Fehlende Tagesstruktur

Begonnen von counselor, 17:04:30 Fr. 27.Dezember 2024

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counselor

Da die Begründung für viele Maßnahmen des Staates eine angeblich fehlende Tagesstruktur ist, habe ChatGPT einmal nach den Symptomen einer fehlenden Tagesstruktur gefragt und eine ganz brauchbare Antwort erhalten:


"Eine fehlende Tagesstruktur äußert sich in verschiedenen Aspekten des täglichen Lebens und kann sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit auswirken. Typische Merkmale sind:

1. Unregelmäßiger Schlafrhythmus

Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Aufwachen zu festen Zeiten

Übermäßiges Schlafen oder Schlafmangel

2. Fehlende Routine bei Aktivitäten

Unklare oder unorganisierte Abfolge von Aufgaben

Keine festen Zeiten für Mahlzeiten, Arbeit oder Freizeit

3. Produktivitätsverlust

Schwierigkeiten, Aufgaben zu planen und zu erledigen

Prokrastination oder Überforderung durch fehlende Prioritäten

4. Gefühl von Ziellosigkeit

Mangelnde Motivation, den Tag aktiv zu gestalten

Gefühl von Langeweile oder Leere


5. Erhöhte psychische Belastung

Verstärkte Gefühle von Stress, Angst oder Depression

Isolation oder sozialer Rückzug


6. Schlechte Selbstfürsorge

Vernachlässigung von Grundbedürfnissen wie gesunder Ernährung, Bewegung oder Hygiene


7. Spontane und impulsive Entscheidungen

Häufiger Wechsel von Aktivitäten ohne langfristige Planung

Schwierigkeiten, den Überblick über Verpflichtungen zu behalten

Eine fehlende Tagesstruktur kann insbesondere in schwierigen Lebensphasen, bei Arbeitslosigkeit, Krankheit oder während Krisensituationen auftreten. Eine bewusste Planung und Einteilung des Tages können helfen, wieder Struktur und Stabilität zu schaffen."
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

"Fehlende Tagesstruktur" ist eine rauf und runter gebetete Phrase, völlig
Sinnbefreite Maßnahmen zu rechtfertigen. Anbei heißt es ja immer von "kann".
Das Maßnahmen hauptsächlich dazu geschaffen wurden, um Schwarzarbeiter_innen
zu stören und aus ihren Job heraus zu reißen oder einen 400 Euronen Job kaputt
zu machen, findet seid der Erfindung von "Fehlender Tagestruktur" keine Erwähnung
mehr.. In der H4-Erstausgabe steht noch von: ".. und zur Bekämpfung von Schwarzarbeit."

Das "Kann" kann dann aber auch nur was werden, wenn Menschen mit ihrer Freizeit
nichts wissen, damit was anzufangen. (Fehlende Hobbys, nur Hauptsache Arbeit
erlernt und verinnerlicht zu haben).

Wie schaut es denn bei den Rentner_innen aus ? Müssten ja alle depri werden..
Ein Teil mag ja stimmen, schließt jedoch das Gegenteil nicht aus.
Meine Schwester z.B. schaut sich nun die Welt an. Caravan unterm Hintern und
blos weg von D..  :D

Ki = 6 sprich nachsitzen !
Lass Dich nicht verhartzen !

dagobert

Zitat von: Onkel Tom am 00:30:42 Sa. 28.Dezember 2024"Fehlende Tagesstruktur" ist eine rauf und runter gebetete Phrase, völlig
Sinnbefreite Maßnahmen zu rechtfertigen. Anbei heißt es ja immer von "kann".
Das Maßnahmen hauptsächlich dazu geschaffen wurden, um Schwarzarbeiter_innen
zu stören und aus ihren Job heraus zu reißen oder einen 400 Euronen Job kaputt
zu machen, findet seid der Erfindung von "Fehlender Tagestruktur" keine Erwähnung
mehr.. In der H4-Erstausgabe steht noch von: ".. und zur Bekämpfung von Schwarzarbeit."

