Kultur

Begonnen von Kuddel, 15:48:01 Di. 31.Dezember 2013

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Kuddel

DGB Kultur roch schon immer nach eingeschlafenen Füßen.
Der DGB hat für die Maidemo in Köln die Band Culcha Candela gebucht.
Diese Band macht nicht nur Kackmucke, sie hat auch eine entsprechende politische Haltung:




BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Kuddel

Der Kulturbetrieb ist Spiegelbild und auch Opfer neoliberaler Verhältnisse. Einfache, leicht konsumierbare Häppchen, gern auch mit einem Skandal gewürzt.

Benjamin von Stuckrad-Barre ist jetzt der heiße Scheiß im Kulturbetrieb. Ein "Popliterat", der multimedial unterwegs ist. Als krawallnudel überall dabei, Fernsehen, Radio, Netz, schmückt sich mit seinen ganzen Promi- und Pseudopromikontakten. Ist mit irgendwelchen Bildzeitungsärschen befreundet, hat sich das Hirn weggekokst und ist sterbenslangweilig.

Stuckrad-Barre ist das für den Literaturbetrieb, was Richard David Precht für die Philosophie ist.

Kuddel

Der Kulturbetrieb im kapitalistischen Endstadium treibt immer neue Blüten. Jetzt versucht man auf Feuilletonseiten zu erklären, warum Barbie eine feministische Ikone ist.

Kuddel

Ich mag schön gestaltete politische Plakate.


Kuddel

Eine Art modernes Arbeiterlied von einem Nobody wird in den USA sehr populär.

http://youtu.be/sqSA-SY5Hro?si=Y16oH5IyZ1cdM4s4

Doch nun versuchen Rechte es zu vereinnahmen.

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1175760.us-musikszene-ein-ratschlag-von-woody-guthrie.html

Aus den Kommentaren unter dem Youtube Video:
ZitatIch bin ein 42 Jahre alter Lkw-Fahrer und arbeite seit über 7 Jahren 70 Stunden pro Woche plus Nebenjob.  Und das hat mich sehr getroffen.  Ich übernehme die Verantwortung dafür, dass ich kein finanziell perfektes junges Leben führe, aber zusammen mit einer Scheidung und einer Familientragödie fühle ich mich wie begraben und egal wie sehr ich mich anstrenge und positiv bleibe, ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels.  Die Politiker haben so wenig Bezug zu den Menschen, die sie "vertreten".  Es ist in den letzten Jahren so viel schwieriger geworden, sich über Wasser zu halten.  Ich brauche und will keine Almosen. Aber hören Sie auf, es hart arbeitenden Amerikanern so verdammt schwer zu machen, voranzukommen oder aus Kämpfen herauszukommen, egal wie wir dorthin gekommen sind.

Wir haben zur Zeit keine Kultur mit der sich die verarmenden und ausgegrenzten identifizieren können. Mir fallen nur die Kabarettisten wie Volker Pispers und Georg Schramm ein. Selbst Rechte schätzten sie. Aber Rechte können weder Pispers noch Schramm vereinnahmen. Beide sind aber nicht mehr auf der Bühne.

Ein guter Musiker als Stimme der Unterschichten wäre super. Wenn es jedoch nach rechts geht, wäre es übel, sehr, sehr übel.

Kuddel

Dieser Oliver Anthony ist auf ne Weise sympathisch und ich bin sicher, er meint jedes Wort ernst.

Eigentlich cool, wenn ein Nobody ein Arbeiterlied komponiert und damit die Charts stürmt. Ich habe mir Interviews und einen Konzertmitschnitt angesehen.

Der Konzertmitschnitt, ich würde mal sagen, das waren die Trumpwähler der Unterschicht, alle weiß. Es wäre super, wenn ein Sänger diese Leute anspricht und ihnen ein wenig Klassenbewußtsein beibringt.

