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Industrie & Handwerk & Agrar => Globalisiert => Thema gestartet von: ManOfConstantSorrow am 18:51:11 Fr. 21.September 2007

Titel: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:51:11 Fr. 21.September 2007
Mönche protestieren    

In vielen Städten haben buddhistische Mönche große Demos organisiert. In Rangoon waren es 1000, ebenso in Bago. In Sittwe setzten Sicherheitskräfte Tränengas und Schlagstöcke ein, um die Demo aufzulösen. Einige Demoteilnehmer wurden verhaftet. Es wird berichtet, daß sich den Demos, nachdem sie angefangen hatten, viele Zivilisten angeschlossen haben. Es sind wohl die größten Demos seit 1988. Diese Demos wurden von den Mönchen organisiert, nachdem die Regierung eine Frist hatte verstreichen lassen. Die Mönche wollten eine Entschuldigung wegen der Übergriffe auf einen Protest in Pakokku  letzte Woche. Die Mönche haben ausserdem einen Boykott gegen alle Mitglieder und Unterstützer der Regierung und des Sicherheitsapparates ausgerufen: von ihnen werden sie keine Almosen mehr annehmen.


Quelle: The China Post, BBC News, Yahoo! News Singapore, 19.9.07
Titel: Burma
Beitrag von: Kater am 14:56:47 Mo. 24.September 2007
ZitatProteste gegen Birmas Militärjunta werden zu Volksaufstand
AFP - vor 11 Minuten

Rangun (AFP) - Die Proteste gegen die Militärjunta in Birma entwickeln sich zunehmend zum Volksaufstand. Allein in Rangun demonstrierten Augenzeugen zufolge rund 130.000 Menschen, etwa die Hälfte von ihnen einfache Bürger. Die Mönche, die an der Spitze der größten Protestbewegung seit fast zwei Jahrzehnten stehen, riefen die Demonstranten auf, sich friedlich zu verhalten und keine politischen Stellungnahmen abzugeben. Mit ihrer Marschroute sendeten die Massen jedoch politische Signale aus. Die Bundesregierung bekundete ihre Sympathie für die "friedlich agierenden Demonstranten".

Die Menschen zogen in zwei Demonstrationszügen mit 100.000 beziehungsweise 30.000 Teilnehmern durch die größte Stadt Rangun. Ausgangspunkt war wie schon an den Vortagen die berühmte Shwedagon-Pagode, wo die Mönche Gebete rezitierten. "Wir marschieren für das Volk", rief ein Mönch über ein Megaphon. Auf einem Spruchband war zu lesen: "Dies ist eine friedliche Massenbewegung."

Die Protestierenden zogen am Sitz der Oppositionspartei NDL von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi vorbei, die die Wahlen 1990 deutlich gewonnen hatte, was die Generäle jedoch nicht anerkannten. Parteimitglieder begrüßten die Mönche ehrfürchtig und schlossen sich der Kundgebung an. Einen erneuten Besuch am Haus der unter Arrest stehenden Oppositionsführerin verhinderten die Sicherheitskräfte. Auch in den Städten Mandalay, Pakokku und Sittwe gingen Tausende auf die Straße.

Am Samstag waren rund 2000 Mönche und Unterstützer zu Aung San Suu Kyi vorgelassen worden. Das Treffen mit der seit 18 Jahren fast ununterbrochen eingesperrten Politikerin ermutigte die Protestbewegung.

Normalerweise duldet die Junta keinen öffentlichen Protest: Die Demokratiebewegung von 1988 schlug sie gewaltsam nieder. Die Demonstranten zogen am Montag auch am Campus der an diesem Tag geschlossenen Universität vorbei, an der die Proteste damals ihren Ausgang genommen hatten.

Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Jäger, sagte in Berlin, wenn die birmanische Regierung es mit den angekündigten Reformschritten ernst meine, dürfe sie diese "Meinungsäußerungen" nicht unterbinden. Deutschland fordere die Machthaber zur Freilassung der bei den Protesten Inhaftierten auf.

Die birmanische Menschenrechtsbewegung "Hilfsverein für politische Gefangene" teilte in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mit, seit Beginn der Proteste Mitte August seien 218 Menschen von den Militärs inhaftiert worden.

http://de.news.yahoo.com/afp/20070924/tpl-birma-regierung-proteste-religion-zf-451fab7_1.html
Titel: Burma
Beitrag von: flipper am 05:03:16 Di. 25.September 2007
ZitatOriginal von Kater
ZitatProteste gegen Birmas Militärjunta werden zu Volksaufstand
AFP - vor 11 Minuten
Die Bundesregierung bekundete ihre Sympathie für die "friedlich agierenden Demonstranten".

na das sagt mir wieder genug über die opposition dort.

das land heisst ausserdem Myanmar. Burma haben es die britischen besatzer genannt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Burma_Socialist_Programme_Party
ihre leute regieren trotz umbenennung der partei.

schlau, von den bürgerlichen parteien, die buddistenmönche einzuspannen, jetzt kann die regierung nur noch aussitzen oder abtreten. matt in 1 zug.
Titel: Burma
Beitrag von: Motte am 08:15:33 Di. 25.September 2007
RE: Proteste gegen Birmas Militärjunta werden zu Volksaufstand

Eigentlich handelt es sich bei Burma und Myanmar nicht um zwei unterschiedliche Bezeichnungen.
Bama mit undeutlich ausgesprochenem ersten "a" von dem sich die englisch ausgesprochene Schreibwiese Burma( und davon in anderen Sprachen wiederum Birma) herleitet, und Myanma sind seit jeher die Bezeichnungen für die größte Bevölkerungsgruppe der Bamar in ihrer eigenen sprache und für ihr Land ( wikipedia).

Die offizielle Umbenennung des Landes in Union Myanmar erfolgte aufgrund des Gesetzes Nr. 15/89 vom 18 Juni 1989.

Ich finde es mutig, oder es zeugt von dem Elend ( darüber weiß ich zu wenig), dass die Mönche ihre Meinung kundtun.

1988 erfolgte der Sturz des Militärdiktators Ne Win
Am 18. September wurde der Volksaufstand durch die Militärjunta beendet.

Inwieweit die Opposition ihre Hand im Spiel hat, ich hoffe es wird kein
blutiges Spiel, weiß ich nicht.
Titel: Burma
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:51:41 Do. 27.September 2007
Die Berichte der Mainstreampresse sind absolut sensationslüstern und wenig erhellend. Die besten Infos hab ich bisher bei umwaelzung.de gefunden:

ZitatProteste weiten sich aus

24., 25.9.07    
Die Bewegung, die als kleine Proteste gegen Benzinpreiserhöhungen   begonnen hat, hat sich ausgeweitet und politisiert. Gestern demonstrierten allein in Rangoon 100 000 Menschen - wobei es nicht mehr nur um die Inflation und die wirtschaftlichen Lebensbedingungen ging. Auch in vielen anderen Städten wurde demonstriert. Neben Mönchen beteiligten sich auch viele Zivilisten - manchmal bildeten die eine Kette um die Mönche, manchmal nahmen Mönche die Zivilisten in die Mitte, wie heute in Kalaymyo, wo sich 10 000 beteiligen.
Die Regierung hat scharfe Warnungen ausgegeben; heute morgen fuhren Lautsprecherwagen durch Rangoon, um die Bevölkerung vor Teilnahme zu warnen. Dennoch haben sich 30 000 Mönche und 70 000 Zivilisten versammelt, darunter auch Prominente wie Schriftsteller und Schauspieler (The Irrawaddy, Mizzima News).
Wie die IUF (Internationale Union der Nahrung- Genuss- Gaststättengewerkschaften) berichtet, werden inzwischen auch Flugblätter von Arbeiteraktivisten verteilt; Beschäftigte von Ministerien haben offen ihre Teilnahme an der Bewegung verkündet.
Dennoch ist wohl überall die Angst zu verspüren, daß sich ähnliches wiederholt wie am 8.8.1988, als eine Demo für Demokratie von Truppen niedergeschossen wurden, wobei mehr als 3000 Menschen getötet worden sind. Auch damals hatte die Bewegung als Protest gegen wirtschaftliche Entscheidung der Militärregierung begonnen.
Die VR China, die einzige Macht, die bislang gute Beziehungen zur Militärregierung unterhalten hat, hat ihre Politik der Nichteinmischung bekräftigt und gleichzeitig für "Stabilität" plädiert. Manche Diplomaten sehen dies als einen der Gründe für die bisherige überraschende Zurückhaltung der Militärs.
ZitatDemos trotz Versammlungsverbot

 26.9.07    
Trotz Versammlungsverbot und Aufmarsch des Militärs sind die Proteste in vielen Städten weitergegangen. Die Informationslage ist schlecht, weil die Regierung offenbar die Internetbandbreite (siehe 4857) verringert hat. In Rangoon demonstrierten 10 000nde, es gab Angriffe der Soldaten mit Tränengas und Schlagstöcken, Salven wurden über die Köpfe geschossen. Mehrere Menschen (bis zu 8 ) sind ums Leben gekommen, viele wurden verletzt, viele festgenommen. Dennoch konnte das Militär die Demos nicht verhindern. Auf Mizzima News wird gar von mehreren hunderttausend berichtet, die schließlich demonstriert haben. Nach der gleichen Quelle sollen mehrere LKWs der Armee und Mopeds des Geheimdienstes abgefackelt worden sein. Außerdem soll es Anwohner gelungen sein, schon verhaftete Mönche in großer Zahl wieder aus den LKWs zu holen. Über die Lage in anderen Städten ist wenig bekannt; in Mandalay soll die Demo mit Warnschüssen und Tränengas angegriffen worden sein, aber ansonsten einigermaßen friedlich verlaufen sein. Im Vorfeld der Demos sind im ganzen Land zahlreiche Aktivisten verhaftet worden. Auch Aung San Suu Kyi ist vom Hausarrest in ein Gefängnis verbracht worden.
ZitatTruppen und Menschen    
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.umwaelzung.de%2Faarchiv%2Fbilder.htg%2FRangun5680.jpg&hash=82e39c1fd7c412722001a504328d678674a30cc0)
27.9.07    
Rangoon: Über Nacht haben Soldaten drei Klöster überfallen und mehrere hundert Mönche und andere Anwesenden abtransportiert. Dabei sind sie ausserordentlich brutal vorgegangen, viele Mönche wurden verprügelt, mindestens ein Mönch dabei ermordet. In einem Fall soll ein anwesender General sogar auf Soldaten eingeschlagen haben, die zu sanft mit den Mönchen umgingen. (The Nation).
Auf den Straßen der Hauptstadt ist es zu vielen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Soldaten gekommen. Nach Angaben des Staatsfernsehens sind insgesamt 9 Menschen umgekommen. Nach Augenzeugenberichten könnten es aber weit mehr sein, weil es viele Verwundete gab. Bei den Aktionen heute waren weit weniger Mönche beteiligt als gestern. Ebenfalls laut Staatsfernsehen sollen auch 31 "Sicherheitskräfte" verletzt worden sein - als Leute versuchten, ihnen die Waffen zu entwenden.(Alert.net) Andernorts sollen sich Leute mit Benzinkanistern zur Wehr gesetzt haben. (Mizzima News)
Unter den Erschossenen ist auch ein japanischer Fotojournalist. Am Nachmittag wurde das oft von Ausländern besuchte Traders Hotel gestürmt und Raum für Raum durchsucht - offenbar will das Regime die Berichterstattung noch mehr unterdrücken. (The Irrawaddy)

Verzweifelte Armut: Schon vor den Benzinpreiserhöhungen  und den folgenden Preissteigerungen von fast Allem lebten die Menschen in Burma/Myanmar in bitterer Armut. Eine staatliche Pensoin reicht noch für zwei Tassen Tee; mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt mit weniger als einem US$ am Tag. Letztes Jahr kosteten 1,7 Kilo Huhn noch 3000 Kyat, jetzt 5500, Speiseöl hat sich verdoppelt. Viele haben kein Strom, kaum Wasser. "Burmesen aus der Mittelklasse verkaufen ihre Sachen um im Wortsinn überleben zu können. Menschen können nicht zur Arbeit, weil sie kein Fahrgeld haben", so Sean Turnell, Co-Author der Burma Economic Watch. Dazu kam dann noch das inzwischen berühmte Hochzeitsvideo, das irgendwie in die Öffentlichkeit gelangte. Es zeigt die prachtvolle und luxuriöse Hochzeit der Tochter des Juntachefs Than Shwe. (Alert.net)
Titel: Burma
Beitrag von: Motte am 19:55:42 Fr. 28.September 2007
Burma/Myanmar

Zur Geographie:

Myanmar grenzt im Norden und Osten an die Volksrepublik China, Laos und Thailand.
Ngari ist ein grenzüberschreitender Kulturraum (Tibet/VR China) Das Hochland von Tibet grenzt direkt an Westchina.

Geschichte Myanmar/Burma

Im 11.Jahrhundert gründete König Anawrahta das erste birmanische Reich.
Im 19. Jahrhundert fiel Birma nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft.
Im 2. Weltkrieg wurde es von Japan erobert.
Von 1948- 1958 eine kurze demokratische Phase.
Dann Militärregime
Mit Lokalreligionen gemischter Buddhismus 89 %

Geschichte Tibet

Ca. 614 wird das tibetische Reich gegründet
 und Khri Slon- brtsan zum König ausgerufen
Wen Cheng war eine Prinzessin der Tang- Dynastie
Sie wurde 641 n. Chr. Mit Songtsen Gampo in den Tibet verheiratet.
Mit Wen Cheng kam der Buddhismus 1000 Jahre nach Buddha in die Hochlandschaften nach Tibet.
Ein Buddha ist ein Wesen, welches aus eigener Kraft die Reinheit und Vollkommenheit seines Geistes erreicht hat. Die Qualität der Buddha- Erfahrung ist für Menschen, die diese Erfahrung nicht selbst gemacht haben nicht nachvollziehbar.

Geschichte Chinas

Seit der Staatsgründung 1949, nach einem Bürgerkrieg wird die Volksrepublik von der Kommunistischen Partei Chinas regiert.
Es gibt keine offiziellen Statistiken über Religionszugehörigkeit
Der Konfuzianismus beeinflusst bis heute die moralischen Verhaltensweisen.
Amnesty International warf China vor noch weit von der Einleitung von Menschenrechten entfernt zu sein.
2008 finden die Olympischen Spiele in China statt.

Eine Entwicklung wie sie sich so oder in ähnlicher Form überall abspielt.
Mich hat das restlos geschafft.
 Ich gehe durch die Stadt und sehe bedrückte, traurige, einsame oder verstummte Menschen.
Ich gehe durch die Stadt und sehe menschliches Elend und in den Geschäften glitzernde Waren.
Ich gehe durch die Stadt und bin das alles auch.

Ich sehe mein Spiel
Meine Programmierung
Ich weiß von meinen Niederlagen
Ich spüre meine Wunden
Ich weiß um meine Siege
Ich will nie wieder verwundet werden
Die Rechtfertigung für die Weiterführung des Spiels
Mein Spiel
Titel: Burma
Beitrag von: Kater am 21:37:47 Fr. 28.September 2007
ZitatPressefreiheit in Birma
 
Blogger lassen sich nicht aufhalten
Die Junta nutzt Waffengewalt, um die Demonstrationen in Birma zu sprengen. Doch was sie nicht mit Waffen bekämpfen kann, ist die "Bedrohung" aus dem Internet. Durch einfallsreiche Ideen schmuggeln Technikfreaks Informationen und Bilder an der Zensur vorbei auf Monitore in der ganzen Welt.

Von Julia Abb für tagesschau.de

Als 1988 die Demokratiebewegung in Birma blutig niedergeschlagen wurde, bekam die Weltöffentlichkeit davon kaum etwas mit. Tage, gar Wochen hatte es gedauert, bis Informationen und Bilder das abgeriegelte Land verlassen konnten. Heute, fast zwanzig Jahre danach, gibt es neue, schnellere Wege in die Außenwelt. Über Internet und Mobiltelefone zeigen oppositionelle Birmanen, wie es derzeit wirklich in ihrem Land aussieht. So wurde beispielsweise nur mit Hilfe des Internets bekannt, dass sich vergangenen Samstag die unter Hausarrest stehende Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi den demonstrierenden Mönchen zeigte.

Auch die Junta ist sich der technischen Möglichkeiten der neuen Medien bewusst und setzt schon seit Jahren dagegen. Einer Studie des Forschungsprojekts "OpenNet Initiative"  http://opennet.net/studies/burma/#toc2c der Harvard-Universität zufolge gehört die birmanische Internet-Zensur im Vergleich zu anderen totalitären Staaten zu den umfassendsten. Mit modernster Software wird demnach 85 Prozent der E-mail-Kommunikation überprüft, beinahe genauso viele demokratische oder systemkritische Webseiten sind für die birmanische Bevölkerung gesperrt. Auf der Rangliste der "Reporter ohne Grenzen"  http://www.reporter-ohne-grenzen.de/rangliste-2006.html  zur Lage der Pressefreiheit liegt Birma auf Platz 164 (von 168 ). Unabhängige Nachrichten kommen also nur selten aus dem Land. Doch Technikfreaks entwickeln immer wieder neue Möglichkeiten, die staatliche Zensur auszutricksen.

In Weblogs schildern viele Birmanen die Situation auf den Straßen, veröffentlichen Bilder und üben Kritik am System – unter Pseudonym versteht sich. Denn wer erwischt wird, dem drohen hohe Strafen. Direkt aus Rangun berichtet "Nyein Chan Yar"  http://dathana.blogspot.com/ . Neben Bildern der Ereignissen zeigt er auf seiner Webseite auch Videos aus der Hauptstadt. "Die Zustände sind katastrophaler als in meinem schlimmsten Vorstellungen", schreibt er. Unterstützt werden die Web-Dissidenten von Exilbirmanen auf der ganzen Welt. Die Bloggerin "Moe Moe"  http://www.moeyyo.com/MM/ ist mit ihrer Familie vor zehn Jahren aus Birma geflohen und lebt jetzt in Kalifornien. Auf ihrer Webseite zeigt sie aktuelle Fotos aus ihrer alten Heimat und ruft zur Unterstützung auf. Auch der in London lebende Ko Htike  http://www.ko-htike.blogspot.com/ veröffentlicht in seinem Blog Bilder und Augenzeugenberichte aus Birma. Eigentlich ist seine Webseite auf Literaturthemen fokussiert. Jetzt gleicht sie eher einer Nachrichtenseite mit Tickermeldungen. "Etwa zehn Menschen aus Birma lassen mir Informationen zukommen", sagte er im Interview mit der BBC.

Diese sogenannten Bürgerreporter sind einfallsreich. Sie verstecken Mitteilungen und Fotos in eCards, auf Social-Network-Seiten oder in freien Bilddatenbanken, wie "Flickr" http://www.flickr.com/photos/naingankyatha/  , ums sie an der Junta vorbei ins Ausland zu schmuggeln. Auf der Internetplattform "YouTube"  http://www.youtube.com/results?search_query=burma tauchen ebenfalls immer mehr Handyvideos auf. Auf diese "Insider"-Informationen sind die Exilbirmanen der "Demokratischen Stimme Birmas"  http://www.dvb.no/ in Oslo angewiesen. Alle Mitteilungen, die sie erreichen, geben sie über Kurzwellenradio und Satellitenfernsehen in die ganze Welt weiter. Das Internet-Magazin "Irrawaddy"  http://www.irrawaddy.org/  in Thailand und die Exilzeitung "Mizzima News" http://www.mizzima.com/ mit Sitz in Indien versuchen ebenfalls durch die Augenzeugenberichte der Bürgerreporter über die Situation in Birma aufzuklären.

Netzbetreiber drosselt Übertragungsgeschwindigkeit  
Auch für den Informationsaustausch innerhalb Birmas seien die neuen Medien sehr wichtig, sagt Aung Din von der "U.S. Campaign for Burma"  http://www.uscampaignforburma.org/  in Washington. Per Mobiltelefon würden beispielsweise Demonstrationen organisiert und Mitstreiter über Militärkontrollen informiert.
Informationen aus Birma zu bekommen gestaltet sich jedoch immer schwieriger. Seit Freitag sind private Zeitungen und Zeitschriften eingestellt und Internet-Cafés geschlossen. Nur wenige Birmanen haben einen eigenen Internetzugang. Und auch diesen wird es schwer gemacht. Der staatlich kontrollierte Netzbetreiber "Bagan Cyber" hat die Übertragungsgeschwindigkeit so stark gedrosselt, dass kaum noch große Datenmengen, wie bei digitalen Fotos, hochgeladen werden können. Das Militär zerstört alle Handys und Digitalkameras, die sie in die Finger bekommen. Auch das birmanische Festnetz ist kaum noch zu erreichen. Aber es wird wohl nicht sehr lange dauern, bis die birmanischen Technik-Freaks auch dafür eine Lösung gefunden haben.

http://www.tagesschau.de/ausland/birmainternet2.html
Titel: Burma
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:58:11 So. 30.September 2007
Ich bin absolut angwidert, wie Presse und Politiker ausgerechnet aus Dänemark, den USA und Deutschland die Demonstranten aufforden sich nicht einschüchtern zu lassen und mutig weiterzumachen. Man sollte sie bei Zeiten mal dran erinnern!

Die Bevölkerung ist gearscht, hier prallen internationale Interessen aufeinander. China profitiert nicht nur von der Ausbeutung des Landes und seiner Einwohner, es fürchtet natürlich auch ein Übergreifen der Unruhen auf Tibet.

Der Westen hofft natürlich selbst nen Fuß in die Tür zu kriegen und es weiter auszulutschen und eine Schwächung von China wäre ihm mehr als recht. China ist keine kommunistische Bedrohung, sondern eine kapitalistische Konkurenz.

In in Punkto Imperialismus und Skrupellosigkeit geben sich die USA, China und Europa nicht viel. Die moralischen Apelle ausgerechnet aus der Ecke sind durch und durch verlogen. Bei der Unterdrückung der Tschetschenischen Bevölkerung  hält man auch das Maul, denn die Geschäfte mit Rußland sind wichtiger.

Unsere Solidarität hat aber allen zu gelten, die gegen Armunt und Unterdrückung kämpfen.

