Arbeitsbedingungen bei der Heinrich Böll Stiftung Berlin

Begonnen von xyu, 18:11:28 Do. 18.Juli 2013

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xyu

ZitatBei der grünen Heinrich-Böll-Stiftung werden seit Jahren fast alle KollegInnen im Bereich Technik, Empfang, Reinigung und Konferenzassistenz über Drittfirmen zu prekären Bedingungen beschäftigt. Nachdem sich Betroffene in der Basisgewerkschaft FAU organisiert haben und und sich im Betrieb für Verbesserungen einsetzen, droht ihnen nun sogar der Rauswurf. Gemeinsam müssen wir das verhindern!

Durch die Anstellung über Drittfirmen werden den KollegInnen viele Partizipationsmöglichkeiten im Betrieb vorenthalten. So wurde ihnen die Teilnahme an einer Betriebsversammlung verwehrt, auf der es um ihre prekären Beschäftigungsverhältnisse gehen sollte, und auch die FAU als im Betrieb aktive Gewerkschaft wurde nicht zugelassen. Aufgrund unserer Aktionen will die Geschäftsführung aber dennoch den Bereich Konferenzassistenz an eine andere Firma vergeben und ist anscheinend sogar bereit, einen höheren Stundenlohn zu zahlen. Zugleich aber wird sie die jetzt in diesem Bereich tätigen gewerkschaftlich aktiven KollegInnen aus dem Betrieb drängen. Dieses Vorhaben muss als offen gewerkschaftsfeindlich eingestuft werden. Die Behinderung gewerkschaftlicher Organisation im Betrieb steht in einem eklatanten Widerspruch zur thematischen Arbeit in der Stiftung, die sich weltweit für Partizipation und Menschenrechte einsetzt: Mitsprache am Arbeitsplatz und kollektive gewerkschaftliche Aktionen gehören auch zu diesen Rechten!

Die KollegInnen arbeiten in der Regel aber auch zu schlechteren Bedingungen, als sie ihnen nach dem sonst im Haus üblichen Tarifvertrag zustünden. Durch die Beschäftigung über Drittfirmen nimmt sich die Stiftung jede Möglichkeit, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sicherzustellen, wie die Geschäftsführung mit Verweis auf das Vergaberecht selbst eingesteht. Statt für die direkte Beschäftigung der betroffenen KollegInnen, wie sie in anderen politischen Stiftungen üblich ist, entscheidet sie sich aber für Lohndumping und Tarifflucht. Diese Praxis im eigenen Haus steht im Widerspruch zur öffentlichen Kritik der Stiftung an Prekarisierung und ihren sozialen Folgen. Mit ihrer Beschäftigungspolitik stellt sie aber auch die Glaubwürdigkeit der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Frage: Im aktuellen Wahlkampf tritt diese ausdrücklich für eine Stärkung von Tarifverträgen und für einen Mindestlohn von mindestens 8,50 EUR ein – dieses Lohnniveau wird jedoch von ihrer eigenen parteinahen Stiftung unterboten.

Wenn Ihr mit uns der Meinung seid, dass prekäre Beschäftigung und Union-Busting mit den öffentlich vertretenen Positionen der Heinrich-Böll-Stiftung und den Grundwerten der grünen Bewegung unvereinbar sind, möchten wir Euch um eine Unterschrift unter unsere Petition bitten. Wir fordern die direkte Beschäftigung der Betroffenen zu besseren Bedingungen. Außerdem dürfen die gewerkschaftlich aktiven KollegInnen nicht aus dem Betrieb verdrängt werden.
http://www.change.org/de/Petitionen/heinrich-b%C3%B6ll-stiftung-schluss-mit-prek%C3%A4ren-arbeitsbedingungen

mehr Informationen: https://berlin.fau.org/kaempfe/heinrich-boell-stiftung

xyu

betreffen die sozis:

ZitatBerliner Vorwärtsverlag (101)
ver.di fordert einen Tarifvertrag

26.07.2013

Die ca. 35 Beschäftigten der Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft mbH arbeiten in einem Verlagshaus mit einer langen Tradition. Das Verlagshaus ist heute neben der Herausgabe der SPD-Mitgliederzeitschrift vorwärts, sowie ,,DEMO" und ,,blick nach rechts" auch mit der Durchführung von Veranstaltungen für die SPD tätig. Der Verlag ist nicht in Tarifbindung und hat in den vergangenen Jahren nicht mal einen Inflationsausgleich an alle Beschäftigten geleistet.