[...]

Ki = 6 sprich nachsitzen !
Die KdI (Künstlich dumme Intelligenz) wird mit öffentlichen Quellen gefüttert, also kennt sie auch nur das was da drin steht.
Die sollte also nicht nachsitzen, sondern hinter verschlossenen Türen lauschen.
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

counselor

Auch mein Arbeitgeber, eine Inklusionsfirma der AWO, betet die Phrase von der "fehlenden Tagesstruktur" runter und rechtfertigt damit die Beschäftigung zu Hungerlöhnen.

Deswegen hat mich interessiert, was eine "fehlende Tagesstruktur" eigentlich ist. Ich konnte mir darunter nichts vorstellen.

Nach 14 Tagen Weihnachtsurlaub kann ich für mich nur feststellen, dass ich nicht darunter leide.

Wer die von ChatGPT beschriebenen Symptome nicht hat, braucht auch keine solche Maßnahme.

Ich mache den Mist auch nur mit, weil ich mich dadurch finanziell besser stelle als im Bezug von Grundsicherung und weil in die Rentenversicherung einbezahlt wird.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Wanderratte

Eine fehlende Tagesstruktur! Gab es dieses ,,Problem" auch schon vor Hartz4?

Zitat von: Onkel Tom am 00:30:42 Sa. 28.Dezember 2024"Fehlende Tagesstruktur" ist eine rauf und runter gebetete Phrase, völlig
Sinnbefreite Maßnahmen zu rechtfertigen. Anbei heißt es ja immer von "kann".
Das Maßnahmen hauptsächlich dazu geschaffen wurden, um Schwarzarbeiter_innen
zu stören und aus ihren Job heraus zu reißen oder einen 400 Euronen Job kaputt
zu machen, findet seid der Erfindung von "Fehlender Tagestruktur" keine Erwähnung
mehr.. In der H4-Erstausgabe steht noch von: ".. und zur Bekämpfung von Schwarzarbeit."
Ich frage mich schon länger, wer das mit der angeblich fehlenden Tagesstruktur erfunden hat.

Ich denke auch, dass es dabei lediglich um einen Vorwand geht.

Ich benötige zumindest niemanden, der mir eine Tagesstruktur vorschreibt. Die schaffe ich mir nämlich selbst. Und wenn jemand keine Tagesstruktur will, dann ist es doch auch okay.

Und das Ziel, mit einer Maßnahme einen 400 Euronen Job kaputtzumachen, das ist schlichtweg unfassbar. Die sollten doch eher froh sein, wenn jemand solch einen Job machen möchte.

Zitat von: Onkel Tom am 00:30:42 Sa. 28.Dezember 2024Das "Kann" kann dann aber auch nur was werden, wenn Menschen mit ihrer Freizeit
nichts wissen, damit was anzufangen. (Fehlende Hobbys, nur Hauptsache Arbeit
erlernt und verinnerlicht zu haben).
In solch einer Situation wäre meiner Meinung nach eine Maßnahme sogar das Schlimmste, was man tun kann. Damit verfestigen sich die vorhandenen Probleme doch nur. Eine Maßnahme wäre hier absolut kontraproduktiv.

Zitat von: counselor am 01:35:10 Sa. 28.Dezember 2024Auch mein Arbeitgeber, eine Inklusionsfirma der AWO, betet die Phrase von der "fehlenden Tagesstruktur" runter und rechtfertigt damit die Beschäftigung zu Hungerlöhnen.
Auch hier, alles nur Vorwand!

Zitat von: counselor am 01:35:10 Sa. 28.Dezember 2024Deswegen hat mich interessiert, was eine "fehlende Tagesstruktur" eigentlich ist. Ich konnte mir darunter nichts vorstellen.

Nach 14 Tagen Weihnachtsurlaub kann ich für mich nur feststellen, dass ich nicht darunter leide.
Das ist doch gut und ich denke, so geht es den meisten Menschen. Nicht umsonst freut man sich auf seinen Urlaub.