Die letzten Infos von umwaelzung.de:

Zitat28.9.07    
Weniger Proteste    

 Rangoon: Mittels Abriegelung von buddhistischen Klöstern und technischer Kommunikation versucht das Militär, die Proteste und Informationen darüber zurückzudrängen. Soldaten führten eine Razzia gegen den größten burmesischen Internetprovider Myanmar Info-Tech durch. (The Irrawaddy) In der Hauptstadt gab es trotz massiver Militärpräsenz Demos, aber sie waren kleiner und weniger organisiert als an den Vortagen. Die Anzahl der Teilnehmer der größten Demo heute wird je nach Quelle mit 2000 (Yahoo! News Singapore) bis über 10 000 ((Democratic Voice of Burma) angegeben. Unter der Demonstranten sind so gut wie keine Mönche mehr. (The Irrawaddy) Das Militär versucht, die Demos durch Warnschüsse, Tränengas und Schlagstockeinsätze aufzulösen, Demonstranten kämpfen mit Steinen, Ziegeln und Stöcken. (Radio Free Asia) Mindestens zwei Leute wurden angeschossen, es gab auch wieder zahlreiche Verletzte und Verhaftungen. (The Irrawaddy)
Mandalay: Bei einer Razzia auf ein buddhistisches Kloster wurden 50 betende Mönche verprügelt und abgeführt. Als sich diese Nachricht verbreitete, fingen Mönche anderer Klöster an, sich Waffen zuzulegen, wie Messer, Speere und Steinschleudern, um sich gegen die Soldaten verteidigen zu können. (The Irrawaddy)
Zitat29.9.07    
Immer noch mutige Aktionen

  Es kommen immer weniger Nachrichten raus. In Rangoon gab es trotz massiver Präsenz von Militär immer noch kleinere Aktionen - die Leute versammeln sich, es kommen Soldaten, die Leute rennen weg, aber versammeln sich woanders wieder. Soldaten sollen es vor allem auf Leute mit Kameras abgesehen haben. Schüsse waren zu hören, über Opfer liegen keine Infos vor (der britische Premier hat angedeutet, daß die Zahl der Toten weit höher ist, als bisher bekannt, hat aber auch keine Zahlen genannt) (BBC News, CNN). Die Handelsfirma Htoo des Tycoons Tayza - ein enger Freund des Juntachefs - ist für mehrere Tage geschlossen worden, die Angestellten bekamen Vorschuss. (Mizzima News). In Kyaukpadaung, einer Vorstadt von Manadalay fand eine große Demo mit 30 000 (darunter 1000 Mönche) statt. In Sittwe demostrierten 5000 friedlich (The Irrawaddy)
Titel: Burma
Beitrag von: Kater am 16:32:04 Mo. 01.Oktober 2007
ZitatVon der Grundschule ins Arbeitsleben
Von Von Sarah Stewart AFP - vor 2 Stunden 45 Minuten

Rangun (AFP) - Fünf bis zwölf Dollar Monatslohn

Tagsüber bereiten sie siedend heißen Tee, wischen den Fußboden oder rufen einander die Wünsche der Gäste zu, abends räumen sie die Tische und Stühle zur Seite, um auf dem nackten Boden zu schlafen. In Ranguns Teestuben sind unzählige Kinder beschäftigt, die aus jämmerlich armen Dörfern und verzweifelten Familien stammen. In den vergangenen Jahren hat die Kinderarbeit in Birma, das das Militär in seiner mehr als 40-jährigen Herrschaft übel heruntergewirtschaftet hat, sogar noch zugenommen: Steigende Preise für das Nötigste und zunehmende Inflation haben den Kampf der Ärmsten noch aussichtsloser gemacht.

Viele Kinder beginnen ihre traurige Karriere gleich nach der Grundschule. "An Orten, wo die Familien dringend Geld brauchen, ist es leicht, Kinder zu finden", erzählt eine Teestuben-Besitzerin in einem Vorort Ranguns. Die "Karriere" der Kleinen orientiere sich meistens an der Tätigkeit ihrer Mütter und Väter: "Wenn die Eltern Müllsammler sind, werden die Kinder auch Müllsammler, um ihren Familien zu helfen." Jeder vierte Haushalt lebt unterhalb der Armutsgrenze; selbst den Menschen in anderen "Armenhäusern" der Region wie Laos, Kambodscha und Bangladesch geht es besser.

Die Besitzer der Teestuben, in denen die Birmaner sich traditionsgemäß treffen, Klatsch und Nachrichten weitergeben oder einfach die Zeit vorüberziehen lassen, rekrutieren ihr junges Personal entweder direkt von armen Familien oder über Vermittler. Diese "Bauernfänger" dringen bis an die Grenzen des Landes in die Gebiete der ethnischen Minderheiten vor. "Einige von uns kamen mit einer Gruppe aus meinem Dorf nach Rangun", erzählt ein junger Kellner in einer beliebten Teestube in der Innenstadt. "Manche Kinder sind von ihren Eltern oder Verwandten hergeschickt worden."

Die Abwanderung in die Hauptstadt auf der Suche nach Arbeit ist in Birma, wie in vielen anderen Ländern, seit langer Zeit zu beobachten - neu ist, dass sich die Migration von den Erwachsenen auf die Kinder verlagert hat. "Die älteren behalten ihr Gehalt selbst, aber von den kleineren Kindern holen die Eltern jeden Monat Geld ab", berichtet die Teestubenbesitzerin. Viel kann es nicht sein: Mit umgerechnet fünf bis zwölf Dollar Monatsgehalt werden die jungen Angestellten selbst für birmanische Verhältnisse auch finanziell ausgebeutet.

Offiziell ist Kinderarbeit in dem armen südostasiatischen Land verboten: Birma hat die UN-Konvention über die Rechte des Kindes unterschrieben. Doch Gesetze kann man umgehen. Er schicke die Kinder zurück ins Dorf, wenn Kontrollen bevorstünden, erklärt einer der Teestuben-Chefs seine Strategie. Danach hole er sie wieder ab. Die bei ihm beschäftigten Kinder müssen auf Fragen hin angeben, sie seien 16 Jahre alt. Ihre Gesichter sprechen jedoch eine andere Sprache.

http://de.news.yahoo.com/afp/20071001/tde-birma-arbeit-kinder-korr-4cfbaad_1.html
Titel: Burma
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 22:28:06 Sa. 06.Oktober 2007
ZitatNoch nicht ganz vorbei

1.10.07
 In Rangoon ist scheinbare Ruhe eingekehrt. Die Verhaftungen gehen weiter; die Schätzungen zur Gesamtzahl der Gefangenen geht von 1000 bis 6000 (Democratic Voice of Burma). Daneben gibt es Nachrichten, daß immer noch kleine Gruppen protestieren und sich - vor allem in den Vorstädten - ein Katz und Maus-Spiel mit den Sicherheitskräften liefern (CNN). In South Okkalapa und Insein, beides Vorstädte von Rangoon haben Menschenmengen die weitere Verhaftung von Mönchen verhindert. Im ersten Fall wurde ein 16-jähriger erschossen. Derweil werden überall in Rangoon die Taschen der Leute nach Handys und Kameras durchsucht. CNN war blockiert. (The Sydney Morning Herald)
Larry Jagan berichtet, daß es mehrere Anzeichen dafür gegeben hat, daß einfache Soldaten Befehle mißachtet haben. "Ihre Famlien leiden genauso unter den gestiegenen Preise wie die Demonstranten, während die Generale reich werden". Daneben sollen die Sicherheitskräfte Schwierigkeiten zu haben, die wirklichen "Rädelsführer" zu identifizieren. (Asia Times)
ZitatMehr Verhaftungen    

 3./4.10.07
Angeblich sollen in den letzten Tagen bis zu 10 000 Personen wegen der Teilnahme an den Protesten festgenommen und verhört worden sein. Viele davon sollen Mönche sein. US-Diplomaten haben 15 Klöster, die sie aufgesucht haben, leer vorgefunden. Andere Klöster waren verbarrikadiert und werden von Soldaten bewacht.
(umwaelzung.de)
Titel: Burma
Beitrag von: Kater am 10:34:59 So. 28.Oktober 2007
Zitat«Wir mussten den Aufstand anführen»

Bangkok (AP) Was im August in Birma vordergründig als Protest gegen eine von der Militärregierung verfügte Benzinpreiserhöhung begann, war tatsächlich ein von langer Hand vorbereiter Aufstand gegen die Junta. Angeführt wurde die Erhebung knapp zwei Jahrzehnte nach der blutigen Niederschlagung der studentischen Demokratiebewegung diesmal von den als eher unpolitisch geltenden buddhistischen Mönchen. Organisiert und geplant worden war der Protest jedoch heimlich von den Veteranen des Aufstands von 1988.

«Wir mussten uns erheben und die Führung übernehmen», meinte U Kovida, ein junger Mönch und einer der Führer der neuen Protestbewegung. Er flüchtete vor kurzem ins benachbarte Thailand, wo er auch Aktivisten der damaligen Demokratiebewegung traf. Die «88er Generation» kam im Sommer zu dem Schluss, dass die Zeit reif sei für eine neue Kraftprobe mit den Militärmachthabern in Rangun. Die Gegner des Regimes befürchteten, dass die Junta mit ihrem sogenannten Fahrplan zur Demokratie ihre Macht langfristig sichern wolle.

«Die Armee bereitete sich darauf vor, das Land lange Zeit zu regieren, über die Lebenszeit unserer Kinder und Enkel hinaus. Deshalb mussten wir handeln», sagte der 37-jährige Hlaing Moe Than, einer der Anführer der studentischen Protestbewegung von 1988, der acht Jahre inhaftiert war und nach eigenen Angaben im Gefängnis gefoltert wurde. Hlaing Moe Than gehört zu einer handvoll führender Aktivisten der Demokratiebewegung, die während der jüngsten blutigen Niederschlagung der Proteste nach Thailand geflüchtet sind.

Etwa ein halbes Dutzend von ihnen gab der Nachrichtenagentur AP im Gespräch einen seltenen Einblick in die Protestbewegung und deren Entwicklung seit 1988. Obwohl das Militär wieder die Oberhand in Birma gewonnen hat, sind die Aktivisten die Ansicht, dass die jüngsten Proteste eine neue Dynamik entwickelt hätten, die die Junta eines Tages zu Fall bringen werde. Diese Meinung wird von einigen Experten geteilt. Niemand erwartet allerdings, das dies schon bald geschehen werde. Einige Aktivisten und Analysten sprechen von einem langen und womöglich blutigen Weg.

Die Führer der Protestbewegung begrüßen den Druck der internationalen Staatengemeinschaft auf die Militärjunta, um einen demokratischen Wandel in Birma herbeizuführen. Andererseits wollen sie sich auch nicht auf das Ausland verlassen, um die bereits seit 1962 dauernde Herrschaft der Militärs zu beenden. «Der Kampf muss von innen heraus gewonnen werden», sagte Hlaing Moe Than. Aber man benötige dafür günstige internationale Rahmenbedingungen. Bei der Niederwerfung des studentischen Aufstands von 1988 wurden mindestens 3.000 Menschen getötet. Tausende wurden eingesperrt. Im Gefängnis hätten sich viele mit dem gewaltlosen Widerstand etwa von Mahatma Gandhi vertraut gemacht und dies mit der buddhistischen Lehre verbunden, sagten die Führer der Protestbewegung.

Studentische Protestbewegung organisierte sich neu

Nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis organisierten sich die Aktivisten neu. Sie nutzten dabei Hochzeitsfeiern, Beerdigungen und buddhistische Feierlichkeiten, weil diese nicht unter das Versammlungsverbot fielen. Mönche hätten vermehrt die Führung der Protestbewegung übernommen, weil die Reihen der Demokratiebewegung von 1988 nach deren Niederschlagung dezimiert worden seien, sagte der 24-jährige Mönch U Kovida. Außerdem seien die buddhistischen Mönche vom Regime in ihrer Bewegungsfreiheit nicht so eingeschränkt worden wie andere Gruppen.

Die Mönche hatten für ihre Protestaktionen allerdings auch wirtschaftliche Motive. Die wachsende Armut in Birma beeinträchtigte auch ihr eigenes Leben. Schließlich seien sie darauf angewiesen, dass sie von den Gläubigen mit Lebensmitteln und anderen notwendigen Gütern versorgt würden, sagte U Kovida. «Der Buddhismus konnte in Birma unter den Militärs nicht wachsen und gedeihen. Deshalb haben die Mönche beschlossen, dass diesmal wir die Verantwortung zum Schutz unserer Religion übernehmen müssen», sagte U Kovida weiter. Ihm wird von der Regierung vorgeworfen, Sprengkörper im Kloster versteckt zu haben. Dies sei eine Lüge, um die Mönche zu diskreditieren, sagte er.

http://de.news.yahoo.com/ap/20071028/tpl-wir-mussten-den-aufstand-anfhren-wie-cfb2994_1.html
Titel: Burma
Beitrag von: Regenwurm am 11:37:50 So. 28.Oktober 2007
Die burmesischen Militärs trauern dieser Tage wohl der "guten alten Zeit" nach, in der sie das Land noch fest unter ihrer Kontrolle hatten und die Lage vor der Weltöffentlichkeit geheim gehalten werden konnte. Die Generäle haben jetzt das Internet sperren lassen, um zu verhindern, dass von den derzeit stattfindenden Erschießungen und Verhaftungen unbewaffneter Zivilisten Berichte aus dem Land dringen. Allerdings werden die Militärs auf die Art und Weise nicht verhindern können, dass die Weltöffentlichkeit erfährt, was in Burma vor sich geht! Die letzten Zahlen sprechen von zehn Toten in den letzten Tagen.

Was den Generälen wohl besonders Stirnrunzeln bereitet, ist die Entschlossenheit der DemonstrantInnen trotz der brutalen Repression. Laut Berichten von gestern Abend ging die Bewegung nach den Schüssen sogar noch gestärkt hervor und wurde dadurch keineswegs geschwächt. ZivilistInnen ergeben sich den Soldaten und konfrontieren sie mit der Frage, ob sie denn tatsächlich gegen die eigenen Leute schießen wollen. In einem Viertel von Yangon gingen wieder hunderte DemonstrantInnen auf der Straße, die das von der Regierung ausgerufene Demonstrationsverbot einfach ignorieren.

Das Regime führt mittlerweile systematisch Razzien in den Klöstern durch, bei denen die militantesten Mönche verhaftet und viele verschleppt werden. Auf die Art und Weise soll der Kern der Protestierenden zerschlagen werden. Diese Rechnung wird aber so nicht aufgehen, aus einem einfachen Grund: Es gibt ca. 500.000 Mönche in Burma. Traditioneller Weise schicken die meisten Familien einen ihrer Söhne ins Kloster. Hinter den demonstrierenden Mönchen, die wir in den letzten Tagen im Fernsehen sehen konnten, stehen also die Familien der Mönche – Millionen von BurmesInnen! Daher wird die Hetze auf die Mönche und die Gewalt und Verhaftungen eher den gegenteiligen Effekt in der Bevölkerung auslösen als den begriffsstutzigen Generälen vorschwebt.

Die Militärs wollen jedoch anscheinend kein solches Blutbad anrichten wie im Ausmaß von 1988. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Würden sie eine große Anzahl an Mönchen töten – die in der Bevölkerung hohes Ansehen genießen – könnte das die Bevölkerung noch mehr gegen das Regime aufbringen und möglicherweise zu Protesten führen, die das Regime stürzen könnten.

Der Imperialismus hat ein Problem mit dem burmesischen Regime: Die Militärs stammen aus einer Zeit, in der sie uneingeschränkte Macht im Land hatten. Über Jahre hinweg haben sie es geschafft, das Land komplett von äußeren Einflüssen abzuschotten. Allerdings haben Jahre des ökonomischen Niedergangs von Innen am Regime genagt, sodass nun nur mehr ein verrotteter Körper, von dem nur noch eine äußere Schale intakt ist, übrig ist.

Innerhalb der Offizierskaste gibt es zwei Flügel: Ein Teil tendiert dazu, gegenüber der Opposition aufzumachen. Dahinter steckt das Kalkül, die Zügel bis zu einem gewissen Grad zu lockern, um der Gefahr zu entgehen, dass bald das gesamte Regime zusammenbricht. Es herrscht eine große Angst unter den Militärs vor, dass der Hass der Bevölkerung so groß werden könnte, dass sie nicht nur militärische und politische Ränge verlieren könnten, sondern auch ihren ganzen Reichtum, den sie über die Jahre angesammelt haben, für den Fall, dass das Militär in nächster Zeit ein groß angelegtes Gemetzel vornimmt. Dieser Teil der Offiziere handelt rein instinktiv! Der andere Flügel hingegen sieht in jeglicher Konzession in Richtung "Demokratie" das eigene Ende.

Die Existenz der unterschiedlichen Flügel innerhalb des Militärs mag auch erklären, warum Ibrahim Gambari, der Spezialgesandte der UNO für Burma, derzeit offenbar ohne Probleme nach Burma reisen kann. Dies wäre in der Vergangenheit undenkbar gewesen! Offensichtlich möchte sich das Regime die Verhandlungsschiene offen halten. Ein "Mediator" von außen könnte der Opposition den Weg zur Macht ebnen, was vom Regime derzeit als einzig in Frage kommende Maßnahme betrachtet wird, die die derzeitige Protestwelle stoppen könnte.

Von China erwartet man sich, dass es eine wichtige Rolle beim Entschärfen der Situation spielt. Gewöhnlich lautet die Politik Chinas für Situationen wie der aktuellen in Burma, sich nicht einzumischen in die "internen Angelegenheiten" eines anderen Staates. Ebenso wird umgekehrt vertreten, dass andere Länder sich nicht in die "internen Angelegenheiten" Chinas einzumischen hätten, so z.B. bei der brutalen Niederschlagung der Proteste am Platz des Himmlischen Friedens vor fast 20 Jahren. An dieser Politik kann China aber nun nicht länger festhalten!

China hat in großem Stil in Burma investiert und hat daher ein Interesse an der Sicherheit der Investitionen. China ist im übrigen der größte Handelspartner von Burma. Wie bereits viele Kommentatoren angemerkt haben, geht es China nicht um die "Demokratie" in Burma – wieso sollte es auch, nachdem in China selbst ja nicht einmal "Demokratie" existiert! China geht es vielmehr darum, dass das burmesische Regime stabilisiert wird. China kämpft ebenso mit zahlreichen internen Problemen, ansteigenden sozialen Spannungen und weitverbreiteten Unmut. Es wird befürchtet, dass die chinesischen Massen eines Tages von der gegenwärtigen Situation in Burma Schlüsse ziehen für ihre eigene Situation.
In jüngster Zeit hat das burmesische Regime den Versuch gestartet, eine demokratische Verfassung auszuarbeiten. Der Text war allerdings so gestaltet, dass die wichtigsten Machthebel in den Händen der Militärs verblieben. China versuchte Druck auszuüben, um den Prozess zu beschleunigen. Es wollte auf eine Lockerung von oben hinwirken, um eine Explosion der Unzufriedenheit von unten zu verhindern. Das Militär hat jedoch ein wenig zu lange zugewartet, und als sie dann ihre harten ökonomischen Maßnahmen im August ankündigten, brachte dies das Fass zum Überlaufen.

Jian Yu, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, verkündete gestern, dass China hoffe, dass "alle Beteiligten in Burma Zurückhaltung üben und in der gegenwärtigen Situation vernünftig handeln, um sicherzustellen, dass die Situation nicht eskaliert und verkompliziert wird".

Wir können davon ausgehen, dass der diplomatische Druck auf das Regime in den nächsten Tagen erhöht werden wird. Auch wäre es keine große Überraschung, wenn in nächster Zeit diskrete Kommunikationswege zwischen Armeeoffizieren und Oppositionsmitgliedern durch westliche Diplomaten eröffnet werden, was allerdings keineswegs im Widerspruch stehen würde zu einer möglichen weiteren Eskalation in den nächsten Tagen. Eine Steigerung der Gewalt seitens der Militärs könnte die Massen derart aufbringen, dass ein Teil der Militärs sich gezwungen sehen könnte, Verhandlungen aufzunehmen, um die Situation zu beruhigen.

Egal, wie lang sich dieser Prozess hinziehen wird – am Ende wird eine Entwicklung hin zu einem bürgerlich – demokratischen Regime stehen. Das chinesische Regime würde eine solche Entwicklung am liebsten verhindern, da so dessen Einfluss auf Burma geschwächt werden würde. Die USA und andere westliche Mächte wiederum drängen darauf, dass die Opposition an die Macht kommt. Dahinter steckt natürlich nicht die Liebe des Westens zur Demokratie, sondern die Perspektive einer Vergrößerung des Einflussgebietes der einen oder anderen imperialistischen Macht.

So erklärt sich auch die umfangreiche Medienberichterstattung über die Bewegung in Burma. Je nach Bericht haben zwischen 70.000 und 100.000 Menschen an der größten Demonstration, die bis jetzt stattgefunden hat, teilgenommen - eine beeindruckende Bewegung! Niemand zweifelt am Mut der DemonstrantInnen angesichts des brutalen Militärapparats. Wenn man aber bedenkt, dass Burma eine Bevölkerung von 50 Millionen hat, ist diese Bewegung doch relativ klein verglichen mit Bewegungen, die in anderen Teilen der Welt vor nicht allzu langer Zeit stattgefunden haben!

Erinnern wir uns zum Beispiel an Mexiko, wo während der Protestbewegung gegen den Wahlbetrug bis zu drei Millionen Menschen auf den Straßen von Mexiko City waren. Es gab eine Massenbeteiligung an der Bewegung, die über Monate andauerte. Und wie sah hier die Medienberichterstattung aus? Die offiziellen Medien brachten erst gar keine Bilder von den Demonstrationen in Mexiko City. Es wurde sogar versucht, der Bewegung jegliche Bedeutung abzusprechen. Die Organe des Kapitals wie "The Economist" und die "Financial Times", die dieser Tage von einer "Revolution" in Burma berichten, haben die Bedeutung der Bewegung in Mexiko schlichtweg ignoriert.

Wieso also die unterschiedliche Berichterstattung? Das liegt auf der Hand! In Burma wird am Ende der Bewegung eine bürgerliche Opposition, die bereits jetzt in enger Verbindung mit dem Imperialismus steht, an die Macht kommen. In Mexiko hingegen hat der Imperialismus Calderon den Rücken gestärkt und sich vor den Massen gefürchtet, die für Lopez Obrador auf die Straße gegangen sind. In Burma sehnt der Imperialismus den Fall des Regimes herbei und drängt auf eine neue Regierung, mit der in Zukunft "Geschäfte gemacht" werden können. In Mexiko war jener Politiker, mit dem man "Geschäfte machen" kann, derjenige, der den Wahlbetrug angeführt hat.

