Erfahrungen Paketzusteller bei UPS ?

Begonnen von schmitz, 13:52:03 Mo. 15.Dezember 2014

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schmitz

Hallo zusammen.

Ich spiele mit dem Gedanken mich als Paketzusteller in Köln bei UPS zu bewerben.
Habe die Seite "Die Galeere" gefunden, kann dort aber keine Erfahrungsberichte finden, oder habe ich die einfach übersehen?

Kann jemand realistische Aussagen zu den Arbeitsbedingungen machen.
Bin seit 8 Jahren in der "Zustell/Logistikbranche" tätig.
Habe also schon einiges erlebt.  ;)

Ich freue mich auf eure Antworten.

Schmitz

Rudolf Rocker


Sir Vival

Das kennt man ja. Ich habe auch schon geliebäugelt mit einem Job als Zusteller. Weil ich es gerne machen würde. Fahren, Menschenkontakte......
Der DHL Fahrer, der uns immer beliefert, sagte aber, als er uns um 17.45 Uhr ein Paket brachte, dass er noch bis gut 20.30 Uhr arbeiten müsste. Und das schon 3 mal in den letzten 4 Wochen. Weihnachtsstress? Hmm....
Vielleicht auch Schichtdienst und er fängt erst mittags an? Ich muss ihn da mal fragen. Denn wenn das so wäre, dann wäre es ja ein eklatanter Verstoss gegen das Arbeitsschutzgesetz und Arbeitszeitgesetz. Wenn er um 6.00 Uhr o.ä. anfängt und erst gegen 21 Uhr Feierabend machen kann. Denen würde ich was erzählen. Ich weiss....genau 1 mal, dann wäre ich weg.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Rudolf Rocker

Da gab es doch auch mal so eine Doku mit dem Wallraff!
Da war das auch so:
Morgens um 5:00 das Fahrzeug einladen, dann die Pakete ausfahren und dann noch Pakete von Kunden wieder abholen bis Abends um 18:00.
Aber nicht nur Weihnachten, sondern reguläre Arbeitszeit.

ZitatUndercover-Recherche: Wallraff macht Paketdienst GLS schwere Vorwürfe
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/guenter-wallraff-erhebt-schwere-vorwuerfe-gegen-paketzusteller-gls-a-836130.html


Kuddel

Jetzt mal ehrlich, wo findet man noch einen tollen Job?
Sie sind alle unterschiedlich nervig, bzw. beschissen. Ich find' es sowieso falsch Leuten vorzuwerfen, daß sie in einem miesen Job arbeiten. Gäb' es eine echte Alternative, wären sie wohl kaum da.

Die miese Arbeit zu ändern geht nur, indem man dort Widerstand organisiert. Oder es versucht.
Der erste Schritt wäre bei fiesen Jobs eine Art Tagebuch der Zustände und Erlebnisse zu führen. Und das dann zu veröffentlichen, z.B. in diesem Forum.
Dann gilt es andere Leidensgenossen zu finden, die sich das nicht länger bieten zu lassen. In der eigenen Fileale oder auch anderswo in der Brache.
Ich kenne Leute, die extra in üblen Firmen angefangen haben, um dort zu versuchen etwas zu organisieren und Ansatzpunkte dafür zu finden. Über solche Dinge sollte hier viel öfter berichtet werden. Auch über das Scheitern solcher Versuche.

Ich halte diesen Ansatz jedenfalls für wesentlich besser, als mit der Standardantwort zu kommen: Fang in diesem Scheißladen bloß nicht an...

Rudolf Rocker

ZitatIch halte diesen Ansatz jedenfalls für wesentlich besser, als mit der Standardantwort zu kommen: Fang in diesem Scheißladen bloß nicht an...

Sehe ich anders!
Ich halte es für wichtig andere Menschen vor miesen Arbeitsbedingungen und Ausbeuterbetrieben zu warnen!
In diesen Firmen ändert sich nur etwas wenn unter diesen Umständen keiner mehr bei ihnen arbeiten will!

In Betriebe zu gehen um dort etwas zu verändern (grade bei kleineren Betrieben) habe ich ein paar mal versucht und wurde jedesmal nach kurzer Zeit gefeuert.
Entweder weil ich den Chef klargemacht habe, das ich mir nicht alles gefallen lasse oder weil mir die eigenen Kollegen in den Rücken gefallen sind.


Dazu hält es nicht jeder psychisch aus, jeden Morgen erst mal die Kotzkrämpfe überwinden zu müssen, bei dem Gedanken an seinen Arbeitsplatz!

rebelflori

@Sir Vival Wenn du da arbeiten will. Würde ich an deiner stelle mich nur bei Brief ( den nächst größeren Ort z.b. Brief Braunschweig ) bewerben. Bei Subs kannst du es vergessen, da fliegst du eh nach einem Tag raus, weil du denn Chef an machst. Ich aber auch ;) Meinen Kollegen von der anderen Seite, hatten in der Weihnachstzeit immer so einen Arbeitstag von 8 bis 21 Uhr. kotz kotz

unkraut

Hallo Schmitz ,

Bei meiner Frau ( eigene Firma ) kommen seit acht Jahren alle Zusteller . Es gibt Tage da gehen bis zu 60 Pakete raus . DPD , DHL , Hermes , UPS , GLS  .

Nur ganz ganz wenige sind lange / länger  dabei . Irgendwann schüttet dann jeder mal seine Sorgen aus und muß sich den Frust von der Seele reden auch wenn sie eigentich gar keine Zeit dazu / dafür haben . Festangestellte der Unternehmen ,  Angestellte von Subunternehmen sowie Einzelkämpfer ( sprich Scheinselbstständige ) 

Ein guter Rat : mach es NICHT .

Die einzigen die in dieser Brange es noch als normalen Job sehen / haben sind langjährig Festangestellte bei der Post .

Nette Grüße  Unkraut

Mein Vater und ich hatten  selbst einige Jahre unser eigenes Transportunternehmen . ABER wir haben vor dem " Aufprall  " noch die Notbremse ziehen können .
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

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