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Randbereiche - Wenig diskutiert! => Andere Randbereiche => Thema gestartet von: ManOfConstantSorrow am 17:18:23 Mi. 26.Februar 2020

Titel: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:18:23 Mi. 26.Februar 2020
Es gibt also noch Leute, die sich interessante Gedanken machen.

Zitat"Menschenfeindlich und menschenunwürdig"
Dieser Kriminologe will die Gefängnisstrafe abschaffen
Der Bremer Jurist Johannes Feest hält es für falsch, Straftäter einzusperren. Stattdessen fordert er einen völlig neuen Umgang mit Kriminalität.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/johannes-feest-dieser-kriminologe-will-die-gefaengnisstrafe-abschaffen-a-e2edbcf4-2b2b-4bf1-a35c-c885877badec

https://strafvollzugsarchiv.de/

https://twitter.com/johannesfeest?lang=de
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Frauenpower am 10:51:44 Fr. 28.Februar 2020
Ein Thema, dass ich auch interessant finde.
vor allem Wiederholungs-Schwarzfaher_innen sollten nicht mehr eine Gefängnisstrafe erdulden müssen. Wo nichts zu holen ist, ist nichts zu holen. Eher soll man sich um gratis-ÖPNV kümmern, was auch der Umwelt vermutlich zu Gute käme. Und Knast macht meiner Ansicht nach nichts besser. Also, die gesellschaftlichen bzw. sozialen Möglichkeiten werden dadurch nicht verbessert sondern eher im Gegenteil was entspr. einen Teufelskreis bewirken kann.

ich hatte hier ja mal einen interessanten Artikel gefunden:
https://gegen-kapital-und-nation.org/das-staatliche-strafen/

Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 11:51:42 Fr. 28.Februar 2020
Weitergehende Gedanken sind in dumpfen Zeiten wichtig.

Die Black Lifes Matter Bewegung hat sich im letzen Jahr Gedanken zur Polizei gemacht. Sie sind zu dem Schluß gekommen, daß die Polizei in den USA mehr Probleme schafft als löst und machten sich deshalb Gedanken darüber, wie man alternative Strukturen schaffen kann, die die Polizei ersetzen und überflüssig machen.

Es haben ja (nicht nur) die Springermedien und die Law & Order Poltiker ganze Arbeit geleistet und viele Leute quatschen diesen Scheiß nach, von wegen "Einsperren und den Schlüssel wegewerfen!", als wenn das die Probleme lösen würde...

Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Frauenpower am 10:22:24 Mo. 23.März 2020
Veranstaltung Anfang März
https://www.facebook.com/events/s/veranstaltung-zum-thema-strafe/617309969025528/

Die Autorin schrieb auch dieses Buch
http://www.schmetterling-verlag.de/page-5_isbn-3-89657-088-9.htm

jetzt ist Coroona und Veranstaltungen liege alle auf Eis
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 11:10:44 Mo. 23.März 2020
Dabei ist das Thema wärend der Pandemie besonders brisant:
ZitatGefängnisse in Corona-Pandemie:
,,Das ist ein Pulverfass"
https://taz.de/Gefaengnisse-in-Corona-Pandemie/!5671910/

ZitatCoronavirus in Italien: Gefängnisrevolte mit sechs Toten
In Italien löste ein neues Besuchsverbot Revolten aus. Es soll die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen. Sechs Häftlinge starben
https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228657221/Coronavirus-in-Italien-Gefaengnisrevolte-mit-sechs-Toten.html

Quarantäne als "Knast":
ZitatHilferufe aus dem Berliner Corona-Knast
16 Erwachsene und 4 Kinder sollen dort zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Isoliert von der Außenwelt, getrennt von Familien und Freunden. Massive Beschwerden der Betroffenen.
Zwei Toiletten für 20 Menschen: ,,Am schlimmsten ist diese Angst. Die Angst, sich deshalb gegenseitig doch noch mit dem Corona-Virus zu infizieren!" Diesen Hilferuf schickten Wuhan-Rückkehrer jetzt aus dem Isolierbereich der DRK-Kliniken in Köpenick an die B.Z.
https://www.bz-berlin.de/berlin/treptow-koepenick/hilferufe-aus-dem-berliner-corona-knast
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 08:55:09 Sa. 16.Mai 2020
ZitatThomas Galli
Weggesperrt
Warum Gefängnisse niemandem nützen   


Wem nützen Gefängnisse und wo richten sie Schaden an? Der Rechtsanwalt und ehemalige Gefängnisdirektor Thomas Galli zeichnet ein differenziertes Bild des Strafvollzugs und zeigt Alternativen zu sinnlosen Haftstrafen auf.

Unbestreitbar gibt es ein Bedürfnis der Gesellschaft nach Strafe: Wer gegen Gesetze verstößt, soll nicht ungeschoren davonkommen. Den Täter zur Verantwortung zu ziehen, ihn zur Reue anzuhalten, abzuschrecken, den Opfern Genugtuung zu verschaffen und die Gesellschaft vor Gefahren zu schützen – das sind die Hoffnungen, die sich an Gefängnisstrafen knüpfen. Aber aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung weiß Thomas Galli: Selten wird auch nur eins dieser Ziele erreicht.

