der Einstieg in die Firma ja soo tolle Zukunftsaussichten hat, kam das Thema Bezahlung... 5.50 unter der Hand und offiziell nen 320Euro-Vertrag!!!
zusätzlich sei noch gesagt, das es sich hierbei um ein durch das AA vermitteltes Stellenangebot handelte, und die Dame (AA) mir eine 3-wöchige Sperrzeit verpassen wollte, weil ich das Gespräch mit dem AG nach den Lohnvorsellungen dessen recht abrupt beendet hatte... :D
Abgesehen vom ZA-typisch niedrigem Lohn habe ich bei meinem jetzigem AG (ZA) eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht, möglich Probleme wurden angegangen statt totgeredet usw..
jetzt @mousekiller
1. kann dir das (entsprechend mitarbeiterfreundliche Firma vorausgesetzt) aber auch Vorteile bringen (z.B. kann eine Kündigung verhindert werden, wenn 60km entfernt ein Einsatz in der Frühschicht ansteht, der ohne Auto/Führerschein nicht zu erreichen währe - die Zahlung von entsprechendem Kilometergeld setze ich hier einfach mal Voraus), muss man wohl von Fall zu Fall selbst entscheiden.
2. "gute" (s.o.) Firmen rufen nur an, wenns wirklich wichtig ist. zur Not kann man ja auch das Handy "im Auto vergessen" haben  :wink:
3. kommt IMHO eindeutig auf den Einsatz an. wenn realistische Chancen zu Übernahme da sind, sollte man ruhig mal zeigen, was man kann. zumindest solange das ganze nicht zur Gewohnheit wird (ewig lange Ausleihen und nicht Einstellen, obwohl es in Aussicht gestellt wurde).
4. WORD!
das hat mir sogar mein Disponent(!) gesagt (Krankheiten verschleppen = längere Krankheitsdauer).
grundsätzlich: wenn Krank, dann nicht zur Arbeit! wegen Krankheit darf niemand gekündigt werden!

Jürgen

Hallo Dakoma,

" Die Firmen führen einen harten Preiskampf."

Und warum ?
Siehe Tabellen unter
http://doku.iab.de/kurzber/2002/kb2002.pdf :

Anzahl der ZAF mit Hauptzweck ANÜ ( Tabelle 2 ) :
1993 = 2.932 und 2001 = 6321 , also innerhalb von 8 Jahren mehr als eine Verdoppelung !!

Jedoch ist das durchschnittliche Monatseinkommen in der Zeitarbeit zum Vergleich zur Gesamtwirtschaft von 1980 bis 2001 ständig gesunken
( Tabelle 6 ) :
1980 = 77,4 % , 1995 = 63,4 % und 2001 = 58,8 %

Durchschnittliches Monatseinkommen 2001 im Vergleich ( Tabelle 5 ) :

1.) Zeitarbeit = 1450 Euro (ABL) und 1247 Euro (NBL)
2.) Elektrotechnik = 2946 Euro (ABL ) und 2151 Euro (NBL )
3.) Maschinenbau = 2850 Euro (ABL) und 1996 Euro (NBL)
4.) Kfz-Herstellung = 3130 Euro (ABL) und 2226 Euro (NBL )
5.) usw.

" Ich schätze das vielleicht ein Reingewinn von 2 € pro Stunde übrig bleibt (bei Betriebshelfern). "

Umsätze und Reingewinne steigen jährlich in der Zeitarbeitsbranche in meist zweistelliger Höhe. Randstad hatte im Jahr 2003 eine Steigerung des Reingewinns von 30 % !!!
Auch die Anzahl der ZAF steigt kontinuierlich ( im 1.Halbjahr 2003 um 162 auf 4.332 Zeitarbeitsunternehmen ; siehe BZA-Meldung vom 02.04.2004 ).
Im Jahr 2002 betrug der Gesamtzumsatz in der Zeitarbeitsbranche
( Deutschland ) 15,6 Mrd. Euro, wobei einige große ZAF ( Adecco, Manpower, Vedior,Randstad, Dis AG, usw. ) börsennotierte Kapitalgesellschaften sind.

Da die Anzahl der ZAF ständig steigt, wird der Wettbewerb natürlich immer härter.
Leider ist aber auch in den letzten Jahren die Zahl der Vor-Ort-Prüfungen der BA ständig gesunken ( der 9.Bericht der Bundesregierung liegt mir schriftlich vor ), da sich die Anzahl der Prüfer nicht mit der Expansion in der Zeitarbeitsbranche erhöht hat.
Siehe z.B. :
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2048181,00.html
( Beitrag vom 27.05.2003 )

Zitat : " Die Landesarbeitsämter haben im letzten Jahr 1263 Verleiher überprüft. Jedem zehnten Betrieb erteilten sie Auflagen oder entzogen die Lizenz. In über 400 Fällen wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. "

Laut BZA ( Pressemitteilung vom 15.08.2003 ) betrug die Anzahl der ZAF im Jahr 2002 4.261.