Aber auch das Hirn von Oliver Anthony ist von diesem verlogenen Amikitsch vergiftet. Er tritt vor Nationalfahnen auf und er glaubt an irgendwelche guten Zeiten der großartigen USA, in denen sich die einfachen Menschen gegenseitig geholfen haben, bevor sie von Politikern verraten worden sind.

Es haben einfache Menschen lernen müssen, sich gegenseitig zu helfen, aber diese tollen USA gab es nie. Sie waren schon immer verbunden mit Landraub von den Indigenen, mit Sklaverei, mit übelstem Rassismus und militärischen Interventionen weltweit, wenn ihnen Regierungen zu links erschienen, mit Ausbeutung der eigenen Bevölkerung.

Es ist so erbärmlich, wie die Obdachlosen, die gestern noch der Mittelschicht angehörten, heute im Igluzelt auf den Gehweg hausen, haber an ihr Zelt die Scheißamiflagge gehängt haben.

Oliver Anthony, eine tragische Figur...

Kuddel

Billy Bragg hat auf den Song von Oliver Anthony geantwortet.


https://youtu.be/qGNFR7pgxDY

Kuddel

In halte Debatten über den Zusammenhang von Kunst, Macht und Politik für Spannend und notwendig. Sie finden selten statt.

Künstler heute sind eher brotlose Künstler. Sie tun es schon für Brotkrumen. Sie wollen einfach nur Künstler sein und fragen nicht, woher die Unterstützung kommt. So lassen sie sich einspannen in Gentrifierungsprojekte. Günstige oder gar freie Miete für ein Atelier reicht schon. Ist ein Stadtreil ausreichend aufgewertet, also attraktiv für zahlungskräftigere Mieter, kriegen sie wieder einen Tritt in den Hintern.

Künstler fühlen sich zumeist irgendwie linksalternativ. Darüber, wie ihre Kunst gesellschaftlich wirkt, gibt es so gut wie keine Debatten.

Zitat(...) Der Klassenkampf gegen den Kapitalismus und seine bürgerliche Kultur erfasste auch das Kunstfeld. Künstler:innen überwarfen den Kanon der Kunstgeschichte und forderten eine Revolution der Kunst. Die Kunst sollte in die materielle Welt eingreifen und dabei selbst aufgehoben werden. Dieser Anspruch vereinte den Kubismus, Futurismus, Expressionismus, Konstruktivismus und Dadaismus in ganz Europa. Mit Ausnahme des italienischen Futurismus, der den Faschismus unterstützte. Am radikalsten erfolgte die Politisierung bei der russischen Avantgarde.

In Russland brach 1917 der Bürgerkrieg aus. Revolutionär:innen stürmten das Winterpalais in Petrograd und im ganzen Land gründeten sich Arbeiter- und Bauernräte. Die Russische Avantgarde stürzte sich in den Kampf, um die alte Kultur zu zertrümmern und eine neue Welt daraus zu erschaffen. Alexander Rodtschenko schrieb im April 1918 einen Aufruf an seine Kollegen: ,,Wir, deren Lage schlechter ist als die der unterdrückten Arbeiter, sind gleichzeitig Arbeiter für unseren Lebensunterhalt als auch Schöpfer von Kunst. Wir, die wir in Löchern hausen, haben weder Farben noch Licht, noch Zeit für unser Schöpfertum. Proletarier der Pinsel, wir müssen uns zusammenschließen."
(...)
https://www.klassegegenklasse.org/der-rote-keil-und-das-schwarze-quadrat/

Hartzhetzer

Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

Kuddel

Grup-Yorum twitterte:

ZitatDer deutsche NS-Staat will das Grup-Yorum-Mitglied Ihsan Cibelik töten.



Bei Ihsan wurde Krebs diagnostiziert, während er im Gefängnis saß. Wir haben erfahren, dass der Arzt eine Operation verweigert hat. Deutschland und seine Ärzte wollen einen revolutionären Künstler töten.


https://www.youtube.com/watch?v=5gbXKpRIWYM

Grup-Yorum ist eine Band, ein Orchester, das Stadien füllt. Es erfährt Repression nicht nur in der Türkei, sondern auch in Deutschland.