In seiner Streitschrift fordert er daher den weitgehenden Verzicht auf Haftstrafen. Anhand vieler Beispiele aus seiner Praxis zeigt Galli, welche Alternativen bereits existieren, und diskutiert, wie wirkungsvolle Prävention, wie aber auch alternative Überwachung z. B. mittels elektronischer Fußfesseln funktionieren könnte. Den Täter-Opfer-Ausgleich und die Idee der Sühneleistung etwa durch soziale Arbeit beschreibt Galli als Möglichkeit, die Schuld gegenüber Opfern und Gesellschaft abzutragen.

Notorische und hochgefährliche Straftäter sollten auch weiterhin inhaftiert werden, argumentiert Galli, doch für alle anderen brauchen wir einen alternativen, wirkungsvollen Strafvollzug. Welche Schritte dafür nötig sind und wie die Gesellschaft von weniger Gefangenen profitiert, zeigt er in diesem engagierten Buch.
https://www.koerber-stiftung.de/publikationen/shop-portal/show/weggesperrt-256
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Nao am 15:45:08 So. 05.Juli 2020
Es ist inzwischen eine weltweite Bewegung, die das Knastsystem in Frage stellt:

ZitatAnkündigung der weltweiten Koalition der Gefängnisabolitionisten

Die Abschaffung von Gefängnissen ist ein globaler Kampf. Wir stehen mit inhaftierten Menschen auf der ganzen Welt gegen Rassenkapitalismus und Autoritarismus.


Im Mai 2020 entstand die Globale Koalition der Gefängnisabolitionisten aus Dialogen zwischen Organisationen wie der Alliance of Middle Eastern and North African Socialists, dem Notfallkomitee für Rojava, der Socialist Workers Alliance of Guyana, Abolitionist Collective, Movimento Negro Unificado, Black and Pink und Lausan sowie einzelnen Aktivisten aus fünf Kontinenten. Prominente Wissenschaftler/Aktivisten der Abolitionisten wie Dr. Romarilyn Ralston und Dr. Joy James.
Die Koalition entstand durch die Notwendigkeit, Verbindungen zwischen nationalen und internationalen Kämpfen sowie zwischen politischen Gefangenen und sozialen Gefangenen herzustellen, die meist aus der Arbeiterklasse stammen und Opfer von Armut, Rassismus, Marginalisierung und Vernachlässigung sind. Die Massenaufstände gegen anti-schwarze Polizeigewalt, zusammen mit der COVID-19-Pandemie und der drohenden Todesgefahr für die Gefangenen beschleunigten diese Bemühungen. Unsere Position zur Abschaffung der Gefängnisse ist von der Notwendigkeit einer Alternative zum Kapitalismus geprägt, denn der Kapitalismus ist karzinomatisch und autoritär.

Unsere grundlegenden Ziele sind folgende: 

  • Sofortige Freilassung der Gefangenen auf der Grundlage von Praktiken der restaurativen und transformativen Justiz.
  • Eintreten für sichere Unterbringung, Gesundheitsversorgung, Notwendigkeiten und Dokumentation für alle, einschließlich Migranten und Flüchtlinge.
  • Bekanntmachung der Fälle von politischen und sozialen Gefangenen, einschließlich der gewaltsam Verschwundenen.
  • Widerstand gegen Hinrichtung und Folter einschließlich Polizeibrutalität/Mord.
  • Sich gegen die Ausbeutung von Gefangenen als Arbeitskräfte aussprechen.
  • Förderung der Debatte über eine alternative Gesellschaft, die frei von entfremdeter Arbeit und der Logik des Kapitals ist.
  • Sich eine Welt ohne Gefängnisse und andere Formen der Gefangenschaft vorzustellen und darauf hinzuarbeiten.

Diese Koalition ist eine Form der politischen Praxis und des Wissensaustauschs, die darauf abzielt, bestehende regionale Kämpfe zu verstärken und ihre Selbstorganisation zu unterstützen, während wir globale Netzwerke fördern.

Um mehr über die Globale Koalition der Gefängnisabolitionisten zu erfahren, besucht:
http://www.worldwithoutprisons.org
https://lausan.hk/2020/announcing-the-global-prison-abolitionist-coalition/
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 09:46:08 So. 27.September 2020
Zitat von: Kuddel am 11:10:44 Mo. 23.März 2020
Dabei ist das Thema wärend der Pandemie besonders brisant:
ZitatGefängnisse in Corona-Pandemie...
...

Iran:

ZitatFast 50 Tage hat Nasrin Sotudeh für bessere Haftbedingungen in der Corona-Pandemie gehungert. Nun hat sie ihren Streik aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-09/nasrin-sotudeh-iran-menschenrechtlerin-hungerstreik-beendet
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Petra9 am 11:35:52 Mo. 28.Dezember 2020
Knäste anschaffen? Interessante Idee. Schließlich ist das Verbrechen ja schon passiert und im Knast werden viele erst richtig kriminell (siehe Wiederholungstäter).
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:14:33 Mo. 04.Januar 2021
Es findet demnächst eine internationale Diskussion über Unterdrückungsmechanismen wie Entführung und Zwangsverschleppung statt. Sie wird organisiert von der internationalen Koalition zur Abschaffung von Knästen.