1263 von 4.261 = 29,6 %, was bedeutet, das 70 % der ZAF nicht vor Ort von der BA überprüft wurden.

Wie hätten die oberen Zahlen ausgesehen, wenn die BA 100 % der ZAF vor Ort überprüft hätte ?

400 Bußgeldverfahren von 1263 überprüften ZAF = 31,7 %

Soweit ich gelesen habe, konnten die überprüften ZAF auch nur stichprobenartig kontrolliert werden.

Der DGB hat schon 1997 die mangelhafte Überwachung der ZAF angemahnt ( ISA Nr.6, November 2001 ).

" Die Beiträge zur Verwaltungsberufsgenossenschaft sind sehr hoch."

Was kein Wunder ist, da die Unfallzahlen in der Zeitarbeit wesentlich höher als in allen anderen Berufen sind !  Siehe Unfallstatik auf der Homepage der IGZ :
http://www.ig-zeitarbeit.de/download/statistiken/VBG-Unfallzahlen2001.doc
( 48,32 Unfälle je 1000 Versicherungsverhältnissen ).

" Die Tarifverträge sind längst nicht alle ausgewogen. Manchmal gibt es erst Weihnachtsgeld ab dem 1 Jahr. Aber wer bleibt schon länger als ein Jahr bei ein und derselben Zeitarbeitsfirme."

Wenn ich mir so die Beschäftigungszeiten der Leiharbeiter betrachte :
" Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit enden alle Leiharbeitsverhältnisse zu 56,22 % innerhalb von 3 Monaten. Zeiträume von 12 Monaten und mehr wurden schamhaft aus der Statistik gestrichen, weil sie sich im Bereich von 1-2 % bewegten."
http://www.aueg-meyer.de/site/Tarifvertraege.htm

.. dann sind einige Regelungen in den TV`s nur Mogelpackungen für mich.
Das fängt bei der Entlohnung an und hört beim Weihnachtsgeld auf.

" Auch die Zeitkonten sind nicht so toll. Man könnte dabei etwas vorschnell den Eindruck gewinnen, dass der Arbeitnehmer Sparschwein des Zeitarbeitsunternehmens ist."

Richtig !
Ob die Regelungen der Zeitkonten konform zum § 11, Abs.4 des AÜG und zum § 615 des BGB sind, bezweifle ich sehr stark ( siehe Beitrag Fragen an Dakoma ).

" Manche Tarifverträge sehen auch keine Insolvenzabsicherung vor! Ganz wichtig, wenn man viele Gutstunden im Zeitkonto hat."

Das kommt hinzu !
Naja, laut DGB-Beschluss vom 05.03.2003 sind die Gewerkschaften für die Leiharbeiter zuständig, die für den Entleihbetrieb zuständig sind, in dem der Leiharbeiter eingesetzt ist.

Liegt keine Insolvenzabsicherung vor, könnten die Betriebsräte der Entleihunternehmen die Überstunden der Leiharbeiter ja ablehnen, so das die Leiharbeiter nur 35 Std./Woche beschäftigt werden und somit keine Überstunden anfallen.

Leider ist es so, das aber auch viele andere Unternehmen in anderen Branchen keine Insolvenzabsicherung haben.
Normalerweise müßten jetzt die Gewerkschaften Konten einrichten, auf denen der Arbeitgeber monatlich die Überstunden überweist, denn jedes Konto mit dem Namen des Arbeitgebers gehört doch zur Insolvenzmasse, oder wie ist das im Insolvenzrecht geregelt ?

Fest steht auf jeden Fall, das elementare Schutzrechte für Leiharbeiter im AÜG gestrichen wurden und es dafür keinen Ausgleich in Form des "equal tereatment" gab, da durch die Tariföffnungsklausel im § 3 des AÜG vom "equal treatment" abgewichen werden kann.
Die Ausnahme wird hier zur Regel gemacht.

Naja, da das Synchronisationsverbot im AÜG nicht mehr existiert, können ZAF jederzeit LAN synchron zu den Einsätzen befristet einstellen ( unter Beachtung des TzBfG ) und somit das Agenturprinzip anwenden.
Die Bundesrepublik Deutschland kann also nicht ewig die EU-RL Zeitarbeit ( das Diskriminierungsverbot der EU ) blockieren !