Kuddel

Zitat Punk von indonesischen Arbeitsmigranten
Aufstand gegen Ausbeutung

Die Bandmitglieder von Southern Riot sind indonesische Wanderarbeiter. In Taiwan kämpfen sie für bessere Arbeitsbedingungen – das geht gut mit Punk.
https://taz.de/Punk-von-indonesischen-Arbeitsmigranten/!5996177/

Kuddel

Ich merke hin und wieder, daß ich inzwischen den Anschluß verloren hab bei aktuellen popkulturellen Entwicklungen.

Die Antilopengang kannte ich vom Namen her.
Daß es echte antideutsche Propagandisten sind, war mir nicht klar.

Das bundesdeutsche Feuilleton ist begeistert. Allen voran die BILD:
ZitatNeuer Song der Antilopen Gang:
,,Überraschung: Auch Greta hasst Juden"
Linke Band entlarvt linke Doppelmoral ++ BILD erklärt die brisantesten Passagen von ,,Oktober in Europa"
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/antilopen-gang-linke-band-entlarvt-mit-neuem-song-linken-antisemitismus-87774896.bild.html

ZitatNeuer Song der ,,Antilopen Gang"
Starker Pop gegen linken Antisemitismus
https://www.sueddeutsche.de/kultur/antilopen-gang-oktober-in-europa-antisemitismus-1.6528077?reduced=true

Mir wurde schon oft gesagt, ich sollte mich über antideutsche Spinner nicht aufregen. Leicht gesagt. Ich komme mit diesem merkwündigen Weltbild, das von sich behauptet links zu sein, einfach nicht klar. Ehemalige Linke, die als Antwort darauf, daß man gegen die herrschenden Verhältnisse nicht ankommt, sich einen leichteren Gegner gesucht haben. Sie kämpfen gegen Linke. Und damit findet man sogar seinen Weg in die Mainstreammedien.

Ich kann da nicht auf Durchzug stellen. Ich bin bei deren durchsichtigen Provokationen sofort an der Decke. Ich finde es supereklig, daß sie führende Positionen beim Freien Sender Kombinat FSK und der Roten Flora eingenommen haben. Antilinke an der Spitze ehemals linker Projekte.

Sicher, man sollte stattdessen seine Energien in soziale Kämpfe stecken und diese Deppen ignorieren. Sie mögen zwar ein überschaubares Häuflein sein, doch ihre Wirkung ist überproportional groß. International wird diskutiert, wieso es weltweit Massendemonstrationen gegen den Gazakrieg gibt und Rüstungshersteller blockiert und angegriffen werden, außer in Deutschland. Da steht nicht nur die Bundesregierung im Schulterschluß mit den USA und Israel, auch die Bevölkerung stellt sich nicht gegen die Kriegshandlungen, ein Gemetzel an der Zivilbevölkerung. Ich bin überzeugt davon, daß Scholz nicht so erfolgreich mit seiner "Staatsräson" durchgekommen wäre, wenn nicht die angeblich Linken für ein entsprechendes Klima gesorgt hätten. In internationalen Medien wird in diesem Zusammenhang über das komische deutsche Phänomen der Antideutschen berichtet.