(https://abload.de/img/a8kwh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a8kwh.jpg)

ZitatEntführung und Zwangsverschleppung werden von unterdrückerischen Regimen weltweit immer häufiger eingesetzt. Folter und gewaltsames Verschwindenlassen sind ein strukturelles Problem staatlicher Bestrafung und Unterdrückung und keine Ausnahmeerscheinungen. Diese Techniken wurden von Kolonialmächten und liberalen Demokratien angewandt und sind zwischen den Staaten weit verbreitet, um Geständnisse zu erpressen. In vielen dieser Fälle waren Menschen willkürlichen Verhaftungen, Inhaftierungen ohne Haftbefehl und sexueller Gewalt ausgesetzt. Diese Strategie wurde häufig in Ländern wie Argentinien, China, Ägypten, Kaschmir und der Türkei angewandt. Die Referenten sprechen zu dieser Politik aus ihren Erfahrungen in Ägypten, Kaschmir und "Xinjiang".

Referenten:

Ahmed Said ist ein ägyptischer antiautoritärer Linker, ein Menschenrechtsverfechter, ein Dichter, ein Schriftsteller und ein beratender Chirurg. Er war vor einigen Jahren selbst ein Gefangener, wo er nach Verschwindenlassen und Folter ein Jahr in einem Hochsicherheitsgefängnis verbrachte. Derzeit ist er Mitglied des Bundestagsprogramms "Parlamentarier schützen Parlamentarier" und Koordinator für die ägyptische Kommission für Rechte und Freiheiten in Deutschland. Dies ist zusätzlich zu seiner Rolle als Koordinator und Produzent in der MENA Prison Forum Initiative sowie als Mitbegründer und Geschäftsführer der Open Data Bank.


Ather Zia ist Dichterin und ein politischer Anthropologin. Ather lehrt Anthropologie und Gender Studies an der University of Northern Colorado Greeley und hat kürzlich "Resisting Disappearance: Military Occupation and Women's activism in Kashmir". Sie ist Gründerin und Herausgeberin von Kashmir Lit und Mitbegründerin des Critical Kashmir Studies Collective. Ihre Forschungsinteressen konzentrieren sich auf militärische Besatzung, Menschenrechte, bewaffnete Konflikte, Widerstand, Siedlerkolonialismus, Gender, muslimische Frauen und den Islam.

Vincent Wong. Menschenrechtsanwalt und Mitglied des Lausan-Kollektivs. (Hongkong)

Moderatorin:

Mahavish Ahmad ist Mitbegründerin der Archives of the Disappeared, einer Forschungsinitiative, die sich mit der Archivierung und Dokumentation von Gemeinschaften befasst, die durch Akte der Gruppengewalt zerstört wurden (mit Mezna Qato, Yael Navaro und Chana Morgenstern). Sie hat als Journalistin über militärische und aufständische Gewalt in der Region Pakistan-Afghanistan berichtet. Gemeinsam mit Madiha Tahir gründete sie das zweisprachige Urdu/Englisch-Magazin Tanqeed. Derzeit ist sie Assistenzprofessorin für Menschenrechte und Politik an der LSE.

Freitag, 8. Januar 2021 19°°

die englischprachige Diskussion kann verfolgt werden über
https://www.youtube.com/watch?v=O4ZKZ8zkL7Q


Facebook: https://www.facebook.com/105889894485652/posts/212170290524278/
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:46:28 Mi. 17.März 2021
ZitatAuf die Frage einer Journalistin, was der Jurist und damalige Gefängnisdirektor Thomas Galli mit den Gefangenen in seiner Justizvollzugsanstalt machen würde, wenn es nach ihm ginge, antwortet er: ,,Ich würde alle freilassen". Aber wie genau stellt Galli sich das vor, eine Gesellschaft ohne Gefängnisse? Wäre das überhaupt zu verantworten? Welche Auswirkungen hätte das auf die Sicherheit der Allgemeinheit?
Untergrund Blättle (https://www.xn--untergrund-blttle-2qb.ch/buchrezensionen/sachliteratur/thomas-galli-weggesperrt-warum-gefaengnisse-niemandem-nuetzen-6283.html)
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 09:29:07 Mi. 11.August 2021
ZitatStoß in die Armut

Gefängnisse widersprechen ihren eigenen Zielen, die Häftlinge auf ein verantwortungsvolles soziales Leben vorzubereiten.


Die Entscheidung des für Niedersachsen zuständigen Sozialgerichts dürfte eigentlich nicht überraschen. Die Rich­te­r*in­nen haben entschieden, dass die Miete eines Gefangenen während seiner siebenmonatigen Haft vom Sozialamt übernommen werden muss.

Das Gesetz, das den Strafvollzug regelt, ist deutlich: ,,Schädlichen Folgen des Freiheitsentzuges ist entgegenzuwirken", steht in Paragraph drei, und weiter: ,,Der Vollzug ist darauf auszurichten, dass er dem Gefangenen hilft, sich in das Leben in Freiheit einzugliedern." Die Wohnung zu verlieren, weil das Amt nach sechs Monaten aufhört zu zahlen, läuft dem zuwider.

Trotzdem war es offenbar nötig, dass ein Gefangener vor Gericht zieht, weil die ganze Institution Gefängnis eben nicht daran ausgerichtet ist, was laut dem Gesetzestext ihr Ziel ist: Die Gefangenen zu befähigen, ,,künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen". Der Zwang zum Arbeiten unter dem Mindestlohn, das Wissen, dass die Post mitgelesen wird oder dass die Verwaltung darüber entscheidet, welche Bücher jemand lesen darf, sind nicht nur entwürdigend, sondern tragen bestimmt auch nicht zur Übernahme von Verantwortung bei.