Zitat von: counselor am 01:35:10 Sa. 28.Dezember 2024Wer die von ChatGPT beschriebenen Symptome nicht hat, braucht auch keine solche Maßnahme.
Wer die von ChatGPT beschriebenen Symptome hat, braucht auch keine solche Maßnahme.

Es ist doch überhaupt nicht klar, ob die beschriebenen Symptome tatsächlich von einer angeblich nicht vorhandenen Tagesstruktur kommen. Es können auch ganz andere Ursachen sein.

Vielleicht liegt es ganz einfach am Geldmangel. Gerade Symptome wie ,,Verstärkte Gefühle von Stress, Angst oder Depression", ,,Vernachlässigung von Grundbedürfnissen wie gesunder Ernährung, Bewegung oder Hygiene" oder ,,Häufiger Wechsel von Aktivitäten ohne langfristige Planung" können schlichtweg eine Folge davon sein, dass das Geld zu knapp bemessen ist.

Da helfen dann auch keine Maßnahmen.

counselor

Ich hatte während meiner Arbeitslosigkeit schon mal solche Probleme. Die Ursache war eine mittelgradige Depression und die wurde im Krankenhaus behandelt und verging dann wieder. Eine Maßnahme hätte da nichts gebracht.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

"Fehlende Tagesstruktur" ist ein Standardargument, wenn es um Zwangsarbeit und Schwachsinnsmaßmahmen des Jobcenters geht.

Man sollte es sich aber auch mal undogmatisch ansehen. Ich bin sicherlich kein "Hauptsache Arbeit!"-Verfechter, aber ich kenne Leute, denen ein Job nach Langzeitarbeitslosigkeit gutgetan hat. Ihnen ging es damit psychisch weitaus besser.

Es gibt ein Lied aus der Frühzeit der Arbeiterbewegung, in dem heißt es, "die Arbeit hat uns das Kämpfen gelehrt". Diese Aussage sollte man ernst nehmen. Man lernt mit Druck umzugehen und mit anderen Menschen zu kooperieren. Ein alter Linksradikaler (Rentner) hat mir gesagt, man merkt Linken an, wenn ihnen die harte Erfahrung der Fabrikarbeit fehlt. Mit ihnen sei nicht viel anzufangen.

BGS

Frage mich gleichfalls schon länger, wer sich die perfide "fehlende Tagesstruktur" ausgedacht hat.

Wüsste auch nicht, warum eine solche von Aussen aufgezwungen werden soll.

Über, auch unbezahlten, Urlaub freue ich mich jedes Mal, denn es gibt im Leben weit mehr, als nur Arbeit.

Somit muss sie wohl am Geldmangel liegen, die "fehlende Tagesstruktur".

Maßnahmen sind m. E. Diebstahl an Lebenszeit.

MfG

BGS





 
 
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

counselor

ZitatMaßnahmen sind m. E. Diebstahl an Lebenszeit.

Danke! So sehe ich das auch (insbesondere meine Form der Beschäftigung zu Niedriglöhnen).

"Fehlende Tagesstruktur" ist wahrscheinlich eine Erfindung von Sozialpädagogen und Psychologen.

Wenn Menschen daheim langweilig ist, dann gibt es Begegnungsstätten.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Tiefrot

Jeder hat eine Tagesstruktur. Sie sieht nur etwas anders aus.  ;)
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