Hier ein paar Zitate aus einem deutschen Artikel aus dem Jahr 2021:
Zitat...die Band lehnt viele linke Inhalte ab. Beispiel: Antikapitalismus. Die Aussage ,,Wir sind die 99 Prozent" der Occupy-Bewegung sei antisemitisch, laut Koljah sei sogar ,,der Aufruf zum Pogrom schon impliziert".
...
Die Antilopen Gang setzen links und rechts in einer Weise gleich, für die sie allen voran von Verfassungsschützern Applaus bekommen würden. Koljah schafft es sogar, den Verfassungsschutz rechts zu überholen. In einem anderen Interview sagte er einmal: ,,Außerdem ist die Welt falsch eingerichtet, aber fast alle, die meinen, da was gegen zu haben, liegen noch viel falscher." Auf die Frage, wer denn diejenigen seien die etwas dagegen hätten, antwortet Koljah: ,,Linke, Nazis, Islamisten".
...
Danger Dan haut in die gleiche Kerbe, wenn es um die Proteste gegen Stuttgart 21 geht. Für ihn waren die Proteste ,,HoGeSa in bürgerlich", es sei der ,,Links-Deutsche Mob" auf die Straße gegangen.
...
Um den Mob im Zaum zu halten, stellen sich die rebellischen Antilopen an die Seite der Polizei. ,,Ich kämpfte mit der Polizei gegen Blockupy in Frankfurt. Verprügelte die Gutbürger von Stuttgart 21. Da braucht man gar nicht drüber reden, wenn die Massen sich erheben. Schmeiß' ich aus dem Flugzeug eine Brandbombe auf Dresden", heißt es in dem Song ,,Anti Alles Aktion".
...
Unter dem Strich ist die Antilopen Gang einfach eine Band, die aufgrund ihrer anti-linken, teilweise rassistischen und im Endeffekt konformistischen, staatstragenden Haltung nichts auf linken Festivals und in linken Räumen zu suchen hat.
https://diefreiheitsliebe.de/kultur/antilopen-gang-weder-punk-noch-links/

Ich sag ja, sowas überfordert mich.

counselor

Eine inhaltliche Einordnung dieses Songs von Fabian Lehr

https://youtu.be/iLADQ9hx8nw
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Danke counselor und danke Fabian Lehr.

Sag ich doch!

Ich sehe das auch so. Schlimm ist nicht so sehr, daß es diese durchgeknallten Antideutschen gibt, sondern daß sie sich innerhalb der Linken Szene bewegen können, als seien es selbst Linke. Es ist so, als würden Leute vom Ku Klux Klan sich frei in der Antifaszene bewegen können. Es zeugt von einer Haltungslosigkeit der Linken. Für mich ist es ein Beweis für die Unbrauchbarkeit der linken Szene.

Für Außenstehende mag das nur befremdlich wirken. Interna von irgendwelchen Politspinnern. Vielleicht haben sie auch recht. Weder die Antideutschen, noch die Linken spielen eine wichtige Rolle in dieser Gesellschaft.

Ich glaube, daß Leute, die sich wenig in der linken Szene, und mit deren Themen und Codes auskennen, und auch noch nie von "Antideutschen" gehört haben, ziemlich befremdet auf das Video von Fabian Lehr blicken dürften. Er hat ja eh einen gewöhnungbedürftigen Vortragsstil und dann ist ihm, ebenso wie mir, die Hutschnur geplatzt und er dreht am Rad, um die augenblickliche Auftritte und Argumentationen der Antideutschen via Antilopengang zu beschreiben ("psychotisch").

Ich denke, viele schalten kopfschüttelnd ab. Ich bin weiterhin genauso in Rage wie Fabian Lehr und auch ich kann nicht vernünftig vermitteln, warum ich Antilopengang/Antideutsche so verheerend finde. Es ist nicht nur eine kleine Schar an Spinnern (das sind sie!), doch sie richten einen gewaltigen Schaden an.

Selten gab es ein gesellschaftliches Klima, in dem es so schwierig war, politisch zu diskutieren


Fritz Linow

Kultur ist, was dem Staat gefällt. Viele pseudolinke Nutten machen da gerne mit, besonders wenn es um die eigene Arschlochhaut geht:

ZitatKiel ist Baltic Cultural Pearl

,,Perle der Ostseekultur": Eine internationale Jury kürte Kiel zur Baltic Cultural Pearl 2024.
Die Stadt hatte sich im Rahmen des INTERREG-Projekts ,,Baltic Sea Region (BSR) Cultural Pearls" der EU beworben. Nun beginnt das besondere Kieler Kulturjahr als Kulturperle. Das Kieler Programm zeigt, wie Kunst und Kultur zur sozialen Resilienz der Stadtgesellschaft beitragen können.
(...)
Was ist soziale Resilienz?