Es gibt bessere Konzepte als Freiheitsentzug

Der Fall macht aber auch deutlich, wie unsinnig kurze Haftstrafen sind. Wer wegen wiederholten Schwarzfahrens oder dem Handel mit kleinen Mengen Betäubungsmitteln in den Knast muss, hat hinterher sicher mehr Probleme als früher, etwa den Verlust enger Beziehungen, des Jobs oder der Wohnung. Das ist weder gerecht noch produktiv für die Gesellschaft. Die In­sas­s*in­nen der Vollzugsanstalten sind zu Freiheitsentzug verurteilt, nicht zu mehr. Sekundäre Bestrafungen, wie ein Stoß in die Wohnungslosigkeit oder in ein Leben in Armut darf es nicht geben.

Kurze Haftstrafen, die auf leichte Delikte zurückgehen, gehören sofort abgeschafft. Im zweiten Schritt wäre die ganze Institution Gefängnis durch ein gerechteres Konzept zu ersetzen. Ansätze der ,,Transformative" oder ,,Restorative Justice", bei der die direkt Beteiligten einer Tat zu einer Suche nach Lösungen und Wiedergutmachung zusammen kommen, gibt es. Bis die Gesellschaft bereit dazu ist, sollten wir zumindest die Menschenwürde wahren.
https://taz.de/Knast-bei-Bagatellstraftaten-unsinnig/!5788106/
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 13:45:01 Fr. 20.August 2021
ZitatWieder ein Mord durch den Knast Bützow

Durch Gefangene wurde uns mitgeteilt, dass ein Gefangener am 09.08.21 im Knast Bützow gestorben ist. Wie bei fast allen Verstorbenen in Knästen spricht die JVA von Suizid – aber Gefangene und wir wissen, dass der Gefangene aufgrund der Umstände im Knast beschließen musste, sein Leben zu beenden.

Das Justizministerium MV hält natürlich das Bild des Siuizides aufrecht.

,,Am 09. August 2021 ist in der JVA Bützow ein 32-jähriger Strafgefangener tot aufgefunden worden. Er hatte sich am Fenstergitter stranguliert. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. Der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Inhaftierten feststellen. Die Staatsanwaltschaft ist informiert worden."

Knästen gestalten das  Leben für Menschen so unerträglich, dass viele oft keinen anderen Ausweg sehen, als dieses zu beenden. Von einem Suizid zu sprechen, welcher impliziert, die Entscheidung sei selbst gewählt, ist angesichts der Tatsache, dass es die Zustände sind, welche Gefangene in den Tod treiben, einfach nur eine wiederliche Falschdarstellung.

Gefangene schrieben uns dazu folgende Zeilen:

,,Der Inhaftierte war Heroinabhängig. Er wurde von heute auf morgen in den kalten Entzug geschickt. Von der medizinischen Abteilung hat er weder Medikamente gegen die Schmerzen, noch Schlafmittel bekommen. Dies kann man auch als glatte Körperverletzung bezeichnen.

Nach einem Streit hatte man seinen Zellenkollegen verlegt und ihn allein gelassen, obwohl bekannt war, das er Suizid gefährdet war.

Nach dem Tod des Inhaftierten, sei es unmittelbar zu ausfallenden Äußerungen des Personals gekommen. Unter anderem soll ein Bediensteter Gesagt haben, das nun ein Brot mehr am Start sei und ein Junkie weniger der uns Sorge bereitet."


Ein anderer Gefangener aus einem Berliner Knast dazu:

,,Tatsache ist jedoch, es wird nur wenig zu den Ursachen benannt und dies hätte aber den Suizid des Inhaftierten erklärt, dass er einfach und mal wieder im Stich gelassen wurde und dies durch die Justiz selbst. Dies sind nun mal die Fakten, die auch wir aus Bützow gehört hatten."

Die sogenannte ,,Siuzidrate,, in Knästen in der BRD ist mehr als doppelt so hoch im Vergleich zu draußen. Das liegt vor allem daran, dass das  gesamte System hinter den Mauern darauf ausgelegt ist, Menschen zu brechen und erniedrigen. Gleichzeitig gibt es für die meisten Menschen hinter Gittern, welche über solch eine Entscheidung nachdenken, keine angemessene psychologische Betreuuung (geschweige denn Entlassung wegen, so laut Gesetz, ,,Haftunfähigkeit").  Das führt dazu, dass Gefangene über derartige Überlegungen garnicht sprechen und es somit auch oft nicht verhindert werden kann – denn die Äußerung von Suizidgedanken führt in der Regel zu noch mehr Repression, z.B. zum Videoüberwachter Bunker in Totalisolation.

Dass derartige repressive Maßnahmen wenig hilfreich sind erklärt sich von selbst – dass deswegen Knäste generell zerstört werden müssen, auch. Für die Freiheit, für das Leben!

Wir sind in Gedanken und in Trauer bei den Angehörigen und Freunden.
https://criminalsforfreedom.noblogs.org/2021/08/wieder-ein-mord-durch-den-knast-buetzow-2/
Titel: Re: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 16:44:31 Mo. 30.Mai 2022
ZitatFür Armut bestraft

Jetzt landen Menschen wieder im Knast, die Geldstrafen nicht bezahlen können, etwa wegen Fahrens ohne Ticket. Ak­ti­vis­t*in­nen arbeiten dagegen an.