,,Bis 1998 war der Verlag in Tarifbindung. Es würde dem Verlagshaus gut zu Gesicht stehen, regelmäßig an seine Verlagsangestellten und Redakteure mindestens einen Inflationsausgleich zu zahlen", sagt Jörg Reichel, der zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretär. Reichel weiter: ,,Politische Kommunikation per Mitgliederzeitschrift und Events sind ein schwieriges Geschäftsmodell. Umsätze können nur aus Mitgliedsbeiträgen, Abonnenten, Anzeigen und Sponsoring erwirtschaftet werden. Dieses Geschäftsmodell darf aber nicht auf dem Rücken der Beschäftigten stattfinden. Tarifbindung und regelmäßiger Inflationsausgleich sind auch für den Vorwärtsverlag vertretbar. Die Mitgliederzeitschrift der SPD braucht einen Tarifvertrag."
http://berlin.verdi.de/bb/presse/pressemitteilungen/showNews?id=d7e98dc4-f5c1-11e2-73a0-0015c5f266ac

spezialdemokraten waren auch letztens ins gerede gekomkmen als sie auf wahlkampfflyern vermerkten, diese seien in tarifvertraglich gebundenen betrieben gedruckt worden, was sich zum teil als lüge herausstellte.

neues zur hbs:
ZitatAktionswoche zwischen dem 29.7. und dem 4.8.
Schluss mit prekären Arbeitsbedingungen in der grünen Heinrich Böll-Stiftung!

Bei der Heinrich-Böll-Stiftung, der parteinahen Stiftung der Grünen, werden seit Jahren viele KollegInnen über Drittfirmen zu prekären Bedingungen beschäftigt. Nachdem sich Betroffene in der Basisgewerkschaft FAU organisiert haben und sich im Betrieb für Verbesserungen einsetzen, droht ihnen nun der Rauswurf. Wir rufen auf zu einer Aktionswoche gegen prekäre Beschäftigung in der Böll-Stiftung und die gewerkschaftsfeindliche Haltung der Geschäftsführung.

Durch die Anstellung über Drittfirmen werden den KollegInnen viele Partizipationsmöglichkeiten im Betrieb vorenthalten. So wird ihnen die Teilnahme an Betriebsversammlungen verwehrt, selbst wenn ihre eigenen prekären Beschäftigungsverhältnisse auf der Tagesordnung stehen und auch die FAU als im Betrieb aktive Gewerkschaft durfte nicht an dieser Betriebsversammlung zur Prekarisierung in der Stiftung teilnehmen. Aufgrund unserer Aktionen will die Geschäftsführung nun den Bereich Konferenzassistenz an eine neue Firma vergeben und wird damit die jetzt in diesem Bereich tätigen gewerkschaftlich aktiven KollegInnen aus dem Betrieb drängen. Ab dem 31.07.2013 sollen sie nicht mehr in der Stiftung arbeiten. Dieses Vorhaben muss als offen gewerkschaftsfeindlich eingestuft werden. Die Behinderung offener Diskussionen und gewerkschaftlicher Organisation im Betrieb steht in einem eklatanten Widerspruch zur thematischen Arbeit in der Stiftung, die sich weltweit für Partizipation und Menschenrechte einsetzt: Mitsprache am Arbeitsplatz und kollektive gewerkschaftliche Aktionen sind auch Menschenrechte!

Weil die Heinrich-Böll-Stiftung die betroffenen KollegInnen nicht selbst beschäftigt, wie es in anderen politischen Stiftungen üblich ist, werden aber auch Lohndumping und Tarifflucht möglich: Die Stiftung hat keine Möglichkeit mehr, auf die Arbeitsbedingungen Einfluss zu nehmen, wie die Geschäftsführung selbst eingesteht. Dies scheint ihr aber auch ganz Recht zu sein, profitiert sie doch von der Flexibilität der Arbeitskräfte. Eine solche Praxis im eigenen Haus steht im Widerspruch zur öffentlichen Kritik der Stiftung an Prekarisierung und ihren sozialen Folgen. Mit ihrer Beschäftigungspolitik stellt sie aber auch die Glaubwürdigkeit der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Frage: Im aktuellen Wahlkampf tritt diese ausdrücklich für eine Stärkung von Tarifverträgen und für einen Mindestlohn von mindestens 8,50 EUR ein dieses Lohnniveau wird jedoch bisher von ihrer eigenen parteinahen Stiftung unterboten.

Prekäre Beschäftigung und Union-Busting sind unvereinbar mit den öffentlich vertretenen Positionen der Heinrich-Böll-Stiftung. Wir fordern die direkte Beschäftigung der Betroffenen zu fairen Bedingungen! Die gewerkschaftlich aktiven KollegInnen dürfen nicht entlassen werden! Unterstützt unsere Forderungen mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen in der Woche vom 29.07. bis zum 04.08.2013 an den verschiedenen Standorten der Heinrich-Böll-Landesstiftungen und bei den Grünen! Macht ihnen klar, dass wir sie beim Wort nehmen, wenn sie von Gerechtigkeit und Partizipation sprechen! Unterschreibt unsere Online-Petition, um unseren Forderungen weiter Gewicht zu verleihen! Schluss mit prekären Arbeitsbedingungen in der grünen Heinrich-Böll-Stiftung!