Soziale Resilienz bedeutet mehr als nur Widerstandsfähigkeit gegenüber Herausforderungen. Es ist die Fähigkeit, zu lernen, mit Krisen umzugehen und sich auf sie einzustellen. Themen, die uns bewegen, sind die noch immer spürbaren Auswirkungen der Corona-Krise auf die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen. Genau wie soziale Ungleichheit, die zu Spaltungen, weniger Chancengleichheit und Konflikten in der Stadtgesellschaft führen.
Eine resiliente Stadt braucht auch eine inklusive Strategie, um alle Gruppen sichtbar zu machen und ihre Identität in der Stadtgesellschaft zu stärken. Kunst und Kultur liefern einen wichtigen Beitrag für den Umgang mit diesen gesellschaftlichen Themen. Sie können eine Gemeinschaftsbildung fördern, Identitäten stärken und die soziale Kluft überwinden.
https://www.kiel.de/de/kultur_freizeit/cultural_pearl.php

Nebenbei werden in Kiel demnächst die Mietobergrenzen systematisch überprüft, und notfalls wird zum Umzug "animiert". Was bleibt, ist die resiliente Kultur. 

BGS

Die erwähnte "resiliente Kultur Kieler Kuenstler" soll die direkte wie indirekte Verdrängung / Vertreibung vieler Menschen aus der Stadt vertuschen. Sie ist blanker Hohn.

Mal ganz abgesehen von der peinlichen Scheissperlenallegorie und ungezählten weiteren Ruhmesblättern kann eine solche "Landeshauptstadt" mich gern haben.

Muss zur Schicht.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Kuddel

Kulturschaffende halten sich zumeist für irgendwie "links".
Kultur spielt eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Zusammenleben und für die politischen Verhältnisse.
Deshalb greifen die Rechten zuerst die Kultur an, wenn sie an die Macht kommen.
Die Nazis starteten durch mit Bücherverbrennungen und der Verfolgung "entarteter Kunst".
Rechte Regierungen in Osteuropa stürzten zuerst Theaterchefs, Filmförderungen und ähnliche und gaben ihren Leuten diese Posten.
Künstler sind meist ökonomisch schlecht abgesichert und leben "von der Hand in den Mund".
Es kostet nur wenig, Künstler anzulocken und sie für eigene Interessen einzuspannen.
Künstler hinterfragen nur selten, welche Rolle ihre Kunst in Bezug auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spielt.

counselor

Kultur ist wichtig. Es gibt aber auch viele fortschrittliche Künstler, die einen Gegenpol zur bürgerlichen Massenkultur bilden.

Es gibt auch Propagandakunst:

Propaganda Art in the 21st Century (The MIT Press)

Autor: Staal, Jonas

https://www.zvab.com/servlet/SearchResults?sts=t&cm_sp=SearchF-_-home-_-Results&ref_=search_f_hp&an=Jonas%20Staal

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Rockstargames hat Grand Theft Auto herausgebracht. Da durfte man sich als besserer Kleinkrimineller als Autodieb austoben.

Jetzt gibt es die Moglichkeit des Aufstiegs. Man kann sich nun eine Liga höher austoben als Wirtschaftsmanager. "Schlage in dieser Woche Kapital aus deinem Unternehmergeist und profitiere von einer Vielzahl von Boni für Führungskräfte." Wow. So sieht Popkultur heute aus.

Rockstar.JPG


Kuddel

Aktuelle politische Kunst.

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Ein Wandtteppich der VW Arbeiter in Chattanooga.

Ich liebe so etwas. Man kann lange in den Details des Wimmelbilds herumstöbern.

Kuddel

Der Kapitalismus frißt alles.

Wacken gehört jetzt zu Axel Springer!
Wacken, Sziget, Sonar, Øya & andere Superstruct-Festivals für 1,4 Mrd.€ von Private Equity-Konzern KKR aufgekauft. KKR besitzt u.a. Axel Springer, GfK (die die Charts in Deutschland erheben), Airbus...
Außerdem gehören KKR auch Rüstungskonzerne wie Hensoldt und die Berliner Immobilienfirma Velero (mit 7.500 Wohnungen). KKR zählt zu den weltgrößten Investoren im fossilen Bereich.

