Bin verunsichert, brauche Ratschläge.

Begonnen von Verunsicherter AN, 22:11:32 Mo. 19.Oktober 2009

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Verunsicherter AN

Hallo.

Als langjährig Beschäftigter (43 J.alt, 17 J. Betriebszugehörigkeit) in einem Malerbetrieb mit weniger als 10 Beschäftigten plagt mich folgendes Problem:
Da ich häufiger abends einen über den Durst trinke, kam es wohl schon häufiger vor, dass ich morgens in der Firma eine leichte Fahne hatte.
Wohlgemerkt habe ich niemals auf der Arbeit getrunken, bin immer pünktlich, nie krank und erledige meine Arbeit.
Vor kurzem wurde ein Neuer eingestellt und nachdem ich hier und da ein paar Gesprächsfetzen aufgeschnappt habe, sorge ich mich jetzt um meinen Job.
Zumal es bei uns ein paar niederträchtige Intriganten gibt, die der Geschäftsleitung bis zum Anschlag hinten reinkriechen.

Was meint Ihr dazu? Wie würdet Ihr Euch an meiner Stelle verhalten?
Klar, ab jetzt nicht mehr trinken. Bin übrigens nie deswegen oder wegen was anderem abgemahnt worden.
Und im schlimmsten Fall hab ich ja noch ne Rechtschutzversicherung.
Nur wäre es mir lieber, wenns nicht so weit kommen würde.

Ich wäre Euch für gute Ratschläge sehr dankbar.



Senor_Ding-Dong

Wenn Du in der Vergangenheit nicht pusten mußtest und Dir Dein AG somit bislang auch nichts nachweisen konnte, mache Dir mal keine Sorgen. Wenn Du schon mal pusten mußtest und daraufhin eine Abmahnung bekommen hast, kannst Du Dir Sorgen machen...

Mein Papa hat früher gegen die "Fahne" am Morgen danach immer Lorbeerblätter zur Hand gehabt und durchgekaut. Mir wären Kokablätter lieber, aber das nur nebenbei. Heutzutage gibts doch Fishermindsfriends gegen Mundgulli jeder Art. Aber Du willst ja Dein Alkoholkonsum einschränken...:)

Workless

ZitatDa ich häufiger abends einen über den Durst trinke...

Doch - ich würde schon sagen, dass du krank bist. Und du solltest dir bei deiner (Alkohol-)Krankheit helfen lassen.

ZitatWohlgemerkt habe ich niemals auf der Arbeit getrunken
Restalkohol im Blut kann aber auch abgemahnt und damit zum Kündigungsgrund werden.

Den besten, eigentlich einzigen Ratschlag hast du dir selber schon gegeben. Nichts mehr trinken.
Prinzipiell würde ich gegen bpsw. ein gelegentliches Bierchen gar nichts einzuwenden haben.
Allerdings denke ich, aufgrund deiner eigenen Schilderung, dass es halt tatsächlich schon weit mehr als das "Feierabend-Bier" ist.
Und ohne dir zu nahe treten zu wollen. Bei einem Bekannten von mir habe ich wirklich manchmal den Eindruck, dass er sich schon einen beträchtlichen Teil vom Hirn weg gesoffen hat.
Und das ist im Grund eigentlich nur traurig - soweit muss es nicht kommen.
Also bleibt bei dir also über lange Zeit eigentlich wirklich nur absolute Abstinenz - was du evtl. auch mal mit deinem Hausarzt durchsprechen solltest.

Eivisskat



Wenn du dich mit 43 J. seit längerer Zeit fast jeden Abend regelmäßig vollsäufst, solltest du dir tatsächlich Sorgen um deinen Arbeitsplatz machen.

Dein Körper wird die Sauferei nicht mehr lange aushalten und sich wehren
, und zwar nicht nur durch Übersäuerung des Magens (sprich Fahne).

Ziemlich bald werden andere Probleme & Symtome hinzukommen und dann ist es aus mit "auf der Leiter stehen" und anstrengende 8 std. Arbeit bewältigen. Dann kommen die Krankschreibungen, Abmahnung, eventl. Kündigung, das Gehalt ist futsch, Hartz 4 steht an, Familie löst sich auf, usw. usw....