Aktuelle Informationen zum Konflikt: berlin.fau.org/boell
Link zur Petition: berlin.fau.org/boell-petition
Grüne vor Ort: www.gruene.de/partei/gruene-vor-ort.html
Heinrich-Böll-Stiftung: www.boell.de/kontakt/kontakt.html
http://www.fau.org/artikel/art_130723-143334

ZitatMi, 31.7.2013, 17:00: Kundgebung gegen prekäre Arbeitsbedingungen in der grünen Heinrich-Böll-Stiftung
Veröffentlicht am 25.07.2013 — Kategorien: Leiharbeit Bildung Böll-Stiftung
Bei der Heinrich-Böll-Stiftung, der parteinahen Stiftung der Grünen, werden seit Jahren viele KollegInnen über Drittfirmen zu prekären Bedingungen beschäftigt. Nachdem sich Betroffene in der Basisgewerkschaft FAU organisiert haben und sich im Betrieb für Verbesserungen einsetzen, droht ihnen nun der Rauswurf. Gegen prekäre Beschäftigung in der Heinrich-Böll-Stiftung und die gewerkschaftsfeindliche Haltung der Geschäftsführung ruft die Bildungssektion der FAU Berlin am Mittwoch, 31.7.2013 um 17:00 auf zu einer Kundgebung vor der Bundesgeschäftsstelle der Partei Bündnis 90/Die Grünen (Platz vor dem neuen Tor 1).

Durch die Anstellung über Drittfirmen werden den KollegInnen viele Partizipationsmöglichkeiten im Betrieb vorenthalten. So wird ihnen die Teilnahme an Betriebsversammlungen verwehrt, selbst wenn ihre eigenen prekären Beschäftigungsverhältnisse auf der Tagesordnung stehen – und auch die FAU als im Betrieb aktive Gewerkschaft durfte nicht an dieser Betriebsversammlung zur Prekarisierung in der Stiftung teilnehmen. Aufgrund unserer Aktionen will die Geschäftsführung nun den Bereich Konferenzassistenz an eine neue Firma vergeben und wird damit die jetzt in diesem Bereich tätigen gewerkschaftlich aktiven KollegInnen aus dem Betrieb drängen. Ab dem 31.07.2013 sollen sie nicht mehr in der Stiftung arbeiten. Dieses Vorhaben muss als offen gewerkschaftsfeindlich eingestuft werden. Die Behinderung offener Diskussionen und gewerkschaftlicher Organisation im Betrieb steht in einem eklatanten Widerspruch zur thematischen Arbeit in der Stiftung, die sich weltweit für Partizipation und Menschenrechte einsetzt: Mitsprache am Arbeitsplatz und kollektive gewerkschaftliche Aktionen sind auch Menschenrechte!

Weil die Heinrich-Böll-Stiftung die betroffenen KollegInnen nicht selbst beschäftigt, wie es in anderen politischen Stiftungen üblich ist, werden aber auch Lohndumping und Tarifflucht möglich: Die Stiftung hat keine Möglichkeit mehr, auf die Arbeitsbedingungen Einfluss zu nehmen, wie die Geschäftsführung selbst eingesteht. Dies scheint ihr aber auch ganz Recht zu sein, profitiert sie doch von der Flexibilität der Arbeitskräfte. Eine solche Praxis im eigenen Haus steht im Widerspruch zur öffentlichen Kritik der Stiftung an Prekarisierung und ihren sozialen Folgen. Mit ihrer Beschäftigungspolitik stellt sie aber auch die Glaubwürdigkeit der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Frage: Im aktuellen Wahlkampf tritt diese ausdrücklich für eine Stärkung von Tarifverträgen und für einen Mindestlohn von mindestens 8,50 EUR ein – dieses Lohnniveau wird jedoch bisher von ihrer eigenen parteinahen Stiftung unterboten.