Wir sehen also, dass der Imperialismus mit zweierlei Maß misst bei der Verwendung von Begriffen wie "Revolution" und "Demokratie". Für den Imperialismus bedeutet "Demokratie" nichts anderes als die uneingeschränkte Herrschaft des Kapitals. Auch nur der kleinste Ansatz einer echten Beteiligung der Massen am politischen Leben eines Landes wird als "diktatorisch" bewertet – daher auch dieses Label des Imperialismus für die Regierung Venezuelas.

Wir unterstützen die mutigen burmesischen Massen in ihrem Protest und bei ihrem Versuch, das Militärregime zu stürzen! Gleichzeitig müssen wir das Gesamtbild im Auge behalten und die Manöver des Imperialismus beobachten. Für die meisten Menschen steht die Opposition zwar in erster Linie für Demokratie und für den Sturz der Diktatur – wir wissen aber, dass noch mehr dahinter steckt!
 Der Artikel erschien am Samstag, 29. September 2007.  Fred Weston ist Redakteur von In Defence of Marxism     Wir spiegelten von: http://www.derfunke.at/
Titel: Burma
Beitrag von: Regenwurm am 08:46:58 Sa. 16.Februar 2008
ZitatLagebericht:  
  Die allgemeine  hat sich seit den Protesten signifikant verschlechtert. 80% der Anführer der Mönche und der Studentengruppen, welche die Proteste anführten, sind im Gefängnis.

 Der Rest ist auf der Flucht und versucht, in Anbetracht des konstanten Risikos entdeckt zu werden, sich an sicheren Orten zu verstecken. Die burmesische Militärdiktatur schreckt vor ausgiebiger Folter nicht zurück, um sich durch das Aktivistennetzwerk zu arbeiten und auf ebenso brutale Art und Weise wurden weitere Proteste auf der Strasse umgehend unterdrückt.
 Unsere ursprüngliche Hoffung war es, die von der Junta organisierte Informationssperre zu brechen und die Verbindungen zur Außenwelt wiederherzustellen. Doch mittlerweile sind die Proteste abgeflaut, so dass es nichts Signifikantes mehr darüber zu berichten gibt.  

Doch es besteht noch immer Hoffnung. Dank Ihrer Unterstützung können wir sie am Leben erhalten:  

 1) Die Proteste letzten Herbst brachten eine neue Generation von Aktivisten in die Politik. Hunderttausende sind erpicht darauf, den Kampf aufzunehmen und sich für die Sache einzusetzen.  
  2) Die Brutalität, die gegen die in der Bevölkerung hoch geachteten Mönche angewendet wurde, brachte das Fass zum Überlaufen. Die Generäle verloren jegliche Legitimität beim Volk. Sie verschanzen sich in ihrer Urwaldhauptstadt und regieren durch Schreckensherrschaft.  
   3) Es gibt Meinungsverschiedenheiten innerhalb der burmesischen Armee und gewisse ranghohe Beamte verweigerten ein hartes vorgehen gegen die Demonstranten.  
  4) Der Internationale Druck bleibt bestehen: Der UNO Sicherheitsrat und China forderten von der Junta in Resolutionen, den (wenn auch mangelhaften) Demokratisierungsprozess voranzutreiben. Im Mai soll ein konstitutionelles Referendum abgehalten werden.  
   5) 2008 wird ein entscheidendes Jahr für die burmesische Demokratiebewegung, und es werden verheißungsvolle Pläne geschmiedet. Die Bewegung arbeitet an ihrer großen Rückkehr.

Vor 3 Monaten haben sich Hunderttausende Mitglieder des Avaaz Netzwerkes an unserer Burma -Kampagne beteiligt und in nur vier Tagen über $325,000 gespendet, um die Bemühungen des burmesischen Volkes für einen friedlichen politischen Wandel zu unterstützen und die Aufmerksamkeit

info (http://www.avaaz.org/de/burma_report_back/10.php?cl=57593792)
Titel: Re:Burma
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:01:04 Mo. 13.Juni 2011
ZitatHungerstreik    

Rangoon: Im berüchtigten Insein-Gefängnis haben sich 17 männliche politische Gefangene dem Hungerstreik einiger Frauen angeschlossen. Sie fordern u.a. besseres Essen, medizinische Versorgung und das Recht, Bücher zu lesen. Ausserdem das Recht, sich unbeobachtet mit Besuchern zu unterhalten - was ausländischen Kriminellen erlaubt ist. Die neue Regierung hat vor einer Woche etwa 2000 Gefangene amnestiert - darunter waren aber nur 47 von 2000, die seit dem Massenaufstand im September 2007 im Knast sitzen.
Quelle: Mizzima, The Irrawaddy, 23.5.11


ZitatErfolgreicher Streik    

Pegu: 65 Arbeiter (meist Frauen) der Cap 1 Hutfabrik streikten gegen die strenge Fabrikordnung. Am nächsten Tag stimmte der koreanische Eigentümer zu, dass zwei Vorarbeiter abgesetzt und in eine andere Fabrik versetzt werden. Die Regeln bezüglich Gesprächen und Toilettengang während der Arbeitszeit werden gelockert.
Quelle: Mizzima, 8.6.2011

Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:26:18 Fr. 07.Oktober 2011
ZitatArbeiterprotest    

Rangoon: Mehr als 300 ArbeiterInnen der Esquire Schuhfabrik (Kapital aus Südkorea) im Hlaing Tharyar Industriepark protestierten gegen die Nichtzahlung einer monatlichen Anwesenheitsprämie von etwa 3,50 US$. Es war ein Sit-In vor der Fabrik, kein richtiger Streik, weil die Fabrik sowieso wegen mangelnden Aufträgen geschlossen war. Nach Verhandlungen erklärte sich der Besitzer bereit, die Prämie zu zahlen.
Quelle: Mizzima, 6.9.11


ZitatLandkonflikt    

Nyaungon, Pyin Oo Lwin: 2008 wurde den Bauern ein 200 Hektar großes Stück Land zugunsten einer staatseigenen Kaffeeplantage weggenommen. Die hat aber kürzlich angefangen, kleinere Stücke zu verkaufen, was die Bauern so erbost hat, daß sie - angeblich - etwa 50 Hektar zerstört haben. Sie sagen, sie hätten nur Bäume gefällt, wo noch kein Kaffee angebaut wird. Daraufhin wurden 5 Leute verhaftet. Dagegen gabs Protest von etwa 100 Bauern; Beamte unter Führung des Bezirkschefs kamen und hielten eine Versammlung ab. Danach baten sie 5 Bauern, sie in die Stadt zu begleiten, um dort den Fall schneller zu bereinigen. Sie waren damit einverstanden, wurden aber einfach verhaftet.
Quelle: Democratic Voice of Burma, 9.9.11


ZitatLandprotest    

Pathein: Mehr als 100 Reisbauern demonstrierten zur Gemeindeverwaltung und übergaben ein Schreiben, in welchem sie gegen die Konfiszierung ihres Landes protestieren. Außerdem baten sie die Behörden um Hilfe. Ab dem Jahr 2000 wurden sie unter Druck gesetzt, Land weit unter Marktwert an das Yuzana Unternehmen zu verkaufen. Dessen Eigentümer werden dem enge Kontakte zur herrschenden Militärführung nachgesagt. Das Unternehmen züchtet auf dem abgenötigten Land Fische und Garnelen. Im Jahr 2006 wurde den Bauern entschädigungslos weiteres Land von der burmesischen Luftwaffe weggenommen.
Quelle: The Irrawaddy, 15.9.2011


ZitatJahrestag    

Rangoon: Im August/Sept. 2007 gab es in Burma ein große friedliche Protestbewegung gegen die Regierungspolitik. Um daran zu erinnern, dass das vier Jahre her ist und viele der damaligen Aktivisten deswegen immer noch im Gefängnis sitzen, demonstrierten 200 durch die Hauptstadt. Sie wurden allerdings bald von der Polizei gestoppt und nach Hause geschickt.
Quelle: Mizzima, Democratic Voice of Burma, 26.9.2011
Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: counselor am 16:13:44 Fr. 24.August 2012
24.08.12 - Burma: Dorfbewohner gegen Landvertreibung

In Sagaing im Nordwest Myanmar (Burma) demonstrierten am Mittwoch bis zu 1.000 Dorfbewohner zur Stadtverwaltung, um gegen die Vertreibung von ihrem Land wegen der Erweiterung einer Kupfermine zu protestieren ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw34/24.08.12-burma-dorfbewohner-gegen-landvertreibung)
Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:19:19 Mo. 26.Januar 2015
ZitatBauernprotest    

Myitta bei Mandalay: 500 Bauern demonstrierten für die Rückgabe von etwa 2500 ha Land, das ihnen 1976 vom Militär gestohlen worden ist.
Quelle: Eleven, 4.12.14

ZitatBauern verletzt    

Bei der Latpadaung-Mine ist es wieder zu Zusammenstößen gekommen. Die Bauern versammelten sich, weil sie gehört hatten, daß die Mine erneut ihre Zäune verschieben will. Die Polizei schoß mit Gummikugeln und verletzt zwei Leute.
Quelle: Eleven, Democratic Voice of Burma, 14.12.14

ZitatStreik    

Rangoon, Industriepark Hlaingtharyar: Mehr als 2000 ArbeiterInnen der Bogart Lingerie streiken, weil die Fabrik seit einiger Zeit angefangen hat, die Löhne zu kürzen.
Quelle: Eleven, 13.12.14

ZitatBäuerin erschossen    

Eine Frau wurde getötet, bis zu 20 weitere verletzt, als Polizei zusammen mit Beschäftigten aus China den Protest gegen die Erweiterung der Latpadaung-Mine (8834) in Nordwest-Myanmar angriff. 200 Bauern hatten protestiert; die Polizei war mit 600 Mann vor Ort. Die Mine wird von einem Joint-Venture von der chinesischen Firma Wanbao und einer Firma des Militärs von Myanmar betrieben.
Quelle: Democratic Voice of Burma, Eleven, 23.12.14

Zitat   6,30    

Rangoon: Mehr als 150 Arbeiterinnen der Yess Candy Fabrik streikten für mehr Geld und Feiertagszuschläge. Sie haben ursprünglich 30 000 Kyat gefordert als Mindestlohn. Man einigte sich dann auf 7500 Kyat im Monat (ca. 6,30 €). Allerdings wurde ihnen abends der Zugang zu ihren Unterkünften verwehrt. Sie mußten in einem Kloster übernachten.
Quelle: Democratic Voice of Burma, 9.1.15

ZitatProtest    

Etwa 1000 Leute folgten einem Aufruf von Gewerkschaften, Studentenverbände und Bauernorganisationen zu einem gemeinsamen regionalen Treffen. Es geht darum, den gemeinsamen Widerstand gegen die repressive Politik der Regierung zu besprechen.
Quelle: Eleven, The Irrawaddy, 16.1.15

Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:57:59 Mo. 26.Januar 2015
Mir ist schon bewußt, daß ein Teil der chefduzen Community es befremdlich findet, daß ich mich für exotische Länder wie Myanmar interessiere und man wird sich denken: "Was das das denn mit uns zu tun?"

Es ist durchaus eine simple Tatsache, daß in Zeiten der Globalisierung keine Entwicklung in der Welt folgenlos für das geschehen im Rest der Welt bleibt.
Und an Myanmar ist vieles verdammt interessant. Das Land war seit 1962 unter eine Militärdiktatur, bis  2011 ein ziviler Präsident als Staatsoberhaupt eingesetzt wurde. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung lebt von der Opiumproduktion. Es gibt dort rechtsradikale Buddhisten, darunter auch Mönche, die Pogrome gegen Moslems anzetteln. Es tummeln sich in dem Land internationale Investoren. Das ist nicht verwunderlich, wenn ein Monatslohn von 6.30 Euro (Beitrag siehe oben) möglich ist.

Und natürlich ist es spannend zu sehen, wie sich dort Widerstand entwickelt. Das Zusammenkommen von Gewerkschaften, Studentenverbänden und Bauernorganisationen klingt vielversprechend...
Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 19:52:49 Do. 12.März 2015
ZitatMyanmars Polizei knüppelt Proteste nieder

Der Protestmarsch der Studenten wurde zum zweiten Mal aufgehalten. Die Polizei prügelt mit Schlagstöcken auf die Demonstranten ein, es gab 120 Festnahmen. Erinnerungen an die Repression unter der Junta werden wach.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.dw.de%2Fimage%2F0%2C%2C18304995_303%2C00.jpg&hash=d5a77d5264204721679d59576d940a3cd89115f7)

Stacheldraht und Barrikaden hatten die Studenten stoppen sollen. Dann ging die Polizei mit Schlagstöcken direkt auf die etwa 200 jungen Leute los, die mit ihrem wochenlangen Marsch nach Rangun gegen das neue Bildungsgesetz Myanmars (früher: Birma) protestieren wollen. In Letpadan wurde die Demonstration gewaltsam aufgelöst, auch Mönche und Journalisten wurden laut Augenzeugenberichten verprügelt.

Rund die Hälfte der Protestierenden wurde festgenommen, einige mussten schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht werden. Etwa 120 Aktivisten und Unterstützer seien inhaftiert worden, teilte ein Polizeisprecher der Agentur AFP mit. 16 Polizisten seien durch Steinwürfe verletzt worden. Einige Demonstranten versuchten zu fliehen und wurden bis in einen buddhistische Tempel hinein verfolgt.

Das neue Bildungsgesetz unterdrückt nach Ansicht der Studenten die akademische Unabhängigkeit. Sie fordern ein demokratisches und freies Ausbildungssystem. Eine größere Gruppe wollte von Mandalay im Landeszentrum ins etwa 600 Kilometer entfernte Rangun ziehen, war jedoch etwa 140 Kilometer vor ihrem Ziel von der Polizei in Letpadan umzingelt worden. Hoffnungen auf Gespräche mit der Regierung wurden nicht erfüllt.

Kritiker fürchten mit dem brutalen Vorgehen des Staatsapparats einen Rückfall in die Ära der Militärdiktatur. Die Tarnung sei gefallen, man sei "zurück im alten Birma", erklärte zum Beispiel ein Sprecher von Human Rights Watch (HRW).

In Rangun hat es häufig Studentenproteste gegeben. 1988 wurde so die Initialzündung für eine Demokratiebewegung gegeben, die das ganze Land erfasste, bevor sie von der damaligen Militärregierung niedergeschlagen wurde. Seit 2011 führt eine halb-zivile Regierung Myanmar. Sie hat erste Reformen angestoßen.
http://www.dw.de/myanmars-polizei-kn%C3%BCppelt-proteste-nieder/a-18305733 (http://www.dw.de/myanmars-polizei-kn%C3%BCppelt-proteste-nieder/a-18305733)

Auch interessant: http://www.dw.de/flucht-vor-neuem-feldzug-gegen-die-kokang/a-18259048 (http://www.dw.de/flucht-vor-neuem-feldzug-gegen-die-kokang/a-18259048)
http://www.dw.de/die-opiumbauern-von-myanmar/a-18257786 (http://www.dw.de/die-opiumbauern-von-myanmar/a-18257786)
http://www.dw.de/vertreibungen-wegen-myanmars-kupfer/a-18247483 (http://www.dw.de/vertreibungen-wegen-myanmars-kupfer/a-18247483)
Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:48:52 Mi. 17.Februar 2016
Myanmar ist ein Teil der Erde, über den man gelegentlich eine Meldung hört, der aber ansonsten außerhalb des medialen Interesses steht.

Die Politikerin Aung San Suu Kyi wurde vom Westen zur Lichtgestalt erklärt, ihr der Friedensnobellpreis überreicht und es wurde ein kitschiger Hollywoodfilm über diese Kämpferin für Freiheit und Demokratie gemacht.

Wie diese neue Freiheit aussieht, ist kaum noch im öffentlichen Interesse.
Das ohnehin bettelarme Land (bzw. ihre bettelarme Bevölkerung) ist nun zur Plünderung durch internationale Konzerne freigegeben.
In den sozialen Umbrüchen wird Rassismus zu einem Ventil und es kommt vermehrt zu Pogromen von der Buddhistischen Mehrheit gegen die Muslimische Minderheit. Davon will die esoterisch angehauchte deutsche Öffentlichkeit nichts hören.
Zitat...erschrecken neue anti-muslimische DVDs in Myanmar ihre Käufer mit Schauervisionen einer muslimischen Weltherrschaft.
Gegen solche Propaganda, gegen Vertreibung und Mord aufzubegehren – wäre das nun nicht die neue Aufgabe von Aung San Suu Kyi? Doch die Friedensnobelpreisträgerin schweigt dazu.
http://www.zeit.de/2013/21/myanmar-buddhisten-muslime/komplettansicht (http://www.zeit.de/2013/21/myanmar-buddhisten-muslime/komplettansicht)

Die Plünderung der Rohstoffe des Landes hinterläßt ein ökologisches Desaster.
Die Bevölkerung wird zusehens zu reinem Menschenmaterial auf dem internationalen Sklavenmarkt.
Wir sehen hier, wie die Märkte die Poltik ersetzen und es schon richten.

ZitatMyanmar wird das neue Bangladesch
Viele Textilhersteller verließen seit dem Rana-Plaza-Unglück Bangladesch, nicht wenige davon gingen nach Myanmar. Die prekären Arbeitsbedingungen haben sie mitgenommen.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-12/myanmar-textilindustrie-mitarbeiter-lohn-oxfam-studie (http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-12/myanmar-textilindustrie-mitarbeiter-lohn-oxfam-studie)

ZitatJeden Tag schuften sie 16 Stunden in der stinkenden Halle, mit den Händen im Eiswasser puhlen sie Shrimps den Panzer vom Fleisch und schneiden die Köpfe ab. 80 Kilo schaffen sie täglich, dafür erhalten sie 3,60 Euro Lohn. Oder auch mal weniger oder gar nichts.
...
Die Arbeit in den riesigen Hallen der Fabriken wird meist von illegalen Einwanderern verrichtet. Sie kamen mit großen Hoffnungen und falschen Versprechen nach Thailand, meist aus Laos oder Mynmar, und leben jetzt in Knechtschaft. Wie Nummer 31. In der Fabrik, in der er arbeitet, sind auch Kinder beschäftigt. Ein Mädchen ist noch so klein, dass sie sich auf den Stuhl stellen muss, um arbeiten zu können, berichten Reporter der Nachrichtenagentur "AP".
http://www.stern.de/wirtschaft/news/thailand--ein-leben-als-sklave-fuer-den-scampi-hunger-europas-6606426.html (http://www.stern.de/wirtschaft/news/thailand--ein-leben-als-sklave-fuer-den-scampi-hunger-europas-6606426.html)

ZitatBurma: Das gefährliche Millionengeschäft mit Jade

Bei einem Erdrutsch nahe einer Jademine sind mindestens 100 Menschen gestorben. Beim Abbau von Jade im Norden des Landes kommt es immer wieder zu Unfällen.
http://diepresse.com/home/panorama/welt/4872741/Burma_Das-gefaehrliche-Millionengeschaeft-mit-Jade (http://diepresse.com/home/panorama/welt/4872741/Burma_Das-gefaehrliche-Millionengeschaeft-mit-Jade)

ZitatDie entrechteten Frauen von Myanmar

In Myanmar wächst das Geschäft mit der Not von Frauen. Prostituierte verkaufen ihre Körper für zwei Euro, leben in vermüllten Armenvierteln und abgeschotteten Bordellen.
http://www.fr-online.de/panorama/prostitution--die-entrechteten-frauen-von-myanmar-,1472782,33801450.html (http://www.fr-online.de/panorama/prostitution--die-entrechteten-frauen-von-myanmar-,1472782,33801450.html)
Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:47:46 Di. 26.April 2016
ZitatKinderarbeit:
Die Kinderfischer von Myanmar

Seit Myanmar seine Wirtschaft geöffnet hat, steigt der Bedarf an Arbeitskräften. Statt zur Schule geht inzwischen jedes fünfte Kind zwischen 10 und 17 Jahren arbeiten.