Ferragus

Ein 'wertfreier' Kommentar der Musikforschung zur Chartmusik, sie wird immer simpler:

https://www.spiegel.de/kultur/musik/studie-zu-melodischer-komplexitaet-top-hits-werden-immer-simpler-a-749fd093-529a-40c9-b691-32d35898efb6

Es ist ein weiterer Teil einer Regression, in der der wir mitfahren. Man könnte das Ergebnis vielleicht so zusammenfassen: Die Musikindustrie drückt die Hörgewohnheiten der Masse auf Kinderniveau.
"Womöglich haben Menschen nicht mehr die geistige Kapazität für komplexe Songs." Und auch für so manch andere Sachen nicht mehr und ein so verdummter Konsument nimmt natürlich den letzten Schund und Kitsch , den man vorsätzlich produziert.
Auch ein Armutszeugnis für die Musikerziehung in den Schulen, man hat andere Prioritäten.


dagobert

Manche Lieder sind so Anti-Mainstream, die kann man nichtmal online hören.
https://werkzeug.heinzrudolfkunze.de/musik/songs/dergrossekakadu.html
Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

Kuddel

Ich hatte schon seit längerem vor, mal wieder was über Massenkultur zu schreiben. Tailor Swift und Adele z.B, vielleicht noch weiter zurück mit Madonna und Lady Gaga. Ich komme nicht dazu.

Jetzt ist wohl was in den Charts, das selbst mich schockt. Shirin David ist der erste weibliche Star, der es in Deutschland siebenmal an die Spitze der Charts geschafft hat. Mir hat nichtmal der Name was gesagt.


https://www.youtube.com/watch?v=U5R9dA9EeB8

Das ist ein derartiger Dreck, ich war mir sicher, sowas würde heute nicht mehr durchgehen. Immerhin ist die Kommentarspalte unterhaltsam.

dagobert

Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

Onkel Tom

Jo, gut geklaut aus der Airobic Zeit..  :Q

Schnappi schnappi für die flotte Kohle und 2 Jahre später das große
Bereuen, sich überhaupt dafür hingegeben zu haben..
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Massenkultur im Endstadium des Kapitalismus

Wir wurden gerade von Tailor Swift und ihren Swifties überrollt. Danach Adele.

Und jetzt springen mir BLUR in allen großen Onlinemedien entgegen. Selbst in den DLF Nachrichten waren die Popdödel Thema.

Britpop war bereits in den 90ern langweiliger Retroscheiß. Der xte Aufguß des selben Teebeutels. Öde bis zum Abwinken.

Jetzt soll nochmal heißes Wasser drübergegossen werden, aber big time. Jetzt wird es richtig groß, ohne Geschmack, Sinn und Verstand.

Kuddel

Ich fand Jugendsubkulturen meist interessant und manchmal richtig gut. Ich reagiere stark auf optische Reize, deshalb provoziert mich aggressive, dumme Werbung. Musik war für mich Lebenselixier, eine Möglichkeit diese Welt zu ertragen. Gute Musik war für mich subversiv, ein Ausflug in andere Welten, die neben der bestehenden möglich sind.

Der Geruch des Subversiven ging verloren, als linke Zentren zusehens ausgetrampelte Pfade gingen, rückwärts gewandt, retro, blöd. Das Subversive Neue in der Musikkultur wird hingegen von Trendscouts abgefischt, um es in der Werbeindustrie und Unterhaltungsmaschinerie zu verwerten.

Damit ist die Luft da raus. Musik hat für mich ihre Wirkung und Bedeutung verloren.

