LeiharbeiterInnen als Interviewpartner gesucht

Begonnen von Ostfriesen, 18:56:37 Mo. 07.Februar 2011

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Ostfriesen

Liebe LeiharbeiterInnen unter Euch,
wir, ein studentisches Projekt über die Situation von LeiharbeiterInnen in Deutschland, gefördert durch die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung, suchen dringend InterviewpartnerInnen im Raum Hamburg und Berlin.
Wie sind eine Gruppe von 10 Personen u.a. aus den Fachbereichen Arbeitsrrecht, Soziologie, Gender-Studies und Volkswirtschaftslehre, die sich diesem Thema widmen.
Dabei geht es vor allem um Eure Erfahrungen mit der Leiharbeit und deren Wirkung auf das Arbeits- und Privatleben. Ihr solltet aktuell in einem Leiharbeitsverhältnis stehen. Dabei ist egal, ob es sich um eine kaufmännische oder gewerblich-technische Beschäftigung handelt.
Die Interviews dauern zwischen 1-2 Stunden und werden aufgezeichnet, die Anonymität bleibt dabei auf jeden Fall gewahrt!
Eine Aufwandsentschädigung wird gezahlt.
Ziel ist eine umfassende Darstellung der Situation von LeiharbeitnehmerInnen.

Bei Interesse freuen wir uns auf Rückmeldungen.
Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Gruß
Die Projektgruppe

Revolutzer



Oh Alkohol, oh Alkohol
du bist mein Feind das weiß ich wohl
Doch in der Bibel steht geschrieben
du sollst deine Feinde lieben.

DJ1980

ZitatFachbereichen Arbeitsrrecht, Soziologie, Gender-Studies und Volkswirtschaftslehre

Also genau aus denjenigen, die dann nach dem Studium auf die eine oder andere Art und Weise das große Geld mit der Ausbeutung und Versklavung von Menschen verdienen?


ZitatEine Aufwandsentschädigung wird gezahlt.

Ach so, also genau so wie bei einer Leihfickerbude selbst???

ZitatZiel ist eine umfassende Darstellung der Situation von LeiharbeitnehmerInnen.

Kann ich mir kaum Vorstellen, denn das würde ja gegen die Deutsche Mediendoktrin verstoßen und damit erstmal hübsch Zensiert werden! Solche Spielchen kennen wa schon....

ZitatDabei geht es vor allem um Eure Erfahrungen mit der Leiharbeit und deren Wirkung auf das Arbeits- und Privatleben.

Kann ich in wenigen Worten auch hier schriftlich zu Protokoll geben:

Ich gehe Vollzeit knechten, habe also gar kein Privatleben mehr. Das geben die 5 Schichtsysteme auch gar nicht her und ist von unseren Neoliberalen auch nicht gewünscht! Meine Familie hat mich verlassen, weil ich nie da bin! Das ist aber auch gut so, denn die Neoliberalen möchten ja auch nicht, das ich als "bildungsfernes Mitglied der Gesellschaft" auch noch Nachwuchs in diesen Staat setze! Aber eigentlich müssen die da gar keine Angst haben, denn für Kinder ist eh kein Geld da, die 4,60 € pro Stunde, die ich bekomme, reichen ja nicht mal für was anständiges zu essen!

Ich bin Arbeiter allerletzter Klasse, und werde auf der Arbeit auch so behandelt! Von daher spottet mein Berufsleben jeder Beschreibung!

Aber ich bin froh und Glücklich, denn ich habe ja immerhin einen Job! Als Hartz IV Empfänger hätte ich zwar mehr Geld jeden Monat, aber dann könnte ich mich als aufrechter Kapitalist  nicht mehr im Spiegel anschauen. Denn wie wir Wissen, wird hierzulande nur der belohnt, der auch Fleiß bringt! Anscheinend bin ich wohl nicht fleißig genug mit meinen 96 Stunden pro Woche, und deshalb habe ich es wohl verdient zu hungern!

Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig weiter helfen. Nun muß ich wieder zur Arbeit. Habe heute Früh- und dann im Anschluß noch Spätschicht. Von nichts kommt ja bekanntlich nichts! Und die Stammbelegschaft streikt heute, weil die nur 12,56 pro Stunde bekommen und deshalb ihre Familien und Wohnungen nicht mehr halten können. Wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise und den hohen Wohnnebenkosten. Das kann ich natürlich verstehen. Immerhin arbeiten die hier schon seit vielen Jahren.
Egal, was ich hier schreibe: Es handelt sich dabei niemals um eine Rechtsberatung, sondern Grundsätzlich nur um meine eigene Meinung ohne Anspruch auf Richtigkeit.
Scheiß auf Dolce&Gabbana! Ich trage Smith&Wesson!

Banken sind gefährlicher als stehende Armeen
Thomas Jefferson

Eivisskat

Die 5000ste Studie mal wieder  ::)

Was zum Teufel soll denn nun noch erforscht werden, was nicht bereits seit Jahren festliegt und bewiesen ist, u.a. durch 1000de von haarsträubenden Berichten Betroffener, in diversen Foren, in gewerkschaftlichen Vereinigungen, Stiftungen, Studien und und und.