Myanmar braucht bessere Arbeitsgesetze für Kinder. Viel zu viele von ihnen gehen nicht zur Schule, weil sie arbeiten müssen, und das unter schwersten Bedingungen. Jungen wie Mädchen, die teils erst neun Jahre alt sind, schleppen Fische, stehen stundenlang im Meerwasser und schuften in 12-Stunden-Schichten bis in die Nacht hinein. Politiker, Aktivisten und Betroffene fordern nun unter anderem, dass Kinder unter 18 Jahren keine Schwerstarbeit mehr verrichten dürfen. Doch die Fischerfamilien zweifeln, dass es zu den versprochenen Veränderungen kommen wird.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-04/myanmar-fischerei-kinder-fs (http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-04/myanmar-fischerei-kinder-fs)
(Artikel mit Fotostrecke)
Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:53:36 Mo. 24.April 2017
ZitatLanger Streik    
Seit 25 Tagen streiken ArbeiterInnen der Plastikfabrik Shwe Mi in Hlaing Tharyar. Nachdem einige Forderungen erfüllt worden sind, sind von 300 fast 130 wieder zur Arbeit zurückgekehrt. Die anderen fordern nach wie vor eine Lohnerhöhung und vor allem Entschädigungen bzw. Renten für die KollegInnen, die bei der Arbeit krank geworden sind. Es gibt viele Fälle von TBC, Blutkrebs und Fehlgeburten, die von den ArbeiterInnen auf die Chemikalien bei der Produktion und beim Drucken auf Plastiktüten zurückgeführt werden.
Quelle: The Myanmar Times, 23.12.16

ZitatStreik

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.umwaelzung.de%2Faarchiv%2Fbilder.htg%2Fhallmark9620.jpg&hash=f8c831f6d01b95215ca9c7db381c2050db692e75)
[Streik bei der Hallmark Garment]

Hlaing Tharyar: Die 200 ArbeiterInnen der Hallmark Garment sind am 5.1., am üblichen Zahlungstermin, nicht bezahlt worden. Es gab auch keine Erklärung dafür. Deshalb haben sie tags darauf die Arbeit niedergelegt. Die Firma versprach dann, am 12.1. zu zahlen, aber auch gestern gabs kein Geld. Die Fabrik hat zwar Nähmaschinen, Autos u.a. verkauft, sagt aber, die Produktion werde fortgesetzt.
Quelle: The Myanmar Times, 13.1.17

ZitatErneut im Streik    
Mandalay: Die 600 ArbeiterInnen der Panda Textile hatten ab Juni 2016 mehrere Wochen gestreikt, weil die Firma nach der Privatisierung (früher staatlich) die Arbeitsverträge geändert hatte (9471, 9378). Im November war in Verhandlungen eine Einigung erzielt worden; die Firma legte aber nach und verlangte die Neuverhandlung über 8 Punkte. Vor allem mit der Wiedereinstellung von Entlassenen ist sie nicht einverstanden. Jetzt sind die ArbeiterInnen erneut in Streik getreten.
Quelle: The Myanmar Times, 23.1.17

ZitatGegen Goldsucher    
Thabeikkyin, Mandalay: Bauern aus 8 Dörfern protestieren vor dem Bergbauamt. Ihre Dörfer und ihr Land werden von Goldschürfern heimgesucht, die Erlaubnisse haben, deren Besitzer das Innenministerium ist. Diese Erlaubnisse sind noch von der alten Regierung ausgegeben worden; von einer demokratischen Regierung erwarten sie eine Untersuchung.
Quelle: The Myanmar Times, 27.1.17

ZitatFrieden !    
In mehreren Städten wie Bago, Sagaing, Pulaw demonstrierten insgesamt Tausende für ein Ende der Kriege der nationalen Armee gegen Einheiten von Minderheiten. In Yangon nahmen etwa 500 teil. Kämpfe gibt es im nördlichen Shan State, in Rakhine und in Kachin. Die Demonstranten fordern einen neuen Versuch für eine Friedenskonferenz, Freizügigkeit für alle Vertriebenen (etwa 500 000) und Reduzierung der Militärausgaben.
Quelle: The Irrawaddy, The Myanmar Times, 6.2.17

ZitatLand her !
Sagaing: Erneut haben 100 Anwohner vor der Letpadaung Kupfermine (9327) demonstriert und die Zufahrt blockiert. Sie fordern, dass die Firma (Wanbao Mining Copper (chinesisch) und Union of Myanmar Economic Holding (gehört dem Militär)) endlich die 780 Hektar Land bereitstellt, die ihnen von einer Parlamentskommission als Ersatz für die zerstörte Ernte von 2014 zugestanden hatte.
Quelle: Mizzima, 22.2.17

ZitatFabrik aufgemischt    
Yangon: Vor zwei Jahren wurde die Fabrik von chinesischen Investoren eröffnet; sie wollten von den niedrigen Löhnen in Myanmar profitieren. Jetzt haben 300 ArbeiterInnen der Hangzhou Hundred-Tex Garment (Myanmar) die Fabrik gestürmt, chinesische Beschäftigte kurz als Geiseln genommen und Anlagen demoliert. Anlass war die Entlassung eines Kollegen. 5 Arbeiter wurden festgenommen.
Quelle: South China Morning Post, 24.2.17

ZitatBäcker    
Yangon, Hlaing Tharyar Industriepark: Mehr als 400 ArbeiterInnen der Good Morning Bakery Brot- und Kuchenfabrik der Myanmar Mayson Co. streiken, weil die Firma 184 KollegInnen entlassen will. Sie werfen der Firma vor, absichtlich diese Fabrik abzuwirtschaften, während in zwei anderen Fabriken neue Leute eingestellt worden sind. Dort gibt es allerdings keine Gewerkschaft. Entsprechend sind viele Gewerkschafter unter den Entlassenen. Viele arbeiten schon 10 Jahre oder länger in der Fabrik.
Quelle: The Myanmar Times, 10.3.17


ZitatStreik erfolgreich    
Yangon: Nach drei Wochen Streik hat die Hangzhou Hundred-Tex Garment (9650) den Forderungen der ArbeiterInnen zugestimmt. Es wird ab sofort der Mindestlohn bezahlt (3600 Kyat, 2,70 US$ am Tag), Überstunden werden bezahlt und ein entlassener Gewerkschafter wieder eingestellt. Der Streik bei der Hundred-Tex hatte international Aufsehen erregt, weil die ArbeiterInnen die Fabrik gestürmt hatten und vorübergehend chinesische Manager festgesetzt hatten. Die Nachricht, dass Anlagen beschädigt worden wären, wird von der Gewerkschaft aber bestritten: nur einige Plastikstühle in der Kantine seien kaputt gegangen. Die Fabrik arbeitet ausschließlich für H&M. Die Fabrik war vor drei Jahren eröffnet worden, um von den niedrigen Löhnen zu profitieren. In Hangzhou muß dreimal soviel bezahlt werden.
Quelle: South China Morning Post, 11.3.17

ZitatPflegerInnen    
Yangon: Etwa 500 KrankenpflegerInnen und Hebammen demonstrierten gegen eine neue Vorschrift, die besagt, dass sie eine Arbeitslizenz erst erhalten, nachdem sie 3 Jahre in öffentlichen Krankenhäusern gearbeitet haben. Ohne diese Lizenz dürfen sie weder selbstständig noch in privaten Krankenhäusern arbeiten.
Quelle: The Myanmar Times, 16.3.17

Zitat Feiertage !    
Hlaing Tharyar, Yangon: Mehr als 1000 ArbeiterInnen der Ever Sunny Foods sind in Streik gegangen, um gegen die Entscheidung der Geschäftsführung zu protestieren, ihnen am burmesischen Neujahrsfest nur 5 Tage frei zu geben. Im letzten Monat haben sie an allen Wochenende gearbeitet, ohne die Überstunden bezahlt gekriegt zu haben. Mit dem Versprechen, dass sie zu den Feiertagen 15 Tage frei kriegen. Jetzt verlangen sie 10 Tage frei. Daneben haben sie noch andere Beschwerden, zum Beispiel die unzureichenden Toilettenanlagen, die zu kleine Kantine, das Verbot, Handys zu benutzen.
Ebenfalls in Hlaing Tharyar streiken 500 ArbeiterInnen der Running Tex (Kapital aus China) für 10 freie Tage am Neujahrsfest.
Quelle: The Myanmar Times, 21.3.17

ZitatBlockiert    
An der Letpadaung Kupfermine ist es erneut zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Anwohner hatten die Straße blockiert, auf der die LKW das Erz wegbringen. Sie protestierten damit gegen die vielen Unfälle, die diese LKW verursachen - Vieh töten, Anwohner verletzen. Beschwerden darüber wurden nicht beachtet. Die Polizei setzte Tränengas ein; die Leute wehrten sich mit Zwillen und Steinen. 15 Leute wurden verletzt.
Quelle: The Irrawaddy, 25.3.17

ZitatWasserfest    
Yangon: Mehr als 5000 Gewerkschafter demonstrierten gegen die Entscheidung der Regierung, die Feiertage zum Thingyan- Fest (burmesisches Wasserfest zum Neujahr) von 10 auf 5 zu reduzieren. Diese Entscheidung gilt nur für den Privatsektor, Staatsbedienstete kriegen nach wie vor 10 Tage frei. Die abgezogenen Feiertage sollen allerdings auf andere Feste verteilt werden. Die Arbeiter sagen, 5 Tage wären zu kurz, um ihre zum Teil sehr entfernt wohnenden Familien zu besuchen. In den letzten beiden Wochen gabs 10 Streiks wegen der Feiertagsreduzierung
Quelle: The Myanmar Times, 27.3.17

ZitatStreik    
Hlaing Tharyar, Yangon: 650 ArbeiterInnen der Bekleidungsfabrik Myanmar Gun San (Kapital aus Südkorea) sind im Streik, weil auch diese Fabrik nur 5 Tage Urlaub über das Wasserfest gewähren wollte. Daneben haben sie noch weitere 21 Forderungen, wie zum Beispiel das Recht auf freie Tage, Sozialversicherung und die Zähmung des unverschämten Sicherheitspersonals. Die Fabrik hat angeboten, weitere 5 Tage frei zu geben, diese müßten aber nachgearbeitet werden.
Quelle: The Myanmar Times, 30.3.17

Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:03:48 Fr. 08.September 2017
ZitatHunderttausende fordern Aberkennung von Suu Kyis Friedensnobelpreis

Internationaler Druck auf die mächtigste Politikerin Myanmars: Suu Kyi tue nichts gegen die Verfolgung der Rohingya im Land. Sie solle ihren Nobelpreis verlieren.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-09/verfolgung-rohingya-myanmar-san-suu-kyi-friedensnobelpreis (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-09/verfolgung-rohingya-myanmar-san-suu-kyi-friedensnobelpreis)

Ich schließe mich der Forderung an!
Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: Troll am 15:05:17 Sa. 09.September 2017
Gerne, und dem Drohnenmörder Obama gleich mit.
Titel: Re:Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:03:04 So. 03.Dezember 2017
ZitatArbeiterdemo    
Mandalay: Mehr als 500 ArbeiterInnen demonstrierten für höhere Mindestlöhne (derzeit 3600 K für 8 Std., etwa 2,30 €). Daneben fordern sie mehr Schutz gegen willkürliche Entlassungen, mehr Arbeitssicherheit und die Einrichtung einer Arbeitsgerichtsbarkeit.
Quelle: The Myanmar Times, 19.7.17

ZitatZerstört    
Human Rights Watch hat Sattelitenaufnahmen vom 16. September (der Monsun hatte sich aufgeklärt) analysiert und festgestellt, dass im Rakhine-Staat 214 Dörfer zu mehr als 90 % zerstört sind. Das entspricht den Berichten der mehr als 400 000 Rohingya, die nach Bangladesh geflohen sind und von Brandstiftung, Mord und Plünderung erzählen. Sprecher des Militärs weisen dies zurück und sagen, die Fliehenden hätten selbst die Feuer gelegt
Quelle: Human Rights Watch, 18.9.17

ZitatStreik    
Hlaing Tharyar, Yangon: Mehr als 500 ArbeiterInnen der Solamoda Garment streiken für höhere Löhne und andere Forderungen. Am 21.9. war zu Auseinandersetzungen mit der Security gekommen, als die Streikenden versuchten, Manager daran zu hindern, Waren aus der Fabrik zu bringen. Dabei waren 5 Frauen verletzt worden. Die Produktion ist gestoppt.
Quelle: The Myanmar Times, 26.9.17

ZitatGegen Nationalpark    
Putao, Machanbaw und Naungmon, Kachin State: An die 10 000 haben gegen den Plan demonstriert, den Mt. Hkakabo Razi National Park zu erweitern und zum UNESCO- Naturerbe zu erklären. Der 3800 Quadratkilometer umfassende Nationalpark war 1996 eingerichtet worden. Die Anwohner, bzw. Bewohner klagen, dass sie seit damals stark in ihrer Lebenshaltung eingeschränkt sind, weil sie nicht mehr jagen und fischen dürfen.
Quelle: The Irrawaddy, The Myanmar Times, 29.9.17

ZitatJadesammler erschossen    
Hpakant, Kachin State: Polizei, die die Jade-Mine der Triple One Company (ein Myanmar-China Joint Venture) bewacht, hat 5 Jade-Sammler erschossen und 20 weitere zum Teil schwer verletzt. Die Arbeiter versuchen, aus den Abraumhalden der Bergwerke noch Jade-Splitter zu finden. Es begann damit, dass etwa 60 Leute das Gelände der Mine betraten; es kam zu ersten Auseinandersetzungen. Später kamen 600, die sich ein Gefecht mit Steinwürfen mit den Sicherheitskräften lieferten. Daraufhin setzte die Polizei scharfe Waffen ein.
Quelle: The Irrawaddy, Radio Free Asia, 19.10.17

Zitat"Repatriierung"    
Die Regierung, allen voran Frau Aung San Suu Kyi, hat Pläne vorgestellt, wie die 600 000 geflohenen Rohingya wieder zurück geholt werden sollen. Es wurde ein ziviles Komitee gebildet. Bei genauerem Hinsehen allerdings zeigt sich, dass es bei der Vetreibung der Rohingya auch um ein großes Bauernlegen geht. Diejenigen, die zurückkommen wollen, müssen ihre Identität beweisen. Sie werden ihr Land nicht zurück erhalten, auch wenn sie Dokumente besitzen, die den Besitz belegen (Der Landwirtschaftsminister des Bundesstaates Rakhine: "Es gibt kein Landbesitz für die, die keine Staatsbürgerschaft haben"). Die Zurückgekommen sollen in "Modelldörfern" angesiedelt werden. Ihre Landfrüchte, vor allem der Reis, werden dann schon vom Staat abgeerntet sein - es geht um fast 30 000 Hektar. Staatliche Vollernter sollen im Januar fast 6000 Hektar Reis ernten, der Millionen Dollar wert sein wird.
Quelle: The Irrawaddy, 23.10.17

ZitatAbgang ist überall ?    
Yangon: Nach dem viertägigen Streik bei der Solamoda Garments hatte die Firma 10 ArbeiterInnen entlassen, darunter sieben Gewerkschafter. Jetzt hat die Firma nachgelegt und die Entlassenen des Diebstahls von 700 Kleidungsstücken während des Streiks beschuldigt. Das weisen die Beschuldigten natürlich zurück.
Quelle: The Myanmar Times, 31.10.17

ZitatErfolgreicher Streik    
Insein: Mehr als 160 ArbeiterInnen der Very Impressive Prospect (Sportartikel wie Badminton- und Tennisschläger, Golfschläger und Fahrradrahmen) sind in Streik getreten, weil die Fabrik die Zulagen kürzen wollte. Jetzt sind sie wieder zur Arbeit zurückgekehrt, weil alle ihre Forderungen erfüllt werden. Neben den Zulagen sind das Verbesserungen in Arbeitssicherheit, medizinischer Notfallversorgung etc.
Quelle: The Myanmar Times, 24.11.17
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:27:55 Mo. 01.Februar 2021
Die Westmedien interessieren sich einen Scheißdreck für das verarmte Myanmar. Über die furchtbare Friedensnobellpreisträgerin Suu Kyi tue hat man einen schmierigen Hollywoodfilm gemacht. Das reichte dann auch.

Man hielt es auch nicht mehr für notwendig darüber zu berichten, daß die Pogrome gegen die muslimischen Rohingya von facebook befeuert wurden. Da wurden keine Accounts gesperrt, im Gegenteil, facebbook verdiente gut daran.

Es gab gerade eine Welle an Streiks und die Menschen kämpften für ein besseres Leben. Das konnte so nicht weitergehen...

ZitatIn Myanmar hat das Militär die zivile Führung des südostasiatischen Landes um De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet und den Notstand ausgerufen. Das ließ die Armee am Montag über den von ihr kontrollierten Fernsehsender Myawaddy verkünden. Der frühere General und bisherige Vizepräsident Myint Swe fungiere nun als Übergangsstaatsoberhaupt. Die eigentliche Macht liegt demnach aber bei Armeechef Min Aung Hlaing, der während des für die Dauer eines Jahres ausgerufenen Notstands die oberste Befehlsgewalt innehat.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/putsch-in-myanmar-aung-san-suu-kyi-festgenommen-a-610f8964-b04c-4b28-97c3-9c807b55d32b
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:02:11 So. 07.Februar 2021
(https://pbs.twimg.com/media/Etn5H_xWQAEUH6Q?format=jpg&name=4096x4096)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:01:52 Di. 09.Februar 2021
ZitatMilitär verhängt Kriegsrecht

Eine Woche nach dem Militärputsch in Myanmar hat sich der Chef der Streitkräfte, Min Aung Hlaing, erstmals an die Bevölkerung gewandt. Er versprach erneut Neuwahlen. Doch die Sorge vor einer Eskalation wächst.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/myanmar-proteste-militaerjunta-verspricht-neuwahlen-101.html

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(https://abload.de/img/zwjjb.jpg) (https://abload.de/image.php?img=zwjjb.jpg)

(https://abload.de/img/qqju6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=qqju6.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:56:07 Mi. 10.Februar 2021
Zitat(https://abload.de/img/ykj5e.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ykj5e.jpg)

Jeden Abend um 20 Uhr Ortszeit ist ,,Topf-Zeit" in ganz Myanmar. Der Zeitpunkt, an dem zahllose Menschen quer durch das Land zusammen kommen, um gegen den Putsch der Militärjunta zu protestieren und ihren sofortigen Rücktritt zugunsten der von ihnen überfallenen Regierung zu fordern. Am Donnerstag, 11. Februar 2021 hat nun der Internationale Gewerkschaftsbund (ITUC) zu weltweiten gewerkschaftlichen Solidaritätsaktionen zur gleichen Uhrzeit aufgerufen.
https://www.labournet.de/politik/gw/gw-international/internationalismus/workers4myanmar-am-11-februar-2021-weltweite-gewerkschaftliche-solidaritaetsaktionen-mit-der-demokratie-bewegung-in-myanmar/

ZitatDie streikenden Ärzte Myanmars appellieren an die Welt: Helft uns im Kampf gegen den Militärputsch!

(https://www.labournet.de/wp-content/uploads/2021/02/Myanmar-movement.jpg)

Das richtig gehend Unerhörte ist passiert: Nein, gemeint ist nicht der neuerliche Putsch der uniformierten Bande in Myanmar. Gemeint ist die nunmehr erstmals weltweit sichtbare Tatsache, dass es eben in Myanmar nicht nur die Verbrecher-Armee und eine (warum auch immer) Nobelpreisträgerin samt ihrer Partei als politische Akteure gibt – sondern eine große und starke demokratische Bewegung in der Bevölkerung. Die massiv gegen den neuerlichen Putsch mobilisiert – und wobei (keineswegs wirklich üblich) die Gewerkschaften eine tragende Rolle spielen – insbesondere die Ärzte-Gewerkschaft, deren Streik im staatlichen Gesundheitswesen der Auftakt zu einer Streikbewegung gegen den Putsch war, die nun auch im Bildungswesen und der Textilindustrie stattfinden (siehe dazu den Verweis auf unseren letzten Bericht am Ende dieses Beitrags). In dem global verbreiteten Aufruf ,,Direct Appeal to International Medical Community" vom 03. Februar 2021 an die ,,medizinische Gemeinschaft der Welt" appellieren die Streikenden nun an die weltweit Unterstützung im Kampf gegen die neue Militär-Diktatur und reihen sich in das Civil Disobedience Movement ein.
https://www.labournet.de/internationales/myanmar/gewerkschaften-myanmar/die-streikenden-aerzte-myanmars-appellieren-an-die-welt-helft-uns-im-kampf-gegen-den-militaerputsch/

(https://abload.de/img/06kml.jpg) (https://abload.de/image.php?img=06kml.jpg)

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(https://abload.de/img/16j8r.jpg) (https://abload.de/image.php?img=16j8r.jpg)

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(https://abload.de/img/71k80.jpg) (https://abload.de/image.php?img=71k80.jpg)

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(https://abload.de/img/wfku3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=wfku3.jpg)

(https://abload.de/img/kikoi.jpg) (https://abload.de/image.php?img=kikoi.jpg)


Die Revolution tanzt: https://twitter.com/i_am_myatC/status/1359464586101968901?s=20
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: admin am 09:28:01 Do. 11.Februar 2021
ZitatIn Myanmar haben sich Vertreter zahlreicher ethnischer Minderheiten der Protestbewegung gegen den Militärputsch angeschlossen

Sie nahmen an großen Demonstrationen teil, die in verschiedenen Städten des Landes stattfanden, etwa in Rangun und Mandalay. Der Widerstand gegen die Machtübernahme des Militärs am 1. Februar hat in Myanmar mittlerweile nahezu alle gesellschaftlichen Gruppierungen erfasst, darunter Fabrikarbeiter, Studierende, medizinisches Personal und Geistliche. Sie fordern die Wiedereinsetzung der demokratisch legitimierten Regierung sowie die Freilassung der De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und weiterer festgenommener Poltiker.

Das Militär nahm unterdessen weitere Mitglieder aus der Partei ,,Nationale Liga für Demokratie" und auch Verteter der Wahlkommission fest. Diese hatten den Sieg der Nationalen Liga bei der Parlamentswahl im November offiziell bestätigt.
https://www.deutschlandfunk.de/myanmar-ethnische-minderheiten-schliessen-sich-protesten.2932.de.html?drn:news_id=1226314
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 18:18:13 Do. 11.Februar 2021
(https://abload.de/img/mijfh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=mijfh.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:29:13 Fr. 12.Februar 2021
(https://abload.de/img/l2jd2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=l2jd2.jpg)

(https://abload.de/img/pckry.jpg) (https://abload.de/image.php?img=pckry.jpg)

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(https://abload.de/img/e5jdu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=e5jdu.jpg)

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(https://abload.de/img/1kkht.jpg) (https://abload.de/image.php?img=1kkht.jpg)

(https://abload.de/img/w3kx7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=w3kx7.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:23:32 Fr. 12.Februar 2021
ZitatUnmittelbar nach dem Putsch begannen Aktivisten, Online-Kampagnen zu organisieren, von der Koordination von Streiks bis hin zum Boykott von Unternehmen mit Verbindungen zum Militär. Als die Bewegung des zivilen Ungehorsams online wuchs, ging die Tatmadaw schnell dagegen vor. Nach einer ersten Welle von Internetausfällen, die am 1. Februar gemeldet wurden, erliess Myanmars Ministerium für Transport und Kommunikation später in der Woche die Anweisung, Facebook, Twitter und Instagram zu blockieren. Am 6. Februar herrschte nur noch Stille: Der Internetzugang wurde im ganzen Land für zwei Tage ausgesetzt, mit einer Konnektivität von nur 16 Prozent des normalen Niveaus.

Während viele zögerten, sich auf groß angelegte Proteste einzulassen, weil sie die Reaktion des Militärs fürchteten, trieb die Unterbrechung des Online-Widerstands die Demonstranten auf die Straßen von Yangon, wo sie mit ihren Nachbarn und Kollegen marschierten. "Wir haben es drei Jahrzehnte lang getan; wir werden bis zum Ende weitermachen", sagte mir ein Forscher aus Myanmar. Innerhalb einer Stunde nach der Internetsperre am 6. Februar hatte sich eine breite Koalition von Arbeitern, Bauern und Studenten in den Vierteln der Innenstadt versammelt.

Am nächsten Tag waren die Menschenmengen in Rangoon auf Hunderttausende angeschwollen, und weitere Proteste erschienen im ganzen Land. Am Montag versammelten sich die Demonstranten in Naypyidaw, wo es in der Vergangenheit nur wenige Äußerungen öffentlichen Dissenses gegeben hat. Dort setzten die Sicherheitskräfte Wasserwerfer ein, um die Demonstranten aufzulösen, das erste Anzeichen dafür, dass eine gewaltsame Reaktion bevorstehen könnte. Am Dienstag wurde die Reaktion noch gewalttätiger: Sicherheitskräfte in Naypyidaw setzten scharfe Munition ein, und lokale Medien berichteten, dass eine Frau in kritischem Zustand sei. Inoffizielle Berichte, die in den sozialen Medien kursieren, unterstreichen, wie das Militär zu seiner altbekannten Taktik zurückkehrt und Gewalt mit Einschüchterung durch Polizisten in Zivil und bezahlte Agitatoren kombiniert.