Es ist für mich auch nicht nachvollziehbar, das D. für das "equal pay" oder "equal treatment" eine "Schonfrist" von 12 Monaten fordert, obwohl nur 1-2 % der LAN über 12 Monate in der Zeitarbeit arbeiten und im § 3 des AÜG eine Frist von 6 Wochen steht !!

Fakt ist, das 56 % der LAN  max. 3 Monate beschäftigt sind und ZAF diese LAN synchron zu den Einsätzen einstellen können.
Wenn ein Entleiher z.B. einen LAN für 4 Wochen ordert und er z.B. nach 3 Wochen nicht mehr benötigt wird, dann kann es so im ANÜV vereinbart werden, das der Entleiher auch die Zeit entlohnen muss, für die er den LAN schriftlich geordert hat, egal ob er nun eingesetzt wird oder nicht.
Durch solche Vertragsregelung wäre das Betriebsrisiko des Nichteinsatzes
ausgeschlossen !

Da also das Agenturprinzip in D. von ZAF angewendet werden kann ( wie in 8 von 15 EU-Staaten =
http://doku.iab.de/kurzber/2002/kb2102.pdf ), steht einer Gewährung des "equal pay" oder des "equal teatment" absolut nichts entgegen !

In 8 von 15 EU-Staaten gelten die Tarifbedingungen des Entleihers für LAN und teilweise haben diese Staaten eine höhere LAN-Quote als D. !!
Siehe Vergleich der Tabelle 2, Spalte 3 und 4 zur Abbildung 1 unter

http://doku.iab.de/kurzber/2002/kb2102.pdf

In 8 von 15 EU-Staaten zahlen die Entleihunternehmen die höheren Kosten der LAN durch das "equal treatment", wobei teilweise sogar die Anzahl der LAN in Bezug auf die Gesamtzahl der Arbeitnehmer höher ist, als in Deutschland !

Warum sollten also deutsche Entleihunternehmen die höheren Kosten nicht zahlen ?

Gruß
Jürgen

nashorn

Hi Jürgen,

ein echt guter Beitrag. Zeigt die Situation so wie sie ist.  Equal pay war vor dem sg. Tarifvertrag schon immer ein Ziel der Gewerkschaften.

Warum die dann so einen Tarifvertrag unterschriben haben, mit dem man jetzt als ZA weitaus schlechter dasteht als zuvor?

Ich denke, wir wissen warum :)

Zitat von: "Jürgen"Warum sollten also deutsche Entleihunternehmen die höheren Kosten nicht zahlen ?


Auch das wissen wir!  :)

Ciao + alles Gute für Dich

Hans guck in die Luft

dem ist auch nix weiter hinzu zu fügen. Das zeigt auch, das selbst die Institutionen, die eigentlich auf der Seite der Ausgebeuteten stehen, diese mit ausbeuten, zumindest dafür Sorge tragen, daß es erleichtert wird
Es gibt kaum etwas Naiveres als die Ansicht, alles müsse wie von selbst funktionieren.
Aktive Demokratie

Rolli

ZitatOriginal von mousekiller

Ich oute mich jetzt mal als jahrelanger Leiharbeitnehmer.  :wink:

Meine Erfahrung hat mir folgendes gezeigt:

1. Erwähne nie, dass du ein Auto oder einen Führerschein hast
2. Gib nie deine private Handynummer heraus
3. Mach immer Dienst nach  Vorschrift - mehr nicht.
4. Lass dich nie dazu breitschlagen, zu arbeiten, wenn es dein Gesundheitszustand nicht zulässt.

Besonders den letzten Punkt habe ich missachtet, was mir bis heute gesundheitliche Probleme bereitet...  :?



@mousekiller!
Was ist Dir denn, in Bezug auf Punkt 4. widerfahren?

MfG
Alles ist relativ!

mousekiller

ZitatOriginal von Rolli

 
@mousekiller!
Was ist Dir denn, in Bezug auf Punkt 4. widerfahren?