,,Dann bestrafen wir wieder Menschen für ihre Armut" sagt Mitali Nagrecha. Die Juristin ist Gründerin des Justice Collective, Teil eines breiten Bündnisses zur Abschaffung der Ersatzfreitsstrafen, sie plant zusammen mit anderen Ak­tivist*in­nen für den 31. Mai eine Aktion gegen ,,diese große Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit".
https://taz.de/Ersatzfreiheitsstrafen-in-Berlin/!5857164/
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 14:37:12 Mo. 07.November 2022
ZitatHinter Gittern
»Das Leben in Freiheit wird verlernt«
»Aktionstage Gefängnis«: Kritik am Haftsystem, das in erster Linie herrschende Verhältnisse aufrechterhält.
https://www.jungewelt.de/artikel/438176.html
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Frauenpower am 10:29:53 Mo. 02.Januar 2023
"Gegenmacht aufbauen" sollen "Vermummte" an das Gemäuer der Jva Offenburg (Ba-Wü)  gesprüht haben, vermutlich wegen eines dort Inhaftierten.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/parolen-auf-gefaengnismauer-offenburg-100.html#:~:text=Parolen%20und%20Symbole%20soll%20eine,T%C3%A4ter%20der%20linken%20Szene%20zuzuordnen.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: götzb am 16:05:56 Mo. 02.Januar 2023
Für den Müll der Polizisten bzw. Rettungskräfte mit Böllern angegriffen hat, würde ich auch den deutschen Knast in Frage stellen. Da die Verbrecher vor allen aus den "Migrantenmilieu"
kommen, muss man mal darüber nachdenken, ob so was überhaupt Anspruch auf Asyl hat, bzw in die Heimaltländer zurückgeführt werden muss.

Und einheimische müssen anstatt in den Knast in die Klapse verbracht werden.
Da D leider nicht ausgewiesen werden können.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: counselor am 16:58:51 Mo. 02.Januar 2023
Ein Bekannter saß mal wegen Schwarzfahrens im Knast. Er berichtete, dass die Mehrzahl der Mitgefangenen Faschos waren. Daher frage ich mich, warum wir die freilassen sollen.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Nikita am 17:44:40 Mo. 02.Januar 2023
Zitat von: götzb am 16:05:56 Mo. 02.Januar 2023Für den Müll der Polizisten bzw. Rettungskräfte mit Böllern angegriffen hat, würde ich auch den deutschen Knast in Frage stellen. Da die Verbrecher vor allen aus den "Migrantenmilieu"
kommen, muss man mal darüber nachdenken, ob so was überhaupt Anspruch auf Asyl hat, bzw in die Heimaltländer zurückgeführt werden muss.

Und einheimische müssen anstatt in den Knast in die Klapse verbracht werden.
Da D leider nicht ausgewiesen werden können.

ZitatFür den Müll der Polizisten bzw. Rettungskräfte mit Böllern angegriffen hat, würde ich auch den deutschen Knast in Frage stellen. Da die Verbrecher vor allen aus den "Migrantenmilieu"
kommen, muss man mal darüber nachdenken, ob so was überhaupt Anspruch auf Asyl hat, bzw in die Heimaltländer zurückgeführt werden muss.

Wir kommst du darauf, dass es überwiegend Migranten waren? Und wie sollte man vom Zusehen feststellen, ob sie einen deutschen Pass haben?
Ich bin so oder so dagegen irgendwen anders zu behandeln wegen einer anderen Staatsangehörigkeit.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: götzb am 17:47:25 Mo. 02.Januar 2023
https://www.focus.de/panorama/silvester-krawalle-in-berlin-viele-brutale-boeller-angreifer-laut-polizei-aus-dem-migrantenmilieu_id_181962334.html
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: counselor am 18:18:52 Mo. 02.Januar 2023
Anstelle des Focus würde ich die Frage stellen, inwieweit der ökonomische Druck, den der Kapitalismus erzeugt, für die Verrohung der Gesellschaft verantwortlich ist.

In diesem Zusammenhang empfehle ich den YouTube-Kanal democracy at work von Richard D. Wolff und Harriet Fraad. Dieser Kanal leistet in diesem Zusammenhang Aufklärungsarbeit.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Nikita am 18:42:31 Mo. 02.Januar 2023
Zitat von: götzb am 17:47:25 Mo. 02.Januar 2023https://www.focus.de/panorama/silvester-krawalle-in-berlin-viele-brutale-boeller-angreifer-laut-polizei-aus-dem-migrantenmilieu_id_181962334.html

ZitatLaut Polizeigewerkschafter Rainer Wendt kommen viele aus dem ,,Migrantenmilieu".

Wendt ist ein rechter Hardliner und nicht glaubwürdig.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: götzb am 19:00:56 Mo. 02.Januar 2023
Wäre schön, wenn der nur die Unwahrheit von sich geben würde. ;)
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: counselor am 20:18:37 Mo. 02.Januar 2023
Solche Debatten werden von den Herrschenden hochgekocht, um Zwietracht unter den einfachen Menschen zu sähen und vom Kapitalismus als Ursache der Verrohrung der Gesellschaft abzulenken. Den Focus halte ich für ein übles rechtes Desinformationsmedium.

