Ich will raus aus diesem Irrenhaus!

Begonnen von burnout_2006, 22:28:42 So. 04.Februar 2007

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

burnout_2006

Moin miteinander,

Bin über den Gugl auf das hier gestossen: http://www.chefduzen.de/thread.php?threadid=8510
Hab mich spontan wiedererkannt!  :(
Tatsache ist, dass ich seit einer Woche krankgeschrieben bin, weil ich den ganzen Wahnsinn nicht mehr ertrage. Ich plane auch ziemlich sicher, mein jetziges Büro (seeehr grosse Firma, ich arbeite in der Entwicklung) nur noch zum Abholen meiner persönlichen Dinge zu betreten.
Entwicklung ist ein super undankbarer Job in unserem Laden. Keinen Rueckhalt nirgendwo, alles soll man managen und jeder Vollidi kann einen ins Knie fikkken. Super. Nie wieder X(
Es könnte ganz gut sein, dass es nahtlos mit einem neuen (=andern) Job klappt. Naja, vielleicht aber halt auch nicht. Kündigen will ich in jedem Fall selber, und das wahrscheinlich recht bald.
Situation wie folgt: Firma will Personal sparen, also werden wir reduziert. Arbeit wird nicht weniger, im Gegenteil, man nimmt ja neue Projekte rein. Somit seit Anfang 2006 ca. 200 Überstunden aufgebaut und die Hälfte des 2006er Urlaubs hab ich auch noch vor mir. Alle Nas lang geht was schief, Stress und Mecker ohne Ende, im Sommer war ich das erste Mal eine Woche lang 'blockiert' = krankgemeldet, und jetzt ist endgültig Sense.

Mir geht es eigentlich nur darum: Weiss jemand Bescheid, wie das mit der Sperre in solch einem Fall abläuft? Ich muss logischerweise unbedingt ausschließen, dass ich da eine reingewürgt bekomme. Wie gesagt, gut möglich, dass ich eh gleich einen neuen Job habe, aber wenn alle Stricke reissen ....

Also. Krank gemacht hat mich die Arbeit bereits. Reicht das schon, um bei Selbstkündigung von einer Sperre verschont zu bleiben? Fertig machen wollen sie mich auch, hab jetzt auch noch eine Abmahnung gekriegt. Sicher nicht verkehrt, auch noch sowas in petto zu haben. Meinen Stundennachweis von 2006 hätte ich auch noch zur Hand.
Die Woche plane ich auf jeden Fall einen Besuch beim Arbeitsrechts-Anwalt. Mal sehn was der so meint.

Unklar bin ich mir, was meine schlauen Manager von der Firma sich so gedacht haben dabei. Wenn ich hinschmeisse, haben sie zwar einen los, den sie offensichtlich nicht so recht leiden können, aber das war dummerweise auch der, der sich mit diesem und jenem am Besten auskennt.?(

Danke derweil mal ... burnout_2006  8)
Das habt Ihr doch eh, das ist doch kein extra Aufwand! (Standardspruch, inzwischen nicht mehr lustig)  :P

Regenwurm

ZitatAlso. Krank gemacht hat mich die Arbeit bereits. Reicht das schon, um bei Selbstkündigung von einer Sperre verschont zu bleiben?
burnout geh zum pschologen/neurologen und laß dich wie dein name heißt auf burnout arbeitsunfähig schreiben


wenn du selber kündigst wir dir das geld gesperrt
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Ratrace

Hallo burnout_2006!

Als mir Derartiges seinerzeit passiert ist, habe ich mir einen Psychologen gesucht. Der hat mir nach eingehendem Gespräch für den Beruf (Callcenter) Arbeitsunfähigkeit attestiert hat. Das Amt hat mich daraufhin zu einer Amtspsychologin geschickt, um zu sehen, ob ich wirklich arbeitsunfähig für diesen Beruf bin. Diese hat im Grunde nichts weiter gemacht, als sich ein wenig mit mir zu unterhalten, um dann meine Einverständniserklärung einzuholen, daß sie meinen behandelnden Therapeuten zwecks Informationen kontakten kann. War nicht wild.

Ich habe keine Sperre bekommen. Wenn ein Betrieb wie von Dir beschrieben mit seinen Mitarbeitern umgeht, sind Burnouts der Angestellten vorprogrammiert. Reißleine ziehen, bevor es zu spät ist! Ich bin dank mehrerer Burnouts und immer wieder verschleppter nervöser Erschöpfungszustände in einer chronischen Depression gelandet.