MfG

Ich bin gelernte Bürokauffrau und musste im Rahmen meines Arbeitsvertrages für ein paar Tage an ein Fließband. Nun habe ich ja grundsätzlich nix gegen körperliche Arbeit, da ich früher selbst körperlich arbeiten musste. Bei diesem Einsatz jedoch musste ich im Minutentakt Kisten vom Boden auf ein Fließband in Schulterhöhe heben und hab mir dabei warscheinlich ein paar Rückenwirbel verschoben. Nun hat sich das allerdings erst ein paar Wochen später bemerkbar gemacht, als ich meinen Hund in die Wanne heben wollte. Ich habe meine Disponentin auf meine Rückenschmerzen aufmerksam gemacht, sie jedoch bestand unter Androhung der Kündigung darauf, dass ich erst noch einen Einsatz 50 km vom Wohnort entfernt beende. Die 3 Tage Autofahren haben mir dann auch nicht besonders gut getan.  :?
Fakt ist, dass beim anschließenden Besuch beim Orthopäden dieser mir erst mal die Wirbelsäule wieder eingerenkt hat (er ist auch Chiropraktiker) und mir gleichzeitig eröffnete, dass sich bei weiterer Verschleppung sogar ein Bandscheibenvorfall entwickelt hätte...
Die Rückenschmerzen bin ich bis heute nicht richtig losgeworden - bei längerem Stehen kehren sie immer wieder.
Fakt ist, sollte ich heute irgendwelche körperlichen Schmerzen haben, gehe ich zum Arzt und schei*** auf alle Drohungen irgendwelcher Vorgesetzten  :twisted:
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

Rolli

hmm... mousekiller  hört/liest sich mies an!

Du hättest diser Disponentin erst garnicht den kleinen Finger reichen, sondern sofort, zum Arzt latschen sollen.

Jedoch ist das diesen "Menschenfreunden" eh' wurscht, denn es stehen ja genug auf der Staße!    :cry:

Die "erlauben" sich Sachen... tststst... deine Disponentin scheint wohl der Spezies  Humanum-Anus anzugehören!

Aber als gelernte Bürokauffrau "muß" man Dich doch fachspezifisch einsetzen?!?  ...oder..?  
Wielang darf man denn für solche fachfremde Tätigkeit  eingesetzt werden?

Was ist denn aus diesem Schlamassel geworden?


MfG

p.s.: Wie werden denn diese Disponenten entlohnt. Oder sind diese Dispo's
        auf Provisionsbasis angestellt?
Alles ist relativ!

mousekiller

ZitatOriginal von Rolli

 hmm... mousekiller  hört/liest sich mies an!
Och *abwink* mittlerweile hab ich noch Hüftprobleme, Bluthochdruck und darf in ein paar Jahren mit Diabetes rechnen, da stört mich das gelegentliche Zwicken im Rücken auch nich mehr...  :lol:
ZitatOriginal von Rolli

Du hättest diser Disponentin erst garnicht den kleinen Finger reichen, sondern sofort, zum Arzt latschen sollen.
Tja, damals war ich halt noch so blond...  :roll:
ZitatOriginal von Rolli

Jedoch ist das diesen "Menschenfreunden" eh' wurscht, denn es stehen ja genug auf der Staße!    :cry:
und heute erst recht...
ZitatOriginal von Rolli

Die "erlauben" sich Sachen... tststst... deine Disponentin scheint wohl der Spezies  Humanum-Anus anzugehören!
Nuja, meine Betreuerin, die sonst da war, hatte grad Urlaub und diese Dame war eine vom Schlage Xanthippe...  :wink:
ZitatOriginal von Rolli

Aber als gelernte Bürokauffrau "muß" man Dich doch fachspezifisch einsetzen?!?  ...oder..?  
Wielang darf man denn für solche fachfremde Tätigkeit  eingesetzt werden?
Frage 1: in jedem Arbeitsvertrag in der ZA-Branche steht drin, dass du "kurzzeitig" branchenfremd eingesetzt werden darf, was Frage 2 (fast) beantwortet, da "kurzzeitig" ja dehnbar wie ein Gummiband ist...  :evil:
ZitatOriginal von Rolli

Was ist denn aus diesem Schlamassel geworden?
Nu ja, ich hab dann ein Angebot von einer Firma zur Übernahme bekommen, angenommen und dort war dann nach kurzer Zeit Mobbing an der Tagesordnung  :shock: , so daß ich mich auf Grund einer anstehenden OP habe kündigen lassen und seit dem zu Hause langweile  :twisted:
ZitatOriginal von Rolli


MfG


p.s.: Wie werden denn diese Disponenten entlohnt. Oder sind diese Dispo's
        auf Provisionsbasis angestellt?
Die kriegen Gehalt - wie Angestellte.
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

NochMensch

So Leute möchte auch meinen Senf dazu beitragen.

War 3 Jahre bei verschiedenen ZA (3) beschäfttigt.

Die Löhne bei den ZAs sind unter jeder Menschenwürde.

Von 3 ZAs war eine einzige dabei wo man Mich korrekt behandelt  hatte.