Was wollen diese Studenten denn noch erforschen, was noch nicht gesagt ist und geschrieben steht?

Jeder Depp kann die Situation von LeiharbeiterINNEN  überall im Netz nachlesen...

Aloysius

Nun macht mal halblang. Wer interessiert ist, kann sich doch einfach bei der Stiftung schlau machen, ob die Sache loscher ist, wer das nicht glauben mag, der lässt es eben sein.

http://www.boeckler.de/

Reden wir drüber

Alan Smithee

Ich bin wie DJ1980 und Eivisskat der Meinung: Was soll so eine Befragung bitteschön? Auf den Seiten der Hans-Böckler-Stiftung wird zwar auch über den "Problemfall Leiharbeit" schwadroniert berichtet, aber ich sehe hier nix, was nicht schon längst bekannt sein dürfte.

Ich schrieb früher bereits, dass man sich offensichtlich erst dann um Problematiken kümmert, wenn es die Spatzen schon längst von den Dächern pfeifen! Und da macht auch diese gemeinnützige Stiftung keine Ausnahme!

Es ist meines Erachtens längst nicht mehr angebracht, einfach nur solche Arbeitsverhältnisse anzuprangern bzw. die x-te Umfrage zu veröffentlichen und so seine "Betroffenheit" zum Ausdruck zu bringen. Wenn diese Leute unbedingt Infos über Leiharbeit haben wollen, sollen sie selbst den Arsch Popo hinhalten und mal eins auf Leihsklave machen!

Was ich ausserdem noch komisch finde ist dieser Auszug des Threadstarters:
Zitatwir, ein studentisches Projekt über die Situation von LeiharbeiterInnen in Deutschland, gefördert durch die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung
::) Soso, und wie nennt Ihr Euch denn selber???? Was soll das Namedropping?

ZitatDie Interviews dauern zwischen 1-2 Stunden und werden aufgezeichnet, die Anonymität bleibt dabei auf jeden Fall gewahrt!
Möglichst noch mit Kamera? Leute, Leute, ihr versucht es ja mit allen Mitteln!  O0


...still dreaming of electric sheep...

Dora

.
Zitat von: Alan Smithee am 17:50:58 Di. 08.Februar 2011
Ich bin wie DJ1980 und Eivisskat der Meinung: Was soll so eine Befragung bitteschön? Auf den Seiten der Hans-Böckler-Stiftung wird zwar auch über den "Problemfall Leiharbeit" schwadroniert berichtet, aber ich sehe hier nix, was nicht schon längst bekannt sein dürfte.
....
Das ist doch schon seit Jahren das Dilemma!

Egal ob Niedrig- oder Mindestlohn, Hartz IV oder die (Real-) Lohnentwicklung, Armutsschwelle usw.
Die Hans-Böckler-Stiftung bot umfangreiches und einigermaßen brauchbares Material zu den Themen.

Aber Herr Sommer als Chef des DGB hat dieses Material nicht genutzt, sondern lieber mit der jeweiligen Regierung gekungelt.
Dabei blieb er oft mehr als deutlich (z.B. Mindestlohn) unter dem, was die Hans-Böckler-Stiftung veröffentlichte oder empfahl.

Während DGB-Chef Sommer damals zaghaft den 7,50 € Mindestlohn brutto die Stunde propagierte veröffentlichte die Stiftung immerhin  z.B. folgende Graphik des WSI-Tarifarchivs zu 2005, in der die Armutsschwelle bei 50 % des Durchschnittslohn angegeben wird. Nimmt man den damaligen Wert ergibt sich - auch das war bekannt - ein rechnerischer Mindestlohn von (68 % des nationalen Durchnittslohns) von über 11 €.

Noch lustiger ist, dass es ja längst einen Mindestlohn in Deutschland gibt - würde man sich an die Verträge halten.

Auch das ist zwar bei der  Böcklerstiftung, wenn auch nicht ganz korrekt, bekannt  -  jedoch Herr Sommer vom DGB gibt sich bis heute unwissend.

Ich zitiere mal:
Zitat
Die Europäische Sozialcharta verankert eine verbindliche Mindestlohnnorm für Deutschland, gegen die jedoch regelmäßig - und bisher folgenlos - verstoßen wird. Die Charta wurde nach 1961 von den Mitgliedsstaaten des Europarates unterzeichnet und 1964 auch von der Bundesrepublik ratifiziert. Sie definiert soziale Grundrechte wie eine kostenfreie Schulbildung, Arbeits- und Mutterschutz und enthält auch eine Mindestlohnklausel. Die Vertragsstaaten sollen sich an eine Untergrenze von 60 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns halten. In Deutschland (Ost und West zusammen) liegt diese Schwelle bei brutto umgerechnet bei 1.420 Euro im Monat, 8,45 Euro die Stunde.

