PROVOKATION BDA fordert weitgehendes Streikverbot

Begonnen von counselor, 18:17:31 Mi. 22.Februar 2023

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counselor

ZitatPROVOKATION - BDA fordert weitgehendes Streikverbot

100.000 Postbeschäftigte zeigten in den letzten Wochen in Warnstreiks ihre Bereitschaft, für ihre Forderung nach 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt zu kämpfen. Seit Montag stimmen sie bis zum 8. März in einer Urabstimmung über einen unbefristeten Flächenstreik ab.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw08/bda-fordert-weitgehendes-streikverbot
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Nikita

Wenn der BDA Streiks noch weiter kriminalisiert, hat es den Vorteil, dass man gleich illegale Aktivitäten in Streiks einplanen kann. Es wird eh viel zu brav gestreikt in Deutschland.

ManOfConstantSorrow

Das war letzter letzter Monat.

Jetzt geht es so weiter:

ZitatVor Mega-Streik: Arbeitgeber gehen auf die Barrikaden: ,,Geiselhaft, nicht überziehen"

Vor dem großen Warnstreiktag im öffentlichen Verkehr in Deutschland werfen Deutschlands Arbeitgeber den Gewerkschaften überzogenes Handeln vor. ,,Wer so handelt, handelt unverhältnismäßig und gefährdet die Akzeptanz für das Streikrecht", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter.

Die Logistikbranche warnte vor einem ,,Versorgungschaos" und forderte in ,,Bild" ebenfalls die Aufhebung des Lkw-Fahrverbots am Sonntag.

Kampeter mahnte, der Kampf um Mitglieder dürfe die Tarifautonomie in Deutschland nicht radikalisieren. ,,Ein Blick nach Frankreich zeigt, wohin es führt, wenn man sich auf die schiefe Ebene begibt."
https://www.fr.de/wirtschaft/warnstreiks-warnstreiktag-streiks-gewerkschaften-tarifkonflikt-arbeitgeber-kritik-bda-verdi-evg-92168047.html

Wir sollten uns ruhig auf die "schiefe Ebene" begeben und mal sehen, wohin uns das führt. Leider erschrecken die Gewerkschaften vor ihrem eigenen Mut und werden rechtzeitig wieder einknicken. Es wird viele neue Gewerkschaftsmitglieder geben, aber die Gewerkschaft spart sich lieber die Auszahlung von Streikgeld und die Neumitglieder fragen sich, warum sie da eingetreten sind...

ZitatDer Chef Bahngewerkschaft EVG, Martin Burkert, verteidigte den gemeinsamen Warnstreik mit Verdi und betonte, mit dem Streikrecht verantwortungsvoll umzugehen: ,,Nein, wir übertreiben nicht", sagte Burkert am Freitag.

Einknicken mit Ansage. Wie erbärmlich.



Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

dagobert

Versorgungschaos wegen einem (!) Streiktag?
Wie lächerlich ist das denn ...
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Tiefrot

Scheinbar kriegen mittlerweile selbst die Läden ihren Krempel just in time...  :o
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

Hanni3

Hmmm..... wenn die Arbeitgeber heulen, wurde alles richtig gemacht.

Was ich persönlich jetzt doof find, ist wenn alle daheimbleiben.
Ich werd am Montag irgendwie in die Stadt kommen, nur um Präsenz zu zeigen.
Gut, hier wird man wenig merken, aber trotzdem.

Onkel Tom

Hurra, die kapitalistische Welt geht unter  :D

Nö, leider nur ein Tach aber früh übt sich und wird ja auch Zeit,
etwas "französich" zu lernen. Ob man Montag abend wie ein Kind mit
dem Kettcar so richtig die DAX-Kurve herab düsen kann ?

Wat mot dat mot  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Dass die Arbeitgeber aufheulen ist ein gutes Zeichen. Der Streik tut wohl finanziell weh. Und das muss auch so sein.

Die Beendigung der Tarifrunde liegt in der Hand der Arbeitgeber. Sie müssen ein akzeptables Angebot vorlegen. Nur dann kehrt wieder Ruhe ein.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Tiefrot

Ich befürchte, das wird wie in den letzten Jahren mit Reallohnverlust enden.
Das lehrt die Erfahrung.  ::)
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

Hanni3

Zitat von: Tiefrot am 15:28:29 Sa. 25.März 2023Ich befürchte, das wird wie in den letzten Jahren mit Reallohnverlust enden.
Das lehrt die Erfahrung.  ::)
Wart doch erstmal ab.
So, wie sich das quer durch die Medien liest, wird das wohl einen gewaltigen Rumms geben.

Und wenns so kommt wie geplant, ist das eine andere Hausnummer als die uns sonst bekannten Streiks.

dagobert

Ein einzelner Streiktag ist noch kein "Rumms".
Ein Streik dieser Größenordnung über mehrere Wochen, das wär schon eher was. Aber soweit wird der DGB es nicht kommen lassen.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Hanni3

Zitat von: dagobert am 19:57:51 Sa. 25.März 2023Ein einzelner Streiktag ist noch kein "Rumms".
Ein Streik dieser Größenordnung über mehrere Wochen, das wär schon eher was. Aber soweit wird der DGB es nicht kommen lassen.