Nikita

Fehlende Tagesstruktur ist ein komplexes Thema. Ich kenne das Thema von Menschen, die in Langzeitarbeitslosigkeit leben oder psychisch krank sind. Natürlich zwei völlig verschiedene Welten. Es gibt nach meiner Erfahrung kein richtig oder falsch bei dem Thema. Bei einigen Menschen funktioniert es, sie zu aktivieren, für andere wird alles schlimmer, wenn man es versucht, z.B. weil sie Ruhe vor der Gesellschaft brauchen. Im Einverständnis mit dem jeweiligen Menschen ist es einen Versuch wert, eine sinnvolle Tagesstruktur aufzubauen.
Sozialer Rückzug kann zu Antriebsstörungen führen oder sie verstärken und weitere psychische Störungen zur Folge haben. Wenn frühzeitig mit angemessener Aktivierung gegengesteuert wird, kann man das verhindern - manchmal.
Über den erzwungen Maßnahmenschwachsinn muss man nicht reden. Der ist da, um die Anbieter reich zu machen und bestenfalls eine Aktivierung der Mitarbeiter, nicht des Betroffenen, hinzubekommen und Menschen aus der Arbeitslosenstatistik zu nehmen. Die Anbieter sind oft Betrüger und die Mitarbeiter ungeeignet für den Job. Ich kenne keinen Fall, in dem so etwas geholfen hat. Das liegt an den völlig nutzlosen Inhalten, aber auch an anderen Bedingungen.

Wanderratte

Zum Thema Arbeit:

Zitat von: Kuddel am 09:20:33 So. 29.Dezember 2024Man sollte es sich aber auch mal undogmatisch ansehen. Ich bin sicherlich kein "Hauptsache Arbeit!"-Verfechter, aber ich kenne Leute, denen ein Job nach Langzeitarbeitslosigkeit gutgetan hat. Ihnen ging es damit psychisch weitaus besser.

Es gibt ein Lied aus der Frühzeit der Arbeiterbewegung, in dem heißt es, "die Arbeit hat uns das Kämpfen gelehrt". Diese Aussage sollte man ernst nehmen. Man lernt mit Druck umzugehen und mit anderen Menschen zu kooperieren.
Ich denke, es kommt darauf an. Mir hat mein letzter Job psychisch sehr geschadet. Von daher bin ich bezüglich arbeiten mittlerweile ziemlich traumatisiert. Wegen Mobbing und so, obwohl ich auch tolle Kollegen und Vorgesetzte hatte.

Druck hatte ich bei der Arbeit keinen. Da mir die Arbeit an sich sehr leicht fiel und sie mir oft auch Spaß machte, da ich die Action liebte. Mit Kollegen zu kooperieren war schon ab und an sehr schwierig. Wobei es nicht so viel zu kooperieren gab. Gelernt habe ich es dort jedenfalls nicht.

Dennoch bin ich der Meinung, dass Du prinzipiell recht hast. Dass das Arbeiten eine gute Möglichkeit sein kann, zu lernen, mit Druck umzugehen und mit anderen Menschen zu kooperieren.

Meine Erfahrungen und Erlebnisse sind nämlich bestimmt kein Maßstab für andere. Vielleicht hätte ich mich von Beginn an ganz anders wehren und mich besser abgrenzen müssen.

Kooperation kann man aber auch woanders lernen, finde ich. Wenn man politisch was macht, muss man doch auch mit anderen Menschen kooperieren.

Zitat von: Kuddel am 09:20:33 So. 29.Dezember 2024Ein alter Linksradikaler (Rentner) hat mir gesagt, man merkt Linken an, wenn ihnen die harte Erfahrung der Fabrikarbeit fehlt. Mit ihnen sei nicht viel anzufangen.
Seine Aussage, dass mit den Linken ,,nicht viel anzufangen" sei, finde ich schon ein wenig hart.

Wie hat er das begründet? Mich interessiert, warum er das so sieht. Und vor allem auch, woran er das bei den Linken erkennt.

Ich habe noch nie in einer Fabrik gearbeitet und auch sonst war da noch nicht allzu viel mit arbeiten. Vor allem deswegen interessiert mich, wozu man diese Erfahrung benötigt. Keine Ahnung, vielleicht hat er ja recht.

Aber, es fehlt doch sehr vielen Menschen die harte Erfahrung der Fabrikarbeit. Auch dann, wenn sie ansonsten irgendwo arbeiten.

Was ich mir generell sehr hart und schwierig vorstelle, ist der 8-Stunden-Tag. Dann hat man ja kaum noch Zeit für andere Dinge.

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