Trotz dieser Drohungen sind die Demonstranten immer noch auf der Straße und trotzen Ausgangssperren, Einschränkungen bei öffentlichen Versammlungen und Blockaden. Der andauernde Generalstreik hat dazu geführt, dass Banken geschlossen bleiben, Flüge am Boden bleiben und sogar die Gefahr besteht, dass das COVID-19-Impfprogramm des Gesundheitsministeriums ins Stocken gerät. Für die jungen Aktivisten sind diese Störungen ein Grund zum Optimismus. Genährt von der Vision früherer Generationen, aber online neu formiert, antwortet die Bewegung kollektiv: "Ihr habt euch mit der falschen Generation angelegt."
https://foreignpolicy.com/2021/02/10/myanmar-coup-protests-civil-disobedience-movement/
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Nao am 14:16:51 Sa. 13.Februar 2021
Die Junge Welt nimmt mal wieder die chinesische Regierung in Schutz und zeigt mit dem Finger auf andere: Japan und Indien.

https://www.jungewelt.de/artikel/396298.staatsstreich-kampf-um-einfluss-in-myanmar.html

Das ist sehr unangenehm. Japan und Indien mischen sich ebenso ein wie China und sie alle stehen eher auf Seiten der Miliärs und nicht der Bevölkerung. Die Chinesische Regierung hat eine Menge Spezialisten eigeflogen, um das Internet zu blockieren. Sie hat weder interesse an dem Militärputsch, noch an den Massenprotesten. Sie möchte einfach nur Ruhe in Myanmar, um ihren Geschäften nachgehen zu können. Das ist die Ausbeutung der Bodenschätze und der Arbeiter Myanmars.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 15:37:00 Mo. 15.Februar 2021
Punx not dead!

Punk Rock Resistance in Myanmar:

Die Band Rebel Riot

https://twitter.com/PghAutonomy/status/1360314335269171202?s=20

https://theurbanactivist.com/idea/punk-and-fresh-cooking-for-a-resilient-city-food-not-bombs/
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:05:16 Fr. 19.Februar 2021
ZitatIn Myanmar ist eine Demonstrantin an den Folgen ihrer schweren Kopfverletzung gestorben, die sie bei einer Kundgebung erlitten hatte.

Sie war zu einer Symbolfigur der Protestbewegung geworden. Im Internet kursierte ein Video von dem Angriff, ihr Fall ist in ganz Myanmar bekannt. Zehntausende Menschen hatten zuletzt gegen den Militärputsch protestiert. Die Polizei reagierte mit Waffengewalt und schoss mit Gummigeschossen in die Menge. Dabei wurden viele Menschen verletzt. Die 20-jährige Frau ist das erste Todesopfer.
https://www.deutschlandfunk.de/myanmar-erstes-todesopfer-bei-protesten-gegen-militaerputsch.1939.de.html?drn:news_id=1229280
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:44:39 So. 21.Februar 2021
Die Militärs vergießen weiteres Blut...

(https://abload.de/img/mpj2i.jpg) (https://abload.de/image.php?img=mpj2i.jpg)

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(https://abload.de/img/rbjxb.jpg) (https://abload.de/image.php?img=rbjxb.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:25:17 Mo. 22.Februar 2021
ZitatDie Demonstranten hatten streikende Arbeiter unterstützt, die vom Militär gewaltsam zurück zur Arbeit gezwungen worden waren. 18 Menschen wurden verletzt. Bilder zeigen, wie blutende Menschen auf Tragen abtransportiert werden, Patronenhülsen liegen auf dem Asphalt. Einen Tag zuvor war in der Hauptstadt Naypidaw eine 20-jährige Studentin nach einwöchigem Todeskampf ihren Verletzungen erlegen. Sie war von einem Kopfschuss getroffen worden.

Und doch versammelten sich auch am Sonntag wieder Tausende in Naypidaw, Mandalay und Yangon zum Protest, trommelten mit Topfdeckeln und auf Mülleimern lautstark ihre Wut gegen die Militärjunta heraus. Sie trotzten dem massiven Aufgebot der Sicherheitskräfte.

Myanmar ist eines der ärmsten Länder Südostasiens und durch die Corona-Pandemie wirtschaftlich noch mehr am Boden. Das Land wird zunehmend lahmgelegt durch die Proteste. Arbeiter gehen nicht mehr in ihre Fabriken, drei Viertel der öffentlichen Bediensteten sind im Streik, sogar technische Einheiten der Armee schlossen sich dem Widerstand an.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/myanmar-proteste-133.html

ZitatHunderttausende Menschen folgen Aufruf der Opposition zu Generalstreik
Die Gegner der Militärjunta in Myanmar haben ihren Widerstand verstärkt: Drohnenaufnahmen der Proteste zeigen Menschenmassen in den Straßen von Rangun und Mandalay.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-02/myanmar-generalstreik-militaerputsch-proteste-rangun-mandalay-naypyidaw

ZitatGeneralstreik und Massendemos in Myanmar

Die Demonstrationen fanden in allen Teilen des südostasiatischen Landes im Rahmen eines Generalstreiks statt, nachdem die Polizei am Wochenende zwei Menschen erschossen hatte. Insgesamt ist die Zahl der Todesopfer damit auf drei gestiegen.

An den Protesten nahmen Beamte, Fabrikarbeiter, Ärzte, Lehrer, Bankangestellte und viele andere Berufssparten teil. Sie betonten, sie würden nicht unter einer Militärdiktatur arbeiten und forderten die Wiedereinsetzung der zivilen Regierung von Suu Kyi. Der massive Generalstreik fand unter dem Titel "22222" statt, in Anlehnung an das Datum 22.02.2021. "Wenn wir Widerstand gegen die Diktatur leisten, könnten sie uns erschießen. Das wissen alle. Aber wir müssen uns der Diktatur widersetzen, es ist unsere Pflicht", zitierte das Portal "Frontier Myanmar" einen Aktivisten.
https://www.sueddeutsche.de/politik/diplomatie-generalstreik-und-massendemos-in-myanmar-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210222-99-537623
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 16:16:23 Mo. 22.Februar 2021
Demonstrant des Tages:

(https://pbs.twimg.com/media/Eu1F5HdVcAMHb95?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:11:45 Fr. 26.Februar 2021
ZitatFinanzsystem vor dem Kollaps
Myanmars Banken schließen die Pforten

Das Finanzsystem des Landes treibt nach dem Militärputsch auf den Zusammenbruch zu. Öl wird nicht mehr eingeführt und Singapurs Notenbank warnt ihre Institute.


Zahltag in Myanmar: Am heutigen Freitag sind erstmals seit dem Militärputsch Anfang des Monats die Löhne fällig. Die Menschen zweifeln an der Stabilität des Finanzsystems, und vor den Banken bilden sich Schlangen. Die Arbeitsniederlegungen der Menschen im Protest gegen die Junta lähmt die Wirtschaft. ,,Immer mehr Menschen scheinen zu denken, ,lieber bricht alles zusammen, als dass sich das Militär wieder einnistet'", sagt ein europäischer Manager, der das Land gerade verlassen hat.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/myanmars-finanzsystem-steht-vor-dem-zusammenbruch-17216390.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:21:45 So. 28.Februar 2021
ZitatTote und Verletzte bei Protesten gegen Militärregime

(https://www.deutschlandfunk.de/media/thumbs/a/adb4739443ae520db5b5fca3edf6c913v1_max_720x405_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2.jpg?key=7577c4)

Bei den Protesten in Myanmar sind nach Informationen der Vereinten Nationen heute mindestens 18 Menschen getötet worden.

Diese Zahl nennt das UN-Menschenrechtsbüro in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Es beruft sich dabei laut Bericht auf – Zitat – glaubwürdige Informationen, wonach Polizei und Militär im ganzen Land Gewalt gegen Menschen angewandt habe, die friedlich demonstriert hätten. Demnach wurden mindestens 30 Personen verletzt. Entsprechende Berichte gibt es aus mehreren Städten, etwa Rangun, Dawei und Mandalay. Die Nachrichtenagebtur AP berichtet darüber hinaus von vielen Festnahmen.
https://www.deutschlandfunk.de/myanmar-tote-und-verletzte-bei-protesten-gegen.2932.de.html?drn:news_id=1232590
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:36:45 So. 28.Februar 2021
Internationale Konzerne, die sich in Myanmar eine goldene Nase verdienen:

(https://pbs.twimg.com/media/EufQAESVgAwFZL-?format=jpg&name=900x900)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Nao am 12:47:06 Di. 02.März 2021
Ein paar Hintergrundinformationen über die Auseinandersetzungen in Myanmar:

https://www.forumarbeitswelten.de/blog/internationale-solidaritat-myanmar/
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 14:24:05 Di. 02.März 2021
https://youtu.be/IU_vz3RtLnQ

ZitatMyanmars blutiger Sonntag
,,Jeder, der jetzt vor der Tür ist, wird getötet!"
Das Militärregime geht gegen neue Proteste in Myanmar brutal vor. Doch die Menschen leisten trotz zahlreicher Opfer weiter Gegenwehr.


Die Menschen kämpfen um ihr Überleben. Die Krankenhäuser, die aufgrund des Generalstreiks teilweise geschlossen waren, öffneten zur Versorgung der Verletzten wieder. Im Internet wird zu Blutspenden aufgerufen. Die Empörung über die Gewalt ist im Inland und Ausland groß. Die Botschaften Großbritanniens und der Vereinigten Staaten verurteilen die ,,inakzeptable" und ,,verabscheuungswürdige" Gewalt. Khin Sandar Tun vergleicht das Vorgehen der Sicherheitskräfte mit dem von ,,Terroristen". ,,Sie schießen nicht nur auf die Demonstranten, sondern auch auf die Zivilisten in den Häusern. Etwa wenn sie sehen, dass sie aus den Häusern fotografiert werden", sagt Khin Sandar Tun.

,,Jeder, der jetzt vor der Tür ist, wird getötet!"

Ein Grund dafür dürfte sein, dass viele dieser Fotos und Videos, welche die Menschen unter großem Risiko aufnehmen, durch die sozialen Netzwerke um die Welt gehen. Ein Video vom Sonntag zeigt einen blutüberströmten Mann, der von Helfern von dem Ort der Demonstration weggebracht wird. Auf Fotos sind Blut und zerborstenes Glas auf einem Gehweg zu sehen. Auch Myanmars Journalisten berichten weiter mit großem Mut, obwohl auch sie zunehmend zum Ziel von Festnahmen und Gewalt werden. Ein Journalist der Zeitschrift ,,Frontier Myanmar" übermittelt den Ruf eines Polizisten, der gerade das Feuer eröffnete: ,,Wir greifen hart durch, nicht nur, weil es unsere Pflicht ist, sondern weil wir es lieben. Jeder, der jetzt vor der Tür ist, wird getötet!", rief der Polizist demnach.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/myanmars-blutiger-sonntag-militaerregime-geht-gegen-proteste-vor-17220802.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:51:16 Mi. 03.März 2021
(https://pbs.twimg.com/media/Evjf7aeU4Acjh61?format=jpg&name=medium)

In den aktuellen Twitterkanälen aus Myanmar sieht man nicht nur brennende Barrikaden, sondern unfaßbare Gewalt gegen die Demonstranten. Die Bilder sind derart grausam und blutig, daß ich sie nicht verlinke.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 20:09:38 Mi. 03.März 2021
ZitatMehr als 30 Demonstranten bei Massenprotesten getötet – die höchste Todesopferzahl seit dem Militärputsch
https://www.deutschlandfunk.de/myanmar-mehr-als-30-demonstranten-bei-massenprotesten.2932.de.html?drn:news_id=1233883
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:24:46 Mo. 08.März 2021
ZitatNach Protesten gegen den Putsch in Myanmar hat das Militär zahlreiche Razzien in der größten Stadt des Landes durchgeführt. Aus mehreren Gegenden der früheren Hauptstadt Yangon wurden Schüsse gemeldet. Sicherheitskräfte rückten unter anderem vor Krankenhäusern und Universitäten an und patrouillierten durch Wohngegenden.

Wie ein Bewohner des Stadtteils North Okkalapa der Deutschen Presse-Agentur sagte, schossen die Militärs mit scharfer Munition auf die Menschen. Demnach gebe es schwer Verwundete.

In einem anderen Bezirk Yangons nahmen Sicherheitskräfte mehr als hundert Demonstranten fest, wie Medien berichteten. Demnach setzte das Militär ihre Truppen landesweit in mehr als zehn Krankenhäusern und mehreren Universitäten ein. Dort sollen die Demonstranten besonders viele Anhänger haben.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/myanmar-militaer-schiesst-offenbar-mit-scharfer-munition-auf-demonstranten-a-1dec8c40-e1d3-40cd-9f48-ad89f1f64ec8
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:32:32 Mo. 08.März 2021
https://youtu.be/s5eRiw1KMbk
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 11:39:40 Di. 09.März 2021
ZitatMyanmar
Gewerkschaften rufen zum Generalstreik auf

Trotz massiver Polizeigewalt sind wieder zehntausende Menschen in Myanmar gegen die Herrschaft der Generäle auf die Straße gegangen. Gegner der Junta wollen mit einem Generalstreik den Widerstand verstärken.


(https://static.dw.com/image/56799454_401.jpg)
https://www.dw.com/de/myanmar-gewerkschaften-rufen-zum-generalstreik-auf/a-56799485
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:08:58 Mi. 10.März 2021
ZitatStreitkräfte gehen gegen streikende Eisenbahner vor

(https://www.deutschlandfunk.de/media/thumbs/c/c08f9c28c26b389d5f3c64644880cc25v1_max_720x405_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2.jpg?key=bb7620)

In Myanmar geht die Polizei weiter gegen Demonstranten vor, die gegen die Militärmachthaber protestieren.

Nach örtlichen Berichten wurde etwa in der Stadt Yangon das Gelände streikender Eisenbahner umstellt. Sie drohten, festgenommen zu werden, hieß es. Die Beschäftigten in Yangon sind Teil einer Bewegung des zivilen Ungehorsams, die das öffentliche Leben in Myanmar weitgehend lahmgelegt hat. Seit dem Militärputsch gegen die Absetzung von Regierungschefin Aung San Suu Kyi sind viele Arbeiter und Angestellte in Banken, Fabriken sowie Geschäften im Ausstand. Täglich gibt es in dem südostasiatischen Land Kundgebungen gegen die Militär-Junta.
https://www.deutschlandfunk.de/myanmar-streitkraefte-gehen-gegen-streikende-eisenbahner-vor.2932.de.html?drn:news_id=1236242
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:52:27 Do. 11.März 2021
ZitatSieben Tote bei Demonstrationen
...wurden bei Protesten gegen den Militärputsch mehr als 60 Menschen getötet und rund 2.000 festgenommen.
https://www.deutschlandfunk.de/myanmar-sieben-tote-bei-demonstrationen.2932.de.html?drn:news_id=1236630
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:09:33 Fr. 12.März 2021
Die Bilder aus Myanmar sind oftmals brutal und grausam. Die Bevölkerung befindet sich in einem Kampf des Zivilen Ungehorsams und das Rückgrat des Kampfes ist die Streikbewegung.

https://twitter.com/FAUGewerkschaft/status/1370250104012222467?s=20

Ein paar weitere aktuelle Bilder aus Myanmar, die nicht die Gewalt des Regimes zeigen, sondern die Kraft der Widerstandsbewegung:

(https://abload.de/img/u3koq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=u3koq.jpg)

(https://abload.de/img/vlkeh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=vlkeh.jpg)

(https://abload.de/img/ivjbn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ivjbn.jpg)

Streikende Eisenbahnarbeiter bei Blockade im Gleisbett:
(https://abload.de/img/u9kex.jpg) (https://abload.de/image.php?img=u9kex.jpg)

(https://abload.de/img/3tkm2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3tkm2.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 11:49:38 Sa. 13.März 2021
Eine berührende Kurzdoku (4 min) über einen Myramarer, der es im sicheren Thailand nicht aushält und zurückfährt, um Teil des des Kampfes gegen den Miltärputsch zu werden.

https://youtu.be/oBGa3hwyYhI
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: admin am 11:47:38 Mo. 22.März 2021
Unterstützt die Arbeiter in Myanmar im Widerstand gegen den Putsch!
von United Voices of the World in London, UK

(https://pbs.twimg.com/card_img/1371475485021122560/F-RZkmIh?format=jpg&name=small)

Gewerkschafter im Kampf gegen den blutigen Putsch in Myanmar rufen zur internationalen Solidarität auf!

Im Jahr 2019 kam die Independent Federation of Myanmar Seafarers (IFOMS) in die Büros von United Voices of the World (UVW).

Sie kamen, um mit UVW-Mitgliedern und Mitarbeitern über ihren Kampf und ihren Erfolg bei der Gründung einer unabhängigen Gewerkschaft zu sprechen. 

Jetzt bitten sie die Gewerkschaftsbewegung um Unterstützung und Solidarität im Widerstand gegen den blutigen Putsch in Myanmar.

"Im Gegensatz zu früheren Volksaufständen gegen die Armee haben wir jetzt unabhängige Gewerkschaften in Myanmar, und die Gewerkschaften stehen an der Spitze des Kampfes für Demokratie.

Die Gewerkschaften organisieren Streiks, Boykotts und nehmen an Demonstrationen teil. Die Streikenden leiden jedoch unter schweren finanziellen Nöten. Viele kämpfen darum, Essen für ihre Familien auf den Tisch zu bringen und Grundbedürfnisse zu befriedigen.

Jede Art von Solidarität oder Streikfonds, den UVW für diese Streikenden organisieren könnte, wäre eine große Hilfe für unseren Kampf. 

Gewerkschaften sind lebenswichtig für den Kampf um Demokratie.

Ohne effektive Gewerkschaften kann es keine Demokratie geben, es gibt nur die Diktatur der Eliten"
, sagte IFOMS in einem Brief an die UVW.

Wie die UVW ist auch die IFOMS eine antirassistische, unabhängige, direkt handelnde und multiethnische Gewerkschaft. Sie ist offen für alle Seeleute in Myanmar, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht oder sexuellen Orientierung.   

Seit dem Beginn des Militärputsches stehen die Funktionäre und Mitglieder der IFOMS an vorderster Front im Widerstand gegen die militärische Unterdrückung und im Kampf für die Wiederherstellung der Demokratie.

Wie ihr die Arbeiter im Widerstand gegen den Putsch unterstützen könnt:

Das gesammelte Geld wird verwendet, um sicherzustellen, dass streikende Arbeiter und ihre Familien Zugang zu Lebensmitteln und medizinischer Versorgung haben.

Unser Ziel von 10.000 Pfund wird für unsere Brüder und Schwestern, die sich der Unterdrückung in Myanmar widersetzen, einen großen Unterschied machen.

Internationalismus darf kein leeres Wort sein, er muß im Zentrum unserer Politik stehen.

Als antirassistische und direkt handelnde Gewerkschaft ist die UVW stolz darauf, an der Seite unserer Brüder und Schwestern in Myanmar zu stehen, die sich der Unterdrückung widersetzen. Wir nehmen unsere Verantwortung dafür ernst.

Spendenseite: https://www.crowdfunder.co.uk/support-workers-in-myanmar-resisting-the-coup#start

Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:07:08 Sa. 27.März 2021
Die Proteste in Myanmar gehenn trotz der massiven Unterdrückung des Militär weiter, auch mit mehr als 100.000 Menschen auf der Demonstrationen in der Region Sagaing.

(https://pbs.twimg.com/media/ExedYPNXAAAgPRe?format=jpg&name=900x900)

(https://pbs.twimg.com/media/ExedYPMXIAQdD1i?format=jpg&name=large)

(https://pbs.twimg.com/media/ExedZCwWQAMdVmM?format=jpg&name=900x900)

(https://pbs.twimg.com/media/ExedaU-WUAYoMVf?format=jpg&name=large)

Die aktuellen Meldungen sind voller Grausamkeiten inkl. erschossener Kinder.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 11:16:15 So. 28.März 2021
ZitatSamstag war der schlimmste Tag, seit sich das Militär in Myanmar am 1. Februar wieder an die Macht geputscht hat. Am "Tag des Militärs" feierte sich die Armee selbst, indem sie Zivilisten erschoss. Früher hieß dieser Tag "Resistance Day", weil er den Anfang des Widerstands gegen die japanische Besatzung 1945 markierte, damals angeführt unter anderem vom Vater der nun inhaftieren De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi.

Die genauen Todeszahlen vom Samstag sind noch unbekannt, weil sich der friedliche Protest der Myanmarer auch in die kleineren Städte und Provinzen verteilt hat. Es ist davon auszugehen, dass mindestens 114 Menschen getötet wurden, berichtet das Nachrichtenportal Myanmar Now. Das vom Militär kontrollierte Staatsfernsehen hatte am Freitag als Warnung ausgegeben, dass Protestierenden "in den Kopf und in den Rücken" geschossen werde.
https://www.sueddeutsche.de/politik/myanmar-militaer-putsch-1.5248825
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 08:19:05 Mo. 29.März 2021
Man braucht nicht lange zu untersuchen, was in Myanmar los ist. Das permanente Blutbad der Putschisten ist eindeutig. Gibt es Gegenmaßnahmen der Bundesrepublik und der EU? Schweigen. Es ist ja nicht Putin. Da ginge sowas sofort.

P.S.: Vielleicht sorgt Heckler und Koch ja gerade für Nachschub!?!
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: admin am 18:36:47 Mo. 29.März 2021
Myanmar mag weit weg sein, doch die Entwicklungen dort betreffen auch unser Schicksal.
Die Situation ist nicht sonderlich kompliziert. Es geht darum, ob die herrschende Elite mit Hilfe der bis an die Zähne bewaffneten Militärs, sich durchsetzen, oder die Bevölkerung, die sich mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln wehrt.

Vielleicht helfen burmesische Dichter, die Situation im Land uns näher zu bringen....

"Es sind 32 Dichterinnen und Dichter, die hier vor die Kamera treten und öffentlich darüber Zeugnis ablegen, dass sie Teil der Bewegung sind – der Bewegung gegen den Coup der Militärs. (...) Die Gewerkschaft der Schriftsteller hat sich seit den ersten Februartagen an den Kämpfen gegen den Coup der Militärs beteiligt."

https://youtu.be/tEjesG7R5BA
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:47:53 Di. 30.März 2021
Zitat Wirtschaftskrise in Myanmar
Ein Land im Dauerstreik

Fast leere Geldautomaten, nur noch wenige Lkw und Züge fahren: Viele Menschen in Myanmar verweigern die Arbeit unter dem Putschregime.