Richard D. Wolff hat das in einer seiner Folgen von "Economic Update" als "Scapegoating", also die Suche nach Sündenböcken bezeichnet.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Onkel Tom am 20:32:11 Mo. 02.Januar 2023
@götzb

Solche Ereignisse werden doch vorzugsweise gern dazu genutzt für Buletten
noch mehr Handlungsfreiheiten und Gesetzesverschärfungen durchboxen zu
wollen. Mutwilligkeiten sind bis auf ein paar Ausnahmen kaum haltbar.
In der Millionenstadt Hamburg gab es laut Hamburg Jornal zwei Vorfälle,
die Mutwilligkeit vermuten lässt.

Schau dir mal den Dokumentarfilm "Hamburger Gitter (https://forum.chefduzen.de/index.php?msg=377999)" an.. Besser ist es  ;)
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: counselor am 02:55:19 Di. 03.Januar 2023
Es gibt noch keine offiziellen Zahlen zu den #Silvester-Übergriffen, aber #JensSpahn #BILD und #AfD hetzen gegen Ausländer.
Fakt: 2021 verübten 70% der Übergriffe Deutsche, 84% Männer. Was läuft bei Männern mit Böllern schief? Wann gibt es ein #Böllerverbot?

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-01/silvester-gewalt-jens-spahn

https://mastodon.green/@VQuaschning/109621167313285502
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: BGS am 09:03:13 Di. 03.Januar 2023
Daß ein gewisser J. Spahn noch frei herumläuft... . Nicht zu reden von R. Wendt und Konsorten.

MfG

BGS
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 09:32:34 Di. 03.Januar 2023


Die realen Probleme der Unterschichten liegen bei der Höhe der Löhne und der Stütze, bei den Preisen, dem Gesundheitssystem und der Miete. Aber statt sich gegen die sozialen Angriffe zu wehren, ziehen sie es vor, ihre Ängste und Wut auf diejenigen zu richten, die einen migrantischen Hintergrund haben. Die Massenmedien helfen da argumentativ gern.

2015 war die Stichworte "Flüchtlingskrise" und "Wir schaffen das!" Auslöser für Hysterie. Die "Silvestervorfälle von Köln" (2015) haben nie so stattgefunden, wie von den Medien beschrieben, doch es taugte zu einer Kampagne gegen Moslems. Alice Schwarzer tat sich da besonders unangenehm hervor.

Wenn jetzt diejenigen, die nichts gegen explodierende Preise und nichts gegen das Verballern von 100 Milliarden für Rüstungsguter getan oder gesagt haben, ihren Frust auf Jugendliche, insbesondere migrantische richten, hat man sie da, wo man sie haben möchte. In Radfahrerhaltung. Nach oben buckeln, nach unten treten.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: götzb am 14:31:21 Di. 03.Januar 2023
Zitat von: Onkel Tom am 20:32:11 Mo. 02.Januar 2023@götzb

Solche Ereignisse werden doch vorzugsweise gern dazu genutzt für Buletten
noch mehr Handlungsfreiheiten und Gesetzesverschärfungen durchboxen zu
wollen.


Feindbilder - für manche "Bulletten" für andere Asylanten.
Jeder hat leider seine vorgegebenen Feindbilder.

Ich wünscht mir bei machen Dingen mehr gesunden Menschenverstand.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 17:46:40 Di. 03.Januar 2023
Allen voran wird von BILD der Silvesterstreß zum Untergang der Abendlands erklärt.

Der Gerechtigkeit halber muß ich auch vom Untergang des Morgenlandes berichten.

In China versuchten Polizisten gegen feuerwerkende Jugendliche vorgehen. Das ging für sie nach hinten los:

https://twitter.com/301military/status/1609987103441539072

https://twitter.com/jenniferzeng97/status/1610102629970939909
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: counselor am 04:18:24 Mi. 04.Januar 2023
Zu der ganzen Debatte fällt mir noch folgende Parole ein: "Was will ich, was willst Du? Das Verbot der CSU!".
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: dagobert am 11:03:21 Mi. 04.Januar 2023
Die CDU gleich mit, wenn ich bitten darf.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Onkel Tom am 19:30:54 Mi. 04.Januar 2023
Zitat von: götzb am 14:31:21 Di. 03.Januar 2023Feindbilder - für manche "Bulletten" für andere Asylanten.
Jeder hat leider seine vorgegebenen Feindbilder.

Ich wünscht mir bei machen Dingen mehr gesunden Menschenverstand.

Den Film "Hamburger Gitter" hast Du dir also nicht angeschaut..

Allerdings finde ich es eine Sauerei, Rettungswagen und Sanitäter an zu
greifen ! Egal zu welchen Anlässen.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: counselor am 22:58:53 Do. 05.Januar 2023
ZitatWoher kommt die Wut auf diesen Staat?

Wie jedes Jahr geht es heiß her an Silvester, und in Berlin sowieso. Nun ist es zum Jahreswechsel zu Ausschreitungen gekommen. Bürgerliche Politiker:innen, die Mainstreampresse und die Polizei schäumen vor Wut und fordern ein hartes Durchgreifen. Eine Frage beschäftigt die bürgerlichen Kommentator:innen hierbei am meisten: Warum fürchtet man sich hier nicht vor dem staatlichen Gewaltmonopol? – Ein Kommentar von Phillipp Nazarenko

Quelle: https://perspektive-online.net/2023/01/woher-kommt-die-wut-auf-diesen-staat/

ZitatRassistische Kampagne für einen Polizeistaat nach ,,Berliner Silvesternacht"

Das neue Jahr beginnt in Deutschland mit einer üblen, rassistischen Kampagne für einen Polizeistaat. Als Vorwand dient die ,,Berliner Silvesternacht", in der es – glaubt man der Darstellung in Politik und Medien – zu nie dagewesener Gewalt gegen die Sicherheitsbehörden gekommen sei.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2023/01/05/berl-j05.html
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 11:57:18 Fr. 06.Januar 2023
ZitatHerr Wehnemann, der SPD-Stadtverordnete Thomas Bäppler-Wolf (Bäppi La Belle) hat auf Instagram ein Video geteilt, in dem er über die Berliner Silvesternacht spricht. Von ,,Affen" ist gar die Rede. Auch will er die Beteiligten in ein Flugzeug setzen ... Er hat das Video wieder gelöscht, die PARTEI hat es geteilt. Warum?