Und das alles nur wegen dem vermeintlichen Spaß des Voll-Rausches?

Wenn du Angst vor der Konkurrenz des neuen, jüngeren Kollegen hast, könntest du dich besser wieder körperlich fit machen, gut ernähren und Kopf & Gehirn frei bekommen, dann klappts auch noch ein paar Jahre auf der Leiter.

Alles Gute!

:)

jobless0815

Kann mich den meisten Vorrednern nur anschließen, lass die (starke) Trinkerei und die Problem die du
hier schilderst erledigen sich von selbst.

Abgesehen davon: nüchtern fühlt man sich am nächsten Tag viel besser, leistungsfähiger
und ausgeruhter, man hat dann auch eher noch was von der Freizeit.

Verunsicherter AN

So, ich habe in den letzten beiden Wochen keinen Schluck mehr getrunken, viel Sport gemacht und bin immer ausgeschlafen und gepflegt zur Arbeit gegangen. War eigentlich gar nicht so schwer.

Heute allerdings wurde schon wieder ein Neuer eingestellt, und diesmal nicht im Kundendienst, sondern direkt neben mir im Spritzraum.
Das gibt mir dann doch wieder so einiges zu denken.
Normalerweise tut sich unsere Firmenleitung aus Kostengründen immer sehr schwer mit Neueinstellungen.
Und jetzt schon die zweite innerhalb weniger Wochen.
Da ist sicher etwas im Busch.
Zumal es jetzt aufs Jahresende zugeht und ab Januar erfahrungsgemäß wenige Aufträge reinkommen.
Ich bin alarmiert.

Was kommt da eventuell auf mich zu und wie kann ich mich dagegen wehren?



Eivisskat

Glückwunsch zum Fitness-Programm  :)

Bist du in der Gewerkschaft?

Wenn nicht, wird es jetzt Zeit...

Alles Gute!

Verunsicherter AN

Wieso Gewerkschaft?
Klar weiss ich wofürs die gibt und wozu die gut sind, aber reicht mir momentan nicht meine Rechtschutzversicherung mit Arbeitsrechtschutz und ein guter Anwalt?
Bis jetzt ist ja auch noch gar nichts passiert.
Würde es meinen Arbeitgeber nicht umso mehr reizen, wenn ich jetzt der Gewerkschaft beitrete?
Warscheinlich wäre ich der Einzige im ganzen Betrieb.

jobless0815

Wenn du Rechtsschutz hast, ist das schon mal gut. Würde einfach die Arbeit weiter machen,
pünklich sein, keine unötigen Stress machen, kollegial sein (kriechen ist nicht nötig)
nicht zuviel Argwohn entwicklen. Und weiter gesund leben (tut doch besser, oder?). Mehr kannst du nicht tun.

Wenn was  wirklich alarmierendes vorkommt (entsperchende Bemerkungen vom Chef etc) , melde dich halt wieder.

Workless

Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft könnte positiv sein, weil man so evtl. auch Erfahrungen austauschen kann.
Muss aber nicht sein, ein wesentlicher Vorteil wäre ja der Rechtsschutz gewesen.
Dein Arbeitgeber kann gereizt sein, tatsächlich hat es ihn aber nicht zu interessieren, ob du Gewerkschaftsmitglied bist oder nicht. Das ist nämlich dein gutes Recht!

ZitatWas kommt da eventuell auf mich zu und wie kann ich mich dagegen wehren?
Keine Ahnung. Bin ja kein Hellseher.
Ein möglicher Kündigungsgrund wäre aber der übermäßige Alkoholkonsum gewesen. Und da der ja jetzt entfällt, sehe ich hier eigentlich keine Gefahr mehr.
Ganz im Gegenteil. Wenn es hart auf hart ginge, ließe sich vermutlich über Gutachten oder ärztliches Attest bescheinigen, dass du die Sauferei eingeschränkt hast, bzw. gar keinen Alk mehr trinkst.
Finde ich übrigens ganz gut so. Nicht nur, weil du deinem AG etwas Wind aus den Segeln nimmst, weil ein Angriffspunkt weg fällt. Sondern auch, weil es für dich selbst besser ist.
Daumen hoch... ;)


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