Sie wollen Geld nach Myanmar überweisen oder warten auf eine Zahlung von dort? Vergessen Sie es. Myanmars privater Bankbetrieb ist laut Berichten lokaler Medien seit kurz nach dem Putsch vom 1. Februar wegen Dauerstreiks von Angestellten weitgehend lahmgelegt. Auch die bestreikte Zentralbank kann ihre Aufgaben nicht erfüllen. Nur zwei Banken des Militärs arbeiten noch – aber ohne computerisierten Zahlungsverkehr. Und Geldautomaten spucken nur eine begrenzte Zahl Scheine aus.

Mit der Arbeitsverweigerung im Rahmen der Bewegung für zivilen Ungehorsam (CDM) wollen Beschäftigte im Bank- und Transportsektor, in Einkaufszentren, Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen, Beamte und Staatsangestellte in Behörden und Ministerien oder Arbeiter in Fabriken und Betrieben das Putschregime in die Knie zwingen. CDM ruft auch immer wieder Generalstreiks aus, zuletzt am 24. März.

Die Generäle hatten offenbar gedacht, die Betriebe im Land würden nach dem Putsch schnell zum ,,business as usual" zurückkehren. Doch hatten sie nicht mit dem Mut vieler gerechnet, die derzeit Gefängnis, Folter, Jobverlust und das Überleben ihren Familien riskieren.

Das Militärregime drängt jetzt insbesondere die Banken zum Arbeiten. Ihnen wurde bereits mit Verstaatlichung gedroht, sie müssen ,,schwarze Listen" mit Arbeitsverweigerern abliefern und jetzt auch noch Strafen für jede Filiale zahlen, die nicht öffnet. Bisher half das alles nichts.

Ähnlich ist es im Transportsektor. Internationale Reedereien laufen Myanmar kaum noch an. In den Häfen wird auch kaum noch verladen. Es fahren nur wenig Lkw und so gut wie keine Eisenbahnen mehr. Schätzungen zufolge streiken 90 Prozent der Bahnmitarbeiter.

Da Soldaten nicht einfach Lokführer ersetzen können, rückten Militär und Polizei in Wohnviertel der Eisenbahngesellschaft in Yangon und Mandalay ein, wie die Zeitung Frontier Myanmar berichtete. Wer nicht an die Arbeit zurückkehrte, flog samt Familie aus der Werkswohnung. Die meisten Streikenden zogen lieber aus, als sich zu beugen. Buddhistische Klöster nahmen viele auf.

Um die friedliche Streikbewegung zu ermutigen, haben sie kürzlich sechs Professoren der Universität Oslo für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Die CDM-Bewegung sei ein positiver Beitrag zu ,,Demokratie und Frieden".

Die Bevölkerung boykottiert auch Produkte von Firmen des Militärs. Die Handyapp ,,Way Way Nay" (,,Vermeide es") hilft, dessen Firmen zu identifizieren. So trinkt kaum noch jemand Myanmar Beer.

Wegen der Streiks und täglichen Proteste, des Rückzugs ausländischer Investoren, der Sanktionen westlicher Länder, des Zahlungsstopps internationaler Entwicklungsbanken sowie der täglichen Unterbrechungen des Internets durch die Junta prognostiziert die Weltbank für dieses Jahr ein Minus der Wirtschaftsleistung um 10 Prozent. Vor dem Putsch hatte die Bank noch 5,9 Prozent noch Wachstum erwartet.
https://taz.de/Wirtschaftskrise-in-Myanmar/!5758313/
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:21:37 Fr. 02.April 2021
Zwei vom Militär betriebene Einkaufszentren in Yangon - eines in der Innenstadt und ein weiteres im nördlichen Teil der Stadt - brannten am frühen Donnerstagmorgen nieder.

https://twitter.com/th1an1/status/1377708626614362116?s=20
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:40:31 Fr. 02.April 2021
Die Nachrichten sind schockierend und deprimierend.
Die Menschen sind dem permanenten Terror des Regimes ausgesetzt, doch ein Sieg gegen das Militär ist im Moment nicht in Sicht.

ZitatHier sind die Kinder, die von den Streitkräften des myanmarischen Regimes seit dem 1. Februar getötet wurden

(https://abload.de/img/kidsgwk2u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=kidsgwk2u.jpg)

Mehr als 30 Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren befinden sich unter den mindestens 510 Menschen, die seit dem 1. Februar von den Streitkräften des Militärregimes in Myanmar getötet wurden.
https://www.irrawaddy.com/news/burma/children-killed-myanmar-regimes-forces-since-feb-1.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Fritz Linow am 14:25:11 Sa. 03.April 2021
Zitat28.3.21
Motoren für die Mörder

Die Militärjunta in Myanmar schlägt friedliche Demonstrationen brutal nieder. Die Soldaten fahren meist mit Lastern eines chinesischen Herstellers vor - dessen Großaktionär ist ein deutsches Traditionsunternehmen. Ein Lehrstück über Moral und Verantwortung im globalen Handel
(...)
https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/wirtschaft/myanmar-was-man-mit-den-trucks-des-militaers-zu-tun-hat-e980887/?reduced=true

https://de.wikipedia.org/wiki/Sinotruk

Das deutsche Traditionsunternehmen war mal wieder klar.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: counselor am 21:54:43 Mo. 05.April 2021
https://youtu.be/qxgiwCp3Cfc
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:37:00 Di. 06.April 2021
ZitatTotal und Chevron: Stoppen Sie die Unterstützung des Blutbades in Myanmar

Myanmars Militär hat einen Putsch inszeniert und ermordet Hunderte von friedlichen Demonstranten, darunter auch Kinder - und sie tun es mit Milliarden an Unterstützung von Öl- und Gasfirmen wie Total und Chevron.

Öl und Gas sind die wichtigsten Geldquellen der Regierung. Während also die USA, UK und andere Sanktionen gegen das Militär verhängen, werden diese rücksichtslosen Generäle unbeeindruckt bleiben, solange sie die Unterstützung der Energieriesen haben.

Aktivisten in Myanmar fordern die Unternehmen dringend auf, ihre Unterstützung für das Militär zu beenden - laßt uns zeigen, daß die Menschen auf der ganzen Welt hinter ihnen stehen.
https://actions.sumofus.org/a/stop-funding-myanmar-military
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:13:43 Sa. 10.April 2021
Das Militär wird immer brutaler/mörderischer:
ZitatMyanmarische Sicherheitskräfte töten mit Gewehrgranaten über 80 Demonstranten
Myanmars Sicherheitskräfte haben am Freitag in einer Stadt in der Nähe von Rangoon mit Gewehrgranaten auf Demonstranten geschossen und dabei mehr als 80 Menschen getötet, wie die Beobachtergruppe der Assistance Association for Political Prisoners (AAPP) und eine einheimische Nachrichtenagentur berichten.
https://www.reuters.com/article/us-myanmar-politics-idUSKBN2BX0D5
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:26:58 Mo. 12.April 2021
Die Situation verschlimmert sich Tag für Tag.
Entführungen durch das Militär, Folter, offener Krieg gegen die Bevölkerung.
Bombardierungen, brennende Dörfer.

Die Bilder treiben mir Tränen in die Augen.

China hat sich zu einem Boykott entschlossen. Nicht gegen die Militärs, sondern gegen arme Bauern. Der Melonenimport wurde von China gestoppt.

Melonendemo:

(https://pbs.twimg.com/media/EywNUKQUUAIzkdT?format=jpg&name=360x360)(https://pbs.twimg.com/media/EywNUJkUcAMBsmM?format=jpg&name=360x360)(https://pbs.twimg.com/media/EywNUKxU8AAVUFq?format=jpg&name=360x360)(https://pbs.twimg.com/media/EywNUJgUUAEc0z4?format=jpg&name=360x360)

(Ich poste keine Bilder von den Blutbädern.)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:57:01 Do. 15.April 2021
(https://pbs.twimg.com/media/Ey_qiZFVoAEDDwo?format=jpg&name=900x900)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:44:27 Sa. 17.April 2021
So brutal und blutig die Auseinandersetzungen in Myanmar (seitens des Militärs) sein mögen, es gibt auch immer wieder schöne Momente des Protests:

(https://abload.de/img/6cjc0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=6cjc0.jpg)

(https://abload.de/img/i3j9e.jpg) (https://abload.de/image.php?img=i3j9e.jpg)

(https://abload.de/img/v9jb4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=v9jb4.jpg)

(https://abload.de/img/xskco.jpg) (https://abload.de/image.php?img=xskco.jpg)

(https://abload.de/img/ttks5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ttks5.jpg)

(https://abload.de/img/kjkwe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=kjkwe.jpg)

(https://abload.de/img/cbk71.jpg) (https://abload.de/image.php?img=cbk71.jpg)



Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:26:44 Mo. 26.April 2021
ZitatAktivisten in Myanmar rufen zu einer neuen Nicht-Kooperationskampagne auf

Aktivisten, die sich gegen die Militärjunta Myanmars stellen, riefen die Menschen dazu auf, ab Montag keine Stromrechnungen und landwirtschaftlichen Kredite mehr zu bezahlen und ihre Kinder von der Schule fernzuhalten, und verspotteten damit das Versprechen des obersten Generals bei einem regionalen Gipfel, die Krise nach dem Putsch zu beenden.
https://www.reuters.com/article/us-myanmar-politics-idUSKBN2CD0GG
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 12:07:27 Mo. 03.Mai 2021
(https://abload.de/img/jdkz2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=jdkz2.jpg)
(https://abload.de/img/u7kab.jpg) (https://abload.de/image.php?img=u7kab.jpg)

Astrein!
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:56:51 So. 09.Mai 2021
Dei Verhältnisse in Myanmar sind unverändert grausam.

(https://pbs.twimg.com/media/E09YUeTUcAAjmyQ?format=jpg&name=360x360)

Der Mut der Menschen ist bewundernswert. Es gibt viele Momente in den Protesten, die mir die Tränen in die Augen treiben.

Die Mehrheit der Proteste ist weiterhin unglaublich friedlich, obwohl Demonstranten per Kopfschuß abgeknallt werden, die Militärs einfach in die Fenster von Wohnungen schießen, Wohnungen stürmen und Menschen kidnappen.

Gerade in Arbeiter- und Armenvierteln wird der Widerstand heftiger. Man weiß sich zu verteidigen und die Erstürmung von Wohnungen zu verhindern. Barrikaden sind befestigt, die Wut der Menschen steigt. Sie nenne die Militärs einfach "Terroristen". Der Widerstand nennt sich Bewegung zivlen Ungehorsams, manchmal nennen sie ihn auch "antifaschistischen Widerstand". Man wird immer zorniger. Einer, der 4 Militärs beim Barrikadenkampf mit in den Tod gerissen hat, wird als Held gefeiert. In Grenznähe wurden Flüchtlinge bombardiert, das Militär hat ganze Dörfer niedergebrannt. In diesen Regionen gibt es bewaffnete Einheiten bestimmter Volksgruppen. Sie haben dem Militär den Krieg erklärt. Junge Myranmarer schließen sich ihnen an, lassen sich im bewaffneten Kampf ausbilden.

In diesen Regionen hat bereits ein offener bewaffneter Konflikt ausgebrochen. Die Widerstandsgruppen vermelden Erfolge, in denen sie die Soldaten in die Flucht geschlagen haben. Die provisorische "Regierung der Nationalen Einheit" der Opposition bereitet sich auf den bewaffneten Widerstand vor. "Volksverteidigungskräfte" sollen als föderale Armee aufgebaut werden.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: counselor am 21:14:02 So. 09.Mai 2021
Zitat"Volksverteidigungskräfte" sollen als föderale Armee aufgebaut werden.

Daran dachte ich auch schon, dass sich der Widerstand bewaffnen muss, um den Putsch niederzuschlagen. Zur Erinnerung: Der Kapp-Putsch vor 100 Jahren konnte in Deutschland auch nur niedergeschlagen werden, weil sich die Arbeiter bewaffnet haben (Rote Ruhrarmee).
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:25:42 Sa. 15.Mai 2021
Solidaritätsbewegung in Japan für den Widerstand gegen die Militärs in Myanmar.

(https://abload.de/img/ogkzj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ogkzj.jpg)

(https://abload.de/img/fukc2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fukc2.jpg)

(https://abload.de/img/39jnn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=39jnn.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:38:31 Sa. 15.Mai 2021
Es klingt im Moment schrecklich.

Über Twitter kommen solche Meldungen/Hilferufe:

Das Militär hat
- Luftangriffe gestartet und Artilleriegranaten abgefeuert
- entführte Menschen in der Stadt, um sie als menschliche Schutzschilde zu benutzen
- mit Maschinengewehren auf Zivilisten geschossen
- setzte schwere Artillerie ein, etwa 1000 Soldaten

(https://pbs.twimg.com/media/E1bm0ECWQAA9Deu?format=jpg&name=small)


Helfen Sie uns bitte schnell, wir bleiben stark, wenn wir können.

Jetzt setzen sie Düsenjäger, Hubschrauber und viele Raketen auf ein sehr kleines Dorf ein.

Wir sind nicht stark genug, deshalb bitten wir um internationale Hilfe.

Bitte helfen Sie uns, wir (unser myanmarisches Volk) werden Ihre Hilfe nie vergessen.


Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Bowie am 18:49:24 Sa. 15.Mai 2021
Gute englischsprachige Myanmarinfos:

https://www.frontiermyanmar.net/en/
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: counselor am 19:35:13 So. 16.Mai 2021
ZitatSÜDOSTASIEN - Aktuell: Der Volks-Befreiungskrieg in Myanmar

Wenn das Fernsehen über Myanmar berichtet, sieht man seit Monaten die mit großem Mut demonstrierenden Menschen auf der einen und Militärs auf der anderen Seite.

Vor einigen Tagen schilderte Oliver Esser, ein deutscher Koch, der seit 25 Jahren in Myanmar lebt und arbeitet, dem Deutschlandfunk in einem Telefoninterview die Entwicklung aus seiner Sicht; Rote Fahne News dokumentiert:

Es gibt seit mehreren Monaten eine gewählte Untergrund-Regierung. Sie organisiert und leitet den Kampf gegen das Militär. Hier haben sich alle Ethnien Myanmars zusammengeschlossen - was es bisher nie gab. Im Norden des Landes haben drei bis vier Ethnien Armeen gebildet, ihr Land vom Militär befreit und rücken – zum ersten Mal in der Geschichte gemeinsam – nach Süden vor. Die Untergrundregierung hat in den Städten im Süden Freezones eingerichtet, in denen nicht demonstriert oder gestreikt wird, und so die Armee draußen gehalten wird. Bei den bisherigen Protesten wurden von der Armee 800 Menschen ermordet und 4800 verhaftet. Die Armeeführung wird - außer von den Reichen – von keiner Gruppe oder Organisation im Land unterstützt.

Selbst in der Armee wächst der Widerstand: In den letzten vier Wochen liefen 500 bis 600 Soldaten zu den Befreiungskräften über. Diese sind bewaffnet und führen einen Guerilla-Krieg, in dem sie gegenwärtig vor allem Einrichtungen der Regierung angreifen; ebenso Bürgermeister, die sich vom Militär haben einsetzen lassen. Täglich gibt es 20 bis 40 Bombenanschläge. Die Wirtschaft des Landes liegt völlig brach, die meisten Leute haben nur noch Geld im Wert von einem Dollar täglich, um sich etwas zum Essen zu kaufen. Die großen Banken stehen vor dem Zusammenbruch.

Tausende von Jugendlichen haben sich in die Wälder zurückgezogen, um sich dort in Trainingslagern auf die nächsten Kämpfe vorzubereiten; für sie kochen Esser und seine Freunde. Sie haben übrigens gleichzeitig auch schon eine Hotelfachschule in Gang gebracht, auf der sich Jugendliche für kommende Zeiten als Köche vorbereiten können. Trotz der Angst, die alle Leute nachts haben, wenn das Militär kommt: Sie sind optimistisch, ihr Widerstand ist ungebrochen. Die Militärs haben zwar russische (!) Kampfjets, mit denen sie die Dörfer im Norden bombardieren, aber in den Städten haben sie große Probleme – denn gegen 50 Millionen, die sie an 10.000 Fronten angreifen, kommen sie nicht an!

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw19/volks-befreiungskrieg-in-myanmar
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:28:55 So. 30.Mai 2021
Myanmar ist weitgehend aus den Medien verschwunden. Dabei gehen die Kämpfe weiter und es fließt Blut.

Die Protestbewegung/zivile Opposition rüstet sich für die bewaffnete Gegenwehr mit dem Aufbau der Peoples Defense Army:

(https://abload.de/img/dujx1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=dujx1.jpg)

Die Bevölkerung fühlt sich zerrieben zwischen Pandemie, Diktatur und Gewalt.

(https://abload.de/img/nujhp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=nujhp.jpg)

Der mutige Widerstand gegen das Militärregime geht weiter:

(https://abload.de/img/p8j02.jpg) (https://abload.de/image.php?img=p8j02.jpg)

Der Widerstand ist vielfältig...

(https://abload.de/img/87k31.jpg) (https://abload.de/image.php?img=87k31.jpg)

(https://abload.de/img/t7j5f.jpg) (https://abload.de/image.php?img=t7j5f.jpg)

(https://abload.de/img/3xjuq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3xjuq.jpg)

(https://abload.de/img/ymkh0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ymkh0.jpg)

(https://abload.de/img/ezkt2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ezkt2.jpg)

(https://abload.de/img/b1jze.jpg) (https://abload.de/image.php?img=b1jze.jpg)



Besonders gefreut habe ich mich über eine Solidaritätskundgebung in Köln. An ihr haben u.a. die Omas gegen Rechts teilgenommen.

(https://abload.de/img/ajjc9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ajjc9.jpg)

(https://abload.de/img/rbk2u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=rbk2u.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:52:26 So. 06.Juni 2021
In Myanmar hört der Widerstand nicht auf.
Er bleibt vielfältig.

(https://abload.de/img/1tj7f.jpg) (https://abload.de/image.php?img=1tj7f.jpg)

(https://abload.de/img/1aj5k.jpg) (https://abload.de/image.php?img=1aj5k.jpg)

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(https://abload.de/img/o3kp9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=o3kp9.jpg)

ZitatHäuser von Zivilisten wurden von den Militärterroristen der Junta bis spät in die Nacht in Brand gesetzt.
Und diese Terroristen brachen die Türschlösser von Lebensmittelläden auf und stahlen die Ware in Moebye, Kayah (Karenni) State.
(https://abload.de/img/50kc9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=50kc9.jpg)
ZitatVideoaufnahmen von SAC-Terroristen, die heute mit schwerer Artillerie auf religiöse Orte und zivile Häuser schießen. Diese Terrorgruppe schert sich überhaupt nicht um die Verletzung der Genfer Konventionen. 
(https://abload.de/img/ajji4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ajji4.jpg)
ZitatDa die SAC-Terroristen die Dörfer Hlayswal und Za Yit Yoe von KyonPyaw aus gestürmt haben, benötigen alle Flüchtlinge, die aus diesen Dörfern geflohen sind, dringend Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen.
(twitter)

Mit der wachsenden Verzweiflung und Wut wächst die Gewalt. Die Gegenwehr gegen den Terror der Armee wird zunehmend bewaffnet geführt.

(https://abload.de/img/kalay_protest_0i8kqt.jpg) (https://abload.de/image.php?img=kalay_protest_0i8kqt.jpg)

ZitatSoldaten in Myanmar töten Dorfbewohner

Etwa 20 Zivilisten wurden laut Medien von Soldaten getötet. Diese hatten in einem Dorf nach Waffenlagern gesucht.
https://www.dw.com/de/soldaten-in-myanmar-t%C3%B6ten-dorfbewohner/a-57788819

Das Land rutscht weiter in Richtung Bürgerkrieg, bzw. es befindet sich im Übergang zu einer bewaffneten Revolution.

ZitatSechs Dorfvorsteher in Kalay treten zurück, da Regimebeamte Ziel tödlicher Angriffe sind

Ein Dorfbewohner von Kyaungtaik beschreibt den gemeinsamen Rücktritt aller Verwalter des pro-militärischen Dorftraktes als "seltsam

(...)
Die sechs Verwalter stammen aus dem Dorf Kyaungtaik, einer Hochburg der vom Militär unterstützten Union Solidarity and Development Party (USDP) und einem Gebiet, in dem es seit der versuchten Regierungsübernahme durch die Armee am 1. Februar nur wenige Aktivitäten gegen den Putsch gegeben hat.
(...)
Mehrere Verwaltungsbeamte im ganzen Land, die vom Regime ernannt wurden oder die seit dem Militärputsch nicht von ihren Posten zurückgetreten sind, wurden kürzlich erschossen oder angegriffen. Sie wurden beschuldigt, als Kollaborateure oder Informanten für die Junta zu agieren und Regimeoffizielle mit Informationen über pro-demokratische Aktivitäten und den Aufenthaltsort der Aktivisten zu versorgen.
(...)
"Viele Menschen hier unterstützen die Armee. Junge Leute, die gegen das Militär sind, sind woanders hingezogen, weil es für sie gefährlich ist, hier zu leben. Anti-Coup-Proteste konnten hier auch nicht richtig organisiert werden."

Die Bewohner von Kalay gehörten zu den ersten, die zu den Waffen griffen und sich gegen die Streitkräfte der Militärjunta zur Wehr setzten, nachdem bei den landesweiten Razzien des Regimes am 27. März mehr als 100 Menschen getötet worden waren.

Die Protesthochburg Tahan in Kalay wurde dafür bekannt, dass sie sich mit traditionellen Jagdgewehren, die als Tumi bekannt sind, gegen das Militär und die Polizei Myanmars wehren. Mindestens 10 Zivilisten wurden im späten März und April getötet, als das Militär die Hochburg in tödlichen Angriffen, die sich auf schwere Waffen stützten, niederwarf.
https://www.reuters.com/article/us-myanmar-politics-thailand/thailand-concerned-at-myanmar-violence-idUSKCN2DI02L

Für die bewaffnete Verteidigung des Volkes:

(https://abload.de/img/2mje4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2mje4.jpg)

Wir sollten die Auseinandersetzung nicht ausblenden. Es ist ein globales Thema:

(https://abload.de/img/xdk3b.jpg) (https://abload.de/image.php?img=xdk3b.jpg)
(London)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 10:45:27 Sa. 19.Juni 2021
ZitatMyanmar
Jetzt brennen bei Protesten ASEAN-Flaggen

(https://abload.de/img/dieses-ueber-soziale-u9kpn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=dieses-ueber-soziale-u9kpn.jpg)

Die südostasiatische Staatengemeinschaft ASEAN wird in Myanmar zunehmend unbeliebt. Die Gegner der Militärjunta fühlen sich von den Nachbarn im Stich gelassen. Und China treibt die Anerkennung der Putschisten voran.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/myanmars-opposition-fuehlt-sich-im-stich-gelassen-17394528.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:30:44 Di. 22.Juni 2021
Auch die Menschen in Myanmar sind am Arsch.
Sie erhofften die ganze Zeit Solidarität von der Weltgemeinschaft gegen den Terror des Militärs und viele ihrer Transparente und Forderungen sind auf Englisch, weil sie an die Welt gerichtet sind.
Die UN kriegt kaum mehr als folgenlose Erklärungen hin. Die Chinesische Regierung steht hinter dem Putschistenregime.