Dochdoch.
Wir sind so verwöhnt, da tut das schon weh.

Habe gelesen,daß auch Autobahnen gesperrt sind, also dürfte der Lieferverkehr eingeschränkt sein.
Infolge dessen sind bei Aldi, Lidl und Co nicht alle Waren verfügbar.
Und wenn der Lieblingspudding nicht da ist, kann die Wohlstandsmutti schon krätzig werden.

Möööönsch, sind wir doch einfach froh, daß sich IRGNDWAS tut.

Tiefrot

ZitatMöööönsch, sind wir doch einfach froh, daß sich IRGNDWAS tut.
Irgendwas ist reichlich anspruchslos. Was sich tun sollte, ist ein
Lohnzuwachs, der den Arbeitsmenschen anständig ernährt.

Mein Optimismus hält sich jedoch in Grenzen, grade wenn Mensch dran denkt,
das der DGB dem Lohnverfall in den frühen 2000ern mit aller Kraft Vorschub geleistet hat.
Z.B. durch Leihbutzen, die dem DGB gehör(t)en.  >:(

Selbst wenn die solchen Scheiss nicht mehr machen sollten, das Vertrauen ist weg. >:(
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
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Hanni3

Ich versteh dich, aber ich seh das jetzt doch erstmal neutral.
So als Katastrophentouristin, nech?

Heulen können wir am Montag abend immer noch. Bis dahin gilt zumindest mal für mich:
Hoffen.

Tiefrot

Fürs Heulen ist es tatsächlich noch etwas früh.
Aber Wunder sollten wir trotzdem nicht erwarten.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

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Hanni3

Zitat von: Tiefrot am 21:10:10 Sa. 25.März 2023Fürs Heulen ist es tatsächlich noch etwas früh.
Aber Wunder sollten wir trotzdem nicht erwarten.

Mach ich auch nicht. Aber bisserl Hoffnung darf ich doch haben.

Onkel Tom

Jo, Hoffnung sollte man erst dann aufgeben, wenn ein Ereignis in
Erfolglosigkeit geendet ist und nicht schon vorher (kaputt quatschen) ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Tiefrot

Na warten wir mal ab.
Wenn es wieder so kommen sollte wie bekannt, wirds interessant.  ;D
Mensch, was fehlen mir diese "Klunkerrunden" aus den 70ern - Auch wenn ich da noch
ein kleiner Junge war. ^^

Wobei mir grade einfällt, die AGs flennen ja jetzt schon rum, das die Sklaven aufmüpfig werden.
Das zeugt mir von völlig fehlendem ökonomischen Verstand...
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
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mousekiller

Zitat von: ManOfConstantSorrow am 18:29:03 So. 26.März 2023https://twitter.com/nymoen_ole/status/1639989493804441607

Das war gestern schon in meiner Jurabubble Thmea auf Twitter. Als ob die Wirtschaft wegen eines Tages Ausfall zusammenbrechen würde...  ::)
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

Kuddel

Mal sehen, was sich da an Eigendynamik entwickelt und sich von den bisherigen 0-8-15-Streiks unterscheidet...


Deutscher Mieterbund
Damit Mieten bezahlbar bleiben, fordern wir einen bundesweiten Mietenstopp und sind solidarisch mit den Streikenden

Kuddel



Kuddel

ZitatDie Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sind gescheitert. Arbeitgeber und Gewerkschaften erzielten in der letzten von drei geplanten Verhandlungsrunden kein Ergebnis. Nun werden unabhängige Schlichter nach einer Lösung suchen. In der Zeit der Schlichtung herrscht Friedenspflicht – somit wird es über die Ostertage keine neuen Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst geben.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-scheitern

Ach, Friedenspflicht. Die herrscht quasi immer. In Deutschland gibt es kein echtes Streikrecht. Streiks sind immer untersagt, einzige Ausnahme: die Tage während der Tarifverhandlungen.

Das herrschende Streikrecht muß in Frage gestellt werden.

ZitatDas undemokratische Verbot von politischen Streiks gerät durch ein fortschrittliches Urteil des Arbeitsgerichts Berlins ins Wanken. Bisher sind Streiks nur zulässig, wenn sie im Rahmen von Tarifauseinandersetzungen geführt werden.

Mit Urteil vom 07. März 2022  entschied die 19. Kammer des Arbeitsgerichts Berlin (Aktenzeichen 19 Ca 10127/21) zugunsten von einem Gorilla-Mitarbeiter, der gegen seine Kündigung wegen Beteiligung an einem selbständigen Streik geklagt hatte.  Die Teilnahme an sog. "wilden Streiks" berechtigen die Arbeitgber nicht zur Kündigung.
https://www.lokalkompass.de/bochum/c-politik/selbstaendiger-streik-berechtigt-nicht-zur-kuendigung_a1752802

ZitatDie reaktionäre Tradition brechen

Alexander Kübler von der Kampagne für ein umfassendes Streikrecht erklärt, wie die vielen Streikverbote in Deutschland aufgeknackt werden könnten
https://www.akweb.de/ausgaben/690/gewerkschaft-deutschland-streikrecht-gorillas-reform/

Mehr zum Thema: https://rechtaufstreik.noblogs.org/

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