Prekäre Beschäftigung und Union-Busting sind unvereinbar mit den öffentlich vertretenen Positionen der Heinrich-Böll-Stiftung. Wir fordern die direkte Beschäftigung der Betroffenen zu fairen Bedingungen! Die gewerkschaftlich aktiven KollegInnen dürfen nicht entlassen werden! Da die Geschäftsführung der Heinrich-Böll-Stiftung sich stur stellt tragen wir unsere Forderungen zur Bundesgeschäftsstelle der Grünen bei der Kundgebung am Mittwoch, 31.7.2013 um 17:00 auf dem Platz vor dem neuen Tor (U Naturkundemuseum / Hauptbahnhof).
http://berlin.fau.org/news/mi-31-7-2013-17-00-kundgebung-gegen-prekaere-arbeitsbedingungen-in-der-gruenen-heinrich-boell-stiftung

xyu

Zitat
Trotz Verurteilung wegen illegaler Leiharbeit: Böll-Stiftung erhält Spaltung der Belegschaft aufrecht
Veröffentlicht am 23.11.2013 — Kategorien: Bildung Böll-Stiftung
Der erste der aus dem Betrieb verdrängten KollegInnen ist nach einem Gerichtsurteil wieder im Betrieb; weitere werden folgen. Offenbar hat die Geschäftsführung der grünen Böll-Stiftung jedoch vor, die KollegInnen vom normalen Betrieb im Konferenzzentrum getrennt zu halten und sie schnell wieder loszuwerden, um weiter ungestört auf Leiharbeit und Outsourcing setzen zu können.
Trotz Verurteilung wegen illegaler Leiharbeit: Böll-Stiftung erhält Spaltung der Belegschaft aufrecht

Nach dem Urteil gegen die grüne Böll-Stiftung vom 05.09.2013 hätte der vor Gericht erfolgreiche Kollege eigentlich umgehend wieder so beschäftigt werden müssen, wie es vor seiner Verdrängung aus dem Betrieb der Fall war. Die FAU Berlin musste jedoch viele Wochen darum kämpfen, dass der Kollege Lohn und Arbeit bekommt. Die Stiftung hat ihm zwar inzwischen beides gegeben, doch sie hat natürlich nur einen Bruchteil der ausstehenden Summe gezahlt.

Die derzeitige Beschäftigung des Kollegen in der Stiftung ist aus unserer Sicht nicht in Einklang zu bringen mit dem Urteil und dem Arbeitsrecht. Nachwievor wird der Kollege ausgegrenzt: Statt wie zu Beginn des Konfliktes im Konferenzzentrum der Stiftung für 10 Stunden pro Woche auf Abruf nachmittags oder abends als Umbauer zu arbeiten, muss er jede Woche einmal für zwei Stunden von 7 bis 9 Uhr in einer Außenstelle der Stiftung ,,arbeiten". Offenbar um ihm nicht noch Argumente für eine bessere Bezahlung für anspruchsvollere Tätigkeiten zu geben, macht er dort weitestgehend nichts. Er hat zudem nicht die gleichen Rechte wie andere MitarbeiterInnen: Er hat keinen Zugriff auf das EDV-System der Stiftung und gültige Betriebsvereinbarungen werden bei ihm missachtet.

Inzwischen hat sich die Geschäftsführung anscheinend damit abgefunden, dass alle, die zu Beginn des Konfliktes im Konferenzzentrum der Stiftung in Umbau und Catering arbeiteten, wegen der illegalen Beschäftigungskonstruktion einen Anspruch auf eine Stelle haben. Das ist ein großer Erfolg der FAU! Es steht jedoch zu befürchten, dass die Geschäftsführung die KollegInnen weiter vereinzeln und ihnen die Perspektive einer Anstellung immer unattraktiver gestalten will. Jedenfalls sollen wohl auch alle weiteren KollegInnen, die ihre Anstellung vor Gericht erwirken, unter den gleichen schikanösen Bedingungen beschäftigt werden. Für eine ordentliche Beschäftigung, die dem Gerichtsurteil und dem Arbeitsrecht, vor allem aber den Forderungen der Betroffenen entspricht müssen wir also weiter kämpfen!
https://berlin.fau.org/news/trotz-verurteilung-wegen-illegaler-leiharbeit-boell-stiftung-erhaelt-spaltung-der-belegschaft-aufrecht

Kuddel

Ich bin froh darüber, daß man hier am Ball bleibt. Ich hatte einiges mit verschiedenen Stiftungen und auch speziell mit der Böll Stiftung zu tun.
Selbst Stiftungen, die einmal ein gutes Ansinnen hatten, haben sich längst verselbstständigt und die ursprünglichen Ziele aus den Augen verloren. Meist sind zu Selbstbedienungsläden für diejenigen mit Posten geworden. Deren Aktivitäten bestehen hauptsächlich darin, sich mit Händen und Füßen an ihren Posten zu klammern. Und wenn noch etwas Inhaltliches gemacht wird, dann ist es oftmals übel.
Man sollte viel mehr in diesen Dreckshaufen herumstochern und das an die Öffentlichkeit bringen, was dort unter dem Deckmantel hehrer Ziele geschieht.

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