Es ist einfach unerträglich zu sehen, wie selbst in der SPD Stimmung gegen die angeblichen marodierenden Migrant:innen geschürt wird. Bäppler-Wolf hat sich meiner Meinung nach bereits in der Vergangenheit weit Richtung AfD bewegt. (...)

Bislang hat es noch kein CDU- oder selbst AfDler geschafft, sich so ekelhaft zur Thematik der Silvesternacht zu äußern. Er übernimmt komplett den Sprachgebrauch von Nazis bzw. der AfD. Ganz in diesem Sinne scheint er sich mit den bekannten Sprüchen rechtfertigen zu wollen. Allzu bekannt sind ja Sätzen wie ,,ich bin kein Nazi, aber" oder: ,,Das wird man wohl noch sagen dürfen". Oder etwa ,,in welchem Land leben wir".

Er redet von ,,Menschen, die hierherkommen, um sich danebenzubenehmen". Spricht von einem ,,beginning Link, weit vor dem Affen und ohne Gehirn" ... Das ist widerliche rechte Rhetorik. Er will nicht mit Rechtspopulisten in einem Atemzug genannt werden.  Dann soll er halt kein rassistisches Zeug reden. (...)

Ich fordere die SPD Frankfurt auf, Bäppler-Wolf aus der Fraktion und der Partei zu werfen. (...)

Gerade die SPD scheint hier nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems zu sein. Gesundheitsminister Karl Lauterbach etwa forderte auf Twitter, Menschen, die sich in Berlin ,,chaotisch" verhalten hätten, die Wohnung zu kündigen. (...)
https://www.fr.de/frankfurt/wehnemann-ueber-baeppler-wolf-er-uebernimmt-komplett-den-sprachgebrauch-von-nazis-92012989.html
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 19:22:47 Fr. 06.Januar 2023
Diese Medienkampagne wegen der Silvesterrandale kann man so leicht auseinandernehmen. Das Thema ist in etwa so spannend wie Übergriffe während eines Münchner Oktoberfests. Es gibt eine ganze Reihe guter Kommentare zu dieser ekligen Kampagne.

Ich habe aber keine Lust, die Links dazu hier aufzulisten.

Das ist doch alles derart egal.

Und wir lassen uns von beschissenen Medien sagen, daß wir uns über ein paar überschwenglich feiernde Kids aufregen sollen?

Mich nervt jeder, der über das Stöckchen springt, das man uns hinhält.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: counselor am 23:19:53 Fr. 06.Januar 2023
Proletopia ist wohl auch über das Stöckchen gesprungen
https://youtu.be/kvUK26XaLVs
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Fritz Linow am 00:34:26 Sa. 07.Januar 2023
Wer es mag, die Zeit und Energie hat... warum nicht. Gerade auf youtube gibt es ja zum Glück massenhaft Leute, die etwas Schlaues zu sagen haben.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: counselor am 01:18:53 Sa. 07.Januar 2023
Naja, es ist bekannt, dass die Klassengesellschaft bei den unteren Schichten Hass erzeugt. Ich nehme mich davon nicht aus. Auch ich zähle mit meinem Niedriglohn zu den Gearschten dieser Gesellschaft. Zudem habe ich Jahre in einem migrantisch geprägten Stadtteil gelebt. Meine Wut kanalisiere ich in politische Arbeit.

Ich kann die Aussagen von Proletopia nachvollziehen und stelle mir gleichzeitig die Frage, wie man die Jugendlichen erreichen und für den Kampf für eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft erreichen kann.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Frauenpower am 07:14:39 So. 08.Januar 2023
ZitatNach den Krawallen der Silvesternacht bedienen Rechte wieder gezielt die alten Reflexe vom bösen Migranten. Damit dürfen sie nicht durchkommen.
https://taz.de/Aufregung-um-Silvester-Krawalle/!5903752/

ZitatSilvesterkrawalle: Linken-Chefin Wissler wirft Bundesinnenministerin das Schüren von Ressentiments vor
https://www.rnd.de/politik/silvester-in-berlin-linken-chefin-kritisiert-faeser-schuert-rassistische-ressentiments-LZ5HME22XVG6NDZ62H2FUURL3M.html

https://www.mopo.de/hamburg/politik/rassistisches-arschloch-twitter-streit-von-schwarz-gruen-eskaliert/

Zitat....
Der Hamburger Grünen-Abgeordnete Michael Gwosdz warf de Vries daraufhin auf Twitter Rassismus vor. Er schrieb: ,,Phänotyp blonde Haare, helle Haut schützt offenbar nicht davor, sich wie ein rassistisches Arschloch zu benehmen und das gesellschaftliche Klima zu vergiften."