Grüße,
Ratrace
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Har(t)zer Roller

Hallo Burnout_2006

Ich hab auch so ne ähnliche Sache hinter mir....Hatte 7 Jahre einen Traumjob als Graveur in der Firma...Bis man diese Arbeit teilweise ins Ausland verlagert hat...Laut Sozialplan war ich eines der Opfer....Ich war so blöd,meiner eigenen Degradierung zum Müllmann und zur Putzfrau zuzustimmen,da ich andernfalls gekündigt worden wäre....

Die ersten 2 oder 3 Monate waren noch auszuhalten,dann begann sich diese Demütigung zunehmend ins Gehirn zu fressen...

Ich wurde zittrig und nervös,hatte einen Blutdruck von 180 zu 110 obwohl ich Mörderhämmer von Betablockern einnahm....Trotz strahlendem Sonnenschein wurde die Umwelt für mich dunkel,sobald ich auf den Firmenparkplatz fuhr,und ich hatte einen imaginären Rucksack von mindestens 50 Kg zu schleppen

Endlose Sitzungen mit Betriebsräten und,bzw. ohne Chef,in denen ich um Versetzung auf eine andere Stelle,egal welche, bat haben nichts gebracht....Ich habe Psychopharmaka eingenommen,um das auszuhalten...Erst leichtere,die mir wieder 4 Wochen weitergeholfen haben...Als die nicht mehr wirkten,bekam ich gröbere Hämmer...Zusätzlich war ich noch Repressalien durch den Abteilungsleiter und den Standortleiter ausgesetzt,sobald ich von einer Krankschreibungsphase wieder zurück war....

Kurz und gut,nach 8 Monaten habe meine Kündigung eingereicht,und auch klargestellt,daß ich nicht imstande bin,auch nur noch eine weitere Minute in der Firma zu verbringen....

Auf dem Arbeitsamt habe ich meine Situation geschildert,und zusätzlich noch einen 7-seitigen Bericht verfaßt,wie es zur Kündigung kam,und dort abgegeben...

Ich habe keine Sperrzeit erhalten,im gegenteil...Alle dort waren sehr besorgt um mich und haben mich richtig "betüddelt"

Also mein Rat: SOFORT AUFHÖREN DORT....DIE PSYCHISCHEN PROBLEME WERDEN IMMER SCHLIMMER JE LÄNGER DU DIR DAS ANTUST

Hoffentlich haben sie auf Deinem Arbeitsamt auch so viel Verständnis für Deine Situation wie in meinem Fall



Alles Gute

burnout_2006

Ich danke Euch fuer Eure Beiträge!

Ein paar Bewerbungen auf 'andersgeartete' Jobs laufen meinerseits bereits. Ich will lieber Schulung / Support oder dgl. machen. Keine Projektarbeit mehr.
Wenn es dumm läuft, könnte ich bei einer schnellen Kündigung meinerseits eben in die Arbeitslosigkeit fallen. Sollte es soweit kommen, werde ich wie empfohlen nochmal zur Psychologin gehen und die ganze Geschichte genau aufschreiben für das Arbeitsamt.
Dass es so nicht weitergeht ist klar. Das weiss auch mein Chef. Inzwischen haben wir mal darüber gesprochen.

OK, wir werden sehen wie es weitergeht ;)

LG ... burnout_2006
Das habt Ihr doch eh, das ist doch kein extra Aufwand! (Standardspruch, inzwischen nicht mehr lustig)  :P

Klassenkämpfer

//www.fau.org

herschaftsfreie gewerkschaft

auch in deiner nähe
:rolleyes: :baby: :evil: :D :O ?( 8) ;( 8o :] :( =) X( :) :P ;)

burnout_2006

So, also, inzwischen ist das Ganze ueber die Bühne gegangen.
Nach Konsultation mit Betriebsrat etc. wurde der alte Arbeitsvertrag per Aufhebungsvertrag mit entsprechender Abfindung beendet. Von daher hat es sich für mich immerhin finanziell gelohnt, bis zur absoluten Kotzgrenze bzw. eigentlich weit darüber hinaus durchzuhalten. Ob ich das jemand anderem so empfehlen kann, weiß ich nicht - Gesund ist das nicht wirklich.

Über 'Leute kennen und einfach mal anrufen' habe ich einen neuen Job gefunden. Jetzt geht der Blick also nach vorn und die Vorfreude auf Neues-Lernen etc. überwiegt deutlich.

Vielen Dank an alle, die mir mit Ratschlägen geholfen haben  8)

LG ... burnout_2006
Das habt Ihr doch eh, das ist doch kein extra Aufwand! (Standardspruch, inzwischen nicht mehr lustig)  :P

  • Chefduzen Spendenbutton