Medien und ihre Gestaltung sind ein Thema für sich. Ich war als Schüler in der Foto AG und habe mich viel mit Fotografie beschäftigt. Ich habe meine Erfahrungen in einer Schülerzeitungsredaktion gemacht und später Flugblätter geschrieben und gestaltet. Die sollten nicht nur andere Inhalte haben, sondern auch eine andere Form. Bilder können eine starke Sprache sprechen und Texte bekommen mit einem anderen Umgang mit Worten ein anderes Gewicht. Unsere Medien hatten einen völlig anderen Style als die spießigen und reaktionären Mainstreammedien.

Das ist vorbei. Der heutige Kapitalismus ist superflexibel geworden und intergriert und schluckt alles, auch Gegenkultur und die Mittel der Revoluzzer. Ich habe mich daran nicht gewöhnen können. Für mich ist die Gestaltung der heutigen Mainstreammedien ein Schlag in die Fresse. Die Art zu fotografieren, Bilder zu bearbeiten und einzusetzen ist sehr gekonnt. Ich denke, "so hätten wir das auch gemacht", aber wir wollten und wollen die Welt aus den Angeln heben, doch diese Medien wollen die herrschenden Verhältnisse zementieren mit unseren Mitteln.

Das Gleiche passiert mit dem Umgang mit Worten. Die Politik arbeitet mit einer massiven Aneignung der Sprache der Alternativszene, der Feministinnen und der linken Subkultur. In dieser Riege fallen mir die Bundespräsis Gauck und Steinmeier ein, reaktionäre Arschlöcher vom Feinsten, doch ihre Reden klingen gesellschaftskritisch und humanistisch. Verlogener Dreck. In diese Preisklasse fällt auch Baerbocks "feministische Außenpolitik".

Wanderratte

Ich reagiere auch stark auf optische Reize, liebe schöne Fotos, Landschaften, Pflanzen und Tiere.

Werbung ist auch für mich oftmals unerträglich. Dasselbe gilt aber auch für die Gestaltung vieler Webseiten, die ich dann meist sofort wieder verlasse.

Zitat von: Kuddel am 11:52:45 Mo. 18.November 2024Musik war für mich Lebenselixier, eine Möglichkeit diese Welt zu ertragen. Gute Musik war für mich subversiv, ein Ausflug in andere Welten, die neben der bestehenden möglich sind.

Der Geruch des Subversiven ging verloren, als linke Zentren zusehens ausgetrampelte Pfade gingen, rückwärts gewandt, retro, blöd. Das Subversive Neue in der Musikkultur wird hingegen von Trendscouts abgefischt, um es in der Werbeindustrie und Unterhaltungsmaschinerie zu verwerten.

Damit ist die Luft da raus. Musik hat für mich ihre Wirkung und Bedeutung verloren.
Ich stimme Dir weitestgehend zu.

Dennoch sehe ich es bezüglich der Musik nicht ganz so negativ. Man findet noch immer eine Musikkultur, die sich nicht vom Mainstream vereinnahmen lässt. Es sind eher kleine Bands, kaum bekannt. Von ihrer Musik können die meisten nicht leben. Doch wenn man einen Musiker kennt, ist es kein Problem, weitere Personen und ihre Projekte kennenzulernen. Und es macht richtig viel Spaß. Selbstverständlich hängt es auch vom persönlichen Musikgeschmack ab. Doch für mich passt es. Die Leute, die ich kenne, würden sich niemals vereinnahmen lassen.

Mittlerweile ist vieles sogar viel einfacher. Es kann ganz ohne Plattenfirma funktionieren. Das bedeutet zudem, mehr Freiheiten zu haben. Gerade auch weil es nicht vorrangig um den Profit geht.

Klar, auch damit kann man die Welt und die Mainstream Kultur nicht verändern und ich weiß auch, wie nervig das alles ist. Meiner Meinung nach geht es aber auch darum, für sich eine Nische zu finden. So wie frühere Subkulturen halt auch!