Quelle (bitte etwas nach unten scrollen): http://www.boeckler.de/32014_82252.html

Ach ja - ganz folgenlos wurde nicht verstoßen gegen die Mindestlohnorm.  ;D
Es gab da einen Fall. Erinnert sich noch jemand an das Urteil hier?
Zitat
...
So beinhaltet Art. 4 Abs. 1 der Europäischen Sozialcharta das Recht auf ein Entgelt, das ausreicht, um Arbeitnehmer und ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard zu sichern. In der Spruchpraxis des Sachverständigenausschusses beim Europarat wird das angemessene (Mindest)Entgelt mit 68% des nationalen Durchschnittslohns taxiert (Peter,ArbuR 99, 289, 294). Die Bundesrepublik hat sich bereits 1964 zu den Inhalten der ESC bekannt (BGBl. 1964 Il> 1261).

Arbeitsgericht Bremen im Urteil vom 30.08.2000 (Az. 5 Ca. 5152, 5198/00)

Bevor ich jetzt noch mehr vom Thema abschweife, mach ich wohl jetzt besser Schluss...
.



unkraut

Liebe Ostfriesen - Projektgruppe ...
Kauft Euch mein Buch . Da steht alles drin  ;D

Nette Grüße Unkraut
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

dejavu

ZitatFür weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Ich Dussel hab jetzt nicht genau mitgekriegt wo ihr eigentlich zur Verfügung steht. Bei der Hans Böckler Stiftung? An irgendeiner Uni?
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

dejavu

Also liebe Freunde der Wissenschaft, bei der Hans-Böckler Stiftung lässt sich ja durchaus nach Projekten suchen. Zum Beispiel so:
Zur Suche bei HansBöckler
Ich hab aber jetzt nicht den Nerv dort die zu eurer Beschreibung passende Studie herauszusuchen. Es wäre aber schon ein Gewinn, wenn man sich bei der HB-Stiftung nach eurem Projekt erkundigen könnte und dazu ist es natürlich hlfreich wenn man eine Projektnummer angeben kann.
Wir haben hier in lezter Zeit so allerhand erlebt, was Umfragen usw. betrifft. Da war zum Beispiel die unsägliche "Lady Zeitarbeit" mit ihrer angeblichen Umfrage zum Thema Arbeitszufriedenheit bei Leiharbeitern. Nicht nur das man in ihrer "Studie", "Umfrage" oder was auch immer, gefragt wurde ob man gerne aus einer Mücke einen Elefanten macht, nein man sollte auch noch gezwungen werden seine Unzufriedenheit mit der Leiharbeit dadurch zum Ausdruck zu bringen, das man zugab schlampig zu arbeiten und sich nicht besonders für betriebliche Dinge zu interessieren. So ähnlich hab ich das Teil in Erinnerung.
Ich hab dann die Fragen hier (jemand anders woanders) veröffentlicht, weil mich das Ding tierisch geärgert hat.
Das ihr das vielleicht nicht so gerne wollt, ist mir schon klar.
Es wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, wenn ihr euch irgendwie authentifiziert hättet und die Karten auf den Tisch gelegt hättet. Ihr hättet hier auch jemanden, zunächst per PN, ansprechen und versuchen können ihn oder sie als Fürsprecher zu gewinnen.
Aber so? Im Ernst, wen soll ich ansprechen, soll ich das selbst ausklabüstern? Oder steh ich da einfach nur auf dem Schlauch?
Ich bin nämlich durchaus der Meinung, das die Auswirkung von Leiharbeit auf den Einzelen Betroffenen vielen Menschen nicht klar ist.
Genau so wenig ist den meisten klar, welche Auswirkungen die Leiharbeit auf die Arbeitswelt insgesamt hat bzw.noch haben kann. Vielleicht kann die Wissenschaft etwas dazu beitragen das möglichst wenig Menschen persöhnliche Erfahrungen sammeln müssen.
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

Loosches

Ich kann nur warnen vor diesen Leuten. Dahinter stecken Stipendiaten, die Eure Einlassungen für ihre Doktorarbeit nutzen und Karriere machen. Früher oder später stehen sie euch wieder gegenüber in ihren gut bezahlten Job´s und ... richten sich gegen euch! Die Böckler-Stiftung ist eine SPD nahe Stiftung!
L

Judy

Zitat von: Alan Smithee am 17:50:58 Di. 08.Februar 2011
Möglichst noch mit Kamera? Leute, Leute, ihr versucht es ja mit allen Mitteln!  O0

Das Gute daran ist, dass es wohl offensichtlich noch nicht möglich ist, unsere realen Namen eventuell per Provider oder Serverhack oder was weiß ich was rauszufinden, sonst gäbe es keine solchen Versuche.

dejavu

Habt ihr mal bei Zoom geguckt ob die da auch aufgetreten sind? Ich hab da jetzt im ersten Anlauf nix gefunden. Vielleicht wollte Ostfriesen uns auch nur ein bischen verarschen.
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

unkraut

Also ich habe auf den Mail - Kontakt geklickt und ne Mail geschickt . Leider keine Antwort .

Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

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