25 Jahre Labournet

Begonnen von admin, 20:03:13 Mo. 18.November 2024

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admin

Chefduzen ging 2002 online. 3 Jahre zuvor wurde der Verein Labournet e.V. gegründet. Die Thematik unserer Netzauftritte ähnelt sich. Aus der Labournet Selbstdarstellung:
ZitatLabourNet Germany ist der Treffpunkt der gewerkschaftlichen Linken mit und ohne Job im weitesten Sinne. Unser Themenspektrum:
Die Wirklichkeit der Arbeitswelt und der Gesellschaft – und die Versuche, beide zu verändern.
Debatten und Aktionen innerhalb und ausserhalb der Gewerkschaften, Arbeitskämpfe, betrieblicher und sozialer Aktivitäten. Aber: Gegeninformation ist nicht der einzige Zweck von Labournet – wir arbeiten dafür, dass Menschen sich einmischen, dass solche Bestrebungen bekannt werden, sich gegenseitig vernetzen und unterstützen können. Wir organisieren selbst Solidarität und Aktionen, sei es in Groß- oder Kleinbetrieben, mit Erwerbslosen oder MigrantInnen in Billigjobs. D. h., wir verstehen uns als den breiten Zielen der globalen Gewerkschafts- und Sozial-Bewegung verpflichtet

In ihrer alltäglichen Praxis unterscheiden sich beide Projekte. Das Labournet hatte seit Anbeginn eine gute Vernetzung mit Betriebs- und Gewerkschaftsaktivisten, blieb darin aber undogmatisch und änderte die Selbstbeschreibung von "Treffpunkt der Gewerkschaftslinken" in "Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah..."

chefduzen hatte stets weniger Verbindungen zu den Stammarbeitern der Großbetriebe oder zu erfahrenen Betriebs- und Gewerkschaftsaktivisten. Im Forum der Ausgebeuten finden hauptsächlich Menschen zusammen, die unter prekären Arbeitsbedingunen leiden, die mit Ämtern und Institutionen Ärger haben oder mit Armut und anderen Unwägsamkeiten zu kämpfen haben. Die Sozialen Bedingungen haben hier Menschen zusammengebracht, gegenseitige Hilfe und Diskussionen hervorgebracht, was zu einer Politisierung der Community führte.

Während Labournet die Meldungen redaktionell zusammenstellt, arbeitet chefduzen mit der Technik des Internetforums und die Beiträge kommen großteils aus der Community selbst und werden durch redaktionelle Beiträge ergänzt.

Labournet und chefduzen haben ein paar gemeinsame Veranstaltungen gemacht und behielten eine lockere Zusammenarbeit bei. Das Labournet rührte die Werbetrommel für uns, als wir unter kostspieligem juristischem Beschuß standen, und brachte unseren offline Aktivitäten durch ihre Berichterstattung eine größere Reichweite. Das Labournet Germany ist so etwas wie die große Schwester von chefduzen. Wir versorgen sie etwas unregelmäßig mit Meldungen und Berichten. Das Labournet ist ein tolles Projekt, eine Institution großer Bedeutung für die Arbeiter- und Sozialen Bewegungen.

ZitatIm Dezember wird der Verein LabourNet.de e.V. 25 Jahre alt. Das wollen wir mit euch gemeinsam feiern, am Samstag, den 7. Dezember, in Bochum.

Wir nutzen bewusst das Wort ,,Party", denn wir wollen wirklich die 25 Jahre von LabourNet e.V. feiern.

Da LabourNet eine inhaltliche Plattform ist, wird es eben inhaltliche Beiträge geben.
Zudem planen wir eine Ausstellung mit beispielhaften Beiträgen aus dem Labournet, ergänzt durch das eine oder andere Bild.

Wir freuen uns sehr auf den Tag im Dezember und auf die Zeit mit euch zusammen!

Mit solidarischen Grüßen,

der Vorstand, LabourNet e.V.

Der chefduzen-admin fährt hin, um mitzufeiern!

admin

,,Lohnabhängigkeit abschaffen!"
25 Jahre LabourNet Germany.

Mag.jpg

 
Ein Interview von Bernd Drücke mit der Redakteurin Mag Wompel
https://www.linksnet.de/artikel/48864

Nikita

Nur echt mit krimineller Polizistin, die sie illegal filmt.

admin

Ich sollte wohl mal von dem Besuch der Feier zum 25. des LabourNet berichten.

Ach, ich war so schlecht vorbereitet. Ich hatte kein Geschenk dabei (ich habe die Flasche Rotwein mit dem Rosa Luxemburg Etikett ,,Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark" zuhaus vergessen) und hatte auch kein Chefduzen T-Shirt getragen. Eine Umarmung von Mag Wompel ("Lady Labournet"-Frankfurter Rundschau-) mußte erstmal reichen. Gratulationen kamen auch aus der Ferne per Videoübertragung. Gaby Weber aus Argentinien, ein Automobilarbeiter und Gewerkschafter aus Chile und der Chefredakteur der Graswurzelrevolution.

Eine gute Band "die Haie" mit einer tollen Sängerin spielte auf, der Alabama Song war mein Favorit.

Das Labournet ist 3 Jahre vor Chefduzen online gegangen und Medien und Linke zeigten großes Interesse an dem damals noch neuen Konzept von Klassenkampf & Internet. Wir waren gemeinsam eingeladen zu einem Kongreß in Berlin, bei dem es um neue Perspektiven und Konzepte für den Klassenkampf ging. Ich erinnere mich, wie ich mich mit einer stalinistischen Südkoreanerin stritt. Die Hongkonger Aktivistin May Wong, die auch in Festlandchina aktiv war, berichtete von ihren Versuchen, Arbeiter zu organisieren, die sich bei der Batterieproduktion vergiftet hatten. Sie war verdammt witzig, und meinte in dem Vortrag, sie seien der Repression durch die chinesische Regierung ausgesetzt, aber nicht so schlimm, wie ihre deutschen Kollegen von Chefduzen. Ich habe bis heute Kontakt zu ihr. Mag Wompel und ich haben auch gemeinsame Veranstaltungen gemacht, um unsere Plattformen vorzustellen. CD beim Kongress "die Kosten rebellieren" war cool, eine gemeinsame Veranstaltung in Kiel war ein Desaster, doch die folgende in Lübeck war recht beeindruckend. Eine gut besuchte Veranstaltung im Gewerkschaftshaus mit einem bunt gemischten Publikum aus Gewerkschaftern, Linksparteileuten und Linksradikalen. Da sollte eigentliche ein cheduzen-Stammtisch draus werden. Aber das wurde gründlich vergeigt.

Das Labournet und chefduzen entwickelten sich trotz des ähnlichen Ansatzes unterschiedlich. Gewerkschaftlich und politisch Erfahrene fanden ihre Plattform im Labournet, während ein Großteil unserer Community erst dabei ist, sich politisch zu orientieren und Erfahrungen zu sammeln, wie man sich seiner Haut wehrt. Es gibt einen lockeren Kontakt zwischen beiden Projekten mit Austausch und gegenseitiger Hilfe. Es gab mehr Hilfe vom Labournet für uns als umgekehrt, aber wir bleiben uns nah, ohne miteinander zu konkurrieren. Ich beschrieb ja schon das Labournet als die große Schwester von chefduzen, doch wir halten zusammen, wenn es darum geht, sich mit Ausbeutern zu kloppen.

Zu späterer Stunde setzte sich Mag zu mir und gab sich etwas zerknirscht, wie schwierig das politische Klima zur Zeit ist. Das sehe ich nicht anders, aber das macht auch das Labournet und chefduzen um so wichtiger.

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