Dort stimmte einfach alles, (Lohn ,Arbeitplatz Umgang im Verleihbetrieb.)

Fazit: Ich dachte Damals über eine ZA in eine neue Festanstellung hineinzukommen, aber da war ich wohl noch zu naiv.

Mittelweile weiss Ich das man dort nur Ausgebeutet wird.

Sklavenhändler-BW

Wenn Ihr schlechte Erfahrungen mit Zeitarbeitsfirmen gemacht habt, seit Ihr selber schuld.
Als Elektriker gucke ich - bevor ich einen Arbeitsvertrag unterschreibe - ob die Firma seriös ist, wo die Arbeit ist, wie die Arbeitsbedingungen sind und ob ich mit dem Chef klar komme.
...und genau so ist es mit den Zeitarbeitsfirmen

guckt mal hier:
www.bza.de
www.igz.de

Von deren Mitgliedsfirmen sind 95% seriös

Fairina

Schon wieder ein Träumer, Uninformierter oder Inhaber einer der Sklavenfirmen oder sein Beauftragter. Manche sollten erst mal lesen uind sich informieren bevor sie Stammtischparolen blubbern. :twisted:
Fairina

mousekiller

Ooch Fairina, nüsch ärgern. Solche Kiddies gibts doch überall, da stehn wir doch drüber - nä?  :wink:  :lol:
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

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BlackJaguar



Anmeldungsdatum: 26.10.2004
Beiträge: 13

 Verfasst am: 27.10.04 um 22:04    Titel: Positive Erfahrungen mit Zeitarbeitsfirmen  

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Ja, es gibt sie! Gerade im Facharbeiterberich (kfm./gew.) wurden schon viele Leiharbeitnehmer übernommen. Einige Firmen lassen sich sogar extra über Zeitarbeitsfirmen ihr Personal rekrutieren. Die Mitarbeiter gehen dann für einige Monate über die Zeitarbeitsfirma in den Betrieb und bekommen anschließend einen Arbeitsvertrag vom Kunden.
"Link" werden die meisten Zeitarbeitsfirmen dann, wenn man einen "gelben Schein" reinreicht oder keine Aufträge da sind und sie keine Möglichkeiten haben diese Zeiten mit Zeitkonto oder Urlaub zu belegen! Dann wird so manch ein "Disponent" oder "Abteilungsleiter" sehr erfinderisch um seine "Spanne" in der Abteilung nicht zu versauen. Weil, sonst gibt es am Ende des Monats ein richtigen Arschvoll von seinem Vorgesetzten  


 
 
 
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Leihkeule



Anmeldungsdatum: 22.10.2004
Beiträge: 8

 Verfasst am: 28.10.04 um 07:52    Titel: Re: Positive Erfahrungen mit Zeitarbeitsfirmen  

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BlackJaguar hat folgendes geschrieben::
Ja, es gibt sie! Gerade im Facharbeiterberich (kfm./gew.) wurden schon viele Leiharbeitnehmer übernommen. Einige Firmen lassen sich sogar extra über Zeitarbeitsfirmen ihr Personal rekrutieren. Die Mitarbeiter gehen dann für einige Monate über die Zeitarbeitsfirma in den Betrieb und bekommen anschließend einen Arbeitsvertrag vom Kunden.
...
 


   
 

Junge WO?? lebst du denn??? Auf dem Mond??  

Die ZA will ich sehen wo heute noch ne Leihkeule übernommen wird!!!  

Aber Danke für die kleine Aufheiterung!  


Gruß Leihkeule
 
 
 
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aian19



Anmeldungsdatum: 27.03.2004
Beiträge: 362
Wohnort: Fishtown
 Verfasst am: 28.10.04 um 08:16    Titel: Oops...  

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Oops, war jemand schneller als ich !

Glaube, da hat sich wieder einer ins falsche Forum verlaufen !!!
 

_________________
"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"
-- Etwas ist faul im Staate D.--
 
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Helmet



Anmeldungsdatum: 28.10.2004
Beiträge: 1

 Verfasst am: 28.10.04 um 15:40    Titel:    