Zitat von: Kuddel am 11:52:45 Mo. 18.November 2024Medien und ihre Gestaltung sind ein Thema für sich. Ich war als Schüler in der Foto AG und habe mich viel mit Fotografie beschäftigt. Ich habe meine Erfahrungen in einer Schülerzeitungsredaktion gemacht und später Flugblätter geschrieben und gestaltet. Die sollten nicht nur andere Inhalte haben, sondern auch eine andere Form. Bilder können eine starke Sprache sprechen und Texte bekommen mit einem anderen Umgang mit Worten ein anderes Gewicht. Unsere Medien hatten einen völlig anderen Style als die spießigen und reaktionären Mainstreammedien.
Ich finde das gut, es einfach anders zu machen. Das ist auch genau mein Ding. Ich fotografiere selbst sehr gerne und hatte auch schon eine kleine Ausstellung an einer Fachhochschule. Leider habe ich aktuell keine gute Kamera und kann nur mit meinem alten Smartphone fotografieren. Die Qualität ist somit nicht besonders gut. Mir geht es aber aktuell vorrangig darum, wie ich was fotografiere und wie ich das, was mir besonders gut gefällt, vorher anordne. Neben Landschafts- und Naturfotografie liebe ich Stillife.

Zitat von: Kuddel am 11:52:45 Mo. 18.November 2024Das ist vorbei. Der heutige Kapitalismus ist superflexibel geworden und intergriert und schluckt alles, auch Gegenkultur und die Mittel der Revoluzzer. Ich habe mich daran nicht gewöhnen können. Für mich ist die Gestaltung der heutigen Mainstreammedien ein Schlag in die Fresse. Die Art zu fotografieren, Bilder zu bearbeiten und einzusetzen ist sehr gekonnt. Ich denke, "so hätten wir das auch gemacht", aber wir wollten und wollen die Welt aus den Angeln heben, doch diese Medien wollen die herrschenden Verhältnisse zementieren mit unseren Mitteln.
An so etwas kann man sich nicht gewöhnen. Und ja, es ist ein Schlag in die Fresse. Dennoch finde ich, dass man dem Kapitalismus nicht allein die Schuld dafür geben kann. Es sind die Menschen, die sich vereinnahmen lassen. Niemand muss da mitmachen. Leider fehlt oftmals das politische Bewusstsein. Das ist das wahre Problem, denke ich. Denn es geht immer noch anders.

Andererseits denke ich aber auch, dass es früher einfacher war. Die Menschen waren nicht so extrem der Manipulation ausgesetzt, wie es aktuell der Fall ist. Die Qualität der Medien hat nunmal leider rapide abgenommen. Hinzu kommen diese ganzen sozialen Medien. Es wird immer schwieriger, Manipulation zu erkennen.

Worauf beziehst Du das "mit unseren Mitteln"? Ich meine, das Können ist das eine. Letztendlich kommt es aber darauf an, was man mit diesen Möglichkeiten anfängt und wie man sie umsetzt. "Die Art zu fotografieren, Bilder zu bearbeiten und einzusetzen" sagt ja noch nichts über den Inhalt aus. Perfektion ist halt nicht alles.

Zitat von: Kuddel am 11:52:45 Mo. 18.November 2024Das Gleiche passiert mit dem Umgang mit Worten. Die Politik arbeitet mit einer massiven Aneignung der Sprache der Alternativszene, der Feministinnen und der linken Subkultur. In dieser Riege fallen mir die Bundespräsis Gauck und Steinmeier ein, reaktionäre Arschlöcher vom Feinsten, doch ihre Reden klingen gesellschaftskritisch und humanistisch. Verlogener Dreck. In diese Preisklasse fällt auch Baerbocks "feministische Außenpolitik".
Ja, das fällt mir auch auf und ich finde ihre Wortwahl sehr irritierend. Leider kann ich nicht einschätzen, was dahinter steckt. Entweder haben diese Politiker keine Ahnung, wovon sie reden oder es geht um eine bewusste Täuschung. Möglicherweise soll etwas, was nicht vorhanden ist, vorgetäuscht werden, damit kaum jemand versteht, worum es tatsächlich geht. Und genau deswegen lassen sich vermutlich auch so viele Menschen von "Politik" und Medien vereinnahmen.

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