Im Jobcenter Spandau bleiben die meisten Hartz-IV-Briefe liegen

Begonnen von Eivisskat, 22:38:36 Mi. 11.März 2009

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Eivisskat

ZitatDie Berliner Jobcenter kommen bei der Bearbeitung der Post von Hilfsbedürftigen nicht nach.

Insgesamt lagern in Berlin 150.000 ungeöffnete Briefe. Spitzenreiter ist Spandau gefolgt von Mitte und Neukölln. Einen Zusammenhang zwischen den Briefen und den Klagen von Hartz-IV-Empfängern glaubt die Verwaltung ausschließen zu können.

In den Berliner Jobcentern liegen derzeit mehr als 150.000 Stücke unbearbeitete Post von Hartz-IV-Empfängern. Spitzenreiter ist das Jobcenter in Spandau, wo geschätzt etwa 40.000 Vorgänge, die in den Poststücken verborgen sind, nicht abschließend bearbeitet wurden. Das teilte Senatssozialstaatssekretärin Kerstin Liebich auf eine kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Gregor Hoffmann mit.

Nach Angaben Liebichs versucht man zunächst, die Zahlfälle zuerst abzuarbeiten, damit die Kunden wenigstens ihr Geld erhalten. "Insbesondere durch die letztgenannte Prioritätensetzung kann in einzelnen Fällen der Kundeneindruck einer verzögerten Bearbeitung und mithin Unzufriedenheit entstehen", so die Staatssekretärin. Auch Schließtage oder sogar -wochen in den Jobcentern könnten die Lage entspannen.


In Spandau arbeitet man nach Aussagen Liebichs daran, ein Paket zum Abbau der Rückstände zu schnüren, damit man bis spätestens zum 31. August die Post abgearbeitet hat.
Liebich: "Die Maßnahmen umfassen unter anderem eine temporäre Auslagerung bestimmter Aufgaben aus dem Leistungsbereich, eine stringentere Steuerung der Aufgaben, die Reduzierung von Sprechstunden und damit Ausweitung der Zeiten der Aktenbearbeitung und Maßnahmen zur Gewinnung von zeitlichen Ressourcen."
Warum ausgerechnet Spandau die höchsten Postrückstände hat, ist unklar. Der Bezirk liegt mit seinen 31 000 Empfängern von Arbeitslosengeld II im Mittelfeld der belasteten Bezirke.


Die beiden größten Jobcenter Mitte (57.000 erwerbsfähige Hilfsbedürftige) und Neukölln (56.000) folgen jedenfalls Spandau bei der Anzahl der unbearbeiteten Poststücke. Mitte hat einen Rückstau von 16.700 Vorgängen, Neukölln von 14.900. Dahinter kommen Charlottenburg-Wilmersdorf (13.500 Poststücke), Pankow (12.300), Lichtenberg (12.000), Marzahn-Hellersdorf (11.000) und Tempelhof-Schöneberg (10.000).Als einziges Jobcenter hat Reinickendorf gar keinen Poststau angegeben.


Einen Zusammenhang zwischen dem Rückstau bei den Postvorgängen und den Klagen vor dem Sozialgericht in Berlin schlossen die Jobcenter aus.

Personelle Hilfe steht in Aussicht. So sollen in diesem Jahr noch 582 Mitarbeiter des Bundes dazukommen. Zudem erhalten 135 befristete Beschäftigte eine Vollzeitstelle. Staatssekretärin Liebich: "Insgesamt sind somit 717 Stellen zusätzlich dauerhaft zur besseren Betreuung der Leistungsberechtigten nach dem Sozialgesetzbuch II für Berlin bei der Bundesagentur für Arbeit etatisiert."


http://www.morgenpost.de/berlin/article1051893/In_Spandau_bleiben_die_meisten_Hartz_IV_Briefe_liegen.html

Codeman

Ich kann das mit den Schließtagen aus eigener Erfahrung gar nicht bestätigen.Das Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf hatte immer Mittwochs nur zu.Dann hatten sie eine zeitlang den Dienstag geschlossen um der Flut der Eingaben gerecht zu werden.Das ging auch gut,nur kamen dann am Donnerstag natürlich zusätzlich zum normalen Donnerstagverkehr noch die Dienstagsbesucher,so dass im Grunde das was normalerweise am Donnerstag anfällt sich weit mehr als verdoppelt hat.Also hat man den Dienstag wieder aufgemacht....
Ich bin der Rostfleck am Schwert des Sozialismus - Zitat frei nach Schraubenwelle

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