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ok, nachdem ich mir die Beitraege durchgelesen habe, traue ich mich ja fast gar nicht was positives zu den ZAFs zu schreiben  
Ok, natuerlich stossen auch mir einige Dinge sauer auf, zum Beispiel kriegen sie es nie hin die Lohnabrechnung vollkommen korrekt zu gestalten. Jeden Monat muss ich mich hinsetzen und nachrechnen, kontrollieren, meckern. Es wird zwar dann auch immer korrigiert, aber es nervt, und ich glaube auch, dass System dahintersteckt. Desweiteren ist es eben auch eine psychische Belastung fuer mich, immer nicht sicher zu sein, ob mein Arbeitsvertrag verlaengert wird (haengt hier rein vom dem Unternehmen ab, bei dem ich eingesetzt bin, da dieses viele Stellen ins Ausland verlagert). Ich hatte aber das Glueck, bisher nur bei einem Unternehmen eingesetzt zu sein, welches auch noch in der Naehe ist, sehr nette Kollegen und gute Disponenten bisher gehabt zu haben. Zudem habe ich noch das Glueck,da ich ihm IT-Bereich eingesetzt werde, ein im Gegensatz zum gewerblichen Bereich sehr, sehr gutes Gehalt zu bekommen. Von daher habe ich fuer meine persoenliche Situation ein eher positives Verhaeltnis zu meiner ZAF, da sie mich aus der Arbeitslosigkeit geholt hat und ich sogar mehr als bei meiner Festanstellung zuvor verdiene. Ich bin mir jedoch bewusst, dass meine Situation im Bezug auf ZAF eher die grosse Ausnahme ist.
 
 
 
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sumpf



Anmeldungsdatum: 12.05.2004
Beiträge: 147
Wohnort: kiel
 Verfasst am: 28.10.04 um 18:59    Titel:    

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leikeule mein bruder hat durch zeitarbeit einen dauerhaften arbeitsplatz bei lufthansa bekommen.
 

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es grüsst der sumpf
 
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BlackJaguar



Anmeldungsdatum: 26.10.2004
Beiträge: 13

 Verfasst am: 28.10.04 um 20:06    Titel: Wieviele Firmen soll ich dir denn nennen?  

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Nur ein Beispiel: Das Stammpersonal eines Unternehmen der Automobilindustrie besteht aus 40% ehemaliger Zeitarbeitskräfte!
Allerdings übernehmen die Firmen auch nicht JEDEN! Wenn einer schon mit einer beschissenen Einstellung zur Arbeit geht, weil er "nur" bei einer Zeitarbeitsfirma arbeitet und er meint deshalb auch nur halb so gut arbiten zu müßen, oder lieber öfters mal krank feiert!
Vielleicht sollten mache sich mal Gedanken machen warum sie immernoch oder wieder bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt sind!

 
 
 
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aian19



Anmeldungsdatum: 27.03.2004
Beiträge: 362
Wohnort: Fishtown
 Verfasst am: 29.10.04 um 06:37    Titel: Spi......!  

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Zitat:
Nur ein Beispiel: Das Stammpersonal eines Unternehmen der Automobilindustrie besteht aus 40% ehemaliger Zeitarbeitskräfte!  

Aha, EINES Unternehmen. Also mal ein Beispiel rausgegriffen und es dann so dargestellt, das es so aussieht: 40 % werden übernommen !!! Oder war das keine Absicht ???  
Zitat:
Allerdings übernehmen die Firmen auch nicht JEDEN!
. Stimmt, mittlerweile übernehmen sie GAR KEINEN mehr, warum auch !
Und komm´ mir nicht mit Einstellung ! Hab mir ´n paar Jahre den Arsch aufgerissen, die Arbeitgeber, bei denen ich war, waren voll zufrieden und haben mich jedesmal wieder bestellt. Nur eingestellt haben sie mich nicht. Warum: warum sollten sie mir auch 12.-€/Std. zahlen, wenn sie mich auch für 6-8.-€/Std. haben können !!!  
 

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"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"
-- Etwas ist faul im Staate D.--

Kuddel

ZitatLeiharbeiter besonders gefährdet
Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden vorgestellt / Steigende Zahl von Unfällen erwartet


Von 1,6 Millionen Berliner Erwerbtätigen starben 2010 acht bei Unfällen am Arbeitsplatz – die Hälfte von ihnen auf Baustellen. In diesem Jahr haben bereits zwei Arbeiter ihr Leben verloren. Im Jahr 2009 war die Zahl der Arbeitsunfälle im Vergleich zum Vorjahr von 31 595 auf 30 918 gesunken. Das geht aus dem Jahresbericht der Berliner Arbeitsschutzbehören hervor, den Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher gestern im Sitz der Berliner Stadtreinigung (BSR) vorstellte.