ZitatUN warnen vor Massensterben
Die humanitäre Lage in Myanmar wird immer schlechter: Der UN-Sonderberichterstatter Andrews warnt vor einem "Massensterben" in der Bevölkerung durch Hunger und Krankheit. 100.000 Menschen sind auf der Flucht.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/myanmar-519.html

Die Menschen haben erkannt, daß sie auf sich allein gestellt sind und bauen die Volksbewaffnung auf.

(https://abload.de/img/5hjaj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5hjaj.jpg)

Der Bewaffnete Kampf begann in den Grenzgebieten. Nun breitet er sich auch in den Städten aus.
(https://abload.de/img/5iknw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5iknw.jpg)

(https://abload.de/img/m6k79.jpg) (https://abload.de/image.php?img=m6k79.jpg)

Die Peoples Defence Force schlägt zurück:

(https://abload.de/img/l4jaf.jpg) (https://abload.de/image.php?img=l4jaf.jpg)

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PDF = Peoples Defence Force

Der Widerstand bleibt vielfältig

(https://abload.de/img/dnkfn.jpg)

(https://abload.de/img/tvk2s.jpg) (https://abload.de/image.php?img=tvk2s.jpg)

(https://abload.de/img/cdk21.jpg) (https://abload.de/image.php?img=cdk21.jpg)

(https://abload.de/img/qjkhm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=qjkhm.jpg)

(https://abload.de/img/ucj1k.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ucj1k.jpg)

(https://abload.de/img/k6kqa.jpg) (https://abload.de/image.php?img=k6kqa.jpg)

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Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:17:27 Mo. 28.Juni 2021
Ich versuche mal, mit einem übersetzten Text aus der wichtigen burmesischen Zeitung Irrawaddy die Distanz zu dem Land überwinden:

ZitatKommentar
Inmitten dieser "Großen Depression" wird Myanmars Volk niemals aufgeben

Myanmar befindet sich in einer Grossen Depression. Sie muss mit einem grossen G und D geschrieben werden, was die wirkliche Stimmung des Volkes in diesem Lande widerspiegelt.
 

(https://abload.de/img/couprdje7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=couprdje7.jpg)

Diese Grosse Depression begann mit dem Putsch des Obersten Generals Min Aung Hlaing am 1. Februar, der wiederum politische, soziale und wirtschaftliche Umwälzungen auslöste, die bis zum heutigen Tag andauern. Diese myanmarische Version der Grossen Depression unterscheidet sich jedoch von der schweren weltweiten Wirtschaftsdepression der 1930er Jahre.

Das Trauma eines Staatsstreichs - oder auch nur die Aussicht auf einen solchen - ist den Menschen in Myanmar vertraut, die in den vergangenen sechs Jahrzehnten unter drei früheren Putschen und dem daraus resultierenden totalen Zusammenbruch der Ordnung in den Jahren 1958, 1962 und 1988 gelitten haben.

Der jüngste Putsch war jedoch ein besonders schwerer Schlag, nicht nur politisch, sozial und wirtschaftlich, sondern auch psychologisch, für die gesamte Bevölkerung.   

Seit dem Putsch sind alle Menschen im Land - reiche und arme, gebildete und ungebildete, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Beamte und Angestellte privater Firmen, Eltern und Kinder, Erwachsene und Kinder, Lehrer und Studenten, Männer und Frauen, Ärzte und Patienten, Dorfbewohner und Stadtbewohner, Bauern und Händler, Buddhisten und Christen, Hindus und Muslime, Angehörige der ethnischen Mehrheit und Minderheiten, Einheimische und Ausländer - ins Elend gestürzt worden.

Fast jeder, den ich in diesen Tagen treffe und mit dem ich spreche, hat mir seine tiefe Verzweiflung, Wut und Angst mitgeteilt, ohne dass ich gefragt wurde. Sie alle fühlen sich verloren, und wir alle können dieses Gefühl nachempfinden; es ist nicht nötig, das näher auszuführen. 

Ich neige dazu, meine eigenen Gefühle mit dieser Bemerkung an sie zurückzugeben: "Dies ist die Zeit, in der jeder in unserem Land, vom Bettler bis zum Präsidenten, die schlimmste Art von Leid erfährt." 

Zerschlagene Erwartungen


Ein besonders grausamer Aspekt dieser Großen Depression war, dass sie dem Land zu einer Zeit auferlegt wurde, in der die Menschen so große Erwartungen hatten. Die Menschen waren nach den Wahlen im November, bei denen die Nationale Liga für Demokratie einen Erdrutschsieg errungen hatte, in froher Stimmung und warteten auf das seltene Schauspiel, dass eine gewählte Regierung an die Macht zurückkehrte, um die junge Demokratie des Landes zu festigen, aufbauend auf den Freiheiten, Rechten und wirtschaftlichen Möglichkeiten, die im vergangenen Jahrzehnt initiiert worden waren.

Tatsächlich beschränkten sich ihre großen Erwartungen größtenteils auf praktische Verbesserungen in ihrem Leben; mit idealistischen Vorstellungen hielten sie sich angesichts der komplexen politischen Situation ihres Landes, in dem das Militär bereits undemokratische Privilegien genoss, nicht allzu sehr auf.

Doch ein Mann allein - ein unprofessioneller, machtgieriger General - zerstörte mit einem Schlag ihre Erwartungen und Träume von einer besseren Zukunft. Wegen seiner Gier befindet sich die gesamte Bevölkerung nun in der Großen Depression.

Seit dem Putsch hat das Land vier Monate der Trauer ertragen. Kein einziger Tag ist ohne willkürliche Tötungen, Verhaftungen oder Entführungen an dem einen oder anderen Ort in Myanmar vergangen.   

Bis jetzt haben die Streitkräfte des Regimes ca. 880 Menschen getötet, darunter viele Kinder, und mehr als 5.000 Demonstranten im ganzen Land festgenommen. Hunderttausende von Menschen haben in den vergangenen Monaten ihre Arbeit verloren. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat gewarnt, dass bis zu 3,4 Millionen Bürger in diesem Jahr hungern könnten, da die Lebensmittelpreise steigen und Arbeitsplätze in der Produktion, im Baugewerbe und im Dienstleistungssektor verloren gegangen sind. Der Putsch hat die Wirtschaft in einen Zustand rapider Verschlechterung getrieben, und es wird erwartet, dass er sich in naher Zukunft nur noch verschlimmern wird. 

Eine dritte Welle von COVID-19-Infektionen hat das Land kürzlich getroffen, aber die Reaktion des Regimes auf das tödliche Virus war, fast nichts zu tun. Viele Menschen erinnern sich an die systematischen Maßnahmen, die von der vorherigen zivilen Regierung zur Bewältigung der ersten und zweiten Welle von COVID-19 im vergangenen Jahr durchgeführt wurden.

Das ist nur die Spitze des Eisbergs der Probleme, mit denen wir in dieser Zeit der Depression konfrontiert sind. Die ganze Situation vor Ort ist eine unbeschreibliche Katastrophe, die vom Putschisten und seinem Regime geschaffen wurde. Min Aung Hlaings Verfolgung von hunderten von Ärzten, Lehrern und streikenden Beamten hat zu Familientrennungen geführt, da diejenigen, die auf der Fahndungsliste stehen, entweder untergetaucht oder aus dem Land geflohen sind. Das wahllose Vorgehen seiner Soldaten gegen zivile Widerstandskämpfer in einigen städtischen Gebieten hat den Menschen dort einen hohen Tribut abverlangt. Im Bundesstaat Kayah kehrten Bewohner in ihre Häuser zurück und sahen, dass sie zu Asche verbrannt worden waren. Eltern trauern um ihre Kinder, die in regennassen Wäldern an einer Lungenentzündung gestorben sind, nachdem sie gezwungen waren, vor schweren Überfällen auf ihre Dörfer durch skrupellose Soldaten zu fliehen.


Aber dies ist nicht das erste Mal für Myanmar. In diesem Land hat jede Generation ihre eigenen dunklen Erinnerungen. Die Generationen unserer Väter und Grossväter litten unter den aufeinanderfolgenden Generälen, deren Entscheidungen ihre Träume und auch ihr Leben zerstörten, unter ähnlichen Gefühlen der Verzweiflung. Die ältere Generation fühlte diese Verzweiflung unter der Herrschaft des verstorbenen Diktators General Ne Win für 26 Jahre von 1962 bis 1988, während die jüngere Generation sie unter Ne Wins Nachfolgern, den Seniorgenerälen Saw Maung und Than Shwe, für die nächsten 23 Jahre von 1988 bis 2011 fühlte. Diese Perioden unter der Militärdiktatur waren eine Tortur - frühe Beispiele für die große Depression, die das Volk von Myanmar ertragen musste.

In eine dunkle Vergangenheit hineingezogen

In der Vergangenheit, als Ne Win putschte und seine autokratische Herrschaft im Land einführte, war Autoritarismus jedoch keine Besonderheit in Myanmar. Während des Kalten Krieges war er so etwas wie ein globaler politischer Trend, der in Ländern in Afrika, Lateinamerika, Ostasien und dem Mittleren Osten existierte. Myanmar und seine Nachbarländer in Südostasien waren dabei keine Ausnahme.

In Wirklichkeit ist es nicht verwunderlich, dass die Herrschaft solch großer Sünder diese Art von Großer Depression mit sich bringen sollte. Man muss sich nur die Welt um uns herum ansehen.

Andere Länder haben schlimmere Erfahrungen gemacht. Denken Sie nur an den Holocaust, bei dem Nazi-Deutschland und seine Kollaborateure während des Zweiten Weltkriegs systematisch etwa 6 Millionen Juden - zwei Drittel der jüdischen Bevölkerung Europas - umbrachten. Denken Sie an die Gefühle der jüdischen Gemeinden in der ganzen Welt; die Menschen in Myanmar können ihre gegenwärtige Situation nicht mit den jüdischen Opfern vergleichen.

Kambodscha, eines von Myanmars Nachbarländern, erlitt eine solche grosse Depression, als das Volk der Roten Khmer die Verfolgung seiner vermeintlichen Gegner sowie von Minderheiten durch das Khmer-Regime ertrug, was in den 1970er Jahren bis zu 2 Millionen Tote zur Folge hatte.   

Sie alle litten tief und erlebten ihre eigenen Formen der Großen Depression während dieser schrecklichen Zeiten. Es ist ein Phänomen, das die ganze Welt im Laufe der Menschheitsgeschichte mit unsagbarem Leid heimgesucht hat. Aber alle, die es erlebten, mussten diese Torturen überwinden.

Heutzutage befinden sich jedoch weitaus weniger Länder in dieser Situation - bei den meisten Nationen liegen die letzten Beispiele Jahrzehnte zurück. Deshalb fühlt sich dieser jüngste Putsch in Myanmar für die Menschen so viel schlimmer an als frühere Militärputsche. 

Aber er soll überwunden werden. Und wie? Es genügt eine einfache und grundlegende Eigenschaft: der Wille, niemals aufzugeben. In früheren Zeiten der Grossen Depression haben die Menschen in Myanmar nicht aufgegeben; jedes Mal kämpften sie weiter, bis sie sich wieder aufrappeln konnten. Das ist es, was sie jetzt tun, und jede einzelne Person muss weiterhin ihren Teil durch ihre jeweilige Berufung tun. Das ist der Grund, warum wir so viele Menschen in Myanmar sehen, die den Putsch auf so viele verschiedene Arten ablehnen, um die Demokratie wiederherzustellen, die sie erwartet haben.

Einfach ausgedrückt, unser Motto muss lauten: "Niemals aufgeben!"
https://www.irrawaddy.com/opinion/commentary/amid-this-great-depression-myanmars-people-will-never-give-up.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:42:07 So. 04.Juli 2021
ZitatSechs Dörfer in Myanmar werden von rund 150 Soldaten der Militärjunta den ganzen Tag über beschossen. So heißt es in mehreren Berichten zum jüngsten Ausbruch der Gewalt nach dem Militärputsch. Mindestens 25 Zivilisten verlieren dabei ihr Leben.
https://www.n-tv.de/politik/Militaer-in-Myanmar-schiesst-auf-Doerfer-article22661612.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:22:28 So. 18.Juli 2021
(https://abload.de/img/rvkup.jpg) (https://abload.de/image.php?img=rvkup.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:30:24 So. 08.August 2021
(https://pbs.twimg.com/media/E8QwrUGXIAAbW5b?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:04:33 Do. 19.August 2021
Ein berührendes Interview aus Myanmar:

ZitatInterview
Wir glauben nichts, was aus dem Maul eines Hundes kommt: Demokratieaktivist aus Myanmar


Anfang des Monats starben in Myanmar zwei Demokratieaktivisten und drei weitere wurden schwer verletzt und inhaftiert, als sie von einem Gebäude in der 44. Straße in Yangon sprangen, um der Gefangennahme durch Junta-Truppen zu entgehen. Die Medien berichteten, dass ein weiterer Aktivist, Ko Kaung Min Thant, der sich zu diesem Zeitpunkt in dem Gebäude befand, von den Junta-Kräften getötet wurde.

(https://pbs.twimg.com/card_img/1428332786545434640/DWj3JHA2?format=jpg&name=small)

Ko Kaung Min Thant versteckte sich jedoch etwa 12 Stunden lang auf dem Dach des Gebäudes, bevor er entkam. Er sprach mit The Irrawaddy über den Überfall.

Können Sie uns etwas über sich selbst vor dem Putsch vom 1. Februar erzählen?


Vor dem Militärputsch war ich ein ganz normaler Bürger. Ich war nicht an Politik interessiert. Es hieß, junge Menschen sollten sich in der Politik engagieren, aber es war mein Leben, und ich entschied, wie ich es leben wollte. Ich war ein sorgloser Typ. Ich versuchte, mit allen auszukommen. Ich besuchte einen Kurs für Grafikdesign. Ich spielte Handyspiele, hing mit Freunden in Teeläden ab und schrieb Lieder.

Warum haben Sie sich dann an Anti-Regime-Aktivitäten beteiligt?

Die meisten Menschen, die nach 2000 geboren sind, mögen keine Einschränkungen. Sie probieren neue Dinge aus, beurteilen, was schlecht ist, und unterbinden diese Dinge. Viele von uns wollen frei leben. Nach dem Putsch fühlen wir uns nicht frei. Wir sehen Hunde [Junta-Soldaten], Hundefahrzeuge und Hundegesichter, wohin wir auch gehen. Das machte die Revolution unvermeidlich.

Die Teilnahme an der Revolution bringt uns keine Vorteile, und ich möchte nicht davon profitieren. Wir sorgen nur dafür, dass es in unserer Zukunft keine Diktatur mehr gibt.

Hatten Sie jemals daran gedacht, dass Sie eine tragische Erfahrung wie den Überfall der Junta am 10. August machen könnten, als Sie sich der Revolution anschlossen?

Nein, das hatte ich nicht. Wir hatten es bisher immer geschafft, zu entkommen. Als wir uns in dem Gebäude versammelten, dachten wir, dass wir entkommen könnten, wenn wir auf das Dach liefen. Aber als wir dann wirklich verfolgt wurden, dachten wir, dass wir lieber tot sein würden, als lebend gefangen genommen zu werden. Es gelang mir, mich auf dem Dach zu verstecken, als die Junta-Kräfte in Zivilkleidung eintrafen.

Wie fühlen Sie sich nach Ihrer Flucht?

Ich habe an meine Brüder und Schwestern aus dem Gebäude in der 44. Straße gedacht. Einer unserer Genossen [auf der Straße], Min Thitsar Aung, sagte einmal, er fühle sich seinen Freunden nicht so verbunden wie denen, die er während der Revolution kennen gelernt habe. Er nannte uns seine Familie und sagte, er würde nicht zulassen, dass seiner Familie etwas zustößt. Ich empfinde das Gleiche. Ich habe also nicht das Gefühl, frei und glücklich zu sein. Es gibt Dinge, die noch getan werden müssen.

Das Militärregime behauptet, die Aktivisten hätten Drogen genommen, als sie das Gebäude in der 44th Street stürmten. Was ist Ihre Antwort?

Diejenigen, die etwas im Kopf haben, glauben nicht alles, was das Regime sagt. Warum sollten junge Menschen zu dieser Zeit Drogen nehmen, wenn sie wissen, dass sie ihnen schaden können? Es ist der Psywar [psychologische Kriegsführung] des Regimes, eine solche Anschuldigung zu erheben. Sie haben das vielleicht getan, um die Tatsache zu vertuschen, dass sie auf uns geschossen und den verwundeten Jugendlichen mit einem Gewehrkolben getroffen haben, nachdem sie gesprungen waren, um zu fliehen. Ich habe zu dieser Anschuldigung nichts zu sagen. Aus dem Mund eines Hundes kann man nichts Wahrhaftiges erwarten.
https://www.irrawaddy.com/in-person/interview/we-believe-nothing-from-a-dogs-mouth-myanmar-democracy-activist.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:31:37 Do. 19.August 2021
ZitatRund 40 Soldaten der Junta von Myanmar verlassen ihre Posten mit Waffen
Rund 40 Militärs in den Regionen Tanintharyi und Magwe sind Berichten zufolge aus den Streitkräften geflohen und haben sich dem Aufstand gegen die Junta angeschlossen.
https://www.irrawaddy.com/news/burma/around-40-myanmar-junta-troops-abandon-posts-with-weapons.html

Ein Lichtblick.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:22:05 Sa. 21.August 2021
Unsere Medien interessieren sich herzlich wenig für den Widerstand in Myanmar.
Mich inspiriert es, wie wacker sich die Menschen so lange wehren mit immer neuen Protesten und Ideen.

Die Burmesen gelten als lottosüchtig. Auch während der britischen Herrschaft war es nur wenig erfolgreich, die Menschen zu einem Lottoboykott aufzurufen. Jetzt verlief es etwas besser, doch es kauften immernoch zu viele die staatlichen Lose. Dann kam man auf die zündende Idee, eine eigene Lotterie zu organisieren. Die Lose der Revolutionslotterie waren innerhalb einer Stunde ausverkauft. Der verkauf der staatlichen sank auf einen Bruchteil.
Nun wurde ein Guerilla Radio gestartet:
ZitatDie NUG-Regierung in Myanmar startet ein Guerilla-Radio

Die Regierung der Nationalen Einheit (National Unity Government NUG) Myanmars, die sich für den Sturz der Junta einsetzt, hat am Freitag ein tägliches Radioprogramm gestartet, mit dem sie den vom Militär unterstützten Medien die Vorherrschaft über den Äther streitig machen will.

Am Freitag ging die erste der zweimal täglich ausgestrahlten 30-minütigen Programme von "Radio NUG" auf Sendung, in denen aktuelle Informationen aus Covid-19, Einzelheiten über angebliche Grausamkeiten des Militärs und Briefe von Demokratiebefürwortern vorgelesen werden.

Ein weiterer Teil war den lokalen "Selbstverteidigungs"-Kräften gewidmet, die in ganz Myanmar entstanden sind, um gegen die Junta zu kämpfen - oft mit Jagdgewehren oder Waffen, die in behelfsmäßigen Dschungelfabriken hergestellt wurden.

"Wir senden Ihnen all unsere besten Wünsche und sind sehr stolz auf Sie", hieß es in einem Brief an einen Zuhörer.
https://www.mizzima.com/article/myanmar-nug-government-launches-guerilla-radio

Inspirierend!
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 18:57:44 Mi. 25.August 2021
(https://pbs.twimg.com/media/E9pNgPmXMAIwEVu?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:37:52 Do. 26.August 2021
ZitatGewerkschaften in Myanmar fordern umfassende Wirtschaftssanktionen

In der Berichterstattung über die Situation in Myanmar ist es ruhiger geworden. Doch das Land und seine Bevölkerung leiden weiterhin unter den gewaltsamen Repressalien der Militärs. Im Gespräch mit dem internationalen Gewerkschaftsverband IndustriALL erläutert Gewerkschaftspräsidentin Khaing Zar, warum interner Widerstand allein nicht ausreicht.


Die Confederation of Trade Unions of Myanmar (CTUM) fordert umfassende Wirtschaftssanktionen gegen das Land und eine Isolierung des Militärregimes durch die internationale Gemeinschaft. Die CTUM ist Teil des aus 16 Mitgliedern bestehenden Gewerkschaftsbündnisses, das die gesamte Gewerkschaftsbewegung des Landes vertritt.

"Es gibt keine Rechte für Gewerkschaften ohne politische Freiheit", erklärte Gewerkschaftsführerin Khaing Zar, Präsidentin der Industrial Workers Federation of Myanmar (IWFM) und Vorstandsmitglied der CTUM.