ZitatRettungsgasse für Rettungskräfte an Supermarkt-Kasse Auf dem Höchsten haben Retter Vorrang
https://www.ruhrnachrichten.de/dortmund-sued/rettungsgasse-fuer-rettungskraefte-an-supermarkt-kasse-auf-dem-hoechsten-haben-retter-vorrang-w681269-2000714044/
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Frauenpower am 07:36:28 So. 08.Januar 2023
Zitat von: counselor am 01:18:53 Sa. 07.Januar 2023....
Ich kann die Aussagen von Proletopia nachvollziehen und stelle mir gleichzeitig die Frage, wie man die Jugendlichen erreichen und für den Kampf für eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft erreichen kann.

ZitatWie soll es weitergehen? Darüber spricht der Psychologe Ahmad Mansour im ARD-,,Morgenmagazin".
https://www.rnd.de/medien/silvester-krawalle-integrationsbeauftragter-spricht-ueber-angreifer-NQ6ZG2GTBBBWFKUR5FCPEAQRCM.html

Ob er da auch an "Racial Profiling" denkt?  🤔
Oder Personalmangel in der Ausländer_innenbehörde?

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1169813.ausschreitungen-an-silvester-vergiftete-debatte.html
ZitatVergessen  wird dabei, dass nicht nur die ach so unintegrierbaren Menschen in Berlins »Problemkiezen« offenbar einen erheblichen Groll auf das hegen, was sie mit dem deutschen Staat in Verbindung bringen. Ebenso wurden in Städten, die nicht gerade bekannt für »kriminelle Ausländerhorden« sind, zum Jahreswechsel Einsätzkräfte Zielscheibe für Randalierer. Auch wenn Rechte es gerne so hätten: Die Ereignisse sind nicht mit ethnischen oder reli

Btw Julian Reichelt,  Bild & Co sind bei Wagenknecht-Fans sehr beliebt, was ich in Gesprächen mit einigen  herausfinden konnte!!! 😲 Geht bei denen in die rechte Richtung!! Und halten das für das Gegenteil von rechts!!
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Frauenpower am 07:52:59 So. 08.Januar 2023
In Kehl (BaWü) Nähe Straßburg

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/konsequenzen-aus-kehler-krawallnacht-100.html
ZitatDie Frage nach der Herkunft der Randalierer ist für den Kehler OB erst einmal zweitrangig. Es seien nach seinem Wissen junge Männer aus verschiedenen Ländern dabei gewesen, so Britz, aber ebenso solche ohne Migrationshintergrund. "Sicher waren auch französische Staatsbürger irgendwann, irgendwo beteiligt." Immerhin lebten ja auch rund 3.000 Franzosen in Kehl. Dass zudem Krawallmacher aus Straßburg, wo seit Jahren zu Silvester Autos brennen, über den Rhein kamen, sei

https://www.nau.ch/news/europa/690-autos-in-silvesternacht-in-frankreich-in-brand-gesteckt-66382752
ZitatAuch diesmal wurden zum Jahreswechsel in Frankreich wieder Autos abgefackelt. 690 Wagen wurden in Brand gesteckt – eine vergleichsweise tiefe Zahl.

"auch diesmal... "

Petition für Böllerverbot
https://aktion.campact.de/boellerverbot/appell/teilnehmen?utm_campaign=google-cpc-b%C3%B6llerverbot&utm_medium=adwords&utm_source=google-cpc&utm_content=adgroup-145732856340&source=goAD-b%C3%B6llerverbot&bucket=goAD-b%C3%B6llerverbot&utm_term=petition%20b%C3%B6llerverbot&gclid=EAIaIQobChMIx9TE4rS3_AIVz-x3Ch3y5gX0EAAYASAAEgKU-_D_BwE
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Frauenpower am 12:14:18 Mo. 09.Januar 2023
https://www.sueddeutsche.de/politik/silvesterkrawalle-festgenommene-polizei-1.5728666
ZitatDie Berliner Polizei hat ihre Zahlen erneut nach unten korrigiert. Wegen Böllerattacken wurden an Silvester demnach 38 Menschen festgenommen, die Mehrheit sind Deutsche.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: dagobert am 13:33:34 Mo. 09.Januar 2023
Wäre es möglich, den Thread mal wieder zu seinem ursprünglichen Thema zurück zu führen?
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 18:07:32 Sa. 28.Januar 2023
ZitatArmut und Ersatzfreiheitsstrafe
Kampf gegen Klassenjustiz

Ein Mann sitzt im Gefängnis, weil er kein Geld hat. Es müsste sich was ändern, sagt er – und ist mit der Forderung nicht allein.
https://taz.de/Armut-und-Ersatzfreiheitsstrafe/!5908952/
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:11:36 Do. 09.Februar 2023
Seit Jahresbeginn haben sich 3 Strafgefangene in Berliner JVAs das Leben genommen. Das ist furchtbar. Skandalös hingegen ist: 2 von ihnen saßen nur, weil sie eine Geldstrafe nicht zahlen konnten.
Titel: Aw: Den Knast in Frage stellen
Beitrag von: Kuddel am 17:27:52 Do. 29.Februar 2024
Geschichtsunterricht

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RAF-Gefangene hatten schon 1974 ein "Provisorisches Kampfprogramm für inhaftierte Arbeiter*innen" verfasst.

Ist in der etwas hölzernen Sprache der Zeit hier nachlesbar:

https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019741100_03_2.pdf