Für das vergangene Jahr liegen noch keine gesicherten Zahlen zu Arbeitsunfällen vor. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung geht jedoch von einem signifikanten Anstieg aus. Ursache hierfür sind die höheren Beschäftigungszahlen genauso wie die steigende Zahl der Leiharbeiter – diese sind besonders oft Unfallopfer. Der häufige Arbeitsplatzwechsel berge für die ungeübten Arbeiter ein großes Risiko. »Leiharbeiter haben das Problem der Neulinge – sie kennen die Gefahren noch nicht«, sagte Rainer Gensch vom Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit. Darüber hinaus nehme man es mit deren Arbeitsschutz nicht so genau.

In den Räumen der BSR ließ sich die Senatorin zeigen, wie das Entsorgungsunternehmen die täglichen Arbeitsabläufe sichert. »Arbeitssicherheit ist für uns wichtig«, erklärte Andreas Scholz-Fleischmann vom Vorstand der BSR. »Wir leben davon, dass die Kolleginnen und Kollegen gesund ihre Arbeit verrichten können.« In den vergangenen Jahren engagierte sich das Unternehmen mit Aufklärungsfilmen und Plakataktionen für den Arbeitsschutz. Hauptthema dort: das sichere Manövrieren der Entsorgungsfahrzeuge. Gegen die tonnenschweren Fahrzeuge haben weder Fußgänger, Radfahrer noch Mitarbeiter eine Chance. In den vergangenen Jahren rüstete die BSR darum den Fuhrpark um. Fast alle orangefarbenen Sammelfahrzeuge sind nun mit Kamerasystemen ausgestattet, die dem Fahrer via Monitor einen Blick in den toten Winkel erlauben. In einem Umkreis von 1,5 Metern kann so der Bereich um die Hebearme für die Müllcontainer überwacht werden. »97 Prozent der Fahrzeuge haben wir umgerüstet«, bestätigte Pressesprecher Bernd Müller.

Obgleich solche Nachrüstungen zur Verbesserung der Rundumsicht bei Arbeitsfahrzeugen vorgeschrieben sind, gehören Kamerasysteme noch nicht zum Standard. »Auch heute bekommt man Maschinen ohne diese Ausstattung«, sagte Rainer Gensch. Im Verhältnis zum Preis der Maschinen seien die Sicherheitssysteme »Peanuts«. Die Umrüstung des BSR-Fuhrparks bildet sich auch in den Unfallstatistiken ab: an den wenigsten ist technisches Gerät beteiligt.

Senatorin Lompscher bemängelte, dass Arbeitsschutz in der Öffentlichkeit meist auf die Vermeidung von Unfällen reduziert werde. »Gesundheitliche Beschwerden und psychische Belastungen bleiben da außen vor«, so Lompscher. Im Arbeitsschutzbericht wird darum dem Thema Berufskrankheiten und psychische Belastungen durch Arbeit viel Raum gegeben. Immerhin führen Stress und Arbeitsdruck zu den längsten Ausfällen – und die Zahl der Betroffenen steigt kontinuierlich. In den Unfallstatistiken haben sie keinen Platz, ebenso wenig wie Erkrankungen, die kein Versicherungsfall sind. »Die Schlaflosigkeit des Schichtarbeiters kommt nicht vor«, merkte Gensch kritisch an.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/196864.leiharbeiter-besonders-gefaehrdet.html

Samm1170

Es gibt keine Übernahmen hier im Land der Leiharbeit.

Übernahmequote liegt seit Jahren zwischen 5-8%.
Alles andere ist Arbeitsamtstatistikschönrechnerei.
in hoc signo vinces

Aloysius

Na da bewegt sich doch was...

Zitat
Arbeitsgericht verwirft alte Leiharbeit-Tarife


Chancen für Lohnnachzahlung steigen

Für Zehntausende Zeitarbeiter sind die Chancen auf Lohnnachzahlungen gestiegen. Das Arbeitsgericht Berlin stellte fest, dass die Spitzenorganisation der Christlichen Zeitarbeitsgewerkschaften auch in der Vergangenheit nicht tariffähig war. Sie hätte daher Tarifverträge in den Jahren 2004, 2006 und 2008 nicht schließen können, teilte die Justiz mit. Betroffene Leiharbeiter könnten nun möglicherweise im Nachhinein eine bessere Bezahlung einfordern. Dies könne zu erheblichen Nachforderungen führen. Nach Schätzungen hat die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) Tarifverträge für mehr als 200.000 Zeitarbeiter abgeschlossen. Der Beschluss ist aber noch nicht rechtskräftig. Die Leiharbeitsfirmen könnten es auch mit Nachforderungen der gesetzlichen Sozialkassen zu tun bekommen.

...

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/leiharbeit112.html
Reden wir drüber

Tiefrot

ZitatDer Beschluss ist aber noch nicht rechtskräftig. Die Leiharbeitsfirmen könnten es auch mit Nachforderungen der gesetzlichen Sozialkassen zu tun bekommen.