,,Unsere Gewerkschaften können nicht arbeiten. Viele unserer Gewerkschaftsführer*innen wurden verhaftet oder sind untergetaucht, nachdem Haftbefehle gegen sie erlassen wurden. Tarifverträge wurden gekündigt. Die Arbeitgeber*innen geben Namen, Bilder und persönlichen Daten von Gewerkschaftsmitgliedern an das Militär weiter. Sie nutzen die Situation aus, um Festangestellte loszuwerden und Gelegenheitsarbeiter für weniger als den Mindestlohn in unsicheren Fabriken ohne Schutz gegen Corona zu beschäftigen. (...)
https://femnet.de/fuer-frauenrechte/kampagnen/solidarityworks-unsere-arbeit-in-produktionslaendern/nachrichten-produktionslaender/346-nachricht-und-berichte-aus-myanmar/1908-gewerkschaften-in-myanmar-fordern-umfassende-wirtschaftssanktionen.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:37:40 So. 12.September 2021
(https://abload.de/img/img_7735nujmz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_7735nujmz.jpg)

(https://abload.de/img/img_7752-rotatedo7jdb.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_7752-rotatedo7jdb.jpg)

(https://abload.de/img/img_7749-1992636458-1lrjj2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_7749-1992636458-1lrjj2.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:09:03 So. 12.September 2021
(https://abload.de/img/w6jy9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=w6jy9.jpg)

We asked the world
No matter how much we die
Will you help us?
How many of us died
Because you did not help
Because you could not stop it
We have to defend ourselves
We will not fight because we are hungry for blood
We will fight because of bloodshed


Wir haben die Welt gefragt
Egal wie viele von uns sterben
Wirst du uns helfen?
Wie viele von uns starben
Weil du nicht geholfen hast
Weil ihr es nicht verhindern konntet
Wir müssen uns selbst verteidigen
Wir werden nicht kämpfen, weil wir hungrig nach Blut sind
Wir werden wegen des Blutvergießens kämpfen
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:51:19 So. 12.September 2021
ZitatSeit die Regierung der Nationalen Einheit (NUG) am 7. September den Ausnahmezustand ausgerufen hat, fallen in ganz Myanmar die vom Militär betriebenen Mytel-Telekom-Türme wie die Fliegen vom Himmel. Innerhalb von fünf Tagen wurden Berichten zufolge über 60 Telekommunikationsmasten in vier Regionen sowohl von lokalen Volksverteidigungskräften (PDFs) als auch von nicht identifizierten Untergrundgruppen zerstört, wie DVB News heute berichtete. Bis zum 12. September wurden über 40 Mytel-Telekom-Türme in der Region Sagaing, über 10 Türme in der Region Magway, sechs Mytel- und drei andere Telekom-Türme in der Region Mandalay sowie ein Mytel-Turm im Staat Mon zerstört.

Der Militärrat räumte heute in den Zeitungen der staatlichen Medien ein, dass zwischen dem 1. Februar und dem 9. September 2.390 Bombenanschläge verübt wurden und bisher 68 Fernmeldetürme zerstört wurden. In den sozialen Medien kursiert außerdem eine Anweisung des Militärregimes, die Sicherheit rund um die vom Militär betriebenen Mytel- und die von der Regierung kontrollierten MPT-Telekom-Türme zu erhöhen. Bombenexplosionen wurden heute auch aus den Stadtbezirken Kamayut, Ahlone und South Okkalapa in Yangon gemeldet. Bei der Explosion in Süd-Okkalapa wurden Berichten zufolge ein Zivilist und ein Kind beim Müllsammeln verletzt.

Wir wissen, dass es Menschen gibt, für die Gewalt keine Lösung ist, und wir könnten uns wegen dieser Vorfälle ein wenig schlecht fühlen. Aber um die Dinge für uns alle in die richtige Perspektive zu rücken, sollten wir uns daran erinnern, dass seit der gewaltsamen Machtübernahme durch Min Aung Hlaing 1.080 unschuldige Menschen getötet wurden; 8.048 Menschen wurden willkürlich verhaftet, 6.398 sind derzeit inhaftiert/verurteilt, und 1.984 sind immer noch auf der Flucht, fern von ihren Angehörigen.(...)
https://mohingamatters.com/2021/09/12/freedom-memoirs-day-224/
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:02:18 Do. 23.September 2021
Die westlichen Mainstreamedien berichten kaum noch über Myanmar. Die Zustände sind absolut schrecklich. Dorfer werden bombardiert oder niedergebrannt. Es gibt große Flüchtlingsströme.
Es wird weiter protestiert und demonstriert. Der bewaffnete Widerstand weitet sich aus.
Man hat meist nur Jagdflinten oder selbstgebastelte Waffen zur Verfügung.

Bei folgendem Fall mußte ich an den Kieler Konstantin denken, der sich dem Kampf zur Verteidigung Rojavas angeschlossen hat und durch Bomben des türkischen Militärs umkam.
https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,330108.msg367299.html#msg367299

Die Freiwilligen in Myanmars Widerstandstruppen sind oftmals Jugendliche.

(https://abload.de/img/66ke5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=66ke5.jpg)
Der 20 jährige Sai Bhone Min Thant in Uniform nach seinem Eintritt in den bewaffneten Widerstand.
Er wurde vor wenigen Tagen bei einem Zusammenstoß mit der myanmarischen Armee in Kayah getötet.

(https://abload.de/img/sai_bone_min_thantjwjte.jpg) (https://abload.de/image.php?img=sai_bone_min_thantjwjte.jpg)
Sai Bhone Min Thant bei einer Demonstration in Mandalay.

https://www.myanmar-now.org/en/news/mandalay-youth-leader-killed-in-kayah-state-battle

Diese drei stehen wegen bewaffneter Überfälle vor Gericht.
(https://abload.de/img/eqkbt.jpg) (https://abload.de/image.php?img=eqkbt.jpg)

Sie werden beschuldigt, Banküberfälle zur Finanzierung des bewaffneten Kampfes begangen zu haben.

https://www.myanmar-now.org/en/news/three-activists-detained-over-bank-robberies-to-fund-armed-resistance-against-the-junta
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:37:40 So. 26.September 2021
Das Regime hat in mehreren Unruheprovizen das Internet gekappt.

(https://pbs.twimg.com/media/FANvcr4VcAgkeZu?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:04:07 Mo. 22.November 2021
In der Region Sagaing in Myanmar, in der sich die Einwohner mit selbstgebauten Tumi-Gewehren gegen die Militärherrschaft wehren, haben die Frauen eine Guerillagruppe gegründet, um auf das harte harte Vorgehen des Militärs gegen die Zivilbevölkerung reagieren zu können und nennten sie Myaung Women Guerilla Group.

(https://pbs.twimg.com/media/FEmMsi5WQAYCeuQ?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:26:22 Sa. 04.Dezember 2021
Myanmar kommt in den deutschen Medien kaum noch vor.
Die Meldungen von dort sind großteils deprimierend. Entführung, Folter und Mord an Oppositionellen. Niederbrennen ganzer Dörfer. Viele Menschen auf der Flucht.

Eine positive Nachricht:
ZitatMehr als 2.000 Soldaten und 6.000 Polizisten haben sich seit dem Staatsstreich vom 1. Februar der Bewegung für zivilen Ungehorsam (CDM) gegen die Junta angeschlossen, wie eine Gruppe von Überläufern mitteilte.
(...)
Pyi Thu Yin Khwin hat im Rahmen der NUG (Nationale Einheits Regierung, Organisation des Widerstands) ein Komitee gebildet, das Überläufern helfen soll, eine Unterkunft zu finden und ihnen Sicherheit zu bieten.

Am Montag hielt der Ausschuss eine virtuelle Konferenz ab, an der der amtierende Präsident der NUG, Duwa Lashi La, sowie Premierminister Mahn Win Khaing Than und andere NUG-Führer teilnahmen. Eine Organisation namens Pyi Thu Sitthar (Volkssoldaten) war ebenfalls anwesend. 

Laut Lin Htet Aung gibt es auch eine Reihe von Soldaten, die den CDM innerhalb des Militärs durch die Übermittlung von Informationen unterstützen. Es gibt über 100 solcher "Wassermelonen" in der Armee, die so genannt werden, weil sie außen grün und innen rot sind, wobei grün für das Militär und rot für die Revolution steht.

"Es gibt kleine Organisationen innerhalb der Armee, die uns Informationen über die Verwaltungssysteme des Militärs und militärische Aktionen übermitteln", sagte Hauptmann Lin Htet Aung.

Er fügte hinzu, dass es wichtig sei, die Überläufer genau zu beobachten, da es auch Leute in der CDM-Bewegung gebe, die Informationen an das Militär senden.
https://www.myanmar-now.org/en/news/over-8000-soldiers-and-police-officers-have-joined-the-civil-disobedience-movement-says
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: Frauenpower am 12:06:24 Di. 07.Dezember 2021
doch. Dass die de facto Regierungschefin Aung San Suu Kyi für vier Jahre infaftiert werden soll.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/aung-san-suu-kyi-verurteilt-101.html
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:48:15 Di. 07.Dezember 2021
Ich mag Aung San Suu Kyi nicht.
Diese Friedensnobelpreisträgerin und auch in einer Hollywoodschmonzette gewürdigter Friedensengel ist Liebling der westlichen Medien. Sie hat als Regierungschefin bei den Pogromen gegen die Volksgruppe der Rohingya weggeschaut.

Natürlich sind die Anschuldigungen der Militärjunta gegen Aung San Suu Kyi ein schlechter Witz und sie gehört sicherlich nicht wegen nicht genehmigter Funkgeräte und Verstöße gegen die Coronaregeln in den Knast.

Die Medien interessieren sich nur für verkackte VIPs und nicht für die Verbrechen der Militärregierung und nicht für den Widerstand der Bevölkerung.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:43:07 Mi. 08.Dezember 2021
ZitatMilitär in Myanmar stürmte Dorf und verbrannte Menschen lebendig

Unter den knapp ein Dutzend Opfern sollen sich auch Jugendliche befinden. Das jüngste Opfer sei 14 Jahre alt gewesen
https://www.derstandard.at/story/2000131749821/militaer-in-myanmar-stuermte-dorf-und-verbrannte-menschen-lebendig?ref=rss
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:03:58 Mo. 10.Januar 2022
(https://abload.de/img/wxjkk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=wxjkk.jpg)
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:10:05 Di. 08.März 2022
(https://abload.de/img/v9jrk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=v9jrk.jpg)

Jugendliche aus Kachin, die durch Angriffe des (von Russland unterstützten) Militärs vertrieben wurden, protestieren aus Solidarität mit der Ukraine.

Sie möchten die Welt wissen lassen, dass sie an der Seite aller unterdrückten Menschen und gegen alle Diktaturen stehen, auch wenn sie selbst immer noch unter brutaler Militärherrschaft stehen.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:15:33 Mo. 30.Mai 2022
Die Medien hierzulande interessiert die militärische Auseinandersetzung (Putschregierung gegen Bevölkerung) in Myanmar kein Stück.

Es wurden dutzende Dörfer abgefackelt:

(https://abload.de/img/xukg8.jpg) (https://abload.de/image.php?img=xukg8.jpg)

(https://abload.de/img/nlkg5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=nlkg5.jpg)

(https://abload.de/img/b9knw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=b9knw.jpg)

(https://abload.de/img/kejz4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=kejz4.jpg)

(https://abload.de/img/r9jd6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=r9jd6.jpg)

(https://abload.de/img/k4k2p.png) (https://abload.de/image.php?img=k4k2p.png)

(https://abload.de/img/4ekfr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4ekfr.jpg)

(https://abload.de/img/n2kuw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=n2kuw.jpg)

Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:09:54 Mo. 06.Juni 2022
Welt-Sichten, das Magazin für kirchliche Entwicklungsarbeit, hat einen recht guten Überblick über die Situation in Myanmar veröffentlicht:

https://www.welt-sichten.org/artikel/40282/der-krieg-erfasst-das-ganze-land
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:56:00 Mo. 06.Juni 2022
(https://abload.de/img/5fj9b.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5fj9b.jpg)

Mehr als 150.000 Menschen wurden vertrieben, ganze Dörfer wurden geplündert und niedergebrannt.

Die fortwährenden Tötungen, Plünderungen und Brandstiftungen tragen alle Merkmale der Taktik des Militärs einer kollektiven Bestrafung, die es wiederholt gegen ethnische Minderheiten im ganzen Land eingesetzt hat.

https://www.amnesty.at/news-events/kriegsverbrechen-in-myanmar-militaerische-aggression-gegen-zivilbevoelkerung-kommt-kollektiver-bestrafung-gleich?utm_source=twitter&utm_medium=social&utm_campaign=tw
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:56:49 Do. 07.Juli 2022
https://twitter.com/KhaingZarAung20/status/1544944025198903296

Mehr als 2.000 Arbeiter der JW/ADK-Fabrik in Zaykabarwon, Yangon, protestieren innerhalb der Fabrik.
Das Militär und die zuständigen Arbeitsbeamten sind in der JW-Fabrik anwesend, um den Streik der Arbeiter zu beenden.
Titel: Re: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:42:23 Sa. 30.Juli 2022
Myanmars Regime plant die Hinrichtung weiterer politischer Gefangener.

(https://abload.de/img/7ljw2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7ljw2.jpg)
Titel: Aw: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:49:05 Di. 29.November 2022
Weltweit ist die Kacke am Dampfen und die Herrschenden verteidigen ihrem Macht mit Polizeigewalt und Militär. Krieg ist fast schon Normalität. Der eine Krieg wird angeprangert, der andere nicht wahrgenommen.

Zur Erinnerung: Myanmar

Das Militärregime führt Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Das Bombardieren von Dörfern ist fast schon normal. Neu ist der Einsatz von Bolldozern gegen Siedlungen:

Tausende von zivilen Wohnhäusern werden in diesen Tagen von den Junta-Militärs in den Stadtvierteln von Yangon und Mandalay gewaltsam mit Bulldozern plattgemacht und als angebliches Militärgebiet abgerissen, während unzählige Häuser in Widerstandshochburgen Tag für Tag niedergebrannt werden.

(https://abload.de/img/fiz_cfiuoaa58zhformatuqe1h.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fiz_cfiuoaa58zhformatuqe1h.jpg)

(https://abload.de/img/fiz_dldvqaaqptcformat6mib5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fiz_dldvqaaqptcformat6mib5.jpg)

(https://abload.de/img/fiz_hdquaae9vyjformatk3fsc.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fiz_hdquaae9vyjformatk3fsc.jpg)

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(https://abload.de/img/fiz-bgyxwaidmfzformatxsi0m.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fiz-bgyxwaidmfzformatxsi0m.jpg)

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(https://abload.de/img/fiul2qgwaae-swxformatufieg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fiul2qgwaae-swxformatufieg.jpg)

(https://abload.de/img/fiul1_nvqaewfwgformateydwh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fiul1_nvqaewfwgformateydwh.jpg)

Der Widerstand der Bevölkerung geht weiter:

(https://abload.de/img/fip7g9pamai1cwjformat90fwe.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fip7g9pamai1cwjformat90fwe.jpg)

(https://abload.de/img/fipafsbauaasf3pformatbtivk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fipafsbauaasf3pformatbtivk.jpg)

(https://abload.de/img/fisxmi5wyaab0c6formattucms.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fisxmi5wyaab0c6formattucms.jpg)

(https://abload.de/img/fiulq96x0aay_-rformatxxdge.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fiulq96x0aay_-rformatxxdge.jpg)



 

Titel: Aw: Burma/Myanmar
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:21:19 So. 04.Dezember 2022
Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Krisenherde dieser Welt behandelt werdern.

Im Falle Ukraine und Iran bringen die Medien regelmäßig Berichte über die mutige Bevölkerung im Widerstand. Da fühlt sich auch eine bürgerliche Kulturszene berufen, Theater und Konzerthäuser bieten den Raum für Solidaritätsveranstaltungen und Schauspieler und Musiker zeigen ihre Betroffenheit.

Haben sie nur dort Mitgefühl, wo es auch der Bundesregierung Recht ist?

Warum Rojava und Myanmar von ihnen nicht ähnlich behandelt werden, würde ich von den Berufsbetroffenen gerne einmal hören.

Es gibt eine aktuelle zwanzigminütige TV Doku, die an den wenig beachteten Konflikt in Myanmar erinnert. Immerhin!

https://youtu.be/FY2xwA0fhNc
Titel: Aw: Burma/Myanmar
Beitrag von: krapotke am 16:26:34 So. 17.März 2024
In diesem Thread wird über einen der bewaffneten Konflikte geschrieben, die in unserer Medienberichterstattung wenig beachtung finden. Geographisch zu weit entfernt (im Ggs. zur Ukraine) und ohne direkte  Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft (im Ggs. zur Ukraine und aktuell dem Jemen).

Bei arte bin ich nun über diese Doku gestolpert:

https://youtu.be/vw8PvwdGfLI?feature=shared

Holt zwar den Konflikt aus der Vergessenheit, krankt aber an Oberflächlichkeit und schwarz-weiß-Denken. Die Junta in Myanmar sind mit Sicherheit dumme Wi...er. Dadurch werden deren Gegenspieler in der Berichterstattung leider autpmatisch zu Säulenheiligen, bei denen kritisches Hinterfragen unterbleibt. Die Frage, welche Rolle der Westen und sein koloniales Erbe spielen wird ebenso völlig ausgeklammert.

Ich bin wahrlich kein Südostasienexperte. Mir ist die Doku trotzdem zu eindimensional. Inwieweit wirkt sich z.B. der Indochinakrieg mit seinen Bruchlinien innerhalb der einheimischen Bevölkerung noch aus? Warum finden die Rohingya ebensowenig Erwähnung, wie die Haltungen der Nachbarstaaten Myanmars? In Thailand existierten z.B. zu meinen Reisezeiten große und elende Lager mit Flüchtlingen aus Myanmar bzw. Burma. Welche Vorstellungen für die Gesellschaft haben die PDF und die bewaffneten Gruppen der z.B. Karen für die Zeit nach dem Bürgerkrieg? Die Inhalte bleiben aus meiner Sicht sehr an der Oberfläche. Es handelt sich eher um ein Werbevideo für die PDF. Der Komplexitizität eines Bürgerkrieges wird man hier mMn nicht gerecht.


Titel: Aw: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 18:03:06 So. 17.März 2024
Der Artebeitrag habe ich mir noch nicht angesehen. Ich hatte mich vor längerer Zeit mit der Situation in Myanmar intensiver beschäftigt, aber das waren auch nur zusammengesammelte Infos, die mir einen Eindruck vom Land und dem Konflikt gaben, aber das macht mich zu keinem Kenner des Landes.

Ich mochte die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nie, die für die Westlichen Medien eine Lichtgestalt war. Das Land hatte viele Probleme und vieles war widersprüchlich. Insbesondere die Menschen auf dem Land waren arm. Die Militärs sind durchgeknallt, korrupt und brutal. Trotz fieser Progrome gegen die Rohingha Minderheit ist die Bevölkerung eher naiv, freundlich und friedlich. Nach dem Putsch floß viel Blut unbewaffneter einfacher Menschen. Ihre Dörfer wurden niedergebrannt.

Die sich entwickelnde Gegenwehr gegen die Militärs kam oft von jungen Leuten, Schülern und Studenten. Vieles erinnerte mich an die Protestbewegung 2019/20 in Hongkong, in der junge Leute sich in kürzester Zeit politisierten und radikalisierten und begannen einen militanten Kampf gegen die Staatsmacht aufzunehmen. Einige waren sogar bereit, ihr Leben zu geben und schrieben Abschiedsbriefe an ihre Eltern. Ich habe auch interviews mit jungen Burmesen aus der Protestbewegung gelesen und ihre Gedanken und Gefühle ähnelten denen der Hongkonger sehr. Aus dem Protest wurde schnell ein Bürgerkrieg.

Dieser Krieg dauert schon erstaunlich lange. Der Rest der Welt hat sich von Anfang an herzlich wenig um diesen Konflikt gekümmert. In Deutschland kam ein wenig Unterstützung für Burmesische Gewerkschaften von der FAU.

Wärend beim Ukrainekrieg der fiese Diktator Putin zurückgedrängt werden soll und in Palästina im Kampf gegen den Antisemitismus und Terror die Zivilbevölkerung bombardiert wird, wird in Myanmar kein Maßstab "westlicher Werte" angelegt, obwohl die antidemokratische Haltung und Brutalität der Militärs außer Frage steht.

Meine Sympathie gilt dem Widerstand, ich wünsche ihm schnellen Erfolg, aber ich könnte heulen. Es ist ein langer Krieg geworden, sie haben militärisch Fortschritte erzielt, aber der Krieg geht weiter, wer weiß wie lang. Krieg verformt Menschen, es kommt kaum jemand seelisch heil heraus. Die Kids, die mit Molotowcocktails angefangen haben, sind inzwischen bei selbstgebauten Drohnen angekommen. Ich hoffe, der Wahnsinn hat bald ein Ende.

Und es macht mich fix und fertig, daß uns auf allen Ebenen um die Ohren gehauen wird, zu den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen gäb es keine Alternative.
In diesen Kriegen werden keine Werte verteidigt. Es geht allein um Macht.

Während beim Ukrainekrieg die Hobbygeneräle mit Frontberichterstattung aus dem Schützengraben versorgt werden, interessiert der Krieg in Myanmar keine Sau.
Titel: Aw: Burma/Myanmar
Beitrag von: krapotke am 20:11:40 So. 17.März 2024
ZitatWährend beim Ukrainekrieg die Hobbygeneräle mit Frontberichterstattung aus dem Schützengraben versorgt werden, interessiert der Krieg in Myanmar keine Sau.

Soweit es Europa betrifft, hast du absolut recht. Ich könnte mir vorstellen, dass die BigBoys der Region wie China und Indien nicht so desinteressiert sind. China stützt meines Wissens die Junta. Korrupte Arschgeigen, die bereit sind ihre eigenen Leute zu versklaven, können recht nützlich sein.

ZitatDas Land hatte viele Probleme und vieles war widersprüchlich.

Ist eine gute universelle Analyse, die leider auf viele Konflikte passt.




 
Titel: Aw: Burma/Myanmar
Beitrag von: Kuddel am 21:57:29 So. 17.März 2024
Die Chinesische Regierung ist von der Militärregierung nicht begeistert, doch sie dealt mit ihr. Es stecken große Wirtschaftsinteressen dahinter. Man spricht aber auch mit der bewaffneten Opposition, der PDF. Falls sie an die Macht kommt, will man vorbereitet sein. Es gab zahlreiche Anschläge gegen Chinesische Unternehmen, weil sie mit den Militärs zusammenarbeiten. China hat den Rebellen aber scheinbar eingebläut, die Finger von der Pipeline nach China zu lassen.

Die Modernen Zeiten und modernen Kriege haben weniger klare nationale Züge, extreme Ausbeutung wird über Grenzen organisiert, notfalls in Zusammenarbeit mit dem feindlichen Lager.

https://www.forumarbeitswelten.de/blog/china-und-myanmar/
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/internationale-solidaritat-myanmar/

Es herrscht nicht einfach Bürgerkrieg, es entstehen auch rechtsfreie Räume an denen man machen kann, was man will. Die Militärs haben beispielsweise ein Spielerparadies für reiche Chinesen in Kayin State aufgebaut mit Menschenhandel und allem pipapo. Dort gibt es auch jede Menge chinesische Zwangsarbeiter.
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/experimentierfelder/

Jetzt hat China welche da rausgeholt: https://www.dw.com/de/befreit-aus-myanmars-online-betrugsfabriken/a-68417240

Und da die Rebellen Fortschritte machen, hält man die sich auch warm:
https://www.handelsblatt.com/politik/international/suedostasien-warum-china-die-rebellen-in-myanmar-unterstuetzt/29524328.html