Na ich will doch schwer hoffen, daß dieses Urteil rechtskräftig wird !
Dann sollen die Sozialkassen nachfordern und nicht -wie schon geschehen-
ihr Recht Pilze ansetzen lassen.
Wetten, diese Luschen verzichten wieder ?

[Edith:] Das sollten wir aber dann anderswo diskutieren.......  ;) [/Edith]
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Pfiffi

Hä bin ich hier im falschen Film?

Ob ein Sklavenhalter besser als der andere ist, Zeitarbeit gehört abgeschafft und diese ganzen Sklaven/Zwischenhändler mit.

Ist mir sowas von buggy, ob der eine eine Peitsche aus Ochsenleder  oder der andere aus Nilpferdleder hat, weh tut es immer wenn sie schlagen.

Bei CD beginnt sich scheinbar ein etwas obskurer Kurs an Gehirnerweichung einzusetzen.

Oder kommt dies nur mir so vor?

Ziel eine jeder Sklavenbude ist es für ihren Besitzer Kapital aus der Arbeit anderer zu schlagen, ob mit illegalen oder sogenannten legalen Mittel, was für eine Rolle spielt das?
Jeder kennt den "Dreisatz", welcher ist davon bei den JCs anzuwenden?

JC Dreisatz: Warum?  Wo steht das? Alles nur schriftlich!!

Tiefrot

Pfiffi schrob:
ZitatBei CD beginnt sich scheinbar ein etwas obskurer Kurs an Gehirnerweichung einzusetzen.
Momentan muß ein Großteil der Mitschreiber hier mit solchen ZAF-Schmarotzern hinkommen. Leider.
Abschaffen ist gut und nur richtig, aber es geht nicht (mehr) in einem Aufwasch.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

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BGS

PERSÖNLICH WÜNSCHE ICH ALLEN "H-IV"BETROFFENEN WEITERHIN ALLES GUTE.

Sind tatsächlich inzwischen alle in Drecksland leben müssenden AUSGEBEUTETEN nunmehr vollständig "am  Ende"? Gibt es keine Chance, um noch etwas zu ändern, siehe Griechenland, Spanien, Portugal, Italien u. s. w. ?

Und was geht in D. wirklich ab, sind tatsächlich heute alle sog. "Ausbeuter" die einzigen Gewinner?


Was passiert, abgesehen von der bekannten Lügenpropaganda eigentlich heute in D.? Bei fast 10 Millionen Unterbeschäftigten bzw. "Arbeitslosen"?

mfG
BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Mumpitz

Können wir diesen Uralt-Tread nicht einfach mal in der Versenkung verschwinden lassen?

Tiefrot

BGS schrieb:
ZitatWas passiert, abgesehen von der bekannten Lügenpropaganda eigentlich heute in D.?
Bei fast 10 Millionen Unterbeschäftigten bzw. "Arbeitslosen"?

Das ist eine verdammt gute Frage.
Sehn wir der Realität mal ins Auge:
Einige Leute hier sind einerseits strikt gegen Lohnsklaverei, stecken aber selbst drin.
Die Leute haben sich arrangiert. Was Wunder auch, wenn man evtl. noch 'ne Family ernähren muß.
Stell dir mal vor, die schmeissen diesen Almosenjob. Das Amt dreht zur Strafe obendrein noch den Geldhahn zu.
Würdest du riskieren mit Frau und Kindern unter der Brücke zu landen ?
Also ich für meinen Teil sicher nicht.
Diese Situation in allen denkbaren Varianten wirst du hier finden.
Abhauen ist im Grunde nur alleine machbar. Mit 'ner Family hängste hier manövrierunfähig fest,
gerade wenn deine Leutz nicht mitziehen.
Traurig aber wahr, zuerst kommt das Fressen, dann die Weltanschauung. Egal wie.

ZitatSind tatsächlich inzwischen alle in Drecksland leben müssenden AUSGEBEUTETEN nunmehr vollständig "am  Arsch"? Gibt es kene Vorbilder, um noch etwas zu ändern, siehe Griechenland, Spanien, Portugal, Italien u. s. w. ?
Die Politik der Spaltung trägt Früchte.
Außerdem steckt tief in der menschlichen Natur verankert der Drang nach dem
Schönsten und Größten Stück des Kuchens.
Beides zusammen gibt eine richtig böse Mischung.
btw. Eine gesunde Portion Resignation ist vielmals auch noch dabei.

- Gute Nacht
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

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